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Normale Version: Es könnte ein Anfang sein ...
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*emily*

Einigen von euch ist vielleicht aufgefallen, dass ich den alten Thread zu meiner FF geschlossen habe. Nachdem ich ein paar sehr unschöne PMs bekommen hatte (von wegen ich solle meine FF aus dem Verkehr ziehen usw) habe ich dies dann auch getan.
Allerdings weiß ich jetzt, dass dies ein Fehler war, da es genug andere Leute gibt, die meine FF gerne lesen und die mir immer positives Feedback geben. Für diese Leute möchte ich auch meine FF weiter schreiben und alle anderen müssen sie ja nicht lesen, ich zwinge niemanden dazu.

An dieser Stelle ein rießen Dankeschön an meine Leser und besonders an Biene und Kerstin, die immer für mich da sind, wenn gar nichts mehr geht, bzw ich einen Tritt' brauch um weiterzumachen.

Und hier die bisherigen Teile von Es könnte ein Anfang sein ... aka Was, du auch Handweh? , welche unter dem Titel Eine etwas andere Überraschung veröffentlicht wurden.

Part I - IX
Emily ging im oberen Stockwerk auf und ab. Tausend Gedanken kreisten ihr durch den Kopf und sie wollte sie ordnen. Es waren jedoch so viele und sie wusste einfach nicht mehr wie sie diese ordnen sollte, was eigentlich nicht ihrer Art entsprach. Sie war der kühle Kopf der Familie, der alles stets geplant hatte und nicht ohne Terminkalender, in dem alles feinsäuberlich eingetragen war, das Haus verlassen zu pflegte. Doch jetzt war alles anders. Ihr Leben hatte sich schlagartig verändert und sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Es war einfach zu viel auf einmal, zuviel für Emily Gilmore. Richard war ihr auch keine Hilfe, er war den ganzen Tag im Büro und abends, wenn er endlich heimkam meistens zu Müde um irgendetwas zu machen, er hatte doch nicht einmal mehr Zeit für sie, er vergrub sich immer mehr in Arbeit.
Sie zitterte und ihr wurde plötzlich wieder schwindelig, sie musste sich an der Wand abstützen um nicht umzufallen. Dies war jedoch nichts Ungewöhnliches. Emily ging in das nächste Badezimmer um einen Schluck Wasser zu trinken. Normalerweise pflegte sie nur Mineralwasser aus Frankreich zu trinken, aber hier konnte sie ja einmal eine Ausnahme machen, es war schließlich ein Notfall. Das kalte Wasser half ihr sich wieder zu sammeln. Sie drehte den Wasserhahn ab und sah dann in den Spiegel, der über dem Marmorwaschbecken hing. Sie beugte sich näher zum Spiegel. Wer war die Frau die sie da im Spiegel sah? War sie das wirklich, oder war es nur eine Halluzination? Die Frau im Spiegel hatte gewisse Ähnlichkeiten mit ihr, aber sie sah viel älter aus, so gar nicht nach ihr. Emily fasste sich an das Gesicht und stellte fest, dass sie das wirklich war. Ihr Haar hing lasch an ihr herunter, ihre Augen waren von dicken, dunklen Ringen umgeben, sie sah ganz ausgemergelt aus und sie hatte den Glanz in ihren Augen verloren. Sie war nur mehr ein Schatten ihresgleichen. Sie konnte es nicht glauben, dass war aus ihr geworden? Sie drehte den Wasserhahn nochmals auf und beugte ihren Kopf hinunter um ihn unter das kalte Wasser zu halten, vielleicht half es etwas. Sie blickte wieder in den Spiegel, nein keine Veränderung, noch immer blickte sie diese ausgemergelte Frau an. „Emily? Ich bin zu Hause!“ hörte sie Richard im unteren Stockwerk rufen, sie wartete, und dann fiel auch schon die Tür seines Arbeitszimmers zu. Emily gab sich einen Ruck, sie trocknete ihr Gesicht in dem weichen Handtuch ab und ging die Treppe hinunter. Sie wollte mit Richard sprechen, sie musste mit ihm reden. Es war wichtig und vor allem sie musste wissen, was er dazu zu sagen hatte. Sie klopfte an seiner Arbeitszimmertür. „Richard?“ Sie klopfte erneut, doch da sich nichts rührte beschloss sie die Tür aufzumachen. Richard auf der Ledercouch und telefonierte. Er winkte sie zu sich und deutete ihr sich zu setzen. Emily setzte sich, doch sie war nervöser als zuvor… Ihr Gesicht war noch immer blass und man sah deutlich die Ringe unter ihren Augen, man sah ihr an, dass ihr irgendetwas schwer zu schaffen machte. Aber was erwartete man sich auch von ihr? Dachten sie sich wirklich, dass sie das alle so leicht verkraften würde? Gestern, als sie Besuch hatten, der erste seit einem Monat, erwähnte Colin Marshall immer wieder, dass Emily sehr mitgenommen aussehen würde. Wollte er sie damit absichtlich verletzten? Oder tat er nur so, als ob er nichts von der Geschichte wüsste? Emily war verzweifelt und ihr stiegen die Tränen, wie schon so oft im vergangenen Monat, wieder in die Augen. Sie konnte es noch immer nicht fassen, dass Lorelai von zu Hause fortgegangen war und auch noch die kleine Rory mitnahm. Emily war verzweifelt gewesen und litt sosehr unter dieser Trennung, dass sie einen Zusammenbruch erlitt und sich noch immer nicht richtig erholte hatte. Sie konnte es einfach nicht fassen, dass ihre Tochter den Entschluss gefasst hatte von zu Hause Fortzugehen, einfach so. War sie denn wirklich eine so schlechte Mutter gewesen? Und wenn sie wirklich eine so schlechte Mutter gewesen war? Richard seufzte und sah seine Frau an, er sah die Tränen in ihren Augen und er wusste, dass sie wieder an Lorelai und an die Kleine dachte. Sanft streichelte er ihr über die Wange und nahm ihre Hand und drückte sie fest. Emily lächelte ihn gequält an. Konnte er nicht endlich das Gespräch beenden? Sie wollte endlich mit ihm reden, sie ergriff seine Hand und drückte sie an sich. Sie suchte seine Nähe und legte deswegen ihren Kopf auf seine Schulter. Er streichelte ihr über das kastanienbraune Haar, während er sich von seinem Gesprächspartner verabschiedete. Emily? Liebling? Emily schluchzte auf und fing an bitterlich zu weinen. Emily … Was ist los mit dir? Sie drehte ihren Kopf in seine Richtung und sah ihn an. Er sah das schmerz-verzehrte Gesicht und wischte ihr die Tränen von der Wange. Sie sah schlimm aus, so mitgenommen, vielleicht sollte er sie von hier fortbringen. Ein Urlaub wurde ihr sicherlich gut tun und vor allem würde er sie auf andere Gedanken bringen … „Richard, ich muss mit dir reden. Es ist wirklich wichtig!“ „Was ist so wichtig, Emily? Möchtest du …“ Sie ließ ihn nicht ausreden, denn sie wusste, dass er sie auf Lorelai ansprechen wollte, doch der Schmerz in ihr war noch zu groß. „Nein, ich muss die was anderes sagen, aber ich weiß nicht wie!“ „Du weiß nicht wie? Emily, ich bitte dich.“ „Richard … ich bin schwanger!“


Als Emily endlich wieder zu sich kam, war sie nicht mehr in Richards Büro. Langsam öffnete sie ihre Augen, es war so grell in diesem Zimmer, das sie die Augen schnell wieder schloss . Alles war so verschwommen in diesem Raum. Wo bin ich? Sie drehte langsam den Kopf und sah undeutlich die Umrisse zweier Gestalten neben dem Bett stehen, die sich zu unterhalten schienen. Der eine hatte etwas Spitzes in seiner Hand, aber was es war konnte sie nicht erkennen.
Da nahm die Hand der anderen Person ihre eigene in die seine, sie war angenehm warm und so geschmeidig. Zärtlich streichelte die Person ihr damit über den Handrücken. Dann hob er ihren Arm an und streckte ihn. Aber Emily verstand dies noch immer nicht, es war ihr alles so fremd und die unklaren Linie halfen ihr auch nicht weiter. Sie sah noch immer alles durch einen Schleier hindurch, alles war verzerrt und so unscharf, was war bloß geschehen?
„Emily?“ Eine ihr wohlbekannte Stimme drang in ihr Ohr, doch sie wusste nicht zu wem sie gehörte.
„Sie ist noch immer bewusstlos Mr Gilmore. Geben sie ihr etwas Zeit“, ertönte es von der anderen Stimme. „Ich werde ihr noch eine Spritze geben bevor ich wieder gehe und dann sollte es ihr eigentlich besser gehen.“ Damit näherte sich der spitze Gegenstand Emilys Arm. Sie kniff die Augen nochmals zusammen, was wollte er damit nur tun? Dann wusste sie es, ein brennender Schmerz machte sich in ihrem Arm breit. Sie zuckte zusammen, so schnell der Schmerz auch gekommen war, so schnell war er wieder weg. Erleichtert blickte Emily den beiden Gestalten nach die das Zimmer verließen.
Neugierig blickte sie sich in dem Zimmer um und langsam wurde alles klarer, endlich nahm alles Gestalt an und sie konnte Umrisse und Formen endlich erkennen. Ihr Blick schweifte vom Fenster bis zur Tür, wo ihr Blick schließlich auch hängen blieb, denn dort stand eine Person die schon die ganze Zeit hier gewesen war. Sie stand im Schatten der Tür und schien sie zu beobachten, doch sie konnte nicht erkennen wer es war. Mit schwacher, zitternder Stimme presste Emily „Lorelai?“ hervor, doch niemand reagierte. Erneut kam ein noch zitternderes „Lorelai!“ doch es rührte sich noch immer nichts. Emily versuchte sie aufzusetzen, doch sie war zu schwach und sank zurück in die Kissen. Tränen rannen ihr über das Gesicht und mit einem noch Verzweifelteren „Lorelai!“ gab sie schließlich auf. Sie spürte ein Brennen in ihrer Kehle und griff sie sich verzweifelt an den Hals. Es war so als hätte man ihr die Lunge zugeschnurrt. Sie japste nach Luft und versuchte gierig den Sauerstoff einzuatmen, doch es ging nicht. Sie bekam keinen Atem. Mit einem Satz sprang die Gestalt aus dem Schatten hervor und rannte auf sie zu und mit einem gekonnten Griff verhalf sie Emily wieder Luft zu holen. Erleichternd stellte die Person fest, dass Emily wieder normal atmete. Emily sog gierig das lebensnotwenige Element ein. Es war wie eine Erlösung und dann blickte sie zu ihrem rettenden Engel auf. Das Licht ließ sie endlich die Person erkennen.


„Nein, Emily – ich bin es Hopie!“ Die junge Frau trat näher an Emilys Bett heran und beugte sich zu ihr hinunter.
„Hopie?“ Sie blickte in Hopies Augen, sie blickte in ihre Augen. Ihre kleine Schwester war hierher gekommen. Sie drückte ihre Schwester, wie lange hatte sie dies schon nicht mehr getan. Hopie lebte doch in Frankreich und war seit ihrem College Abschluss nicht mehr hier gewesen.
„Ja, Em, ich bin es. Ich bin hier und ich bleibe hier bis es dir besser geht.“ Emily drückte sie an sich. „Aber wieso? Sag mir warum du hier bist, Hopie!“ Ihre Stimme klang verzweifelt und sie blickte ihr in die Augen, doch bevor sich die Blicke der Schwestern trafen wand Hopie ihren Blick von Emily ab.
„Richard hat mich angerufen und mir erzählt was passiert ist, ich wusste wie schlecht es dir gehen würde, Emily, ich wusste es einfach und ich wollte bei dir sein und dir helfen!“ Emily richtete sich auf. „Nach all der Zeit? Warum bist du nicht früher gekommen?“ entgegnete sie ihr, schärfer als sie es eigentlich wollte. „Ach Emily, du weißt warum ich nicht gekommen bin!“ Sie wandte sich von ihr ab und starrte aus dem Fenster.
„Hopie, sieh mich an!“ Doch sie starrte weiterhin aus dem Fenster „Ich bin wahrscheinlich aus dem gleichen Grund wie Lorelai gegangen! Ihr habt mich alle eingeengt, mir gesagt was ich tun sollte und wie ich es tun sollte! Ich war nicht so wie ihr und schon gar nicht wie du, Emily! Du warst immer die perfekte Tochter, hast alles getan was man von dir erwartet hat und ich, sieh mich doch an“ sie drehte sich zu Emily, die sie leicht irritiert ansah. „Ich bin das schwarze Schaf der Familie, bin noch immer Single und lebe mein Leben wie es mir gefällt! Ich tue was ich will und wann ich es will, mein Leben wird nicht von einem Terminkalender bestimmt und ...“
„Bist du gekommen um mir das zu sagen?“ fuhr die noch immer schwache Emily ihre kleine Schwester an. „Nein, ich bin hier um dir zu helfen, ich möchte dir helfen deine Tochter zu verstehen!“ „Hopie, du kennst Lorelai nicht! Du hast sie in all den Jahren kein einziges Mal hier besucht!“ „Du glaubst ich kenne deine Tochter nicht?“ „Nein! Wie denn auch?“

Plötzlich flog die Tür auf und Richard stürzte herein, er hatte die ganze Zeit vor der Tür gestanden und den Beiden zugehört. Doch als Emilys Stimme immer lauter zu werden schien und Hopie diesen ‚ich weiß es besser’ Tonfall bekam, wusste er dass es Zeit war dem Gespräch ein Ende zu bereiten. Bestimmt forderte er Hopie auf das Zimmer zu verlassen. „Hopie, ich bitte dich, geh’ nach unten, ich komme dann nach!“ und sie verließ das Zimmer.

„Emily?“ Er schaute seine Frau besorgt an, auf seiner Stirn bildeten sich die kleinen Falten, die er immer bekam, wenn er sich über etwas Gedanken machte. Er setzte sich zu ihr auf das Bett und nahm ihre Hand. „Sie kennt Lorelai nicht! Sie kann mir nicht so einfach sagen, dass sie weiß warum meine Tochter von zu Hause fortgelaufen ist, das kann sie nicht!“ „Es ist schon gut Emily, beruhige dich wieder, es war ein langer Tag und es ist Zeit etwas zu schlafen!“ „Ich bin ruhig Richard!“ Er lächelte sie an und drückte sie an sich.
„Ach Emily ... vielleicht hat Hopie doch recht und wir haben Lorelai etwas eingeengt!“ Sie drückte sich von ihm weg. „Wir haben sie nicht eingeengt, Richard. Warum auch? Wir wollten ihr helfen und vor allem für das Baby wollten wir nur das Beste.“ „Sie wollte diese Hilfe nicht, Emily.“ „Wie kann man Hilfe ablehnen, wenn man sie nötig hat? Sie hatte doch nichts und jetzt, und jetzt arbeitet sie als Dienstmädchen in einem Hotel. Sie putzt und räumt hinter anderen her, sie tut alles um nicht wieder nach Hause zu müssen, Richard! Ich will das nicht! Mein Kind hat etwas Besseres verdient!“ Emily schluchzte auf und Richard drückte sie noch fester als zuvor an sich, mit den Fäusten schlug sie auf seine Schulter und sie fing an bitterlich zu weinen.
„Warum, Richard, warum? Sind wir ... bin ich, bin ich ihr wirklich so verhasst, dass sie uns nicht mehr in ihrem Leben haben will? Was habe ich bloß falsch gemacht?“ „Ich weiß es nicht, Liebling, ich weiß es nicht!“ Minuten vergingen und Emily weinte weiter, Richard hielt sie noch immer fest. Irgendwann, es war sicher schon eine Stunde vergangen flüsterte sie ihm leise ins Ohr „Halt mich fest! Halt mich ganz fest und lass mich nicht mehr los.“ „Nein, Emily ich lass dich nicht wieder los!“ gab er ihr im Flüsterton zur Antwort. Sanft streichelte er ihr über das Haar und sie kuschelte sich dicht an ihn. Er gab ihr einen Kuss und streichelte ihr Haar weiter.
Es dauerte noch eine ganze Weile bist Emily eingeschlafen war und die letzte Träne getrocknet war, Richard stand auf. Er deckte Emily zu und sah sie an, da lag sie nun. Völlig erschöpft lag sie eingerollt in ihrem Bett und immer wieder hörte man sie aufschluchzen, doch es kamen keine Tränen mehr. Es waren heute schon zu viele Tränen geflossen. Richard stand einige Minuten so da und innerlich schien es ihn zu zerreisen. Er konnte den Anblick seiner Frau nicht länger ertragen und ging aus dem Zimmer. Leise schloss er die Tür hinter sich und lehnte sich an die Wand und dann fing auch er, dass erste Mal seit Lorelai fort war, an leise zu weinen. Tränen rannen ihm über die Wange und er wischte sie schnell weg, er war ein Gilmore und Gilmores weinten bekanntlich nie – auch in einer solchen Situation nicht.
„Richard?“ Er zuckte zusammen, Hopie war neben ihm aufgetaucht. „Komm!“ Sie nahm ihn am Arm und führte ihn hinunter ins Wohnzimmer. „Ich mach’ uns eine Tasse Tee, dass wird dir helfen!“ „Tee? Ich bräuchte schon etwas Stärkeres!“ „Hopie lächelte ihn an und ging in die Küche um Tee zu machen und für Richard etwas Starkes aufzutreiben. Währendessen saß Richard im Wohnzimmer und starrte in den Kamin. Das Feuer prasselte und Funken flogen hinauf. Was für ein Farbenspiel das doch war.
Richard war ganz in seinen Gedanken versunken und bemerkte nicht das Hopie soeben wieder in das Zimmer gekommen war. Sie stellte den Tee auf den Beistelltisch und auch Richards Whiskey wurde daneben hingestellt. Hopie sah ihren Schwager an, wie er so da saß, ganz in sich gekehrt, irgendwie kam er ihr so hilflos wie ein Baby vor. Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa und legte den Arm um seine Schulter. Erst als Richard den Arm von Emilys Schwester auf sich spürte, drehte er sich erschrocken um. Sie sah ihm tief in die Augen und auch Richard konnte sich dem Blick Hopies nicht entziehen. Sie hatte wunderbare Augen, es war ein wunderschönes blau, nicht so ein blau wie Lorelais Augen es hatten, doch die Intensität war die gleiche. Er hätte noch stundenlang in diese Augen sehen könne, sie wahrscheinlich auch in die seinen ... .

*emily*

Richard war ganz in seinen Gedanken versunken und bemerkte nicht das Hopie soeben wieder in das Zimmer gekommen war. Sie stellte den Tee auf den Beistelltisch und auch Richards Whiskey wurde daneben hingestellt. Hopie sah ihren Schwager an, wie er so da saß, ganz in sich gekehrt, irgendwie kam er ihr so hilflos wie ein Baby vor. Sie setzte sich neben ihn auf das Sofa und legte den Arm um seine Schulter. Erst als Richard den Arm von Emilys Schwester auf sich spürte, drehte er sich erschrocken um. Sie sah ihm tief in die Augen und auch Richard konnte sich dem Blick Hopies nicht entziehen. Sie hatte wunderbare Augen, es war ein wunderschönes blau, nicht so ein blau wie Lorelais Augen es hatten, doch die Intensität war die gleiche. Er hätte noch stundenlang in diese Augen sehen könne, sie wahrscheinlich auch in seine ... .

Doch dann – wie immer in solchen Momenten – klingelte das Telefon und störte diesen sonderbaren Moment. Beiden versuchten das penetrante Klingeln des Telefons zuüberhören und hoffentlich war das Hausmädchen auch schon weg, denn ansonsten, er mochte gar nicht dran denken. Richard und Hopie bewegten sich nicht und warteten. Das Warten schien eine Ewigkeit zu dauern und noch länger dauerte es bis sich einer der Beiden wieder bewegte. Die Schwester seiner Frau machte den ersten Schritt und rutschte näher an Richard und dieser fühlte wie ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief, so etwas hatte er schon lange nicht mehr gespürt. Er schüttelte den Kopf, richtete sich aus seiner Kauerstellung auf und wollte Hopies Hand von seiner Schulter nehmen, er durfte dies nicht tun, das alles durfte nicht passieren – er war ein verheirateter Mann und verdammt noch einmal, er war vor allem glücklich verheiratet, doch ihre Hand klammerte sich an seiner Schulter fest und dann fiel sie Richard um den Hals.
„Hopie!“ Richard wusste nicht was dies nun sollte, warum hielt sich seine Schwägerin bloß so fest an ihm? Er versuchte sich aus ihrer Umklammerung zu lösen, doch sie hielt ihn umso fester. „Hopie, ich bitte dich, lass mich los!“ entgegnete er ihr harsch. Hopie sah ihn an und Richard wusste was nun kommen würde, doch ob er es wirklich wollte wusste er nicht. Er wusste überhaupt nicht, was er denken sollte und was er vor allem von Hopies Benehmen erwarten konnte beziehungsweise durfte. Sie befanden sich in einer Situation die ihm äußerst unangenehm war ...
Hopie lehnte sich vor und ganz langsam näherten sich ihre Lippen seinem Gesicht. Richard saß wie versteinert am Sofa, wollte seine Schwägerin ihn wirklich küssen, oder bildete er sich das alles nur ein? Ihre Hand löste sich von seiner Schulter und fuhr ihm durch das Haar. Erneut spürte er einen kalten Schauer über seinen Rücken laufen, doch er war wie gelähmt und konnte nichts tun. Ihre Lippen näherten sich gefährlich den seinen und bevor er etwas sagen, geschweige denn tun konnte, spürte er den sanften Druck ihrer Lippen auf den seinen und es war um ihn geschehen, wie lange hatte er sich nach einem solchen Kuss gesehnt? Hatte ihn Emily schon einmal mit einer solchen Intensität geküsst? Oder Pennilyn Lott? Er wusste es nicht und so schnell der Kuss auch gekommen war, so schnell war er auch wieder vorbei. Hope löste ihre Umarmung Richards und stand auf und sah ihn mit großen Augen an und Richard starrte ihr hinterher. Was war hier bloß passiert? Hopie stand vor ihm und ging langsam, den Blick nicht von Richard abwendend auf den Cd Spieler zu und drückte die Play-Taste. Richard sah ihr hinterher, sein Herz begann immer schneller zu pochen ... Leise Musik ertönte aus den Lautsprechern und Hopie begann dazu zu tanzen. Richard war von ihr fasziniert, mit was für einer Leichtigkeit und Graziösität sie sich zu der Musik bewegte, sie schien zu schweben und dann stand auch er auf – er konnte sich dem Ganzen nicht mehr entziehen. Alles war so anders, das Licht im Raum war gedämmt, die leise Musik im Hintergrund, das Knistern im Kamin und Hopie, die so verdammt schön war. Warum hatte sie bloß keinen Mann? Richard seufzte leise und ging zur tanzenden Hopie, die ihn anlächelte und ihre Arme um ihn legte. Es war so schön, seit langem fühlte Richard sich wieder richtig geborgen und dann begann Hopie zu singen.
I could have danced all night,
I could have danced all night,
And still have begged for more.
I could have spread my wings
And done a thousand things
I've never done before.
I'll never know what made it so exciting
Why all at once my heart took flight.
I only know when he began to dance with me
I could have danced, danced, danced all night!

Sie hatte ihn verzaubert, er war völlig fasziniert von ihr und dann begann auch er, mit seiner tiefen Stimme zu singen.

Daddy always thought that I married beneath me
That's what he said, that's what he said.
When I proposed he informed my mother
That this was probably her very last chance.

Er stockte und blickte zu Hopie, die ihn leicht geschockt ansah, denn immerhin sang er da von ihrer Schwester ...

And though she er unterbrach – Emily - was twenty-two,
Though she was twenty-two,
Though she was twenty-two--
She married me.
Life with my parents wasn't ever a picnic
More like a "Come as you are."
But it wasn't something you'd wanna discuss
They weren't warm, well, not to her ... well, not to us
But ev'rything was beautiful at the ballet.
Graceful men lift lovely girls in white.
Yes, ev'rything was beautiful at ballet,
Hey! We were happy at the ballet.

Er sah Hopie an und sie sah in seinen Augen all den Schmerz den er die letzten Wochen ertragen hatte und mit denen er sich noch immer quälte.
Da stand er nun, als Ehebrecher, in den Armen einer anderen, noch schlimmer in den Armen seiner Schwägerin und sang von seinem Leben, dass überhaupt nicht verlaufen war, wie er es sich eigentlich vorgestellt hatte und dann wurde Hopies Umarmung abermals intensiver und sie küsste ihn erneut, zärtlich, aber fordernd.

Hopie:
„More, more, more!“

Richard:
„I'll put up no resistance
I want to stay the distance
I've got an itch to scratch
I need assistance
Touch-a touch-a touch-a touch me
I wanna be dirty
Thrill me, chill me, fulfill me!“

Hopie:
And that's just one small fraction
Of the main attraction
You need a friendly hand
And I need action
...

„Hör auf, Hopie! Ich kann das nicht tun, ich kann nicht und ich will nicht!“ Richard riss sich von Hopie los und stürmte aus dem Zimmer. Er ging die Treppe hinauf und auf halbem Weg blieb er stehen. Er streifte sich die Haare aus dem Gesicht und ging weiter, hinauf, nur hinauf. Vor ihrem Schlafzimmer blieb er stehen, er öffnete die Tür einen Spalt und schaute hinein. Da lag sie – Emily, seine Frau – wie ein Engel lag sie da und hatte keine Ahnung was unten vorgefallen war. Er schämte sich, er schämte sich zutiefst und machte sich Vorwürfe, dass er sich so gehen lassen hatte. Wie konnte er nur? Was war da unten passiert?


Hartford war eine Stadt in Connecticut in der Emily schon vor langer Zeit Zuflucht gefunden hatte und auch heute sollte es nicht anders sein. Hartford, diese Glitzertraumstadt, schlief noch in der Dunkelheit vor Morgengrauen. In dieser Stadt wurden Träume wahr, wurden schal und wieder verworfen, und manchmal wurden sie auch zu Alpträumen. Vielen Frauen lagen jetzt im Bett, aufgebracht, verletzt und verzweifelt – Emily war eine von ihnen.
Alles in dem Zimmer war makellos, bis auf das Bett – und die Frau die darin lag. Es war zerwühlt, die Überdecke verschoben, Kissen lagen zwischen den Bettüchern, den Fußboden zerstreut und ihn ihm lag Emily.
Es war 4 Uhr morgens, aus dem Augenwinkel sah sie, dass jemand die Tür geöffnet hatte. War es Richard? Sie traute sich nicht sich zu bewegen, sie hatte Angst. Angespannt lag sie da, sie traute sich doch nicht einmal zu atmen – sie wollte ihn nicht auf sich aufmerksam machen. Sie wollte einfach nur daliegen und ... Ja, was wollte sie eigentlich? Das war eine gute Frage, sie hatte sich diese Frage schon lange nicht mehr gestellt, seit, seit Lorelai weg war. Wollte sie ihr Leben so weiterführen, oder wollte sie es ändern? Sich dem tristen Alltag widersetzen, aufstehen, frei von allen Zwängen sein und wieder unbeschwert leben können? Leben – das war es was sie wollte, sie hatte es verlernt, warum nur? Warum hatte sie sich überhaupt so zurückgezogen, warum hatte sie sich so versteckt, den Schmerz von sich Besitz ergreifen lassen und das Leben als ihren Feind gesehen. War es wirklich ihr Feind? Nein, dass war es auf keinem Fall, nicht seitdem sie wusste, dass sie wieder schwanger war. Dies sollte doch gerade der Grund sein, aufzustehen und ‚Hallo Leben, da bin ich wieder!’ zu sagen, wieder zu leben und nicht ständig an die Vergangenheit zu denken. Auf ihrer Stirn bildeten sich diese kleinen Falten, immer wenn sie angespannt war, kamen sie zum Vorschein. Was wollte sie, wie sollte es jetzt weitergehen?
Draußen wurde es langsam heller, Emily rührte sich noch immer nicht, obwohl Richard die Tür schon lange wieder geschlossen hatte. Sie hob langsam den Kopf und richtete sich auf, ihr Kopf schmerzte und ihr Arm tat weh, ein seltsamer Schmerz und dann erinnerte sich wieder, was gestern Abend geschehen war. Ein schlanker Arm kam unter der Decke hervor und suchte den Rand. Auch die Hand war schlank, bei genauerem Hinsehen waren jedoch die verräterischen Linien eines gewissen Alters zu erkennen. Sie schlug die schwere Decke auf zur Seite, nahm ihren Morgenmantel und zog sich ihn über das dünne Nachthemd, es war kalt in diesem Raum. Sie fror und eine Gänsehaut zog sich über ihren Rücken, ihre Arme, ihren ganzen Körper, machte auch vor ihrem Inneren nicht halt.
Sie ging auf das Fenster zu und spähte zwischen den schweren Vorhängen, die nicht richtig zugezogen waren, durch das beschlagene Fensterglas. Draußen war es grau, von der Schneepracht war nichts mehr übrig geblieben. Eine ganze Zeit lang war es nun schon jämmerlich nass und kühl, sie hatte gedacht, dass es endlich vorbei sein würde, denn sie konnte das Grau nicht mehr sehen. Sie schlang die Arme fest um ihren Oberkörper und wandte sich ab.
Der gestrigen Abend – den würde sie am liebsten gleich wieder vergessen – aus ihren Gedanken verbannen, es war schmerzhaft, schmerzhafter als alles zuvor, noch schmerzhafter als das was sie mit Lorelai durchmachen musste.
Was tun wenn einem die eigene Familie so viel Schmerz zufügt? , fragte sie sich, als sie ins Badezimmer ging. Nun, sie würde ihren üblichen Tagesablauf einhalten, sich mit etwas beschäftigen, um nicht nachdenken zu müssen, das sie vom Denken abhielt. Vielleicht würde sie auch im Bett bleiben, denn der Arzt meinte sie solle sich ausruhen! Ausruhen – pah! Was weiß der schon? Sagte sie zu sich selbst. Sie würden den Tag ablaufen lassen, wie alle zuvor und sich irgendwie durchschlagen. Als sie wieder aus dem Bad kam, eingehüllt in einem dicken Frotteemantel, das Haar in sämtliche Richtungen abstehend, sah sie noch mitgenommener aus, als die Tage zuvor, mit Flecken im Gesicht und geröteten Augen und immer noch diese schrecklichen Ringen unter den Augen. Sie schüttelte den Kopf als sie ihrem eigenen Spiegelbild begegnete, hielt sich aber nicht weiter auf und verließ ihr Schlafzimmer.
Langsam ging sie den Flur entlang und ihr Blick blieb an diversen Familienfotografien hängen – sie und Richard, Lorelai als Baby, Lorelai, Richard und sie – das Bild war schon sehr alt, trotzdem blieb sie stehen, sie verharrte dort für einige Zeit und dachte an die Aufnahme ... Wie kompliziert war es doch gewesen – der Fotograph war mit den Nerven schon völlig am Ende gewesen, da Lorelai nicht schreien aufhören wollte. Sie war mit der Kleinen auf dem Arm auf und abgelaufen und Richard hatte für Lorelai gesungen – alles nur um Lorelai zu beruhigen. Sie schaute das Foto nochmals an, was für ein süßes Baby Lorelai doch gewesen war, mit diesen blauen Augen und dem schwarzen Schopf. Sie war perfekt gewesen, genauso wir ihre Zukunft ... Sie dachte an das Kind in ihr. „Den gleichen Fehler werde ich nicht nochmals machen, das verspreche ich dir!“ Sie legte ihre Hand auf den Bauch, er hatte sich schon etwas nach vorne gewölbt ... Und dann sah sie wieder auf das Foto und auf die nächste Fotografie. Wo war es hin? Es fehlte ein Bild – eine Fotografie fehlte! Wer hatte es abgenommen? Richard, das Hausmädchen, oder gar sie selbst? Nein, sie hatte das Bild sicherlich nicht abgenommen. „Wo mag das Bild bloß sein?“, ging es ihr durch den Kopf. Es war ihr Lieblingsbild, Lorelai hatte es ihr zum Geburtstag geschenkt, es war eine Erinnerung an glücklichere Tage. „Ein Bild kann doch nicht von alleine verschwinden, das ist nicht möglich ...“
Sie ging weiter, die Treppe hinunter, eine Stufe, die zweite und unten lagen Scherben! Scherben? Wie kamen die denn bloß hierher? Sie bückte sich und nahm das zerbrochene Glas in die Hand. Sie drehte es hin und her und sah es einfach nur an. Sie ging noch ein Stückchen hinunter, bückte sich, denn da lag das Foto das sie oben vermisst hatte – das letzte Familienfoto, auf dem auch Rory zu sehen war. Sie drückte das Foto an sich, dann weinte sie, völlig lautlos, aber ihr ganzer Körper bebte. Als sie schließlich zu weinen aufhörte, holte sie tief Luft und ließ das Foto fallen. Der Kummer hatte von ihr Besitz ergriffen. Dieser Schmerz – er war unbeschreiblich. Die Tränen kamen nicht stärker, die blieben aus, doch den Schmerz den sie spürte, zerriss sie beinahe. Bilder tauchten vor ihr auf, es war grauenvoll ... und dann spürte sie einen anderen Schmerz und sah auf ihre Hand hinunter.
„Ahh ...“ sie biss sich auf die Lippe, Blut tropfte auf den Boden hinunter, es wurde zunehmend mehr – sie hatte das Glas wohl unbewusst zusammengedrückt und es sich dabei in die Hand gebohrt. Sie öffnete die Hand und sah das zerbrochene Glas. Glassplitter steckten in ihrer Hand, sie versuchte die großen Splitter herauszuziehen, doch es gelang nicht, mehr Blut tropfte auf den weißen Boden. Sie musste hinunter in die Küche um dort die Hand abzuwaschen und zu verbinden. Sie stieg die Treppe langsam hinunter, das Blut tropfte noch immer an ihr hinunter, doch sie blieb stumm – stumm wie der Schmerz in ihr.
In der Küche hielt sie die Hand unter das kalte Wasser, es war wie Eis auf ihrer Hand. Sie fing an zu zittern, doch hielt die Hand weiter unter den Hahn.
Draußen wurde es langsam heller, doch die Nebelschwaden hingen noch immer über dem Pool. Ob sie heute überhaupt verschwinden würden? Emily stellte das Wasser ab, wickelte ihre Hand in ein Tuch und ging nach draußen. Sie wollte einen klaren Kopf bekommen und einfach alles vergessen was bisher geschehen war. Sie würde neu anfangen, dass würde sie tun und es würde ihr wahrscheinlich helfen. Emily stand draußen in der Kälte, sie konnte ihren eigenen Atem sehen und sog die kalte Luft gierig ein. Sie ging einige Schritte um den Pool herum, im Poolhaus brannte Licht – hatte man vergessen es auszuschalten? Es war ihr vorher gar nicht aufgefallen....
Sie zog den Froteemantel enger um sich, denn es war wirklich kalt hier draußen. Ganz langsam ging sie auf das Poolhaus zu, der Nebel hing noch immer über dem Pool, die Lampe an der Hauswand flackerte und erlosch als Emily’s Hand nach der Türklinke des Poolhauses griff. Sie stand im Dunkeln, hielt inne und lauschte. Der Wind pfiff über das Dach und da war noch etwas, dass sie stutzig machte. Sie hörte Stimmen, Gelächter und ... – was war hier los?


Emily stand da, die Hand auf der Klinke, wollte sie sie wirklich hinunterdrücken, der Tür einen leichten Schubs geben und durch den Spalt in das Poolhaus schauen? Wollte sie tatsächlich wissen, was da drinnen vor sich ging? Wer war überhaupt im Poolhaus, das doch sonst nie benutzt wurde. Nur einmal hatten sie es wirklich benutzt, besser gesagt Lorelai und ihre Freundinnen haben es benutzt und anschließend musste eine Reinigungsfirma kommen und das Poolhaus säubern, da sich das Mädchen geweigert hatte dort aufzuräumen. So schlimm hatte es doch nicht ausgesehen, oder doch?
Lorelai trat von einem Bein auf das andere, sie starrte auf den Boden und Richard saß auf dem Sofa und wusste nicht was er sagen sollte. Ihr fiel jedoch genug ein, sie hätte noch Stunden reden können, aber was hätte es gebracht? „Lorelai? Lorelai hörst du mir überhaupt zu? Lorelai!“ Emily sah ihr Tochter auffordern an, diese traute sich jedoch nicht nur ein Wort zu sagen. „Wie kann man nur auf die Idee kommen eine Essenschlacht zu machen? Habt ihr denn nichts besseres zu tun? Hättet ihr nicht im Pool spielen könne, wie andere Kinder auch? Hineinrutschen? Wasserschlacht machen? Baywatch spielen?“ Emily verdrehte die Augen und sah zu Richard der schmunzelte. „Richard was gibt es da zu Lachen?“ „Ach Emily, hast du denn so etwas nie gemacht?“ Sie stutzte, nein hatte sie nie, ansonsten hätte ihr Vater sie über das Knie gelegt. Damals hatte sie auch nicht unaufgefordert gesprochen, wenn Erwachsenen im selben Raum waren wie sie. Nein damals hatte es so etwas nicht gegeben! „Willst du damit sagen, dass du etwas dergleichen Sehrwohl gemacht hast?“ Er kam auf sie zu. „Lorelai, lässt du uns bitte alleine?“ Sichtlich erleichtert stand Lorelai auf und rannte davon. Angewidert sah Emily an den Wänden hoch und Schokoladensauce tropfte auf den teuren Perserteppich. „Emily, sie ist ein Kind und sie und ihre Freundinnen wollten nur etwas Spass haben!“ „Das nennst du Spass haben? Sie haben überall auf den Wänden Pizzen verteilt, mit Schokoladensauce und Erdbeeren ihre Namen auf die Wände geschrieben, sie haben Wasser auf den Boden geschüttet um dort ‚Wasser-Laufen’ zu können! Richard Gilmore, dass ist nichts anderes als ...“ Ihr fiel nichts passendes ein. Das war Lorelai’s Geburtstagsparty gewesen, die letzte im Pool Haus und auf dem Gilmorschen Anwesen ... Emily lächelte, ja das war ihre Lorelai gewesen, im Nachhinein konnte sie nur lachen – da, da war es wieder – das Lachen! Sie hörte es laut und deutlich.
Ihr Herz raste, und sie spürte, wie ihr der Schweiß ausbrach, als sie die den Metallgriff der Tür berührte: runterdrücken, aufschubsen; runterdrücken, aufschubsen.
Sie wollte die Tür eigentlich gar nicht mehr aufmachen, sie wollte die Hand wegziehen, zurück ins Haus gehen und sich wieder ins Bett legen, doch ihre Füße bewegten sich nicht vom Fleck und auch ihre Finger taten nicht das, was sie wollte.
Die Klinke ging nach unten und die Tür sprang auf, sie spürte die Wärme die langsam nach außen kroch, sie hörte die Stimmen noch deutlicher und klarer als zuvor. Sie schloss die Augen und im nächsten Moment ertappte sie sich selber wie sie die Augen wieder öffnete und durch den Spalt spähte. Sie war auf vieles gefasst gewesen, nur nicht auf das was sie sah. Sie wollte die Augen schließen, sich umdrehen, doch sie konnte sich nicht losreisen. Sie war wie gelähmt. Das Blut dröhnte in ihrem Kopf und schien sie erstarren zu lassen, als hätte sie nichts mit dem zu tun, was vor ihr geschah. Doch als eine Hand von hinten ihre Schulter berührte, wachte sie auf. Konnten sie sie sehen?

*emily*

Mit aller Kraft zerrte man sie von der Tür weg und brachte sie in das Haus, hinauf in das Obergeschoss, in ihr Schlafzimmer. Er ließ sie kurz alleine und brachte ihr darauf einen Brandy, den konnte sie jetzt auf jeden Fall gebrauchen. Sie konnte noch immer nicht sprechen, es ging nicht, sie war zu geschockt. Ihr wurde schlecht, sie rannte ins Badezimmer. Sie fühlte sich elend, wollte ins Bett, schlafen, alles vergessen. Doch wie sollte sie diesen Anblick je vergessen?
Hopie und der Gärtner – ihre kleine Schwester und einer ihrer Angestellten. Angewiderter als zuvor – doch sichtlich erleichtert, dass der Brechreiz Vergangenheit war- ging sie zurück in ihr Schlafzimmer.
Als sie wieder in ihrem Bett lag überdachte sie die Situation die sie vorhin beobachtete hatte doch noch einmal. Warum bloß der Gärtner? Na gut, er sah schon gut aus, dunkles Haar, grüne Augen und einen Oberkörper hatte er, so muskulös, durchtrainiert, einfach sagenhaft. Emily betrachtete Richard über den Rand ihres Brandys.
Er lächelte sein gelassenes Lächeln schien aber ihre Blicke zu spüren, denn er sah immer wieder zu ihr hinüber, und seinen Augen war keine Überraschung anzumerken, sie zeigten nur eine derart einladende Ruhe, dass ihr Herz einen Schlag auszusetzen schien.
Hopie und der Gärtner ... Nein, die Bilder schoben sich wieder vor ihr geistiges Auge und sie sah ihre Schwester wie sie sie noch nicht gesehen hatte – und auch nie wieder sehen wollte. Wenn sie heute – fast 20 Jahre später – daran zurückdachte, fiel ihr nur eins ein , das damit zu vergleichen wäre– Sex and the City & Kim Catrall -, sie spielte die Rolle der Sam und ja, man konnte sie durchaus mit ihrer Schwester vergleichen. Ihre zahlreichen Eskapaden mit irgendwelchen Männern, ihre Ekstase im Büro, letzteres war eindeutig auch Hopies Spezialität, obwohl sie ja nicht im Büro, sondern na ja, in ihrem Poolhaus waren und sie dort vergnügten. Sie schüttelte den Kopf und verbannte weitere Gedanken aus ihrem Kopf. Nach etlichen Minuten schlief sie ein, doch erwachte nach kurzer Zeit schon wieder.
Sie war durstig und so hellwach, dass an Schlaf jedoch nicht zu denken war, darum hatte er sie hierher gebracht. Sie sollte sich von all den Strapazen erholen, nicht zuletzt um des Babys Willen. Trotzdem richtete sie sich auf und sah sich um. Draußen war es zwar hell geworden, doch die schwarzen Schatten der großen Eichenschränke warfen noch schwärzere Flecken auf den Boden, das Feuer im Kamin war fast erloschen. Richard saß auf einem der alten Sessel und beäugte sie misstrauisch. Leise schälte sie sich aus den Decken und ging barfuss ins Badezimmer. Der Marmorboden unter ihren Füßen fühlte sich kühl und erfrischend an. Irgendwo draußen in den Bäumen schuhute eine Eule. Sie drehte den Wasserhahn auf und das Becken füllte sich mit der klaren Substanz. Mit geisterbleichen Händen schöpfte sie Wasser und badete darin ihr Gesucht, dann trank sie aus der hohlen Hand. Sie sah ihn zuerst im Wasser, als er über dem Spiegelbild auftauchte. Sie erschrak nicht. Noch bevor sie aufblickte wusste sie, dass er es war. Sie kniff die Augen zusammen und blinzelte zu ihm auf. Sie sah ihn an, wie besorgt er war, und lächelte.

Manche Dinge geschehen einfach und können nicht anders geschehen.

Die spürte das kalte Wasser noch immer auf ihrer Haut, und gleich darauf die beruhigende Wärme seiner Haut. Und bei dieser Berührung stand die Erde still. In seinen Augen war nur der alle übertönende Glanz zu sehen. Sanft hob er seine Hand und bedeckte damit ihre Hand und drückte sie an seine Lippen. Ein Schauer überlief sie, als sie tief Luft holte. Dann streckte sie die andere Hand aus und strich ihm über das Gesicht, von der rauen, unrasierten Wange bis zum weichen Haar. Sie fühlte, wie seine Hand die Unterseite ihres Arms berührte und dann ihr Gesicht ebenso streichelte wie sie ihn gestreichelt hatte. Sie schloss die Augen und seine Finger zogen behutsam eine Spur von der Stirn bis zu ihren Mundwinkel. Als seine Finger ihren Mund erreichten, öffnete sie die Lippen und ließ ihn zärtlich ihre Ränder erforschen. Sie traute sich nicht die Auge zu öffnen, doch al sie ihn ansah fand sie nur Ruhe, Gelassenheit und ein Verlangen, das ebenso leicht zu entziffern war wie das ihre. Er legte seine Hände auf ihre Ellbogen und ließ sie in die Ärmel ihres Pyjamas gleiten, und ihre Oberarme zu umspanne. Em spürte, wie ein Beben über ihre Haut lief. Sie fuhr ihm mit beiden Händen ins Haar, zog seinen Kopf sanft zu sich herunter und spürte dann den gleichen Druck auf ihren Armen. In jener Sekunde, bevor sich ihre Münder trafen, überfiel Emily das plötzliche Verlangen, sich bei ihm zu entschuldigen, ihn um Verzeihung zu bitten, einen Neuanfang zu erbitten, ihr zu vergeben und wieder einander vertrauen zu können, denn all das war in den letzten Monaten verloren gegangen. Er musste in ihren Augen diese aufkeimenden Gedanken erkannt haben, denn noch bevor sie etwas sagen konnte, forderte eine winzige Bewegung seiner Lippen sie zum Schweigen auf. Als sie sich küssten, glaubte Em, nach Hause zu finden. Sie zuckte zusammen, als sie seinen Körper spürte, hätte sie doch sagen können, wo genau ihre Haut aufhörte und seine begann.

Er strich ihr die Locke ins Gesicht und sie lächelte , sie konnte noch die süße Feuchtigkeit seines glitzerndes Mundes spüren, doch er sah, dass es kein wahres Lächeln war. Emily lächelte traurig, obwohl sie keinen Grund dazu hatte. Sie hatte die sinnlichsten Stunden mit ihrem Mann verbracht, die sie seit einer wahrhaft langen Zeit erlebt hatten und doch war sie traurig. Er ließ seine Hände um sie gleiten „Was ist los, Emily?“ Er bekam keine Antwort, sie legte ihren Kopf auf seine Brust und lauschte seinem Atem. Die Brust hob sich langsam und senkte sich wieder. Eine Träne rann ihr über die Wange. „Emily?“ Sie sah noch immer nicht auf. „Es ist alles in Ordnung, Schätzchen, du hattest ... du weißt was ich sagen will?“ „Das weiß ich ja. Es ist bloß so gut, dass ich nicht weiß, wie ich damit fertig werden soll.“ „Wie soll ich das verstehen?“ Er schob sie von sich und schaute sie an. „Wir sind auch nur zwei Menschen, das ist alles. Jeder macht Fehler, jeder hat Fehler und du darfst dich nicht noch immer für alles verantwortlich machen und du darfst nicht immer auf andere hören.“ Er zog sie wieder an sich und küsste sie, nichts zwanghaftes, einfach um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Sie lagen noch einige Zeit so da und irgendwann tastete sich Emilys Hand unter dem Deckenberg hervor und suchte nach dem Oberteil ihres Pyjamas. „Was machst du denn da?“ „Ich möchte mir was anziehen!“ „Hmm, ist dir kalt? Denn da könnte ich dir helfen!“, er grinste. „Du bist unmöglich!“, kam es von ihrer Seite. „Hast du das gehört? Deine Mami hält mich für unmöglich, dabei ist sie diejenige die, na ja, wie soll ich es bloß ausdrücken ...“ Richard hatte sich auf den Bauch gerollt und sah Emilys Bauch an. „Richard! Lass das!“ „Warum, unser Kind kann ruhig wissen, wie unmöglich seine Mutter ist und dass sie auch eine ganz andere Seite hat, als sie immer zeigt.“, damit stupste er ihren Bauch an und legte seinen Kopf darauf. „Was willst du denn jetzt damit erreichen?“ Emily war verwirrt, was sollte denn das jetzt nur wieder werden, gestern das, heute dies? Wie ein Mensch sich doch über Nacht verändern konnte, aber es war eine schöne Veränderung, hoffentlich hielt sie an, dachte sie und schmunzelte. Richard richtete sich wieder auf „Das Baby hat gesagt, dass es ab sofort nicht mehr zu den DAR Treffen gehen möchte und dass du nicht ständig Kaffee trinken sollst, denn es befürchtet ein Java Junkie – in jeder Hinsicht – zu werden.“ „Aha, das hat es dir alles gesagt?“ „Ist es ein Es?“ „Willst du es denn unbedingt wissen?“ „Du doch auch, oder?“ Sie überlegte, bei Lorelai hatte sie es sich sagen lassen und sie war überglücklich gewesen, dass es ein Mädchen werden würde. Sie hatte die meiste Zeit der Schwangerschaft damit verbracht das Kinderzimmer für die Kleine einzurichten und sich die schönsten Namen für ihr Kind überlegt. „Ich weiß es ja!“ Sie grinste. „Was du weißt es?“ „Der Arzt meinte in meinem Alter sollte man lieber eine Fruchtwasseruntersuchung machen, damit man auch sehen kann, ob es gesund ist und ja, da kam halt auch das Geschlecht des Kindes heraus!“ „Und dann nennst du es trotzdem noch Es?“, konterte ein empörter Richard, zu ihrem Bauch gewandt „Mach dir nichts draus, Kleines, deine Mami ist nicht immer so unsensibel ...!“ „Richard, hör auf mit meinem Bauch zu sprechen!“ „Warum?“ „Weil es lächerlich ist!“ „Hast du gehört, sie findet dich lächerlich!“ er streichelte ihr über den Bauch. „Jetzt wundert mich gar nichts mehr ...“ „Was wundert dich nicht mehr? Emily?“ Mittlerweile war sie aufgestanden, zog sich ihren Morgenrock über und ging ins Bad um sich für den heutigen Tag fertig zu machen.

Zwanzig Minuten später saßen Emily und Richard am Frühstückstisch. Richard butterte sich gerade ein Brötchen und lass im Wallstreet Journal, als Hopie das Zimmer betrat. „Guten Morgen! Ich habe wunderbar geschlafen, Emily, euer Gästezimmer ist einfach traumhaft und das Bett erst, sagenhaft.“ „Einen guten Morgen auch dir, Hopie!“, obwohl du ja eigentlich vom Poolhaus reden solltest, dachte sie sich. Hopie nahm Platz und Emily sah wie Richard sich hinter seiner Zeitung verkroch, auch Hopie versuchte angestrengt nicht zu ihm zu sehen. War Richard tatsächlich rot geworden, als sie das Zimmer betrat? Emily nippte an ihrem Kaffee . „Hopie, bist du wirklich wegen mir hier?“ wandte sie sich an ihre Schwester. „Aber natürlich Emily, Richard hat angerufen und ich bin sofort in das nächste Flugzeug gesprungen.“ Sie griff nach ihrer Hand und tätschelte sie. Gestern Abend warf sie mir an den Kopf, dass ich meine Tochter eingeengt habe und jetzt erzählt sie mir das. Sie warf ihren Kopf in den Nacken. „Hopie, ich glaube es ist besser, wenn du wieder nach Frankreich fliegen würdest – natürlich kommen wir für den Flug auf.“ Hopie hätte beinahe ihren Tee wieder ausgespuckt. „Ist das dein ernst?“ „Ja, ich möchte nicht, dass du hier bleibst und ich bitte dich, deine Liaison mit dem Gärtner zu beenden!“ Hopie begann zu husten und japste nach Luft. „Oh mein Gott, Emily! Woher weißt du davon, hast du mir nachspioniert?“ Hopie war vom Stuhl aufgesprungen, sie fuchtelte mit dem Arm in der Luft herum. „Du hast mir nachspioniert, du traust mir nicht! Du traust keinem in diesem Haus, du bist herrschsüchtig, nein, du bist ein Kontrollfreak!“ Emily sah Hopie mit einem kalten Blick an „Glaubst du wirklich ich habe nichts Besseres zu tun als die hinterherzulaufen und aufzupassen, dass du nicht wieder in Schwierigkeiten gerätst?“ „Natürlich, du hast nämlich nichts zu tun! Ich kenne Frauen wie dich, ihr sitzt den ganzen Tag nur herum, tratscht über Frauen wie mich. Ich, ich bin deine Schwester Emily, du solltest zu mir halten und dich für mich freuen, dass ich endlich den Mann meines Lebens gefunden habe!“ „Den Gärtner?“, spöttelte Emily. „Emily bitte ...!“, kam es von Richard. „Soll sie machen was ihr gefällt, aber nicht in meinem Haus! Der Gärtner gestern, heute der Milchmann, und morgen vernascht sie den Briefträger im Poolhaus!“ „Der Briefträger ist knappe 70, Emily!“, warf Richard ein und verstummte gleich wieder, als er die Blicke seiner Frau und ihrer Schwester sah, die Zeitung hob er wie ein Schutzschild vor sich. „Gut ich gehe, Emily, aber du sollst wissen, dass alles nicht ohne Grund passiert, nicht war Richard?“ Eine Kusshand flog ihm zu und dann machte Hopie kehrt und marschierte aus dem Zimmer. „Richard? Was war das?“ Er wurde bis über beide Ohren rot und meinte „Ich weiß es nicht! Und was machst du heute?“ „Heute ist Mittwoch, ich geh zum Friseur!“ Irgendetwas war hier faul, Richard und Hopie? Nein, wann auch? Hopie war gestern beschäftigt und er war doch bei ihr gewesen. Trotzdem, irgendetwas an Richards Verhalten störte sie, ihr war nur noch nicht klar, was es war. Sie würde es schon noch herausbekommen. „Richard? Willst du mir etwas sagen?“ „Ach ja, bei der ganzen Aufregung habe ich vergessen, dir zu sagen, dass meine Mutter zu uns kommt!“ Emilys Mund klappte nach unten. Oh nein, alles nur das nicht, Trix hier, nein, dass konnte sie jetzt nun wirklich nicht gebrauchen. Sie würde ihr wieder das Leben zur Hölle machen und jetzt erst recht, wo Lorelai fortgelaufen war. Sie würde ihr wieder die Schuld an allem geben, sie war ja sowieso immer Schuld, wenn etwas im Hause Gilmore schief lief. „Sie kommt am Wochenende, Emily!“ Sie nickte. „Sie freut sich schon sehr darauf wieder nach Hartford zu kommen, sie vermisst es.“ „Ganz bestimmt.“ „Ist das dein Ernst?“ „Ich wüsste nicht, was dagegen spricht, deine Mutter hier zu haben!“ „Ich liebe dich, Emily!“ Sie lächelte tapfer.


„Du vergisst, meine liebe Emily, dass es nicht einmal so lange her ist, dass Lorelai von dir fortgelaufen ist!“ , fügte Trix hinzu. Abrupt blieb Emily stehen und starrte Trix hinterher. Wie konnte sie nur so etwas sagen? Wollte sie damit andeuten, dass sie als Mutter versagt hatte? Sie musste sich ja vieles von Richards Mutter anhören, aber das hatte sie nicht nötig. Erst Hopie, jetzt sie, wer würde als nächstes kommen und ihr sagen, was für eine miserable Mutter sie doch war. „Emily, kommst du?“ Trix war vorangegangen und hatte sich nicht die Mühe gemacht stehen zu bleiben, sie stolzierte mit hocherhobenem Kopf vor ihr her und Emily beeilte sich zu ihr nach vor zu kommen. Die alte Dame setzte einen ziemlich schnellen Schritt an und Emily hatte Mühe hinterher zu kommen.
Die Tage vergingen schneller als je zuvor. Trix überhäufte Emily mit all möglichen Besorgungen und Emily blieb kaum Zeit über ihre derzeitige Situation nachzudenken. Am besten war es, sie würde alles tun, was Trix beliebte, damit sie sie schnellst möglichst wieder los war. Die letzte Woche war ja immerhin ohne größeren Eskapaden verlaufen, abgesehen von dem Drama das es gegeben hatte, als sie Trix eröffnet hatte, dass sie zum zweiten Mal schwanger war. Die gute Lorelai wäre fast an die Decke gegangen und Emily konnte sich noch zu gut an diese Szene erinnern.
„Schwanger? In deinem Alter?“ Trix fächelte sich Luft zu und Emily und Richard saßen auf dem Sofa und hielten Händchen. „Ja, freust du dich denn nicht darüber, Trix?“ fragte Richard leicht entsetzt. Warum machte seine Mutter bloß so eine Szene? Es war doch höchst erfreulich, dass seine Frau schwanger war ... .
Später saßen die beiden Damen im Wohnzimmer und tranken Tee, natürlich den, den Trix aus England mitgebracht hatte. „Wann kommt es denn eigentlich zu Welt?“, fragte sie Emily und deutete auf deren Bauch, skeptisch musterte sie Emily. „Anzusehen ist es dir ja nicht, kann es sein, dass du überhaupt nicht schwanger bist und nur Aufmerksamkeit auf dich lenken möchtest, Emily?“ Emily bleib ruhig, ermahnte sich selbst, hol tief Luft, lächle sie an und antworte höflich, höflich hörst du mich? Doch ihre innere Stimme mochte sie noch so mahnen, sie konnte nicht anders. „Aufmerksamkeit? Ich brauche doch keine Aufmerksamkeit, ich brauche meine Tochter! Ich brauche Lorelai, und keine Aufmerksamkeit, Mom!“, fuhr sie ihrer Schwiegermutter mit einer etwas zu schrillen Stimme an. „Emily meine Ohren!“, kam es nur von ihr zurück und sie hielt sich eine Hand schützen vor das Ohr. „Warum sollte ich auch Aufmerksamkeit wollen?“, fuhr sie mit einem etwas zu süßlichen Ton fort, „Die bekam ich doch in den letzten Wochen auch so zur genüge!“ Sie hatte ein teuflisches Grinsen im Gesicht. Sie wusste, dass sie eben einen wunden Punkt getroffen hatte. Aber im Grunde hatte sie doch recht, oder nicht? Na ja, es war gelogen, denn sie war ja schon schwanger gewesen, bevor Lorelai von zu Hause weggelaufen war, trotzdem sie hatte der Versuchung nicht widerstehen können und musste es sagen.
Richard kam eben aus seinem Arbeitszimmer und sah seine Mutter mit geschürzten Lippen auf dem Sofa sitzen und daneben Emily die syphisant lächelte. Das war kein gutes Zeichen, wahrscheinlich hing der Haussegen schon schief. Warum konnten die beiden sich eigentlich nicht vertragen? Er hatte gehofft, dass Trix Besuch diesmal glimpflich verlaufen würde und Emily nicht wieder ihre üblichen Migräneanfälle bekam und mit übler Laune im Haus herumirrte, ständig beängstigt, dass Trix wieder etwas auszusetzen hatte. „Na, wie geht es meinen 2 Lieblingsfrauen? Hattet ihr einen netten Nachmittag?“ Stille. „Emily, wo sind eigentlich die Nüsse, die wir für Trix gekauft haben?“ richtete er seine Frage an Emily um ihr zu sagen, dass er kurz mit seiner Mutter alleine sein wollte. „Da musst du schon das Hausmädchen fragen, ich hatte leider keine Zeit, sie selbst zu besorgen. Ich war beschäftigt.“ Antwortete sie ihm. „Schon gut mein Junge, ich brauche keine Nüsse, komm hilf mir und begleite deine alte Mutter auf ihr Zimmer, ich möchte mich hinlegen, bevor das Essen serviert wird.“ Richard ging zu seiner Mutter und half ihr aus dem Sessel. „Liebend gerne Trix!“ „Du bist so ein guter Junge, Richi!“
Emily lehnte sich zurück und seufzte. Wie sollte sie bloß noch eine Woche mit dieser Frau aushalten? Das Telefon klingelte. „Marge, ich gehe schon!“ rief sie dem Hausmädchen zu, dessen Schritte sie aus der Küche kommen hörte. Emily erhob sich aus dem Stuhl und ging auf das Telefon zu, das auf dem kleinen Tisch, neben der Tür, stand.
„Hallo?“ Pause. „Wer ist da?“ Stille. „Hallo?“ Sie hörte eine Kinderstimme im Hintergrund. „Lor ... .“ Die Leitung wurde unterbrochen. „ ... lai! Oh mein Gott ....“ langsam legte sie den Hörer wieder auf. War es tatsächlich Lorelai gewesen? Hat sie sich tatsächlich gemeldet? Ihr Herz klopfte wie verrückt, Lorelai hatte angerufen. Sie musste es Richard sagen, Richard, ja, Richard! „Richard?“ rief sie die Treppe hoch. „Richard!“ Sie hörte wie eine Zimmertür aufging und jemand herausgelaufen kam. „Emily? Alles in Ordnung?“ Richard kam die Treppe herunter und sah seine Frau strahlend vor sich stehen. „Emily, was ist denn?“ Sie umarmte ihn. „Lorelai ...!“ „Was ist mit ihr?“ „Sie hat angerufen!“ Richards Gesichtszüge erhellten sich, und er lächelte. „Was hat sie gesagt? Wie geht es ihr?“ „Sie hat nichts gesagt, aber ich bin mir sicher dass sie es war, Richard, sie hat angerufen! Sie wollte uns hören!“ „Woher weißt du dass sie es war?“ „Ich habe Rory gehört, ich würde sie unter Tausenden Kinderstimmen erkennen.“ Richard wischte sich eine Freudenträne weg und packte Emily und wirbelte sie durch die Luft. Sie küssten sich und ihre Herzen machten einen Luftsprung. Lorelai hatte sich von sich aus gemeldet, das war das Beste, das am heutigen Tag geschehen konnte.

*emily*

Part IX - NEU

Emily war überglücklich und auch Richard konnte es nicht fassen, er war erleichtert. Lorelai hatte sich endlich gemeldet, er hatte es nicht für möglich gehalten, aber sie hat es getan. Er lächelte, sie war doch eine Gilmore und vor allem, sie war seine Tochter. Er drückte Emily noch einmal an sich bevor er sich von ihr verabschiedete und in sein Büro ging.
Am nächsten Morgen fasste Emily den Entschluss, zu Lorelai zu fahren. Sie wollte mit ihr reden und war davon überzeugt, dass Lorelai auch mit ihr reden wollte. Die beiden saßen noch am Frühstückstisch, Emily trank ihren Kaffee und Richard lass im Wallstreet Journal.
„Richard?“
„Ja, Darling.“ Kam es hinter der Zeitung hervor.
„Ich fahre nach Stars Hollow!“
„Wohin fährst du?“
„Richard, leg die Zeitung nieder wenn du mit mir sprichst.“
Er faltete die Zeitung und legte sie neben seinen Toast. „Also, wohin möchtest du heute fahren?“
„Nach Stars Hollow!“
„Sollte mir der Name etwas sagen?“
Sie runzelte die Stirn, manchmal war er wirklich komisch, aber wahrscheinlich war er nur mit den Gedanken wieder woanders. „Nein, Richard, nein. Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute Vormittag dorthin fahren werde.“
„Kommt Trix mit dir mit?“
„Wie bitte?“
„Trix, meine Mutter, erinnerst du dich?“
„Nein, Richard, ich fahre ohne deine Mutter.“
„Wo fährt Emily ohne mich hin?“ Lorelai die 1. betrat das Esszimmer und ließ sich auf dem Stuhl neben Richard nieder. Emily verdrehte die Augen und Richard tätschelte liebevoll ihre Hand.
„Guten Morgen, meine Liebe, hast du gut geschlafen?“
„Richard, wo fährt deine Frau hin?“ Sie legte ihre Hand auf seine und schaute ihn fragend an.
„Mom, ich fahre nach Stars Hollow – aufs Land, ich glaube nicht, dass der Ausflug dir gefallen würde!“ Kam es vom anderen Ende des Tisches.
„Was für eine Überraschung, deine Frau spricht wieder mit mir, Richard, ist das nicht toll?“
Emily stand auf und kam zu Richard und Trix, sie gab Richard einen Kuss und verabschiedete sich höflichst von seiner Mutter. Keine fünf Minuten später war sie schon in das Auto gestiegen und fuhr den Highway in Richtung Stars Hollow entlang. Sie konnte Trix wirklich nicht neben sich gebrauchen, wann sie mit ihrer Tochter reden wollte. Hatte Richard ihr eigentlich etwas bezüglich des Anrufs gesagt? Nein, hatte er wahrscheinlich nicht. Er war gestern erst sehr spät ins Bett gegangen und er hatte stark nach Alkohol gerochen, sie verabscheute diesen Geruch, wenn er so intensiv war. Wahrscheinlich hatte ihre Schwiegermutter ihrem einzigen Sohn einen Schlaftrunk bereitet. Angeekelt schüttelte sie den Kopf.
Als sie die Einfahrt des Hotels entlang fuhr, staunte sie nicht schlecht über das Anwesen das sich vor ihr auftat. Das Independence Inn war wirklich ein ansehnlich, aber sie konnte es sich trotzdem nicht vorstellen, dass Lorelai hier arbeiten sollte. Sie wusste es jedoch besser. Sie parkte ihr Auto auf dem vorgesehenen Besucherparkplatz und schritt langsam über den knirschenden Kies, mit ihren hochhackigen Schuhen war es wirklich eine Schwerstangelegenheit nicht umzukippen und hinzufallen.
An der Rezeption saß eine ältere Dame und studierte irgendeinen Plan, Emily konnte nicht erkennen was es für einer war. Sie sah sich in dem Raum um, er war nett eingerichtet, zwar nicht so luxuriös wie sie es von anderen Hotels kannte, aber für ein Landhotel war es wirklich ansehnlich.
„Sie haben reserviert, Mam’?“ Die Frau sah sie freundlich an.
„Nein, ich möchte bitte zu Lorelai Gilmore!“ Emily war an die Theke getreten.
„Tut mir leid, Angestellten ist es während der Arbeitszeit nicht gestattet mit Besuchern zu sprechen. Hat sie irgendetwas angestellt?“
„Ich bin ihre Mutter!“
„Oh ...!“
Schweigen.
Die Frau trat hinter der Theke hervor, „Ich bin Mia, mir gehört das Independence Inn! Kann ich Ihnen helfen?“
„Nein, danke, ich wollte ... .“
„Ja?“
„Ich wollte nur mit meiner Tochter sprechen und ja ...“ Sie wusste nicht was sie sagen sollte, warum war es jetzt gerade so schwierig sich auszudrücken?
„Warten Sie hier einen Augenblick, ich hole Lorelai!“ Und schon war sie verschwunden. Emily setzte sich auf das Sofa, das gleich neben der Tür war. Sie schluckte, was wollte sie Lorelai jetzt nur sagen? Komm nach Hause, Liebling? Nein, Lorelai würde sie wahrscheinlich anstarren und sagen „Fahr zur Hölle, Mutter!“, dann würde sie kehrt machen und auf nimmer wieder sehen fort sein. Nein, das wollte sie auf keinem Fall. Sie hörte Schritte und Stimmen und dann standen sie auch schon im Raum. Emily stand auf und Lorelai zuckte sichtlich zusammen, als sie ihre Mutter vor sich sah.
„Lorelai!“ Emily ging auf sie zu und wollte sie umarmen, Lorelai wich jedoch vor ihr zurück. „Was willst du hier, Mom?“
„Lorelai, Liebling ....!“ Und dann passierte genau das was Emily befürchtet hatte, keine fünf Minuten später war Lorelai wieder weg und sie stand alleine da. Mia hatte sich schon vorher zurückgezogen und ja, da war sie nun. Sie schluckte wieder und eine Träne rann ihr übers Gesicht, schnell wischte sie sie sich weg, wenigstens hatte Lorelai den Teil mit „Fahr zur Hölle, Mutter!“ weggelassen und sich wesentlich dezenter von ihr verabschiedet – das „Ich hasse dich!“ war ihr schon bekannt gewesen.
Emily verließ das Inn, nach Hause konnte sie jedoch nicht fahren und entschloss sich deswegen noch etwas spazieren zu gehen. Der Park war wunderschön und sie ging hinauf zu den Koppeln und sah den Pferden beim Grasen zu. Sie stützte sich am Zaun ab und zum ersten Mal war es ihr egal, dass sie sich dabei schmutzig machte. Warum hatte Lorelai nicht mit sich reden lassen, sie hatte doch den ersten Schritt gemacht! Und jetzt sprang sie wieder 5 Schritte zurück? Das war nicht fair und vor allem es war nicht in Ordnung, aber das schien jetzt keinen zu kümmern. Sie hatte Lorelai sagen wollen, dass sie nach Hause kommen soll, doch Lorelai hatte sie nur spöttisch angeschaut bevor sie ihr Dinge an den Kopf geworfen hatte, wie Hopie es schon getan hatte. Diese Dinge hatten schon einmal geschmerzt, aber sie von der eigenen Tochter zu hören, war einfach zu viel. Insgeheim war sie doch froh darüber, dass sie mit Lorelai gesprochen hatte. Dies zeigte doch, dass sie sich für Lorelai interessierte, oder etwa nicht?
„Emily?“ Mia war an sie herangetreten, und berührte sie an der Schulter. Emily erschrak nicht, sie drehte sich langsam um. Sie beneidete die Frau die vor ihr stand. Sie wusste, dass Mia Lorelai quasi adoptiert hatte, als sie sie bei sich aufgenommen hatte. Sie war die neue Bezugsperson für Lorelai, sie half hier, aber eigentlich wollte Emily diese Person sein! Sie wollte für Lorelai sorgen und ihr einfach eine Freundin sein. Doch sie hatte nie gelernt, die Freundin ihrer Tochter zu sein.
Emilys Blick glitt an Mia vorbei und blieb bei dem Kind im Kinderwagen hängen. Sie beugte sich nach unten und hob das Kind hoch, es lächelt sie an und Emily schmiegt ihr Gesicht an ihre Enkeltochter. Rory lächelt ihre Großmutter an und klammert sich an ihr fest. Emily sog ihren Duft ein und ihr wurde warm ums Herz. Wenigstens hasste ihre Enkelin sie nicht.
„Mia, dürfte ich mit ihr spazieren gehen?“
„Ich weiß nicht ...!“ Emily warf ihr einen flehenden Blick zu und als sie Rory ansah, die sich an Emily kuschelte, nickte Mia ihr zu. Mia lächelte „Ich treffe sie in einer Stunde wieder hier, Mrs. Gilmore, nicht wahr?“ Brav, wie ein Schuldmädchen, nickte Emily und ging mit Rory auf dem Arm davon. Emily entfernt sich mit raschen Schritten von Mia, Rory zappelte etwas und erst als Emily sie auf ihre Schulter setzte, war sie zufrieden und jauchzte vergnügt.
Nach einigen hundert Metern gelangen die beiden zum Teich und Emily setzt sich auf die Band. Rory beobachtet die Enten und klatscht mit den Händen, mit ihren großen Augen sieht sie ihre Großmutter voller Begeisterung an.
„Deine Grandma vermisst dich ungeheuerliche, Rory, weißt du das?“ Emily drückte die Kleine an sich und Rorys kleine Hände hielten sich an ihren Schultern fest und sie schmiegte ihren Kopf an sie. Emily streichelte Rory durch das schwarze, seidige Haar und küsst ihre Enkeltochter auf den Kopf. Die beiden saßen eine zeitlang so da und sahen den Enten bei ihrem Treiben zu. Rory versuchte immer wieder alleine aufzustehen, doch konnte das Gleichgewicht nicht halten und fiel immer wieder zurück in Emilys Schoß. Emily lachte und auch Rory war von dem Spiel begeistert. „Ach Rory!“ sie nahm die Kleine wieder hoch und spazierte mit ihr zum Treffpunkt zurück. Mia wartete schon auf sie und so übergab Emily Rory wieder an Mia. Rory war über den plötzlichen Tausch nicht erfreut und fing an bitterlich zu weinen. Emily wollte sich umdrehen, doch Rory streckte ihre Hände wieder zu Emily. Sie wollte partout nicht bei Mia bleiben und fing an immer lauter zu schreiben. Mia mühte sich Rory festzuhalten. Emily dreht sich kurz zurück, gibt Rory einen Kuss und sprach leise zu ihr.
„Ich kann dich nicht mitnehmen, meine Kleine, du musst bei deiner Mom und Mia bleiben!“ Sie umarmte Rory nochmals und ging zurück zu ihrem Auto. Mit schwerem Herzen ging Emily zurück zu ihrem Auto und kurz nachdem sie das Auto gestartet hatte, verlor sie die Beherrschung und schluchzte hemmungslos auf.
Lorelai stand währenddessen auf der Veranda des Hotels und sah wie ihre Mom sich von Rory verabschiedet hatte, sie hatte alles vom oberen Stock aus beobachtet. Lorelai wischte sich die Tränen von der Wange und versuchte die widerspenstigen Locken nach hinten zu klammern. Sie vermisste ihre Eltern, doch sie war zu stolz um zu ihnen zurückzukehren und zuzugeben, dass das Leben hier härter war als sie dachte. Doch sie konnte nicht mehr zurück, sie hatte sich für das Leben hier entschieden. Sie wollte es und sie würde es auch schaffen, auch wenn es für sie schwer war und wahrscheinlich auch für Rory. Die mittlerweile im Kinderwagen saß, jedoch noch so laut brüllte wie zuvor, Mia kam mit Rory in Richtung Veranda und nahm Lorelai in den Arm.
„Es wird besser werden, ich verspreche es dir!“ und dann fing Lorelai an bitterlich zu weinen und wünschte sich, dass Emily es wäre, die sie einmal so im Arm gehalten hätte, wie Mia es jetzt tat.
Pia, ich bin wirklich froh, dass du weiter machst, es wäre wirklich schade, wenn wir deine FF nicht mehr zu lesen bekommen würden. Du hast den neuen Teil wirklich super geschrieben, ganz klasse. Emily tut mir so schrecklich leid und Lorelai auch ein kleines bisschen (wenn auch nur ein seehr kleines bisschen)
Trix hingegen ist einfach nur furchtbar, ich kann mir nicht helfen, alleine ihre Anwesenheit ist irgendwie... Mad und Richard, er ist ein Mann, soviel dazu. Es sei ihm verziehen, dass er so ist, wie er ist Wink
Von Mia fand ich es große Klasse, dass sie Emily mit Rory spazieren gehen lassen hat.

Freu mich schon riesig auf Fortsetzung!!! :knuddel:

Ein wieder glückliches Bienchen
Ich muss mich Biene anschließen, ich bin froh das du weiter gemacht hast!! Lass dich von nix unterkriegen, du weißt wir sind für dich da!!! :knuddel:

Also Liebes (*gg*), das hast du wieder mal große Klasse gemacht. Der letzte neue Teil ist super-schön, auch wenn mir Emily total leid tut. Aber von Mia fand ich das super!!! [Bild: k010.gif] [Bild: k010.gif]
Ich kann mich im großen und ganzen nur meinem Bienchen anschließen!!

Mach schön weiter, deine Betaleserin wartet. Und lass dich von nix und niemandem fertig machen, dass hast du nicht nötig. [Bild: a010.gif]
hdl
eine ebenfalls wieder glückliche Kerstin [Bild: e035.gif]

*emily*

Ein neuer Teil für die glücklichen Glückskekse unter uns [Bild: o045.gif]

Die nächsten Wochen im Hause Gilmore waren anders, alles war so entspannt, wirkte fröhlich und ausgelassen. Richard genoss diese Ruhe sichtlich, denn er verbarikartierte sich nicht mehr so oft in seinem Büro, wie er es gewöhnlich tat. Auch Trix gab sich Emily gegenüber sanfter, warum konnte sich keiner erklären. Vielleicht lag es auch an Emily, denn sie kam verändert nach Hause. Ihr Gesicht wirkte nicht mehr so angespannt und traurig, nein ihre Wangen glühten förmlich und sie sah Richard wieder mit dem Funkeln in die Augen, wie sie es getan hatte, als sie sich kennen gelernt hatten. Deswegen beschloss er seine Frau auszuführen.

Emily saß Richard im Speisesaal des Algonquin gegenüber und spielte mit ihrem Glas. Er sah so lieb aus, sein Gesicht mit dem treuen Hundeblick strahlte sie an. Er sah einfach gut aus und so unverschämt jung. Sie nahm einen kleinen Schluck von ihrem Wodka Orange, während sie auf ihre Omeletts warteten. Wodka pur war ihr eigentlich lieber, aber sie wollte Richard heute Abend nicht schockieren, vor allem wo er sie doch auf Schritt und Tritt verfolgte und sie beobachtete, seit er wusste, dass sie schwanger war.
„Emily!“ War Richards Reaktion, als er von der Weinkarte aufblickte und seine Frau and seinem Wodka nippen sah. „Stell das Glas nieder! Sofort!“
„Gönnst du mir denn heute überhaupt keinen Spaß?“
„ Nicht wenn es auf kosten unserer Tochter geht!“ Er nahm ihr das Glas aus der Hand und reichte ihr stattdessen ein Glas Gin.
„Tochter? Woher willst du wissen, dass es ein Mädchen wird?“
„Ich kenne dich!“ Er blickte Emily geradeheraus an, er beugte sich etwas vor und fragte freundlich: „Habe ich recht?“
„Das wirst du erst in 4 Monaten erfahren!“ Ein breites Grinsen huschte über ihr Gesicht, Richard wandte sich ab und studierte erneut die Weinkarte.
Emily räusperte sich und lächelte. „Danke, danke für alles Richard!“
„Für was dankst du mir denn, Emily?“
„Weil du immer für mich da bist und alles über dich ergehen lässt!“
Richard lächelte voller Stolz. „Du bist mir auch eine große Stütze, Emily.“ Er griff nach ihrer Hand und küsste ihren Handrücken. Sie lächelte verlegen.
Der Ober kam mit ihren Omeletts, und sie ergriff die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln.
„Glaubst du es gibt ein Happyend im Leben?“ Sie spielte mit einem Petersilienzweig, legte ihn wieder auf ihren Teller zurück.
Er wusste genau worauf sie anspielte. „Glaubst du es denn nicht?“
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, ich weiß es einfach nicht und ich weiß nicht mehr was ich glaube soll und was nicht!“
„Emily, Liebes, warum grübelst du denn jetzt nur wieder über diese Dinge? Du bist mir in den letzten Wochen so glücklich vorgekommen, woher kommt denn jetzt wieder dieser Wandel?“ Auf die plötzliche Veränderung zum Traurigen in seinem Gewicht war er nicht vorbereitet. „Was ist los?“
„Nichts.“ Ihr Blick schweifte umher. Darauf senkte sie ihren Blick und widmete sich wieder ihrem Essen. „Nicht zu fassen“, meinte Emily, nachdem sie die ersten Bissen ihres Omelettes gegessen hatte. „Das Zeug schmeckt wirklich köstlich!“ Richard, der zusah, wie Emily sich über das Omelette hermachte, konnte sich nicht verkneifen hinzuzufügen: „Siehst du, Essen kann also doch gut schmecken und gleichzeitig gut tun, im Gegensatz zu dem Fraß was du in letzter Zeit zu dir nimmst. Gurken und Erdnussbutterbrote.“ „Jetzt hörst du dich an wie unsere Oberstufen-Lehrerin: „Kinder, welches sind die vier wichtigsten Nahrungsmittel?“ Ich habe dann immer zu Regina Collins, die neben mir saß, gesagt, „Schokolade, Cheeseburger, Pommes und Gurkensalat.“ Regina machte sich bei so etwas immer fast in die Hosen vor Lachen.“ Richard lächelte, dann wurde er ernst. „Hast du wirklich jemals Cheeseburger und Pommes gegessen, als du noch zur Schule gingst?“ Sie schüttelte den Kopf „Nein, aber es klang einfach gut!“ Richard warf den Kopf zurück und stimmte in Emilys Gelächter ein. Dann verstummten sie und wurden wieder ernst. Sie sahen sich beiden einen Augenblick schweigend an. Dann senkte Emily den Blick und begann, mit dem Besteck zu spielen.
„Weißt du, Emily, du bedeutest mit sehr viel.“ Er überlegte kurz. „Als ich das letzte Mal versucht habe, dir zu sagen, was ich zurzeit empfinde, hast du mich unterbrochen und ich konnte nie wieder an das Gespräch anknüpfen!“
Emily langte nun nach seiner Hand. „Du brauchst nichts weiter zu sagen, Richard. Ich weiß Bescheid. Seit diesem Gespräch habe ich auch ständig darüber nachdenken müssen, du warst so fürsorglich und wolltest dass ich mich wieder wohl fühle, aber es ging nicht, es ging einfach nicht. Aber du hast mir beigestanden, und dafür habe ich dich sehr gern!“
„Genau das habe ich versucht, dir zu sagen. Nach allem was passiert ist, ich werde immer zu dir halten und für dich Dasein. Ich verstehe dich und weiß was du durchmachst, denn ich mache doch dasselbe durch, mein Schatz! Ich liebe dich, Emily.“
Emily spürte, wie ihr Herz einen Satz machte. Sie wollte sagen „Ich dich auch!“ aber die Worte blieben ihr im Hals stecken. Sie musste husten und endlich konnte sie hören, wie sie hervorbrachte „Und ich dich auch, Richard!“ Es war ein tolles Gefühl, er hatte ihr gesagt, dass er sie trotz allem liebte, das er für sie da war und ja.

Und jetzt bitte brauch ich [Bild: 062.gif] *lol* und natürlich ganz viel FB *krümmel*
Also Pia, ich muss wider mal sagen: Große klasse und [Bild: 018.gif] und [Bild: 062.gif]. Du hast es verdient.

Emily und Richard sind echt ursüß, dass muss soweiter gehen. Und ich bin gespannt was es wird!!!! Achja, beschreib demnächst ma son bisle wie Em imo aussieht....bestimmt voll kugelig. *gg* [Bild: o080.gif] Unsere Kugelige Meisterin. *gg*

Auf jeden fall wieder sehr gut, mach schnell soweiter, deine Betaleserin braucht Futter!!!!

GG_Addict

Ja, ganz meine Meinung *in den Applaus mit einstimmt* Gleich zwei Teile an einem Tag! Und dann auch noch solche! Wirklich wirklich super! Der erste so traurig und schön und der zweite ebenfalls schön aber auch witzig! Also eine ganze Palette an Gefühlen!

Emily beim Cheesburger essen :lach: Einfach zu köstlich die Vorstellung!!

Marie
Hammermäßiger Teil, Pia!

Ich liebe es, wie du auf die Kleinigkeiten eingehst, das ist so super (zB Emily, die mit dem Essen am Teller spielt Wink --> da ist wohl in ihrer Erziehung etwas falsch gelaufen : :biggrin: )

Die beiden sind einfach zu süß, genau so mag ich es. Glückliche Emily und glücklicher Richard, glücklich vereint, so wie es sich gehört.. Wub

Ich finds klasse, wie du den Teil geschrieben hast, mein Lieblingssatz ist:
Auch Trix gab sich Emily gegenüber sanfter, warum konnte sich keiner erklären.
Kann mir gut vorstellen, dass keiner weiß, warum Trix so ist, wie sie ist... sie macht eben immer das, was man nicht erwartet.

Schreib gaaanz flott weiter!!!
:knuddel:
ein noch immer glückliches Bienchen
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