13.01.2006, 21:15
Hallo ihr Lieben
Nachdem ich so viele FanFics gelesen habe und mir selber schon seit ich Gilmore girls schaue diverse Ideen für FF's einfallen habe ich nun mal begonnen meine Ideen zu Papier zu bringen.
Ich bin mir noch ziemlich unsicher darum bitte ich euch um reichlich Feedback denn davon wird es abhängen ob ich das hier auch weiterhin fortsetze.
Die Kapitelüberschriften sind Songtitel! Ich werde sie mal der Reihe nach hier auflisten und verlinken so dass die FF leichter zu lesen ist und man sich nicht durch die ganzen Seiten wälzen muss ^^
1. Kapitel : Colorblind (Counting Crows)
2. Kapitel : Somebody Told Me (The Killers)
3. Kapitel : Breathing (Yellowcard)
4. Kapitel :The Great London Traffic Warden Massacre (Morcheeba)
5. Kapitel : All The Thing That I Have Done (The Killers)
6. Kapitel : Drain The Blood (The Distillers)
7. Kapitel : Must Get Out (Maroon 5)
8. Kapitel : Along The Way (Bad Religion)
9. Kapitel : I'm The Man Who Murdered Love (XTC)
10. Kapitel : You Could Make A Killing (Aimee Mann)
11. Kapitel : New Slang (The Shins)
12. Kapitel : Such Great Hights (The Postal Service)
13. Kapitel : Stranger In The House (Elvis Costello)
14. Kapitel : Right Here, Right Now (Fatboy Slim)
15. Kapitel : Be Yourself (Audioslave)
16. Kapitel : Stranger Than Fiction (Bad Religion)
17. Kapitel : Clown Strike (Elvis Costello)
18. Kapitel : Army Of Me (Björk)
19. Kapitel : Another Sunny Day (Belle And Sebastian)
Disclaimer : Mir gehört absolut garnichts...Wäre ja auch zu schön....^^
Viel Spass beim Lesen!!!
1.Kapitel : Colorblind
Er starrte es nur an. Einfach so. Er erkannte jede einzelne Haarsträhne, jede kleinste Unebenheit ihrer Haut und jedes Grübchen, dass sich immer bildete, wenn sie lächelte. Das war sie. Sie war ihr so ähnlich. Aber es war nur ein Bild. Ein Gemälde in einem Museum. Er stand davor und konnte seinen Blick nicht abwenden. Das hatte er aufgegeben? Einfach so?
Er war zu feige gewesen. Zu feige um ihr zu sagen warum es gegangen war. Er hatte sie noch gesehen und hatte kein Wort darüber verloren. Einfach nur in die Leere gestarrt. Damals im Bus. Als wäre nichts. Als würden sie sich am nächsten Tag wiedersehen. Aber dem war nicht so. Er war abgehauen
Er starrte weiter auf das Gemälde. Die Frau darauf erinnerte ihn so schrecklich an sie. Sie saà gebeugt über ein Buch vertieft und der Blick der Frau und wie sie jedes einzelne Wort in sich aufsog war genau derselbe Blick den er so sehr an ihr geliebt hatte. Und immer noch liebte. Er hatte ihr gerne beim Lesen zugesehen. Ihr Schmollmund, wenn sie versuchte sich zu konzentrieren. Die kleinen Fältchen auf der Stirn, die sich bildeten, sobald sie bemerkt hatte, dass ihr etwas entfallen war. Und ihr darauffolgender kleiner Anflug von Zorn, der sich durch einen kleinen Seufzer bemerkbar machte und sie eine Stelle noch mal lesen musste.
Wie er das vermisste konnte er nicht in Worte fassen. Aber es war seine Schuld. Er war ja gegangen. Er hatte sie im Stich gelassen. Nur weil er feige war. Er hätte mit ihr reden sollen. Ãber seine Probleme. Ãber seine Gefühle. Aber er war feige. Das wusste er. Er gestand es sich ein und konnte doch nichts daran ändern. Vielleicht wollte er das noch nicht mal. Was sollte er schon ändern? Er war so geboren. Er nahm es so hin. Es war sowieso alles zu spät. Es war nun ein Jahr her. Sie denkt wahrscheinlich gar nicht mehr an ihn. Nein, wieso sollte sie auch? Er war ja einfach gegangen. Abgehauen.
Trotzdem konnte er nicht aufhören an sie zu denken. Jeden Tag. Wenn er aufstand und wenn er einschlief. Immer und überall. Was macht sie jetzt wohl? Geht es ihr gut? Denkt sie an mich? Nein. Sie hat ihr Leben. Sie ist bestimmt glücklich. Geht nach Yale und verwirklicht ihre Träume.
Er starrte weiter auf das Gemälde bis ein Blick auf die Plakette darunter fiel: „Lesendes Mädchen“ von Jeon-Honorè Fragonard.
Lesendes Mädchen, Lesendes Mädchen. Die Worte kreisten in seinen Gedanken umher. Es passte. Es passte so gut zu dem Bild. Und zu ihr. Sein Blick ruhte wieder auf dem Gemälde. Er stand jetzt bestimmt schon zwei Stunden hier. Was dachten die Leute um ihn herum? Ihm war es egal. Das einzige was ihn beschäftigte war das Bild und die Erinnerungen, die es hervorrief. Erinnerungen daran als er glücklich gewesen war. Mit ihr. Die zeit als er bei seinem Onkel gewohnt hatte. Als er noch geglaubt hatte alles richtig zu machen. Zu spät kam die Einsicht. Zu spät die Reue.
Er fragte sich, was gewesen wäre, wenn er geblieben wäre. Wäre alles so wie er sich es vorgestellt hatte? Wären sie glücklich? Sicher nicht. Dafür kannte er sich zu gut. Es hätte weitere Probleme gegeben. Und irgendwann, früher oder später, wäre er davongelaufen. So wie er es immer tut. Weil er ein Feigling ist. Das weià er.
Und nun stand er hier in einem Museum. In New York. Er war einfach so hineingegangen. Etwas hatte ihn angezogen. Er wollte eigentlich nur runter zum Washington Square Park und jetzt stand er hier. Das Bild fesselte ihn. Er konnte sich nicht davon abwenden, sich nicht losreisen so oft er es auch versuchte. Er wusste, dass er sie vergessen musste. Er hatte einen Fehler gemacht und musste nun damit leben. Mit den Konsequenzen. Das war ihm bewusst. Auch dass er sich nicht mehr in ihr Leben einmischen durfte. Das war gegenüber ihr nicht fair. Nicht nachdem er abgehauen war.
Dennoch dachte er in letzter Zeit immer häufiger daran sie anzurufen. Sie zu fragen wie es ihr geht. Aber er konnte nicht. Einerseits, weil er zu feige war, andererseits weil er sie nicht verletzen wollte. Wie würde sie reagieren? Würde sie sich freuen? Würde sie ihn beschimpfen? Würde sie schweigen? Das schlimmste was er sich vorstellen konnte war Schweigen. Eisernes Schweigen. Ignoranz. Er hatte es verdient, das war ihm klar. Genauso wie ihren Zorn. Er war doch abgehauen. Hatte sie im Stich gelassen. Ihr keine Erklärung gegeben.
„Das Museum schlieÃt in zehn Minuten! Bitte begeben sie sich zum Ausgang!“ Er bekam die Worte des Museumswärters nur am Rande mit. Er starrte auf das Bild. Er konnte nicht gehen. Er wollte aber er konnte nicht. Eine Hand auf seiner Schulter lieà ihn zusammenzucken. „Sie müssen jetzt gehen, junger Mann. Das Museum schlieÃt!“ Er erwachte aus seiner Trance, sah den Museumswärter an und nickte. Es fiel ihm schwer sich von dem Bild wegzubewegen. Abzuhauen.
Er trat aus dem Museum heraus. Hörte den Lärm der Autos auf der StraÃe. Roch den Smok in der Luft. Fühlte die winterliche Kälte. Das Gemälde lieà seine Gedanken nicht ruhen. Er fasste einen Entschluss. Seine Schritte führten ihn geradewegs zur nächsten Telefonzelle. Er suchte nach Kleingeld in seiner Hosentasche, warf es ein. Die Telefonnummer, die er auswendig konnte, tippte er wie in Trance. Er konnte sie auswendig seit er gegangen war. Abgehauen.
Das Freizeichen ertönte. Er schloss die Augen. War das richtig? Ein Fehler? Er hörte wie jemand abnahm.
„Hallo?“
Er holte tief Luft und schloss abermals die Augen.
„Hey Rory. Ich bin’s. Jess!“
-----------------------------------------------
Sie fand es. Ganz zufällig. Es lag zwischen Seite 63 und 64. Sie musste es irgendwann einmal als Lesezeichen benutzt haben, aber sie konnte sich nicht daran erinnern. Oliver Twist. Wie gern hatte sie es gelesen. Bestimmt 200mal. Seit er weg war. Abgehauen.
Das Bild zeigte ihn und sie, auf dem Steg. Arm in Arm. Glücklich. Oder jedenfalls glaubte sie es. Hatte es geglaubt. Er hatte ihr nie etwas gesagt. Ihr nie etwas anvertraut. Sie hatte es nie verstanden. Aber sie hatte ihn geliebt. Es war eine glückliche Zeit gewesen. Ohne Probleme. Ohne Sorgen. Auf dem lächelte sie. Sie konnte sich noch genau daran erinnern. Es war im Winter gewesen. Zusammen mit Lane waren sie nach dem Winterfest über den Steg gewandert. Dort hatte Lane das Foto geschossen. Er lächelte nicht. Nicht richtig. Er schaute nur in die Kamera, den Arm um ihre Schulter gelegt, während sie sich, beide Arme um seine Taille, an ihn schmiegte und lachte. Was hatte er wohl in diesem Moment gedacht? Sie konnte es sich nicht beantworten. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Es war abgeschlossen. Sie hatte damit abgeschlossen. War über ihn hinweg. Und ging jetzt nach Yale. Sie hatte ein geordnetes, glückliches Leben.
Heute war sie nach Hause gekommen, weil sie keine Kurse hatte. Sie hatte in ihren Büchern gestöbert und da war es ihr in die Hände gefallen. Oliver Twist. Dodger...
Sie musste sich besinnen. Musste aufhören an ihn zu denken. Immerhin ist es fast ein Jahr her. Seit er verschwunden ist. Abgehauen.
Was er jetzt wohl macht? Sie hatte sich diese Frage schon oft gestellt. Hatte er die Schule beendet? Studierte er wohlmöglich? Oder hielt er sich nur mit kleinen Jobs über Wasser? Fragen über Fragen. Sie konnte sie nicht beantworten. Dabei wüsste sie es zu gerne.
Ihr Blick fiel wieder auf das Bild. Sie saà an die Kommode gelehnt, die Beine angewinkelt und starrte einfach nur auf das Bild. Sie konnte ihren Blick nicht abwenden. Ober er auch an sie dachte?
Das Klingeln ihres Handys schreckte sie hoch und holte sie aus ihrer Trance. Sie stand auf, legte das Bild auf die Kommode und griff nach dem Handy, dass auf ihrem Bett lag. Sie nahm ab.
„Hallo?“
Als er antwortete hielt sie die Luft an.
-------------------------------------------------------
Keine Antwort. Schweigen.
„Rory bist du noch dran?“
Weiteres Schweigen. Er hielt es nicht aus. Es war genau das was er befürchtet hatte. Aber diesmal würde er nicht auflegen. Nein diesmal nicht. Dieses mal war er kein Feigling.
„Jess?“ Endlich! Sie durchbrach das Schweigen.
„Ja?“
Weiteres Schweigen. Diesmal lag es an ihm erneut zu sprechen.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
„Gut“ Gut. Was hatte er auch anderes erwartet. Das sie ihm nachtrauerte?
„Wie geht es dir?“, fragte sie.
„Gut.“ Er log noch nicht einmal.
„Wo bist du?“ Es klang wie ein Vorwurf. Er wusste, dass es ein Vorwurf war.
„New York.“
„New York?“
“Ja.”
“Wie….wie kommst du da hin?”
„Bus.“
„Nein ich meine.... ich meine... : Wie verdammt noch mal kommst du da hin?“
Er überlegte. Was sollte er ihr sagen? Dass er Stars Hollow und somit sie verlassen hatte nur um zu seinem Vater zu gehen um dort herauszufinden, dass er nicht mit ihm zurechtkommt? Dass er sie nur verlassen hatte, weil er dachte es wäre besser so? Wusste sie überhaupt dass Luke ihn rausgeschmissen hatte?
„Ich weià nicht.“, sagte er schlieÃlich. Er wollte ihr nicht Kummer bereiten und sie mit seinen damaligen Problemen belasten. Sie musste den Grund nicht wissen. Er hatte ihr schon so genug wehgetan.
„Du weiÃt es nicht?“ Der vorwurfsvolle Ton in ihrer Stimme verstärkte sich. Er konnte es ihr nicht verübeln.
„Ja, ich weià es nicht.“
„Oder willst du es mir nicht sagen?“
Zwickmühle, dachte sich Jess und holte tief Luft.
„Ich...“, begann er. „Ich wollte nur hören wie es dir geht.“
„Wie es mir geht? WIE ES MIR GEHT?“ Sie wurde lauter. „Mir geht es fabelhaft. Ich geh nach Yale. Ich bin glücklich.“
„Das freut mich.“
„Sollte es auch, da du nicht unbedingt dazu beigetragen hast!“
„Ich weiÃ.“
„Und?“
„Und was?“
„Und was kommt jetzt?“
„Ich wollt einfach nur fragen wie es dir geht.“
„Na das hast du ja!“
Schweigen. Jess war nervös. Er atmete tief durch. Er musste es ihr jetzt sagen. Plötzlich erklang ihre stimme wieder.
„Na dann. Bye Jess.“
„Nein warte...“
„Was?“
„Ich...ähm...ich wollte dir nur sagen das es mir leid tut.“
„Es tut dir leid?“
„Ja.“
„Ehrlich Jess, glaubst du du kannst mit einer Entschuldigung alles wieder gutmachen? Du bist verschwunden. Einfach so. Ich meine wir haben uns noch getroffen und du hast es nicht einmal für nötig gehalten mir zu sagen, dass du zu deinem Vater gehst. Dass Luke dich rausgeworfen hat und die Schule auch. Du bist einfach so verschwunden. Du hattest mir versprochen du rufst mich an und das hast du nicht!“
„Doch ich habe....“
„Du hast gar nichts. Ja, du hast angerufen aber du hast kein Wort gesagt. Und das immer wieder. Du bist ein elender Feigling!“ Er hörte sie schluchzen.
„Ich weiÃ.“
„WeiÃt du ich habe mir ehrlich Vorwürfe gemacht. War es meine Schuld, dass er gegangen ist? Hatte unser Streit etwas damit zu tun?“
„Nein hatte er nicht...“
„Aber du hast ja nicht mit mir geredet. NIE!“ Sie wurde lauter. Den letzten Satz hatte sie geschrieen. Er konnte ihre Wut verstehen. Er hatte ihr niemals den Grund gesagt. Den Grund warum er wirklich gegangen war.
„Ich weiÓ
Schweigen.
„Ich wollte dich nicht damit belasten.“
„Womit denn belasten? Dass du mir sagst was für Probleme du hast? Ich hätte dir geholfen Jess, aber du wolltest ja nicht reden!...“ Er konnte regelrecht sehen wie sie schluchzte und ihr die Tränen über die Wange liefen.
„Also, warum bist du wirklich verschwunden?“ Sie hatte sich wieder etwas gefasst.
„Na wegen Luke. Er hatte mich rausgeschmissen.“
„Aber wir hätten doch darüber reden können. Eine Lösung finden...“
„Ich weiÃ, aber...“
„Aber was?“
Er konnte es ihr nicht sagen. So war er. Unfähig darüber zu reden.
„Jess! Was?“
„Ich muss Schluss machen. Mein Kleingeld reicht nicht mehr.“
„Jess! Antworte mir auf die Frage!“
„Also, dann...“
„Jess!“
„Bye Rory!“
„JESS! VERDAMMT!“
--------------------------------------------------------
Er hatte aufgelegt. Sie konnte es nicht glauben. Aufgelegt. Sie war sauer. Sauer auf ihn, weil er ihr nicht geantwortet hatte und sauer auf sich, weil sie sich so in Rage geredet hatte. Klar war sie wütend, aber sie bereute es ihn so angeschrieen zu haben. Vielleicht würde er sie nie mehr anrufen...
Warum machte sie sich Gedanken darüber? Sie war über ihn hinweg, sie brauchte ihn nicht. Sollte er doch bleiben wo der Pfeffer wächst. In New York. Sie schmiss ihr Handy aufs Bett und ging in die Küche. Kaffee, sie brauchte jetzt Kaffee. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Sie suchte die Schränke ab. Glaubte er sie würde ihm so einfach verzeihen? Ihr Blick wanderte über die Küchenanrichte auf der suche nach der Kaffeedose. Wo war der verflixte Kaffee? „Verdammt!“, schrie sie und trat mit Fuà gegen die anrichte, was sie eine Sekunde später schon bereute. Was glaubte er eigentlich wer er sei? Sie würde es ihm nicht so leicht verzeihen. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Kurz nach fünf. „Ich brauche Kaffee!“, sagte sie zu sich selber, steuerte auf die Haustür zu, nahm ihre Jacke von der Garderobe und ging zu Lukes.
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Er hatte es vergeigt. So richtig vergeigt. Warum hatte er sie überhaupt angerufen? Er konnte es sich nicht mal selbst beantworten, geschweige denn jemandem erklären. Aber er wusste, dass es falsch gewesen war. Er verdiente sie gar nicht. Seine Gedanken wanderten zu den Erinnerungen in Stars Hollow. Sie hatte oft versucht dahinterzukommen was er dachte und was ihn bedrückte, aber er hat nie mit ihr geredet. In diesem Punkt hatte sie vollkommen recht. Er hatte sich ihr nie anvertraut. Ihr nie gesagt wie er wirklich fühlt, wie er wirklich denkt.
Plötzlich wusste er was er zu tun hatte.
Nachdem ich so viele FanFics gelesen habe und mir selber schon seit ich Gilmore girls schaue diverse Ideen für FF's einfallen habe ich nun mal begonnen meine Ideen zu Papier zu bringen.
Ich bin mir noch ziemlich unsicher darum bitte ich euch um reichlich Feedback denn davon wird es abhängen ob ich das hier auch weiterhin fortsetze.
Die Kapitelüberschriften sind Songtitel! Ich werde sie mal der Reihe nach hier auflisten und verlinken so dass die FF leichter zu lesen ist und man sich nicht durch die ganzen Seiten wälzen muss ^^
1. Kapitel : Colorblind (Counting Crows)
2. Kapitel : Somebody Told Me (The Killers)
3. Kapitel : Breathing (Yellowcard)
4. Kapitel :The Great London Traffic Warden Massacre (Morcheeba)
5. Kapitel : All The Thing That I Have Done (The Killers)
6. Kapitel : Drain The Blood (The Distillers)
7. Kapitel : Must Get Out (Maroon 5)
8. Kapitel : Along The Way (Bad Religion)
9. Kapitel : I'm The Man Who Murdered Love (XTC)
10. Kapitel : You Could Make A Killing (Aimee Mann)
11. Kapitel : New Slang (The Shins)
12. Kapitel : Such Great Hights (The Postal Service)
13. Kapitel : Stranger In The House (Elvis Costello)
14. Kapitel : Right Here, Right Now (Fatboy Slim)
15. Kapitel : Be Yourself (Audioslave)
16. Kapitel : Stranger Than Fiction (Bad Religion)
17. Kapitel : Clown Strike (Elvis Costello)
18. Kapitel : Army Of Me (Björk)
19. Kapitel : Another Sunny Day (Belle And Sebastian)
Disclaimer : Mir gehört absolut garnichts...Wäre ja auch zu schön....^^
Viel Spass beim Lesen!!!
1.Kapitel : Colorblind
Er starrte es nur an. Einfach so. Er erkannte jede einzelne Haarsträhne, jede kleinste Unebenheit ihrer Haut und jedes Grübchen, dass sich immer bildete, wenn sie lächelte. Das war sie. Sie war ihr so ähnlich. Aber es war nur ein Bild. Ein Gemälde in einem Museum. Er stand davor und konnte seinen Blick nicht abwenden. Das hatte er aufgegeben? Einfach so?
Er war zu feige gewesen. Zu feige um ihr zu sagen warum es gegangen war. Er hatte sie noch gesehen und hatte kein Wort darüber verloren. Einfach nur in die Leere gestarrt. Damals im Bus. Als wäre nichts. Als würden sie sich am nächsten Tag wiedersehen. Aber dem war nicht so. Er war abgehauen
Er starrte weiter auf das Gemälde. Die Frau darauf erinnerte ihn so schrecklich an sie. Sie saà gebeugt über ein Buch vertieft und der Blick der Frau und wie sie jedes einzelne Wort in sich aufsog war genau derselbe Blick den er so sehr an ihr geliebt hatte. Und immer noch liebte. Er hatte ihr gerne beim Lesen zugesehen. Ihr Schmollmund, wenn sie versuchte sich zu konzentrieren. Die kleinen Fältchen auf der Stirn, die sich bildeten, sobald sie bemerkt hatte, dass ihr etwas entfallen war. Und ihr darauffolgender kleiner Anflug von Zorn, der sich durch einen kleinen Seufzer bemerkbar machte und sie eine Stelle noch mal lesen musste.
Wie er das vermisste konnte er nicht in Worte fassen. Aber es war seine Schuld. Er war ja gegangen. Er hatte sie im Stich gelassen. Nur weil er feige war. Er hätte mit ihr reden sollen. Ãber seine Probleme. Ãber seine Gefühle. Aber er war feige. Das wusste er. Er gestand es sich ein und konnte doch nichts daran ändern. Vielleicht wollte er das noch nicht mal. Was sollte er schon ändern? Er war so geboren. Er nahm es so hin. Es war sowieso alles zu spät. Es war nun ein Jahr her. Sie denkt wahrscheinlich gar nicht mehr an ihn. Nein, wieso sollte sie auch? Er war ja einfach gegangen. Abgehauen.
Trotzdem konnte er nicht aufhören an sie zu denken. Jeden Tag. Wenn er aufstand und wenn er einschlief. Immer und überall. Was macht sie jetzt wohl? Geht es ihr gut? Denkt sie an mich? Nein. Sie hat ihr Leben. Sie ist bestimmt glücklich. Geht nach Yale und verwirklicht ihre Träume.
Er starrte weiter auf das Gemälde bis ein Blick auf die Plakette darunter fiel: „Lesendes Mädchen“ von Jeon-Honorè Fragonard.
Lesendes Mädchen, Lesendes Mädchen. Die Worte kreisten in seinen Gedanken umher. Es passte. Es passte so gut zu dem Bild. Und zu ihr. Sein Blick ruhte wieder auf dem Gemälde. Er stand jetzt bestimmt schon zwei Stunden hier. Was dachten die Leute um ihn herum? Ihm war es egal. Das einzige was ihn beschäftigte war das Bild und die Erinnerungen, die es hervorrief. Erinnerungen daran als er glücklich gewesen war. Mit ihr. Die zeit als er bei seinem Onkel gewohnt hatte. Als er noch geglaubt hatte alles richtig zu machen. Zu spät kam die Einsicht. Zu spät die Reue.
Er fragte sich, was gewesen wäre, wenn er geblieben wäre. Wäre alles so wie er sich es vorgestellt hatte? Wären sie glücklich? Sicher nicht. Dafür kannte er sich zu gut. Es hätte weitere Probleme gegeben. Und irgendwann, früher oder später, wäre er davongelaufen. So wie er es immer tut. Weil er ein Feigling ist. Das weià er.
Und nun stand er hier in einem Museum. In New York. Er war einfach so hineingegangen. Etwas hatte ihn angezogen. Er wollte eigentlich nur runter zum Washington Square Park und jetzt stand er hier. Das Bild fesselte ihn. Er konnte sich nicht davon abwenden, sich nicht losreisen so oft er es auch versuchte. Er wusste, dass er sie vergessen musste. Er hatte einen Fehler gemacht und musste nun damit leben. Mit den Konsequenzen. Das war ihm bewusst. Auch dass er sich nicht mehr in ihr Leben einmischen durfte. Das war gegenüber ihr nicht fair. Nicht nachdem er abgehauen war.
Dennoch dachte er in letzter Zeit immer häufiger daran sie anzurufen. Sie zu fragen wie es ihr geht. Aber er konnte nicht. Einerseits, weil er zu feige war, andererseits weil er sie nicht verletzen wollte. Wie würde sie reagieren? Würde sie sich freuen? Würde sie ihn beschimpfen? Würde sie schweigen? Das schlimmste was er sich vorstellen konnte war Schweigen. Eisernes Schweigen. Ignoranz. Er hatte es verdient, das war ihm klar. Genauso wie ihren Zorn. Er war doch abgehauen. Hatte sie im Stich gelassen. Ihr keine Erklärung gegeben.
„Das Museum schlieÃt in zehn Minuten! Bitte begeben sie sich zum Ausgang!“ Er bekam die Worte des Museumswärters nur am Rande mit. Er starrte auf das Bild. Er konnte nicht gehen. Er wollte aber er konnte nicht. Eine Hand auf seiner Schulter lieà ihn zusammenzucken. „Sie müssen jetzt gehen, junger Mann. Das Museum schlieÃt!“ Er erwachte aus seiner Trance, sah den Museumswärter an und nickte. Es fiel ihm schwer sich von dem Bild wegzubewegen. Abzuhauen.
Er trat aus dem Museum heraus. Hörte den Lärm der Autos auf der StraÃe. Roch den Smok in der Luft. Fühlte die winterliche Kälte. Das Gemälde lieà seine Gedanken nicht ruhen. Er fasste einen Entschluss. Seine Schritte führten ihn geradewegs zur nächsten Telefonzelle. Er suchte nach Kleingeld in seiner Hosentasche, warf es ein. Die Telefonnummer, die er auswendig konnte, tippte er wie in Trance. Er konnte sie auswendig seit er gegangen war. Abgehauen.
Das Freizeichen ertönte. Er schloss die Augen. War das richtig? Ein Fehler? Er hörte wie jemand abnahm.
„Hallo?“
Er holte tief Luft und schloss abermals die Augen.
„Hey Rory. Ich bin’s. Jess!“
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Sie fand es. Ganz zufällig. Es lag zwischen Seite 63 und 64. Sie musste es irgendwann einmal als Lesezeichen benutzt haben, aber sie konnte sich nicht daran erinnern. Oliver Twist. Wie gern hatte sie es gelesen. Bestimmt 200mal. Seit er weg war. Abgehauen.
Das Bild zeigte ihn und sie, auf dem Steg. Arm in Arm. Glücklich. Oder jedenfalls glaubte sie es. Hatte es geglaubt. Er hatte ihr nie etwas gesagt. Ihr nie etwas anvertraut. Sie hatte es nie verstanden. Aber sie hatte ihn geliebt. Es war eine glückliche Zeit gewesen. Ohne Probleme. Ohne Sorgen. Auf dem lächelte sie. Sie konnte sich noch genau daran erinnern. Es war im Winter gewesen. Zusammen mit Lane waren sie nach dem Winterfest über den Steg gewandert. Dort hatte Lane das Foto geschossen. Er lächelte nicht. Nicht richtig. Er schaute nur in die Kamera, den Arm um ihre Schulter gelegt, während sie sich, beide Arme um seine Taille, an ihn schmiegte und lachte. Was hatte er wohl in diesem Moment gedacht? Sie konnte es sich nicht beantworten. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Es war abgeschlossen. Sie hatte damit abgeschlossen. War über ihn hinweg. Und ging jetzt nach Yale. Sie hatte ein geordnetes, glückliches Leben.
Heute war sie nach Hause gekommen, weil sie keine Kurse hatte. Sie hatte in ihren Büchern gestöbert und da war es ihr in die Hände gefallen. Oliver Twist. Dodger...
Sie musste sich besinnen. Musste aufhören an ihn zu denken. Immerhin ist es fast ein Jahr her. Seit er verschwunden ist. Abgehauen.
Was er jetzt wohl macht? Sie hatte sich diese Frage schon oft gestellt. Hatte er die Schule beendet? Studierte er wohlmöglich? Oder hielt er sich nur mit kleinen Jobs über Wasser? Fragen über Fragen. Sie konnte sie nicht beantworten. Dabei wüsste sie es zu gerne.
Ihr Blick fiel wieder auf das Bild. Sie saà an die Kommode gelehnt, die Beine angewinkelt und starrte einfach nur auf das Bild. Sie konnte ihren Blick nicht abwenden. Ober er auch an sie dachte?
Das Klingeln ihres Handys schreckte sie hoch und holte sie aus ihrer Trance. Sie stand auf, legte das Bild auf die Kommode und griff nach dem Handy, dass auf ihrem Bett lag. Sie nahm ab.
„Hallo?“
Als er antwortete hielt sie die Luft an.
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Keine Antwort. Schweigen.
„Rory bist du noch dran?“
Weiteres Schweigen. Er hielt es nicht aus. Es war genau das was er befürchtet hatte. Aber diesmal würde er nicht auflegen. Nein diesmal nicht. Dieses mal war er kein Feigling.
„Jess?“ Endlich! Sie durchbrach das Schweigen.
„Ja?“
Weiteres Schweigen. Diesmal lag es an ihm erneut zu sprechen.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
„Gut“ Gut. Was hatte er auch anderes erwartet. Das sie ihm nachtrauerte?
„Wie geht es dir?“, fragte sie.
„Gut.“ Er log noch nicht einmal.
„Wo bist du?“ Es klang wie ein Vorwurf. Er wusste, dass es ein Vorwurf war.
„New York.“
„New York?“
“Ja.”
“Wie….wie kommst du da hin?”
„Bus.“
„Nein ich meine.... ich meine... : Wie verdammt noch mal kommst du da hin?“
Er überlegte. Was sollte er ihr sagen? Dass er Stars Hollow und somit sie verlassen hatte nur um zu seinem Vater zu gehen um dort herauszufinden, dass er nicht mit ihm zurechtkommt? Dass er sie nur verlassen hatte, weil er dachte es wäre besser so? Wusste sie überhaupt dass Luke ihn rausgeschmissen hatte?
„Ich weià nicht.“, sagte er schlieÃlich. Er wollte ihr nicht Kummer bereiten und sie mit seinen damaligen Problemen belasten. Sie musste den Grund nicht wissen. Er hatte ihr schon so genug wehgetan.
„Du weiÃt es nicht?“ Der vorwurfsvolle Ton in ihrer Stimme verstärkte sich. Er konnte es ihr nicht verübeln.
„Ja, ich weià es nicht.“
„Oder willst du es mir nicht sagen?“
Zwickmühle, dachte sich Jess und holte tief Luft.
„Ich...“, begann er. „Ich wollte nur hören wie es dir geht.“
„Wie es mir geht? WIE ES MIR GEHT?“ Sie wurde lauter. „Mir geht es fabelhaft. Ich geh nach Yale. Ich bin glücklich.“
„Das freut mich.“
„Sollte es auch, da du nicht unbedingt dazu beigetragen hast!“
„Ich weiÃ.“
„Und?“
„Und was?“
„Und was kommt jetzt?“
„Ich wollt einfach nur fragen wie es dir geht.“
„Na das hast du ja!“
Schweigen. Jess war nervös. Er atmete tief durch. Er musste es ihr jetzt sagen. Plötzlich erklang ihre stimme wieder.
„Na dann. Bye Jess.“
„Nein warte...“
„Was?“
„Ich...ähm...ich wollte dir nur sagen das es mir leid tut.“
„Es tut dir leid?“
„Ja.“
„Ehrlich Jess, glaubst du du kannst mit einer Entschuldigung alles wieder gutmachen? Du bist verschwunden. Einfach so. Ich meine wir haben uns noch getroffen und du hast es nicht einmal für nötig gehalten mir zu sagen, dass du zu deinem Vater gehst. Dass Luke dich rausgeworfen hat und die Schule auch. Du bist einfach so verschwunden. Du hattest mir versprochen du rufst mich an und das hast du nicht!“
„Doch ich habe....“
„Du hast gar nichts. Ja, du hast angerufen aber du hast kein Wort gesagt. Und das immer wieder. Du bist ein elender Feigling!“ Er hörte sie schluchzen.
„Ich weiÃ.“
„WeiÃt du ich habe mir ehrlich Vorwürfe gemacht. War es meine Schuld, dass er gegangen ist? Hatte unser Streit etwas damit zu tun?“
„Nein hatte er nicht...“
„Aber du hast ja nicht mit mir geredet. NIE!“ Sie wurde lauter. Den letzten Satz hatte sie geschrieen. Er konnte ihre Wut verstehen. Er hatte ihr niemals den Grund gesagt. Den Grund warum er wirklich gegangen war.
„Ich weiÓ
Schweigen.
„Ich wollte dich nicht damit belasten.“
„Womit denn belasten? Dass du mir sagst was für Probleme du hast? Ich hätte dir geholfen Jess, aber du wolltest ja nicht reden!...“ Er konnte regelrecht sehen wie sie schluchzte und ihr die Tränen über die Wange liefen.
„Also, warum bist du wirklich verschwunden?“ Sie hatte sich wieder etwas gefasst.
„Na wegen Luke. Er hatte mich rausgeschmissen.“
„Aber wir hätten doch darüber reden können. Eine Lösung finden...“
„Ich weiÃ, aber...“
„Aber was?“
Er konnte es ihr nicht sagen. So war er. Unfähig darüber zu reden.
„Jess! Was?“
„Ich muss Schluss machen. Mein Kleingeld reicht nicht mehr.“
„Jess! Antworte mir auf die Frage!“
„Also, dann...“
„Jess!“
„Bye Rory!“
„JESS! VERDAMMT!“
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Er hatte aufgelegt. Sie konnte es nicht glauben. Aufgelegt. Sie war sauer. Sauer auf ihn, weil er ihr nicht geantwortet hatte und sauer auf sich, weil sie sich so in Rage geredet hatte. Klar war sie wütend, aber sie bereute es ihn so angeschrieen zu haben. Vielleicht würde er sie nie mehr anrufen...
Warum machte sie sich Gedanken darüber? Sie war über ihn hinweg, sie brauchte ihn nicht. Sollte er doch bleiben wo der Pfeffer wächst. In New York. Sie schmiss ihr Handy aufs Bett und ging in die Küche. Kaffee, sie brauchte jetzt Kaffee. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Sie suchte die Schränke ab. Glaubte er sie würde ihm so einfach verzeihen? Ihr Blick wanderte über die Küchenanrichte auf der suche nach der Kaffeedose. Wo war der verflixte Kaffee? „Verdammt!“, schrie sie und trat mit Fuà gegen die anrichte, was sie eine Sekunde später schon bereute. Was glaubte er eigentlich wer er sei? Sie würde es ihm nicht so leicht verzeihen. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. Kurz nach fünf. „Ich brauche Kaffee!“, sagte sie zu sich selber, steuerte auf die Haustür zu, nahm ihre Jacke von der Garderobe und ging zu Lukes.
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Er hatte es vergeigt. So richtig vergeigt. Warum hatte er sie überhaupt angerufen? Er konnte es sich nicht mal selbst beantworten, geschweige denn jemandem erklären. Aber er wusste, dass es falsch gewesen war. Er verdiente sie gar nicht. Seine Gedanken wanderten zu den Erinnerungen in Stars Hollow. Sie hatte oft versucht dahinterzukommen was er dachte und was ihn bedrückte, aber er hat nie mit ihr geredet. In diesem Punkt hatte sie vollkommen recht. Er hatte sich ihr nie anvertraut. Ihr nie gesagt wie er wirklich fühlt, wie er wirklich denkt.
Plötzlich wusste er was er zu tun hatte.