18.02.2006, 21:38
Perfektes Leben â Nur ein Wunschtraum?
.: Nachts .:.:.:.
Es war mitten in der Nacht. DrauÃen war es noch finster, nur der Mond warf sein silbriges Licht durch die Vorhänge am Fenster. Alles war ruhig und friedlich.
Und doch war sie mitten in der Nacht wach geworden. Das passte gar nicht zu ihr, denn eigentlich schlief sie die ganze Nacht tief und fest. Sie gehörte auch nicht zu den Menschen, die gerne früh aufstanden. Zu gerne kuschelte sie sich, nachdem der Wecker geklingelt hatte, noch mal unter die Decke. Und an ihren Mann. Ja, ihr Mann. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie sich der Gestalt neben ihr zuwandte. Er schlief noch tief und fest. Sie beobachtete ihn eine Weile. Ãberlegte, ob sie ihn wecken sollte. Sie entschied sich dagegen. Er sah so friedlich aus, so entspannt. Und während sie ihn beobachtete, erinnerte sie sich zurückâ¦â¦
â¦..Erinnerte sich an ihre erste Begegnung. Sie war gerade mit ihrer kleinen Tochter in dieses verschlafene, kleine Ãrtchen gezogen. Und war auf der Suche nach gutem Kaffee in sein Diner gestolpert. Auch wenn sie sich anfänglich nicht ganz grün waren, so wurden sie mit der Zeit doch Freunde. Gute Freunde. Beide spürten, dass es mehr war, als nur Freundschaft. Doch sie brauchten noch beinahe acht Jahre, bis sie den Mut hatten, sich ihre Liebe zu gestehen. Zu groà war die Angst, zurückgewiesen zu werden. Ihre Freundschaft zu zerstören. Aber dann, endlich, erkannten beide, dass sie für einander bestimmt waren. Sie liebten sich. Abgöttisch.
Noch immer konnte sie sich an ihren ersten Kuss erinnern, als wäre es gestern gewesen. Dieses wunderbare Gefühl, seine warmen Lippen auf den ihren zu spüren, und das Feuerwerk, das ihn ihrem Bauch explodierte. Dieses Gefühl hatte sie noch heute bei jedem seiner Küsseâ¦..
Vor einem halben Jahr hatten sie geheiratet.
Und gestern hatte sie ihm gesagt, dass sie im 2. Monat schwanger ist. Er war ganz verrückt vor Freude, seine Augen strahlten sie glücklich an. Ihr Leben war perfekt.
Ja, sie liebten sich. Waren immer füreinander da. Jeder konnte sich auf den anderen verlassen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sanft strich sie ihm über die Wange und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Verschlafen öffnete er die Augen und sah seine Frau an.
âHey.â, flüsterte er zärtlich.
âHey. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.â, flüsterte sie ebenso zärtlich.
âDas macht nichts. Was ist mit dir? Kannst du nicht schlafen?â, fragte er besorgt.
âNein. Ich weià auch nicht, irgendwieâ¦â¦ hatte ich ein komisches Gefühl und bin aufgewachtâ¦..â, sagte sie nachdenklich.
âKomm her.â Er zog sie sanft zu sich, legte seine Arme um sie und gab ihr einen Kuss. Sie lächelte ihn verliebt an. Dann legte sie zufrieden ihren Kopf auf seine Brust, nahm seinen linken Arm und legte ihn vorsichtig auf ihren Bauch.
âHey kleines, hier sind deine Mommy und dein Daddy!â, sagte sie zu ihrem Bauch.
âIch liebe dich, Schatz. Und gestern Abend hast du mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt gemacht.â, sagte er freudestrahlend.
âIch liebe dich auch.â Sie drehte sich um und gab ihm einen kurzen, leidenschaftlichen Kuss. Dann kuschelte sie sich wieder an ihn, und kurz darauf schliefen beide glücklich ein.
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Verschlafen öffnete Lorelai ihre Augen. Sie schaute auf die Uhr: 6.30 Uhr. Die Sonne schickte bereits ihre ersten, warmen Strahlen durch das Fenster, und eine leichte Brise wehte durch das leicht geöffnete Fenster. Es war Sommerâ¦â¦.
Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte sie sich um und gab Luke einen zärtlichen Kuss.
âGuten Morgen.â, sagte er mit noch geschlossenen Augen, ebenfalls lächelnd. âHast du gut geschlafen?â
âJa, hab ich.â, antwortete sie glücklich.
âDas ist schön.â
âJa.â Und mit einem glücklichen Seufzer legte sie ihren Kopf wieder auf seine Brust. Sie genoss es, ihm so nahe zu sein. Seine Wärme zu spüren. Seinen Herzschlag zu fühlen. Seine Hände, die sie fest hielten. Bei ihm konnte sie sich sicher fühlen. Geborgen. Beschützt. Er würde für sie da sein, immer.
âLuke?â
âJa Lore?â
âIch liebe dich!â
âIch liebe dich auch!â
Ihr Leben war perfekt. Rory studierte erfolgreich in Yale und hatte ihre eigene, kleine Wohnung in der Nähe der Uni. Und sie selbst war verheiratet, hatte ihren Traummann endlich gefunden. Und erwartete ein Kind von ihm.
Sie war einfach nur glücklich. Konnte nicht ahnen, wie schnell sich ihre kleine, perfekte Welt in einen Albtraum verwandeln würde.