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Normale Version: Stigmatized - Literati Kurzgeschichten
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Seiten: 1 2

A/N - Um Platz und Aufwand zu sparen, habe ich mir überlegt einen Thread für meine Literati Kurzgeschichten zu eröffnen. Dadurch können die fünf bestehenden Threads geschlossen und alle weiteren One-Shots hier gepostet werden.
Der Titel des Threads lehnt an den Song "Stigmatized" von The Calling an, der zu einem meiner Lielings-Lit-Songs gehört.


One-Shots

(21.05.05)
Wörter: 4241

The Years that Past
(03.08.05)
Wörter: 3574

Hem+Fanatic & *Rand*-*Girl*
(22.08.05)
Wörter: 1686

The thing about destiny...
(03.10.05)
Wörter: 1876

Schnee im Juni
(05.03.06)
Wörter: 1000

The Difference between unspoken and spoken Words
(19.6.06)
Wörter: 1741


FB ist wie immer erwünscht, genauso konstruktive Kritik
[SIZE=2]Handlungszeit - 20 bis 21 Jahre nach dem Ende der 3. Staffel
Spoiler - NEIN


Late Excuses
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Sie erkannte den Locken Kopf ihrer Mutter sofort als sie das kleine Hartforter Cafe betrat. Warum sollte sie ihn auch nicht erkennen? Er hatte sich nicht verändert, bis auf ein paar graue Strähnen, allerdings wurden diese regelmäßig getönt. Immerhin wollte ihre Mutter nicht älter aussehen als sie fühlte.
Früher oder später musste diese Einstellung zwar zwangsläufig auf eine Schönheits - OP, oder im geringer Fall auf Botox, hinauslaufen, denn wann würde Lorelai Gilmore jemals zugeben das sie alt wurde?
“Entschuldige, das ich so spät bin!” Rory legte ihre Handtasche auf dem kleinen Tisch ab, bevor sie ihre Mutter, wie jedes Mal, wenn sie sich trafen, liebevoll umarmte. “Ich wollte schon gehen” erwiderte Lorelai mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, bei dem die kleinen Fältchen an ihren Mundwinkeln und den Augen deutlich wurden “... aber der Kaffee hier ist nun mal der zweit Beste und solange Luke nicht ins Diner kann... Was soll ich sagen...” Rory lächelte “... du bist nun mal Süchtig.”
Lorelai strich Rory eine Strähne aus dem Gesicht bevor sie sich wieder setzte “Ich denke das trifft es!”
Die Beiden saßen sich kurze Zeit in wohliges Schweigen gehüllt gegenüber.
Rory war die erste die wieder das Wort ergriff “Wie geht es Luke?” Lorelai zuckte mit den Schultern “Er wird allmählich wahnsinnig. Die ganze Zeit nur zu Hause zu sein ist nicht sein Ding, aber der Arzt meint der Stress im Diner wäre zur Zeit das Schlimmste was er sich antun könnte.”
Rory nickte. “Du wirst nie erraten wenn Toni diese Woche kennen gelernt hat”, fuhr Lorelai fort. Rory schaute ihre Mutter fragend an “Woher denkst du sollte ich das wissen, wenn du es mir nicht erzählst?” “Komm schon Rory! Drei V...” “Kann ich ihnen etwas bringen?” Ein Kellner schaute von einer der Frauen zur anderen. “Kaffee...” antworteten beide im Chorus “... und mir bitte ein Stück Blaubeerkuchen”, fügte Rory noch dazu. Kaum war der Kellner verschwunden griff Lorelai das Thema wieder auf “Und jetzt Rate!” Rory verdrehte die Augen “Ok, lass mal sehen, vielleicht war es Haley Joel Osmand?” Lorelai seufzte “Sein, letzter Film war zwar gut, aber nein er war es nicht.” “Dann waren es Nikolas und Lorenzo Brino!” Rory versuchte aufgeregt zu klingen, aber irgendwie klang es nur sarkastisch. Wieder schüttelte Lorelai den Kopf “Wo sollte Toni die beiden kennen gelernt haben?” Rory überlegte kurz “Die beiden sind die neuen Olsen - Twins nur in männlicher Ausgabe, also haben sie Geld. Chilton wäre für die beiden die perfekte Schule!” “Ja, ja schon gut”, winkte Lorelai ab “Weiter, einen Versuch hast du noch!” “Mum!” “Rory!” Rory seufzte “Alix Kermes?”
Lorelai prustete entsetzt “Wieder Falsch. Rory du enttäuschst mich!” “Und das nicht zum ersten Mal. Jetzt rück endlich raus wen mein kleines Schwesterherz kennen gelernt hat!” Lorelai warf Rory einen ernsten Blick zu, bevor sie sich wieder etwas entspannte. “Ihr Kaffee... Und der Kuchen!” Der Kellner stellte die Tassen und den Teller auf dem Tisch ab “Danke!” Rory schaute dem Kellner kurz nach bevor sie sich wieder ihrer Mutter zu wendete “Ich warte.” Lorelai lächelte Tochter an bevor sie einen Schluck ihres dampfenden Kaffees trank. “Mary McEwan - Geller!” Lorelai beobachtete den Gesichtsausdruck ihrer Tochter wie er langsam von Unverständnis zu Verwunderung und schließlich zu Überrachung wechselte. “Paris Tochter?” Lorelai nickte “Sie ist in der Unterstufe, Toni wurde als Mittelstufenschülerin dazu auserkoren ihr beim Einleben zu helfen.” Rory lachte “Und wie ist sie so?” “Ganz die Mutter!” gab Lorelai ebenfalls lachend zurück.
Die Unterhaltung der Beiden Frauen ging weiter und wie jedes Mal verging die Zeit schneller als es ihnen lieb war.
Ihre Bindung war immer noch sehr eng, aber die Zeit in der sie sich zumindest einmal die Woche gesehen hatten war vorbei.
Rory lebte in Hartford, nicht weit von Stars Hollow entfernt, aber seit Emily und Maggi beide zur Schule gingen verbrachte sie die meiste Zeit in New York.
Wenn sie nach Hause kam waren ihre beiden Töchter der Mittelpunkt ihres Lebens und an den Wochenenden kam ihr Mann nach Hause und für zwei Tage gaben sie vor eine glückliche Familie zu sein.
Lorelai arbeitete Fulltime im Hotel und passte während dessen auf Lizzy , ihre ein Jahr alte, Ekeltochter auf. 55 und schon dreifache Großmutter, das schaffte nicht jeder!
Lorelai war Rory nach wie vor wichtiger als alles andere auf der Welt aber sie war nicht mehr ihre einzige Tochter und das hatte von allen Dingen die in den letzten 20 Jahren passiert waren das meiste verändert. Rory teilte sich den Platz neben ihrer Mutter nun mit zwei Schwestern und jede von ihnen wollte ihren Teil haben.
Antonia “Toni” Danes,16, wollte das ihre Mutter ihr beim lernen half und Rebecka “Bec”, 19, brauchte jemanden der auf Elizabeth “Lizzy” , 1, aufpasste, damit sie weiter zum College gehen konnte, Lorelai “Rory”, 39, brauchte die Gespräche mit ihrer Mutter.

Lachend spazierten die beiden Gilmores aus dem Cafe.
Als sie an Rorys Wagen standen, wurde Lorelais Blick unschlüssig. “Rory, ich... Ich muss dir noch was sagen.” “Ist alles ok mit dir?” Rory betrachtete ihre Mutter von oben bis unten “Mum?” “Ja, Kiddo, mir geht’s gut, nur...” Lorelai zog einen weißen Umschlag aus ihrer Handtasche “... Der ist für dich!” Rory nahm misstrauisch den Umschlag in die Hand "Was ist das?” Lorelai zuckte mit den Schultern “Mum, komm schon! Du warst noch nie gut darin Dinge für dich zu behalten!” Lorelai starrte abwesend in die Ferne, nicht sicher wie sie oder ob so überhaupt anfangen sollte. Rory trat ungeduldig von einem Bein auf das andere.
“Mum?!”
Lorelai seufzte “Ein Brief, von... Also du solltest wissen... Nein ok noch mal von vorne. Der Brief kam vor zwei Tagen zusammen mit zwei Brief an Luke. Der eine Brief, an Luke, enthielt zwei weitere einen wieder an Luke einen an dich!” “Warum sollte jemand mir Luke schreiben?” Lorelai gab Rory ein Zeichen still zu sein. “Der erste Brief war von einer Anwältin aus San Fransisco in dem sie...” Lorelai atmete tief durch “... Luke mitteilte das sein Neffe, Jess Andrew Mariano, verstorben ist und dessen letzter Wille einschloss das diese beiden Briefe an ihre Empfänger zugestellt werden!”
Rory erwiderte nichts.
Ihre Welt lag brach. Ohne auch nur eine Emotion zu zeigen, öffnete sie ihren Wagentür. Den Brief legte sie auf das Armaturenbrett bevor sie sich wieder zu ihrer Mutter drehte und diese kurz umarmte “Bis nächstes Mal!” “Rory?” “Ich ruf dich an” winkte Rory ab und stieg in ihren Wagen.
Als sie davon fuhr sah sie nicht wie Lorelai ihr besorgte nachschaute, bevor sie vollständig aus ihrem Blickfeld verschwand.

“Samantha?” Rory stand in der Lobby ihres Hauses und legte ihren Mantel ab. “Samantha”, rief sie erneut während sie sich wieder in Bewegung setzte. “Mrs. Penley.” Samantha kam langsam auf sie zu. “Wo sind die Kinder?” fragte Rory kühl. “ “Ich habe beide bereits ins Bett gebracht, sie warten noch darauf das sie ihnen Gute Nacht wünschen.” “Und Mr. Penley?” “Er hat nicht angerufen, nicht auf diesem Anschluss!” Rory nickte, ihre Enttäuschung, wie so oft, unterdrückend. “Ich werde gleich zu Bett gehen. Bitte richten sie das Frühstück für Morgenfrüh um Neun!” “Sehr wohl, Mem.” Samantha lächelte Rory an “Ich wünsche ihnen eine gute Nacht” Rory nickte wieder. Ohne ein weiteres Wort stieg sie die Treppen hinauf.
Im oberen Flur hielt sie sich erst links, vor der 2. Tür blieb sie kurz stehen. Leise drückte sie die Tür auf. Im Zimmer brannte nur ein kleines Nachtlicht, trotzdem hatte sie keine Schwierigkeiten damit die Silhouette ihrer jüngeren Tochter auszumachen.
Emily, genannt nach ihrer UrGroßmutter, die vor bereits zehn Jahren verstorben ist, lag zusammen gerollt in ihrem Bett. Die Decke soweit hochgezogen das nur noch ihre dunkelblonden Haare darunter hervor schauten.
Rory zog ihre Schuhe aus um keine Geräusche auf dem schicken Parkettfussboden zumachen. Sie ging geradewegs zu Emilys Bett und setzte sich vorsichtig an die Kante. Mit einer Hand zog sie langsam die Decke nach unten.
Die wie fast jedes Mal erschrak sie im ersten Moment. So alt... Emily sah schon so alt aus. Kein Wunder sie ist 8, schallt sich Rory selbst. Acht Jahre, vergangen ohne das sie es wirklich bemerkt hatte. “Gute Nacht, Süße!” Rory beugte sich vor und gab Emily einen sanften Kuss auf die Schläfe. “Mommy?” Emily drehte sich verschlafen auf den Rücken und blinzelte Rory an “Ja, Schatz. Schlaf weiter!” Emily nickte, ohne viel aufwand brachte sie sich wieder in ihre ursprüngliche Position.
Rory blieb noch einen Kurzen Moment sitzen, bevor sie das Zimmer wieder verließ und auf der anderen Seite des Flurs das nächste betrat.
“Hey Maggi!” Maggi schaute von ihrem Buch auf “Hi Mum! Wie war’s mit Grandma Lorelai?” Rory setzte sich zu Maggi auf’s Bett “Kennst du die Antwort nicht schon?” Sie lächelte ihre Älteste glücklich an. Maggi erwiderte das lächeln ihrer Mutter “Ich denke schon!” “Wann hast du vor ins Bett zugehen?” Rory blickte Maggi ernst an. “Nur noch das Kapitel.” “Maggi!” “Mum!” Rory schüttelte resignierend den Kopf. Maggi war ihr so ähnlich. Rory war nie wirklich bewusstgewesen das es möglich ist. Aber war nicht sie selbst schon der lebende Beweis dafür das Mütter und Töchter sich oft ähnlicher waren als gut war für sie?
“Ok das Kapitel noch, aber danach gehst du ins Bett verstanden, Missy?” “Verstanden”, erwiderte Maggi mit gespielt ernstem Gesichtsausdruck. “Gute Nacht!” Rory umarmte Magareth. “Nacht, Mum!”
Rory verließ Maggis Zimmer.
Am Ende des Flurs betrat sie ihr Schlafzimmer. Ihre Handtasche landete auf der kleinen Anrichte neben ihrem Ehebett. Die Schuhe kamen an ihren Platz in der Kommode. Auf dem Weg zu ihrem begehbaren Kleiderschrank, drückte Rory schnell den Knopf des Anrufbeantworters, der mit dem 2. von drei Telefonanschlüssen in diesem Haus zusammenhing.
“Nachricht eins. Freitag...” Rory zog langsam ihre Hose aus, einfach Bluejeans, wie sie es liebte, aber viel zu selten tragen konnte. “.... Rory, ich werde es nicht schaffen heute nach Hause zu kommen...”, hörte sie die Stimme ihres Mannes über die Lautsprecher des Anrufbeantworters “... erwarte mich morgen gegen Mittag.” Rory seufzte. Warum erwartete sie überhaupt noch von ihm Freitags nach Hause zu kommen? Er tat es eh nicht “Nachricht 2...” Rory knöpfte ihre weiße Bluse auf. Den Blick auf den Spiegel gerichtet. Jünger... Die Frau war bestimmt jünger, mit weniger Falten. “... Hey Rory!” Rorys Laune änderte sich schlagartig, so wie es immer tat wenn sie die Stimme ihrer besten Freundin hörte “Lane hier. Wir haben die Termine für die nächste Tour unter anderem ein Gig in Hartford. Würde mich freuen dich zusehen. Muss jetzt wieder ins Studio. Ruf mich an!” Rory hängte ihre Jeans und die Bluse auf die dafür vorgesehenen Bügel. Da ihr Mann nicht da sein würde um sich aufzuregen zog sie ein schwarzes T-Shirt aus der hintersten Ecke des Schrankes. Ok, Schwarz traf es nicht mehr ganz, eher dunkelgrau, aber das war kein Grund sich zu beschweren, nach zweiundzwanzig Jahren tragen und waschen, konnte sie froh sein das es überhaupt noch ganz war.
Auch wenn es schwer zu glauben war, war das Shirt ihr immer noch mehrere Nummern zu groß und reichte ihr bis zu den Knien, der Distiller Schriftzug lag auf ihrem Bauchnabel und nicht wie es hätte seien sollen über der Brust.
Rory schloss die Tür des Kleiderschranks hinter sich.
Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie sich schließlich dazu durchringen konnte, ihre Handtasche zu öffnen und den Brief heraus zu nehmen.
Erst jetzt fiel ihr auf das der Umschlag ungewöhnlich schwer war. Kein Wunder! Als den Umschlag öffnete den den Brief hinaus nahm, fiel ihr eine kleine Scheibe entgegen.
Rory legte sie zur Seite, bevor sie den Brief entfaltete.


Part 2
“Liebe Rory,
Ich weiß es ist kein guter Anfang, aber da ich eh nicht weiß wie ich diesen Brief beginnen soll, gebe ich mich damit zufrieden.
Es wäre Eybfach von mir zu erzählen, dir zu sagen was ich in den letzten zwei Jahrzehnten erlebt habe. Dazu ist dieser Brief aber nicht gedacht.
Ich weiß das ich sterben werde und so vieles in meinem Leben ist unausgesprochen, unbereinigt und wenn mir in diesem Moment eins klar ist dann, dass ich dir etwas schuldig bin.
Da ich nicht weiß ob du es überhaupt hören willst, habe ich diesen weg gewählt.
Welchem Toten schlägt man schon seinen letzten Willen aus?
Mein Leben war nie was es hätte seien sollen.
Ich kam nach Stars Hollow und das erste was mir auffiel war dieses Mädchen, ein New York hätte sie vermutlich den Spitznamen Miss Everlasting Virgin bekommen und alles was ich wollte war sie zuknacken! Ihrem Leben in Chaos zustürzen.
Ein kleines Spiel das zu meiner New Yorker Zeit sehr beliebt war.
Aber sie wurde mehr. Sie wurde das einzige Mädchen das ich jemals wirklich geliebt habe.
Rory, bitte glaube mir ich habe dich geliebt und ich tue es immer noch.
Du bist der einzige Grund aus dem ich überhaupt so lange in Stars Hollow geblieben bin, der einzige Grund aus dem ich zurück gekommen bin.
Das hier soll meine Stunde der Wahrheit werden, also fangen ich am besten mal an, denn es gibt einiges in dem ich dich belogen und noch mehr Dinge die ich dir verschwiegen habe.
Ich kann mich nicht mehr bei allen Dingen an die chronologische Reihenfolge erinnern, daher wunder dich nicht wenn alles durcheinander ist.
Das Erste das mir einfällt, war mein Blaues Auge.
Es ist nicht beim Footballspiel passiert. Es war ein Schwan. An Larsons Steg, kam er einfach so aus den Hecken geschossen und hat mich, um es mit meinen früheren Worten auszudrücken, angeschnabelt.
Der Streit bei deiner Großmutter an diesem Tag. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist. Ok, zum einen war da wieder dieser Dean Faktor. Warum hast du ihn immer wieder zur Sprache gebracht. Ich war zwar der Coole, aber in deinem Fall hat mich die Eifersucht fast in den Wahnsinn getrieben. Und zum andern war an diesem Abend da noch deine Großmutter. Der Ausdruck in ihren Augen, ihr Verhalten, ihr Leben ich wusste das sie nie Akzeptieren würde das wir zusammen sind, das sie alles in ihrer Macht stehende tun würde um zu verhindern das wir eine Zukunft haben. Sie wusste vom ersten Moment an, dass ich nicht gut genug für dich war. Du hattest besseres verdient.
Ich war ein Bettler und du die Prinzessin.
Das Distillers Konzert...” Rory strich mit einer Hand langsam über ihr T-Shirt. ...Jess... Rory lächelte ihren Freund erwartungsvoll an... Was?... Kaufst du mir das T-Shirt?... Jess verdrehte genervt die Augen... Denkst du nicht das die Karten für einen Tag schon genug gekostet haben... Rory grinste und schüttelte dabei den Kopf... Jess atmete tief ein... Ok, welche Größe?... “... Auf die Idee hat mich deine Mutter gebracht. Ich wollte dich an diesem Abend abholen, aber die warst nicht da. Sie hat mir eine ganz schöne Szene gemacht. Direkt danach hab ich die Karten gekauft.
Es war nur eine Möglichkeit Streit zu vermeiden, sonst nichts. Nicht am Anfang. Aber jetzt ist mir klar, das ich auf keinem Konzert davor oder danach so viel Spaß hatte.
Nachdem das Independence Inn abgebrannt war, der Abend bei den Kims. Ich habe gelogen. Ich ging nicht zur Schule, wenn überhaupt nur einmal in der Woche. Den Rest der Zeit arbeitete ich bei Walmarkt und nachmittags bei Luke.
Ich hätte dir die Wahrheit sagen können, aber ich hatte Angst, pure Angst, das du zum selben Entschluss kommen würdest. Wie auch deine Mum und Großmutter. Ich war nicht gut genug für dich, ich glaube mir selbst wurde es an diesem Abend zum ersten Mal richtig klar.
Als du mich in New York besucht hast... Ich glaube nicht das ich mich jemals zuvor in meinem Leben über etwas zu gefreut hab. Heute bereue ich es dir nie gezeigt zu haben.
An Sookies Hochzeit... Der Kuss. Wow!...” Rory könnte förmlich sehen, wie Jess bei diesem Satz sein typisch schiefes grinsen aufsetzte.
Sie schloss kurz die Augen. Die Szene war so klar wie schon lange nicht mehr.
“... und danach hast du mich links liegen lassen. Ich dachte ich hätte dich verloren, ohne Hoffnung auf eine Wiederholung. In diesem Moment wurde mir klar das ich dich liebe. Shane, sie war... Wenn ich sie küsste, konnte ich mir vorstellen das du es bist. Wenn ich mit ihr schlief... Immer warst du es.
Dann kamst du zurück und warst immer noch mit ihm zusammen, es hat mich in zwei gerissen. Dieses Gefühl, ich kann es bis heute nicht beschreiben.
Aufs Kyles Party, ein halbes Jahr danach. Hatte ich dies Gefühl wieder.
Wir waren zusammen, du warst der wichtigste Teil meines Lebens und trotzdem warst du so weit von mir entfernt wie noch nie zuvor.
Du warst die Top Schülerin, mit Aussichten in Harvard, Yale, Princeton, Berkeley und allen Elite Schulen dieser Welt aufgenommen zu werden und ich hab meinen High School Abschluss verschenkt. Du hattest eine Familie, ich war allein.
Ich wollte dir nicht weh tun, noch weniger wollte ich dich zu etwas zwingen. Ich wollte nur einen Beweis das alles andere keine Rolle spielt. Dass wir egal was passiert, egal was sich uns in den Weg stellt zusammen gehören.
Und in dem Moment war mit dir zu schlafen, die einzige Möglichkeit die ich gesehen habe und das war falsch.
Ich hatte mit dir reden sollen, wie schon so oft davor.
Du hast mich gefragt was du falsch gemacht hast. Du hast nichts falsch gemacht. Du wolltest für mich da sein und ich hab dich weg gestoßen.
Heute bereue ich nichts mehr als das.
Es gab soviel mehr, so viele Situationen in denen ich dich enttäuscht habe. So viele Momente in denen ich dich am liebsten festgehalten hätte bis zum Ende und trotzdem habe ich dich jedes Mal gehen lassen, oder eher ich habe dich jedes Mal zurück gelassen.
Ich hätte dir an dem Morgen im Bus sagen müssen was ich vorhabe. Ich hätte dir nicht versprechen dürfen dich anzurufen. Ich hätte dir sagen müssen das mein Leben das totale Chaos ist und das ich indem ich meinen Vater besuche, versuchen will es besser zu machen. Etwas zu ändern, mich zu ändern, um der Mensch zu sein den du verdienst.
Stattdessen habe ich dich angerufen und konnte nicht sagen was ich dir sagen wollte. Ein Jahr später, als ich es sagen konnte, war es zu spät. Ich wollte diese Tatsache nicht akzeptieren.
Als du mir ein paar Wochen später in deiner Uni sagtest, das du mich nicht mehr sehen willst, nicht mit mir weggehen willst, brach für mich eine Welt zusammen.
Jetzt, in diesem Moment und in vielen Momenten in den letzten zwanzig Jahren ist mir aber bewusst dass du die einzig richtige Entscheidung getroffen hast. Wie konnte ich erwarten das du dein ganzes Leben, deinen Traum, für mich zurücklässt? Wie konnte ich erwarten das du nach all diesen Dingen, nach dieser Zeit immer noch etwas für mich empfindest. Das du nach wie vor denkst das ich es wert bin? Ich weiß es nicht, ich war dumm...” Rory fühlte wie ihr Herz für einem Moment aussetzte. Jess war nicht dumm. Sie wollte bei ihm, sein mit ihn zusammen sein. Diese eine Nacht in ihrer Studentenbude, sie hätte alles dafür gegeben mit ihm zu gehen. Aber für welchen Preis? Sie war ein Familien Mensch. Sie brauchte ihre Familie. Langsam bahnte eine Träne sich den Weg über Rorys Wange. Was hatte sie statt einem eben mit Jess bekommen? Einen Mann der sie betrog, ein Haus das ihr fremd war, obwohl sie seit zwölf Jahren darin lebte. Eine Familie, Eltern, Geschwister, Kinder die sie kaum sah und Geld von dem sie nicht wusste wie sie es ausgeben konnte. Ein Leben mit Jess hätte nicht schlimmer sein können, als das!
Rory atmete tief durch, während sie die Träne mit ihrem Handrücken wegstrich.
“... Jetzt ist soviel Zeit vergangen und ich könnte noch nicht einmal sicher sein dich auf der Straße zu erkennen wenn wir an einander vorbeilaufen. Und trotzdem vermisse ich dich in jeder Minute meines Lebens.
Nach dir gab es niemand mehr für den ich so empfunden habe. Selbst meine Ex Frau hat mir nie soviel bedeutet. Du bist mein Leben und wirst es immer sein.
Wenn ich mir ein Buch kaufe, frage ich mich ob du es auch gelesen hast, oder irgendwann lesen wirst. Wenn ich mir eine neue CD kaufe, frage ich mich ob sie dir gefallen würde. Wenn ich auf der Arbeit eine Kritik über eine neue Band schreibe, frage ich mich ob du genau so darüber denken würdest.
Auch wenn vor zwanzig Jahren noch eine Chance für uns gegeben hätte, jetzt ist es entgültig zu spät.
Wenn du dieses Brief liest, werde ich schon längst bestattet sein.
Die Ärzte meinen das mir vielleicht noch zwei oder drei Monate bleiben. Zu wenig Zeit um alles was ich dir angetan habe wieder gut zumachen. Zu wenig Zeit um dir alles aufzuschreiben was ich dir sagen will. Zu wenig Zeit um mein Leben zu leben...”
Die Tränen bahnten sich nun ohne wiederstand den Weg über ihre Wangen.
Sie konnte sie nicht zurück halten. Rory wusste es, verstand es. Und alles was sie wollte war zu Jess zugehen ihn zu umarmen, zu küssen... Die Zeit zurück zudrehen. Ihn zum Reden zwingen. Ihm klar zumachen das nichts ihnen etwas antun konnte solange sie zusammen waren.
Nach all diesen Jahren, wurde ihr klar, warum sie das Leben das sie lebte nicht glücklich machte und es war so einfach... Er war ihr Jess.
“... Es schwer jetzt Abschied zunehmen, was wohl daran liegt das ich nie viel Erfahrung darin gesammelt habe.
Andererseits warum sollte ich mich jetzt verabschieden, obwohl ich es sonst auch nie getan habe?
Solange du diesen Brief liest, solange du ihn besitzt, dir seiner Existenz bewusst bist und jedes Mal wenn du die MD hörst die zu diesem Brief gehört, die alles sagt was ich in diesem Brief nicht sagen konnte, sind wir zusammen.”
Rory faltete den Brief wieder zusammen. Mit einer Hand griff sie nach der kleinen Scheibe. Ihr Blick war verschleiert, trotzdem raffte sie sich auf und ging langsam auf den großen alten, mehrere hundert Dollar teuren, Holzschrank zu und öffnete beide Flügeltüren. Dahinter verbarg sich die modernste Hi Fi Anlage die zur Zeit auf dem Markt war, ein Luxus den sie eigentlich nicht brauchte auf den ihr Ehegatte aber bestand.
Es dauerte nicht lange bis sie die Mini Disc eingelegt hatte.
And I'd give up forever to touch you, 'Cause I know that you feel me some how. You're the closest to heaven that I'll ever be, And I don't want to go home right now...
Rory ging zurück zu ihrem Bett. Langsam legte sie sich hin, und zog die sich die Decke bis zum Kinn. Tausende Gedanken spielten Ringereien in ihrem Kopf.
Sie versuchte sie abzustellen und sich auf das Lied zu konzentrieren, versuchte an alles zu denken nur nicht an das was sie schon seit ein paar Jahren beschäftigte.
...And all I can taste is this moment, And all I can breathe is your life, And sooner or later it's over, I just don't want to miss you . And I don't want the world to see me, 'Cause I don't think they'd understand. When everything's made to be broken, I just want you to know who I am...
Nach ein paar Minuten richtete Rory sich wieder auf. Entschlossen griff sie nach dem Telefon neben ihrem Bett. Ohne lange überlegen zu müssen wählte sie die Nummer.
„Sophia Willmans“, hörte Rory am anderen Ende der Leitung eine Frauenstimme „Sophia, hier ist Rory!“ „Rory? Weißt du überhaupt wie spät es ist?“ „Es tut mir Leid Sophia. Es ist nur ich möchte dich um etwas bitten.“ Rory hörte wie ihre ehemalige Zimmergenossin aus dem College seufzte „Ok, was ist los?“ „Könntest du mir die Papiere bis Morgenfrüh fertig machen?“ „Papiere...“ Sophia schwieg kurze Zeit „Pa... Rory, du willst das wirklich durchziehen?“ „Jetzt oder nie. Wie kann ich mit ihm verheiratet bleiben, wenn ich ihn nicht liebe?“ „Aber, Rory, er...“ „Nein! Ich will das nicht hören, nicht von dir. Bitte, mach mir die Papiere fertig ich brauche sie Morgen Mittag!“ Wiederseufzte Sophia am anderen Ende „Du hast sie gegen elf!“ „Danke!“
... And you can't fight the tears that ain't coming, Or the moment of the truth in your lies. When everything feels like the movies, Yeah you bleed just to know you're alive. And I don't want the world to see me, 'Cause I don't think they'd understand. When everything's made to be broken, I just want you to know who I am...

Rory trommelte nervös mit ihren Fingern auf den großen brauen Umschlag der vor ihr auf dem Tisch lag. Immer wieder wanderte ihr Blick zur Uhr. 11. 15 Uhr, 11.30 Uhr, 11.45 Uhr, 12.00 Uhr... 12.10 Uhr.
Endlich hörte sie das Geräusch auf das sie die ganze Zeit gewartet hatte. Autoreifen die über die Kiesauffahrt fuhren.
Rory schloss die Augen und atmete tief durch. Schritte, der Schlüssel in der Haustür, die Tür wurde aufgedrückt, Schuhe auf den Steinplatten, ein Aktenkoffer wird abgestellt, Schritte die näher kommen.
Rory atmete ein letztes Mal tief durch, als sie daraufhin die Augen öffnete stand er bereits in der Tür.
Seine Haare wie immer zu einen Seitenscheitel gekämmt. Sein schwarzer Armani Anzug wie immer perfekt sitzend und einem lächeln im Gesicht, bei dessen Anblick Rory sich am liebsten übergeben hättRory erhob sich von ihrem Platz am Tisch, den Umschlag in der Hand.
Marco beugte sich langsam vor um ihr den rituellen Begrüßungskuss zu geben aber sie wich ihm aus. „Hier!“ Rory hielt ihm den Umschlag entgegen. „Was ist das?“ fragte Marco gespannt. „Die Scheidungspapiere!“

Ende
Handlungszeit - Etwa 1 1/2 Jahre nach Ende der 5. Staffel
Spoiler - NEIN

The Years that Past

[SIZE=2]Geistesabwesend starrte sie in die große Kaffeetasse die vor ihr stand. Decaf, sie hasste das Zeug aber ihre Vernunft machte ihr unmissverständlich klar das es das Einzige war was sie sich und ihrem ungeborenen Kind zumuten konnte.
Immer wieder fuhr sie mit ihrer Hand über ihren angeschwollenen Bauch.
Vor einer Minute hatte sie noch glücklich vor sich hin gelächelt, doch mit einem mal hätte sie am liebsten losgeheult.
Alles was sie je gewollt hatte, vorbei! Einfach so.
Ok, nicht einfach so, gestand sie sich ein. Aber doch so plötzlich und unerwartet, dass es selbst sie, die sonst immer alles plante, Pro und Contra verglich, überrumpelt worden ist.
Noch vor anderthalb Jahren war alles so wie sie es wollte. Sie war Yale Studentin, keine schlechte, sie hatte einen Freund, von dem sie glaubte ihn zu lieben, sie hatte ihre Mutter, die immer für sie da war, sie hatte ein Zuhause das liebte und jetzt? Jetzt saß sie hier in einem kleinen, etwas heruntergekommenen New Yorker Coffee Shop und zerbrach sich den Kopf darüber wie es weiter gehen sollte.
Erst hatte sie Yale verlassen, ihre Träume waren nichts mehr wert, ihre Mutter hatte ihr den Rücken zugedreht, wenn auch in guter Absicht, sie hatte ihren Freund verlassen, weil sie nicht wusste wie sie ihm in die Augen sehen sollte, dem Yale Student mit großer Zukunft.
Aber immerhin waren da noch ihre Großeltern. Sie hatten alles getan um sie wieder aufzubauen, sie zu unterstützen, ihr eine neue Zukunft zu schenken. Aber das hatte alles nur noch Schlimmer gemacht. Sie hatte diese Aufopferungen nicht verdient, sie war es nicht wert.
Ein halbes Jahr ohne ihre Mutter, ohne Ziele, ohne ein Heim das sie als solches sah, hatte sie ihre Sachen gepackt und war verschwunden.
Nur eine kurze Nachricht hatte sie zurückgelassen. An ihre Großeltern und an ihre Mutter, die sie seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen hatte.
Und jetzt ein weiteres Jahr später saß sie hier, im sechsten Monat Schwanger und starrte in eine Kaffeetasse.
Sie lehnte sich nach vorne, stützte die logen auf den Tisch und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
Sie hatte hier in New York ein kleines Apartment gefunden, gerade so teuer das sie es sich mit ihrem Buchhändler Job finanzieren konnte und noch genug zum Leben hatte.
Sie arbeitete von Morgen um acht bis abends um sechs, dann ging sie nach Hause, ließ sich auf die alte durchgesessene Couch fallen, die sie den Vormietern abgekauft hatte und starrte die kahlen Wände an.
So ging es Tag für Tag, Woche für Woche. Bis auf diesen einen Abend. Sie war erst eine halbe Stunde Zuhause, als es an ihrer Tür klopfte. Genervt rappelte sie sich von dem Sofa auf und ging zur Tür, durch den Spion sah sie ihre Nachbarin, die ungeduldig von einem Bein auf das andere hüpfte.
Nicht schlüssig was sie zu erwarten hatte öffnete Rory die Tür.
“Oh, Rory. Gut das du da bist.” Die junge Frau schob sich an ihre vorbei in die Wohnung “Du hast doch Morgen deinen freien Tag, oder? Ich hab mir gedacht wir könnten ausgehen!” “Ash, ich hab wirklich...”, versuchte Rory die sechsundzwanzig Jährige abzuwimmeln, aber wurde sofort wieder unterbrochen. “Ach, komm schon!”, bettelte Ashley “ Du sitzt immer nur hier rum. Das kann nicht gut für dich sein, Süße!” Rory musste bei Ash’s ernstem Ton lächeln. Kurz herrschte Schweigen, aber als Rory allmählich begriff das Ash nicht aufgeben würde, nickte sie schließlich “Ok, gib mir zwanzig Minuten um mich umzuziehen!” “Honey, ich geb dir sogar ´ne Halbestunde!”
Fünfundzwanzig Minuten später stand Rory fertig in ihrem Wohnzimmer “Kann’s losgehen?” Ash schaute sie mit großen Augen an. Rory griff nach ihrer Handtasche und nickte.
Der Rest des Abend und die darauffolgende Nacht sind nur noch bruchstückhafte Erinnerungen. Eine kleine Bar nur ein paar Straßen von ihrer Wohnung entfernt. Zigarettenqualm, der Geruch von Alkohol und laute Musik, vor ihr auf einem Stich steht ein großer grüner Becher, RumCola, der wievielte weiß sie schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Sie war nicht daran gewöhnt zu trinken und wiedereinmal wurde ihr schmerzlich bewusst das dies hier nicht das Leben war, das für sie bestimmt zu seien schien. Ein Kerl kommt zu ihr. Gro?, mittelbraune Haare, stechende blaue Augen. Ihre Sinne sind vernebelt. Sie unterhalten sich. Irgendwann bemerkt Rory das Ashley nicht mehr bei ihr am Tisch sitzt... Und dann wacht sie am nächsten Morgen auf. Ihr Kopf brummt. Jede Bewegung ist wie ein Schlag mit dem Hammer. Sie öffnet langsam ihre Augen. Das Licht blendet sie und ihren Kopfschmerzen tut es auch nicht gerade gut.
Als sie sich daran gewöhnt schaut sie sich zögernd um. Nicht ihr Schlafzimmer, soviel stand fest.
Vorsichtig tastete sie mit der Hand neben sich. Haare, nackte Haut. Rory stöhnt leise auf. Mit einem Mal ist sie hell wach. Sie ignoriert das Schwindelgefühl das sie überkommt als sie sich rückartig aufsetzt. Sie spürt wie ihr Magen anfängt zu rebellieren, sie unterdrückt jeden Gedanken daran. Leise steigt sie aus dem Bett und fängt an ihre Sachen zusammen zu suchen.
Angezogen, aber immer noch verstört stolpert sie aus den Apartment Gebäude und läuft zur nächsten Straßen Ecke.
Sie war noch nie zuvor hier gewesen, die Straßennamen waren ihr unbekannt, aber als sie sich etwas weiter umsah, erkannte sie wo sie war - Brooklyn.
Ohne weiter Zeit zu verlieren ging sie schnellen Schrittes zur nächsten U-Bahn Station...
Einen Monat später, sprang sie Morgens aus dem Bett. Aufsteigende Übelkeit hatte sie geweckt, so schnell sie, mit halbgeschlossenen Augen konnte, rannte sie ins Bad, sie erreichte noch gerade so die Toilette. Wieder zwei Tage später tigerte sie unruhig in ihrem Wohnzimmer hin und her. Ein kleiner Kalender lag aufgeklappt auf dem kleinen Tisch vor dem Sofa. Das konnte nichtsein, durfte nicht sein...
Vierundzwanzig Stunden später, wusste sie es mit Gewissheit. Sie war...
“Rory?” Unsaft wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Trotzdem rührte sie sich nicht, im Gegenteil sie erstarrte entgültig. “Rory?”, fragte die, ihr seit Jahren ins Gedächtnis gebrannte, Stimme erneut. Langsam richtete Rory sich auf, erstaunt wie wenig überrascht sie war ihn vor sich stehen zu sehen.
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“Hallo!” Rory versuchte zu lächeln, brachte aber nur ein schiefes grinsen Zustande. Ein ungemütliches Schweigen hüllte die beiden ein.
Rory starrte auf die Wand ihr gegenüber, auf den Kellner hinter dem Tresen, auf die Verstaubten Bilder an der Wand, nur nicht auf ihn. Zweieinhalb Jahre, schoss es ihr durch den Kopf, zweieinhalb Jahre.
Damals war sie... Das Wackeln des Tisches riss sie wieder aus ihren Gedanken. Er hatte sich gesetzt. Keine Chance auf entkommen, Gilmore!
Sie schaute ihn kurz an. Senkte ihren Blick aber wieder. Er sah noch genau so aus, na ja nicht GENAU so, er war älter, reifer - Erwachsen - aber die traurigen Augen, das verwuschelte Schwarze Haar...
“Ist alles in Ordnung mit dir?”, fragte er nach einiger Zeit in die Stille. “Hmn!” Mehr brachte sie nicht heraus. Sag was, Gilmore!
“Ich...”, setzten beide an und mussten unwillkürlich lächeln, diesmal schaffte Rory es. Ein ehrliches Lächeln. Wieder schaute sie ihn an. Er nickte ihr zu. “Ich...”, fing sie wieder an “... Ich... was machst du hier?” Er zuckte mit den Schultern. “Die Frage gebe ich zurück, Yalie!” Rory zuckte bei seinem letzten Wort zusammen. Wieder senkte sich eisernes Schweigen über sie. Mit zitternden Händen hob Rory ihre Kaffeetasse zu ihrem Mund und trank einen Schluck. Kalt! Seit wann saß sie hier?
Wieder wanderte ihr Blick im Raum umher, ein paar Tische weiter saß ein junges Pärchen, händchenhaltend, lachend. Rory wurde schlecht.
“Ich bin kein Yalie”, flüsterte sie, mehr zu sich selbst, als zu dem Jungen Mann ihr gegenüber. Trotzdem hörte er sie “Rory?” Er zog verwundert die Augenbrauen zusammen “Was...?” Sie schüttelte abweisend den Kopf.
Und wieder kam das Schweigen. Es fühlte sich an als würde jemand ihr die Luft abdrücken, sie in einem Vakuum zurücklassen. Ihr alle Kraft nehmen die sie noch besaß.
Was machte er hier? Warum ging er nicht einfach? Warum sprach er überhaupt noch mit ihr, nachdem was sie ihm angetan hatte?
Rory schloss die Augen und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. Die Zeit verging, sie wusste nicht wie lange sie so da gesessen hatte, aber als sie die Augen wieder aufschlug und seinem Blick folgte, erkannte sie das er geradewegs auf ihren Sechsmonatsbauch starrte. “Es hat sich viel verändert!” Diesmal war sie es die ihn aus den Gedanken riss. “Wo ist der Vater?”, fragte er monoton, den Blick wieder auf ihr Gesicht richtend. Rory, zuckte mit den Schultern.
Und wieder das Vakuum, jetzt war sie sich sicher das es sie beide einschloss. Unruhig, nervös, nachdenklich, trommelte ihr Gegenüber mit den Fingern auf dem Tisch.
Sie hatte das Gefühl in einem großen Kinosaal zusitzen, alleine, und einen Film zuschauen. Alles war ein Film, ein Traum. Nichts was passierte war real, so Musstees sein. So und nicht anders. Sie würde aufwachen. Den Blick zur Decke gerichtet, dann würde sie langsam erkennen wo sie war. In ihrem Wohnheim, in Yale, mit flachem Bauch. Sie würde aufstehen, sich fertig machen, ihre Kurse besuchen und dann am Abend würde Logan sie abholen und sie würden Essen gehen, oder auf irgendeine Party, oder...
“Es tut mir Leid!” Sie brauchte etwas Zeit bis sie realisierte was er gesagt hatte.
Sie starrte ihn kurz unverwandt an. “Mir auch!”, gab sie nach kurzer Zeit kleinlaut zurück “Ich meine die Sache im Studentenwohnheim... Vielleicht...” Er winkte ab.
Sie spürte wie sich in ihrer Kehle ein Kloß bildete. ... Vielleicht wäre dann alles besser... Beendete sie den Satz für sich selbst.
Vielleicht...
Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Oh Gott, konnte er nicht einfach aufstehen und wieder gehen? Oder aufstehen und sie einfach... Rory brach den Gedanken ab. Warum fühlte sie sich nur so verdammt einsam?
Das Schweigen nagte an ihren Nerven. Reden oder ausrasten, ging es ihr durch den Kopf. Sie atmete tief durch bevor sie wieder das Wort ergriff “Was hast du in den letzten Jahren so gemacht?” Sie versuchte zu klingen, als würde sie jeden Tag mit einem ihrer Exfreunde zusammen in einem New Yorker Kaffee sitzen und... Ja, und was eigentlich?
Er zuckte mit den Schultern, die Augen auf den Tisch gerichtet. “Schule, College...” Er schaute sie von unten herauf an “... gearbeitet.”
Warum musste er nur immer noch so Wortkarg sein? Aber er hat es geschafft, oder? Er... Er hatte ein Leben.
Rory hasste die Stille. Sie musste was tun, dieses erdrückende Gefühl loswerden. Mit einer hand griff sie ihre Handtasche die auf dem Tisch lag, öffnete sie und zog ihr Handy hinaus. Ein kurzer Blick auf die Uhr und sie atmete erleichtert aus. “Ich muss gehen!” Rory schob das Handy wieder in die Tasche, mit der anderen Hand winkte sie einen Kellner bei.
Sie bezahlte ihren kaltgewordenen Decaf, zog ihren Mantel an und stand auf. Nicht sicher wie sie sich verabschieden sollte.
“Soll ich dich begleiten?” Sie kam gar nicht dazu etwas zu sagen, bevor auch er aufstand und sie fragend anschaute.
Sie zuckte mit den Schultern, nicht sicher ob der Satz der ihr auf der Zunge lagen, wirklich das war was sie sagen wollte.
Die Arme fest um ihren Bauch geschlungen verließ sie gemeinsam mit ihm das Kaffee.
Wieder redete keiner von beiden, aber für Rory war es nun, da sie nicht mehr in einem kleinen, geschlossenen, von Menschen erfüllten Raum saßen leichter zu ertragen. Es machte sie nicht mehr wahnsinnig, nagte nicht mehr an ihren Nerven.
Es fühlte sich gut an, zu spüren das jemand neben ihr ging. Gelegentlich gegen ihn zustoßen, wenn sie sich zwischen einer Menschenreihe hindurchgingen.
Es dauerte nicht lange bis zu vor ihrem Apartmentgebäude standen.
Die Beiden schauten sich kurz an “Also...” Rory nickte: Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und setzte seinen Weg fort. Rory hatte den Schlüssel schon im Schloss als sie sich instinktiv noch mal zu ihm umdrehte “Jess!” Er blieb stehen, drehte sich um, schaute sie direkt an. “Würdest du... Willst du noch mit hoch kommen?”
Er bemerkte den panischen, ängstlichen, flehenden Ausdruck in ihren Augen.
Er fuhr sich mit der Hand durch seine zerzausten Haare, bevor er langsam auf sie zukam.
Rory wendete sich wieder zur Tür, sperrte auf und trat dicht gefolgt von Jess ein.

Er betrachtet sie lange. Prägte sich jeden ihrer Gesichtszüge ein, wie ihre Schulter langen Haare über ihr Gesicht fielen. Der friedliche Ausdruck auf ihrem Gesicht. Die Wölbung ihrer Brust, wie sie sich langsam hob und wieder senkte. Ihr Babybauch, der deutlich hervortrat. Immer wieder schoss ihm eine frage durch den Kopf - Warum war sie hier?
Er schüttelte die Gedanken ab und stand langsam auf. Vorsichtig, darauf bedacht sie nicht zu wecken ging er zum Sofa. Sachte schob er seine Arme unter ihren Körper und hob sie hoch. Sie murmelte leise und legte ihren Arm um seine Schulter, während er sie den Flur entlang in ihr Zimmer trug. So zaghaft wie er sie aufgehoben hatte, legte er sie auf das Bett, zog die Decke unter ihrem Körper weg und deckte sie zu. Leise ging er wieder zur Tür, er warf einen kurzen Blick zurück, bevor er das Zimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog.

Rory öffnete die Augen. Ihr Zimmer! Die Erleichterung darüber war die gleiche wie jeden Morgen, seit sechs Monaten, obwohl sie wusste das es nichts ausmachen würde wenn es nicht der Fall wäre, schlimmer konnte es nicht mehr werden.
Rory hatte mühe sich aus ihrem Bett zu erheben. Die niedrigen, französischen Betten waren definitiv nicht für Schwangere gemacht worden, soviel stand fest.
Sie rollte sich vorsichtig auf die Seite, dann zog sie die Beine an, so das ihre Füße nur wenige Zentimeter über dem Boden schwebten, schließlich drückte sie sich mit Beiden Armen hoch, bis sie in sitzender Position wieder zur Ruhe kam und das war nur der leichte Teil. Rory seufzte. Sie war erst im sechsten Monat und kam kaum noch alleine aus dem Bett, was würde daraus erst in einem, in zwei, in drei Monaten werden?
Mit einer Hand griff Rory nach vorne, um sich an ihrem Nachttisch fest zuhalten. Mit der anderen drückte sie sich vom Bett ab. Einen kurzen Moment hatte sie angst das Gleichgewicht zu verlieren und wieder ins Bett zu fallen, aber mit etwas Konzentration schaffte sie es doch festen Stand zu bekommen.
Erst jetzt fiel ihr auf das sie immer noch die Kleider vom Vortag trug. War sie zu müde gewesen sie auszuziehen? Warum war sie überhaupt in ihrem Bett? Wieder entfuhr ein leiser Seufzer ihrer Kehle.
Jess, hatte sie ins Bett getragen... und weil er nicht... Damit hatte sie also auch die Erklärung für die Klamotten die sie trug.
Noch etwas schläfrig ging Rory zu ihrem Kleiderschrank, ohne groß zu überlegen zog sie eine ihrer bequemsten Hosen und ein weites T-Shirt aus einem der oberen Fächer. So schnell ihr Bauch es zuließ, zog sie sich um.
Und jetzt zuerst mal auf’s Klo! Ihre Blase drückte. Noch ein kleiner Nachteil einer Schwangerschaft, der wohl nur noch schlimmer werden konnte.
Nachdem sie sich im Bad einer kurzen Katzenwäsche unterzogen, ihre Haare gekämmt und zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, tapste sie in Richtung Wohnzimmer. Sie brauchte Kaffee, viel Kaffee, keinen Decaf! Ihre Vernunft hatte sich gerade verkrümelt.
In dem Moment in dem Sie die Wohnzimmer - Küchen - Kombi betrat, spürte sie wie das Vakuum zurück kam.
Er stand mit dem Rücken zu ihr und betrachtete das wacklige Bücherregal und sie Stand im Durchgang zum Flur, unfähig sich zu bewegen. Warum war er immer noch hier?
Sie merkte zu spät das er sich zu ihr umgedreht hatte und sie fragend beobachtete.
Sie spürte wie ihr die röte uns Gesicht stieg. “Morgen”, presste sie hervor, bevor sie sich aus ihrer Erstarrung löste und auf die kleine Küchenzeile zustolperte.
“Morgen”, erwiderte er nach kurzem zögern. Sie musste ihn nicht ansehen um zu wissen, das er sie mit seinem typischen schiefen Grinsen musterte, sie spürte es.
Nach dem sie sich etwas von dem ersten Schock erholt hatte drehte sie sich zu ihm um “Wo...?” Noch bevor sie fertig sprechen konnte deutete er mit einer Kopfbewegung zur Couch. Sie nickte. Sie drehte sich wieder zur Kaffeemaschine. Fertiger Kaffee! Rory atmete tief durch. Jess hatte sie schon laufen lassen. Sie musste nur noch eine Tasse aus dem Schrank holen.
Als sie sich Kaffe eingeschenkt hatte wendete sich wieder zu Jess, ohne zu wissen auf was das alles hinaus laufen würde.
“Rory”, fing Jess unsicher an “... willst du mir vielleicht erzählen was passiert...” Sie lächelte ihn träge an “Nicht viel.” Sie lachte bitter auf, als sie sah wie sein Blick unwillkürlich auf ihren Bauch fiel “Nichts, nur das ich es versaut hab!” Bei diesen Worten spürte sie wie der Kloß in ihrem Hals, dem sie am Vortag nicht viel Beachtung geschenkt hatte zurückkam und... Sie konnte ihn nicht halten.
Reflexartig legte sie sich an Hand auf den Mund, nicht gewillt den Schluchzer hinaus zu lassen. Sie spürte wie sie anfing zu zittern. Oh nein, nein, nein, nein, nicht vor Jess. Sie würde nicht vor Jess zusammen brechen... Die Kaffeetasse rutschte ihr aus der Hand und zerbrach mit einem knall auf dem Boden.
Das Zittern wurde stärker, Tränen fanden den Weg zu ihren Augen, die Schluchzer waren nicht mehr zu unterdrücken. Langsam ließ Rory sich zu der zerbrochenen Tasse auf den Boden sinken und fing an die Scherben aufzusammeln. Kaum fähig klar auszumachen, wo eine lag. Da ein düsterer Tränen Schleier ihren Blick vernebelte.
“Rory...” Sie spürte wie Jess sich neben sie kniete und tröstend seinen Arm um ihre Schultern legte. “Rory, hey... Beruhig dich!” Rorys Schluchzen wurde noch lauter als sie ihren Kopf gegen Jess Schulter lehnte. Er drückte sie mit dem einem Arm an sich, während er sie mit dem anderen stütze und ihr half aufzustehen.
Rory klammerte sich an ihm fest, während er sie zum Sofa führte. Vorsichtig drückte er sie nach unten und setzte sich neben sie, ohne sie auch nur für den Bruchteil einer Sekunde loszulassen. “Ich hab alles ruiniert!”, presste sie unter Tränen hervor. Tröstend strich er ihr durch die Haare “Rory...” “Nein!” Sie richtete sich auf und schaute ihm direkt in die Augen “Rede nicht mit mir, als würde ich lügen, alles nur falsch interpretieren!” Jess nahm seinen Arm von Rorys Schultern “Ok, dann erzähl mir was passiert ist!” Wieder lachte Rory sarkastisch auf “Und wo soll ich anfangen?” Er zuckte mit den Schultern. Rory schüttelte traurig ihren Kopf “Du würdest es eh nicht verstehen!” Jess schaute Rory vielsagend an “Vergiss nicht mit wem du hier redest!”
Rory lachte kurz, nicht sarkastisch, einfach nur ein kurzes leises lachen. Die Tränen waren schon wieder vergessen. Hormone!
Sie atmete tief durch “Ich hab Yale vor einderthalb Jahren verlassen. Meine Mum und ich... Wir haben uns deswegen gestritten. Wir haben seitdem nicht mehr miteinander geredet...”
Rory erzählte, sie erzählte alles. Es war gut endlich mal mit jemandem sprechen zu können der sie kannte, der die Menschen kannte von denen sie sprach. Jemandem der wusste wie viel diese Menschen ihr bedeutet haben, immer noch bedeuten.
Als sie fertig war, schwieg er. Es war nicht das unangenehme Vakuum - Schweigen. Es war ein angenehmes, verständnisvolles schweigen...
“Und sie weiß nicht das sie Großmutter wird?”
Rory schüttelte den Kopf. “Denkst du nicht sie sollte es wissen?” Rory zuckte mit den Schulter, unfähig eine Antwort zugeben.
Jess atmete tief ein, legte die Worte zurecht die ihm im Kopf herumgeisterten. “Du solltest zu ihr gehen. Mit ihr reden. Sie... um Unterstützung bitten.” Bei diesen Worten zuckte Rory zusammen. Unterstützung? Nie im Leben. Jess bemerkte wie Rory sich innerlich dagegen aufbäumte “Hast du dich in den letzten Wochen schon mal hier umgesehen?” Rory nickte resigniert. “Du hast nichts was ein Kind braucht, du arbeitest zehn Stunden, fünf Tage die Woche und du kannst davon gerade mal das bezahlen was du zum Leben brauchst. Wie willst du ein Baby finanzieren?” Jess seufzte “Rory, du bist stark. Du bist einer der stärksten Menschen die ich kenne. Ich weiß das du es irgendwie schaffen würdest, aber nicht ohne mehr zu leiden als du verkraften kannst. Willst du das? Willst du so ein Leben für dich und dein Baby?” Rory schaute in die andere Richtung, zu den Fenstern, durch die eine strahlende Wintersonne in die kleine Wohnung schien. Es würde bestimmt bald zum ersten Mal schneien.
Schließlich schüttelte sie den Kopf “Nein, das ist... Das ist nicht was ich will!” Sie richtete ihren Blick hilfesuchend auf Jess “Aber wie...” Jess lächelte aufmunternd. Ein echtes, aufrichtiges lächeln, eins von der Sorte die Rory bei ihm nur sehr selten gesehen hatte “Ich hab schon seit längerem darüber nach gedacht Luke mal wieder zu besuchen. Wir könnten zusammen zu deiner Mum gehen!” Rory lächelte erst unsicher. Jess sah das es sie einiges kostete den Mut aufzubringen, aber schließlich schien sie ihre Entscheidung getroffen zu haben.
Rory lehnte sich ein Stück vor “Danke”, flüsterte sie dicht neben seinem Ohr, bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. “Danke!”, sagte sie Nocheinmahl etwas lauter, während sie aufstand und sich auf den Weg in ihr Zimmer machte um ein paar Sachen zusammen zupacken.
Während sie ein paar Klamotten in eine große Reisetasche schmiss, lächelte sie glücklich vor sich hin. Ungläubig, das ausgerechnet... Sie lachte leise. Vielleicht war doch nicht alles so schlimm, vielleicht hatten die vergangenen Jahre auch etwas gutes, vielleicht hatten diese vergangenen Jahre sie an einen Punkt gebracht an dem sie glücklich werden konnte. Wirklich glücklich, nicht nur erfolgreich, sondern glücklich, mit dem Jungen den sie immer noch...

Ende
Handlungszeit - Irgendwann nach dem Ende von Staffel 3
Spoiler - NEIN

Hem+Fanatic & *Rand*-*Girl*

Hem+Fanatic: Hey Fontainhead
*Rand*-*Girl*: Fontainhead?
Hem+Fanatic: Ayn Rand
*Rand*-*Girl*: Oh. Du kennst dich aus?
Hem+Fanatic: Sozusagen.
*Rand*-*Girl*: Und gesprächig bist du auch Wink
Hem+Fanatic: Also du magst Ayn Rand?

*Rand*-*Girl*: Sie ist eine meiner Lieblingsautoren. Liest du?
Hem+Fanatic: Gelegentlich.
*Rand*-*Girl*: Nach deinem Namen zu urteilen bevorzugst du Hemingway.
Hem+Fanatic: Gut geraten. Was liest du zur Zeit?
*Rand*-*Girl*: Howl von Allen Ginsberg.
Hem+Fanatic: Gutes Buch.
*Rand*-*Girl*: Wie wär’s wenn du deinen Wortschatz mal etwas erweiterst?
*Rand*-*Girl*: Howl ist ein sehr gutes Buch. Die Gedichte treffen den Nerv der Zeit.
Hem+Fanatic: Witzig! Hört sich so an als liest du es nicht zum ersten Mal?!
*Rand*-*Girl*: Stimmt, ich weiß gar nicht wie oft ich es schon gelesen habe. Kennst du Howl?
Hem+Fanatic: Könnte man so sagen.
*Rand*-*Girl*: Wortschatz! *rolleyes*
Hem+Fanatic: Zu deiner Zufriedenheit - Ja ich kenne es. Ja ich habe es gelesen und ich mag es. So wie ich die Bücher von Jack Karouac und Tom Wolfe mag. Hemingway nicht zugvergessen, aber das hast du selbst ja schon festgestellt.
*Rand*-*Girl*: Wow! Es geht doch. Aber eins interessiert mich. Wie kommt man dazu Hemingway zulesen?
Hem+Fanatic: Ich frage mich wie man Bücher von Ayn Rand mögen, geschweige denn verstehen, kann?!
*Rand*-*Girl*: Im gegensatz zu Hemimgway! Bei seinen Büchern wundert man sich nicht das er Alkoholiker war. Die Geschichten treiben einen Praktisch in die Sucht!
Hem+Fanatic: Und Ayn Rand nicht? Nach einem ihrer Vierzig - Seiten Monologe ist alles was mich rettet etwas Hochprozentiges!
*Rand*-*Girl*: Gib’s zu du hast dir nie wirklich eine Chance gegeben!
Hem+Fanatic: Täusch dich da mal nicht. Ich hatte jemandem versprochen es noch mal zu versuchen und hab mich daran gehalten. Wie steht es mit dir und Ernest?
*Rand*-*Girl*: *lol* In etwa genauso. Wozu einen versprechen so bringen.
Hem+Fanatic: Aber Hallo!
*Rand*-*Girl*: Wortschatz!
Hem+Fanatic: Krieg ich das jetzt immer zuhören?
*Rand*-*Girl*: Möglich!
Hem+Fanatic: Wortschatz!
*Rand*-*Girl*: Hey! Niemand hat was von Rollentausch gesagt!
Hem+Fanatic: Ich hab nicht damit angefangen!
*Rand*-*Girl*: Und jetzt spielen wir Kindergarten oder wie stellst du dir das vor?
Hem+Fanatic: Von jemandem der Rand liest, erwarte ich nichts anderes!
*Rand*-*Girl*: Hey, sei vorsichtig was du sagst! Du Hem+Freak!
Hem+Fanatic: War nett mit dir zu reden, aber ich muss weg!
*Rand*-*Girl*: Du kannst dich doch nicht einfach so verdrücken!
Hem+Fanatic: Vermisst du mich etwa schon?
*Rand*-*Girl*: Freut mich sie kennen zulernen Mr. Egozentrik.
Hem+Fanatic: Der Name gefällt mir! Also, bis irgendwann. Ich muss arbeiten.

Jess schaltete den Laptop aus und schob ihn zurück in die Tragetasche. Wie sich herausstellte, da im gleichen Moment die Tür des Pausenraums mit Schwung geöffnet wurde “Denkst du nicht es wird langsam Zeit? Andere wollen auch ‘ne Pause!” “Bin ja schon unterwegs, Chef!” “Lös Henry ab, er ist als nächsten dran. Sag ihm, er soll bloß nicht überziehen.” Jess nickte, bevor er an seinem Boss vorbei den Pausenraum verließ.
Der Buchladen war bis zum bersten gefüllt. Kein Wunder das Leo so gestresst war. Jess bahnte sich vorsichtig seinen Weg durch die Menschenmenge zur Kasse “Hey Henry! Du bist dran!” Jess schob ihn von der Kasse weg und fing an die Preise einzuscannen.

Die Tür schlug hinter ihm zu, ohne das er wirklich beabsichtigt hatte sie zu schließen. Ok, er hatte es beabsichtigt, aber nicht genau in diesem Moment.
Müde ging er zur Couch. Seine Tasche landete ohne großen Aufwand auf dem niedrigen Tisch davor.
Er ließ sich auf das Sofa sinken und streckte sich gemütlich.
Es war noch nicht sehr spät, aber alles woran er denken konnte war schlafen.
Andererseits war er sich voll und ganz darüber bewusst, dass sollte er es wirklich darauf anlegen jetzt ins Bett zugehen, er eh nicht einschlafen würde.
Gähnend streckte er sich nach vorne und nahm die Laptoptasche vom Tisch.
Er zog den Reißverschluss auf und nahm den kleinen Computer heraus.
Er war noch nicht mal zwei Minuten im Internet, als eine Nachricht aufblinkte.

*Rand*-*Girl*: Mr. Egozentrik, sie sind wieder da.
Hem+Fanatic: Freut mich sie wieder zulesen, Ms. Neunmalklug.
*Rand*-*Girl*: Da ist wohl jemand schlecht gelaunt.
Hem+Fanatic: Denkst du?
*Rand*-*Girl*: Ja.
Hem+Fanatic: Was machst du gerade?
*Rand*-*Girl*: Nichts. Ok, chatten, aber das zählt wohl auch als nichts.
Hem+Fanatic: Keine Musik?
*Rand*-*Girl*: Doch, das schon.
Hem+Fanatic: Also, tust du doch etwas.
*Rand*-*Girl*: Neue Antwort - Ich höre Musik und chatte. Besser?
Hem+Fanatic: Ja, besser, viel besser. Was hörst du?
*Rand*-*Girl*: Distillers
Hem+Fanatic: Ayn Rand Fan und hört Distillers? Du musst wirklich verrückt sein.
*Rand*-*Girl*: Das Kompliment gebe ich zurück! Was liegt in deinem Player.
Hem+Fanatic: Nichts!
Hem+Fanatic: Aber das änderst sich gleich.

*Rand*-*Girl*: Was machst du an?
Hem+Fanatic: Distillers!
*Rand*-*Girl*: Ein Ernest Verehrer und hört Distillers? Du musst wirklich verrückt sein!
Hem+Fanatic: Womit wir wieder beim Rollentausch wären.
*Rand*-*Girl*: So sieht’s aus. Hast du die Distillers schon mal Live gesehen?
Hem+Fanatic: Zweimal.
*Rand*-*Girl*: Ich war auf einem Konzert in New York.
Hem+Fanatic: Schön für dich.
*Rand*-*Girl*: Du bist wirklich nicht gut gelaunt.
Hem+Fanatic: Im gegensatz zu heute Mittag?
*Rand*-*Girl*: Hab ich andere Vergleichsmöglichkeiten?
Hem+Fanatic: Eher nicht.
*Rand*-*Girl*: Erzähl mir was!
Hem+Fanatic: Wie bitte?
*Rand*-*Girl*: Erzähl mir was! Irgendetwas, Hauptsache die langweile lässt nach.
Hem+Fanatic: Eine normale Unterhaltung reicht dir also nicht?
*Rand*-*Girl*: Normale Unterhaltung? Wir kommen noch nicht einmal nah an die Bezeichnung Small- Talk.
Hem+Fanatic: Ist das meine Schuld?



Hem+Fanatic: Bist du noch da?

*Rand*-*Girl*: Ja.
Hem+Fanatic: Warum antwortest du dann nicht auf meine Frage?
*Rand*-*Girl*: Vllt. Will ich nicht darauf antworten
Hem+Fanatic: Ist die Frage dir zu persönlich, oder was?
*Rand*-*Girl*: Kein Grund patzig zu sein!
Hem+Fanatic: Ach Nein?
*Rand*-*Girl*: Nein!
Hem+Fanatic: Ok.
*Rand*-*Girl*: *lol*
Hem+Fanatic: Was ist jetzt?
*Rand*-*Girl*: Kein Grund patzig zu sein! - Ach Nein? - Nein! - Ok.
Hem+Fanatic: *lol*
*Rand*-*Girl*: Sag ich doch.
*Rand*-*Girl*: Ist dir klar das wir eine der meist genutzten I-net fragen noch nicht gestellt haben?

Hem+Fanatic: Und die wäre?
*Rand*-*Girl*: Wie geht’s?
Hem+Fanatic: Das ist nicht dein ernst?
*Rand*-*Girl*: Doch ist. Also, Mr. Egozentrik aka Hem+Fanatic - Wie geht es dir?
Hem+Fanatic: Gut. Und dir?
*Rand*-*Girl*: Ach komm, ein bisschen mehr erwarte ich schon.
Hem+Fanatic: Was willst du hören? Mir geht es scheiße, ich bin müde, ich bin allein und abgesehen davon ein verdammter Screw - Up!
*Rand*-*Girl*: umm... Ok das hatte ich nicht erwartet und es war auch nicht ganz das was ich hören wollte.
Hem+Fanatic: Hättest besser nicht gefragt.
*Rand*-*Girl*: Oder du nicht geantwortet.
*Rand*-*Girl*: Mir geht’s auch nicht so besonders. Vllt. muntert dich diese Tatsache etwas auf.

Hem+Fanatic: Wirklich sehr aufmunternd.
*Rand*-*Girl*: Du scheinst auch mit nichts zufrieden zu sein.
Hem+Fanatic: Ich bin mit mir nicht zufrieden
*Rand*-*Girl*: Oh
Hem+Fanatic: Wir hören besser auf
*Rand*-*Girl*: Sehen wir uns wieder?
Hem+Fanatic: Möglich.
*Rand*-*Girl*: Gute Nacht.
*Hem+Fanatic hat den Chat verlassen*

Jess klappte den Laptop zu. Auf der einen Seite hasste er dieses Ding, auf der andern - es erleichterte seine Arbeit und auch wenn es nicht sein Ding war, das Internet war gelegentlich ein ganz netter Zeitvertreib.
Er rieb sich die Augen bevor er aufstand und langsam den Weg in sein Schlafzimmer antrat.
Ohne sich die Mühe zumachen seine Kleider auszuziehen, ließ er sich auf sein Bett fallen. In Gedanken ging er noch einmal das Gespräch mit *Rand**Girl* durch. Wort für Wort, Zeile für Zeile, bis seine Gedanken schließlich ins Nichts verschwanden.

Hem+Fanatic: Woher kommst du überhaupt?
*Rand*-*Girl*: Conneticut
Hem+Fanatic: Ich hab mal in der Nähe von Hartford gewohnt
*Rand*-*Girl*: Das ist ein Witz!
Hem+Fanatic: Wieso?
*Rand*-*Girl*: Ich wohne ’ne halbe Stunde von Hartford entfernt.
*Rand*-*Girl*: Wo genau hast du gewohnt?

Hem+Fanatic: Das interessiert dich nicht wirklich.
*Rand*-*Girl*: Was wenn doch?
Hem+Fanatic: Glaub mir einfach.
*Rand*-*Girl*: Ich kenn dich nicht, warum sollte ich dir glauben?
Hem+Fanatic: Du willst es wirklich wissen?
*Rand*-*Girl*: Hätte ich sonst gefragt?
Hem+Fanatic: Es ist nicht nett eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten.
*Rand*-*Girl*: und weiter?
Hem+Fanatic: Du lässt wohl nie locker!?
*Rand*-*Girl*: Hast du etwas anderes erwartet?
Hem+Fanatic: Wieder eine Gegenfrage.
Hem+Fanatic: Abgesehen davon, was hätte ich erwarten sollen, ich kenn dich nicht.

*Rand*-*Girl*: Ja ja, aber jetzt sag endlich wo du gewohnt hast!
Hem+Fanatic: Stars Hollow.


Hemingway... Rand‘s Zweite Chance... Distillers... Stars Hollow


Hem+Fanatic: Hey, noch da?
*Rand*-*Girl*: Jess?

Sie starrte auf den Bildschirm ihres blauen Apple Laptops.
Sie schloss ihre Augen, öffnete sie wieder, schloss sie wieder, öffnete sie wieder.
Überflog den Dialog. Versuchte sich einzureden das er es nicht war. Ein Zufall. Jemand der hier geboren, vielleicht aufgewachsen war und dann weggezogen ist bevor sie mit ihrer Mutter das Haus hier bezogen hatte.
Irgendjemand, nur nicht er. Jeder nur nicht er.
Ihre Finger ruhten nach wie vor auf der Tastatur. Sie konnte sie nicht bewegen.
Sie starrte auf die letzten drei Zeilen, bis sie vor ihren Augen verschwammen.
Sie wusste nicht, ob es nur ein Trick ihres Sehnervs war oder Tränen.
Sie spürte die Tränen in ihrer Kehle, konnte aber nicht sagen ob sie ihre Augen schon erreicht hatten.
Dann blinkte der Bildschirm auf.
Wieder schloss sie ihre Augen. Nicht sicher ob sie überhaupt lesen wollte was er schrieb.
Was würde schlimmer sein? Die Gewissheit das er es war oder die Endtäuschung wenn er es nicht ist.
Langsam öffnete sie ihre Augen.

Hem+Fanatic: Rory?

Sie wendete ihren Blick ab. Sie drückte schnell zwei Tasten, bevor sie wusste wie ihr geschah, hatte sie die Verbindung zum Internet gekappt und den Laptop abgeschaltet. Trotzdem bewegte sie sich nicht, konnte sich nicht bewegen, konnte ihren Blick nicht von dem schwarzen Monitor nehmen.
“Hey Kiddo! Bist du fertig!” Lorelai tauchte in Rory’s Zimmertür auf. Ihr Augenmerk war erwartungsvoll auf Rory gerichtet.
“Was?” Rory drehte sich langsam zu ihrer Mutter. “Alles Ok mit dir?” Lorelai klang besorgt. “Ja, sicher!” “Also, können wir zu Luke?” Ein spielerisches Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus. “Hmm” Rory erhob sich zögernd von ihrem Schreibtischstuhl, während Lorelai schon auf dem Weg zur Haustür war.
Rory griff nach ihrer dünnen Weste die auf dem Bett lag und machte sich daran ihrer Mutter zufolgen. Während sie ihre Zimmertür hinter sich zuzog wanderte ihr Blick noch mal zu ihrem Computer. Sie zögerte einen kurzen Moment, doch schließlich riss sie sich von dem Anblick los und schloss die Tür entgültig.
Vielleicht würde sie später noch mal... Rory’s Gedanken wurden unterbrochen als Lorelai sie ungeduldig am Arm packte und aus dem Haus zerrte.

Ende
Handlungszeit - In Staffel 6
Spoiler - Ja (Staffel 6)

The thing about destiny...

Es gibt immer Punkte im Leben an denen man gerne die Zeit zurückdrehen würde.
In dem Moment in dem sie geschehen oder selbst Jahre später noch.
Heute war ein Tag an dem dieser Wunsch in mir wieder einmal wuchs, drohte mich zu zerreißen. Jede Faser meiner Muskeln auseinander zu ziehen, jede Sehne in mir in Fransen zu zerfleddern, mein Herz zu bersten bis nichts mehr übrig blieb.


Er schüttelte den Kopf und gab ein leises „Nein Danke“ von sich, als das Dienstmädchen ihm die Platte mit bestem Lammbraten hinhielt, dabei hob er noch nicht mal den Blick. Seine ganze Aufmerksamkeit galt seinem Teller und dem schleppenden Gespräch das um ihn herum stattfand, an dem er aber keinen Anteil nahm.
„Es ist also alles bereit für den großen Tag?“ Die aufdringliche Stimme der rothaarigen Frau neben ihm, jagte ihm wie jedes Mal wenn sie das Wort ergriff einen kalten Schauer über den Rücken.
Er hörte Gabeln die auf Teller stießen, Gläser die an Teller stießen, aber niemand antwortete auf die Frage.
Er konnte nicht sehen das der Mann und die Frau, die gegenüber von ihm saßen bereits genickt hatten, er starrte immer noch auf seinen Teller.
Er war nicht der Typ der sich klein hielt, der es scheute den Blicken anderer Menschen zu begegnen, aber das hier war anders.
Sie saß neben ihm und würde er den Blick heben, würde er sie sehen.
Allein das Gefühl in ihrer Nähe zu sein, brachte ihn fast um den Verstand.
Er liebte sie nicht mehr. Konnte sie nicht mehr lieben, zu viel Zeit war vergangen. Zu sehr hatten sie beide sich verändert.
Trotzdem machte es ihn Wahnsinnig. Er wusste das er ihr etwas schuldete, er wollte es ihr zurück geben, aber diesmal war es nicht an ihm den ersten Schritt zumachen.
„Bis auf die Blumen, das Essen und den Kuchen ist schon alles da“, ergänzte die Frau ihm gegenüber ihr vorrausgegangenes Nicken.
Den ganzen Abend über war noch nicht viel gesprochen worden. Eine Spannung lag über der kleinen Gesellschaft, die selbst ihm nicht entging.
Er war nicht der Grund dafür. Nicht der Einzige.
Die letzten Monate hatten diese Familie durch viele Höhen und Tiefen gehen lassen, höhere Höhen und tiefere Tiefen als je zuvor.
Menschen die sich seit Jahren liebten wurden vereint. Menschen die sich alles bedeuteten zerrissen ihre Bande. Menschen die immer ein gemischtes Verhältnis hatten, waren kurz davor gewesen einen der Menschen zu verlieren, der ihnen am wichtigsten gewesen ist.
Erst in den letzten Wochen hatte es begonnen sich zu normalisieren.
Seine Anwesenheit war nur ein kleiner nach Geschmack der Höhen.
Er hatte im letzten Jahr nie daran gedacht zurück zukehren, aber er war hier, weil er darum gebeten wurde, weil es nicht nur eine Person gab der er etwas schuldete.
Er stocherte etwas missmutig in seinen Erbsen herum, schob sie von einer Seite des Tellers auf die andere und hoffte das der Hauptgang bald beendet werden würde.

Er verabschiedete sich wie alle andren von den Gastgebern.
Er sah ihr nach wie sie durch die Hintertür hinausging, über die Terrasse und die Tür zu dem Ort öffnete die sie jetzt ihr Zuhause nannte, erst dann folgte er den Beiden andren durch das Foyer nach draußen.
Die große Holztür hinter ihm, würde fast Augenblicklich geschlossen als er über die Schwelle trat.
Er sah seinen Onkel und dessen Verlobte, wie sie langsam zu ihrem Jeep gingen der etwas weiter unterhalb in der Auffahrt stand.
Er sah sie, aber er merkte nicht wie sein Onkel sich umdrehte und ihn misstrauisch beäugte. „Kommst du?“
Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken, unsicher zuckte er mit den Schultern.
„Ich komme nach“ rief er schließlich und deutete auf seinen Wagen der auf halber Trecke zwischen dem Jeep und der Villa stand.
Ihm war bewusst das keinem wohl bei dem Gedanken war ihn hier zurück zulassen.
Er könnte alles versauen, so wie er es immer getan hatte.
Er wartete geduldig, bis das Pärchen im inneren des Jeeps verschwunden war und der Wagen sich in Bewegung besetzt hatte. Vorsichtig bahnte er sich seinen Weg an der Seite des Hauses vorbei in den Garten.
Er brauchte einen kurzen Moment um sich zu orientieren. Im Vergleich zum Haus selbst, war der Garten klein, aber durch die Mauern rundherum war er in totale Finsternis gehüllt und es war schwer genug einen Fuß vor den anderen zusetzen ohne zu stolpern oder ein einer Kante hängen zu bleiben, aber noch schwerer war es den Weg zum Poolhouse zu finden.
Er machte ein paar Schritte vorwärts, erst undeutlich dann etwas deutlicher, nahm er einen leichten weiß orangenen Schimmer wahr.
Endlich hatte er einen Anhaltspunkt.
Zielstrebig ging er auf das Fenster zu, durch das der Lichtschein nach draußen drang.
Er hielt sich im Schatten, während er den weitläufigen Raum auf der anderen Seite des Fensters beobachtete.
Nur in einer Ecke brannte eine Stehlampe, sie spendete nicht viel Licht, gerade genug um es sich in einem Sessel direkt daneben gemütlich zumachen und die Nase in ein Buch zustecken.
Genau das tat sie. Sie hatte die Beine angezogen und den Kopf gesenkt. Er sah deutlich wie sie immer wieder den Kopf einen kleines Stück bewegte, wenn sie von einer Zeile in die nächste sprang.
Wenn er an das letzte Mal dachte, als er sie gesehen, als er sie besucht hatte, konnte er nicht anders als zu schmunzeln. Der Wahnsinn hatte ihn gepackt, hatte seine Gehirnwindungen geknickt und verknoten, nichts war so geschehen wie er es eigentlich gewollt hatte.
Aber jetzt würde es anders laufen, es musste anders laufen, er war ein anderer, seine Absichten waren andere.
Er wollte nichts von ihr, wollte nur mit ihr reden. Das Eisbrechen, bei Null anfangen, die Vergangenheit vergangen sein lassen.
Er löste sein Augenmerk von ihr. Entschlossen folgte er dem Steinweg zur anderen Seite des kleinen Gebäudes.
Ohne eine Sekunde des Zögerns, ohne eine Sekunde des Zweifels, klopfte er gegen den Rahmen der großen Glastür.

Sie blieb wie erstarrt stehen, als die Person vor der Tür erkannte.
Sie hatte nicht damit gerechnet ihn noch mal wieder zusehen, zumindest nicht heute und nicht in den nächsten Tagen.
„Lässt du mich rein?“
Seine Stimme klang hohl in Ohren, fast unnatürlich.
In Zeitlupe bewegte sie sich zur Tür und drehte den Knauf. Alles verlief in Zeitlupe. „Was willst du noch hier“, fragte sie schroff, als er direkt vor ihr stand, nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander.
Er zuckte gleichgültig mit den Schultern „Mit der reden“, brachte er mühsam hervor.
„Jess...“ Ihre Worte waren nur ein leises flehen „.. Bitte...“
„Keine Angst.“ Er hob verteidigend die Hände „Ich will dich nicht entführen.“
„Witzig!“ Er sah den Sarkasmus in ihren Augen und nicht zum ersten Mal an diesem Abend, fragte er sich was von seiner Rory noch übrig geblieben war.
Immer wenn er an sie Gedacht hatte war sie Rory gewesen, seine Rory, vernarrt in Bücher, etwas Naiv in machen Dingen, geliebt von allen. Was er jetzt sah war eine neue Rory. Eine Rory die während Hochzeiten in Hinterzimmern mit einem Kerl rummachte, eine Rory die Yale hinschmiss, eine Yacht stahl und sich mit ihrer Mutter verkrachte. Eine Rory die erst das zusammenwirken von ihrem zukünftigen Stiefvater, ihrer besten Freundin und der besten Freundin ihrer Mutter dazu brachte wieder mit dieser zu sprechen. Nicht das der Streit einseitig gewesen war, aber Rory hatte sich durch aus als Härter erwiesen als ihre Mutter.
„Was willst du wirklich?“ Rory riss ihn unsanft aus seinen Gedanken, nachdem sie die Tür hinter ihm geschlossen hatte.
Jess seufzte. Er war sich gar nicht sicher darüber was er eigentlich wollte. Noch vor einer Stunde hatte er sich geschworen nicht den ersten Schritt zumachen und trotzdem stand er jetzt hier. Vor ein, fast zwei, Jahren, hatte er sich geschworenen nie wieder nach Stars Hollow zu kommen, sie nie wieder zu sehen und trotzdem war er jetzt hier. „Was ist passiert?“, schoss es aus ihm heraus. Ihm war sich nicht im geringsten klar darüber, woher die Frage kam, aber sie war da und wartete darauf beantwortet zu werden.
„Wie bitte?“ Rorys Gesichts Ausdruck wechselte von kühler Distanz zu blanker Verwirrtheit.
„Was ist passiert“, wiederholte er ruhig „Mit dir. Mit deinen Träumen. Wohin ist die Christiane Amapour in dir verschwunden?“
„Ich wüsste nicht, warum dich das etwas angehen sollte“, erwiderte Rory schnippisch. Mit vor der Brust verschränkten Armen, starrte sie ihn an. Unfähig wirklich auf die Frage zu reagieren. Zu realisieren das er sich an etwas erinnerte, dass sie schon längst vergessen geglaubt hatte.
„Komm schon, Rory!“
Rory schaute, sich sichtlich unwohl fühlend, von einer Seite zur andern. Es lag nicht an ihm das sie sich unwohl fühlte, das tat es nie. Aber irgendwie, aus irgendwelchen Gründen, merkte sie das seine Fragen ihr neu gewonnenes Weltbild ins Schwanken bringen würden, wenn sie darauf einging. Sie wusste es und sie wollte das es so kam. Aber sie konnte es nicht zulassen, sie wollte nicht zulassen, dass er der Grund war aus dem sie alles Überdachte.
„Es geht dich nichts an!“ Ihre Stimme zitterte fast unmerklich, aber er bemerkte es.
„Du hast recht. Das tut es nicht. Aber deine Mum geht es etwas an und selbst der sagst du es nicht!“ „Wir reden wieder“, verteidigte Rory sich trotzig.
„Aber nicht über die Dinge, um die es wirklich geht.“
Rory schnaubte verächtlich „Und du weißt das natürlich? Du, der immer mit allen über alles geredet hat. Du weißt es.“
Jess zuckte mit den Schulter „Mittlerweile.“ „Tatsächlich“, hakte Rory sarkastisch nach. „Tatsächlich!“
Sie musste ihn nur ansehen, um zu erkennen das er es ernst meinte.
Warum sollte er auch hier sein, wenn er sich nicht geändert hatte? Wenn er immer noch schwieg, obwohl reden alles einfacher machen könnte?
Rory schüttelte den Kopf. Es tat weh. Erkenntnis tat weh.
„Bitte, geh wieder!“ Ihre Hand wanderte langsam zum Türknauf.
Jess nickte nur.
Er ging langsam an Rory vorbei und trat hinaus, ohne sich um zusehen ging er den Weg entlang den er gekommen war.
„Kannst du es mir erklären?“
Jess blieb an der Ecke stehen und drehte sich um. Rory stand in der Tür, hilfesuchend fing sie seinen Blick ein.
Er wusste was sie wollte. Eine Erklärung für alles. Keine Erklärung nur für das letzte Jahr, eine Erklärung für alles. Eine Erklärung dafür, warum er in Stars Hollow aufgetaucht war, warum sie ihn geküsst hatte, warum sie mit Dean zusammen war, warum sie sich für Yale und nicht für Harvard entschieden hatte, warum er gegangen war, warum er zurück gekommen ist, warum er sie gebeten hat mit ihr zukommen, warum sie abgelehnt hatte, warum sie sich neu verliebt hatte, warum ein einziger Mann ihre Träume wie Seifenblasen zerschlagen konnte, warum sie eine Yacht gestohlen hatte, warum sie eine Nacht im Knast verbrachte, warum sie sich mit ihrer Mutter zerstritt, warum sie Mitglied der Daughters of the American Revolution wurde, warum sie bei ihren Großeltern lebte... warum... warum... warum.
Jess erwiderte ihren Blick. Ein schiefes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Leise, gerade laut genug das sie ihn hörte, flüsterte er „Schicksal!“
Ein Wort, ein einfaches, allein Menschen bekanntes Wort. Er wartete nicht darauf das sie etwas erwiderte. Zügig, ohne sich umzusehen, drehte er sich um und verschwand im Dunkel des Gartens.


“The thing about destiny...
is it never ever makes mistakes”

Distillers - Seneca Falls

Ende

[SIZE=2]Handlungszeit - mehrere Jahre nach Staffel 6
Spoiler - Ja (Staffel 6)


Schnee im Juni[/SIZE]


Sie stand am Rand einer Klippe. Bereit zu springen. Bereit alles hinter sich zu lassen, was sie ihr Leben nannte.
Sterne zogen über sie hinweg. Der Mond enthüllte sein Gesicht, nur um kurz darauf wieder hinter einem Nebel aus grauem Dunst zu verschwinden.
Sie sah leichter ein weit entfernten Stadt in einer anderen Dimension. Sie hörte quietschende Reifen, aufgebrachtes Hupen.
Hörte Menschen reden.
Die Stadt rückte näher.
Die Lichter wurden heller. Die Stimmen lauter.
Sie sah die große Kreuzung, keinen Block von ihrem Apartmentkomplex entfernt.

Rory Gilmore schüttelte den Kopf, als wollte sie die Bilder vertreiben, die sich seit Tagen in ihr Hirn brannten.
Sie stand nicht am Rand einer Klippe. Sie war nicht bereit zuspringen.
Genau genommen hatte sie nie an Selbstmord gedacht und würde es wahrscheinlich nie tun.
Aber dieses Gefühl, dieses Gefühl, als würde ihr jemand den Boden unter den Füßen wegreißen.
Und sie fiel und fiel.
Und dann war sie wieder an dem Ort an dem ihre Gedanken sich ausgeklinkt, von der Welt um sie herum abschied genommen hatten.
Sie verstand nicht was mit ihr Los war, obwohl sie wusste was es war.
Sie hatte immer die Kontrolle gehabt, wenn auch nicht über andere, dann zumindest über sich selbst.
Doch jetzt, seit sie vor Monaten die Ankündigung in der New York Times gelesen hatte, seit sie vor ein paar Wochen die Einladung in ihrem Briefkasten gefunden hatte, veränderte sich alles.

Vor Sieben Jahren hatten sie sich wieder gesehen. Hatten sich schweigend verziehen und ihr Leben weiter gelebt.
Nicht zusammen, aber doch gemeinsam.
Hin und wieder hatten sie sich getroffen. Hatten geredet. Hatten sich einander anvertraut.
Sie hatte gespürt wie langsam Gefühle in ihr wuchsen, von denen sie eigentlich gedacht hatte, sie für diese eine Person nie wieder empfinden zu können.
Trotzdem waren sie Aufeinmahl wieder da.
Sie hatte den ersten Schritt getan und er war zurück gewichen.
Sie hatte es akzeptiert.
Es schien einfach keinen richtigen Zeitpunkt zugeben. Es hatte für sie Beide nie einen gegeben.
Sie blieben Freunde und nach und nach vergaß Rory was sie fühlte. Verdrängte es.
Eines Tages stand er dann vor ihr, erzählte ihr, er sei wieder in New York, er habe eine Freundin die hier lebe und ob er nun hier oder in Philly arbeite, mache keinen Unterschied.
Und sie hatte es akzeptiert. Hatte sogar eingewilligt seine Freundin kennen zulernen, bei einem Abendessen.
Sie könne jemanden mitbringen, hatte er gesagt.
Aber wen hätte Rory mitbringen können, wenn alles was sie wollte er war?
Also war sie alleine gegangen.
Das Mädchen, mit den schwarzen Haaren und stechenden braunen Augen war nett.
Rory musste sich eingestehen, dass sie sie mochte.
Sie verstand was von Büchern, Musik und Filmen. Sie arbeitete für einen kleinen Verlag, der nicht weit entfernt von der Zeitung bei der Rory arbeitete seinen Hauptsitz hatte.
Irgenwann, nach dem Wochen seit dem Abendessen vergangen waren, stand sie Aufeinmahl in Rorys Büro, lud sie zu einem Kaffee ein.
Und wieder erinnerte Rory sich daran dass sie sie eigentlich hassen musste.
Diese Frau hatte was Rory wollte.
Sie wurden keine Freundinnen, aber gute Bekannte. Rory gewöhnte sich an den Gedanken, das er auch ohne sie glücklich seien konnte und sie akzeptierte Rory als seine Ex, als seine Vertraute. Das dritte Rad am Wagen.

Dann kam der Tag. Rory saß in ihrem Stammcafe. Mehrere Zeitung vor ihr gestapelt. Einen dampfenden Becher Kaffee vor ihr.
Sie schlug die erste Zeitung auf und begann zu lesen.
Blätterte die Seiten um und las blätterte wieder um und wieder und wieder.
Bis... Ihre Augen wanderten unkontrolliert über die Seite.
Versuchten die Informationen an ihr Gehirn weiter zu geben. Aber die Schranken waren dicht.

An diesem Tag hatte alles angefangen.
Er hatte es ihr nicht gesagt. Sie hatte es aus der Zeitung erfahren.
Sie traf ihn wenige Tage und schlaflose Nächte später. Sie gratulierte ihm so wie es sich gehörte. Er versuchte ihr zu erklären, das er es ihr hatte sagen wollen. Er sich aber mit seiner Verlobten geeinigt hatte alle mit der Annonce zu überraschen.
Sie sagte, es sei kein Problem, sie verstünde.
Aber sie verstand es nicht. Sie war verletzt, enttäuscht, von dem Menschen der in den letzten Jahren so wichtig für sie geworden war.

Rory starrte in die laue Juni Nacht.
Kämpfte um die Kontrolle wieder zu erlangen.
Sie hatte zugesagt, ihm versprochen da zu sein, wenn er einer anderen Frau das Ja - Wort gibt.
Aber sie zweifelte daran das sie hin gehen würde.
Sie konnte nicht. Konnte es nicht mit ansehen.

Es war spät, aber sie wusste das er noch wach war. Er war nicht der Mensch der früh zu Bett ging.
Sie drückte die Tasten, ohne zu überlegen. Sie kannte diese Nummer, kannte sie besser als ihre eigene.
Sie presste das Handy fest an ihr Ohr. Hörte das Piepsen in der Leitung, hörte das statische Rauschen, bevor es schließlich anfing zu klingeln.
Es klingelte, dann ein Knacken und endlich seine Stimme.
“Hi!” Ihre Stimme war nicht mehr als ein leises Flüstern, als sie auf sein raues Hallo antwortete.
Sie atmete tief ein als er sie fragte, ob alles in Ordnung sei. Sie Antwortete Ja, obwohl sich alles in ihr verkrampfte.
Sie erklärte ihm, sie könne nicht zu seiner Hochzeit kommen, ein wichtiger Termin dazwischen gekommen. Sie hörte die Enttäuschung in seiner Stimme.
Ein kurzes Gute Nacht und Alles Gute und das Gespräch war beendet.

Sie stand am Rand einer Klippe. Bereit zu springen. Bereit alles hinter sich zu lassen, was sie ihr Leben nannte.
Sterne zogen über sie hinweg. Der Mond enthüllte sein Gesicht, nur um kurz darauf wieder hinter einem Nebel aus grauem Dunst zu verschwinden.
Und alles was sie wusste war, dass der Tag kommen würde an dem sie ihn bekam.
Es würde ein Junitag sein, so wie der Tag an dem er geheiratet hatte. Der erste Junitag an dem Schnee fiel und die Welt in vergessendes weiß hüllte. Vergangenheit, Vergangenheit sein ließ und die Zukunft so ungewiss war, dass man sich fragte ob sie überhaupt existierte.

Ende
Hey du,

weil du mich so lieb gefragt hast, wollt ich dir auch mal hier fb dalassen.Smile
Habe jetzt bestimmt ne halbe std. an dem fb gesessen und bin dann irgendwie auf den "Zurück"-Button gekommen und dann... alles weg...Motz
Na toll... also nochmal von vorne....


Late Excuses

wow... toll. Traurig, aber wunderschön geschrieben...
Der Brief war einfach schön, man konnte sich dann auch richtig in Rory reinversetzen. Wie ihr dann klar wird, was ihr zum Glücklichsein gefehlt hat und wie sie dann merkt, dass es dafür aber zu spät ist... einfach toll...
Könnte jetzt fast den gesamten Text zitieren, aber das hat mir besonders gefallen...

Zitat:Die Tränen bahnten sich nun ohne wiederstand den Weg über ihre Wangen.
Sie konnte sie nicht zurück halten. Rory wusste es, verstand es. Und alles was sie wollte war zu Jess zugehen ihn zu umarmen, zu küssen... Die Zeit zurück zudrehen. Ihn zum Reden zwingen. Ihm klar zumachen das nichts ihnen etwas antun konnte solange sie zusammen waren.
Nach all diesen Jahren, wurde ihr klar, warum sie das Leben das sie lebte nicht glücklich machte und es war so einfach... Er war ihr Jess.

Wirklich wunderschön geschrieben! Musste echt ein paar mal richtig schlucken als ich Late Excuses gelesen habe. Kompliment! Top


The Years that Past

auch hier... WOW...
Das ist, denk ich, einer meiner Lieblings-Kurzgeschichten.
Du beschreibst Rorys Situation und Gefühlen echt toll.
Man kann ihre Verzweiflung richtig nachvollziehen.
Und dann das Ende...

Zitat:Ungläubig, das ausgerechnet... Sie lachte leise. Vielleicht war doch nicht alles so schlimm, vielleicht hatten die vergangenen Jahre auch etwas gutes, vielleicht hatten diese vergangenen Jahre sie an einen Punkt gebracht an dem sie glücklich werden konnte. Wirklich glücklich, nicht nur erfolgreich, sondern glücklich, mit dem Jungen den sie immer noch...

Jeder kann sich seinen Teil dazu denken und man das Gefühl das alles gut wird... Echt toll!


Hem+Fanatic & *Rand*-*Girl*

Auch wieder super!
Die "Gespräche" zwischen den beiden sind wirklich toll geschrieben.
Richtig typisch... Ich musste zwischendurch echt schmunzeln!
Zitat:Hem+Fanatic: Könnte man so sagen.
*Rand*-*Girl*: Wortschatz! *rolleyes*
Da zum beispiel...echt klasse.
Und dann wenn sie merken wer sich hinter dem jeweils anderen namen verbirgt...
Zitat:Hemingway... Rand‘s Zweite Chance... Distillers... Stars Hollow

Hem+Fanatic: Hey, noch da?
*Rand*-*Girl*: Jess?
Und wieder ein offenes Ende, jeder kann sich denken wie's weitergeht...
Echt toll!


The thing about destiny...

hat mir auch sehr gut gefallen.
Wie du die gesamte Situation, beim Essen und dann nachher im Poolhaus, beschreibst, echt super. Top

Zitat:Jess erwiderte ihren Blick. Ein schiefes Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. Leise, gerade laut genug das sie ihn hörte, flüsterte er „Schicksal!“
Ein Wort, ein einfaches, allein Menschen bekanntes Wort. Er wartete nicht darauf das sie etwas erwiderte. Zügig, ohne sich umzusehen, drehte er sich um und verschwand im Dunkel des Gartens.

Traurig, aber schön geschrieben.


Schnee im Juni

Fand ich irgendwie total traurig.
Wie Rory merkt, dass es zu spät ist, dass sie ihn verloren hat...
Musste da echt schlucken.

Zitat:Sie stand am Rand einer Klippe. Bereit zu springen. Bereit alles hinter sich zu lassen, was sie ihr Leben nannte.
Sterne zogen über sie hinweg. Der Mond enthüllte sein Gesicht, nur um kurz darauf wieder hinter einem Nebel aus grauem Dunst zu verschwinden.
Und alles was sie wusste war, dass der Tag kommen würde an dem sie ihn bekam.
Es würde ein Junitag sein, so wie der Tag an dem er geheiratet hatte. Der erste Junitag an dem Schnee fiel und die Welt in vergessendes weiß hüllte. Vergangenheit, Vergangenheit sein ließ und die Zukunft so ungewiss war, dass man sich fragte ob sie überhaupt existierte.

Wieder toll geschrieben, aber sehr traurig!
Du schaffst es wirklich, dass man sich in die Personen hineinversetzen kann...

So also, zusammengefasst:
Ich bin von deinen Ideen und deinem Schreibstil beeindruckt.
Du schreibst einfach toll... man ist total gefesselt von deinen Geschichten!
Meiner Meinung nach gehörst du zu den besten Autoren hier im forum.
Ich lese deine geschichten unheimlich gerne und hoffe noch mehr von dir lesen zu können. Hab echt nichts zu meckern... :biggrin:
Wirklich grosses Kompliment!

Ich hoffe ich hab mich jetzt nicht allzu oft wiederholt!
Das war mit Abstand jetzt das längste fb das ich je gegeben habe Wink

LG
du hast da glaube ich einen Rechtschreibfehler will aber nix behaupten
Pitty schrieb:du hast da glaube ich einen Rechtschreibfehler will aber nix behaupten
klar, das das kommt Wink 1. ist niemand unfehlbar. 2. hab ich immer einige tippfehler drin und 3. solange ich lesen nicht mit h schreib ist alles in ordnung:p

na was sagste zu den OneShots?
Seiten: 1 2