28.04.2006, 19:39
Hi, erstmal!
Ich habe meine andere ff a daughter's mistake noch nicht beendet aber da ich zur Zeit eine echt depressive Phase habe und mir diese Geschichte gestern nacht eingefallen ist, wollte ich sie einfach mal aufschreiben. Ich wollte meine depri Phase nicht an meiner anderen ff auslassen . Diese hier wird voll und ganz Dark werden. Sowas schreib ich zum ersten mal. Mal sehen, wie sie bei euch ankommt. Mir ist kein besserer Name eingefallen. Könnte sein, dass ich es später noch änder, falls mir was besseres einfällt. So, jetzt wünsch ich euch viel spaÃ.
Teil 1
Er stützte sich tief schnaufend über das Waschbecken. Er lieà den Kopf hängen, seine Augen waren geschlossen. Tiefe Schatten lagen darunter. Mit beiden Händen fuhr er sich durch die Haare. Langsam öffnete er die Augen, sah in den Spiegel. Seine Haare waren beschmiert. Beschmiert von dieser dunkelroten, fast rostbraunen Flüssigkeit. Er hob langsam die Hände und sah sie sich an. Sie waren voll mit dem selben rostbraunen Sirup beschmiert. Langsam drehte er den Wasserhahn auf. Kaltes, klares Wasser sprudelte heraus. Einen Moment sah er einfach nur auf den Strahl, dann sah er seine verschmierten Hände an. Eisen Geruch stieg ihm in die Nase. Blitzschnell drehte er sich um und bückte sich vor die Kloschlüssel.
Ein Brechreiz übermannte ihn. Da er seit 24 Stunden nichts festes zu sich genommen hatte blieb es nur bei einem trockenen Würgen. Langsam raffte er sich auf und ging wieder zum Wasserhahn. Er hielt seine Hände darunter. Die weiÃe Spüle verfärbte sich sofort rot, als das Wasser die rote Flüssigkeit von seinen Händen abwusch. Er lieà seine Hände noch lange nach dem sie sauber waren unter dem eiskalten Wasser. Er schien wie in Trance. Plötzlich ging ein Ruck durch ihn und er schüttelte den Kopf.
Langsam drehte er das Wasser ab und ging zur Dusche. Auch hier lieà er eiskaltes Wasser laufen. Er griff an sein Hemd um es auszuziehen, doch er hatte keine Kraft mehr. Er stellte sich in voller Kleidung unter den Wasserstrahl. Einen Moment schnappte er nach Luft und konnte im ersten Kälteschock kaum atmen, doch kurz darauf gewöhnte sich sein Körper daran und er lieà sich langsam auf den Boden gleiten. Die Hände an den Kopf gepresst, kauerte er sich an eine Ecke und schloss die Augen.
Er hoffte, dass das kalte Wasser es schaffen würde, dass er vergaÃ. Er wollte vergessen. Alles, was er in den letzten 24 Stunden erlebt hatte vergessen aber am meisten wollte er die letzten 4 Stunden vergessen. Er versuchte die hysterischen Schreie zu vergessen. Versuchte alles, was er gesehen hatte zu vergessen. Doch kaum schloss er die Augen, kamen alle Eindrücke wieder auf.
~~~Flashback~~~
âIm Gebäude befinden sich zwanzig Kinder, vier Erzieherinnen und vier Geiselnehmer. Die Geiselnehmer haben alle 24 Geiseln in einem Raum versammelt. Unsere Schützen haben leider keinen freien Blick in das Gebäude.â, erklärte ein junger Polizist.
âWie ist die Lage genau? Was wollen sie?â, fragte er und fuhr sich durch seine schwarzen Haare.
âDa die Kinder alle erst zwischen drei und sechs Jahren sind, können wir nicht genau einschätzen, was da drinnen gerade abläuft. Die Erzieherinnen sind aber alle gut ausgebildet und professionell. Sie werden die Lage wohl gut unter Kontrolle haben und eine Panik unter den Kindern verhindern. Die Männer wollen 20 Millionen Dollar und das Dylan Walker frei gelassen wird.â, kam die Antwort.
âDylan Walker? Der berüchtigte Mafiaboss?â, stutze er.
âJa, Chef.â, antwortete der Polizist seinem Vorgesetzten.
âWie geht es mit den Verhandlungen voran, Ben?â, fragte der Vorgesetzte und sah stirnrunzelnd auf das kleine Gebäude.
âGar nicht. Wir haben noch gar keinen Kontakt zu den Geiselnehmern herstellen können. Das Problem ist, dass der Raum sehr klein ist. Bei einem Gefecht ist die Wahrscheinlichkeit von Opfern sehr groÃ. Von vielen Opfern.â, antwortete Ben sachlich.
âIch verstehe. Woher wisst ihr von den Bedingungen Bescheid und konntet ihr die Geiselnehmer schon identifizieren?â, fragte der Vorgesetzte nach.
âNein, sie tragen Tarnmasken. Sie haben angerufen und ihre Bedingungen aufgezählt. Da sie uns noch keine Zeitbegrenzung gegeben haben, nehmen wir an, dass sie wieder anrufen werden. Wir haben ihren Anruf zurückverfolgen lassen. Er kam von einem Anschluss, der sich im Kindergarten befindet. Wir haben mehrmals zurückgerufen, doch es nimmt keiner ab.â, berichtete Ben.
Der Vorgesetzte nickte langsam.
âWenn sie uns was sagen wollen, werden sie anrufen. Davor werden sie wahrscheinlich gar nicht abnehmen. Sie wollen uns in die Enge treiben, uns zeigen, dass sie die Kontrolle haben. Ruft ihr trotzdem weiter an.â, sagte er.
âOkay, Chef.â, murmelte Ben und ging um den Befehl seines Vorgesetzten weiterzugeben. Dieser ging zu seinem Wagen und öffnete die Hintertür. Er nahm sich seine Schutzweste heraus und band sie sich um, als von hinten eine Frau kam.
â Schwere Lage, was?â, fragte sie und lehnte sich an sein Auto. Ihre schwarzen Haare trug sie zu einem Pferdeschwanz. Ãber ihrem grünen T-Shirt trug auch sie eine Schutzweste und drunter eine Jeans. Er sah sie mit einem hochgezogenen Augenbrauen von der Seite schief an.
âKinder, Natalie. Kinder! Das sind die unschuldigsten Wesen der Welt. Sie können gar nichts für all das hier. Aber sie müssen es ausbaden. Am liebsten würde ich da rein gehen und diesen Typen so einen mächtig in den Arsch treten, dass sie für immer nur auf dem Bauch schlafen können.â, fauchte er wütend und schlug mit der Faust auf sein Auto.
âJess, glaub mir, jeder einzelne Beamter hier, ob mit Uniform oder ohne, würde das sehr gerne machen. Aber das können wir ja leider nicht tun.â, murmelte Natalie.
âJa, deswegen muss mein Boxsack zu Hause herhalten.â, murmelte er und grinste ganz leicht.
âÃberlegâ doch mal, Jess. Was wir alles geschafft haben. Das werden wir auch schaffen.â, grinste sie ganz leicht und schubste ihn an.
Aber sie hatten es nicht geschafft ... Gar nichts hatten sie geschafft. Sie hatten verhandelt und alles mögliche getan, doch es war einfach nicht zu einer Vereinbarung gekommen. Nach Stunden waren die Geiselnehmer müde und gereizt geworden. Es war zu einem Schusswechsel gekommen. Er war einer der ersten gewesen, der rein gegangen war.
Er hatte sie gesehen. Kleine Körper die Blutverschmiert auf dem Boden lagen. Manche bewegten sich noch, andere lagen nur noch leblos da.
Ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren lag vor ihm.
Jess hob ihn langsam auf, nahm ihn in die Arme. Indem Moment dachte er keinen Augenblick daran, was wohl seine Kollegen von ihm denken würden oder der gleichen.
Er saà nur da, mit dem Jungen im Arm. Stunden später erfuhr er dann, dass der Kleine gestorben war. 7 Kinder waren gestorben, 3 Erzieherinnen und 2 der Geiselnehmer. Ein wirklich herrlicher Tag...
~~~Flashback~~~
Mit all diesen Gedanken im Kopf zog sich Jess die nassen Sachen aus und zog sich trockene, saubere an. Dann warf er die alten, blutverschmierten Kleider weg. Müde ging er in sein Schlafzimmer und fiel auf das Bett. Fast sofort schlief er ein.
Wenige Stunden später weckte ihn ein Geräusch. Er runzelte die Stirn und spitzte die Ohren. Wieder ein Geräusch. Er griff unter sein Kissen und nahm seine Waffe. Er stand auf und öffnete langsam die Tür. Vorsichtig sah Jess um die Ecke und hob seine Waffe.
âNimm sie runter, Jess. Ich bin nicht hier um dich umzubringen oder auszurauben.â, stöhnte eine Frau und steckte ein Buch in eine groÃe Tasche.
Er atmete laut aus und legte seine Waffe auf den Tisch.
âWas wird das Eileen?â, fragte er und setzte sich auf das Sofa.
âNach was sieht es denn aus?â, fragte die hübsche Frau genervt und fuhr sich durch das kurze blonde Haar.
âEileen, bitte ...â, fing er an doch sie unter brach ihn.
âHör auf, Jess! Wir haben darüber geredet. Ich kann nicht bleiben. Es geht nicht. Ich kann einfach nicht.â, sagte sie kopfschüttelnd.
Eileen schloss ihre Tasche und ging an die Tür.
Jess ging ihr nach und hielt sie am Arm fest.
âEileen, bleib. Bitte, bleib. Lass uns reden. Wir schaffen das schon. Gemeinsam schaffen wir es. Bitte, geh nicht.â, flüsterte er und sah sie eindringlich an.
âWir schaffen gar nichts, Jess! Gar nichts, hörst du?! Ich kann nicht hier bleiben!
Ich kann mich nicht neben dich legen, ich kann nicht mehr in einem Raum mit dir bleiben, ich kann nicht mehr die gleiche Luft, wie du einatmen.
Jess, du bist Schuld daran.
Du bist Schuld daran, dass ich jede Nacht Albträume habe, dass meine Hände zittern, dass ich Panikattacken habe, dass ich jede Nacht weinend aufwache.
Jess, wegen dir bin ich ein menschliches Wrack. Ich liebe dich nicht mehr. Im Gegenteil. Ich verachte dich. An dem Tag, an dem du mir meinen Jungen genommen hast, hast du auch mich mit ihm umgebracht und meine Liebe zu dir. Lass mich los und unterschreibe endlich diese verdammten Scheidungspapiere.â, zischte sie, riss sich von ihm los und verlies die Wohnung. Jess lies sich auf ein Sofa fallen. Er griff neben sich in eine Schublade und nahm ein Foto raus.
Auf dem Bild war eine glückliche Familie zu sehen. Sie saÃen alle auf einer Decke und lachten in die Kamera. Er hatte dieses Foto mit einem Selbstauslöser aufgenommen, als sie beim Picknick waren.
Jess hatte noch schnell seine kleine Tochter in den Schoà genommen und Eileen den kleinen Sohn. Ein Foto von einer glücklichen Familie. Sie hatten nicht gewusst, dass dieses Foto, das letzte gemeinsame sein würde. Sie hatten nicht gewusst, dass nur wenige Stunden später eine Katastrophe passieren würde. Er seufzte und legte das Foto langsam wieder zurück. Er legte sich auf das Sofa. Wieder einmal fühlte er sich schrecklich alt. Dabei war er erst 32. Doch besonders in der letzten Zeit hatte er soviel erlebt, wie die meisten Menschen nicht in ihrem ganzen Leben. Er hoffte, dass er vergessen würde, als ihm wieder langsam die Augen zufielen.
Ich habe meine andere ff a daughter's mistake noch nicht beendet aber da ich zur Zeit eine echt depressive Phase habe und mir diese Geschichte gestern nacht eingefallen ist, wollte ich sie einfach mal aufschreiben. Ich wollte meine depri Phase nicht an meiner anderen ff auslassen . Diese hier wird voll und ganz Dark werden. Sowas schreib ich zum ersten mal. Mal sehen, wie sie bei euch ankommt. Mir ist kein besserer Name eingefallen. Könnte sein, dass ich es später noch änder, falls mir was besseres einfällt. So, jetzt wünsch ich euch viel spaÃ.
Teil 1
Er stützte sich tief schnaufend über das Waschbecken. Er lieà den Kopf hängen, seine Augen waren geschlossen. Tiefe Schatten lagen darunter. Mit beiden Händen fuhr er sich durch die Haare. Langsam öffnete er die Augen, sah in den Spiegel. Seine Haare waren beschmiert. Beschmiert von dieser dunkelroten, fast rostbraunen Flüssigkeit. Er hob langsam die Hände und sah sie sich an. Sie waren voll mit dem selben rostbraunen Sirup beschmiert. Langsam drehte er den Wasserhahn auf. Kaltes, klares Wasser sprudelte heraus. Einen Moment sah er einfach nur auf den Strahl, dann sah er seine verschmierten Hände an. Eisen Geruch stieg ihm in die Nase. Blitzschnell drehte er sich um und bückte sich vor die Kloschlüssel.
Ein Brechreiz übermannte ihn. Da er seit 24 Stunden nichts festes zu sich genommen hatte blieb es nur bei einem trockenen Würgen. Langsam raffte er sich auf und ging wieder zum Wasserhahn. Er hielt seine Hände darunter. Die weiÃe Spüle verfärbte sich sofort rot, als das Wasser die rote Flüssigkeit von seinen Händen abwusch. Er lieà seine Hände noch lange nach dem sie sauber waren unter dem eiskalten Wasser. Er schien wie in Trance. Plötzlich ging ein Ruck durch ihn und er schüttelte den Kopf.
Langsam drehte er das Wasser ab und ging zur Dusche. Auch hier lieà er eiskaltes Wasser laufen. Er griff an sein Hemd um es auszuziehen, doch er hatte keine Kraft mehr. Er stellte sich in voller Kleidung unter den Wasserstrahl. Einen Moment schnappte er nach Luft und konnte im ersten Kälteschock kaum atmen, doch kurz darauf gewöhnte sich sein Körper daran und er lieà sich langsam auf den Boden gleiten. Die Hände an den Kopf gepresst, kauerte er sich an eine Ecke und schloss die Augen.
Er hoffte, dass das kalte Wasser es schaffen würde, dass er vergaÃ. Er wollte vergessen. Alles, was er in den letzten 24 Stunden erlebt hatte vergessen aber am meisten wollte er die letzten 4 Stunden vergessen. Er versuchte die hysterischen Schreie zu vergessen. Versuchte alles, was er gesehen hatte zu vergessen. Doch kaum schloss er die Augen, kamen alle Eindrücke wieder auf.
~~~Flashback~~~
âIm Gebäude befinden sich zwanzig Kinder, vier Erzieherinnen und vier Geiselnehmer. Die Geiselnehmer haben alle 24 Geiseln in einem Raum versammelt. Unsere Schützen haben leider keinen freien Blick in das Gebäude.â, erklärte ein junger Polizist.
âWie ist die Lage genau? Was wollen sie?â, fragte er und fuhr sich durch seine schwarzen Haare.
âDa die Kinder alle erst zwischen drei und sechs Jahren sind, können wir nicht genau einschätzen, was da drinnen gerade abläuft. Die Erzieherinnen sind aber alle gut ausgebildet und professionell. Sie werden die Lage wohl gut unter Kontrolle haben und eine Panik unter den Kindern verhindern. Die Männer wollen 20 Millionen Dollar und das Dylan Walker frei gelassen wird.â, kam die Antwort.
âDylan Walker? Der berüchtigte Mafiaboss?â, stutze er.
âJa, Chef.â, antwortete der Polizist seinem Vorgesetzten.
âWie geht es mit den Verhandlungen voran, Ben?â, fragte der Vorgesetzte und sah stirnrunzelnd auf das kleine Gebäude.
âGar nicht. Wir haben noch gar keinen Kontakt zu den Geiselnehmern herstellen können. Das Problem ist, dass der Raum sehr klein ist. Bei einem Gefecht ist die Wahrscheinlichkeit von Opfern sehr groÃ. Von vielen Opfern.â, antwortete Ben sachlich.
âIch verstehe. Woher wisst ihr von den Bedingungen Bescheid und konntet ihr die Geiselnehmer schon identifizieren?â, fragte der Vorgesetzte nach.
âNein, sie tragen Tarnmasken. Sie haben angerufen und ihre Bedingungen aufgezählt. Da sie uns noch keine Zeitbegrenzung gegeben haben, nehmen wir an, dass sie wieder anrufen werden. Wir haben ihren Anruf zurückverfolgen lassen. Er kam von einem Anschluss, der sich im Kindergarten befindet. Wir haben mehrmals zurückgerufen, doch es nimmt keiner ab.â, berichtete Ben.
Der Vorgesetzte nickte langsam.
âWenn sie uns was sagen wollen, werden sie anrufen. Davor werden sie wahrscheinlich gar nicht abnehmen. Sie wollen uns in die Enge treiben, uns zeigen, dass sie die Kontrolle haben. Ruft ihr trotzdem weiter an.â, sagte er.
âOkay, Chef.â, murmelte Ben und ging um den Befehl seines Vorgesetzten weiterzugeben. Dieser ging zu seinem Wagen und öffnete die Hintertür. Er nahm sich seine Schutzweste heraus und band sie sich um, als von hinten eine Frau kam.
â Schwere Lage, was?â, fragte sie und lehnte sich an sein Auto. Ihre schwarzen Haare trug sie zu einem Pferdeschwanz. Ãber ihrem grünen T-Shirt trug auch sie eine Schutzweste und drunter eine Jeans. Er sah sie mit einem hochgezogenen Augenbrauen von der Seite schief an.
âKinder, Natalie. Kinder! Das sind die unschuldigsten Wesen der Welt. Sie können gar nichts für all das hier. Aber sie müssen es ausbaden. Am liebsten würde ich da rein gehen und diesen Typen so einen mächtig in den Arsch treten, dass sie für immer nur auf dem Bauch schlafen können.â, fauchte er wütend und schlug mit der Faust auf sein Auto.
âJess, glaub mir, jeder einzelne Beamter hier, ob mit Uniform oder ohne, würde das sehr gerne machen. Aber das können wir ja leider nicht tun.â, murmelte Natalie.
âJa, deswegen muss mein Boxsack zu Hause herhalten.â, murmelte er und grinste ganz leicht.
âÃberlegâ doch mal, Jess. Was wir alles geschafft haben. Das werden wir auch schaffen.â, grinste sie ganz leicht und schubste ihn an.
Aber sie hatten es nicht geschafft ... Gar nichts hatten sie geschafft. Sie hatten verhandelt und alles mögliche getan, doch es war einfach nicht zu einer Vereinbarung gekommen. Nach Stunden waren die Geiselnehmer müde und gereizt geworden. Es war zu einem Schusswechsel gekommen. Er war einer der ersten gewesen, der rein gegangen war.
Er hatte sie gesehen. Kleine Körper die Blutverschmiert auf dem Boden lagen. Manche bewegten sich noch, andere lagen nur noch leblos da.
Ein kleiner Junge mit schwarzen Haaren lag vor ihm.
Jess hob ihn langsam auf, nahm ihn in die Arme. Indem Moment dachte er keinen Augenblick daran, was wohl seine Kollegen von ihm denken würden oder der gleichen.
Er saà nur da, mit dem Jungen im Arm. Stunden später erfuhr er dann, dass der Kleine gestorben war. 7 Kinder waren gestorben, 3 Erzieherinnen und 2 der Geiselnehmer. Ein wirklich herrlicher Tag...
~~~Flashback~~~
Mit all diesen Gedanken im Kopf zog sich Jess die nassen Sachen aus und zog sich trockene, saubere an. Dann warf er die alten, blutverschmierten Kleider weg. Müde ging er in sein Schlafzimmer und fiel auf das Bett. Fast sofort schlief er ein.
Wenige Stunden später weckte ihn ein Geräusch. Er runzelte die Stirn und spitzte die Ohren. Wieder ein Geräusch. Er griff unter sein Kissen und nahm seine Waffe. Er stand auf und öffnete langsam die Tür. Vorsichtig sah Jess um die Ecke und hob seine Waffe.
âNimm sie runter, Jess. Ich bin nicht hier um dich umzubringen oder auszurauben.â, stöhnte eine Frau und steckte ein Buch in eine groÃe Tasche.
Er atmete laut aus und legte seine Waffe auf den Tisch.
âWas wird das Eileen?â, fragte er und setzte sich auf das Sofa.
âNach was sieht es denn aus?â, fragte die hübsche Frau genervt und fuhr sich durch das kurze blonde Haar.
âEileen, bitte ...â, fing er an doch sie unter brach ihn.
âHör auf, Jess! Wir haben darüber geredet. Ich kann nicht bleiben. Es geht nicht. Ich kann einfach nicht.â, sagte sie kopfschüttelnd.
Eileen schloss ihre Tasche und ging an die Tür.
Jess ging ihr nach und hielt sie am Arm fest.
âEileen, bleib. Bitte, bleib. Lass uns reden. Wir schaffen das schon. Gemeinsam schaffen wir es. Bitte, geh nicht.â, flüsterte er und sah sie eindringlich an.
âWir schaffen gar nichts, Jess! Gar nichts, hörst du?! Ich kann nicht hier bleiben!
Ich kann mich nicht neben dich legen, ich kann nicht mehr in einem Raum mit dir bleiben, ich kann nicht mehr die gleiche Luft, wie du einatmen.
Jess, du bist Schuld daran.
Du bist Schuld daran, dass ich jede Nacht Albträume habe, dass meine Hände zittern, dass ich Panikattacken habe, dass ich jede Nacht weinend aufwache.
Jess, wegen dir bin ich ein menschliches Wrack. Ich liebe dich nicht mehr. Im Gegenteil. Ich verachte dich. An dem Tag, an dem du mir meinen Jungen genommen hast, hast du auch mich mit ihm umgebracht und meine Liebe zu dir. Lass mich los und unterschreibe endlich diese verdammten Scheidungspapiere.â, zischte sie, riss sich von ihm los und verlies die Wohnung. Jess lies sich auf ein Sofa fallen. Er griff neben sich in eine Schublade und nahm ein Foto raus.
Auf dem Bild war eine glückliche Familie zu sehen. Sie saÃen alle auf einer Decke und lachten in die Kamera. Er hatte dieses Foto mit einem Selbstauslöser aufgenommen, als sie beim Picknick waren.
Jess hatte noch schnell seine kleine Tochter in den Schoà genommen und Eileen den kleinen Sohn. Ein Foto von einer glücklichen Familie. Sie hatten nicht gewusst, dass dieses Foto, das letzte gemeinsame sein würde. Sie hatten nicht gewusst, dass nur wenige Stunden später eine Katastrophe passieren würde. Er seufzte und legte das Foto langsam wieder zurück. Er legte sich auf das Sofa. Wieder einmal fühlte er sich schrecklich alt. Dabei war er erst 32. Doch besonders in der letzten Zeit hatte er soviel erlebt, wie die meisten Menschen nicht in ihrem ganzen Leben. Er hoffte, dass er vergessen würde, als ihm wieder langsam die Augen zufielen.