Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass es solange bis zur nächsten Challenge gedauert hat. Tut mir echt leid.
Thema
"Wendepunkt im Leben eines Gilmore Girls"
Es ist natürlich mal wieder ganz Euch überlassen, wer von den beiden betroffen ist oder sogar beide?! Das zweite Thema bzw eigentlich ist es ja nur ein kleiner Zusatz: Ein "besonderer Tag in der Vergangenheit der GGs". Das heiÃt, das muss nicht unbedingt ein richtiger Wendepunkt sein, sondern einfach nur ein etwas auÃergewöhnliches "Erlebnis".
Ich denke viel mehr gibt es nicht dazu zu sagen. Viel Spaà beim Schreiben und danke an Selene für den Vorschlag!
Einsendeschluss: 21.07.2006
Wie kann man mitmachen? Einfach die Story hier im Thread posten.
Länge: maximal 4 Seiten bei Schriftart "Verdana", SchriftgröÃe: 10
Voting: bis 30.07.2006
Teilnehmer:
Luna_Bezi - Ich werde dich nie vergessen!
Halliwell Paige - Baby Be Brave
~Loorie~ - One Sekunde to late
Mrs Czuchry - Lebe...du sollst Leben
Was für ein Timing *lach*
Ich weià noch nicht ob mir was zu dem Thema einfällt aber ich werde es auf jeden Fall probieren...jetzt wo fast alle Klausuren weg sind hab ich ja auch mehr Zeit...obwohl ich ja eigentlich einen lustigen OS schreiben wollte, was bei dem Thema extrem schwierig ist....
Wolltest du nicht eigentlich 2 Themen zur Auswahl stellen? *vorsichtig frag*
hey, das klingt cool *g*
werd wahrscheinlich was probieren
Mal schauen, ob ich das hinkriege.
Hallo!
ich mache diesmal wieder mit. Ich hoffe ich hab das Thema nicht verfehlt. Bin mir nicht so sicher, also wenn es nicht passt, bitte gleich sagen...
Danke!
LG
*Luna
Ich werde dich nie vergessen!
Liebe Rory!
Ich weiÃ, du wirst es nicht verstehen. Niemand wird es verstehen. Keiner wird wirklich verstehen, warum ich es getan habe.
Ich hatte alle Hoffnungen in ihn gesetzt. Er war mein ein und alles und ich habe ihn von Herzen geliebt. Es gab endlich wieder ein richtiges Leben für mich. Ach, Rory, ich hab ihn so sehr geliebt.
~Flashback~
„Luke, willst du mich heiraten?“, fragte Lorelai auf einmal.
Luke war geschockt. Kam es von der Frau, die er all die Jahre geliebt hatte, die er vergötterte.
„Du meinst heira…“, stotterte Luke verwirrt.
„Heiraten, Luke. Ich und du, für immer und ewig. Du bist alles für mich und du hilfst mir in jeder Lage meines Lebens. Ich danke dir so viel dafür!“, Lorelai stand von ihrem Sessel auf und ging auf Luke zu.
Plötzlich lächelte Luke. Sie meinte es also ernst. Sie wollte ihn wirklich heiraten.
„Ja, ich will!“, beantwortete Luke endlich die Frage.
~Flashback Ende~
Und nun ist er fort. Du bist bei Logan und ich habe keinen mehr.
Ja, ich weià jetzt kommt wieder die Sache, du hast doch Sookie oder all die anderen in Stars Hollow. Oder Emily und Richard. Ja, meine Eltern. Nein, ich werde niemals mit ihnen richtig auskommen. Es wird sich nie so eine Beziehung bilden, die du und ich hatten. Vor allem nachdem Streit den wir hatten, als ich ihnen von der Hochzeit erzählt habe.
~Flashback~
Lorelai ging auf die groÃe Haustür, die ins Gilmore-Haus führte, zu. Heute sagte sie es ihnen endlich. Warum musste ausgerechnet heute, Rory mit Logan auf so eine schicki-micki Party gehen. Sie würde jede Unterstützung gebrauchen. Luke war auch nicht da.
Langsam drückte sie die Klingel. Ein Hausmädchen öffnete die Tür.
„Hallo!“, begrüÃte Lorelai sie und trat ins Haus.
„Mrs. Und Mr. Gilmore sind im Wohnzimmer“, sagte sie förmlich und nahm der dunkelhaarigen Frau, den Mantel ab.
Lorelai bedankte sich und ging weiter ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern schon auf sie warteten.
„Hi!“, sprach Lorelai umarmte ihren Dad und setzte sich dann auf das Sofa.
Emily war gerade dabei, ihnen Drinks zu machen und kam mit drei Gläsern zu ihnen.
„Gibt es was neues Lorelai?“, fragte ihr Dad und blickte von der Zeitung auf.
„Naja, … ja, also…“, redete Lorelai und wusste nicht genau wie sie anfangen sollte.
Emily rutschte auf ihrem Sessel hin und her.
„Mum, könntest du still sitzen, es ist auch so schon schwer genug“, unterbrach sie Emily.
„Was ist schon schwer genug?“, fragte sie nach.
„Ok, also, ich bin mit Luke schon knappe 2 Jahre zusammen und wir haben beschlossen…“, Lorelai sah in Emilys und dann in Richards Gesicht, „ zu heiraten!“
„Ihr wollt heiraten?“, wollte Emily noch einmal wissen und sah geschockt zu ihrer Tochter.
„Ja, Luke und ich werden heiraten.“ Lorelai lächelte.
„Das geht doch nicht, er ist nicht gut genug für dich, du ziehst damit unseren Namen in den Schmutz“, redete jetzt Richard, Lorelais Lächeln verblasste und auch Emily hatte noch etwas einzuwenden. „Er hat nur dieses kleine Diner und diese Wohnung oberhalb, wie soll er dich ernähren und die Kinder.“
„Welche Kinder?“, fragte Lorelai verwirrt.
„Ja, die Kinder die ihr einmal haben werdet“
„Mum, wir haben genug Geld, ich arbeite auch!“
„Nicht wenn du die Kinder bekommst“
„Welche Kinder, verdammt noch einmal.“
„Nach einer Heirat kommen Kinder, dass ist bei jedem so und wie soll er mit seinem kleinen Diner diese dann ernähren?“, wollte Emily nicht aufgeben.
„Es wird klappen!“, sagte Lorelai schon angespannt.
„Wird es nicht!“, sprach Lorelais Mum und drehte sich dann zu Richard, „am besten wir stellen ihr gleich einen Scheck aus. Sie wird das Geld gebrauchen können.“
„Ich brauche kein Geld von euch!“
„Aber was ist mit den Kindern, die brauchen Geld!“
Lorelai stand auf, nahm den Mantel, den das Dienstmädchen, neben ihr hingelegt hatte und marschierte auf die Tür zu.
„Ich komme auch ohne euch zurecht, danke!“, hörte man nur mehr aus dem Flur, als die Haustür zugeknallt wurde.
~Flashback Ende~
Aber das ist nicht das Gleiche, das wird niemals das Gleiche sein. Seitdem Luke für immer von uns gegangen ist, gab es auch für mich nichts mehr.
Was du nicht weiÃt ist, dass ich nach seinem Tod, aufgehört hatte Kaffee zu trinken. Ich aà nicht mehr so viel und fiel in Depressionen, die schlimmer nicht mehr sein konnten.
Du hast Glück jemanden wie Logan zu haben, jemand der dich über alles liebt. Und ich wünsche dir noch so viel Glück für die Zukunft.
Ich werde dich nie vergessen.
Nie!
Wenn du diesen Brief liest, werde ich nicht mehr hier sein. Versuch mich nicht zu suchen, denn wenn du mich finden würdest, würde es dir nur noch mehr wehtun. Du würdest deine abgemagerte Mutter mit Schlitzen auf der Innenseite der Hand, ja doch nicht mehr erkennen.
Es tut mir so Leid, Rory. Ich will dir nicht diesen Kummer bereiten, denn du jetzt haben wirst, aber ich werde in meinem Leben nie wieder so glücklich sein, wie mit Luke.
Er war mein Seelenverwandter und ohne ihn will auch ich nicht mehr leben.
Ich werde zu ihm gehen und wir werden im Himmel für immer glücklich sein.
Ich liebe dich über alles, Rory und weine nicht zu sehr um mich.
Deine Mutter Lorelai
~Flashback~
„Danke Lorelai für dein Gelübde und kommen wir jetzt zu Luke“, sprach der Pfarrer.
„Ja, ok, also ich hab mir etwas aufgeschrieben“, sagte Luke und holte einen Zettel aus seiner Jackentasche, er räusperte sich, „also. Lorelai, - er sah ihr in die Augen -, als ich zum ersten Mal in deine wunderschönen blauen Augen sah, wusste, ich dass du und ich zusammen gehören. Du warst immer die Frau, die mich zum Lachen brachte, die bei mir Kaffee bestellte und mich unterhielt. Ich hab mich jedes Mal wie ein kleines Kind gefreut, wie du in mein Diner kamst. Doch es hatte viele lange Jahre gedauert, bis ich endlich den Mut hatte, dir meine Gefühle zu gestehen. Und plötzlich ging alles so schnell. Ich habe dich sogar noch mehr lieben gelernt und ich will dich niemals verlieren, denn du bist die Frau, mit der ich mein ganzes Leben verbringen möchte. Ich liebe dich!“
Lorelai hatte Tränen in den Augen, noch ein weiteres Wort und sie würde zum Weinen anfangen.
„Lorelai Victoria Gilmore, wollen Sie den hier anwesenden Lukas Danes zu ihrem rechtmäÃigen Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, bis euch der Tod scheidet, dann antworten Sie jetzt mit, ja, ich will.“, machte der Pfarrer weiter.
Lorelais Hand zitterte, als Luke ihr nach ihrem „ja, ich will“, den Ring an den Finger steckte. Die erste Freudenträne bahnte sich den Weg auf Lorelais Wange herab.
„Und Lukas Danes, wollen Sie die hier anwesende Lorelai Victoria Gilmore, zu ihrer rechtmäÃigen Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, bis euch der Tod scheidet, dann antworten auch Sie mit, ja, ich will!“, sprach der Pfarrer weiter.
Luke lächelte: „Ja, ich will!“
Lorelai, nahm seine Hand und führte den Ring, an den rechtmäÃigen Platz.
„Sie dürfen jetzt die Braut küssen!“
~Flashback Ende~
**
JamieA schrieb:Wolltest du nicht eigentlich 2 Themen zur Auswahl stellen? *vorsichtig frag*
Sorry, habe das mal wieder total verplant *schäm*
Ich füge jetzt einfach noch ein "Thema dazu bzw Thema kann man das ganze nicht wirklich nennen. Es ist nur eine kleine Ergänzung und ich ich hoffe, dass mehr Möglichkeiten offenstehen und vielleicht einfach noch mehr Leute Lust haben mitzumachen. Ich hoffe das ist für Euch alle ok?!
Okay, ich hab meinen OS endlich fertig.
Ich weià nicht, ob das irgendwie zum Thema/zu den Themen passt, aber wenn nicht, dann hab ich halt Pech gehabt.
Hmm, ich bei meinem OS ein wenig an Lorelais Vergangenheit gedreht, aber im Prinzip ist es das, worum es bei dem OS dreht.
Okay, ich hoff mal es ist wenigstens halbwegs das Thema und er gefällt euch.
Baby Be Brave
Ein lauter Knall ertönte und Lorelai schreckte verwirrt hoch. Müde rieb sich das fünfjährige Mädchen mit den dunkelbraunen Locken und den blausten Augen auf Erden den Schlaf weg. Kaum realisierte sie, wo sie war, liefen erneut Tränen über ihr Gesicht. Leise vergrub sie sich in ihrer schneeweiÃen Decke. Ihr Kopf fand keine Ruhe und schlafen schien auch unmöglich. Im Schlaf fing sie an zu träumen und genau das wollte sie nicht. Träumen. Jede Nacht das Gleiche. Jede Nacht der gleiche Ort. Jede Nacht die gleichen Menschen. Und jede Nacht stand sie nur daneben und musste zusehen, wie sich vor ihren Augen ein Ungeheures Spektakel abwickelte. Und jede Nacht konnte sie auch nichts dagegen unternehmen. Danach wachte sie immer schweiÃgebadet auf. Fieber war nichts Ungewöhnliches und nur tagsüber konnte sie in kleinen Nickerchen ein wenig Ruhe genieÃen. Nur in den Armen der ihr eigentlich fremden Frauen konnte sie sich jetzt noch sicher fühlen. Angsterfüllt wanderte ihr Blick durch den Raum. Jeden Tag sah sie die kleinen Mädchen und Jungen, doch mit keinem jener sprach sie. Ihr Blick blieb auf dem Rücken ihres Bettnachbarn liegen. Scott. Sie dachte an den gestrigen Tag. Alle Kinder hatten zusammen am Mittagstisch gesessen als eine der Schwestern den Saal betreten hatte. Alle hatten sich zur Tür umgedreht und den kleinen Jungen angestarrt. Lorelai hatte nicht von ihrem Teller aufgesehen. Sie fragte sich, wieso sie das alle taten. Jeder von ihnen war auf diese Weise dem Haus vorgestellt worden, und sie konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie es sich anfühlte, so von allen angestarrt zu werden. Ihr fünfjähriges Herz pochte laut als sie einen Schluchzer von Scotts Bett hörte. Leise stand sie auf, obwohl es in der Nacht verboten war. Sie schlich hinüber zu seinem Bett und klappte die Bettdecke hoch. Ihre kleine Hand rastete auf seinem Rücken und geschickt krabbelte sie neben ihn in sein Bett. Während sie die Bettdecke wieder zurückschlug drehte sich er kleine Junge mit tränenverschmierten Gesicht zu ihr um. Obwohl sie selbst weinte erschien ein kleines tröstendes Lächeln auf ihrem Gesicht.
âNicht traurig sein, Scott. Du heiÃt doch Scott, nicht wahr.â Sie plapperte leise drauf los und strich sich immer wieder die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er nickte nur und starrte sie weiterhin verblüfft an.
âIch bin Lorelai.â
âLo⦠e⦠lei.â Sanft strichen ihre weichen Kinderhände über sein Gesicht.
âDu darfst Lola sagen, wenn du möchtest.â Nicken.
âWie alt bist du denn, Kleiner?â Nervös drehte sie sich kurz um. Hinter ihnen hatte sich jemand umgedreht und Lorelai hatte Angst, dass man sie hörte und man wieder Strafen verteilte.
âDrei.â Seine stotternde Stimme war gebrochen und dass er flüstern musste, machte es ihm auch nicht leichter zu sprechen.
âIst schon gut, Kleiner, ich pass auf dich auf.â Beinahe mütterlich nahm sie ihn in den Arm und sie schliefen gemeinsam ein. Die ganze Nacht über hielt sie ihn in ihren Armen. Selbst als sie aufwachte versuchte sie nicht ihr mit Tränen benetztes Gesicht zu trocknen. Sie würde den Kleinen nie wieder allein lassen, das hatte sie ihn versprochen. In ihrem Herzen hatten sich bereits Muttergefühle entwickelt, zumindest dachte sie das. Lorelai würde schon auf ihn Acht geben, damit ihm nichts zustoÃen würde. Nein, sie würde nicht gehen. Nicht so, wie ihre Mutter. Oder seine Mutter. Sie würde ihn nicht einfach so in Stich lassen und nie wieder zurückkehren. Tief in ihrem Innern wusste sie, dass es nicht die Schuld ihrer Mutter war. Oder die ihres Vaters. Aber dennoch verspürte sie etwas, wenn sie an die beiden dacht, dass sie vielleicht als Hass bezeichnen würde. Vielleicht nicht direkt Hass, aber Wut. Wut darauf, dass sie sie nicht mitgenommen haben. Dass sie gegangen sind ohne sich zu verabschieden. Dass sie nun hier war und niemanden mehr hatte. Jede Nacht träumte sie von dem Tag an dem ihre Eltern sie wie jeden Morgen zum Kindergarten gebracht hatten. Sie wusste noch, dass sie es gefühlt hatte, als das Auto ihre Eltern überfahren hatte, ohne selbst dabei gewesen zu sein. Und sie wusste auch noch, wie man sie wenige Wochen später hierher gebracht hatte. Seitdem hatte sie nicht mehr geredet. AuÃer mit dem kleinen Jungen der selig in ihren Armen schlief.
Als am Morgen die Schwester hereinkam um alle zu wecken, da lieà sie die beiden schlafen. Seite an Seite, Körper an Körper. Obwohl es verboten war.
Die Wochen vergingen und Lorelai begann auch mit anderen zu reden. Es waren immer noch nur wenige und auch nur ausgesuchte Menschen mit denen sie redete, aber sie tat es. Meist sprach sie mit den Kindern, mit denen Scott redete, da sich beide kaum noch loslieÃen. Es half ihr für jemanden da sein zu können und sie wusste, dass ihr kleiner Freund mindestens genauso glücklich darüber war, dass er in ihr eine kleine Ersatzmami gefunden hatte, wie sie. In jenen Wochen und Monaten bis hin zu ihrem Geburtstag blühte sie buchstäblich auf und wurde aktiver, was ihr Zusammensein mit anderen Kindern betraf. Sie vergrub sich nicht mehr in irgendeiner Ecke und das hatte sie auch Scott beigebracht. Im Prinzip tat er alles, was sie auch tat, ob sie das nun so wollte oder nicht, doch es war den Kindern anzusehen, dass sie unbeschwerter lebten. Trotz dem Verlust ihrer Eltern hatten jene zwei es geschafft innerlich zu überleben. Viele andere Kinder im heim waren bei ihrer Geburt schon zur Adoption freigegeben worden oder waren StraÃenkinder. Diese waren es schon immer gewohnt gewesen allein zu sein, wohingegen Lorelai und Scott sehr viel Liebe benötigten um sich einem anderen Menschen zu öffnen.
Am Tag ihres sechsten Geburtstags wachte Lorelai schon in aller Frühe auf. Sie blinzelte als das Sonnenlicht sie blendete und wollte sich zur anderen Seite umdrehen als sie merkte, wie noch jemand anderes in ihrem Bett lag.
âAlles Gute zum Geburtstag, Lola.â Ein paar leuchtende braune Augen strahlten sie an und sie verpasste dem kleinen Gesicht einen freudigen Kuss.
âDanke, mein Kleiner.â In genau diesem Moment flog die Flügeltür des Schlafsaals auf und eine der Schwestern kam herein.
âAlles Gute zum Geburtstag, Lola. Wir haben heute eine Ãberraschung für dich.â Lorelais Augen weiteten sich. Eine Ãberraschung. Seit ihre Eltern nicht mehr da waren hatte sie keine Ãberraschungen mehr bekommen.
âNa los, zieh dich an.â Mit leuchtenden Augen sprang sie auf doch Scott packte sie am Arm.
âBleib hier.â Lachend schüttelte sie den Kopf.
âKomm mit.â Und als ob er darauf gewartet hätte hüpfte er auch aus dem Bett und beide schnappten sich ihre Sachen und zogen sich an. Fünf Minuten später saÃen die beiden am Frühstückstisch der Schwestern. Alle anderen Kinder schliefen noch und Lorelai hatte keine Ahnung, was für eine Ãberraschung auf sie zukommen würde. Scott lieà Lorelais Hand während des Frühstücks nicht los, als ob er wusste, dass etwas passieren würde. Nach dem Frühstück wurde Lorelai in einen separaten Raum gesteckt. Scott wollte sie nicht gehen lassen und so lieÃen ihn die Schwestern bei ihr. Keiner der beiden Kinder war jemals zuvor in diesem Raum gewesen und für Lorelai würde es wahrscheinlich das erste und letzte Mal sein. Ebenso wussten sie nicht, dass dies der Raum war für die Kinder, die nicht mehr zurückkamen, allerdings würden sie das bald erfahren. Man sagte ihnen, dass sie noch etwa eine halbe Stunde warten müssten. Geduldig saÃen die beiden in jenem Raum und warteten. Der Raum war anders als die anderen. Normalerweise waren die Räume hier im Haus alle in verschiedenen Farben gestaltet, doch dieser hier war schlichtweg weiÃ. Zwar standen hier eine groÃer, massivbrauner Schrank, dazu ein ebenso brauner Sekretär und eine ebenfalls in braun gehaltene Sofaecke, doch deswegen wirkte er nicht weniger einschüchternd. Im Gegenteil, irgendetwas an diesem Raum missfiel sowohl Lorelai als auch Scott. Unbehaglich zappelten die beiden auf ihren Plätzen herum als sich die Tür öffnete.
âScott, du musst jetzt gehen.â Die Schwester wollte ihn an der Hand nehmen und mit hinausnehmen doch er rückte nur näher zu Lorelai.
âKann er nicht hier bleiben? Dann bin ich nicht so allein.â Lorelai nahm ihn beschützend in ihre Arme und sah der Schwester flehend in die Augen. Ihre kleinen Hände klammerten ihn dabei fest an ihren Körper.
âNa gut.â Die Schwester nickte. Wohl wissend, dass sich die beiden kaum voneinander trennten. Sie wollte ihnen ein paar letzte Minuten zusammen schaffen, bevor endgültig ein Keil zwischen sie getrieben wurde. Es vergingen weitere Minuten des Wartens und Schweigens bis sich erneut die Tür öffnete. Diesmal betrat zusammen mit der Schwester ein Paar den Raum. Trotz des freundlich wirkenden Lächelns auf dem Gesicht der Frau spürte Lorelai, dass es nur aufgesetzt war.
âUnd das ist nun unsere Lola.â Ein scharfer Blick musterte Lorelai von oben bis unten.
âLola. Was für ein Zigeunername. Von heute an wirst du nur noch mit deinem vollständigen Namen angesprochen.â Lorelais Augen wurden kleiner, Angst kam in ihr auf. Die wollten sie hier wegholen.
âUnd wenn dich jemand fragt, wie du heiÃt dann antwortest du mit âLorelai Victoria Gilmoreâ. Und von nun an heiÃt du Lorelai, weil deine GroÃmutter diesen Namen trägt. Nur damit wir uns gleich verstehen.â Emily Gilmores Stimme zeigte Lorelai deutlich, dass es keinen Widerspruch gab und Kälte, die von ihr ausging lieà Lorelai auch nicht aufatmen.
âNa los, komm schon. Wir haben nicht ewig Zeit. Wir müssen mit dir schlieÃlich noch zum Friseur und zum Schneider, damit du wenigstens äuÃerlich den Standard unserer Familie erreichst.â Sie hielt Lorelai ihre hand hin, doch jene machte keine Anstalten sich von ihrem Platz wegzubewegen.
âAber⦠aber⦠ich will nicht gehen.â Scott und Lorelai klammerte sich immer fester aneinander. Die Schwester warf den Kindern einen mitleidigen Blick zu. Sie wusste, dass dieses Paar nicht dazu geeignet war ein Kind groÃzuziehen. Allein an ihrem Auftreten erkannte man, dass sie sich der Liebe, die ein Kind benötigte, nicht bewusst waren. Und doch konnten sie nichts dagegen unternehmen. Die Schwesternschaft pflegte die Kinder nur während eine weitaus ranghöhere Institution sich um die elterliche Unterbringung der Kinder kümmerte. Emily ging auf Lorelai zu und packte sie an der Hand. Während die Schwester letzten Endes Scott festhielt, zog Emily Lorelai mit sich. Sie liefen bis zu Haustür hinter dem Dreigespann hinterher und blieben dann in der Tür stehen.
Als Lorelai in den teuren Wagen gezwängt wurde blieb Scotts Blick in ihren Augen liegen. Der Wagen fuhr and und Lorelai drehte sich um. Ihr Blick aus dem Fenster blieb auf Scott hängen.
âLola!!!â Er wollte ihr hinterher rennen doch die Schwester hielt ihn immer noch fest. Der Wagen fuhr weiter und Lorelais starrer Blick änderte sich nicht. Der kleine Junge rückte in weite Ferne und mit ihm ihr gesamtes Leben.
~Fin~
@katrin: ich mach doch nicht mit. erst muss ich mein Leben wieder in Ordnung bringen. das hat Vorrang. ich wollte dir nur Bescheid sagen, nicht dass du nur wegen mir z.b. verlängerst.
Also ich verlängere nochmal um eine Woche, vielleicht will ja noch jemand mitmachen
@kerry: Alles klar, hoffe für dich kommt alles bald wieder in ordnung :knuddel:
Ich hab jetzt auch mal eine kleine Geschichte zu dem Thema geschrieben und ich hoffe sie ist halbwegs gelungen.
One Sekunde to late
âNein, Kati, Nein.â
âAber warum denn? Nie erzählst du mir was mit meiner Mum passiert ist.â
âDu würdest es nicht verstehen.â
âAber Grandma, meinst du nicht ich habe ein Recht darauf.â
âNatürlich hast du ein Recht darauf, aber es ist noch zu früh.â
âUnd wer entscheidet wann ich bereit bin? Du? Grandpa? Oder mein ominöser Dad, den ich nie kennen gelernt habe?â
âKati bitte, lass uns nicht wieder streiten.â
Das nächste was Lorelai hörte, war das knallen der Tür zu Katis Zimmer und ihre Enkelin war verschwunden. Seufzend lehnte sich Lorelai gegen die Wand und strich sich die aufgestiegenen Tränen aus den Augen. Sie wusste irgendwann würde sie Kati davon erzählen müssen, doch war jetzt der richtige Zeitpunkt?
Aber würde der richtige Zeitpunkt jemals kommen?
Lorelai entschloss sich schweren Herzens mit ihrer Enkelin darüber zu sprechen. Langsam ging sie auf die Tür zu und klopfte, doch von drinnen war kein Laut zu hören, also trat Lorelai einfach ein.
Kati saà mit dem Rücken zu ihr auf ihrem Bett und starrte aus dem Fenster. Lorelai setzte sich auf einen Stuhl und begann leise zu erzählen.
âKati, weiÃt du es fällt mir schwer über die Vergangenheit zu reden, denn mir wurde das wichtigste im Leben genommen. Deine Mum war ein wunderbarer Mensch, sie war klug, groÃherzig und bei allen beliebt. WeiÃt du sie lernte deinen Vater mit 17 kennen und verliebte sich in ihn. Jeder konnte Jess damals nicht ausstehen, doch sie hielt zu ihm. Ich selbst hab ihr versucht Vernunft einzureden, doch sie wollte nicht auf mich hören. Irgendwann verschwand Jess nach Californien, er wollte seinen Vater finden. Für deine Mutter brach eine Welt zusammen, doch sie war stark und machte weiter. In Yale lernte sie dann Logan kennen, er war aus Gutem Hause und eine Zeitlang sah es so aus als würde sie wirklich mit ihm glücklich werden. Doch der Schein trog. Logan war schrecklich jähzornig und flippte wegen der kleinsten Dinge vollkommen aus.
Deine Mutter hatte zwar nie darüber gesprochen, doch wahrscheinlich oder sogar ziemlich sicher schlug er sie auch. Meine sonst so starke Tochter, war am Ende, doch sie wollte oder konnte sich nicht von ihm trennen, er hatte zu viel Einfluss auf sie.
Sie zogen irgendwann zusammen nach New York und Logan verbot ihr weiterhin Kontakt zu ihren alten Freunden zu haben und sie durfte selbst mich nicht mehr anrufen.
Irgendwann nahm Rory alle Kraft zusammen und trennte sich von ihm, sie war gerade auf den Weg zu ihrem Auto um nach Stars Hollow zurück zukehren, als er ihr auflauerte. Er verprügelte deine Mutter und er hätte sie wahrscheinlich umgebracht wenn nicht Jess plötzlich auf getaucht wäre.
Jess rettete deiner Mum das Leben, er nahm sie mit in seine Wohnung und kümmerte sich um sie. Zwischen ihm und Rory entwickelte sich wieder eine Beziehung und nach einem halben Jahr zog sie ganz zu Jess.
Als Rory mir erzählt hat, sie wäre schwanger, war ich der glücklichste Mensch im Leben. Wir dachten alle, dass der ganze Schmerz der Vergangenheit überwunden war und sie mit dir eine glückliche Familie werden können. Wir waren alle bei deiner Geburt dabei. Es war wunderschön mit anzusehen wie glücklich deine Eltern waren. Doch leider hielt das Glück nicht lange.
Ich spielte an jenem Tag den Babysitter für dich, damit deine Eltern einen freien Tag verbringen können. Ich kann die über die Ereignisse auch nur das Erzählen, was Jess mir erzählt hat. Rory und er gingen abends vom Kino nach Hause, als plötzlich Logan mit einer Waffe vor ihnen auftauchte. Dein Vater versuchte Rory zu schützen und stellte sich vor sie. Doch er bewegte sich eine Sekunde zu spät, Logan hatte bereits abgedrückt und deiner Mum genau in den Kopf geschossen. Jess musste mit ansehen wie seine groÃe Liebe tot neben ihm zu Boden fiel, er stürzte sich auf Logan und ein Kampf entbrannte, wobei sich ein Schuss löste. Erst als Jess blutend zu Boden sank, wurden Passanten auf das Geschehen aufmerksam und verständigten die Polizei. Diese nahm Logan fest und brachte Jess ins Krankenhaus, wo er sofort notoperiert wurde. Sie konnten zwar die Kugel entfernen und die Blutung stillen, aber Jess lag im Koma und es war nicht sicher ob er jemals wieder aufwachte.
Dein Vater lag vier Monate lang im Wachkoma, bis er aufwachte. Ich war gerade bei ihm, als er die Augen öffnete. Er flüsterte leise:
âPass auf Kati auf und beschütze sie.â
Dann wechselte das regelmäÃige Piepen in einen einzigen langsam Ton, der zeigte, das Jess zu deiner Mum in den Himmel gegangen war.
Ich habe mir seine Worte zu Herzen genommen und dich beschützt, ich habe dir nie etwas vom genauen Tod deiner Eltern erzählt, weil ich wollte das du eine normale Kindheit hast und nicht von Albträumen gequält wirst.
Kannst du das verstehen? Kati?â
Als ihre Enkelin nicht antwortete, verlieà Lorelai das Zimmer und setzte sich zu Luke auf die Couch.
âDu hast es ihr erzählt.â
Lorelia konnte nur nicken und Sekunden später sank sie an Luke Brust und begann bitterlich zu weinen.
Kati saà in ihrem Zimmer immer noch am gleichen Fleck und starrte aus dem Fenster, doch der einzige Unterschied war, dass dem Mädchen stille Tränen übers Gesicht liefen.
Ein Tuch der Trauer senkte sich wieder einmal über das Haus der Gilmores und verwischte all die Freude und Zufriedenheit.