05.03.2009, 18:32
Heii!
JA, da wäre ich wieder. Wie geht es Euch denn so?
Also, das nächste Kapitel ist fertig! Ich weiss, ENDLICH! Aber, ja ich habe es geschafft. Nun, einige von Euch wissen es schon, aber ich habe nicht mehr wirklich Lust und vorallem Zeit am/fürs schreiben. Deshalb geht es meist auch immer sehr lange, bis ich die Kapitel wieder beisammen habe. Da ich auch bald Prüfungen habe und im Herbst auf Australien gehe, würde es sich viel zu lange hinziehen, bis ich meine FF fertig hätte. Deshalb wird es wohl nicht mehr so viele Kapitel geben. Obwohl ich schon versuche, die FF fertig zu bringen, ich muss wohl meine "Plan" einfach etwas kürzen. Aber ich werde es zuende bringen! Denn ich weiss, dass es sehr nervig ist, wenn eine FF einem gefällt, die aber nie zu Ende gebracht wird. Naja, ich hoffe einfach, dass ihr noch bis zum Schluss durchhält. Auch wenn nicht mehr so viele Kapitel folgen werden!
Ich danke Euch allen für Euer FB! Ich habe mich so gefreut.
Da ihr so lange habe warten müssen, gibt es grad ein sehr langes Kapitel. Obwohl ich noch nicht weiss, ob das Kapitel in einen Post passt. *pfeif*
viel Spass!
mona
Kapitel 9
„Oh Mann, Luke!“, stöhnte Lorelai auf, „Du bist viel zu stur! Wieso?“ Sie warf die Hände frustriert gegen den Himmel. „Wieso hast du mir es nicht überlassen können? Du hast es mir heute Nachmittag versprochen. Du, Luke Danes, hast gesagt: ‚Wenn es so gegen dein Ego geht, dann kannst du heute Abend das Essen bezahlen. ‘ Aber nein, wenn es dann so weit ist, bezahlst trotzdem du.“ Hart tippte sie zweimal mit dem Finger gegen seine Brust. „ Ich kann es einfach nicht fassen! Ich habe dich auch noch damit durchgehen lassen. Wieso, wieso nur? Wieso schaffst du mir immer alles abzuschlagen?“ Mit einem irritierten Blick wandte sie sich zu ihm um. Luke war jedoch einige Schritte hinter ihr stehen geblieben.
Lorelai hatte während ihrer Rede gar nicht bemerkt, dass sie am Markusplatz angekommen waren. Sie drehte ganz zu Luke um, welcher mit einem amüsierten Gesichtsausdruck da stand und darauf wartete, dass Lorelai wahrnahm, wo sie sich befanden.
Langsam blickte sie sich um und ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
„So schön.“, murmelte sie und drehte sich einmal im Kreis, dann sah sie zum Himmel hoch. Ihre Wut auf Luke und dem von ihm bezahlten Abendessen verflogen.
Luke hatte unterdessen die letzten zwei Schritte auf sie zugemacht und stand nun neben ihr.
„Wie wahr.“, meinte er, wandte seine Augen aber nicht von ihr ab.
Lorelai löste ihre Augen vom Firmament. Sie drehte ihren Kopf und sah Luke genau in die Augen. Als sie bemerkte, dass er sie die ganze Zeit beobachtet hatte, wurde sie ganz rot.
Er sah sie immer noch an, steckte eine Hand jedoch in seine Jackentasche und zog etwas hervor.
„Das hier wollte ich dir noch geben.“
Gespannt wartet Lorelai darauf, dass er ihr zeigte, was es war. Als er die Kette, welche er am Nachmittag gekauft hatte, auf ihrer Augenhöhe hin und her schwang, musste sie die Tränen fest zurück halten.
Jetzt verstand sie! Jetzt war klar, wieso er sie ihr nicht am Nachmittag gegeben hatte. Er hatte den perfekten Augenblick für die Ãbergaben gesucht. Und Lorelai war sich sicher, dass es keinen besseren Moment für so ein Geschenk geben würde. In Venedig, am späten Abend, auf der schneebedeckten Piazza San Marco unter dem Sternenhimmel.
Luke zeigte ihr an, ihren Schal abzunehmen, die Haare hochzuhalten und sich umzudrehen. Diesmal war das Umlegen der Kette noch schlimmer als am Nachmittag im Laden. Obwohl er versuchte, Lorelai so wenig wie möglich zu berühren, gelang ihm das nicht. Denn seine Hände zitterten. Immer wieder berührten seine Fingerspitzen leicht ihren Nacken und hinterliessen brennende Löcher. Lorelais Knie zitterten und sie konnte sich kaum aufrecht halten. Diese kleinen Berührungen waren die Hölle. Und Himmel zugleich!
Sie hatte das Gefühl, dass sie schweben würde. Kein klarer Gedanke konnte sich mehr bilden. In ihrem Kopf war alles schwerelos. Wie wenn sich ein Nebel oder ein Schleier um sie gelegt hätte. Sie fühlte nichts mehr, bemerkte nichts mehr, hörte nichts mehr! Für sie gab es nur noch diese kleinen Berührungen und Lukes leisen Atem neben ihrem Ohr.
Verzweifelt versuchte sie ihre Hände aus den Handschuhen zu stülpen. Ihr war viel zu warm. Und kalt zugleich.
Und da war es auch schon vorbei!
Luke hatte ihre die Kette umgelegt und sie fühlte wie der kühle Anhänger auf ihrer Brust lag. Konnte sie seine letzte Berührung des Anhängers tatsächlich spüren oder bildete sie sich das nur ein?
Das kalte Glas brannte regelrecht auf ihrer Haut. Und trotzdem hatte sie das Gefühl, noch nie etwas Besseres verspürt zu haben.
Sie drehte sich um. Da stand er! Einfach so. Im Mondschein.
Dann geschah alles in Zeitlupe.
Kurzum lehnte sie sich zu Luke hin. Ihre linke Hand legte sich auf seine rechte Schulter. Sie trat einen Schritt näher und stellte sich auf ihre Zehenspitzen. Ohne ihre Augen von dein seinigen zu lösen, strebte sie nach seiner Wange.
Sie wollte grad ihre Lippen auf seine frisch rasierte Wange pressen, da drehte Luke seinen Kopf leicht zur Seite. Statt auf die Wange, trafen Lorelais Lippen auf die von Luke.
Eigentlich hätte es bloss ein kurzer Dankeskuss auf die Wange werden sollen. Aber als Lorelai seine weichen Lippen auf den Ihrigen verspürte, lehnte sie sich noch ein kleines bisschen mehr zu ihm hin. Sie versuchte den Moment voll und ganz auszukosten. Sie versuchte das Gefühl seiner Lippen auf ihren im Kopf zu speichern.
Auch Luke kostete den Augenblick voll und ganz aus. Grade als seine Hand zu ihrer Taille wanderte, um sie noch ein Stück näher zu sich zu ziehen, gab es einen lauten Knall. Beide schraken auseinander. Verdutz und über sich selbst überrascht blickten sie sich an und dann um sich. Da war in der Nähe ein Blumentopf von einem der vielen Balkone gefallen und auf dem Boden zersprungen.
„Ãhm…!“ Wörter, wo waren bloss die Wörter, wenn Lorelai sie einmal benötigte? Verflucht!
„Lass uns doch kurz ins Hotel gehen und danach noch irgendwohin. Vielleicht finde wir noch irgendwo eine Bar und können unsere Ferien ein wenig ausklingen lassen?“, fragte Luke kühl.
Er war selbst geschockt darüber, dass sie sich eben geküsst hatten. Aber nachdem er ihr in die Augen geblickt hatte und ihren Rehkitz-im-Scheinwerferlicht-Blick gesehen hatte, stellte er ernüchtert fest, dass sie wohl nicht dasselbe gefühlt hatte wie er. Das hiess aber noch lange nicht, dass er sich deshalb den restlichen Abend vermiesen liess. Wenn sie ausgingen, konnte sie sich wenigstens unter andere Menschen mischen und mussten sich nicht auf wenigen Quadratmetern auf die Nerven gehen.
„Ja klar, wieso nicht?“, meinte Lorelai ganz perplex.
Hatten sie sich nicht soeben geküsst?
Auf dem Weg zurück ins Hotel, drehten sich Lorelais Gedanken nur um eins: „Ich habe Luke geküsst! Oh mein Gott! Ich habe Luke geküsst! Wieso habe ich Luke geküsst? Ich habe ihn geküsst! Ich habe Luke noch nie geküsst! Oh-Mein-Gott! Was habe ich mir nur dabei gedacht? Nichts habe ich mir dabei gedacht, rein gar nichts! N-I-C-H-T-S!“
Die Stimmung nach dem Kuss war komisch. Während Lorelai sich im Hotel kurz umzog, wartete Luke unten auf der Strasse auf sie. Lorelai liess der eisige Blick, welcher Luke ihr nach dem Kuss zugeworfen hatte einfach nicht los. Auch nachdem sie sich wieder zu ihm auf die Strasse gesellte, änderte sich nichts an der Situation. Luke ignorierte sie mehrheitlich und lief immer etwa fünf Schritte vor ihr her. Lorelai konnte schlecht aufholen, denn Luke lief sehr schnell.
Es dauerte nicht lange, da hatte sie ein gemütliches Lokal gefunden. Es war eine kleine Bar etwas abseits des Markusplatzes.
„Luke?“
Luke drehe sich in ihre Richtung um, die Türklinke bereits in der Hand, sah er ihren fragenden Blick. Immer noch wütend auf sie, weil sie ihn an der Nase herumgeführt und mit seinen Gefühlen gespielt hatte, warf er ihr ein genervtes „Vergiss es!“ an den Kopf, stiess die Tür ganz auf, trat ein und sah sich kurz um. Er kämpfte sich durchs Getümmel und bahnte sich den Weg zur Theke durch.
Die Bar war relativ klein, aber mit Menschen vollgepackt. Genau das, was er jetzt brauchte. Ein Ort, wo er in die Anonymität versinken konnte.
Lorelai stand ganz verdutzt vor der Tür. Langsam aber sicher wurde sie rasend vor Wut. Was war bloss los mit Luke? Er konnte sie nicht einfach so küssen und dann einfach tun, als wäre nichts gewesen! Okay, sie hatte IHN geküsst, aber er hatte ihren Kuss eindeutig erwidert. Darüber war sie sich sicher. Mit aller Kraft stiess sie die Tür hinter Luke wieder auf. Erschrocken über die vielen Menschen, machte sie sich auf die Suche nach Luke. Lorelai wurde von allen Seiten angerempelt und in eine Richtung geschoben.
„Scusi, bella signora. Posso offrirle da bere?”, fragte sie ein gutaussehender Italiener.
„Ãh… Ja!“, meinte sie dann. Mit Luke konnte sie immer noch später streiten. Und sich etwas Mut anzutrinken, um ihm endlich ihre Meinung zu sagen, konnte bestimmt nicht schaden. Ausserdem musste sie sich erst beruhigen. Da kam nette Gesellschaft und Alkohol gerade recht.
„Ah, Sie sprechen Englisch. Toll, dann kann ich ja gleich meine Englischkenntnisse etwas auffrischen. Es ist lange her, dass ich in Amerika war.“, lächelte er sie an und führte sie in eine kleine Nische mit einem kleinen Tisch und einer Polstergruppe.
„Was kann ich Ihnen bringen?“
Lorelai konnte gerade keine klaren Gedanken fassen.
„Ãberraschen Sie mich!“, wandte sie ihren Kopf zu ihm und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
Die Zeit verging wie im Flug. Als erstes brachte Alessandro ihr einen Sex on the beach. Später flossen die Tequila-Shots in Strömen. Nach einer Weile musste Lorelai jedoch aufhören, denn sie hatte bereits zum Abendessen mit Luke eine Flasche Wein getrunken und so langsam aber sicher machte sich der Alkohol bei ihr bemerkbar.
Alessandro war sehr aufgeschlossen und sprach über sich und die Welt. Lorelai hörte gespannt zu, sagte selbst aber eher wenig. Nur wenn sie direkt angesprochen wurde. Mit der Zeit hatten sich Freunde von ihm zu ihnen gesetzt. Alle sprachen Englisch, einige besser als die anderen. Doch die Gesellschaft war angenehm und Lorelai hatte ihren Spass.
Ihr Blick wanderte die ganze Zeit im Raum hin und her. Sie hatte Luke immer noch nicht entdeckt, obwohl sie bereits seit gut drei Stunden in dieser Bar sass. War Luke ohne sie wieder gegangen?
Unbewusst griff sie zu einem Glas mit Tequila. Mit einer Handbewegung war das Glas geleert. Im selben Augenblick bereute Lorelai dies schon. Eine leichte Ãbelkeit machte sich in ihrem Magen breit.
„Entschuldigt ihr mich kurz?“, fragte sie dann.
Alle sahen ihr an, dass es ihr nicht gut ging. Sie nickten und lächelten sie aufmunternd an. Lorelai schnappte sich ihre Tasche und bahnte sich den Weg zu den Toiletten. Alessia, welche auch bei ihnen am Tisch sass, begleitete Lorelai.
„Geht es dir noch gut?“, fragte sie ganz besorgt.
„Im Moment nicht wirklich.“, meinte Lorelai und kniff die Augen zusammen, als sie in den Waschraum trat, denn das grelle Licht blendete sie und verursachte nur noch schlimmere Kopfschmerzen.
„Brauchst du meine Hilfe?“
„Nein, das geht schon. Danke.“
Lorelai schenkte ihr ein schwaches Lächeln und zog sich auf einen der WCs zurück.
Nachdem sich Lorelai besser fühlte und bestimmt eine halbe Stunde im Bad verbracht hatte, trat sie wieder ins Lokal zurück. Unterdessen hatte sich die Bar geleert. Es waren nur noch wenige Nischen besetzt und einige Stühle an der Theke. Auf der Tanzfläche waren nur noch zwei Paare, welche engumschlungen zu der langsamen Musik tanzten.
Lorelai wollte sofort wieder zum Tisch, wo sich Alessia befand, zurückkehren, da erblickte sie ihn.
Luke sass an der Bar. Seine Haltung war etwas eingeknickt. Seine Arme lagen auf dem Tresen. Die Hände spielten mit dem Etikett der Bierflasche.
Lorelai schob die Schultern zurück und nahm eine gerade Haltung ein. Langsam schritt sie auf ihn zu, damit er ja nicht bemerkte, wie sehr sie schwankte. Mit konzentriertem Blick fixierte sie ihn.
Da sah sie, wie eine junge Frau mit langen, blonden Haaren auf ihn zutrat und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Abrupt blieb Lorelai stehen.
Luke drehte sich zu der Frau und lächelte sie halbherzig an. Sie zog einen Hocker näher zu Luke und setzte sich hin. Sie redete auf ihn ein und lachte immer wieder über ihre eigenen Witze.
Lorelai beobachtete die ganze Szene mit skeptischem Blick. In ihrem Magen machte sich jetzt ein anderes Gefühl breit. Wie konnte Luke es wagen, sie einfach zu küssen, um kurze Zeit später mit einer anderen Frau zu flirten. Ihr Herz begann immer schneller zu schlagen, die Wut stieg wieder in ihr Hoch. Sie begann tief ein und aus zu atmen.
Lukes blickte eher gequält und seine Augen wanderten immer wieder im Raum umher. Er nickte jedoch immer wieder höflich und versuchte dem Gespräch zu folgen. Auf einmal entdeckte er, wie Lorelai vor der Tür zum Waschraum stand und ihn musterte. Sie stand ganz angespannt da und sah ihm direkt in die Augen. Er hatte das Gefühl, dass sie sich im nächsten Augenblick umdrehen würde, da machte Lorelai einen Schritt auf ihn zu.
Als Luke sie dabei erwischte, wie sie ihn beobachtete, wollte Lorelai sich zuerst sofort umdrehen und zurück zum Tisch gehen. Aber in seinem Blick lag Verzweiflung. Lorelai kannte Luke jetzt bereits seit einigen Jahren und mit der Zeit hatte sie gelernt, seine Blicke zu lesen. Lukes Augen baten sie darum, ihn aus seiner unangenehmen Situation zu befreien. Er fühlte sich unwohl in der Nähe dieser Frau.
Als wäre der Alkohol mit einem Schlag aus ihrem System verpufft, machte sich Lorelai mit sicherem Schritt auf den Weg zur Theke. Sie wusste genau, was sie vorhatte. Lorelai wusste, wie sie dieses Flittchen loswerden konnte.
Während sie zu Luke hinüber schritt, machte sich ein Lachen auf ihrem Gesicht breit und ihre Augen blitzen förmlich auf. Luke, welcher sie die ganze Zeit im Auge behielt, wunderte sich über ihr Verhalten. Ihre Augen leuchteten blau auf. Das liess nichts Gutes vermuten. Aber das war ihm im Moment egal, denn er hatte schon so viel getrunken und diese Frau ging ihm einfach nur auf die Nerven.
Seit er vor vier Stunden die Bar betreten und sich an den Tresen gesetzt hatte, hatte er seine Position nur zweimal verändert, nämlich um kurz zur Toilette zu gehen. Er war so wütend auf Lorelai, dass sie einfach so mit seinen Gefühlen spielte und ihn dann links liegen liess, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie die Zeit vergangen war und wie der Barmann ihm ein Bier nach dem anderen aufgetischt hatte. Die Leute um ihn herum kamen und gingen. Sie bestellten, warteten bis ihre Drinks fertig waren und dann gingen sie wieder. Nur Luke verweilte den ganzen Abend an der gleichen Stelle. Er hatte das Gefühl, dass alle um ihn herum glücklich waren, nur er war einsam. Luke wunderte sich, wieso er Lorelai nie gesehen hatte, wie sie bestellen kam.
Nun stand Lorelai nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Ihr Lächeln wurde mit jedem Schritt breiter. Die Frau vor ihm quasselte weiter, bemerkte gar nicht, dass er ihr nicht zuhörte, dass Luke an ihr vorbei zu Lorelai sah.
Lorelai machte die letzten zwei Schritte auf ihn zu. Kurzentschlossen lehnte sie sich zu ihm und knallte ihre Lippen regelrecht gegen seine.
‚Nicht geniessen! NICHT geniessen! Nicht GENIESSEN! Nicht genie…‘
Lorelai versuchte sich mit diesem Mantra dagegen zu wehren, dass sie sich wieder in seinem Kuss verlor. Eigentlich war sie ja immer noch wütend auf ihn.
Als Luke seine Hand auf ihre Taille legte, seine Lippen sanft öffnete und ihre Oberlippe zwischen den seinigen gefangen nahm und leicht auf sie biss, war Lorelai verloren. Ihre Augen schlossen sich. Seine Hand wanderte zu ihrem Rücken. Mit den Fingern zeichnete er kleine Kreise, welche jedoch immer grösser wurden, bis seine Fingerspitzen den unteren Saum ihres T-Shirts erreichte. Kurzum schlüpften seine Finger unter das Shirt und zogen ihre Kreise dort weiter. Die sanfte Berührung brachte Lorelai um den Verstand. Es war wie Feuer auf ihrer Haut. Dort wo seine Finger durchwanderten, hinterliessen sie einen Schauer, so dass Lorelai die Berührungen sofort vermisste.
Verflucht! Wieso konnte er nicht mit der anderen Hand dasselbe machen?
Wie als wenn Luke ihre Gedanken gelesen hätte, gesellte sich seine zweite Hand zur ersten. Er zog sie näher zu sich hin. Die eine Hand fuhr an ihrer Wirbelsäule entlang, bis er den Verschluss ihres BHs erreichte und dann wieder herunter, während die zweite oberhalb des Jeansbund hin und her fuhr.
Unterdessen war Lorelai zwischen seine Beine getreten, hatte ihre rechte Hand an seine Wange gelegt und die linke spielte in seinem Nacken mit den Locken, welche unter seinem Hut hervorstanden. Ihre Oberlippe war immer noch zwischen Lukes Lippen gefangen, welche er mit leichten Bewegungen massierte. Lorelai musste kurz aufstöhnen und ihre Position zwischen seinen Beinen verändern. Sie wollte so vieles wie möglich von ihm berühren. Sie presste ihren Oberkörper gegen den Seinigen, während ihr Daumen begann, seine Wange zu massieren. Sie merke, wie sich wieder kleine Stoppeln auf seiner Haut bildeten. Lorelai öffnete ihren Mund und ihre Zunge schoss hervor, fuhr der Kontur seiner Unterlippe entlang, bis er ihre Oberlippe losliess. Lukes Zunge suchte die Ihrige. Doch Lorelai zog ihre kurzum zurück, lehnte sich von ihm ein Stück weg, löste ihren Mund von seinem, trat einen Schritt zurück und schlug ihn dann mit der flachen Hand gegen die Schulter.
„Luke!“, meinte Lorelai und sah ihn aus traurigen Augen an. „ Ich habe dich schon überall gesucht. Wo warst du bloss? Unser Streit vorhin tut mir furchtbar Leid, aber du kannst nicht immer weglaufen, sobald es Schwierigkeiten gibt! Bitte komm zurück ins Hotel. Ich möchte nicht, dass diese kleine Meinungsverschiedenheit uns unsere Flitterwochen verdirbt. Bitte?!“
Sie küsste ihn noch einmal auf die Lippen, weil sie es einfach nicht lassen konnte. Das Gefühl mit Luke so verbunden zu sein, war für Lorelai wie eine Droge. Je mehr sie es machte, desto abhängiger wurde sie. Dann wandte sie sich von ihm ab. Lorelai drehte ihren Kopf zur Seite und blickte die blonde Frau mit gespielter Erschrockenheit an.
„‘tschuldigung, habt ihr euch grad unterhalten? Habe ich euch bei etwas gestört?“, fragte Lorelai und deutete mit dem Finger zwischen den beiden hin und her.
„Nein, nein!“, meinte die Frau entsetzt. „Wir haben uns nur kurz unterhalten. Ich… ahm… ich geh dann jetzt mal. Tschüss!“
Sie nahm ihre Tasche, stand auf und verschwand mit hochrotem Gesicht aus der Tür. Lorelai schüttelte ihren Kopf und wandte sich mit einem Lächeln zu Luke. Als sie ihm in die Augen sah, gefror ihr das Lächeln mitten auf dem Gesicht. Aus verengten Augen blickte Luke sie an, drehte seinen Kopf weg, stand auf und machte sich auf den Weg an die frische Luft.
Dieses Mal liess Lorelai ihn aber nicht einfach so entkommen. Sie schritt dem torkelnden Luke hinterher, nahm noch ihren Mantel und seinen grünen Parka am Eingang von dem Garderobenständer und trat ihm hinterher hinaus an die kühle Nachtluft.
Vor der Tür wartete Luke auf sie. Als er hörte wie die Tür hinter ihm wieder zufiel, drehte er sich zu ihr um. Lorelai zog noch ihren Mantel über und schloss dann zu Luke auf. Dieser packte sie am Arm und zog sie hinter sich her. Lorelai wollte protestieren, aber alles ging so schnell. An der nächsten Ecke zog Luke sie etwas zur Seite und drückte sie gegen eine Hauswand.
„Das kannst du nicht mit mir machen!“
Lukes Kopf war so nah an ihrem, dass sie nur von seinem Atem her, schon wieder etwas betrunkener fühlte.
„Ich bin vielleicht das erste Mal seit gut 20 Jahren wieder so betrunken, aber das kannst du einfach nicht mit mir machen! Du kannst mich nicht so an der Nase herumführen!“
Lorelai verschlug es die Sprache. Unterdessen drückte Luke sie mit seinem ganzen Körper gegen die Wand. Ihren einen Arm hatte er angehoben und drückte ihn oberhalb ihres Kopfes dagegen. Sie hatte Angst, dass er ihren nervösen Herzschlag spüren konnte. Ihr Herz drohte ihr aus der Brust zu springen.
„Du kannst mich…“, er küsste sie kurz auf die linke Wange,
„nicht einfach so…“, dann küsste er sie auf die rechte,
„mitten auf dem…“, nun berührte er mit seinen Lippen ihren Hals,
„Markusplatz küssen!“, seine Lippen wanderten hoch und knabberten kurz an ihrem Ohr,
„Ausserdem...“, er führte seine Liebkosungen an ihrem Ohr fort,
„was fällt dir ein…“, Luke wechselte die Seite und küsste sie kurz hinter dem linken Ohr,
„mich in der Ãffentlichkeit…“, mit der einen Hand schob er ihr Haar etwas zur Seite und drückte seine Lippen an den Haaransatz,
„um meinen Verstand zu küssen?“, Lorelai legte ihren Kopf etwas zur Seite um ihm besseren Zugriff auf ihren Hals zu ermöglichen. Seine Lippen wanderten dem zu der kleinen Mulde hinter dem Ohr. Sanft platzierte er einen Kuss neben dem anderen ihrem Kiefer entlang bis er ihr Kinn erreicht. Luke lehnte sich kurz zurück und blickte in Lorelais stahlblaue Augen.
Lorelais rechte Hand liess Lukes grünen Parka auf den Boden fallen, fasste ihn am Nacken und zog ihn mit aller Kraft zu sich. Ihre Lippen krachten aufeinander, Lorelai befreite ihre linke Hand aus Lukes Griff und gesellte sie zu der andere in Lukes Nacken. Ihre Finger begannen wieder mit den Locken zu spielen. Luke machte einen weiteren Schritt auf sie zu, obwohl das wirklich nur noch schwer möglich war. Das eine Bein stellte er ihr zwischen ihre Beine. Seine Hände fuhren ihren Seiten entlang hinunter bis sie ihr auf der Hüfte lagen.
Der Kuss war intensiv und voller verborgener Leidenschaft. Ihre Lippen bewegten sich synchron zueinander, als würden sie nichts anderes kennen. Als hätten sie sich schon tausend und abertausend Mal geküsst. Und doch waren die Küsse so aufregend, dass diese Erfahrung nur neu sein konnte. Lukes Lippen waren so sanft und weich. Es fühlte sich aber gleichzeitig so an, als ob kleine Funken beim Kontakt ihrer Lippen entstanden. Lorelai versuchte all ihre Emotionen durch diesen Kuss zu vermitteln. Obwohl sie eigentlich für ihre Sprachgewandtheit bekannt war, war sie unfähig ihre Gefühle mit Worten genau auszudrücken. Zu oft war sie enttäuscht worden. Und trotzdem wollte sie sich Luke ergeben. Ihm den Zugang zu ihrem Herzen gewähren, welcher bisher nur Rory vorbehalten war.
Lukes Hände auf ihren Hüften lagen einfach nur still da und das trieb Lorelai in den Wahnsinn. Er sollte seine Hände bewegen und ihren Körper wieder mit den kleinen Handbewegungen liebkosen. Sie drückte ihre Hüfte von der Wand weg, gegen die seinige. Dabei glitten Lukes Hände unter ihren Mantel und das T-Shirt und lagen kalt auf ihrer Haut. Ein Schauer fuhr ihr den Rücken hinunter. Genau diese Berührung brauchte sie jetzt. Luke verstand sofort und begann wieder ihre zarte Haut mit seinen Fingerspitzen zu streicheln.
Sie waren umgeben von einer Wolke voller Emotionen, dass es ihnen schwer fiel, sich von einander zu lösen. Nach einer geraumen Zeit des Küssens und Liebkosens mussten sie ihre Lippen von einander trennen, damit sie endlich wieder richtig einatmen konnten.
Luke machte einen Schritt rückwärts um Lorelais Reaktion besser beobachten zu können. Sie schloss ihre Augen, der Kopf beugte sich gegen unten und sie atmete einmal tief ein, so dass ihre Lungen mit kühler Winterluft gefüllt wurden. Luke hörte wie sie noch ein paar Mal regelmässig einatmete. Die Stille war für ihn unerträglich. Als er bereits etwas sagen wollte, hob sie ihren Kopf wieder und öffnete die Augen. Was Luke sah, raubte ihm den Atem. Ihre Augen glänzten wie Sterne im Nachthimmel.
Langsam lehnte sie sich nach vorne und küsste ihn kurzerhand auf die Lippen. Ein leises „atmen“ fuhr ihr über die Lippen. Als Lorelai sah, dass er wieder bei sich war, legte sie ihm eine Hand auf die Brust.
„Was kann ich denn schon dafür, wenn du hier so vor mir stehst, in deinen Jeans und in einem weissen T-Shirt und mir das Gefühl gibst, dass ich der einzige Mensch auf Erden für dich bin?“, meinte Lorelai.
Darauf drückte Luke seine Lippen ganz sachte gegen die Ihrigen, hob blind seine Jacke vom Boden und legte sie ihr über die Schultern. Ihre Hände nahm er in die seinigen und so machten sie sich ganz langsam auf den Weg zurück ins Hotel.
Lorelai drehte sich langsam zur Seite. Ihre Augen hatte sie immer noch geschlossen, aber das grelle Licht, welches durch die Vorhänge schien, blendete sie. Lorelai schlug sich die Hände vors Gesicht.
„Urgh!“, stöhnte sie auf. Unglaubliche Schmerzen schossen durch ihren Kopf und ihr Hals war ganz trocken.
Sie brauchte dringend Wasser oder Kaffee. Kaffee wäre noch besser. Mit einer Handbewegung zog sie sich die Decke von ihrem Körper, setzte sich auf und schwang ihre Füsse auf den Boden, in der Hoffnung, dass das Zimmer aufhörte sich zu drehen. Lorelai blinzelte kurz um sich im Zimmer zu orientieren, sofort schloss sie ihre Augen wieder und begann sich ihren Weg ins Badezimmer zu ertasten. Sie stiess die Türe auf und suchte an der Wand nach dem Lichtschalter. Wieder blendete sie das Licht und sofort losch sie es wieder.
„Urgh! Dumm, dumm, dumm!“
Sie schloss die Tür hinter sich, liess die Decke auf den Boden fallen und suchte in ihrer Toilettentasche nach Aspirin. Danach füllte sie ein Glas mit Wasser, warf zwei Aspirin in den Mund und spülte sie runter. Dann trat sie in die Dusche ein. Sachte drehte sie den Wasserhahn auf und wartete auf die Wasserkaskade. Das Wasser prasselte über ihren Kopf auf ihre Schultern und lief über ihren ganzen Körper hinunter. Sie merkte, wie sich alle Verspannungen der Muskeln lösten. Zwar pochten in ihrem Kopf immer noch höllische Schmerzen, die Aspirin hatten jedoch bereits begonnen zu wirken. Mit rechts griff Lorelai nach oben und drehte den Duschkopf, dann lehnte sie ihren Kopf gegen die Wand, schloss ihre Augen und genoss das kühle Wasser, welches sie beruhigte.
Hände, überall sind seine Hände. Und wo seine Hände nicht sind, sind seine Lippen. Ihr ganzer Körper brennt wie Feuer, denn seine Berührungen sind überall. Und doch kann sie nicht genug davon bekommen. Es scheint als hätte er nicht eine Körperstelle von ihr noch nicht berührt. Sie öffnet ihre Augen und sieht ihn verschmitzt lächeln. Ihre Hände fahren ihm durch die Haare. Mit einer Bewegung zieht sie seinen Kopf zu ihrem herunter und attackiert seine Lippen.
Entsetzt öffnete Lorelai ihre Augen und starrte in die Dunkelheit.
WAS hatte sie bloss gestern Nacht gemacht?
JA, da wäre ich wieder. Wie geht es Euch denn so?
Also, das nächste Kapitel ist fertig! Ich weiss, ENDLICH! Aber, ja ich habe es geschafft. Nun, einige von Euch wissen es schon, aber ich habe nicht mehr wirklich Lust und vorallem Zeit am/fürs schreiben. Deshalb geht es meist auch immer sehr lange, bis ich die Kapitel wieder beisammen habe. Da ich auch bald Prüfungen habe und im Herbst auf Australien gehe, würde es sich viel zu lange hinziehen, bis ich meine FF fertig hätte. Deshalb wird es wohl nicht mehr so viele Kapitel geben. Obwohl ich schon versuche, die FF fertig zu bringen, ich muss wohl meine "Plan" einfach etwas kürzen. Aber ich werde es zuende bringen! Denn ich weiss, dass es sehr nervig ist, wenn eine FF einem gefällt, die aber nie zu Ende gebracht wird. Naja, ich hoffe einfach, dass ihr noch bis zum Schluss durchhält. Auch wenn nicht mehr so viele Kapitel folgen werden!
Ich danke Euch allen für Euer FB! Ich habe mich so gefreut.
Da ihr so lange habe warten müssen, gibt es grad ein sehr langes Kapitel. Obwohl ich noch nicht weiss, ob das Kapitel in einen Post passt. *pfeif*
viel Spass!
mona
Kapitel 9
„Oh Mann, Luke!“, stöhnte Lorelai auf, „Du bist viel zu stur! Wieso?“ Sie warf die Hände frustriert gegen den Himmel. „Wieso hast du mir es nicht überlassen können? Du hast es mir heute Nachmittag versprochen. Du, Luke Danes, hast gesagt: ‚Wenn es so gegen dein Ego geht, dann kannst du heute Abend das Essen bezahlen. ‘ Aber nein, wenn es dann so weit ist, bezahlst trotzdem du.“ Hart tippte sie zweimal mit dem Finger gegen seine Brust. „ Ich kann es einfach nicht fassen! Ich habe dich auch noch damit durchgehen lassen. Wieso, wieso nur? Wieso schaffst du mir immer alles abzuschlagen?“ Mit einem irritierten Blick wandte sie sich zu ihm um. Luke war jedoch einige Schritte hinter ihr stehen geblieben.
Lorelai hatte während ihrer Rede gar nicht bemerkt, dass sie am Markusplatz angekommen waren. Sie drehte ganz zu Luke um, welcher mit einem amüsierten Gesichtsausdruck da stand und darauf wartete, dass Lorelai wahrnahm, wo sie sich befanden.
Langsam blickte sie sich um und ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit.
„So schön.“, murmelte sie und drehte sich einmal im Kreis, dann sah sie zum Himmel hoch. Ihre Wut auf Luke und dem von ihm bezahlten Abendessen verflogen.
Luke hatte unterdessen die letzten zwei Schritte auf sie zugemacht und stand nun neben ihr.
„Wie wahr.“, meinte er, wandte seine Augen aber nicht von ihr ab.
Lorelai löste ihre Augen vom Firmament. Sie drehte ihren Kopf und sah Luke genau in die Augen. Als sie bemerkte, dass er sie die ganze Zeit beobachtet hatte, wurde sie ganz rot.
Er sah sie immer noch an, steckte eine Hand jedoch in seine Jackentasche und zog etwas hervor.
„Das hier wollte ich dir noch geben.“
Gespannt wartet Lorelai darauf, dass er ihr zeigte, was es war. Als er die Kette, welche er am Nachmittag gekauft hatte, auf ihrer Augenhöhe hin und her schwang, musste sie die Tränen fest zurück halten.
Jetzt verstand sie! Jetzt war klar, wieso er sie ihr nicht am Nachmittag gegeben hatte. Er hatte den perfekten Augenblick für die Ãbergaben gesucht. Und Lorelai war sich sicher, dass es keinen besseren Moment für so ein Geschenk geben würde. In Venedig, am späten Abend, auf der schneebedeckten Piazza San Marco unter dem Sternenhimmel.
Luke zeigte ihr an, ihren Schal abzunehmen, die Haare hochzuhalten und sich umzudrehen. Diesmal war das Umlegen der Kette noch schlimmer als am Nachmittag im Laden. Obwohl er versuchte, Lorelai so wenig wie möglich zu berühren, gelang ihm das nicht. Denn seine Hände zitterten. Immer wieder berührten seine Fingerspitzen leicht ihren Nacken und hinterliessen brennende Löcher. Lorelais Knie zitterten und sie konnte sich kaum aufrecht halten. Diese kleinen Berührungen waren die Hölle. Und Himmel zugleich!
Sie hatte das Gefühl, dass sie schweben würde. Kein klarer Gedanke konnte sich mehr bilden. In ihrem Kopf war alles schwerelos. Wie wenn sich ein Nebel oder ein Schleier um sie gelegt hätte. Sie fühlte nichts mehr, bemerkte nichts mehr, hörte nichts mehr! Für sie gab es nur noch diese kleinen Berührungen und Lukes leisen Atem neben ihrem Ohr.
Verzweifelt versuchte sie ihre Hände aus den Handschuhen zu stülpen. Ihr war viel zu warm. Und kalt zugleich.
Und da war es auch schon vorbei!
Luke hatte ihre die Kette umgelegt und sie fühlte wie der kühle Anhänger auf ihrer Brust lag. Konnte sie seine letzte Berührung des Anhängers tatsächlich spüren oder bildete sie sich das nur ein?
Das kalte Glas brannte regelrecht auf ihrer Haut. Und trotzdem hatte sie das Gefühl, noch nie etwas Besseres verspürt zu haben.
Sie drehte sich um. Da stand er! Einfach so. Im Mondschein.
Dann geschah alles in Zeitlupe.
Kurzum lehnte sie sich zu Luke hin. Ihre linke Hand legte sich auf seine rechte Schulter. Sie trat einen Schritt näher und stellte sich auf ihre Zehenspitzen. Ohne ihre Augen von dein seinigen zu lösen, strebte sie nach seiner Wange.
Sie wollte grad ihre Lippen auf seine frisch rasierte Wange pressen, da drehte Luke seinen Kopf leicht zur Seite. Statt auf die Wange, trafen Lorelais Lippen auf die von Luke.
Eigentlich hätte es bloss ein kurzer Dankeskuss auf die Wange werden sollen. Aber als Lorelai seine weichen Lippen auf den Ihrigen verspürte, lehnte sie sich noch ein kleines bisschen mehr zu ihm hin. Sie versuchte den Moment voll und ganz auszukosten. Sie versuchte das Gefühl seiner Lippen auf ihren im Kopf zu speichern.
Auch Luke kostete den Augenblick voll und ganz aus. Grade als seine Hand zu ihrer Taille wanderte, um sie noch ein Stück näher zu sich zu ziehen, gab es einen lauten Knall. Beide schraken auseinander. Verdutz und über sich selbst überrascht blickten sie sich an und dann um sich. Da war in der Nähe ein Blumentopf von einem der vielen Balkone gefallen und auf dem Boden zersprungen.
„Ãhm…!“ Wörter, wo waren bloss die Wörter, wenn Lorelai sie einmal benötigte? Verflucht!
„Lass uns doch kurz ins Hotel gehen und danach noch irgendwohin. Vielleicht finde wir noch irgendwo eine Bar und können unsere Ferien ein wenig ausklingen lassen?“, fragte Luke kühl.
Er war selbst geschockt darüber, dass sie sich eben geküsst hatten. Aber nachdem er ihr in die Augen geblickt hatte und ihren Rehkitz-im-Scheinwerferlicht-Blick gesehen hatte, stellte er ernüchtert fest, dass sie wohl nicht dasselbe gefühlt hatte wie er. Das hiess aber noch lange nicht, dass er sich deshalb den restlichen Abend vermiesen liess. Wenn sie ausgingen, konnte sie sich wenigstens unter andere Menschen mischen und mussten sich nicht auf wenigen Quadratmetern auf die Nerven gehen.
„Ja klar, wieso nicht?“, meinte Lorelai ganz perplex.
Hatten sie sich nicht soeben geküsst?
Auf dem Weg zurück ins Hotel, drehten sich Lorelais Gedanken nur um eins: „Ich habe Luke geküsst! Oh mein Gott! Ich habe Luke geküsst! Wieso habe ich Luke geküsst? Ich habe ihn geküsst! Ich habe Luke noch nie geküsst! Oh-Mein-Gott! Was habe ich mir nur dabei gedacht? Nichts habe ich mir dabei gedacht, rein gar nichts! N-I-C-H-T-S!“
Die Stimmung nach dem Kuss war komisch. Während Lorelai sich im Hotel kurz umzog, wartete Luke unten auf der Strasse auf sie. Lorelai liess der eisige Blick, welcher Luke ihr nach dem Kuss zugeworfen hatte einfach nicht los. Auch nachdem sie sich wieder zu ihm auf die Strasse gesellte, änderte sich nichts an der Situation. Luke ignorierte sie mehrheitlich und lief immer etwa fünf Schritte vor ihr her. Lorelai konnte schlecht aufholen, denn Luke lief sehr schnell.
Es dauerte nicht lange, da hatte sie ein gemütliches Lokal gefunden. Es war eine kleine Bar etwas abseits des Markusplatzes.
„Luke?“
Luke drehe sich in ihre Richtung um, die Türklinke bereits in der Hand, sah er ihren fragenden Blick. Immer noch wütend auf sie, weil sie ihn an der Nase herumgeführt und mit seinen Gefühlen gespielt hatte, warf er ihr ein genervtes „Vergiss es!“ an den Kopf, stiess die Tür ganz auf, trat ein und sah sich kurz um. Er kämpfte sich durchs Getümmel und bahnte sich den Weg zur Theke durch.
Die Bar war relativ klein, aber mit Menschen vollgepackt. Genau das, was er jetzt brauchte. Ein Ort, wo er in die Anonymität versinken konnte.
Lorelai stand ganz verdutzt vor der Tür. Langsam aber sicher wurde sie rasend vor Wut. Was war bloss los mit Luke? Er konnte sie nicht einfach so küssen und dann einfach tun, als wäre nichts gewesen! Okay, sie hatte IHN geküsst, aber er hatte ihren Kuss eindeutig erwidert. Darüber war sie sich sicher. Mit aller Kraft stiess sie die Tür hinter Luke wieder auf. Erschrocken über die vielen Menschen, machte sie sich auf die Suche nach Luke. Lorelai wurde von allen Seiten angerempelt und in eine Richtung geschoben.
„Scusi, bella signora. Posso offrirle da bere?”, fragte sie ein gutaussehender Italiener.
„Ãh… Ja!“, meinte sie dann. Mit Luke konnte sie immer noch später streiten. Und sich etwas Mut anzutrinken, um ihm endlich ihre Meinung zu sagen, konnte bestimmt nicht schaden. Ausserdem musste sie sich erst beruhigen. Da kam nette Gesellschaft und Alkohol gerade recht.
„Ah, Sie sprechen Englisch. Toll, dann kann ich ja gleich meine Englischkenntnisse etwas auffrischen. Es ist lange her, dass ich in Amerika war.“, lächelte er sie an und führte sie in eine kleine Nische mit einem kleinen Tisch und einer Polstergruppe.
„Was kann ich Ihnen bringen?“
Lorelai konnte gerade keine klaren Gedanken fassen.
„Ãberraschen Sie mich!“, wandte sie ihren Kopf zu ihm und schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
Die Zeit verging wie im Flug. Als erstes brachte Alessandro ihr einen Sex on the beach. Später flossen die Tequila-Shots in Strömen. Nach einer Weile musste Lorelai jedoch aufhören, denn sie hatte bereits zum Abendessen mit Luke eine Flasche Wein getrunken und so langsam aber sicher machte sich der Alkohol bei ihr bemerkbar.
Alessandro war sehr aufgeschlossen und sprach über sich und die Welt. Lorelai hörte gespannt zu, sagte selbst aber eher wenig. Nur wenn sie direkt angesprochen wurde. Mit der Zeit hatten sich Freunde von ihm zu ihnen gesetzt. Alle sprachen Englisch, einige besser als die anderen. Doch die Gesellschaft war angenehm und Lorelai hatte ihren Spass.
Ihr Blick wanderte die ganze Zeit im Raum hin und her. Sie hatte Luke immer noch nicht entdeckt, obwohl sie bereits seit gut drei Stunden in dieser Bar sass. War Luke ohne sie wieder gegangen?
Unbewusst griff sie zu einem Glas mit Tequila. Mit einer Handbewegung war das Glas geleert. Im selben Augenblick bereute Lorelai dies schon. Eine leichte Ãbelkeit machte sich in ihrem Magen breit.
„Entschuldigt ihr mich kurz?“, fragte sie dann.
Alle sahen ihr an, dass es ihr nicht gut ging. Sie nickten und lächelten sie aufmunternd an. Lorelai schnappte sich ihre Tasche und bahnte sich den Weg zu den Toiletten. Alessia, welche auch bei ihnen am Tisch sass, begleitete Lorelai.
„Geht es dir noch gut?“, fragte sie ganz besorgt.
„Im Moment nicht wirklich.“, meinte Lorelai und kniff die Augen zusammen, als sie in den Waschraum trat, denn das grelle Licht blendete sie und verursachte nur noch schlimmere Kopfschmerzen.
„Brauchst du meine Hilfe?“
„Nein, das geht schon. Danke.“
Lorelai schenkte ihr ein schwaches Lächeln und zog sich auf einen der WCs zurück.
Nachdem sich Lorelai besser fühlte und bestimmt eine halbe Stunde im Bad verbracht hatte, trat sie wieder ins Lokal zurück. Unterdessen hatte sich die Bar geleert. Es waren nur noch wenige Nischen besetzt und einige Stühle an der Theke. Auf der Tanzfläche waren nur noch zwei Paare, welche engumschlungen zu der langsamen Musik tanzten.
Lorelai wollte sofort wieder zum Tisch, wo sich Alessia befand, zurückkehren, da erblickte sie ihn.
Luke sass an der Bar. Seine Haltung war etwas eingeknickt. Seine Arme lagen auf dem Tresen. Die Hände spielten mit dem Etikett der Bierflasche.
Lorelai schob die Schultern zurück und nahm eine gerade Haltung ein. Langsam schritt sie auf ihn zu, damit er ja nicht bemerkte, wie sehr sie schwankte. Mit konzentriertem Blick fixierte sie ihn.
Da sah sie, wie eine junge Frau mit langen, blonden Haaren auf ihn zutrat und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Abrupt blieb Lorelai stehen.
Luke drehte sich zu der Frau und lächelte sie halbherzig an. Sie zog einen Hocker näher zu Luke und setzte sich hin. Sie redete auf ihn ein und lachte immer wieder über ihre eigenen Witze.
Lorelai beobachtete die ganze Szene mit skeptischem Blick. In ihrem Magen machte sich jetzt ein anderes Gefühl breit. Wie konnte Luke es wagen, sie einfach zu küssen, um kurze Zeit später mit einer anderen Frau zu flirten. Ihr Herz begann immer schneller zu schlagen, die Wut stieg wieder in ihr Hoch. Sie begann tief ein und aus zu atmen.
Lukes blickte eher gequält und seine Augen wanderten immer wieder im Raum umher. Er nickte jedoch immer wieder höflich und versuchte dem Gespräch zu folgen. Auf einmal entdeckte er, wie Lorelai vor der Tür zum Waschraum stand und ihn musterte. Sie stand ganz angespannt da und sah ihm direkt in die Augen. Er hatte das Gefühl, dass sie sich im nächsten Augenblick umdrehen würde, da machte Lorelai einen Schritt auf ihn zu.
Als Luke sie dabei erwischte, wie sie ihn beobachtete, wollte Lorelai sich zuerst sofort umdrehen und zurück zum Tisch gehen. Aber in seinem Blick lag Verzweiflung. Lorelai kannte Luke jetzt bereits seit einigen Jahren und mit der Zeit hatte sie gelernt, seine Blicke zu lesen. Lukes Augen baten sie darum, ihn aus seiner unangenehmen Situation zu befreien. Er fühlte sich unwohl in der Nähe dieser Frau.
Als wäre der Alkohol mit einem Schlag aus ihrem System verpufft, machte sich Lorelai mit sicherem Schritt auf den Weg zur Theke. Sie wusste genau, was sie vorhatte. Lorelai wusste, wie sie dieses Flittchen loswerden konnte.
Während sie zu Luke hinüber schritt, machte sich ein Lachen auf ihrem Gesicht breit und ihre Augen blitzen förmlich auf. Luke, welcher sie die ganze Zeit im Auge behielt, wunderte sich über ihr Verhalten. Ihre Augen leuchteten blau auf. Das liess nichts Gutes vermuten. Aber das war ihm im Moment egal, denn er hatte schon so viel getrunken und diese Frau ging ihm einfach nur auf die Nerven.
Seit er vor vier Stunden die Bar betreten und sich an den Tresen gesetzt hatte, hatte er seine Position nur zweimal verändert, nämlich um kurz zur Toilette zu gehen. Er war so wütend auf Lorelai, dass sie einfach so mit seinen Gefühlen spielte und ihn dann links liegen liess, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie die Zeit vergangen war und wie der Barmann ihm ein Bier nach dem anderen aufgetischt hatte. Die Leute um ihn herum kamen und gingen. Sie bestellten, warteten bis ihre Drinks fertig waren und dann gingen sie wieder. Nur Luke verweilte den ganzen Abend an der gleichen Stelle. Er hatte das Gefühl, dass alle um ihn herum glücklich waren, nur er war einsam. Luke wunderte sich, wieso er Lorelai nie gesehen hatte, wie sie bestellen kam.
Nun stand Lorelai nur noch wenige Schritte von ihm entfernt. Ihr Lächeln wurde mit jedem Schritt breiter. Die Frau vor ihm quasselte weiter, bemerkte gar nicht, dass er ihr nicht zuhörte, dass Luke an ihr vorbei zu Lorelai sah.
Lorelai machte die letzten zwei Schritte auf ihn zu. Kurzentschlossen lehnte sie sich zu ihm und knallte ihre Lippen regelrecht gegen seine.
‚Nicht geniessen! NICHT geniessen! Nicht GENIESSEN! Nicht genie…‘
Lorelai versuchte sich mit diesem Mantra dagegen zu wehren, dass sie sich wieder in seinem Kuss verlor. Eigentlich war sie ja immer noch wütend auf ihn.
Als Luke seine Hand auf ihre Taille legte, seine Lippen sanft öffnete und ihre Oberlippe zwischen den seinigen gefangen nahm und leicht auf sie biss, war Lorelai verloren. Ihre Augen schlossen sich. Seine Hand wanderte zu ihrem Rücken. Mit den Fingern zeichnete er kleine Kreise, welche jedoch immer grösser wurden, bis seine Fingerspitzen den unteren Saum ihres T-Shirts erreichte. Kurzum schlüpften seine Finger unter das Shirt und zogen ihre Kreise dort weiter. Die sanfte Berührung brachte Lorelai um den Verstand. Es war wie Feuer auf ihrer Haut. Dort wo seine Finger durchwanderten, hinterliessen sie einen Schauer, so dass Lorelai die Berührungen sofort vermisste.
Verflucht! Wieso konnte er nicht mit der anderen Hand dasselbe machen?
Wie als wenn Luke ihre Gedanken gelesen hätte, gesellte sich seine zweite Hand zur ersten. Er zog sie näher zu sich hin. Die eine Hand fuhr an ihrer Wirbelsäule entlang, bis er den Verschluss ihres BHs erreichte und dann wieder herunter, während die zweite oberhalb des Jeansbund hin und her fuhr.
Unterdessen war Lorelai zwischen seine Beine getreten, hatte ihre rechte Hand an seine Wange gelegt und die linke spielte in seinem Nacken mit den Locken, welche unter seinem Hut hervorstanden. Ihre Oberlippe war immer noch zwischen Lukes Lippen gefangen, welche er mit leichten Bewegungen massierte. Lorelai musste kurz aufstöhnen und ihre Position zwischen seinen Beinen verändern. Sie wollte so vieles wie möglich von ihm berühren. Sie presste ihren Oberkörper gegen den Seinigen, während ihr Daumen begann, seine Wange zu massieren. Sie merke, wie sich wieder kleine Stoppeln auf seiner Haut bildeten. Lorelai öffnete ihren Mund und ihre Zunge schoss hervor, fuhr der Kontur seiner Unterlippe entlang, bis er ihre Oberlippe losliess. Lukes Zunge suchte die Ihrige. Doch Lorelai zog ihre kurzum zurück, lehnte sich von ihm ein Stück weg, löste ihren Mund von seinem, trat einen Schritt zurück und schlug ihn dann mit der flachen Hand gegen die Schulter.
„Luke!“, meinte Lorelai und sah ihn aus traurigen Augen an. „ Ich habe dich schon überall gesucht. Wo warst du bloss? Unser Streit vorhin tut mir furchtbar Leid, aber du kannst nicht immer weglaufen, sobald es Schwierigkeiten gibt! Bitte komm zurück ins Hotel. Ich möchte nicht, dass diese kleine Meinungsverschiedenheit uns unsere Flitterwochen verdirbt. Bitte?!“
Sie küsste ihn noch einmal auf die Lippen, weil sie es einfach nicht lassen konnte. Das Gefühl mit Luke so verbunden zu sein, war für Lorelai wie eine Droge. Je mehr sie es machte, desto abhängiger wurde sie. Dann wandte sie sich von ihm ab. Lorelai drehte ihren Kopf zur Seite und blickte die blonde Frau mit gespielter Erschrockenheit an.
„‘tschuldigung, habt ihr euch grad unterhalten? Habe ich euch bei etwas gestört?“, fragte Lorelai und deutete mit dem Finger zwischen den beiden hin und her.
„Nein, nein!“, meinte die Frau entsetzt. „Wir haben uns nur kurz unterhalten. Ich… ahm… ich geh dann jetzt mal. Tschüss!“
Sie nahm ihre Tasche, stand auf und verschwand mit hochrotem Gesicht aus der Tür. Lorelai schüttelte ihren Kopf und wandte sich mit einem Lächeln zu Luke. Als sie ihm in die Augen sah, gefror ihr das Lächeln mitten auf dem Gesicht. Aus verengten Augen blickte Luke sie an, drehte seinen Kopf weg, stand auf und machte sich auf den Weg an die frische Luft.
Dieses Mal liess Lorelai ihn aber nicht einfach so entkommen. Sie schritt dem torkelnden Luke hinterher, nahm noch ihren Mantel und seinen grünen Parka am Eingang von dem Garderobenständer und trat ihm hinterher hinaus an die kühle Nachtluft.
Vor der Tür wartete Luke auf sie. Als er hörte wie die Tür hinter ihm wieder zufiel, drehte er sich zu ihr um. Lorelai zog noch ihren Mantel über und schloss dann zu Luke auf. Dieser packte sie am Arm und zog sie hinter sich her. Lorelai wollte protestieren, aber alles ging so schnell. An der nächsten Ecke zog Luke sie etwas zur Seite und drückte sie gegen eine Hauswand.
„Das kannst du nicht mit mir machen!“
Lukes Kopf war so nah an ihrem, dass sie nur von seinem Atem her, schon wieder etwas betrunkener fühlte.
„Ich bin vielleicht das erste Mal seit gut 20 Jahren wieder so betrunken, aber das kannst du einfach nicht mit mir machen! Du kannst mich nicht so an der Nase herumführen!“
Lorelai verschlug es die Sprache. Unterdessen drückte Luke sie mit seinem ganzen Körper gegen die Wand. Ihren einen Arm hatte er angehoben und drückte ihn oberhalb ihres Kopfes dagegen. Sie hatte Angst, dass er ihren nervösen Herzschlag spüren konnte. Ihr Herz drohte ihr aus der Brust zu springen.
„Du kannst mich…“, er küsste sie kurz auf die linke Wange,
„nicht einfach so…“, dann küsste er sie auf die rechte,
„mitten auf dem…“, nun berührte er mit seinen Lippen ihren Hals,
„Markusplatz küssen!“, seine Lippen wanderten hoch und knabberten kurz an ihrem Ohr,
„Ausserdem...“, er führte seine Liebkosungen an ihrem Ohr fort,
„was fällt dir ein…“, Luke wechselte die Seite und küsste sie kurz hinter dem linken Ohr,
„mich in der Ãffentlichkeit…“, mit der einen Hand schob er ihr Haar etwas zur Seite und drückte seine Lippen an den Haaransatz,
„um meinen Verstand zu küssen?“, Lorelai legte ihren Kopf etwas zur Seite um ihm besseren Zugriff auf ihren Hals zu ermöglichen. Seine Lippen wanderten dem zu der kleinen Mulde hinter dem Ohr. Sanft platzierte er einen Kuss neben dem anderen ihrem Kiefer entlang bis er ihr Kinn erreicht. Luke lehnte sich kurz zurück und blickte in Lorelais stahlblaue Augen.
Lorelais rechte Hand liess Lukes grünen Parka auf den Boden fallen, fasste ihn am Nacken und zog ihn mit aller Kraft zu sich. Ihre Lippen krachten aufeinander, Lorelai befreite ihre linke Hand aus Lukes Griff und gesellte sie zu der andere in Lukes Nacken. Ihre Finger begannen wieder mit den Locken zu spielen. Luke machte einen weiteren Schritt auf sie zu, obwohl das wirklich nur noch schwer möglich war. Das eine Bein stellte er ihr zwischen ihre Beine. Seine Hände fuhren ihren Seiten entlang hinunter bis sie ihr auf der Hüfte lagen.
Der Kuss war intensiv und voller verborgener Leidenschaft. Ihre Lippen bewegten sich synchron zueinander, als würden sie nichts anderes kennen. Als hätten sie sich schon tausend und abertausend Mal geküsst. Und doch waren die Küsse so aufregend, dass diese Erfahrung nur neu sein konnte. Lukes Lippen waren so sanft und weich. Es fühlte sich aber gleichzeitig so an, als ob kleine Funken beim Kontakt ihrer Lippen entstanden. Lorelai versuchte all ihre Emotionen durch diesen Kuss zu vermitteln. Obwohl sie eigentlich für ihre Sprachgewandtheit bekannt war, war sie unfähig ihre Gefühle mit Worten genau auszudrücken. Zu oft war sie enttäuscht worden. Und trotzdem wollte sie sich Luke ergeben. Ihm den Zugang zu ihrem Herzen gewähren, welcher bisher nur Rory vorbehalten war.
Lukes Hände auf ihren Hüften lagen einfach nur still da und das trieb Lorelai in den Wahnsinn. Er sollte seine Hände bewegen und ihren Körper wieder mit den kleinen Handbewegungen liebkosen. Sie drückte ihre Hüfte von der Wand weg, gegen die seinige. Dabei glitten Lukes Hände unter ihren Mantel und das T-Shirt und lagen kalt auf ihrer Haut. Ein Schauer fuhr ihr den Rücken hinunter. Genau diese Berührung brauchte sie jetzt. Luke verstand sofort und begann wieder ihre zarte Haut mit seinen Fingerspitzen zu streicheln.
Sie waren umgeben von einer Wolke voller Emotionen, dass es ihnen schwer fiel, sich von einander zu lösen. Nach einer geraumen Zeit des Küssens und Liebkosens mussten sie ihre Lippen von einander trennen, damit sie endlich wieder richtig einatmen konnten.
Luke machte einen Schritt rückwärts um Lorelais Reaktion besser beobachten zu können. Sie schloss ihre Augen, der Kopf beugte sich gegen unten und sie atmete einmal tief ein, so dass ihre Lungen mit kühler Winterluft gefüllt wurden. Luke hörte wie sie noch ein paar Mal regelmässig einatmete. Die Stille war für ihn unerträglich. Als er bereits etwas sagen wollte, hob sie ihren Kopf wieder und öffnete die Augen. Was Luke sah, raubte ihm den Atem. Ihre Augen glänzten wie Sterne im Nachthimmel.
Langsam lehnte sie sich nach vorne und küsste ihn kurzerhand auf die Lippen. Ein leises „atmen“ fuhr ihr über die Lippen. Als Lorelai sah, dass er wieder bei sich war, legte sie ihm eine Hand auf die Brust.
„Was kann ich denn schon dafür, wenn du hier so vor mir stehst, in deinen Jeans und in einem weissen T-Shirt und mir das Gefühl gibst, dass ich der einzige Mensch auf Erden für dich bin?“, meinte Lorelai.
Darauf drückte Luke seine Lippen ganz sachte gegen die Ihrigen, hob blind seine Jacke vom Boden und legte sie ihr über die Schultern. Ihre Hände nahm er in die seinigen und so machten sie sich ganz langsam auf den Weg zurück ins Hotel.
Lorelai drehte sich langsam zur Seite. Ihre Augen hatte sie immer noch geschlossen, aber das grelle Licht, welches durch die Vorhänge schien, blendete sie. Lorelai schlug sich die Hände vors Gesicht.
„Urgh!“, stöhnte sie auf. Unglaubliche Schmerzen schossen durch ihren Kopf und ihr Hals war ganz trocken.
Sie brauchte dringend Wasser oder Kaffee. Kaffee wäre noch besser. Mit einer Handbewegung zog sie sich die Decke von ihrem Körper, setzte sich auf und schwang ihre Füsse auf den Boden, in der Hoffnung, dass das Zimmer aufhörte sich zu drehen. Lorelai blinzelte kurz um sich im Zimmer zu orientieren, sofort schloss sie ihre Augen wieder und begann sich ihren Weg ins Badezimmer zu ertasten. Sie stiess die Türe auf und suchte an der Wand nach dem Lichtschalter. Wieder blendete sie das Licht und sofort losch sie es wieder.
„Urgh! Dumm, dumm, dumm!“
Sie schloss die Tür hinter sich, liess die Decke auf den Boden fallen und suchte in ihrer Toilettentasche nach Aspirin. Danach füllte sie ein Glas mit Wasser, warf zwei Aspirin in den Mund und spülte sie runter. Dann trat sie in die Dusche ein. Sachte drehte sie den Wasserhahn auf und wartete auf die Wasserkaskade. Das Wasser prasselte über ihren Kopf auf ihre Schultern und lief über ihren ganzen Körper hinunter. Sie merkte, wie sich alle Verspannungen der Muskeln lösten. Zwar pochten in ihrem Kopf immer noch höllische Schmerzen, die Aspirin hatten jedoch bereits begonnen zu wirken. Mit rechts griff Lorelai nach oben und drehte den Duschkopf, dann lehnte sie ihren Kopf gegen die Wand, schloss ihre Augen und genoss das kühle Wasser, welches sie beruhigte.
Hände, überall sind seine Hände. Und wo seine Hände nicht sind, sind seine Lippen. Ihr ganzer Körper brennt wie Feuer, denn seine Berührungen sind überall. Und doch kann sie nicht genug davon bekommen. Es scheint als hätte er nicht eine Körperstelle von ihr noch nicht berührt. Sie öffnet ihre Augen und sieht ihn verschmitzt lächeln. Ihre Hände fahren ihm durch die Haare. Mit einer Bewegung zieht sie seinen Kopf zu ihrem herunter und attackiert seine Lippen.
Entsetzt öffnete Lorelai ihre Augen und starrte in die Dunkelheit.
WAS hatte sie bloss gestern Nacht gemacht?