Kapitel 4.
Sie fährt sich mit der Bürste durchs Haar und betrachtet sich im Spiegel. Sie trägt ein hellblaues, trägerloses Chiffonkleid, das am Oberkörper eng anliegt und zum Ende, welches an den Knien ist, etwas weiter wird. Das Oberteil ist herzförmig geschnitten und macht so ein wunderschönes Dekolleté. Sie verschränkt ihre Arme um das Kleid zu zumachen, sie kommt aber nicht an den ReiÃverschluss. „Mist!“ flucht sie leise. Es klopft an ihrer Tür. „Ja?“ sie blickt auf und hält das Kleid an sich, während die Tür aufgeht. Milo taucht auf und tritt ein. „Morgen.“ sie beiÃt sich leicht auf die Unterlippe und sieht ihn unsicher an. „Guten Morgen.“ murmelt sie leise. „Ich soll fragen, ob du fertig bist, wir wollen gleich los.“ sich etwas unwohl fühlend zupft er an seiner Krawatte rum und versucht sie nicht an zu starren. „Ja, ich komme, ich muss nur noch das Kleid zu kriegen.“ antwortet sie. Er hebt kurz seine Hand und deutet auf sie. „Soll ich?“ sie zuckt mit ihren Schultern. „Wenn es dir nichts ausmacht.“ ohne was zu sagen geht er auf sie zu und sie dreht sich zum Spiegel.
Er legt seine linke Hand auf ihren Rücken, die Rechte umfasst den ReiÃverschluss und fährt ihn langsam hoch. Sie streicht ihr Haar nach Vorn und er blickt auf, als er ihren Duft wahr nimmt. Sie beobachtet ihn durch den Spiegel, genieÃt das Gefühl, das sie verspürt, als seine Finger über das Kleid streichen. Er ist fertig und geht einen Schritt zurück. „Danke.“ murmelt sie leise und legt ihre Arme um sich. „Kein Problem. Gehen wir?“ sie nickt, nimmt sich ihre Tasche und folgt ihm. Sie kommen gerade aus dem Zimmer, als Elisia kommt. „Da seit ihr ja.“ sie packt Beide an den Handgelenken und zieht sie mit sich. „Dass ihr Beide auch immer so trödeln müsst!“ sie steigen in die angemietete Limousine und fahren schon los. Carlos sieht die Beiden an, die schweigend nebeneinander sitzen und jeweils aus dem Fenster auf ihrer Seite gucken. Er stupst seine Frau an und deutet auf die Beiden. Sie bemerkt ihr Unbehagen auch und sieht ihren Mann fragend an, der nur mit den Schultern zuckt.
Zehn Minuten später sind sie an der Kirche angelangt und steigen aus. „Wir sitzen in der ersten Reihe.“ teilt Elisia mit. „Ach wirklich? Ich dachte, ich als Bruder sitze irgendwo Hinten.“ erwidert Milo sarkastisch. „Die Familie sitzt immer in der ersten Reihe, Mom.“ fügt er augenrollend hinzu. Seine Mutter wirft ihm einen Blick zu und hackt sich bei Kim ein. „Komm, ich will mir nicht die unsinnigen Kommentare meines Sohnes anhören.“ sie betreten die Kirche. „Ist es in Ordnung wenn ich in der zweiten Reihe sitze?“ fragt Kim auf einmal und wird schräg angeschaut. „Ich mein, ich kann auch ein paar Reihen weiter hinten sitzen, aber eigentlich würde ich gerne etwas sehen.“ erklärt sie zögernd. Elisia rollt mit ihren Augen. Eindeutig ein Zeichen, dass sie es Milo vererbt hat. „Schatz, du sitzt natürlich bei uns Vorne.“ antwortet sie. „Achja?“ fragt sie überrascht. „Natürlich. Erstens war es sowieso klar und zweitens hat Lor es noch extra gesagt.“ sie setzen sich in die erste Reihe und warten. Sie hören ein leises Zischen und drehen sich um.
Rose steht an einer Tür, die zum Nebenraum führt. „Kim, komm mal her!“ die junge Schauspielerin schaut sich kurz um, lächelt ein paar Gästen zu und läuft dann langsam auf sie zu. „Was ist denn los?“ fragt sie, als sie die Tür hinter sich schlieÃt. „Ich glaub Laurel kriegt kalte FüÃe.“ informiert die älteste der Ventimiglia Kinder sie. „Und wie soll ich da helfen?“ Kim sieht sie verwirrt an. „Rede mit ihr.“ Kim kneift ihre Brauen zusammen. „Du bist doch die, die verheiratet ist.“ erwidert sie sofort. „Ich hatte aber keine kalten FüÃe...bitte Kim, ich hab alles versucht.“ die Brünette sieht die zweite Dunkelhaarige bittend an. „Okay...ich kann aber nichts versprechen.“ Rose umarmt sie fest. „Danke.“ sie geht wider in die Kirche und stellt sich zu ihrer Familie. „Was ist los?“ fragen diese sofort. „Lor ist ziemlich...nervös.“ antwortet sie vorsichtig ausgedrückt. Ihre Mutter sieht sie besorgt an. „Sie lässt doch nicht etwa alles platzen, oder?“ Rose schüttelt ihren Kopf. „Glaub ich nicht...Kim redet mit ihr.“ antwortet sie nur.
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Leise klopft Kim an die braune Tür. „Ja?“ hört sie eine leise Stimme und tritt ein. Laurel sitzt in ihrem wunderschönen Brautkleid auf einem Stuhl. Kim geht langsam auf sie zu und erkennt, dass sie weint. „Hey, was ist denn los?“ fragt sie sanft nach und kniet sich vor sie hin. „Ich ab Angst.“ flüstert die Braut leise und schnieft. Kim nimmt ein Taschentuch aus einer groÃen Box und tupft ihr die Tränen weg. „Wovor denn?“ will sie wissen. Laurel zuckt mit ihren Schultern. „Dass es nicht funktioniert, denke ich.“ Kim lächelt sie einfühlsam an. „Du warst dir doch immer so sicher.“ Laurel nickt leicht, sieht aber immer noch unsicher aus. „Liebst du Toni?“ fragt Kim gerade raus. Laurel nickt. „Natürlich.“ antwortet sie sofort. „Möchtest du für immer mit ihm zusammen sein, Abends mit ihm einschlafen und Morgens mit ihm aufwachen? Hast du immer dieses Kribbeln im Bauch wenn du nur an ihn denkst und jagt er dir Gänsehaut ein, wenn er dich berührt?“ ein Lächeln breitet sich auf Laurel´s Gesicht aus. „Ja.“ haucht sie leise. „Dann geh da raus und hol ihn dir.“ sie stehen auf und umarmen sich. „Danke Kim.“ murmelt die bald verheiratete Frau. „Kein Problem, dafür sind Freunde da.“ lächelt Kim.
Laurel atmet tief durch und blickt zur Tür. „Was machst du denn hier?“ Kim dreht sich um und blickt Milo überrascht an, der an der Tür lehnt. „Mom macht sich schon Sorgen.“ antwortet er nur und blickt zu Kim. „Ich bin schon fertig.“ sie dreht sich noch mal zu Kim. „Wie seh ich aus?“ lächelnd streicht Kim ihr den Schleier glatt. „Wundervoll, perfekt.“ zufrieden lächelnd geht die Braut zur Tür. „Sagt ihr Bescheid, dass ich bereit bin?“ die Beiden nicken und sie geht. Kim geht ebenfalls zur Tür und gerade, als sie aus dem Zimmer treten will vernimmt sie seine Stimme. „Können wir reden?“ sie bleibt stehen und schielt zu ihm rauf. „Nicht hier...und nicht jetzt. Das ist der Moment deiner Schwester.“ antwortet sie leise. Er nickt verstehend, legt seine Hand auf ihren Rücken und führt sie in die Kirche.
Sofort blicken sie alle erwartungsvoll an und atmen erleichtert aus, als die Beiden nicken und sich setzen. Die Orgel ertönt und alle Gäste erheben sich und schauen zu dem groÃen Bogen, an dem in diesem Moment Laurel auftaucht und langsam mit Carlos in Richtung Altar schreitet. Sie lächelt ihrer Familie glücklich zu und sieht dann strahlend zu ihrem Zukünftigen. Kurz vor dem Altar bleiben sie stehen, bekommt von Carlos einen Kuss auf die Stirn und wird an Toni weiter gegeben. Lächelnd setzt Carlos sich neben seine Frau, die sofort seine Hand nimmt und ihn verliebt ansieht. Er gibt ihr einen kurzen Kuss und blickt dann auf, als der Pfarrer anfängt zu sprechen. „Liebe Familie, liebe Freunde, liebe Bekannte...wir haben uns heute hier versammelt...“
Jubelnd stehen die Gäste in zwei gegenüberliegenden Reihen und werfen Reis, als das frisch vermählte Brautpaar drunter her läuft. Als sie bei den letzten angekommen sind fange alle an zu klatschen und beginnen ihnen zu gratulieren. Kim hält sich im Hintergrund und wartet bis ihre Familie fertig ist...wenigstens die, die ihr am nächsten stehen. Sie stellt sich erst mal in die Reihe von Toni, der gerade von seinem neuen Schwiegervater umarmt wird. Sie spürt auf einem eine Hand auf ihre Schulter und zuckt leicht zusammen. „Wir müssen unbedingt reden.“ flüstert Milo ihr ins Ohr. Sie dreht ihren Kopf etwas zu ihm. „Nicht jetzt!“ zischt sie leise. „Und wann dann?“ sie zuckt mit ihren Schultern. „Ich weià es nicht, okay?“ er will gerade wieder etwas sagen, als er bemerkt, dass Kim die nächste ist. Schnell setzt sie ein Lächeln auf und umarmt den groÃen Mann. „Herzlichen Glückwunsch Toni.“ er lächelt sie leicht an. „Danke Kim...vor allem dafür, dass du mit Lor geredet hast.“ sie lacht leise und geht aus der Reihe zu der von Laurel. „Hey, na wie ist es, als verheiratete Frau?“ fragt sie neugierig nach. „Ach naja, noch ist es nicht anders als vorher.“ antwortet sie schulterzuckend. Kim umarmt sie. „Danke, dass du mich vorhin beruhigt hast.“ ihr Gegenüber lächelt. „Kein Problem...ich wollte das Kleid ja nicht umsonst angezogen haben.“ antwortet sie und entlockt der Braut ein Lachen. „Ich bin dann mal im Wagen...bis gleich.“ sie hebt noch mal kurz ihre Hand und geht dann zur Limousine.
Sie öffnet die Tür setzt sich rein und bemerkt Milo am anderen Ende sitzen. Sie atmet tief durch und setzt sich ihm gegenüber. „Können wir Jetzt reden?“ sie seufzt leise. „Milo. Wir sitzen hier in einer Limousine, in die auch gleich deine Eltern und deine Schwester einsteigen werden.“ er zuckt mit seinen Schultern. „Dann haben wir noch ein paar Minuten Zeit.“ erwidert er. Sie verschränkt ihre Arme. „Glaubst du ``ein paar Minuten´´ reichen?“ fragt sie ungläubig nach. „Ich weià es nicht, okay? Ich weià ja nicht, was du dazu zu sagen hast.“ er sinkt in seinem Platz etwas zusammen und sieht sie schweigend an. „Ich weià nicht was ich dazu zu sagen habe.“ murmelt sie ehrlich. „Na toll und was machen wir jetzt?“ fragt er genervt. „Ich weià es nicht, okay? Ich bin nicht derjenige, der fremd küsst!“ zischt sie bissig. Er hebt seinen Kopf und sieht sie erschrocken an. „Du weiÃt es?“ sie rollt mit ihren Augen. „Erstens kann ich lesen und auÃerdem hat es Laurel irgendwann mal erwähnt.“ sie dreht ihr Gesicht von ihm weg. „Kim.“ er setzt sich neben sie und legt seine Hand auf ihren Arm. Sie schlägt seine Hand weg und funkelt ihn sauer an. „Lass mich! Du brauchst mir nicht sagen, dass es ein Ausrutscher von dir war, du brauchst es mir nicht auch noch unter die Nase reiben.“ er seufzt leise auf. „Das will ich doch auch gar nicht.“ er fährt sich kurz über die kurzen Haare. „Und was willst du dann?“ er öffnet seinen Mund und will etwas sagen, doch dann geht die Tür auf und er dreht sich um. Elisia hebt ihre Brauen, als sie von den Beiden angestarrt wird. „Stören wir?“ fragt sie vorsichtig nach. Kim schüttelt ihren Kopf. „Nein, natürlich nicht.“ antwortet sie und rückt etwas von Milo weg.
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so das war er...nur noch zwei Teile Leute!!!