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Abtreibung - Mord?

Ich bin heute mit einer Freundin mehr oder weniger durch Zufall auf dieses Thema gekommen und da haben wir rausgefunden, dass wir völlig verschieden darüber denken. Da hab ich mir gedacht, frage ich doch mal die Mädels hier im Forum was die dazu sagen Wink

Das Thema ist genauso heikel wie Vegetarier sein oder nicht.

Ich bin der Meinung man sollte die Moeglichkeit haben ein ungewolltes Kind abtreiben zu lassen.

Nur wer bestimmt was nun ungewollt ist oder nicht?

Fuer mich zaehlt da eigentlich nur eines als ungewollt - ein Kind das aus einer Vergewaltigung heraus entstehen wuerde. Ich finde man kann keiner Frau zumuten das Baby ihres Vergewaltigers austragen zu muessen. Das ist bestimmt ein enormer seelischer Schmerz.

Was fuer mich mit Sicherheit nicht als ungewollt zaehlt ist wenn jemand "zu doof zum Verhueten" ist. Wenn man Geschlechtsverkehr hat muss man sich auch im Klaren darueber sein was daraus resultieren kann.
Ein 16 Jaehriges Maedchen das Geschlechtsverkehr hat und schwanger wird muss meiner Meinung nach auch erwachsen genug sein das Kind zur Welt zur bringen.

Nur was dann? Was wenn das Maedchen nicht unterstuetzt werden wuerde von ihrer Familie? Was wenn die Familie das Maedchen zur Abtreibung zwingen will? Ich lasse mir einreden, dass man sich im Alter von 13,14,15,16 noch von der Familie genug Druck machen lassen kann dass man denkt man muesse das Kind wirklich abtreiben - ich finde es trotzdem nicht in Ordnung.

Was wenn man das Kind nicht haben moechte, aber die Moeglichkeit einer Adoption bestuende und die Familie einen nicht dazu zwingen will das Kind abzutreiben?
Dann soll man das Kind auch bekommen. Zu sagen dass man dann eventuell nicht in der Lage ist das Kind wegzugeben find ich feige - wenn man denn vorher gross behauptet hat dass man kein Kind grossziehen kann und moechte.

Wenn man eine Adoption als Loesung heranzieht dann sollte man sich aber auch ueberlegen was man dem Kind spaeter erzaehlt wenn man es trifft - "ach du ich hatte die wahl zwischen abtreibung und dich zur adoption freigeben... da hab ich natuerlich die adoption gewaehlt!" - wer wuerde sich trauen das seinem eigenen Kind ins Gesicht zu sagen??

Ich finde Adoption eigentlich nur feige, weil man sich seiner Verantwortung gegenueber dem Kind stellen muss (meine Meinung).


Und nun das was ich wirklich ungut finde an dem Thema - Maenner koennen nicht ungewollt schwanger werden. Die Entscheidung ist letzendlich immer die der Frau.

Oh und was viele auch nie bedenken - Abtreibung ist nicht mal eben so ganz was einfaches, das bereitet auch Schmerzen mitunter starke und kann auch zu bleibenden Schaeden fuerhen - ist ja etwas mehr als unnatuerliches. Also finde ich sollte man sich sowas wirklich gut ueberlegen.
Es kommt drauf an.

Wenn man vergewaltigt wird dann kann ich es verstehen, wenn man das Kind nicht haben will. Das versteh ich aber auch.

Genauso, wenn es wegen gesundheitlichen Gründen nicht anders geht. Ich mein, man kann verhüten aber weder die Pille noch Kondome oder beides sind 100 % sicher und wenn es die Gesund erheblich in Gefahr bringen würde dann finde ich es okay, wenn man abtreibt. Ich mein, es gibt Leute, die sollten aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder kriegen aber wie gesagt - es kann passieren.

Bei ungewollten Schwangerschaften... ich weiß nicht. Ich kenne Leute, die abgetrieben haben bei ungewollten Schwangerschaften aber da kamen noch zig andere Gründe hinzu und da konnte ich es verstehen. Allgemein gesehen - nein.

Adoption ist wieder was. Ich mein, Kinder, die adoptiert sind, fragen sich doch immer wieder was mit ihren Eltern war. Ich weiß nicht, ob ich das meinem Kind antun könnte. Aber ich später eh adoptieren daher...
im prinzip würde ich deine frage sofort mit "ja" beantworten und unterstreichen. ich bin der meinung, wer schwanger wird, sollte das kind auch bekommen. wer zu "doof" zum verhüten ist, selber schuld. wenn ich weiß, ich will noch kein kind haben oder "kann es mir nicht leisten", dann passe ich um so mehr auf. schließlich sind das keine gegenstände, sondern lebewesen. (auch wenn das manche menschen leider anders sehen)

was ich auch nicht verstehen kann, ist wenn leute sich für eine abtreibung entscheiden, wenn sie erfahren, dass die mögliche gefahr einer beinträchtigung (und ich sage bewusst nicht "behinderung") besteht. nur weil es (möglicherweise) eine beeinträchtigung hat, heißt das doch noch lange nicht, dass es kein recht zu leben hat. das wäre in etwa so, als würde ich sagen "oh der apfel hat eine delle, den will ich nicht mehr essen" der apfel ist doch deshalb nicht nicht mehr genießbar.
das sind genauso menschen wie du und ich.

hier in berlin gibt es ein theater (http://www.theater-rambazamba.org/) in dem nur menschen mit down syndrom bzw. konigtiven beeinträchtigungen mitwirken. vornämlich jugendliche und twens. ich war 2 mal bei einem auftritt (einmal im rahmen meiner ausbilldung, einmal privat) und ich hab mich beides mal mit den schauspielern unterhalten. die mit denen ich geredet habe, sind glücklich mit dem was sie (dort) tun. auf eine frage eine mitstudierenden, meinte einer von ihnen: "er sei er und wenn ihn jemand nicht mag dann ist das halt so; er sei anders, aber trotzdem ein mensch wie jeder andere"

und genauso ist es. ich würde mein kind jedenfalls nicht abtreiben, nur weil mein arzt sagt "ihr kind hat trisomie-21" (was anderes wäre es nochmal, wenn das kind durch die beeinträchtigung nicht lebensfähig wäre, aber ist ein anderer punkt)

wer poppen kann, kann das kind auch bekommen und die verantwortung für sein tun übernehmen. grad wenns durch "Unachtsamkeit" passierte (siehe zum beispiel die teeniemamis (hab selber eine in meinem umkreis der so ein "unfall" zweimal passierte.)) auch wenn ich da unter umständen alleine mit der meinung da stehe.


ein ganz anderes thema ist (wo ich es auch wirklich nachvollziehen kann, wenn sich eine frau dafür entscheidet): eine schwangerschaft, die durch vergewaltigung entsteht. auch wenn das kind am allerwenigsten dafür kann. aber ich stelle mir das unglaublich schwer vor, jeden tag dieses kind zu sehen und zu erleben, wie es heranwächst und immer zu wissen "es ist von dem schwein" (sorry für die wortwahl!) vor frauen, die das schaffen hab ich echt respekt. wobei da eine geburt und anschließende adoptionsfreigabe auch eine alternative wäre. wobei ich mich frage, wie dann die 9 monate schwangerschaft wären. psychisch gesehen.
Kayara schrieb:was ich auch nicht verstehen kann, ist wenn leute sich für eine abtreibung entscheiden, wenn sie erfahren, dass die mögliche gefahr einer beinträchtigung (und ich sage bewusst nicht "behinderung") besteht. nur weil es (möglicherweise) eine beeinträchtigung hat, heißt das doch noch lange nicht, dass es kein recht zu leben hat. das wäre in etwa so, als würde ich sagen "oh der apfel hat eine delle, den will ich nicht mehr essen" der apfel ist doch deshalb nicht nicht mehr genießbar.
das sind genauso menschen wie du und ich.

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Das hast du schoen formuliert Smile, ich denke auch, das eigene Kind wuerde man sowieso ueber alles lieben egal ob es beeintraechtigt ist oder nicht.
Ich denke, wenn man vergewaltigt wird, dann ist es für einen auch nich möglich die Schwangerschaft durchzustehen. Meine Freundin war in der Psychatrie (wegen Depressionen) und sie hat mir erzählt, dass da auch eine war, die das machen wollte und die war so... am Ende danach, weil sie es nicht aushalten konnte.
Kann ich mir vorstellen.

Nochmal zu beeintraechtigten Kindern, also man kann ja wirklich nicht zu 100% sagen wie beeintraechtig ein Kind werden wuerde, vor allem nicht in dem Zeitrahmen in dem Abtreibung noch "legal" waere. Aber wenn ich denn dann ein Kind habe das, sagen wir, taubstumm, blind und geistig und koerplerich behindert ist dann wuerde ich schwer damit leben koenne, nicht weil mein Leben dann vermutlich gaaanz anders waere, sondern weil mein Kind kein Leben fuehren kann wie jedes andere und das wuenscht man sich ja - dass das eigene Kind gluecklich ist. Aber ich denke selbst dann, wenn man ein Mensch ist der an sich und das Kind glaubt, kann man Kraft schoepfen und dem Kind ein glueckliches Leben schenken und sich selbst beweisen dass man es schaffen kann und anderen beweisen dass es nicht nur darum geht gesund zu sein.
Im Großen und Ganzen bin ich GEGEN Abtreibungen, aber wie auch ihr schon sagtet Vergewaltigungen sind da so ne Sache ... Wenn das Kind dann aussieht wie sein Vater usw. Puh, nein das könnte ich mir nicht vorstellen! Faint

Ich habe durch meine Krankheit selbst eine 50%ige Behinderung und habe zum Glück meine Familie die 10000%ig hinter mir steht, hätte ich meine Familie nicht hätte ich mich vermutlich schon vor nen Zug geworfen.

Schwerstbehindert ist da auch so eine Sache. Darunter verstehe ich aber, dass das Kind weder etwas sieht, noch sich bewegen kann und künstlich ernährt werden muss. Also vor sich hin gammelt und ist das ein Leben? Oder tust du ihm damit einen Gefallen, wenn du es gleich auf die andere Regenbogenseite bringst ...
Das Thema ist wirklich verdammt schwer!
Zitat:Aber ich denke selbst dann, wenn man ein Mensch ist der an sich und das Kind glaubt, kann man Kraft schoepfen und dem Kind ein glueckliches Leben schenken und sich selbst beweisen dass man es schaffen kann und anderen beweisen dass es nicht nur darum geht gesund zu sein.
unterschreib ich hundertprozentig. wie schon oben gesagt, hab ich auch durch meinen beruf mit dem thema integration und "Behinderung" zu tun.
man sagt so schnell, dass die menschen, die irgendeine beeinträchtigung haben, doch gar nicht glücklich sein können. das stimmt nicht. sie sind vielleicht anders als andere, aber das macht sie auch besonders. und das braucht kein mitleid, sondern akzeptanz. sie meistern ihr leben auf ihre art und weise. was soll's wenns dann mal länger dauert oder so. ich hab schon einige menschen getroffen, ob nun kinder oder erwachsene. und was mir immer wieder aufgefallen ist: für sie ist das was sie ausmacht, vollkommen normal und sie gehen viel lockerer mit allem um, als "normale menschen". siehe auch das zitat von dem jungen mann mit down syndrom von dem theater, den ich oben gepostet habe

Zitat:"er sei er und wenn ihn jemand nicht mag dann ist das halt so; er sei anders, aber trotzdem ein mensch wie jeder andere"
Joa. Also es gibt irgendwo siamesische Zwillinge die haben einen Koerper und 2 Koepfe. Die scheinen gluecklich zu sein, wieso? Weil sie geliebt werden und wie Menschen behandelt werden.

Klar, ich denke fuer einen selbst als Elternteil heisst das das vorherige Leben hinter sich lassen, aber ganz ehrlich, wenn man sagt man moechte sowas nicht weil das eigene Leben dann "unbequem" waere - dann faend ich das arg feige. Und ja, ich hab mich das auch oft gefragt bzw festgestellt - nein ein beeintraechtigtes Kind das wuerdest du wohl nicht haben wollen - aber wieso eigentlich? Es ist immerhin MEIN Kind. Ich glaube mein Kind koennte ein dauerkotzender Frosch sein, ich wuerd es trotzdem lieben und versuchen alles fuer es zu tun.
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