16.04.2012, 22:11
Titel: Alibi
Autor: Kayara
Genre: Von allem ein biÃchen?
Pairing: --
Raiting: Im Moment würde ich sagen 12+ (könnte sich aber noch ändern)
Disclaimer: Leider gehört mir GG (immer noch) nicht und ich mach das hier nur aus Spaà an der Freude... äh dem Schreiben. Der Titel wurde inspiriert von dem Song "Alibi" von der Band 30 Seconds to Mars.
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Ja, ihr seht richtig. Eine FF von mir. Sechs Jahre nach meiner letzten FF und ungefähr zwei Jahre nachdem ich meine letzte Folge gesehen habe. Warum? Weil mir vor ein paar Tagen die Idee "Was wäre wenn..." in den Kopf schoss und sie mich nicht mehr loslieÃ, bis ich endlich angefangen habe sie runter zu schreiben. In der Zwischenzeit habe ich sogar 2 Folgen gesehen und meine "GG Unlust", verschwindet so langsam wieder.
Was müsst ihr sonst noch wissen? Es spielt irgendwann in der 4. Staffel, Lorelai ist Single, Rory an der Uni, das Dragonfly Inn läuft. Und den Rest werdet ihr dann schon im Verlauf mitbekommen.
Ich freu mich über jeden, der hier mal reinsieht und vielleicht sogar ein FB hinterlässt - grad nach der langen Zeit. Ansonsten bleibt mir nicht viel mehr, als euch viel Spaà zu wünschen...
[Bild: Alibi.png]
Von Glöckchen, Kaffee und Ãberraschungen
Es war ein Abend von der Sorte, wie sie ihn nicht sonderlich mochte. Weder trocken, noch wirklich regnerisch. Dazu kam ein leichter Wind, der unangenehm in die Ãrmel ihrer Jacke und den Kragen kroch. Alles Voraussetzungen dafür, sich schnellstmöglich wieder nach Hause zu begeben und die restlichen Stunden des Tages mit einem schönen Film und Unmengen von Fast Food und SüÃkram auf der Couch zu verbringen. Doch genau darin lag ihr Problem. Sofern sie sich einen gemütlichen Video Abend machen wollte, musste sie erst einmal ein paar Dinge besorgen. Kurioserweise waren nämlich beinahe alle Vorräte wieder einmal so gut wie aufgebraucht, obwohl sie erst am Wochenende gemeinsam mit Rory die Schränke neu befüllt hatte. Also waren ihr genau zwei Möglichkeiten geblieben: Entweder sie verzichtete oder sie würde Doose‘s Market einen Besuch abstatten müssen. Wer sie kannte, und damit so gut wie alle Einwohner von Stars Hollow, hätte bei Kirk eine gewinnbringende Wette auf die Entscheidung abschlieÃen können. Und aus diesem Gründen war sie noch einmal losgegangen. Doch bevor ihr Weg sie in den Supermarkt führte, zog es sie erst zu einem anderen Ziel. Einem in dem sie zusammen gerechnet wahrscheinlich schon mehr Zeit verbracht hatte, als in ihrer eigenen Küche.
Ein leises Glöckchen verkündete ihren Besuch, von dem jedoch die drei anwesenden Gäste keine Notiz nahmen, ganz im Gegensatz zu dem Mann hinter der Theke. Er lieà den Lappen mit dem er gerade die Oberfläche abwischte, sinken und konnte ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken. Auch wenn sie stellenweise tatsächlich ziemlich anstrengend war, fühlte er sich in ihrer Gegenwart wohl. Sogar sehr wohl, wie er sich gerade in letzter Zeit immer häufiger eingestehen musste. Allerdings würde er den Teufel tun und ihr gegenüber irgendetwas in der Hinsicht erwähnen.
„Lorelai“, stellte er trocken fest.
„Luke“, erwiderte sie, trotz des eher schlechteren Wetters, ausgesprochen gut gelaunt und blieb Augenblicke später, nur durch die Theke von ihm getrennt, stehen. „Ich brauche Kaffee“, erklärte sie ernst. „Jetzt, sofort und auf der Stelle. Am besten intro, intro… intro-verti…“
„Intravenös“, half er ihr auf augenrollend die Sprünge.
„Stimmt“, bestätigte sie erleichtert, um dann zu stutzen. „Moment… Woher kennst du das Wort?“ Sie hob verwundert die Brauen, was ihrem Gesicht einen seltsamen Ausdruck verlieh. „Du hasst Krankenhäuser, Ãrzte und alles was damit zu tun hat.“
„Wie viel hattest du heute schon?“, ignorierte er ihren Kommentar.
„Zwei“, sagte sie lächelnd und blickte dabei so unschuldig drein, wie ein Kind, dass beim Naschen von Schokolade ertappt worden war.
Luke runzelte die Stirn. „Ich glaub dir kein Wort.“
„Ehrlich“, beteuerte sie. „Es waren wirklich nur zwei…“ Er seufzte. „Kannen“, ergänzte Lorelai kleinlaut, als er anstalten machte sich umzudrehen, wobei sie ihre Mundwinkel bewusst ein Stückchen nach unten zog und einmal mehr wie ein kleiner trauriger Dackel wirkte, dem man den Lieblingsknochen weggenommen hatte. Die Sorte Blick, der er schon vor gut siebeneinhalb Jahren kaum etwas hatte entgegensetzen können. „Aber die kann man nicht zählen“, meinte sie bestimmt lächelnd.
„Und weshalb?“, erkundigte er sich, wieder an sie gewandt, und bereute es schon im nächsten Moment. Er kannte Lorelai. Er kannte sie nur zu gut, um zu wissen, wie sie auf so eine Frage reagieren würde.
„Michel“, begann sie. „Er war heute der erste von uns, der da war. Eigentlich wäre es ja Sookie gewesen, aber sie wurde zu Hause von ihrer brennenden Schürze aufgehalten, die Feuer gefangen hatte, als sie die Apfeltorte im Ofen kontrollieren wollte. Bei der Torte, darf man die Tür nicht vorm Ende der Zeit öffnen – frag mich nicht nach dem warum, ich hab‘s vergessen. Jedenfalls hatte sie keine Batterien mehr für die Taschenlampe und Jackson war schon weg, also nahm sie eine Kerze und die kam zu nah an den Stoff. Beim Löschen wurde die Küche halb unter Wasser gesetzt wegen dem Rauchmelder. Sie und Jackson haben einen dieser modernen, die direkt mit dem Notruf und einem Wassersprinklerdingens verbunden sind. Sie musste warten bis die Feuerwehr kam. Also hat mich Michel angerufen, ob ich nicht schon früher kommen kann. Für heute war doch der Club der toten Dichter angemeldet. Du weiÃt schon…“ Luke hatte keinen Schimmer, lieà sie jedoch weiter reden. Wenn eine Gilmore erst mal angefangen hatte, war es nur schwer sie wieder zum Schweigen zu bringen. „Aber das fiel ins Wasser, weil sich ihr Fahrer heute Morgen seine Finger in der Tür eingeklemmt hat und ins Krankenhaus musste. Tina tat es unheimlich leid, als sie anrief um abzusagen, aber der arme Mann hat jetzt beide Hände in Gips und auf die Schnelle konnten sie keinen Ersatz auftreiben. Aber sie wollen das Treffen nächstes Jahr nachholen, wieder bei uns. Sie war völlig aufgelöst. Du hättest sie am Telefon erleben müssen. Es war das erste Mal, dass sie so ein Treffen organisiert hat und dann geht alles schief. Während ich mich um sie kümmerte, verschwand Michel. Erst als wir fertig waren, tauchte er wieder auf. Ich bin dann in die Küche gegangen, um zu schauen, ob Sookie inzwischen angekommen ist. Sie war da, aber beinahe aufgelöster als Tina. Also drückte ich ihr eine Tasse von Michels Kaffee in die Hand. WeiÃt du was sie meinte?“ Lorelai schmunzelte. Er schüttelte den Kopf. „Irgendwie schmeckt der ‚Zalzig‘“, zitierte sie schaudernd. „Zimt und Salz - laut Michel, ein altes Familienrezept. Leider kam er immer wieder Küche, um sich selbst eine Tasse zu holen, ansonsten hätten wir längst Neuen gekocht. Er hat sogar noch eine zweite und dritte Kanne aufgesetzt“, erklärte Lorelai. „Selbst Al’s ist besser… Und du weiÃt, wie schlecht seiner ist.“ Sie setzte wieder ihren Dackelblick auf. „Du musst mir also Kaffee geben…“
„Ich muss gar nichts“, schnaubte er, spürte jedoch innerlich schon, wie seine Felle mal wieder davon schwammen.
„Aber ich hatte heute noch keinen…“, schmollte Lorelai.
„Zwei Kannen, nennst du nichts?[FONT="]![/FONT]“, erinnerte Luke sie.
„Die zählen nicht“, wiederholte sie. „Und auÃerdem war ich heute noch gar nicht hier. Nach dem Tag hab ich mir deinen mehr als verdient…“ Lorelai lächelte ihr Lorelai-Lächeln. Und lieà ihn damit zum wiederholten Male schwach werden. Er griff augenrollend nach der dickbauchigen blauen Tasse, die sie bei fast jedem Besuch benutzte. Erst war es Zufall gewesen, hatte sich so ergeben. Dann hatte sie danach zu fragen begonnen und schlieÃlich versuchte er selbst darauf zu achten, auch wenn es eigentlich albern war. Die Lorelai-Tasse. Luke lächelte unbewusst. „Zum Mitnehmen“, warf sie ein. „Ich muss noch zu Doose’s. Und wenn du schon dabei bist, gib mir bitte noch ein Stück von dem Kirschkuchen.“
Ich sollte ihr gar nichts geben, dachte er. Und tat es trotzdem. Lorelai legte immer noch lächelnd ein paar Scheine auf die Theke, griff anschlieÃend nach dem Kaffeebecher und dem Kuchen. Mit einem „Danke“ drehte sie sich um und ging in Richtung der Tür, wo sie kurz stehen blieb und sich einer spontanen Eingebung folgend noch einmal an ihn wandte.
„Heute ist doch unser Filmabend… Normalerweise leihen Ror[FONT="]y [/FONT] und ich uns einen Stapel Filme aus, besorgen Essen... Aber sie musste ja wegen dem Artikel zurück in die Uni und… naja… wie wäre es, wenn du vorbei kommst?“, schlug Lorelai vor. Luke blickte sie irritiert an. „Könnte lustig werden“, ergänzte sie ein wenig unsicher ob seiner Reaktion.
„Klingt gut“, erwiderte er zu seiner eigenen Ãberraschung. „Aber ich kann nicht…“ Jetzt war es Lorelai, die ihn verwundert ansah. Was konnte ein Luke Danes am Abend wichtiges vorhaben? „Ich will heute ein bisschen eher Feierabend machen, Kasse und Bestandsaufnahme. Du weiÃt schon, wegen morgen… Und ich will früh los…“ Lorelai wusste nicht, was er meinte. Doch bevor sie Gelegenheit dazu hatte nachzufragen, lieferte er ihr schon die Erklärung. „Angeln?!“
„Achja… deine Angeltour…“, murmelte sie leise, mehr an sich selbst, als ihn gerichtet. Die hatte sie bei dem ganzen Stress im Hotel und mit Jason völlig vergessen. „Ich… Tut mir leid.“
„Schon gut“, erwiderte Luke abwinkend.
„Wann kommst du wieder zurück“, erkundigte sich Lorelai schnell, um ihren Fehler wieder gut zu machen.
„Kommt auf das Wetter an… Spätestens Freitag. Wieso?“
„Ãhm… ähm… Weil ich doch wissen muss, wie lange ich es mit Ceasar… äh ich meine seinem K-…“ Sie stoppte ihre Ausführungen, als sie Lukes verwundertes Gesicht registrierte. „Was ist?“
„Ich schlieà den Laden“, meinte er knapp. „Ceasar hat sich Urlaub genommen, Liz kann nicht und sonst gibt es keinen, der ihn für die Zeit übernehmen könnte…“ Er zuckte leicht mit den Schultern.
„Aber wie soll ich denn die nächsten Tage überleben, wenn du zumachst?!“
Luke schloss einen Moment lang seine Augen. „An der nächsten Ecke ist Doose‘s und du kennst wahrscheinlich eh alle Telefonnummern von jedem Lieferservice im Umkreis von 30 Meilen auswendig.“
„Und dein Kaffee?“, versuchte sie es noch einmal.
„Als ich das letzte Mal bei euch war, hast du noch eine Kaffeemaschine besessen. Und soweit ich weiÃ, kannst du sie auch bedienen“, sagte er trocken, um im nächsten Moment leise zu seufzen. „Hör zu Lorelai, es sind nur zwei oder vielleicht drei Tage. Du weiÃt, wie wichtig mir das ist…“ Sie nickte. Natürlich wusste sie es. Seitdem sie ihn kannte und wahrscheinlich noch länger, fuhr er einmal im Jahr zum Fischen. Meistens im Herbst. Doch dieses Jahr, hatte sie es irgendwie verdrängt. Vielleicht wegen seinem Urlaub mit Nicole und der Hochzeit samt folgender Scheidung.
„Ich weiÓ, erwiderte sie. „Es kam nur so plötzlich…“ Lorelai lächelte, sah für den Bruchteil einer Sekunde zu Boden, als würde sie dort die Worte finden, die in so einer Situation passend waren, blickte dann wieder in Lukes Richtung. „Also dann… wünsch ich dir viel Spaà und ähm ‚Heil Butt‘ und ‚Ahoi‘ oder wie man auch sagt…“ Sie lachte, um die plötzlich aufgetretene Unsicherheit zu verbergen.
„‚Petri Heil‘“, korrigierte er sie schmunzelnd, mit einem leichten Kopfschütteln.
„Von mir aus auch ‚Petri Heil‘“, antwortete Lorelai, während sie die Tür – wieder begleitet von dem kleinen Glöckchen – nun wirklich öffnete. „Wir sehen uns. By[FONT="]e.“
Luke nickte und hob eine Hand zum Winken, doch sie hatte das Diner bereits verlassen. Einmal durchatmend griff er nach dem Lappen, der noch immer neben der altmodischen Kasse lag, um die von Lorelai unterbrochene Arbeit fortzusetzen.
TBC?
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Autor: Kayara
Genre: Von allem ein biÃchen?
Pairing: --
Raiting: Im Moment würde ich sagen 12+ (könnte sich aber noch ändern)
Disclaimer: Leider gehört mir GG (immer noch) nicht und ich mach das hier nur aus Spaà an der Freude... äh dem Schreiben. Der Titel wurde inspiriert von dem Song "Alibi" von der Band 30 Seconds to Mars.
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Ja, ihr seht richtig. Eine FF von mir. Sechs Jahre nach meiner letzten FF und ungefähr zwei Jahre nachdem ich meine letzte Folge gesehen habe. Warum? Weil mir vor ein paar Tagen die Idee "Was wäre wenn..." in den Kopf schoss und sie mich nicht mehr loslieÃ, bis ich endlich angefangen habe sie runter zu schreiben. In der Zwischenzeit habe ich sogar 2 Folgen gesehen und meine "GG Unlust", verschwindet so langsam wieder.
Was müsst ihr sonst noch wissen? Es spielt irgendwann in der 4. Staffel, Lorelai ist Single, Rory an der Uni, das Dragonfly Inn läuft. Und den Rest werdet ihr dann schon im Verlauf mitbekommen.
Ich freu mich über jeden, der hier mal reinsieht und vielleicht sogar ein FB hinterlässt - grad nach der langen Zeit. Ansonsten bleibt mir nicht viel mehr, als euch viel Spaà zu wünschen...
[Bild: Alibi.png]
[FONT="]
Ps: Solltest du zufällig [/FONT][FONT="]auch hier reinschauen, Tina... Es tut mir leid. :gg: Warum? Wirst du dann schon sehen..[/FONT][FONT="].[/FONT][FONT="] :pfeif:[/FONT]
Ps: Solltest du zufällig [/FONT][FONT="]auch hier reinschauen, Tina... Es tut mir leid. :gg: Warum? Wirst du dann schon sehen..[/FONT][FONT="].[/FONT][FONT="] :pfeif:[/FONT]
Von Glöckchen, Kaffee und Ãberraschungen
Es war ein Abend von der Sorte, wie sie ihn nicht sonderlich mochte. Weder trocken, noch wirklich regnerisch. Dazu kam ein leichter Wind, der unangenehm in die Ãrmel ihrer Jacke und den Kragen kroch. Alles Voraussetzungen dafür, sich schnellstmöglich wieder nach Hause zu begeben und die restlichen Stunden des Tages mit einem schönen Film und Unmengen von Fast Food und SüÃkram auf der Couch zu verbringen. Doch genau darin lag ihr Problem. Sofern sie sich einen gemütlichen Video Abend machen wollte, musste sie erst einmal ein paar Dinge besorgen. Kurioserweise waren nämlich beinahe alle Vorräte wieder einmal so gut wie aufgebraucht, obwohl sie erst am Wochenende gemeinsam mit Rory die Schränke neu befüllt hatte. Also waren ihr genau zwei Möglichkeiten geblieben: Entweder sie verzichtete oder sie würde Doose‘s Market einen Besuch abstatten müssen. Wer sie kannte, und damit so gut wie alle Einwohner von Stars Hollow, hätte bei Kirk eine gewinnbringende Wette auf die Entscheidung abschlieÃen können. Und aus diesem Gründen war sie noch einmal losgegangen. Doch bevor ihr Weg sie in den Supermarkt führte, zog es sie erst zu einem anderen Ziel. Einem in dem sie zusammen gerechnet wahrscheinlich schon mehr Zeit verbracht hatte, als in ihrer eigenen Küche.
Ein leises Glöckchen verkündete ihren Besuch, von dem jedoch die drei anwesenden Gäste keine Notiz nahmen, ganz im Gegensatz zu dem Mann hinter der Theke. Er lieà den Lappen mit dem er gerade die Oberfläche abwischte, sinken und konnte ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken. Auch wenn sie stellenweise tatsächlich ziemlich anstrengend war, fühlte er sich in ihrer Gegenwart wohl. Sogar sehr wohl, wie er sich gerade in letzter Zeit immer häufiger eingestehen musste. Allerdings würde er den Teufel tun und ihr gegenüber irgendetwas in der Hinsicht erwähnen.
„Lorelai“, stellte er trocken fest.
„Luke“, erwiderte sie, trotz des eher schlechteren Wetters, ausgesprochen gut gelaunt und blieb Augenblicke später, nur durch die Theke von ihm getrennt, stehen. „Ich brauche Kaffee“, erklärte sie ernst. „Jetzt, sofort und auf der Stelle. Am besten intro, intro… intro-verti…“
„Intravenös“, half er ihr auf augenrollend die Sprünge.
„Stimmt“, bestätigte sie erleichtert, um dann zu stutzen. „Moment… Woher kennst du das Wort?“ Sie hob verwundert die Brauen, was ihrem Gesicht einen seltsamen Ausdruck verlieh. „Du hasst Krankenhäuser, Ãrzte und alles was damit zu tun hat.“
„Wie viel hattest du heute schon?“, ignorierte er ihren Kommentar.
„Zwei“, sagte sie lächelnd und blickte dabei so unschuldig drein, wie ein Kind, dass beim Naschen von Schokolade ertappt worden war.
Luke runzelte die Stirn. „Ich glaub dir kein Wort.“
„Ehrlich“, beteuerte sie. „Es waren wirklich nur zwei…“ Er seufzte. „Kannen“, ergänzte Lorelai kleinlaut, als er anstalten machte sich umzudrehen, wobei sie ihre Mundwinkel bewusst ein Stückchen nach unten zog und einmal mehr wie ein kleiner trauriger Dackel wirkte, dem man den Lieblingsknochen weggenommen hatte. Die Sorte Blick, der er schon vor gut siebeneinhalb Jahren kaum etwas hatte entgegensetzen können. „Aber die kann man nicht zählen“, meinte sie bestimmt lächelnd.
„Und weshalb?“, erkundigte er sich, wieder an sie gewandt, und bereute es schon im nächsten Moment. Er kannte Lorelai. Er kannte sie nur zu gut, um zu wissen, wie sie auf so eine Frage reagieren würde.
„Michel“, begann sie. „Er war heute der erste von uns, der da war. Eigentlich wäre es ja Sookie gewesen, aber sie wurde zu Hause von ihrer brennenden Schürze aufgehalten, die Feuer gefangen hatte, als sie die Apfeltorte im Ofen kontrollieren wollte. Bei der Torte, darf man die Tür nicht vorm Ende der Zeit öffnen – frag mich nicht nach dem warum, ich hab‘s vergessen. Jedenfalls hatte sie keine Batterien mehr für die Taschenlampe und Jackson war schon weg, also nahm sie eine Kerze und die kam zu nah an den Stoff. Beim Löschen wurde die Küche halb unter Wasser gesetzt wegen dem Rauchmelder. Sie und Jackson haben einen dieser modernen, die direkt mit dem Notruf und einem Wassersprinklerdingens verbunden sind. Sie musste warten bis die Feuerwehr kam. Also hat mich Michel angerufen, ob ich nicht schon früher kommen kann. Für heute war doch der Club der toten Dichter angemeldet. Du weiÃt schon…“ Luke hatte keinen Schimmer, lieà sie jedoch weiter reden. Wenn eine Gilmore erst mal angefangen hatte, war es nur schwer sie wieder zum Schweigen zu bringen. „Aber das fiel ins Wasser, weil sich ihr Fahrer heute Morgen seine Finger in der Tür eingeklemmt hat und ins Krankenhaus musste. Tina tat es unheimlich leid, als sie anrief um abzusagen, aber der arme Mann hat jetzt beide Hände in Gips und auf die Schnelle konnten sie keinen Ersatz auftreiben. Aber sie wollen das Treffen nächstes Jahr nachholen, wieder bei uns. Sie war völlig aufgelöst. Du hättest sie am Telefon erleben müssen. Es war das erste Mal, dass sie so ein Treffen organisiert hat und dann geht alles schief. Während ich mich um sie kümmerte, verschwand Michel. Erst als wir fertig waren, tauchte er wieder auf. Ich bin dann in die Küche gegangen, um zu schauen, ob Sookie inzwischen angekommen ist. Sie war da, aber beinahe aufgelöster als Tina. Also drückte ich ihr eine Tasse von Michels Kaffee in die Hand. WeiÃt du was sie meinte?“ Lorelai schmunzelte. Er schüttelte den Kopf. „Irgendwie schmeckt der ‚Zalzig‘“, zitierte sie schaudernd. „Zimt und Salz - laut Michel, ein altes Familienrezept. Leider kam er immer wieder Küche, um sich selbst eine Tasse zu holen, ansonsten hätten wir längst Neuen gekocht. Er hat sogar noch eine zweite und dritte Kanne aufgesetzt“, erklärte Lorelai. „Selbst Al’s ist besser… Und du weiÃt, wie schlecht seiner ist.“ Sie setzte wieder ihren Dackelblick auf. „Du musst mir also Kaffee geben…“
„Ich muss gar nichts“, schnaubte er, spürte jedoch innerlich schon, wie seine Felle mal wieder davon schwammen.
„Aber ich hatte heute noch keinen…“, schmollte Lorelai.
„Zwei Kannen, nennst du nichts?[FONT="]![/FONT]“, erinnerte Luke sie.
„Die zählen nicht“, wiederholte sie. „Und auÃerdem war ich heute noch gar nicht hier. Nach dem Tag hab ich mir deinen mehr als verdient…“ Lorelai lächelte ihr Lorelai-Lächeln. Und lieà ihn damit zum wiederholten Male schwach werden. Er griff augenrollend nach der dickbauchigen blauen Tasse, die sie bei fast jedem Besuch benutzte. Erst war es Zufall gewesen, hatte sich so ergeben. Dann hatte sie danach zu fragen begonnen und schlieÃlich versuchte er selbst darauf zu achten, auch wenn es eigentlich albern war. Die Lorelai-Tasse. Luke lächelte unbewusst. „Zum Mitnehmen“, warf sie ein. „Ich muss noch zu Doose’s. Und wenn du schon dabei bist, gib mir bitte noch ein Stück von dem Kirschkuchen.“
Ich sollte ihr gar nichts geben, dachte er. Und tat es trotzdem. Lorelai legte immer noch lächelnd ein paar Scheine auf die Theke, griff anschlieÃend nach dem Kaffeebecher und dem Kuchen. Mit einem „Danke“ drehte sie sich um und ging in Richtung der Tür, wo sie kurz stehen blieb und sich einer spontanen Eingebung folgend noch einmal an ihn wandte.
„Heute ist doch unser Filmabend… Normalerweise leihen Ror[FONT="]y [/FONT] und ich uns einen Stapel Filme aus, besorgen Essen... Aber sie musste ja wegen dem Artikel zurück in die Uni und… naja… wie wäre es, wenn du vorbei kommst?“, schlug Lorelai vor. Luke blickte sie irritiert an. „Könnte lustig werden“, ergänzte sie ein wenig unsicher ob seiner Reaktion.
„Klingt gut“, erwiderte er zu seiner eigenen Ãberraschung. „Aber ich kann nicht…“ Jetzt war es Lorelai, die ihn verwundert ansah. Was konnte ein Luke Danes am Abend wichtiges vorhaben? „Ich will heute ein bisschen eher Feierabend machen, Kasse und Bestandsaufnahme. Du weiÃt schon, wegen morgen… Und ich will früh los…“ Lorelai wusste nicht, was er meinte. Doch bevor sie Gelegenheit dazu hatte nachzufragen, lieferte er ihr schon die Erklärung. „Angeln?!“
„Achja… deine Angeltour…“, murmelte sie leise, mehr an sich selbst, als ihn gerichtet. Die hatte sie bei dem ganzen Stress im Hotel und mit Jason völlig vergessen. „Ich… Tut mir leid.“
„Schon gut“, erwiderte Luke abwinkend.
„Wann kommst du wieder zurück“, erkundigte sich Lorelai schnell, um ihren Fehler wieder gut zu machen.
„Kommt auf das Wetter an… Spätestens Freitag. Wieso?“
„Ãhm… ähm… Weil ich doch wissen muss, wie lange ich es mit Ceasar… äh ich meine seinem K-…“ Sie stoppte ihre Ausführungen, als sie Lukes verwundertes Gesicht registrierte. „Was ist?“
„Ich schlieà den Laden“, meinte er knapp. „Ceasar hat sich Urlaub genommen, Liz kann nicht und sonst gibt es keinen, der ihn für die Zeit übernehmen könnte…“ Er zuckte leicht mit den Schultern.
„Aber wie soll ich denn die nächsten Tage überleben, wenn du zumachst?!“
Luke schloss einen Moment lang seine Augen. „An der nächsten Ecke ist Doose‘s und du kennst wahrscheinlich eh alle Telefonnummern von jedem Lieferservice im Umkreis von 30 Meilen auswendig.“
„Und dein Kaffee?“, versuchte sie es noch einmal.
„Als ich das letzte Mal bei euch war, hast du noch eine Kaffeemaschine besessen. Und soweit ich weiÃ, kannst du sie auch bedienen“, sagte er trocken, um im nächsten Moment leise zu seufzen. „Hör zu Lorelai, es sind nur zwei oder vielleicht drei Tage. Du weiÃt, wie wichtig mir das ist…“ Sie nickte. Natürlich wusste sie es. Seitdem sie ihn kannte und wahrscheinlich noch länger, fuhr er einmal im Jahr zum Fischen. Meistens im Herbst. Doch dieses Jahr, hatte sie es irgendwie verdrängt. Vielleicht wegen seinem Urlaub mit Nicole und der Hochzeit samt folgender Scheidung.
„Ich weiÓ, erwiderte sie. „Es kam nur so plötzlich…“ Lorelai lächelte, sah für den Bruchteil einer Sekunde zu Boden, als würde sie dort die Worte finden, die in so einer Situation passend waren, blickte dann wieder in Lukes Richtung. „Also dann… wünsch ich dir viel Spaà und ähm ‚Heil Butt‘ und ‚Ahoi‘ oder wie man auch sagt…“ Sie lachte, um die plötzlich aufgetretene Unsicherheit zu verbergen.
„‚Petri Heil‘“, korrigierte er sie schmunzelnd, mit einem leichten Kopfschütteln.
„Von mir aus auch ‚Petri Heil‘“, antwortete Lorelai, während sie die Tür – wieder begleitet von dem kleinen Glöckchen – nun wirklich öffnete. „Wir sehen uns. By[FONT="]e.“
Luke nickte und hob eine Hand zum Winken, doch sie hatte das Diner bereits verlassen. Einmal durchatmend griff er nach dem Lappen, der noch immer neben der altmodischen Kasse lag, um die von Lorelai unterbrochene Arbeit fortzusetzen.
TBC?
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