24.12.2004, 15:30
So, ich dachte mir, ich schreib jetzt auch mal eine WeihnachtsFF, so als kleines Geschenk für euch. Hier also meine GG-XMas-FF in drei Teilen.
Ich hoffe, sie gefällt euch.
Santa Clause is coming to town
Es war der 20. Dezember, vier Tage vor Heiligabend, und Gilmore Girls steckten gerade mitten in den Vorbereitungen für das nahende Fest. Am Tag zuvor war bereits Christopher mit Sherry und der mittlerweile vierjährigen Georgia angereist und bewohnten nun ein Zimmer im Dragonfly Inn.
âHi, Mumâ, begrüÃte Rory ihre Mutter als sie an die Rezeption des Dragonfly trat.
âHi, mein Schatz. Was gibtâs?â
âIch wollte dir eigentlich nur kurz sagen, dass ich ins Einkaufszentrum fahre und dich fragen, ob du auch noch was von dort brauchst.â, erklärte die jüngere der beiden Frauen.
âOh, also wen das so ist...â, Lorelai begann zu grinsen: âDann hätte ich gern 20, nein besser 25 Paar neue Manolos, GröÃe 39; dieses tolle Diamant-Collier, das wir letztes mal im Schaufenster bei âCartierâ gesehen haben... ach, und schau dir doch auch mal die neue Kollektion von Louis Vitton an, vielleicht ist da ja was dabei, was zu mir passen könnte...â
âOk, wird erledigt. Darfâs sonst noch was sein?â, fragte Rory, nun ebenfalls grinsend.
âWenn du schon so fragst: Was groÃes gutaussehendes zum Heiraten wär auch nicht schlecht.â
âMum...â
âWas denn? Deine Grandma nervt mich schon seit Jahren damit, dass ich endlich heiraten soll und selbst ich werde nicht immer so gut aussehen wie jetzt, was die Sache erheblich erschwert.â
âEin wahres Wort.â Christopher war eben mit Georgia die Treppe herunter gekommen und hatte nur noch Lorelaiâs letzten Satz mitbekommen.
âChristopher. Charmant wie immer.â, Lorelai funkelte ihn an: âWo hast du denn Sherry gelassen?â
âDie ist oben und ruht sich ein wenig aus. Sie fühlt sich heute nicht so besonders.â
âNa hoffentlich ist sie bis zur Party wieder fit.â
âBestimmt.â, dann wendet sich Chris an Rory: âUnd was hast du heute noch so vor?â
âIch fahr gleich nach Hartford ins Einkaufzentrum.â
âHast wohl noch ein paar Besorgungen zu machen, wie?â
âAllerdings. Ich bin bis jetzt noch zu überhaupt nichts gekommen.â
âGeht mir genauso.â
Lorelai schüttelte gespielt tadelnd den Kopf: âAlso, Christopher. Das hätte ich jetzt echt nicht von dir gedacht.â
âTja, weiÃt du, es gab da einige Probleme...â Chris warf einen Blick auf GG, die einige Meter entfernt gerade damit beschäftigt war, Michel in den Wahnsinn zu treiben, und beugte sich dann geheimnistuerisch näher zu den beiden Girls: âSherry und ich hatten da noch was für GG geplant, das sollte ich eigentlich heute abholen, aber jetzt...â Wieder blickte er zu seiner jüngsten Tochter und hob hilflos die Hände.
âTja, das nennt man wohl Pech.â, war Lorelaiâs trockener Kommentar dazu, doch schon hellte sich Chrisâ Mine wieder auf: âKönntest du nicht vielleicht...? Es dauert auch bestimmt nicht lange.â
âSorry, Chris, aber ich muss arbeiten. AuÃerdem hat mir ein Kind gereicht.â
âHey!â, Rory zog eine Schnute: âIch dachte, du liebst mich!â
âNatürlich lieb ich dich... Jetzt, wo du groà genug bist, um für dich allein zu sorgen.â
Rory verdrehte die Augen: âNa toll. Danke.â, dann wandte sie sich an ihren Vater: âAber wenn du willst, kann GG mit mir ins Einkaufszentrum kommen. Die haben dort jedes Jahr so einen Kerl, der den Weihnachtsmann spielt, der wird ihr bestimmt gefallen.â
âdas wäre echt toll von dir. Aber du weiÃt, du musst das nicht tun.â
âIch weiÃ, aber das ist echt kein Problem. SchlieÃlich ist sie meine kleine Schwester.â
âDanke, Rory. Ich schulde dir echt was.â Chris umarmte seine Tochter und machte sich dann daran, Georgia die frohe Botschaft zu überbringen, dass ihre groÃe Schwester mit ihr ins Einkaufszentrum fahren würde, um den Weihnachtsmann zu treffen.
Lorelai grinste ihre Tochter an: âDu weiÃt doch sicherlich, dass das kein angenehmer kleiner Einkaufsbummel wird, oder?â
âWieso denn nicht? Ich werde meine Besorgungen machen und dann mit GG zum Weihnachtsmann gehen. Dann ist die Kleine glücklich und wir fahren wieder zurück.â
âAber sicher doch. Kleine Kinder können einen ganz schön auf Trab halten. Glaub mir, ich weiÃ, wovon ich spreche.â
âAch, so schlimm wird es schon nicht werden. GG ist doch eigentlich ganz brav.â
âNa dann wünsch ich euch mal viel SpaÃ.â
âDanke, den werden wir haben.â
Eine halbe Stunde später betraten die beiden Mädchen dann auch schon die Hartford-Mall. GG betrachtete staunend die vielen glitzernden Girlanden und die Weihnachtsdekorationen, die überall von der Decke hingen oder die Schaufenster der Geschäfte zierte.
Rory beugte sich lächelnd zu der Kleinen herunter: âNa, gefälltâs dir?â
Georgia nickte heftig und sah sich immer noch mit groÃen Augen um. Dann wandte sie sich wieder ihrer älteren Schwester zu und schaute sie erwartungsvoll an: âUnd wo ist der Weihnachtsmann? Daddy hat gesagt, wir gehen ihn jetzt besuchen.â
âNicht jetzt, Schätzchen. Ich muss erst noch ein paar Sachen besorgen und danach gehen wir dann zum Weihnachtsmann, ok?â
GGâs Mundwinkel rutschten nach unten und ihre Unterlippe begann zu zittern: âich will aber JETZT zum Weihnachtsmann! Jetzt! Jetzt! Jetzt!â
Rory verdrehte die Augen. Na, das fing ja schon gut an. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Und nun fingen die vorbeilaufenden Leute auch schon an, sie zu beobachten.
âIst Ja schon gut, beruhige dich. Ich verspreche dir, dass es nicht lange dauern wird. Und sobald ich alles hab, was ich brauche, gehen wir zum Weihnachtsmann, ok?â
Schlagartig hellte sich das Gesicht der Kleinen wieder auf: âVersprochen?â
Rory nickte lächelnd: âGroÃes Indianerehrenwort.â
âOkay.â
Etwa 15 Geschäfte und vier gefüllte Einkaufstüten später hatte Rory dann endlich alles beisammen und die beiden machten sich auf den Weg in die Spielzeugabteilung, wo Georgia endlich den Weihnachtsmann treffen würde. Auf ihrem Weg wurden sie von Weihnachtsmusik â im Moment sang gerade Shakinâ Stevens sein âMerry Christmas Everyoneâ â begleitet, die aus unzähligen Lautsprechern im ganzen Kaufhaus dudelte.
Endlich an ihrem Ziel, einem pfeilförmigen Schild mit der Aufschrift âZum Weihnachtsmannâ, angekommen wurden die beiden auch schon von einer langen Schlange aus Eltern und Kindern âbegrüÃtâ, die sich durch die gesamte Spielzeugabteilung zog.
Rory verfluchte sich bei diesem Anblick schon dafür, GG auf die Idee mit dem Weihnachtsmann gebracht zu haben und wäre am liebsten sofort wieder umgekehrt, doch sie hatte es der Kleinen schlieÃlich versprochen. Also stellte sie sich brav hinten in der Schlange an und betete innerlich, dass es nicht allzu lange dauern würde.
Auch Georgia schien das lange Warten absolut nicht zu gefallen und so begann sie bereits nach zehn Minuten ungeduldig an Roryâs Mantel zu ziehen. âSind wir denn jetzt endlich bald dran?â
Rory seufzte. Ihre Mutter hatte sie ja gewarnt. Geduld war eindeutig eine Tugend, von der die Kleine noch nichts gehört hatte. âNoch nicht. Wir müssen erst abwarten, bis die anderen Kinder vor uns an der Reihe waren.â
âUnd wie lange ist das noch?â
âEs dauert bestimmt nicht mehr langeâ Doch in Anbetracht der Schlange und der Geschwindigkeit, mit der sich diese vorwärts bewegte glaubte Rory nicht wirklich an ihre Aussage. Aber zumindest war GG für einige weitere Minuten und drei Meter in der Schlange ruhig gestellt, bis sie wieder anfing mit: âIch will aber nicht mehr warten!â und versuchte, Rory am Ãrmel aus der Schlange und nach vorn in Richtung Weihnachtsmann zu ziehen.
âGG du kannst dich nicht einfach vordrängeln. Die anderen Kinder wollen genauso gern zum Weihnachtsmann wie du.â
GG blieb stehen und zog eine Schnute: âMir ist aber langweilig.â
Rory seufzte. SO hatte sie sich ihre Shoppingtour ganz bestimmt nicht vorgestellt.
âAlso gut, du hast jetzt ganz genau zwei Möglichkeiten: Entweder du willst gar nicht mehr warten und wir gehen jetzt einfach wieder...â
âNein!â
â...oder wir bleiben hier in der Schlange stehen und warten eben, bis wir an der Reihe sind. Es liegt an dir.â
Georgia sah Rory eine Weile so an, als würde sie angestrengt ihre Möglichkeiten abwägen, dann verzog sie unwillig das Gesicht und meinte: âDauert das noch lange?â
Rory schaute die Schlange entlang nach vorne und zuckte die Schultern. âIch denk mal, ein Weilchen wirdâs schon noch dauern. Also?â
âIch will den Weihnachtsmann sehen!â
Genau das hatte Rory befürchtet. âGut, dann warten wir eben. Aber dann darfst du jetzt auch nicht mehr quengeln, ok?â
Die Kleine nickte eifrig und drehte die Finger ihren rechten Hand wie einen Schlüssel vor ihrem Mund. Rory lächelte: âNa fein, dann nehm ich dich beim Wort.â
Und tatsächlich kamen keine weiteren Beschwerden mehr über Georgiaâs Lippen. Sie beschränkte sich darauf, neugierig ihre Umgebung zu mustern und von einem Bein aufs andere zu hüfen, bis die beiden endlich â nach schier endlosen 25 Minuten des weiteren Wartens â vor der Absperrung standen.
In der Mitte des Raumes war ein Podest aufgebaut worden, neben dem ein groÃe bunt geschmückter Weihnachtsbaum stand. Das Podest war mit weiÃen Stoffbahnen und Styropor-Schnee ausgelegt und in seiner Mitte war ein groÃer goldener Thron platziert auf dem ein als Weihnachtsmann verkleideter Mitarbeiter des Einkaufszentrum mit einem kleinen Jungen auf dem Schoà saÃ. Um ihn herum waren zusätzlich noch einige Plastik-Wichtel und Plüsch-Rentiere aufgestellt worden.
Der kleine Junge, der bis eben noch auf dem Schoà des Weihnachtsmannes gesessen hatte, sprang nun von dem Podest herunter und lief zu seiner wartenden Mutter, um dann strahlend von seinem Erlebnis berichtend mit ihr davon zu laufen.
âOk, jetzt bist du dran!â Eine als Weihnachtswichtel verkleidete Mitarbeiterin mit Dauergrinsen hatte sich zu Georgia heruntergebeugt und sah diese auffordernd an. Diese ging zögernd einige Schritte nach vorne, drehte sich dann jedoch wieder zu ihrer groÃen Schwester um: âKommst du denn nicht mit?â
âIch warte hier, bis du wiederkommst.â
âDu sollst aber mitkommen.â
âAber...â, versuchte es Rory, doch da bemerkte sie, wie GGâs Unterlippe schon wieder gefährlich zu zittern begann und um keinen Zwergenaufstand zu riskieren, fuhr sie sogleich beschwichtigend fort: âNa gut, dann komm ich eben mit.â
Die Weihnachtswichtelin warf ihr einen verständnisvollen Blick zu, als sie die Absperrung passierte, ihre kleine Halbschwester an der Hand nahm und mit ihr die restlichen Schritte zum Podest zurücklegte. Dort blieb Rory stehen und nickte GG aufmunternd zu, als diese die drei Stufen zum Thron von Santa Clause erklomm.
Endlich stand Georgia vor dem Weihnachtsmann, sah ihn schüchtern an und piepste: âHallo, Weihnachtsmann.â
Der Weihnachtsmann beugte sich zu ihr herunter und streckte ihr seine weià behandschuhte Hand entgegen und sagte mit tief verstellter Stimme: âHallo, Kleine. Wie heiÃt du denn?â
âIch bin Georgia und das ist meine groÃe Schwester Rory.â
Kaum hatte das Mädchen Roryâs Namen ausgesprochen, schnellte der Kopf des Weihnachtsmannes auch schon nach oben und er blickte direkt in ihre groÃen tiefblauen Augen. Auch Rory blickte nun direkt in die bekannten Augen des jungen Mannes hinter der Verkleidung und schrak zurück. âOh mein Gott! Das darf doch nicht wahr sein.â
GG stand immer noch zwischen den beiden und sah verständnislos von einem zur anderen. Nach einigen Sekunden hatte Rory jedoch ihren ersten Schock überwunden und nahm die Kleine an der Hand: âKomm, Kleines. Wir müssen jetzt gehen.â
Und schon zog sie die Kleine unter heftigen Protesten aus der Spielzeugabteilung, ohne auf die erstaunten Blicke der übrigen Leute zu achten.
TBC
Ich hoffe, sie gefällt euch.
Santa Clause is coming to town
Es war der 20. Dezember, vier Tage vor Heiligabend, und Gilmore Girls steckten gerade mitten in den Vorbereitungen für das nahende Fest. Am Tag zuvor war bereits Christopher mit Sherry und der mittlerweile vierjährigen Georgia angereist und bewohnten nun ein Zimmer im Dragonfly Inn.
âHi, Mumâ, begrüÃte Rory ihre Mutter als sie an die Rezeption des Dragonfly trat.
âHi, mein Schatz. Was gibtâs?â
âIch wollte dir eigentlich nur kurz sagen, dass ich ins Einkaufszentrum fahre und dich fragen, ob du auch noch was von dort brauchst.â, erklärte die jüngere der beiden Frauen.
âOh, also wen das so ist...â, Lorelai begann zu grinsen: âDann hätte ich gern 20, nein besser 25 Paar neue Manolos, GröÃe 39; dieses tolle Diamant-Collier, das wir letztes mal im Schaufenster bei âCartierâ gesehen haben... ach, und schau dir doch auch mal die neue Kollektion von Louis Vitton an, vielleicht ist da ja was dabei, was zu mir passen könnte...â
âOk, wird erledigt. Darfâs sonst noch was sein?â, fragte Rory, nun ebenfalls grinsend.
âWenn du schon so fragst: Was groÃes gutaussehendes zum Heiraten wär auch nicht schlecht.â
âMum...â
âWas denn? Deine Grandma nervt mich schon seit Jahren damit, dass ich endlich heiraten soll und selbst ich werde nicht immer so gut aussehen wie jetzt, was die Sache erheblich erschwert.â
âEin wahres Wort.â Christopher war eben mit Georgia die Treppe herunter gekommen und hatte nur noch Lorelaiâs letzten Satz mitbekommen.
âChristopher. Charmant wie immer.â, Lorelai funkelte ihn an: âWo hast du denn Sherry gelassen?â
âDie ist oben und ruht sich ein wenig aus. Sie fühlt sich heute nicht so besonders.â
âNa hoffentlich ist sie bis zur Party wieder fit.â
âBestimmt.â, dann wendet sich Chris an Rory: âUnd was hast du heute noch so vor?â
âIch fahr gleich nach Hartford ins Einkaufzentrum.â
âHast wohl noch ein paar Besorgungen zu machen, wie?â
âAllerdings. Ich bin bis jetzt noch zu überhaupt nichts gekommen.â
âGeht mir genauso.â
Lorelai schüttelte gespielt tadelnd den Kopf: âAlso, Christopher. Das hätte ich jetzt echt nicht von dir gedacht.â
âTja, weiÃt du, es gab da einige Probleme...â Chris warf einen Blick auf GG, die einige Meter entfernt gerade damit beschäftigt war, Michel in den Wahnsinn zu treiben, und beugte sich dann geheimnistuerisch näher zu den beiden Girls: âSherry und ich hatten da noch was für GG geplant, das sollte ich eigentlich heute abholen, aber jetzt...â Wieder blickte er zu seiner jüngsten Tochter und hob hilflos die Hände.
âTja, das nennt man wohl Pech.â, war Lorelaiâs trockener Kommentar dazu, doch schon hellte sich Chrisâ Mine wieder auf: âKönntest du nicht vielleicht...? Es dauert auch bestimmt nicht lange.â
âSorry, Chris, aber ich muss arbeiten. AuÃerdem hat mir ein Kind gereicht.â
âHey!â, Rory zog eine Schnute: âIch dachte, du liebst mich!â
âNatürlich lieb ich dich... Jetzt, wo du groà genug bist, um für dich allein zu sorgen.â
Rory verdrehte die Augen: âNa toll. Danke.â, dann wandte sie sich an ihren Vater: âAber wenn du willst, kann GG mit mir ins Einkaufszentrum kommen. Die haben dort jedes Jahr so einen Kerl, der den Weihnachtsmann spielt, der wird ihr bestimmt gefallen.â
âdas wäre echt toll von dir. Aber du weiÃt, du musst das nicht tun.â
âIch weiÃ, aber das ist echt kein Problem. SchlieÃlich ist sie meine kleine Schwester.â
âDanke, Rory. Ich schulde dir echt was.â Chris umarmte seine Tochter und machte sich dann daran, Georgia die frohe Botschaft zu überbringen, dass ihre groÃe Schwester mit ihr ins Einkaufszentrum fahren würde, um den Weihnachtsmann zu treffen.
Lorelai grinste ihre Tochter an: âDu weiÃt doch sicherlich, dass das kein angenehmer kleiner Einkaufsbummel wird, oder?â
âWieso denn nicht? Ich werde meine Besorgungen machen und dann mit GG zum Weihnachtsmann gehen. Dann ist die Kleine glücklich und wir fahren wieder zurück.â
âAber sicher doch. Kleine Kinder können einen ganz schön auf Trab halten. Glaub mir, ich weiÃ, wovon ich spreche.â
âAch, so schlimm wird es schon nicht werden. GG ist doch eigentlich ganz brav.â
âNa dann wünsch ich euch mal viel SpaÃ.â
âDanke, den werden wir haben.â
Eine halbe Stunde später betraten die beiden Mädchen dann auch schon die Hartford-Mall. GG betrachtete staunend die vielen glitzernden Girlanden und die Weihnachtsdekorationen, die überall von der Decke hingen oder die Schaufenster der Geschäfte zierte.
Rory beugte sich lächelnd zu der Kleinen herunter: âNa, gefälltâs dir?â
Georgia nickte heftig und sah sich immer noch mit groÃen Augen um. Dann wandte sie sich wieder ihrer älteren Schwester zu und schaute sie erwartungsvoll an: âUnd wo ist der Weihnachtsmann? Daddy hat gesagt, wir gehen ihn jetzt besuchen.â
âNicht jetzt, Schätzchen. Ich muss erst noch ein paar Sachen besorgen und danach gehen wir dann zum Weihnachtsmann, ok?â
GGâs Mundwinkel rutschten nach unten und ihre Unterlippe begann zu zittern: âich will aber JETZT zum Weihnachtsmann! Jetzt! Jetzt! Jetzt!â
Rory verdrehte die Augen. Na, das fing ja schon gut an. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Und nun fingen die vorbeilaufenden Leute auch schon an, sie zu beobachten.
âIst Ja schon gut, beruhige dich. Ich verspreche dir, dass es nicht lange dauern wird. Und sobald ich alles hab, was ich brauche, gehen wir zum Weihnachtsmann, ok?â
Schlagartig hellte sich das Gesicht der Kleinen wieder auf: âVersprochen?â
Rory nickte lächelnd: âGroÃes Indianerehrenwort.â
âOkay.â
Etwa 15 Geschäfte und vier gefüllte Einkaufstüten später hatte Rory dann endlich alles beisammen und die beiden machten sich auf den Weg in die Spielzeugabteilung, wo Georgia endlich den Weihnachtsmann treffen würde. Auf ihrem Weg wurden sie von Weihnachtsmusik â im Moment sang gerade Shakinâ Stevens sein âMerry Christmas Everyoneâ â begleitet, die aus unzähligen Lautsprechern im ganzen Kaufhaus dudelte.
Endlich an ihrem Ziel, einem pfeilförmigen Schild mit der Aufschrift âZum Weihnachtsmannâ, angekommen wurden die beiden auch schon von einer langen Schlange aus Eltern und Kindern âbegrüÃtâ, die sich durch die gesamte Spielzeugabteilung zog.
Rory verfluchte sich bei diesem Anblick schon dafür, GG auf die Idee mit dem Weihnachtsmann gebracht zu haben und wäre am liebsten sofort wieder umgekehrt, doch sie hatte es der Kleinen schlieÃlich versprochen. Also stellte sie sich brav hinten in der Schlange an und betete innerlich, dass es nicht allzu lange dauern würde.
Auch Georgia schien das lange Warten absolut nicht zu gefallen und so begann sie bereits nach zehn Minuten ungeduldig an Roryâs Mantel zu ziehen. âSind wir denn jetzt endlich bald dran?â
Rory seufzte. Ihre Mutter hatte sie ja gewarnt. Geduld war eindeutig eine Tugend, von der die Kleine noch nichts gehört hatte. âNoch nicht. Wir müssen erst abwarten, bis die anderen Kinder vor uns an der Reihe waren.â
âUnd wie lange ist das noch?â
âEs dauert bestimmt nicht mehr langeâ Doch in Anbetracht der Schlange und der Geschwindigkeit, mit der sich diese vorwärts bewegte glaubte Rory nicht wirklich an ihre Aussage. Aber zumindest war GG für einige weitere Minuten und drei Meter in der Schlange ruhig gestellt, bis sie wieder anfing mit: âIch will aber nicht mehr warten!â und versuchte, Rory am Ãrmel aus der Schlange und nach vorn in Richtung Weihnachtsmann zu ziehen.
âGG du kannst dich nicht einfach vordrängeln. Die anderen Kinder wollen genauso gern zum Weihnachtsmann wie du.â
GG blieb stehen und zog eine Schnute: âMir ist aber langweilig.â
Rory seufzte. SO hatte sie sich ihre Shoppingtour ganz bestimmt nicht vorgestellt.
âAlso gut, du hast jetzt ganz genau zwei Möglichkeiten: Entweder du willst gar nicht mehr warten und wir gehen jetzt einfach wieder...â
âNein!â
â...oder wir bleiben hier in der Schlange stehen und warten eben, bis wir an der Reihe sind. Es liegt an dir.â
Georgia sah Rory eine Weile so an, als würde sie angestrengt ihre Möglichkeiten abwägen, dann verzog sie unwillig das Gesicht und meinte: âDauert das noch lange?â
Rory schaute die Schlange entlang nach vorne und zuckte die Schultern. âIch denk mal, ein Weilchen wirdâs schon noch dauern. Also?â
âIch will den Weihnachtsmann sehen!â
Genau das hatte Rory befürchtet. âGut, dann warten wir eben. Aber dann darfst du jetzt auch nicht mehr quengeln, ok?â
Die Kleine nickte eifrig und drehte die Finger ihren rechten Hand wie einen Schlüssel vor ihrem Mund. Rory lächelte: âNa fein, dann nehm ich dich beim Wort.â
Und tatsächlich kamen keine weiteren Beschwerden mehr über Georgiaâs Lippen. Sie beschränkte sich darauf, neugierig ihre Umgebung zu mustern und von einem Bein aufs andere zu hüfen, bis die beiden endlich â nach schier endlosen 25 Minuten des weiteren Wartens â vor der Absperrung standen.
In der Mitte des Raumes war ein Podest aufgebaut worden, neben dem ein groÃe bunt geschmückter Weihnachtsbaum stand. Das Podest war mit weiÃen Stoffbahnen und Styropor-Schnee ausgelegt und in seiner Mitte war ein groÃer goldener Thron platziert auf dem ein als Weihnachtsmann verkleideter Mitarbeiter des Einkaufszentrum mit einem kleinen Jungen auf dem Schoà saÃ. Um ihn herum waren zusätzlich noch einige Plastik-Wichtel und Plüsch-Rentiere aufgestellt worden.
Der kleine Junge, der bis eben noch auf dem Schoà des Weihnachtsmannes gesessen hatte, sprang nun von dem Podest herunter und lief zu seiner wartenden Mutter, um dann strahlend von seinem Erlebnis berichtend mit ihr davon zu laufen.
âOk, jetzt bist du dran!â Eine als Weihnachtswichtel verkleidete Mitarbeiterin mit Dauergrinsen hatte sich zu Georgia heruntergebeugt und sah diese auffordernd an. Diese ging zögernd einige Schritte nach vorne, drehte sich dann jedoch wieder zu ihrer groÃen Schwester um: âKommst du denn nicht mit?â
âIch warte hier, bis du wiederkommst.â
âDu sollst aber mitkommen.â
âAber...â, versuchte es Rory, doch da bemerkte sie, wie GGâs Unterlippe schon wieder gefährlich zu zittern begann und um keinen Zwergenaufstand zu riskieren, fuhr sie sogleich beschwichtigend fort: âNa gut, dann komm ich eben mit.â
Die Weihnachtswichtelin warf ihr einen verständnisvollen Blick zu, als sie die Absperrung passierte, ihre kleine Halbschwester an der Hand nahm und mit ihr die restlichen Schritte zum Podest zurücklegte. Dort blieb Rory stehen und nickte GG aufmunternd zu, als diese die drei Stufen zum Thron von Santa Clause erklomm.
Endlich stand Georgia vor dem Weihnachtsmann, sah ihn schüchtern an und piepste: âHallo, Weihnachtsmann.â
Der Weihnachtsmann beugte sich zu ihr herunter und streckte ihr seine weià behandschuhte Hand entgegen und sagte mit tief verstellter Stimme: âHallo, Kleine. Wie heiÃt du denn?â
âIch bin Georgia und das ist meine groÃe Schwester Rory.â
Kaum hatte das Mädchen Roryâs Namen ausgesprochen, schnellte der Kopf des Weihnachtsmannes auch schon nach oben und er blickte direkt in ihre groÃen tiefblauen Augen. Auch Rory blickte nun direkt in die bekannten Augen des jungen Mannes hinter der Verkleidung und schrak zurück. âOh mein Gott! Das darf doch nicht wahr sein.â
GG stand immer noch zwischen den beiden und sah verständnislos von einem zur anderen. Nach einigen Sekunden hatte Rory jedoch ihren ersten Schock überwunden und nahm die Kleine an der Hand: âKomm, Kleines. Wir müssen jetzt gehen.â
Und schon zog sie die Kleine unter heftigen Protesten aus der Spielzeugabteilung, ohne auf die erstaunten Blicke der übrigen Leute zu achten.
TBC