08.02.2005, 22:08
Ich hatte eine Idee für eine Fan Fic, die aber in keine meiner anderen hinein passte.
Also musste ich eine neue Fan Fiction schreiben =/... weil mir die Idee nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist.
Ich schreibe mal auf worauf diese Fan Fiction so in etwa basiert:
Stil: Am Anfang noch nicht unbedingt, aber zwischendurch schon etwas 'Dark' (jedenfalls versuche ich es).
Hauptpersonen: Eigentlich Jess/Rory
Lasst euch bitte nicht durch die Menge des Textes abschrecken und lest die Fan Fiction =)...
Nur der erste Teil der FF wird so lang, die anderen werden wohl kürzer aufgeteilt sein.
So, dann erstmal viel Spaà damit. Ich bitte um konstruktive Kritik und evtl. auch um einen Lob von eurer Seite (höhö) ...
Why donât we get together?
Prolog
Da stand er, schaute sich im Spiegel an.
Jess erinnerte sich an die letzten Monate, an Rory, an den jungen Typen der schon wieder seine Film Sammlung sortierte und an alles, was ihm in der letzten Zeit widerfahren war.
Rory, ja, sie war seine groÃe Liebe.
Als er das letzte Mal bei ihr warâ¦, er erinnerte sich daran, als wäre es erst gestern gewesen.
Sie stand vor ihm während er ihr erzählte was er alles für sie tun würde, ihr jeden Stern schenken, den Mond vom Himmel holen.
Sie umarmte ihn damals, wusste aber ins Geheim das es wieder nur Mache war. Vielleicht weil sie es schon von Damals kannte, als er noch log, Lügen verbreitete als könne er nie damit aufhören.
Es hatte sich gebessert, aber nicht weil er es so wollte. Nein, ihm war es immer schei-Ãegal gewesen was andere von ihm hielten, er war er, nur das sollte zählen.
Es gab mal eine Zeit, da wollte er sich ändern, für sie, für seine geliebte Rory.
Er schaffte es nicht.
Nein.
Wie sollte es auch anders sein? Er, Jess, der Loser, wie sollte ein kleiner New Yorker gegen den groÃen Dean ankommen? Der, der alles besser konnte und machte.
Dean der ehrliche, gut aussehende Dean.
Gut aussehend?
Jess musste grinsen.
Nein, er sah nicht gut ausâ¦
Doch Rory mochte ihn.
Jess huschte ein Lächeln über das Gesicht als er sich daran erinnerte, dass er sich doch tatsächlich einmal mit Dean vertragen wollte.
Juhu, wie wäre das wohl geworden?
Dieses Bild, Jess und Dean trinkend vor dem weiÃen, kitschigen Pavillon in Stars Hollow, trauernd weil Rory sie schon wieder abgesägt hatte, oder sich mal wieder nicht entscheiden konnte.
Doch jetzt war er hier und es ging ihm gut.
Chapter 1
Zufrieden drehte sich Jess um und sah das groÃe, blau gestrichene, noble Wohnzimmer des gemütlichen Penthauses.
Und dort auf dem Boden saà sein Gastgeber, Adam.
Der schmale, braunhaarige Kerl sah aus wie ein Trottel. Er trug eine Brille, ohne sie konnte er nicht sehen. Meistens hatte er eine schwarze Hose und irgendein Hemd an, seine Haare machte er nie â im Gegensatz zu Jess brauchte er nur wenig Zeit im Bad.
Jess mochte ihn nicht besonders, doch hier musste er keine Miete zahlen und wohnte in einem luxuriösen Penthaus mit Blick auf den Pazifik.
Die einzige Bedingung die Adam Jess damals stellte, war die, dass er ihm Nachhilfe geben sollte.
Jess sollte Nachhilfe geben?
Zuerst kam ihn diese Frage von Adam sehr suspekt vor, er und Nachhilfe?! Doch eigentlich war Jess klüger als jeder andere in der Schule gewesen, leider nur stinkfaul.
Adams Eltern haben sich nie wirklich für ihn interessiert, sie waren reich und lieÃen ihn in dieser Luxushütte wohnen, aber Interesse zeigten sie nie.
Sie stempelten ihn als einen âUnfallâ ab.
Der Junge war sehr einsam, ein AuÃenseiter.
Diese beiden Faktoren hatte er wohl mit Jess gemeinsam, er sah sich auch oft als âUnfallâ.
Jess fragte sich oft wieso er sich immer noch im sonnigen Staat Kalifornien aufhielt, wo er seinen Vater doch schon längst gesehen hatte.
Er hatte bis vor kurzem noch bei ihm gewohnt, weil er aus seiner alten Wohnung rausgeschmissen wurde â er hatte seinen Botenjob verloren und konnte die Miete nicht mehr bezahlen.
Aber auch für Jimmy wurde er langsam zu viel, sein Vater war und blieb einfach ein Versager.
Zum Glück hatte Jess Adam kennen gelernt.
Am Vormittag hatte Jess das Haus immer für sich, da Adam zur Schule musste. Auch sonst störte der junge Kerl ihn nicht, da er meistens nur DVDâs sah oder seine vielen Filme sortierte. Er machte es jeden Tag, immer mit einem anderen System.
Jess hielt ihn für einen Freak. Er glaubte sogar, dass Adam wusste, das Jess ihn nicht leiden konnte, aber scheinbar störte es ihn nicht. Er durfte bei ihm wohnen, Jess wusste das Adam es ihm nur erlaubte, weil es seine Eltern einen Schei-Ãdreck interessierte und er einfach nur einsam war.
Sein ganzes Leben wurde er nur abgeschoben, wie es Jess in das kleine Kaff namens Stars Hollow wurde.
Er vermisste nichts an diesem Drecksloch, mit der Ausnahme von einer Person: Rory.
Heute sah die Sonne wieder wie eine riesige Leuchtkugel aus, die immer näher kam, bis sie die Erde erdrückten würde.
An der Westküste war sie so unheimlich intensiv, in New York war dies nicht der Fall.
Jess saà wieder nur da und las ein Buch. Er hätte alles machen können, in den Whirlpool springen, im Pool baden gehen oder einfach nur zum Strand rennen können, doch er las.
Er las immer, die ganze Zeit saà er auf dem groÃen, runden Sofa und las sein Buch. Adam sortierte währenddessen wieder seine Filme, natürlich nach einem anderen System als gestern.
âGestern habe ich diesen Deutschtest wiederbekommen, ein Bâ flüsterte Adam plötzlich unsicher.
âSchön für dichâ antwortete Jess kühl.
âIch dachte vielleicht, dich würde es interessierenâ flüsterte Adam wieder und blickte danach traurig auf seine Filme.
Ja, beide hatten wirklich eine unheimlich eigene Art miteinander zu kommunizieren. Jess hatte immer das Gefühl, das Adam ihn für einen groÃen Bruder oder so etwas hielt.
Okay, er gab ihm Nachhilfe in fast jeden Fach in der Schule, damit er in dieser Snob- Bude wohnen konnte, doch es interessierte ihn eigentlich wenig was Adam nun letztendlich für Noten bekam.
Jess war immer alles egal, vielleicht war das sein Fehler.
Doch Adam hatte auch keinen Grund ihn raus zu werfen, Jess störte ihn ja nicht.
Die Wohnung wurde immerhin von Adams Eltern bezahlt, damit diese ihn sich vom Leibe halten konnten.
Also war es so und so keine groÃe Sache Jess bei sich wohnen zu lassen.
Die Nachhilfe war doch nur ein Weg, damit wenigstens mal irgendjemand mit dem armen Schlucker redete.
Manchmal arbeitete Jess in einem Schnellimbiss.
Weil er sich weigerte eines dieser verlausten Haarnetze aufzusetzen, nahm er jedes Mal ein rotes Baseball Cap, wie Luke es immer machte.
Jess drehte den Schirm auch jedes Mal zurück, vielleicht aus nostalgischen Gründen oder einfach aus SpaÃ.
Flanellhemden trug er nicht, nein.
Er hatte immer eine dieser lächerlichen Schürzen um, Gott, war ihm das peinlich.
Doch eigentlich fand er sein Leben im Moment sehr akzeptabel, ihm gefiel es.
Beide saÃen immer noch da, einer auf dem Boden, der andere auf dem Sofa, als plötzlich die Tür klingelte.
Jess stand auf und schlappte träge zu der türkisen Tür, Adam bemerkte das Klingeln nicht einmal. Der Highlander oder Jackie Chan hatten ihn im Moment viel zu sehr in ihren Bann gezogen.
Als Jess die Tür öffnete, erschrak er.
Vor ihm stand Rory.
Rory, das Mädchen was ihn verstoÃen hatte, ihn nicht mehr sehen wollte.
âWow, Rory⦠du hierâ¦â stotterte er geschockt, war sie etwa wegen ihm gekommen?
âHmm, ich nehme an du bist nicht her gekommen um mir ein Zeitungsabonnement anzudrehen oder?â
Er versuchte seine Ãberraschung mit schlechten Witzen zu übertuschen, doch es geling ihm nur wenig.
Er sah Rory merkwürdig an, als sähe sie komisch aus.
Doch sie sah es nicht, nein, sie nicht.
Er fand es sehr interessant, dass sie von Stars Hollow, dem kleinen Provinzstädtchen irgendwo am Ende der Welt hier her, in das groÃe Los Angeles gekommen war.
Alleine aus diesem Grund war er schon ganz wild darauf ihren Grund zu hören, weswegen war sie hier?
âHey, Jessâ¦â
Auch sie wirkte etwas nervös, versuchte aber im Gegensatz zu Jess, dieses Gefühl mit Zorn zu unterdrücken.
âNatürlich will ich dir kein Abo verkaufen du Trottelâ sagte sie.
âWow, nicht zu freundlich kleine Lady. Womit habe ich denn dann die Ehre?â
Er konnte seine Ãberraschung nicht vertuschen und unterspielte sie jetzt mit âCoolnessâ.
Gerade schwelgte er in Erinnerungen, von ihr, seiner Vergangenheit, von allem, schon tauchte sie auf. Er kam sich vor wie in einem schlechten Hollywoodfilm.
âIch bin nicht wegen dir hier Jess, obwohl ich es kaum glauben konnte als ich hörte, dass du in so einer Wohnung wohnst.â
âWieso bist du dann hier?â
âOkay, vielleicht doch wegen dirâ¦â zögerte sie.
Jess musste grinsen, wenn sie ihm jetzt ihre Liebe gestand, war sein Gedankengang von der tollen âRory Gilmore meets Jess Mariano, dem Mann den sie schon immer liebteâ â Schnulze vollendet.
âNa ja, aber nicht aus dem Grund den du jetzt denken wirst Jessâ sagte sie.
âAus welchem denn dann?â
âIch, ich habe eigentlich gerade nicht soviel Lust es zu erzählen⦠das ist, es ist alles etwas kompliziert weiÃt du⦠Es gibt da kleine Probleme in Stars Hollow⦠Aber egal⦠AuÃerdem bin ich ziemlich erschöpft und da ich hier niemanden kenne, wollte ich dich eigentlich nur fragen ob ich für ein paar Tage hier schlafen könnte, bei dir.â
Jess musste lachen.
âWas lachst du so?!â fragte sie sauer.
âRory, du kommst hier her, nennst mich einen Trottel und fragst mich dann ob du hier schlafen kannst?! Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich Rory Gilmore?â
âGut, es ist okay⦠Ich wusste, dass du mich hier nicht aufnehmen würdest! Wieso auch?! Jess Mariano sind die anderen doch eh immer egal, dir ist alles egal, es sei denn du kannst es möglichst schnell ins Bett zerren! Wach endlich auf Jess! Es geht nicht immer nur um dich!â schrie Rory weinend und rannte weg.
Hoppla? Was war das? Wieso fing Rory plötzlich an zu weinen?
Jess stand sprachlos an der Tür und versuchte zu verstehen was in den letzten Minuten passiert war.
Sie hatte geweint, einfach so. Wieso zum Teufel hatte sie geweint?!
Ja, er hätte es toll gefunden wenn sie bei ihm übernachten würde. Schon den süÃen Geruch ihres Parfüms wieder zu riechen war für ihn wie für Adam eine neue DVD, oder für Sookie ihre Bratpfanne.
Doch sein Stolz lieà es nicht zu, sie konnte nicht hier schlafen, sein Stolz wollte es nicht.
Jess zog nervös an seiner schwarzen Lederjacke, die Tür stand noch halb offen.
Er war sich nicht sicher ob er hinterher rennen sollte, er biss sich nervös auf die Lippe.
Es war als würden zwei Mächte in seinem Körper kämpfen.
Sollte er rennen und sie holen?
Während Jess diese schwere Entscheidung plagte, wobei Rory doch bestimmt schon über alle Berge war und er Stunden bräuchte um sie zu suchen, saà Adam immer noch da und sortierte DVDs.
Von all dem hatte er nichts mitgekriegt, es war als würde er in seiner eigenen Welt leben, abgekapselt von der AuÃenwelt.
Nervös schaute Jess ihn an, er bekam wieder den gleichen Gedanken wie er ihn sonst auch kriegte, wenn er Adam sah:
âIst der Junge auf Droge?!â
Dann schaute er wieder auf die Jacke, er hielt sie immer noch fest und zusammen geknüllt in der einen Hand.
Die beiden Mächte in ihm drin hatten sich noch nicht entschieden, sollte er wirklich rennen?
Also musste ich eine neue Fan Fiction schreiben =/... weil mir die Idee nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist.
Ich schreibe mal auf worauf diese Fan Fiction so in etwa basiert:
Stil: Am Anfang noch nicht unbedingt, aber zwischendurch schon etwas 'Dark' (jedenfalls versuche ich es).
Hauptpersonen: Eigentlich Jess/Rory
Lasst euch bitte nicht durch die Menge des Textes abschrecken und lest die Fan Fiction =)...
Nur der erste Teil der FF wird so lang, die anderen werden wohl kürzer aufgeteilt sein.
So, dann erstmal viel Spaà damit. Ich bitte um konstruktive Kritik und evtl. auch um einen Lob von eurer Seite (höhö) ...
Why donât we get together?
Prolog
Da stand er, schaute sich im Spiegel an.
Jess erinnerte sich an die letzten Monate, an Rory, an den jungen Typen der schon wieder seine Film Sammlung sortierte und an alles, was ihm in der letzten Zeit widerfahren war.
Rory, ja, sie war seine groÃe Liebe.
Als er das letzte Mal bei ihr warâ¦, er erinnerte sich daran, als wäre es erst gestern gewesen.
Sie stand vor ihm während er ihr erzählte was er alles für sie tun würde, ihr jeden Stern schenken, den Mond vom Himmel holen.
Sie umarmte ihn damals, wusste aber ins Geheim das es wieder nur Mache war. Vielleicht weil sie es schon von Damals kannte, als er noch log, Lügen verbreitete als könne er nie damit aufhören.
Es hatte sich gebessert, aber nicht weil er es so wollte. Nein, ihm war es immer schei-Ãegal gewesen was andere von ihm hielten, er war er, nur das sollte zählen.
Es gab mal eine Zeit, da wollte er sich ändern, für sie, für seine geliebte Rory.
Er schaffte es nicht.
Nein.
Wie sollte es auch anders sein? Er, Jess, der Loser, wie sollte ein kleiner New Yorker gegen den groÃen Dean ankommen? Der, der alles besser konnte und machte.
Dean der ehrliche, gut aussehende Dean.
Gut aussehend?
Jess musste grinsen.
Nein, er sah nicht gut ausâ¦
Doch Rory mochte ihn.
Jess huschte ein Lächeln über das Gesicht als er sich daran erinnerte, dass er sich doch tatsächlich einmal mit Dean vertragen wollte.
Juhu, wie wäre das wohl geworden?
Dieses Bild, Jess und Dean trinkend vor dem weiÃen, kitschigen Pavillon in Stars Hollow, trauernd weil Rory sie schon wieder abgesägt hatte, oder sich mal wieder nicht entscheiden konnte.
Doch jetzt war er hier und es ging ihm gut.
Chapter 1
Zufrieden drehte sich Jess um und sah das groÃe, blau gestrichene, noble Wohnzimmer des gemütlichen Penthauses.
Und dort auf dem Boden saà sein Gastgeber, Adam.
Der schmale, braunhaarige Kerl sah aus wie ein Trottel. Er trug eine Brille, ohne sie konnte er nicht sehen. Meistens hatte er eine schwarze Hose und irgendein Hemd an, seine Haare machte er nie â im Gegensatz zu Jess brauchte er nur wenig Zeit im Bad.
Jess mochte ihn nicht besonders, doch hier musste er keine Miete zahlen und wohnte in einem luxuriösen Penthaus mit Blick auf den Pazifik.
Die einzige Bedingung die Adam Jess damals stellte, war die, dass er ihm Nachhilfe geben sollte.
Jess sollte Nachhilfe geben?
Zuerst kam ihn diese Frage von Adam sehr suspekt vor, er und Nachhilfe?! Doch eigentlich war Jess klüger als jeder andere in der Schule gewesen, leider nur stinkfaul.
Adams Eltern haben sich nie wirklich für ihn interessiert, sie waren reich und lieÃen ihn in dieser Luxushütte wohnen, aber Interesse zeigten sie nie.
Sie stempelten ihn als einen âUnfallâ ab.
Der Junge war sehr einsam, ein AuÃenseiter.
Diese beiden Faktoren hatte er wohl mit Jess gemeinsam, er sah sich auch oft als âUnfallâ.
Jess fragte sich oft wieso er sich immer noch im sonnigen Staat Kalifornien aufhielt, wo er seinen Vater doch schon längst gesehen hatte.
Er hatte bis vor kurzem noch bei ihm gewohnt, weil er aus seiner alten Wohnung rausgeschmissen wurde â er hatte seinen Botenjob verloren und konnte die Miete nicht mehr bezahlen.
Aber auch für Jimmy wurde er langsam zu viel, sein Vater war und blieb einfach ein Versager.
Zum Glück hatte Jess Adam kennen gelernt.
Am Vormittag hatte Jess das Haus immer für sich, da Adam zur Schule musste. Auch sonst störte der junge Kerl ihn nicht, da er meistens nur DVDâs sah oder seine vielen Filme sortierte. Er machte es jeden Tag, immer mit einem anderen System.
Jess hielt ihn für einen Freak. Er glaubte sogar, dass Adam wusste, das Jess ihn nicht leiden konnte, aber scheinbar störte es ihn nicht. Er durfte bei ihm wohnen, Jess wusste das Adam es ihm nur erlaubte, weil es seine Eltern einen Schei-Ãdreck interessierte und er einfach nur einsam war.
Sein ganzes Leben wurde er nur abgeschoben, wie es Jess in das kleine Kaff namens Stars Hollow wurde.
Er vermisste nichts an diesem Drecksloch, mit der Ausnahme von einer Person: Rory.
Heute sah die Sonne wieder wie eine riesige Leuchtkugel aus, die immer näher kam, bis sie die Erde erdrückten würde.
An der Westküste war sie so unheimlich intensiv, in New York war dies nicht der Fall.
Jess saà wieder nur da und las ein Buch. Er hätte alles machen können, in den Whirlpool springen, im Pool baden gehen oder einfach nur zum Strand rennen können, doch er las.
Er las immer, die ganze Zeit saà er auf dem groÃen, runden Sofa und las sein Buch. Adam sortierte währenddessen wieder seine Filme, natürlich nach einem anderen System als gestern.
âGestern habe ich diesen Deutschtest wiederbekommen, ein Bâ flüsterte Adam plötzlich unsicher.
âSchön für dichâ antwortete Jess kühl.
âIch dachte vielleicht, dich würde es interessierenâ flüsterte Adam wieder und blickte danach traurig auf seine Filme.
Ja, beide hatten wirklich eine unheimlich eigene Art miteinander zu kommunizieren. Jess hatte immer das Gefühl, das Adam ihn für einen groÃen Bruder oder so etwas hielt.
Okay, er gab ihm Nachhilfe in fast jeden Fach in der Schule, damit er in dieser Snob- Bude wohnen konnte, doch es interessierte ihn eigentlich wenig was Adam nun letztendlich für Noten bekam.
Jess war immer alles egal, vielleicht war das sein Fehler.
Doch Adam hatte auch keinen Grund ihn raus zu werfen, Jess störte ihn ja nicht.
Die Wohnung wurde immerhin von Adams Eltern bezahlt, damit diese ihn sich vom Leibe halten konnten.
Also war es so und so keine groÃe Sache Jess bei sich wohnen zu lassen.
Die Nachhilfe war doch nur ein Weg, damit wenigstens mal irgendjemand mit dem armen Schlucker redete.
Manchmal arbeitete Jess in einem Schnellimbiss.
Weil er sich weigerte eines dieser verlausten Haarnetze aufzusetzen, nahm er jedes Mal ein rotes Baseball Cap, wie Luke es immer machte.
Jess drehte den Schirm auch jedes Mal zurück, vielleicht aus nostalgischen Gründen oder einfach aus SpaÃ.
Flanellhemden trug er nicht, nein.
Er hatte immer eine dieser lächerlichen Schürzen um, Gott, war ihm das peinlich.
Doch eigentlich fand er sein Leben im Moment sehr akzeptabel, ihm gefiel es.
Beide saÃen immer noch da, einer auf dem Boden, der andere auf dem Sofa, als plötzlich die Tür klingelte.
Jess stand auf und schlappte träge zu der türkisen Tür, Adam bemerkte das Klingeln nicht einmal. Der Highlander oder Jackie Chan hatten ihn im Moment viel zu sehr in ihren Bann gezogen.
Als Jess die Tür öffnete, erschrak er.
Vor ihm stand Rory.
Rory, das Mädchen was ihn verstoÃen hatte, ihn nicht mehr sehen wollte.
âWow, Rory⦠du hierâ¦â stotterte er geschockt, war sie etwa wegen ihm gekommen?
âHmm, ich nehme an du bist nicht her gekommen um mir ein Zeitungsabonnement anzudrehen oder?â
Er versuchte seine Ãberraschung mit schlechten Witzen zu übertuschen, doch es geling ihm nur wenig.
Er sah Rory merkwürdig an, als sähe sie komisch aus.
Doch sie sah es nicht, nein, sie nicht.
Er fand es sehr interessant, dass sie von Stars Hollow, dem kleinen Provinzstädtchen irgendwo am Ende der Welt hier her, in das groÃe Los Angeles gekommen war.
Alleine aus diesem Grund war er schon ganz wild darauf ihren Grund zu hören, weswegen war sie hier?
âHey, Jessâ¦â
Auch sie wirkte etwas nervös, versuchte aber im Gegensatz zu Jess, dieses Gefühl mit Zorn zu unterdrücken.
âNatürlich will ich dir kein Abo verkaufen du Trottelâ sagte sie.
âWow, nicht zu freundlich kleine Lady. Womit habe ich denn dann die Ehre?â
Er konnte seine Ãberraschung nicht vertuschen und unterspielte sie jetzt mit âCoolnessâ.
Gerade schwelgte er in Erinnerungen, von ihr, seiner Vergangenheit, von allem, schon tauchte sie auf. Er kam sich vor wie in einem schlechten Hollywoodfilm.
âIch bin nicht wegen dir hier Jess, obwohl ich es kaum glauben konnte als ich hörte, dass du in so einer Wohnung wohnst.â
âWieso bist du dann hier?â
âOkay, vielleicht doch wegen dirâ¦â zögerte sie.
Jess musste grinsen, wenn sie ihm jetzt ihre Liebe gestand, war sein Gedankengang von der tollen âRory Gilmore meets Jess Mariano, dem Mann den sie schon immer liebteâ â Schnulze vollendet.
âNa ja, aber nicht aus dem Grund den du jetzt denken wirst Jessâ sagte sie.
âAus welchem denn dann?â
âIch, ich habe eigentlich gerade nicht soviel Lust es zu erzählen⦠das ist, es ist alles etwas kompliziert weiÃt du⦠Es gibt da kleine Probleme in Stars Hollow⦠Aber egal⦠AuÃerdem bin ich ziemlich erschöpft und da ich hier niemanden kenne, wollte ich dich eigentlich nur fragen ob ich für ein paar Tage hier schlafen könnte, bei dir.â
Jess musste lachen.
âWas lachst du so?!â fragte sie sauer.
âRory, du kommst hier her, nennst mich einen Trottel und fragst mich dann ob du hier schlafen kannst?! Für wie bescheuert hältst du mich eigentlich Rory Gilmore?â
âGut, es ist okay⦠Ich wusste, dass du mich hier nicht aufnehmen würdest! Wieso auch?! Jess Mariano sind die anderen doch eh immer egal, dir ist alles egal, es sei denn du kannst es möglichst schnell ins Bett zerren! Wach endlich auf Jess! Es geht nicht immer nur um dich!â schrie Rory weinend und rannte weg.
Hoppla? Was war das? Wieso fing Rory plötzlich an zu weinen?
Jess stand sprachlos an der Tür und versuchte zu verstehen was in den letzten Minuten passiert war.
Sie hatte geweint, einfach so. Wieso zum Teufel hatte sie geweint?!
Ja, er hätte es toll gefunden wenn sie bei ihm übernachten würde. Schon den süÃen Geruch ihres Parfüms wieder zu riechen war für ihn wie für Adam eine neue DVD, oder für Sookie ihre Bratpfanne.
Doch sein Stolz lieà es nicht zu, sie konnte nicht hier schlafen, sein Stolz wollte es nicht.
Jess zog nervös an seiner schwarzen Lederjacke, die Tür stand noch halb offen.
Er war sich nicht sicher ob er hinterher rennen sollte, er biss sich nervös auf die Lippe.
Es war als würden zwei Mächte in seinem Körper kämpfen.
Sollte er rennen und sie holen?
Während Jess diese schwere Entscheidung plagte, wobei Rory doch bestimmt schon über alle Berge war und er Stunden bräuchte um sie zu suchen, saà Adam immer noch da und sortierte DVDs.
Von all dem hatte er nichts mitgekriegt, es war als würde er in seiner eigenen Welt leben, abgekapselt von der AuÃenwelt.
Nervös schaute Jess ihn an, er bekam wieder den gleichen Gedanken wie er ihn sonst auch kriegte, wenn er Adam sah:
âIst der Junge auf Droge?!â
Dann schaute er wieder auf die Jacke, er hielt sie immer noch fest und zusammen geknüllt in der einen Hand.
Die beiden Mächte in ihm drin hatten sich noch nicht entschieden, sollte er wirklich rennen?