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Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - Druckversion

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Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - *chrissy* - 07.01.2006

ich habe schon gestern angefangen deine ff zu lesen und habe sie gerade beendet! endlich!! :freu:

also, deine ff is echt klasse!!! dein schreibstil is einfach klasse und du hast für jeden teil immer neue ideen! das finde ich klasse!!

was ich in den letzten teilen nur ein bisschen vermisst habe, war rorys liebesleben! es is zwar auch schön ein bisschen mehr jj zu lesen, aber ich vermisse rorys liebesprobleme Wink !

eine frage für mein literati-herz: gibt es noch die chance, dass jess und rory sich zumindest mal wiedersehen? *hoff*

ich freu mich schon auf den nächsten teil! mach weiter so!!!


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - LoryFan - 07.01.2006

EekIch hab schon wieder einen neuen Teil übersehenEek
Das passiert mir in letzter Zeit immer öfterNono

Der Teil war zwar kurz aber echt gut.
Hier meine Lieblingsszene:
Keks schrieb:„Percival?“
„Eine kleine Glasschildkröte. Meine Mum hat sie geliebt. Sie sagte immer sie sähe meinem Vater ähnlich. Und nachdem sie kaputt war hat meine Mutter einen Monat nicht mit mir gesprochen.“
Nachdem ich das gelesen hab ist mir aufgefallen,dass ich mir noch nie Gedanken über Kirks Dad gemacht hab.

[quote=Keks]
Verstanden, Luke. Und denk dran: Hunde sind deine Freunde.[quote]
Der Satz war auch genial Smile
Hört sich einfach nur lustig an und wenn man sich dann Rory noch vorstellt wie sie einen passenden Gesichtsausdruck aufsetzt dann passt das einfach.


Ich freu mich schon auf den nächsten Teil,der ja zum Glück bald kommt.

Lg Barbs


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - Keks - 08.01.2006

hey, wieder ne neue leserin. freut, mich dass dir meine ff gefällt.

was dein literati-herz angeht:

Show Content

Zitat:EekIch hab schon wieder einen neuen Teil übersehenEek
Das passiert mir in letzter Zeit immer öfterNono

macht doch nix. freu mich trotzdem über dein fb. und dein lob. :dance: :biggrin:

Zitat:Nachdem ich das gelesen hab ist mir aufgefallen,dass ich mir noch nie Gedanken über Kirks Dad gemacht hab.

ist mir beim schreiben auch aufgefallen. man hört meistens nur par kommentare von kirk über seine mutter. aber über lanes vater hat man ja auch noch nie was gehört, obwohl er trotzdem existiert. Rolleyes

so, genug gelabert, hier der neue teil. er ist zwar wieder nich allzu lang, aber dafür müsst ihr ni mehr auf die fortsetzung warten.


Es wurde schon langsam dunkel, als Sookie wieder zur Tür des Dragonfly hereingeschneit kam. Ihr Kopf war so hochrot, dass man sie glatt mit einer Tomate vergleichen konnte, ihr Atem pfiff und sie kam nur mit Mühe vor einer verblüfften Lorelai zum Stehen.
„Hey, tritt auf die Bremse, Enzo Ferrari. Was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus als würdest du gleich platzen.“
„Ich …hhh …fühl mich … hhh … auch ... so.“ Langsam beruhigte sich Sookies Atem wieder.
„Hohl erstmal Luft.“
Sookie tat einen kräftigen Atemzug und begann dann zu erzählen: „Ich habe Jackson klipp und klar gesagt, dass ich die ganzen Körbe nicht ertrage und unbedingt meine alten Schränke wiederhaben muss.“ Sookie fuhr sich aufgeregt durch die Haare.
„Das klingt doch schon ganz vernünftig. Was hat Jackson gesagt?“
„Er hat gar nichts gesagt.“
„Gar nichts?“ Lorelai sah Sookie fragend an.
„Er hat diesen merkwürdigen Knurrlaut von sich gegeben und gestöhnt und dann hat er sich seine Jacke geschnappt und ist einfach zur Tür rausgerannt. Ich bin ihm hinterher, aber er saß schon im Auto und ist weggefahren. Ich habe keine Ahnung wo er hin will und ob er überhaupt noch mal wiederkommt. Vielleicht sucht er sich ja eine Frau, die auf Körbe steht und brennt mit ihr nach Vegas durch, um ihr dort einen dämlichen Rattan-Ring an den Finger zu stecken und mich und Davey einfach allein zu lassen.“ Sookie traten Tränen in die Augen.
„Hey, Süße, jetzt beruhige sich erstmal wieder. Jackson kommt bestimmt wieder. Er will vielleicht nur ein par Besorgungen machen oder einen Laster besorgen, um die ganzen Körbe wegzuschaffen.“
„Denkst du?“ Sie sah nicht unbedingt überzeugt aus.
„Wäre doch möglich.“ Auch Lorelai kamen die beiden Möglichkeiten unwahrscheinlich vor, doch sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Jackson seine Frau und sein Kind einfach im Stich lassen würde. So ein Mensch war Jackson einfach nicht und das sagte Lorelai auch Sookie. „…Jackson liebt dich und den kleinen Davey. Er kommt bestimmt bald zurück und erklärt dir, wo er war und dann wird alles wieder gut. Und damit du nicht alleine auf ihn warten musst, komme ich mit zu dir und wir beiden machen uns einen gemütlichen Videoabend. Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht und seit Rory in Yale studiert, kommt meine Filmsucht eindeutig zu kurz. Was hältst du davon?“
„In Ordnung. Aber bitte verschon mich mit Schnulzen. Das halte ich heute Abend nicht mehr aus.“
„Versprochen, ich suche ein par Filme aus, die dich höchsten vor Lachen zum Weinen bringen und jetzt rase wieder nach Hause, kleiner Porsche, und hole schon mal das Eis und die Schlagsahne aus dem Kühlschrank. Ich komme zu dir, sobald ich die Filme habe.“
„Okay, bis dann.“
Lorelai sah der geknickten Sookie noch eine Weile nach und musste daran denken, dass ihr Leben mal wieder drunter und drüber ging. Eine Katastrophe folgte der anderen. Aber was wäre das Leben denn ohne ein bisschen Aufregung? ‚Pleasantville` fügte Lorelai in Gedanken hinzu und machte sich auf den Weg zur Videothek.


TBC


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - *chrissy* - 08.01.2006

Keks schrieb:was dein literati-herz angeht:

Show Content

danke! stimmt schon, die story muss spannend bleiben!

zum neuen teil! finde ihn zwar krz, aber trotzdem echt klasse!
sookie hast du echt gut getroffen! wie sie sich sorgen gemacht hat und bei lore rat haben wollte! spitze!
den vergleich mit pleasantville fand ich auch irgendwie lustig! ich hab das letztens glaub ich schon mal in einer ff gelesen! tja, war ja auch ein witziger film!!

also, mach schnell weiter!!!


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - LoryFan - 08.01.2006

Wieder ein toller TeilWub
Wie toll: Der Enzo Ferrari:biggrin:
Ich find da hast du den typische Lorelai-Humor super getroffen.

Da ich gleich gehen muss nur schnell zu einer anderen tollen Stelle:

Keks schrieb:Aber was wäre das Leben denn ohne ein bisschen Aufregung? ‚Pleasantville` fügte Lorelai in Gedanken hinzu und machte sich auf den Weg zur Videothek.

Der Vergleich passt super.was auch gut passen würde:
"Stars-Hollow-so-wie-Taylor-es-gerne-hätte!

*****
Mach weiter so und dann bis zum nächsten TeilSmile


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - Sarah_Terenzi - 09.01.2006

wieder ein ganz toller teil

freu mich schon sehr auf den nächsten teil
schreib bitte ganz schnell weiter


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - Sarah_Terenzi - 09.01.2006

edit: sorry wegen dem doppelpost


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - Mandy87 - 09.01.2006

hast du eigentlich eine ahnung, wann ich das letzte mal im urlaub war??? und dann wag ich es einmal und was passiert??? ich verpass gleich 2teile!!!
die teile warn super. hoff aber trotzdem, dass jess auch bald mal wieder drin vorkommt. auch wenn so natürlich viel mehr jj-teile da sind:biggrin:
schreib schnell weiter. ich will auch zu kirks party gehen:heul:
lg
mandy


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - Keks - 10.01.2006

also, ihr habt mir so fleißig fb gegeben, da muss ich euch auch erstma fb geben:

Zitat:zum neuen teil! finde ihn zwar krz, aber trotzdem echt klasse!

sorry, erstma, dass die teile immer so kurz ausfallen, aber ich hab immer ni die zeit, so lange zu schreiben um viele teile hintereinander hinzukriegen, deshalb meisten nur eine "situation" sag ich jetz ma.

Zitat:Wie toll: Der Enzo Ferrari:biggrin:
Ich find da hast du den typische Lorelai-Humor super getroffen.

hab versucht, auch ein par anspielungen reinzubringen, da das ja ein wichtiger teil der wirklichen gg-folgen is. war gar ni so leicht, nen rennfahrer zu finden, der typisch is und trotzdem ni so unbekannt (für alle formel-1-leihen wie mich) dass die anspielung trotzdem deutlich wird. :biggrin:

@ sarah_tenrenzi: hey, neue leserin. find ich aber toll. herzlich willkommen in unserer bescheidenen runde. freut mich, dass dir die story gefällt.

Zitat:hast du eigentlich eine ahnung, wann ich das letzte mal im urlaub war??? und dann wag ich es einmal und was passiert??? ich verpass gleich 2teile!!!

geht mir auch immer so. ich warte ewigkeiten, dass ne ff endlich mal weitergeht und wenn sie dann weitergeht, verpass ich den anschluss. Rolleyes

Zitat:ich will auch zu kirks party gehen:heul:

Wollen wir nicht alle zu ner party von kirk? also wer kann da schon nein sagen? Cool
[SPOILER]Bin mir noch ni sicher, ob ich von der party berichte. wenn's um kirk geht muss es ja was lustiges sein und ich hab noch keine richtige idee. mal sehen./SPOILER]


für alle, die denken, "neues von keks, hat sie vielleicht nen neuen teil geschreiben?": Ich muss euch enttäuschen. ein neuer teil kommt höchsten donnerstag, da ich da schulfrei wegen tag der offenen hochschule hab. aber will ni zu viel versprechen. am wochenende komm ich aber dann bestimmt dazu nen neuen teil zu schreiben.

lg, keks


Live and Love in Stars Hollow [PG13/R16] (2. Thread) - Keks - 12.01.2006

so, hab heut meinen freien tag genutzt und für euch nen extra-langen teil geschrieben. hab ni allzulang zeit hier groß drumrum zu reden, da mein bus glei kommt. also viel spaß beim lesen und schreibt bitte was ihr davon haltet. :biggrin:



„Ich hab Hunger.“ Paige schwang ihre Beine über die Kante des Bettes und starrte auf ihre abgekauten Nägel, als würden sie noch etwas hergeben.
Doch Jess reagierte nicht. Er lehnte am Fenster und starrte hinaus, ohne wirklich wahrzunehmen, was er sah. Sein Blick ging starr in die Ferne, als wäre dort etwas, was ihn nicht mehr losließe.
Da Jess nicht reagierte, stand Paige auf und ging auf den kleinen Kühlschrank zu.
Als sie die Tür öffnete, wurden die regelmäßigen Klapper-Geräusche noch lauter, als sie so schon waren.
Am Anfang hatte sie es fast verrückt gemacht. So als würde man in einem fremden Bett liegen und plötzlich das ungewohnte Ticken einer Uhr nicht mehr aus dem Kopf vertreiben können.
An Einschlafen war in solchen Nächten kaum zu denken gewesen, doch langsam hatte sie sich daran gewöhnt. Man gewöhnt sich an alles, wenn man es nur lang genug ertragen muss, schoss es Paige durch den Kopf und ein Bild von ihrem alten Arbeitsplatz erschien vor ihrem geistigen Auge, danach sah sie ihre Mutter, wie sie vorsichtig über die von Schlägen blaue Haut strich. Ihre Mutter hatte noch nie ein besonders gutes Händchen bei Männern gehabt.
Irgendwann hatte Paige aufgehört die Männer zu zählen, die in all den Jahren bei ihnen ein und aus gegangen waren.
Nach dem Tod ihres Vaters, hatte sie lange gebraucht, um mit der neuen Situation, den neuen Männern ihrer Mutter klarzukommen, doch es wurde Gewohnheit, alles wurde Gewohnheit.
Sie konnte sich nicht daran erinnern, ihre Mutter je ohne blaue Flecke erlebt zu haben – Gewohnheit.
Energisch schob sie den Gedanken an ihre Vergangenheit beiseite. Die Zukunft war das einzige was jetzt zählte und sie begann mit einem ordentlich Essen.
„Jess?“ Fragte sie deshalb nach einem erneuten Blick in den Kühlschrank, der sie feststellen ließ, dass Bier, Batterien und der Rest von dem was mal ein Brötchen gewesen war, nicht das waren, auf das sie jetzt Appetit hatte.
Doch der angesprochenen reagierte nicht.
„10 Cent für deine Gedanken. Mehr hab ich nicht mehr.“
„Was?“ Aus seiner Lethargie gerissen, blickte er Paige ungläubig an, als wäre sie nicht real, als könnte er nicht glauben, an einem Ort so weit entfernt, von seinen Tagträumen zu sein.
„An was hast du gerade gedacht?“
„Nichts.“ Antwortete er und gab sich Mühe, seine Stimme so gut es ging im Zaun zu halten. Sie sollte nicht merken, wie schlecht es ihm ging.
Paige verdrehte darauf nur die Augen. Dass etwas mit ihm nicht stimmte, hatte sie schon vor einer ganzen Weile bemerkt. Sie war schließlich nicht auf den Kopf gefallen.
Doch Paige hatte es nie geschafft, etwas aus ihm herauszulocken.
Beide waren sie verschlossen, lebten zwar unter einem Dach, doch keiner wusste viel über den anderen. Es war ein stilles Abkommen, dass jeder dem anderen seine Zeit ließ, mit der Vergangenheit klarzukommen, doch manchmal konnte Paige nicht anders, da wollte sie wissen, was hinter seinen braunen Augen vor sich ging, was er sah, wenn er mal wieder in die Ferne starrte und alles um sich herum nicht mehr wahrnahm.
„Können wir was zu essen holen? Mein Bauch knurrt schon eine ganze Weile.“
„In Ordnung.“ Antwortete er knapp, schnappte sich seine Jacke und hielt Paige die Tür auf.

Sie hatten sich bei McDonalds an einen Tisch gesetzt und waren beide damit beschäftigt, ihre Burger zu essen, ohne Salat oder Soße zu verlieren.
Paige legte ihr besonders hohes Exemplar ab und sah Jess neugierig beim Essen zu.
„Wer ist sie?“
„Wer?“ Jess blickte überrascht von seinem Essen auf.
„Das Mädchen, das du nicht aus dem Kopf geht. Es ist doch ein Mädchen, oder? Ich weiß ja nicht auf wen du so stehst.“ Sie blickte ihn aufmunternd lächelnd an.
„Niemand.“
„Ein weiblicher oder ein männlicher niemand?“
„Das bevorzugte Geschlecht ist weiblich.“ Antwortete er patzig. Das letzte was er wollte, war über seine Gefühle zu reden. Er hatte sich zwar vorgenommen sich zu ändern, doch das hieß noch lange nicht, jedem gleich seine ganze Lebensgeschichte zu erzählen.
„Erzähl mal. Ich versteh ja, dass du der coole Junge bist, unnahbar und unbesiegbar, aber seit ich dich kenne lässt du ständig den Kopf hängen und bist immer mit den Gedanken wo anders.“
„Wieso ich? Du bist doch diejenige, die aus ihrer Geschichte ein Geheimnis macht.“
„Ich mache kein Geheimnis aus meiner Geschichte.“
„Weißt du noch der Abend in der Bar. Als du den ganzen Scheiß hinter dir gelassen hast? Ich hatte dich nach deiner Familie gefragt und plötzlich warst du so gesprächig wie Lehmeimer.“ Jess hatte Mühe seinen typischen Sarkasmus runterzuschlucken.
„Was willst du von mir?“ Schoss Paige zurück.
„Du willst wissen was mit mir los ist, dann erzähl erstmal was mit dir los ist!“
„Mit mir ist rein gar nichts los.“
„Ach dann hast du dich einfach so, ohne Grund eines Tages dazu entschlossen, aus deinem rosafarbenen, mit Britney Spears Postern tapezierten Zimmer rauszuspazieren, deinen Eltern auf Wiedersehen zu sagen und dir einen Job in so einer Bar zu suchen.“ Seine stimme triefte nur vor Sarkasmus. „Klar, jedes kleine Mädchen träumt ja davon sich in ner Kneipe von lauter besoffenen Typen angaffen zu lassen.“
„Du weißt nichts über mich, meine Eltern, mein Leben. Also lass solche Sprüche gefälligst.“ Als sie ihre Eltern erwähnte huschte ein dunkler Schatten über Paiges Gesicht.
„Nein, weiß ich nicht, also wieso erzählst du mir nichts davon.“ Die Lautstärke der beiden hatte sich so gesteigert, dass die Leute sie unverhohlen anstarrten und den Kopf schüttelten.
„Haben sie ein Problem?“ Zischte Jess eine dickliche Frau an, die die beiden mit unverhohlenem Interesse beobachtet hatte. Daraufhin nahm diese ihr Kind an die eine Hand, das Tablett in die andere und setzte sich an einen anderen Tisch, weit weg von den beiden Streitenden.
Daraufhin kam ein Angestellter, der die Szene ebenfalls schon eine Weile beobachtet hatte an ihren Tisch.
„Dürfte ich Sie bitten, Ihre Lautstärke zu mäßigen, sonst müssen Sie gehen.“
„Schon gut. Mach dir nicht ins Hemd.“ Blaffte Jess den blassen hochgewachsenen Jungen an, der daraufhin noch eine Nuance blasser wurde und sich kleinlaut wieder entfernte.
„Wo waren wir stehen geblieben?“ Wandte sich Jess nun wieder Paige zu.
„Du hast mich zur Schnecke gemacht, weil ich dir noch nichts von meiner Familie erzählt habe.“ Über Paiges Gesicht huschte ein Grinsen. So sehr sich die beiden auch gerade angeschrieen hatten, in diesem Moment war ihnen nur noch nach lachen zu Mute. Die gesamte Situation war so absurd. Im einen Moment musste beide einfach ihre Aggressionen rauslassen und im nächsten Moment erkannten sie, dass sie so ein Gespräch einfach nicht in diesem Tonfall führen konnten. Nicht weil es die Leute gestört hätte, sondern weil die Emotionen, die mit der Geschichte der beiden verbunden waren, einfach zu stark waren, um sie in einer solchen Lautstärke zu durchleben. Das hätten beide nicht durchgehalten, ohne endgültig verrückt zu werden.
Nachdem sie sich beruhigt hatte und ihre Gedanken und Erinnerungen geordnet hatte, begann Paige zu erzählen – von ihren Eltern, die mit ihr in einer kleinen Wohnung gewohnt hatte, bescheiden aber glücklich, von ihrem Vater, der sein Auto gegen einen Strommast gesetzt hatte und damit ihr Leben und das ihrer Mutter für immer zerstört hatte, davon, wie ihre Mutter einen Mann nach dem anderen angeschleppt hat und wie sie die Schrei ihrer Mutter gehört hatte, als diese von ihren Freunden verprügelt wurde, wie sie es nicht mehr ausgehalten hatte, nachdem auch sie immer öfter eine gelangt bekam, wie sie vergeblich nach einem Job gesucht hatte, bis eine Bekannte ihr erzählt hatte, dass man im „Blue Sombrero“ leicht Geld verdienen konnte und wie Karl, ihr Boss angefangen hatte sie zu schikanieren.
Jess kam vieles aus ihrer Geschichte bekannt vor. Auch er hatte keinen Vater gehabt und musste mit den unzähligen Versagern kämpfen, die seine Mutter ihre Freunde nannte.
Auch er hatte oft Schläge von ihnen bezogen und lernen müssen, wie es war auf sich allein gestellt zu sein.
Als Paige ihre Geschichte beendet hatte, lief ihr eine leise Träne die Wange hinunter, die sie jedoch sofort wegwischte. Stark sein und keine Gefühle zeigen, hatte sie schon ziemlich zeitig lernen müssen, das konnte sie auf Kommando.
Jess wusste nicht, wie er reagieren sollte. Im Trösten war er noch nie gut gewesen. Erst recht nicht, wenn alle Worte falsch klingen würden.
Doch er musste nichts sagen, Paige hatte den Funken in Jess’ Augen gesehen, den Funken des Schmerzes, als sich auch Jess an seine mehr als verkorkste Kindheit erinnerte.
Paiges Kehle tat ihr weh, das viele Sprechen hatte sie durstig gemacht. Sie nahm ihre Cola und trank, bis sich das raue, kratzende Gefühl in ihrem Hals verflüchtigt hatte.
„Lass uns eine Runde drehen. Mich kotzt der Laden hier an. Außerdem bist du mir noch eine Geschichte schuldig.“
Mit dem Vorschlag einverstanden erhob sich Jess und gemeinsam verließen sie das McDonalds, ohne den blassen Angestellten zu beachten, der schon ansetzte, um ihnen zu sagen, dass sie gefälligst ihren Tisch abräumen sollten.



TBC