Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] - Riska - 07.12.2005
Er will gerade ins Haus gehen, um sie zu holen, da kommt sie ihm mit ihrer Handtasche und Jacke entgegen, stolziert mit hocherhobenen Kopf den kleinen Kiesweg entlang.
"Kommst du?", erkundigt sie sich kühl und er grinst leise in sich hinein.
"Sobald wir bei dir zuhause sind, sicherlich."
Ein eisiger Blick. "Wenn du willst können wir es auch im Auto machen", bietet sie ihm dennoch an. "Du wirst es sicherlich kaum erwarten können, deine neue Trophäe flachzulegen."
"Du denkst wirklich, dass es mir nur darum geht, oder?", er verdreht belustigt die Augen und springt über den Rasen zu ihr.
"Worum sollte es dir wohl sonst gehen, Buchhalter, mmh?!?"
"Nicht nur darum", erklärt er und legt seine Arme um ihre Hüften, seine Nasenspitze streift dabei ihr Haar, warme Zufriedenheit macht sich in ihm breit. Emily scheint das allerdings anders zu sehen.
"Wieso glaube ich dir nicht?", erkundigt sie sich, ihre braunen Augen wirken eine Spur dunkler als sonst.
Anstelle einer Antwort sieht er sie schweigend an. Nach einer Weile löst er sich von ihr und hebt seine Hände in die Höhe, ein Bandit der sich ergibt. "Es sollte als Beweis meiner Absichten wohl genügen", erklärt er zu seiner eigenen Ãberraschung. "Wenn ich dich nicht anrühre bis wir verheiratet sind."
"Bitte?", stöÃt sie ebenso überrascht aus und er wiederholt sein Angebot.
"Kein Sex bis du meine Ehefrau bist."
Sie schluckt, nickt schlieÃlich langsam. "Sollten deine Hände bis dahin jedoch auch nur einen Millimeter unterhalb meiner Hüftknochen wandern", sagt sie, ihre Stimme zittert ein wenig. "Dann wirst du sterben ohne mich auch nur ein einziges weiteres Mal gevögelt zu haben."
"Ich halte mich immer an meine Versprechen, das solltest du wissen."
"Du wirst heute Nacht trotzdem auf der Couch schlafen, sicher ist sicher."
Er muss über ihre Worte lächeln. Sicher ist sicher. Jetzt ist er endgültig sicher. Ist sich sicher, dass Emily ihn ebenso heiraten will, wie er sie. "Sicher ist sicher", sagt er.
"Dann lass uns gehen."
"Lass uns gehen", stimmt er zu und sie gehen zur StraÃe. "Emily?", fragt er nach einer Weile.
"Was?"
"Ich weiÃ, dass deine Finger im aufrechten Zustand rein anatomisch gesehen unterhalb deiner Hüftknochen liegen. Aber wäre es trotzdem in Ordnung, wenn ich deine Hand nehme?"
Sie bleibt stehen und sieht ihn an, ein Lächeln umspielt dabei ihre Mundwinkel. "Du bist so ein Arschloch", erklärt sie, streckt ihm ihre linke Hand trotzdem entgegen und er nimmt sie, übt sanften Druck aus.
"Danke", sagt er, ein weiteres Lächeln und er leitet sie schweigend zu seinem Wagen. Doch obwohl ihre Hand in seiner ruht, ist Emily noch immer seltsam verstockt, fast so als würde sie sich überhaupt nicht freuen. Zugegeben - er hat ihr nicht einmal einen Ring geschenkt, trägt ja selbst noch den von Lynnie am Finger, aber es ging doch alles so schnell. Was erwartet sie denn?
Die Tür fällt hinter ihnen zu und Emily dreht das Licht an. Er beobachtet wie sie erst aus ihrer Jacke und dann aus ihren Schuhen schlüpft, ihn stumm dazu auffordert ins Wohnzimmer zu gehen. Er sieht sich verstohlen darin um, fühlt sich seltsam unwohl mit der Situation, es stimmt nicht, irgendetwas stimmt hier nicht.
"Möchtest du etwas trinken?", erkundigt Emily sich höflich aber distanziert und er will schon ablehnen, da fällt ihm ein, dass sie noch gar nicht auf die Verlobung angestoÃen haben.
"Hast du zufällig Champagner da?", fragt er deshalb und Emily schnaubt belustig.
"Natürlich, er steht im Kühlschrank, gleich zwischen dem russischen Kaviar und den französischen Austern."
"So war das nicht gemeint", sagt er kleinlaut. "Ich wollte doch nur -"
Sie fällt ihm ins Wort. "Du wolltest was?"
"AnstoÃen", erklärt er hilflos.
"Weshalb?", fragt sie weiter nach und zündet sich eine Zigarette an.
"Wir sind verlobt."
"Ich weiÃ."
"Wir werden heiraten."
"Auch das weià ich."
"Und weshalb freust du dich nicht?", sie drückt die Zigarette unwirsch im Aschenbecher aus und sieht ihn an, macht allerdings keine Anstalten etwas zu sagen. "Emily?", hakt er deshalb nach, wieder bedenkt sie ihn mit diesem undurchsichtigen Blick und Richard wünscht sich nichts sehnlicher als eine Gebrauchsanweisung für diese Frau.
"Ich werde dir ein Kissen und eine Decke holen", erklärt sie nach ein paar Sekunden des Schweigens und rauscht ins Nebenzimmer ab.
"Danke", ruft er ihr leise hinterher, obwohl er enttäuscht ist. Er wird die Nacht scheinbar tatsächlich auf der Couch und nicht neben ihr verbringen müssen. Nicht das er nicht vorhat sich an sein Versprechen zu halten. Kein Sex. Aber er ist doch auch kein kleiner Junge im SüÃwarengeschäft, der nicht weiÃ, wie er sich zu benehmen hat.
Irgendwann in der Nacht wacht er auf, weil er das Gewicht ihres Körpers auf sich spürt. Die Federn der billigen Couch drücken unangenehm in seinen Rücken, er wird trotzdem hart und stöhnt leise auf. BeiÃt sich umgehend auf die Zunge und zwingt sich an Verträge und kalte Buffets zu denken.
"Soll ich wieder gehen?", flüstert sie in die Dunkelheit, scheint es bemerkt zu haben. Natürlich hat sie das, ihr Schenkel liegt direkt auf ihm.
"Nein", sagt er mit zusammengepressten Zähnen und legt seine Arme um sie.
"Ich werde aber nicht mit dir schlafen", erklärt sie bestimmt und er nickt in ihr Haar, ist froh, dass sie nicht vögeln gesagt hat. Ist froh, dass sie zu ihm gekommen ist. Ein Friedensangebot, obwohl sie doch gar keinen Streit hatten. Er doch noch immer nicht begreift, weshalb sie sich nicht das geringste bisschen über seinen Heiratsantrag zu freuen scheint. Angespannt liegt er unter ihr und hält den Atem an. Eine quälende Ewigkeit vergeht bis sie endlich eingeschlafen ist und er sich vorsichtig aus ihrer Umarmung löst. Er klettert von der Couch und kniet sich neben sie, zieht die Decke unter ihrem Körper hervor, sie brummt leise, er deckt sie zu. Eine Strähne hängt in ihr Gesicht, ihr Körper hebt und senkt sich regelmäÃig, ihr Po zeichnet sich verheiÃungsvoll unter der Decke ab. Vorsichtig streicht er ihr erst die Strähne aus dem blassen Gesicht, streicht ihr dann den Rücken entlang und hält auf der Höhe ihrer Taille inne, schluckt. Richard unterdrückt den Impuls sie auf die Wange zu küssen, er will sie nicht wecken. Stattdessen steht er auf und wankt ins Badezimmer, jeder Schritt fällt ihm schwer, während er nicht anderes kann, sich fragt wie schnell sich so eine Hochzeit wohl auf die Beine stellen lässt. Und wie er nur auf die Schnapsidee gekommen ist, ihr zu sagen, er würde sie bis dahin nicht anrühren. Niemals wird er das durchhalten. Wie denn auch, wenn es schon reicht, dass sie sich in aller Unschuld an ihn schmiegt?
Nachdem er sich wie ein hilfloser Teenager Erleichterung verschafft hat, geht er zurück in das Wohnzimmer. Anstelle sich wieder zu ihr zu legen, setzt er sich in einen der Sessel, starrt sie an. Seine Verlobte, schieÃt es ihm durch den Kopf. Sie ist tatsächlich seine Verlobte. Er und Emily sind verlobt. Sie werden heiraten. Verflucht, sie wird ihn tatsächlich heiraten und den Rest ihres Lebens mit ihm verbringen und er sorgt sich um die nächsten drei, vier Monate. Plötzlich kommt er sich unheimlich schäbig vor. Nicht einmal einen Ring hat er ihr gegeben, während er selbst noch den von Pennilyn am Finger hat. Und seine Mutter, Trix. Sie hat ja keine Ahnung, sie weià nicht, dass er sich von Lynnie getrennt hat. Sie weià nicht, dass er sich keine 48 Stunden später wieder verlobt hat. Sie kennt Emily nicht einmal, er wird sie ihr gleich vorstellen. Nein. Zuerst wird er bei ihrem Vater um ihre Hand bitten müssen, ihre Familie zu einem Kennen lernen einladen. Trix wird nicht begeistert sein, alles andere als das, es sind einfache Leute. Einfach, aber anständig, wenigstens etwas. Emilys Profession allerdings, unter keinen Umständen kann er ihr sagen, dass er eine Tänzerin heiratet. Es gibt nun Mal gewisse soziale Barrieren. Ein Yale-Absolvent der eine Tänzerin ehelicht - das wäre dann doch zuviel des Guten. Wie sähe das denn aus? Aber immerhin hat sie bei der Bank of New York gearbeitet. Es ist zwar eine Weile her, aber es wäre keine Lüge, wenn sie behaupten würden sie hätte eine Banklehre gemacht. Und es würde schon reichen, seine Mutter wird daraus schlieÃen müssen, dass Emily noch immer bei der Bank arbeitet. Emilys Eltern selbst glauben ja, sie würde bei der Bank arbeiten, es wäre dumm diese Version zu ändern. Sie arbeitet bei einer Bank. Nein - sie hat dort gearbeitet bis er ihr den Heiratsantrag gemacht hat, denn, natürlich, seine Verlobte wird nicht arbeiten. Nicht bei einer der angesehensten Banken des Landes und erst Recht nicht in einem Nachtclub. Bei diesem Gedanken kommen ihm erste ernsthafte Zweifel. Er hätte die Sache vor seinem Antrag besser durchdenken müssen, eine impulsive Reaktion auf die er seine Zukunft aufbauen will. Zwar ist er sich jetzt sicher, dass er etwas für Emily empfindet, doch sie ist nun Mal keine Pennilyn. Ist alles andere als eine perfekte Ehefrau. Aber sie ist auch nicht dumm, mahnt er sich, sie hat das Potential, die richtige Anleitung und es wird schon werden. Es muss einfach werden. Alles andere könnte er sich nicht verzeihen. Alles andere würde Trix ihm nie verzeihen und er will seine Mutter nicht enttäuschen.
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] -
Kiwi-Power - 07.12.2005
da bin ich wieder :hi:
schon wieder so lang ^^ und wieder gut geschrieben *hrhr* versuchs heut mit nem längeren fb ^^
Riska schrieb:Plötzlich kommt er sich unheimlich schäbig vor. Nicht einmal einen Ring hat er ihr gegeben, während er selbst noch den von Pennilyn am Finger hat.
Ha! Komm dir nur schäbig vor *gg* Ich versteh nicht ganz warum Emily sich feuen sollte,Richchard hat e verdammt deppate Logik
Sie sollte froh sein,er heiratet sie. nah toll
Immerhin wird sie erpresst,also bitte
[mag den smile ua
:biggrin: ]
Riska schrieb:Zwar ist er sich jetzt sicher, dass er etwas für Emily empfindet, doch sie ist nun Mal keine Pennilyn.
wenigstens gesteht er sich ein,dass er was für sie empfiindet ^^
is eh viel besser dass sie keine Pennilyn ist.
Riska schrieb:Ist alles andere als eine perfekte Ehefrau.
Ãhem,bitte? woher will er das jetzt schon wissen? sind ja nicht mal 'gscheit' verlobt,pöh!
nah kay,auch net wirklich länger ^^' aba egal,ich habs probiert xD
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] - Riska - 07.12.2005
Danke
....
Edit: huuu... der Countdown läuft *Cough* Noch habt's *Auf Uhr schau* Knapp 18 h Zeit....
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] -
*Jessy* - 10.12.2005
Riska schrieb:Edit: huuu... der Countdown läuft *Cough* Noch habt's *Auf Uhr schau* Knapp 18 h Zeit....
Was soll uns das sagen? Wofür Zeit?
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] - Riska - 10.12.2005
...... nachdenken .....
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] -
*Jessy* - 10.12.2005
Nee, ich hab gefragt also könnte ich ja vielleicht auch ne Antwort kriegen..
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] - Riska - 10.12.2005
Nein.... es war ne blöde Frage. Die Antwort ist offensichtlich.
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] -
*Jessy* - 10.12.2005
Find ich zwar nicht, aber ok...wenn du meinst...
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] - Riska - 10.12.2005
:lach: Kerstin. Denk Mal ganz scharf nach. Sehr scharf.
Wie aus dem Frosch kein Prinz wurde und andere Merkwürdigkeiten [R-16] - *emily* - 11.12.2005
Riska schrieb::lach: Kerstin. Denk Mal ganz scharf nach. Sehr scharf.
Ich denk auch nach, aber irgendwie fällt mir nix dazu ein, auÃer wie gehts weiter?
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