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What, if I had never let you go? (2.Theard) - Druckversion

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What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

Bevor sie ihm antwortete, atmete sie tief ein, denn sie wusste ja nicht, wie er reagieren würde.
Doch dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und begann:
„Jess, ich und Logan, wir…wir sind noch zusammen…“
So, jetzt war es raus.
Als Jess das hörte, war er erleichtert.
Er hatte ja schon gedacht, dass sie sich endgültig für Logan entschieden hatte.
Nichts desto Trotz sagte er: „Okay….“
„Ich hatte einfach noch keine Gelegenheit mit ihm zu reden, sons….“
Doch sie konnte nicht weitersprechen, da er sie mit einem Kuss zum Schweigen brachte,
welchen sie nur zu gern erwiderte.
Doch, aus diesem Kuss wurde schnell eine wilde Knutschrei, welche in Rorys Schlafzimmer endete…

Am nächsten morgen erwachte Rory so zufrieden wie lange nicht mehr.
Gerade als sie ihre Hand nach Jess´ Oberkörper ausstreckte, musste sie feststellen, dass er nicht da war.
Im Halbschlaf drehte sie sich auf die andere Seite und plötzlich spürte sie etwas Komisches an ihrem Gesicht.
Es war ein Blatt Papier.
Sie kniff ihre Augen zusammen und begann zu lesen:

Liebe Rory,

weißt du eigentlich wie süß du aussiehst, wenn du schläfst?
Entschuldige, dass ich nicht mehr da sein kann, aber mein Flug ging um halb sieben und ich wollte ja niemanden wecken….
Ich liebe dich, Jess.



Und sofort breitete sich ein breites grinsen auf ihren Gesichts aus.

Er ist so süß!
Er kommt extra von Kalifornien hierher, nur um mich zu sehen, und um gerade mal 12 Stunden später
wieder in den nächsten Flieger zusitzen und zurück zu fliegen…
So was süßes hat noch nie jemand für mich gemacht….
Ich liebe ihn!
Und er liebt mich, das weiß ich…


Glücklich zog sie sich die Decke über den Kopf und kuschelte sich in das Bett, welches noch nach Jess´ Aftershave roch.
Nach einiger Zeit hüpfte sie aus dem Bett und zog sich schnell schick an.
Mit einem zufriedenen Lächeln sah sie in den Spiegel und strich sich noch einmal durch die Haare.

Bestimmt werden sich alle fragen, warum ich mich so schick gemacht habe, aber das ist mir egal.
Ich bin glücklich, und das solln alle sehn!


Dann schnappte sie sich ihre Tasche, ging aus der Tür und machte sich auf den Weg zu Luke.

„Hey, Luke, wo ist Mom?“, rief sie in das rappelvolle Diner hinein.
Luke, welcher gerade aus dem Lager kam rief: „Nein, sie ist im Hotel.“
„Danke, bis dann“, rief sie noch zurück und ging aus dem Diner.
Als sie sich auf den Weg zum Dragonfly machte, kam sie an den Orten vorbei, die sie gestern noch verflucht hatte; der Buchladen, der Pavillon, und zu guter letzt auch der Steg.
Sie lächelte.

Gestern hab ich den Entschluss gefasst, mit ihm schluss zu machen.
Mit, ihm, mit meiner Kindheit, mit Stars Hollow.
Doch, als ich ihn gestern da, vor meinem Fenster sah wusste ich, dass ich das nicht kann.
Und heute wird mir bewusst, das nicht Jess mein Problem ist.
Es ist Logan.
Es ist verdammt unfair ihn gegenüber, aber ich liebe ihn nicht.
Nicht mehr.
Und, würde ich jetzt mit ihm zusammenbleiben, würde ich mir, Jess und letztendlich auch Logan wehtun.
Und das hat er nicht verdient…
Ich muss heute mit ihm reden, ich ruf ihn an, nachdem ich bei Mom war….Mom…
Soll ich es ihr überhaupt erzählen?
Ich glaube es ist besser wenn ich es ihr erst sage wenns soweit ist…
Huch, wer ist das denn?


Sie bemerkte plötzlich, wie ihr Handy läutete, welches in ihrer Tasche war.
„Hallo?“, meldete sie sich.
„Hey.“
„Hey,…“, grinste sie.
„Was machst du?“
„Ich bin am Steg“, verriet sie.
„Toll, und ich muss vorm Computer hocken und Buch führen über irgendwelche
unwichtigen Dinge…wann sagst dus ihm?“
„Wow, Themenwechsel sind wohl nicht dein Ding…“
„Rory…“
„Heute, ich sags ihm heute zufrieden?“
„Gut, dann ruf ich dich morgen an und frag wies gelaufen ist, bis dann.“
„Bis dann….Jess?“
„Ja?“, sagte er noch, obwohl er gerade auflegen wollte.
„Ich liebe dich“
„Ich dich auch, bis dann“, kam es zufrieden von der anderen Leitung.
„Bis dann“, grinste sie und legte auf.

Sie warf noch einen Blick auf den See, bevor ihr Handy abermals läutete.
Sie lächelte.
Doch, diesmal war es kein verliebtes Grinsen, nein es war einfach nur ein leichtes lächeln.
„Ja?“, sagte sie ins Telefon.
„Hey, Rory, ich wollte dich fragen, ob wir uns nicht treffen könnten?“, kam es unsicher von der anderen Leitung.
„Ja, klar, wann?“
„Ähm, ich hol dich um sieben ab okay?“
„Okay“, sagte sie und legte auf.
Dann gab sie das Telefon wieder in ihre Tasche und sah auf die Uhr.
Halb vier.

Dann also noch drei einhalb Stunden noch…
Und dann ist es vorbei…
Alles vorbei…


Und, wie recht sie damit haben sollte, war ihr nicht bewusst….

„Rory, komm endlich, Logan ist da!“, rief Lorelai durch das Haus, als sie Logan mit seinem Auto vorfahren sah.
„Ich, komme, ich komme!“, rief diese hektisch zurück und strich sich noch einmal den roten Stoff ihres Kleides glatt, welches sie nach langem Hin- und Her angezogen hatte.
Dann, als sie vor der Tür stand, warf sie noch einen kurzen Blick auf die Uhr.
Punkt sieben.

In spätestens drei Stunden hab ich das alles hinter mir…
Na, dann, auf ins Gefecht!


Schon als sie die Tür öffnete, wurde ihr mulmig zumute.
Nicht etwa, weil er ihr Leid tat und sie ihr Vorhaben deswegen nicht durchführen konnte, nein, wegen seiner Art.
Er wirkte nervös und angespannt.

Was hat er denn?
Hat er etwas vor?


„Hey, Rory, können wir?“, fragte er stockend.
Sie zog eine Augenbraun hoch und meinte: „Klar, wohin fahren wir?“
Doch er winkte ab: „Steig doch erst mal ein.“
Wäre es Rory nicht schon so egal gewesen, wohin sie fahren, da es sowieso das gleiche Ende haben würde, hätte sie nachgefragt.
Ohne ein weiteres Wort setzte sie sich ins Auto und Logan fuhr los.
Während der Fahrt wurde ihr mulmiges Gefühl nur noch größer, als es das ohnehin schon war.
Unsicher sah sie in der Gegend herum, doch sie konnte nicht viel erkennen, da es schon dunkel war.

Wieso hab ich nur so ein ungutes Gefühl bei der Sache?
Ich liebe Jess, und ich mache heute mit Logan schluss!
Aber, wieso ist mir dann so mulmig…
Nanu, ist das nicht…
Oh mein Gott, das ist der Weg nach Hartfort!
Aber, was will er da?
Nanu, wir….oh nein!
Wieso hier her?
Was soll denn das?

Dann stellte er den Motor ab, und meinte nur: „So, da wärn wir.“
Sie sah ihn entgeistert an.

Das kann doch nicht sein Ernst sein?
Wieso?


„Logan….wieso?“
„Komm, sie erwarten uns, lass uns gehen.“
Und so ging Rory, zusammen mit Logan in das Haus ihrer Großeltern.

Wir gehen zwar gemeinsam rein, aber raus gehen wir getrennt, das verspreche ich dir, Schatz...
Als sie läuteten machte ihnen ein Hausmädchen die Tür.
Doch eins störte Rory: dieses Mädchen lächelte so eigenartig.
Doch sie konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn sie wurden von Emily, welchen aus dem Wohnzimmer kam, begrüßt.
„Logan, Rory wie schön euch zu sehen, Richard, die Kinder sind da!“, rief sie in das obere Stockwerk.
„Ich komme ja schon, ich komme ja schon…“, sagte er, während er die Treppen herunter kam.
„Ah, Rory, gut siehst du aus, Logan, schön dich zu sehen“, begrüßte er sie.
„Hi Grandpa“, murmelte sie.
„Guten Abend, Richard“, sagte Logan dafür umso deutlicher.
Ohne noch darüber nachzudenken, ging sie ins Wohnzimmer, wo sie zwei Personen sitzen sah, mit denen sie um nichts in der Welt gerechnet hätte.
„Mom, Luke? Was macht ihr denn hier“, fragte sie, froh jemanden an ihrer Seite zuhaben, der sie verstand.
„Wir genießen die Hölle“, antwortet ihre Mutter prompt und hob ihr Martiniglas.
„Lorelai…Rory komm, setzt dich“, meinte Luke.
„Gerne“, erwiderte sie und setzte sich neben ihre Mutter.
Dann kamen auch Emily und Richard, dicht gefolgt von Logan, welchem sie einen wütenden Blick zuwarf, welchen er wieder nicht bemerkte.

Das hast du ja fein eingefädelt!
Denkst du etwa, ich kann es hier nicht, hältst du mich wirklich für so feig?
Du kennst mich nicht!
Sonst hättest du gesehen, dass ich mit Jess geschlafen habe, dass wir uns lieben und, dass ich mit dir schluss machen werde, egal wo!

Während sich ihre Großeltern auf die andere Bank setzten, blieb Logan vor Rory stehen.
Und als sie sich umsah merkte sie, dass alle, außer ihrer Mutter und Logan, breit grinsten.
Denn Logan wirkte nervös und Lorelai wirkte leicht bedrückt.
Und plötzlich fiel ihr noch etwas auf: alle, sogar sie selbst, waren schick angezogen.

Was soll das, was haben sie vor?
Wieso steht Logan noch?
Wieso sind sie alle so angezogen, als würden sie auf einen Ball gehen?

Und in diesen paar Sekunden schossen ihr mehr Gedanken durch den Kopf als den ganzen Abend zuvor.
„Rory, könntest du bitte aufstehen?“, fragte er plötzlich.
„Klar…“
Sie stand auf und stand somit direkt vor Logan.
Doch plötzlich kniete er sich vor ihr hin.
Sie riss die Augen ungläubig und entsetzt auf.

Nein, er kann doch nicht…
Nein….nein….nein!

„Rory, als ich dich vor zwei Jahren kennen lernte hattest du einen Freund, Dean.
Dennoch habe ich mich in dich verliebt.
Und, einige Monate später, verliebtest du dich in mich und wir wurden ein Paar.
Das sind wir jetzt schon seit zwei wunderbaren Jahren.
Als ich dich vor kurzem weder gesehen noch erreicht habe, da du nicht bei mir warst, wusste ich, dass ich ohne dir nicht leben kann.
Und deswegen frage ich dich, Rory Gilmore, willst du meine Frau werden?“
Ihre Augen weiteten sich noch weiter als zuvor.

Aber….nein…nicht jetzt….nicht du…..nicht so…..nein!

Sie öffnete ihren Mund schon zu einem “Nein“, als sie ihren Blick noch einmal durch das Zimmer schweifen ließ.
Sie sah das freundliche Lächeln Lukes, den gespannten Blick ihrer Mutter, und den stolzen gesichtsausdruck ihrer Großeltern.
Und in dem Moment fühlte sie sich wie ein gefangenes Tier.
Und in dem Moment wusste sie, dass sie es nicht konnte.

Jess…es tut mir so leid….

Sie senkte den Kopf und flüsterte: „Ja.“
Damit war ihr Schicksal besiegelt.
Sie nahm es nicht mehr wahr, als ihr Verlobter sie vor Freude umarmte, wie Richard und Emily mit ihnen anstießen, sie bekam das alles nicht mehr mit.
Sie wollte es nicht mehr.
Sie starrte nur auf den roten Stoff ihres Kleides und unterdrückte ihre Tränen.








What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

Sie wachte am nächsten Morgen in ihrem Bett auf.
Zuerst konnte sie sich an nichts mehr erinnern, doch dann kam die Erinnerung an den vergangenen Abend.
Logan, der Antrag…
Ihre Antwort….
Und Jess…
„Jess….“, schluchzte sie in ihr Kissen und auch ihre Tränen ließen nicht mehr auf sich warten.
Den ganzen letzten Abend durfte sie nicht weinen, sie musste lächeln, glücklich sein….

Aber das kann ich nicht, ich liebe doch Jess…verdammt…
Warum musste er mich das denn ausgerechnet bei ihnen fragen?
Hätte ich nein gesagt, hätte es eine Katastrophe gegeben…
Und jetzt…


Ihr Blick fiel auf ihren rechten Ringfinger.
Jetzt bin ich verlobt…
Mit Logan…
Plötzlich überkam sie eine derartige Übelkeit, welche sie schnell ins Bad laufen ließ, wo sie sich dann auch übergab.
Ihre Mom, welche sie auf den Weg ins Bad fast umgerannt wäre, kam auch und hielt ihr die Haare zurück.
„Schatz, alles in Ordnung?“, fragte sie vorsichtig, während Rory sich das Gesicht wusch.
„Ja, es ist nur…mir war plötzlich so übel…ich weiß auch nicht…“
Lorelai ging auf ihre Tochter zu, strich ihr über den Arm und meinte sanft: „Egal, vermutlich die ganze Aufregung, ich meine, in einem Monat…“
„Was ist in einem Monat?“, sie ahnte es, aber wollte es nicht wissen.
„Na, mein Baby heiratet in genau 30 Tagen!“, freute Lorelai sich.
Rory jedoch wurde bleich.
„Hey, alles okay, du freust dich doch?“, hakte ihre Mutter ernst nach.
„Klar, alles toll…“, meinte Rory und ging einfach.

30 Tage….30 Tage…..

Sie zog sich schnell an und achtete gar nicht erst auf die Fragen ihrer Mutter, sondern lief zur Tür hinaus und lief weg.
Weg von ihrer Mom, weg von allen anderen, sie lief zu der Brücke.
Dann kramte sie ihr Handy hinaus und sah auf das Display.
Halb zehn.
Und, wie auf Kommando läutete ihr handy und auf dem Display erschien ein Name.
Jess.
Und für eine Millisekunde fragte sie sich, ob sie abheben sollte.
Doch sie tat es.
„Hallo...“, sagte sie brüchig.
„Hey, Rory, was ist denn los mit dir?“
Sie lächelte.

Er merkt, wenn etwas nicht in Ordnung ist, sogar übers Telefon, Logan schnallt nie etwas…

„Jess, ich…“
„Hast du schlussgemacht?“
„Tja…äh also…nein….“, stotterte sie.
„Okay, dann sags ihm heute“, meinte er verständnisvoll.
„Ich denke nicht, dass das geht…“
„Wieso denn? Rory?“
„Er hat mir nen Antrag gemacht.“
Auf der anderen Leitung begann Jess zu lachen.
„Logan, also echt… ich meine…wow…aber wieso hast du ihm nichts gesagt?“
sie atmete tief ein und dann wieder aus.
„Das ist es ja…“
„Rory, was ist los? Sag bloß du hast gesagt du überlegst es dir…“
„Das ist es ja….ich habe ja gesagt…“

Plötzlich verstummte das lachen auf der anderen Seite.
Und Rory war sich sicher, seine Gesichtszüge erkalteten.
Dann sagte er wieder etwas, nein, er keuchte viel eher:
„Was?“
„Ich habe…“, wollte sie wiederholen, doch er unterbrach sie.
„Ich habe es verstanden, Rory!“, kam es laut zurück.
„Jess…“
„Nein, Rory! Wieso, wieso hast du ja gesagt? Verdammt!“
„Ich, ich konnte doch nicht anders.“, sie begann zu weinen.
„Er…er hat mich vor meinen Großeltern gefragt…du hättest ihr Gesicht sehen müssen und erst Luke und…da…da“
„da wurde dir bewusst, dass er es ist, was du willst. Weißt du Rory, ich hätte das echt…nie…egel, schönes, perfektes Leben noch, mit Logan.“
„Jess! Jess!“
„Weißt du Rory, ich liebe dich, ich liebe dich seit wir uns das erste Mal gesehen haben, aber, Hey, ich meine, wenn du das nicht so siehst dann bitte. Leb wohl“
„Jess, nein…ich…“, doch er hatte längst aufgelegt.
„Ich liebe dich doch…“, vollendete sie unter Tränen den Satz.

Und das letzte, woran sie dachte, bevor sie zusammenbrach, war Jess.

„Rory, hey, Rory….“, jemand tätschelte ihr die Wange.
Es war Luke.
„Luke…wo bin ich….“, doch seine Antwort brauchte sie gar nicht, denn sie wusste es ohnehin.
Sie lag auf der Brücke.
Dem Ort, an dem sie mit Jess zusammengekommen war, und dem Ort, an dem er mit ihr schlussgemacht hatte, und das war noch nicht mal allzu lang her.
„Komm, ich bring dich nach Hause.“
Sie ließ es einfach zu, dass er sie durch die Gegend trug, sie hing nur da wie ein schlaffer Sack.

Wie ein Seesack….
Sein Seesack….
Jess…


„Jess“, grummelte sie leise, doch Luke hörte es.
Luke wusste nicht so recht, was er darauf sagen sollte und fragte einfach sanft und leise: „Was ist mit Jess?“
„Schlussgemacht….er hat schlussgemacht…..wegen Logan….ich hasse ihn….“, stammelte sie, dann wurde sie ins Haus getragen.
„Na, das wird schon, komm, ins Bett, schlaf dich aus…“, stammelte Luke unsicher.
Er hatte keine Ahnung was er in so einer Situation tun sollte.
Doch Rory hörte es ohnehin nicht, da sie einschlief….

~Rorys Traum~
Sie stand da, allein in der Dunkelheit.
Sie wollte weglaufen, doch jemand hielt sie fest.
Sie wollte schreien, doch jemand hielt ihr den Mund zu.
Sie wollte sich losreißen, doch derjenige war zu stark.
Sie gab auf gab auf.
Es hatte keinen Sinn….
Dann, plötzlich, sah sie das Gesicht der Person.
Es war Logan…
„Rory!“, rief jemand in der Ferne.
Es war Jess.
Sie wollte zu ihm laufen, doch Logan ließ sie nicht los.
Sie wollte schreien, doch es ging nicht.
Sie wollte sich losreißen doch Logan hielt sie fest.
Zu fest.
Jess ging weg.
Und dann, als er weg war riss sie sich los, schrie ihm nach doch es half nichts, er war weg.
„Jess!“, rief sie verzweifelt, den Tränen nahe, doch er kam nicht.
Sie hörte nur seine Stimme: „Leb wohl…“
Dann fiel sie.
Sie fiel in ein tiefes Loch und dachte schon sie würde nie unten ankommen…
Sie freute sich schon auf das Ende, als jemand ihren Namen rief: „Rory? Rory!“

~Rorys Traum~

„Rory...Rory…“, sagte ihre Mom.
„Was…was ist denn…?“, brachte sie nur schwer heraus.
„Du hast geschrieen, also bin ich her gekommen“, klärte Lorelai sie auf.
„Und…was hab ich geschrieen?“
„Nur “Nein, nein“ und so unverständliches Zeug, nicht wichtig. Was hast du denn geträumt?“
Sie überlegte kurz.
Sollte sie ihrer Mutter wirklich sagen, dass sie von Jess geträumt hatte, dann würde sie auch fragen warum, und dann müsste sie alles erzählen.
„Ich…ich weiß nicht mehr…“, log sie und sah auf den Boden.
„Hm…wenns dir einfällt kannst du ja mit mir darüber reden okay?“
„Okay“, stimmte sie zu.
„Gut, Schatz, ich muss wieder ins Hotel, ich bin ja nur gekommen weil ich eine CD holen musste, und du weißt ja wies da zugeht wenn ich nicht da bin…“
„Wie in nem normalen Hotel…“, ergänzte Rory grinsend.
„Ganz genau, also bis dann.“
„Bis dann.“
Als Lorelai die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ, atmete Rory erleichtert aus.

Gott sei dank, sie hat es nicht gemerkt…
Was hätte ich denn sagen solln?
Jess, der gemeine Jess, hat mit mir schlussgemacht weil ich verlobt bin…


Sie sah aus ihren Finger, wo der Ring steckte.
„Er hat ja recht. Was hätte er denn tun solln? Weiter machen wie bisher? Das geht nicht….“, flüsterte sie.
Dann schnappte sie sich ihren Kalender und zählte 30 Tage vor.

Am 11. August also…da heirate ich…..Logan…

„Ahh mein Baby heiratet in 2 Tagen!“, kreischte Lorelai.
„Mom, beruhige dich, nicht so laut, ich bin doch….“, allerdings konnte sie nicht weiter sprechen, da sie ins Bad lief.
Beunruhigt ging Lorelai ihr nach.
Wieder übergab sie sich.
„Rory, bist du sicher, dass du nicht…“, setzte ihre Mutter leise an.
„Nein, Mom ich bin nicht schwanger! Ich war gestern mit Lane weg, und da haben wir etwas Verdorbenes gegessen, sie hat sich gleich dort übergeben und jetzt ist schluss!“
„Okay, ich muss dann, ins Hotel, bis heute Abend…“, verabschiedete sie sich von ihrer Tochter, welche in letzter Zeit sehr launisch war.
„Bis dann“, sagte sie, während sie sich das Gesicht wusch.

Und erst, als Lorelai weg war, fingen ihre Worte an bei Rory Panik auszulösen.
Sie riss die Augen auf und rannte in ihr Zimmer, kramte aus einer Schublade den Kalender.
Sie blätterte und kam zu einer entsetzlichen Erkenntnis.
„Oh nein, nein, nein…..Oh nein!“, kam es aus ihr heraus.
Sie war nun schon 6 Tage überfällig!

Das geht doch nicht!
Ich hab mit Logan doch gar nicht…aber…..

Schnell schüttelte sie diesen Gedanken ab, lief aus dem Haus und wollte sich bei Dooses einen Test kaufen bis ihr einfiel, dass dies ja nicht ging, da es sonst ja jeder wissen würde.
Also schnappte sie sich die Autoschlüssel und fuhr weg.

Hartfort…. ich kauf mir dort einen….
Aber…nur weil ich 6 Tage überfällig bin, muss ich ja nicht gleich schwanger sein…
Nein….ich war schon mal eine ganze Woche überfällig und war es nicht…
Das muss noch gar nichts heißen…
Aber…wenn doch?

Es kann gar nicht von Logan sein, und wenn ich ihm gestehe ich bin schwanger, dann weiß er, dass es nicht von ihm ist und dann….
Schluss jetzt!
Darüber mach ich mir Sorgen, wenn ich sicher bin….
So, dann wolln wir mal…
Als sie vor einer Drogerie in Hartfort angekommen war, ging sie hinein und kaufte sich mit zittrigen Händen einen.
Nachdem sie bezahlt hatte, packte sie ihn in ihre Handtasche und stieg ins Auto.
„Oh Gott“, seufzte sie.
Dann fuhr sie nach Hause, sperrte sich, obwohl keiner da war, im Bad ein und machte den Test.

In einer Minute werd ich’s wissen…
Oh Gott, ich halt das nicht aus….

Dann war die Minute vorbei und sie sah auf den Stab….

Er war blau.
Er war negativ.
Und Rory war nicht schwanger.
„Oh mein Gott“, entfuhr es ihr.
Obwohl sie wusste, dass sie nicht schwanger war, raste ihr Herz immer noch.
Sie hatte sich schon ausgemalt was wäre, wenn sie es wäre.
Doch, dieser Test hatte ihr klar gemacht, dass es umsonst war.
Und alles würde bleiben wie es war.
Sie würde in zwei Tagen verheiratet sein, sie würde nicht schwanger sein, und alles würde in Ordnung sein, sie würde weiterhin in Yale studieren und man würde sie dann nicht mehr Miss Glimore, sondern Mrs. Huntzberger
nennen.

Wow, das ist….cool….absolut super….
Zwei Tage noch….
Und dann?
Wie wird es dann weitergehen?
Werden wir zusammenziehen?
Darüber haben wir nie geredet…
Er hat ja nicht mal ne eigene Wohnung, ich ja auch nicht…wir sind ja auch erst 21!
Ich hab ja nicht mal nen Job…er ja auch nicht….wir haben ja noch überhaupt nichts besprochen!
Wie, wie soll das denn weitergehen?
Ach…vergessen wirs…
Das wird sich alles klären….


Obwohl sie die plötzlich aufkommenden Zweifel beiseite schieben wollte, ging es nicht.
Aber sie wusste, dass Logans Familie sehr vermögend war, und ihre Großeltern ja auch.
Also machte sie sich keine Gedanken mehr darüber.

~Am nächsten Tag~

„Ach komm schon, Rory, wieso willst du denn plötzlich nicht mehr?“, quengelte ihre Mutter.
„Weil ich müde bin, und ich bin nervös ich kann jetzt keinen Junggesellinnen-Abschied feiern…aber…geh du doch hin! Immerhin kommen Sookie, Jackson, Lane, Paris und Luke kommt auch, ihr werdet Spaß haben.“
Da grinste Lorelai und meinte: „Gut, aber warte nicht auf mich, ich lass es so richtig krachen“
„Tu das und grüß die anderen von mir.“
„Mach ich!“, rief sie noch, bevor sie die Tür schloss.
24 Stunden…da bin ich schon keine Junggesellin mehr…da bin ich verheiratet…
Ich muss das Kleid noch einmal probieren!
Es wurde langsam zur Gewohnheit, dass sie immer, vor dem Schlafengehen, das Kleid probierte, ob auch alles passte.
Und, wie immer, stellte sie fest, das es so war.
Es war perfekt.
Zufrieden drehte sie sich vor dem Spiegel in ihrem Zimmer, als sie plötzlich einen Zettel am Boden liegen sah.
Sie ging darauf zu.

Nanu, was ist denn das?

Und, als sie ihn öffnete wünschte sie, dass sie es nicht getan hätte.
Es war Jess´ Brief, welchen er geschrieben hatte, als er hier war und wieder weg musste.
Obwohl sie dagegen ankämpfte konnte sie nicht verhindern, dass ihr Tränen über die Wangen flossen.
„Jess…“, schluchzte sie.
Wieso hatte er das getan?
Wieso hatte Logan sie gefragt, wieso hatte sie “ja“ gesagt?
Wieso hatte sie nicht schluss gemacht?
Wieso war sie nicht in Kalifornien geblieben?
Wieso hatte sie Jess angelogen?
Sie wusste es nicht.
Dann sah sie sich noch einmal in den Spiegel.
Dann glitt ihr Blick langsam auf die Uhr.
Zehn nach neun.
Und dann sah sie, noch langsamer, wieder in den Spiegel.
Und plötzlich lief sie zu ihren Tisch, schnappte sich die Autoschlüssel und fuhr weg.
Sie dachte an nichts, als sie nach Hartford fuhr.
Sie dachte an nichts, als sie sich ein Hin- und Zurückticket am Flughafen kaufte.
Und sie dachte an nichts, als die Maschine abhob.
Sie dachte erst wieder an etwas, als die Maschine am gewünschten Ziel landete.

Jess….

Sie stürmte aus dem Flughafen, setzte sich schnell in eins der unzähligen Taxis, und nannte seine Adresse.
Und als sie angekommen war, zahlte sie und stieg mit zittrigen Knien aus.
Ein letzter Blick auf die Uhr war alles was sie tat bevor sie läutete.
Es war zehn Uhr.
Und der Rückflug würde um dreiviertel elf abheben, das war ihr bewusst.
Dann hörte sie, wie jemand die Treppen runterkam.
Dann öffnete dieser jemand die Tür.
Jess.
„Rory, was…“, stotterte er.
„Jess…“, ihr versagte kurz die Stimme, da ihr wieder die Tränen kamen, „…ich habe hier ein Ticket. Und ich möchte von dir wissen, ob ich es brauche, oder nicht….“
Er nahm es in die Hand und las was darauf stand.
Dann sah er ihr in ihre wässrigen Augen und zerriss es in zwei Hälften.
„Das Geld kriegst du zurück“, grinste er zaghaft, bevor er sie an sich zog und küsste.
Als ihr bewusst wurde, was sie da tat, schlag sie ihre Arme um ihn und erwiderte den Kuss.

Und da standen sie nun.
Sie immer noch im Brautkleid und er in einer Jeans und dem Metallica T-Shirt.


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

*Stars Hollow*

„Rory, das glaubst du nicht, ehrlich, Kirks Freundin….Rory?“, rief sie durch das ganze Haus, musste allerdings feststellen, dass sie nicht antwortete.
Sie ging leise zu ihrem Zimmer.

Vermutlich schläft sie schon…
Mein Baby, morgen heiratet sie…
Und das noch vor mir!
Nanu, wo ist sie denn?


Lorelai fand statt einer schlafenden Rory ein leeres Zimmer vor.
Und, noch ehe sie einen Gedanken fassen konnte, stieg sie auf etwas.

Es war ein Zettel.
Was ist das denn?
Aber….Jess?
Was? Wieso…das kann doch nicht…


Geschockt sah sie sich im Zimmer um.

Wann hat Jess diesen Brief denn nur geschrieben?
Ob es noch einen gibt…
Ich tue das ja nur ungern aber….


Sie öffnete Rorys Schreibtischschublade.
Und da fand sie noch einen Brief.
Geschockt las sie ihn.

Liebe Rory,
Wie es scheint hast diesmal du mir etwas verschwiegen.
Ich glaube ich weiß jetzt, wie du dich damals gefühlt haben musst, und dafür möchte ich mich entschuldigen, ich wollte dir nie so wehtun.
Als ich Logan am Telefon hatte und er mich nach einer Rory Gilmore, die seine Freundin ist, gefragt hat, dachte ich, jemand würde mir ein Messer in die Brust rammen.
Dann sah ich dich an.
Bestimmt hast du zuhause, in Stars Hollow, ein perfektes Leben mit deinem Freund und das wollte ich dir nicht kaputtmachen, deshalb hab ich ihm gesagt ich hätte dich am Strand gefunden und dann aufgenommen.
Doch jetzt, könnte ich mich dafür ohrfeigen.
Dich zusammen mit Logan zu sehen…verzeih mir, aber dafür gibt es keine Worte.
Und um ehrlich zu sein, bin ich erstaunt, dass ich schon so viel geschrieben habe, denn wie du weißt bin ich kein Fan von großen Worten, vor allem nicht, wenns leichter geht.
Ich liebe dich, und das tue ich schon seit Jahren.
Als du mich damals, in Yale, weggeschickt hast, da dachte ich es hätte alles keinen Sinn mehr.
Am Abend danach wurde ich mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert und….
Ach was solls, das interessiert dich nicht mehr, denn du hast ja Logan.
Ich will nur, dass du weißt, dass ich dich liebe und es vermutlich immer tun werde.
Ich wünsch dir noch ein schönes Leben.
Ob mit oder ohne mich.
Jess


Sie konnte es nicht fassen.

Da war sie also,als alle krank vor Sorge waren, bei Jess.
Bestimmt hatte er sie nicht gefunden, vermutlich ist sie auch noch hingegangen, nach dem Streit mit Paris, um den ja alle Beteiligten schweigen.
Da war sie, die ganze Zeit über.
Und anscheinend waren sie auch noch zusammen…
Aber, wieso hat sie dann “ja“ zu Logan gesagt, wieso hab ich nichts gemerkt….
Wieso hat sie mir nichts gesagt….
Hab ich versagt?
Hat sie deshalb nichts gesagt….
Und wenn sie jetzt doch schwanger ist, ist es dann von….
Oh mein Gott….
Wo ist sie jetzt?


Wie von der Tarantel gestochen lief sie zum Telefon und wählte Rorys Nummer.
Allerdings hörte sie kurz darauf den Klingelton, welcher aus ihrem Zimmer kam, und legte auf.
Sie fuhr sich verzweifelt durch die Haare, schnappte sich ihre Schlüssel und rannte, so schnell sie konnte, ins Diner, wo Luke gerade sauber machte.
Mit einer Wucht riss sie die Tür auf und schrie: „Luke!“

Dieser kam überrascht aus dem Lager und fragte:
„Lorelai, was um Gottes Willen ist denn los? Wieso schreist du so?“
statt einer simplen Antwort hielt sie ihn den Zettel hin und sah auf den Boden.
Nach einigen Minuten sagte er ein gedehntes: „Wow…“
„Ja, wow…“, wiederholte sie sarkastisch.
„Aber, was ist denn daran so schlimm? Morgen heiratet sie Logan und…“
„Das glaube ich nicht“, unterbrach sie ihn, sah aber immer noch auf den Boden.
„Was?“
„Sie ist weg. Vermutlich zu Jess…“
„Das, das kann nicht sein….“, mehr brachte er auch nicht heraus.
Nach einiger Zeit der Stille flüsterte sie: „Ich habe versagt.“
„Lorelai, nicht doch…“
Dann sah sie endlich, mit Tränen in den Augen, auf:
„Doch Luke ich habe versagt! Sonst wäre sie doch zu mir gekommen und hätte es mir erzählt, sonst hätte ich gemerkt, dass sie sich anders gegenüber Logan verhält, ich hätte…“, doch weiter Kam sie nicht, da er sie in die Arme nahm und an sich drückte.
„Du hast nicht versagt, ich hätte es dir sagen müssen…“
Plötzlich stieß sie sich von ihm ab und schrie: „Was?“
„Naja, als ich sie damals zusammengebrochen auf der Brücke gefunden hab und sie dann nachhause getragen hab, da hat sie “Jess“ und “er hat schlussgemacht“ gemurmelt, aber ich hab das nicht so ernst genommen…“

„Du hast was?! Wieso hast du mir das nicht gesagt?“, schrie sie ihn an.
„Hey, Lorelai, ich konnte doch nicht ahnen, dass sie das ernst gemeint hat, immerhin war sie ohnmächtig und…“, verteidigte Luke sich.
„Du hättest es mir sagen solln, immerhin bin ich ihrer Mutter!“, schrie sie weiter.
„Lorelai, bitte, beruhige dich…“
„Beruhigen? Ich will mich nicht beruhigen! Ich dachte wir hätten eine Beziehung, ich dacht wir wärn glücklich…“, schrie sie immer noch.
„Das sind wir doch auch!“
„Dann hättest du es mir sagen müssen.“, sagte sie ruhig.
Er sah nur auf den Boden.
„Ich weiß nicht, ob ich so weitermachen kann“, sagte sie noch ruhig und ging aus dem Diner.
„Verdammt!“, entfuhr es Luke noch, doch es half nichts mehr.

*Kalifornien*
Als sie aufwachte wusste sie zuerst nicht so recht, wo sie war.
Doch, als sie sich umdrehte und ihn sah, fiel ihr alles wieder ein und sie grinste breit.
Und, um sicher zu gehen, dass es auch keine Einbildung war, kuschelte sie sich ganz fest an ihn.
Dann schloss sie die Augen und versuchte wieder einzuschlafen.

Gott, er riecht so…gut, so…vertraut…
Ich hätte nie zu Logan ja sagen dürfen…


Plötzlich entfuhr ihr ein spitzer Schrei: „Nein!“
Doch, anstatt zu fragen, was los ist, grummelte Jess nur, da sie ihn aufgeweckt hatte.

„Oh nein, nein, nein…oh nein!“, redete sie vor sich hin und lief im Zimmer Auf und Ab.
„Rory, was …“, brummte er verschlafen.
„Das gibt’s doch nicht…Jess…na los, wach auf! Ich muss zurück!“, sagte sie hektisch.
Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und fragte: „Willst du ihn jetzt doch heiraten?“
Sie stöhnte genervt und erwiderte: „Wenn du nicht gleich aufstehst und mich zum Flughafen bringst, ja!“
„Okay, okay…“, beruhigte er sie, während er aus dem Bett kam, „Aber… wie willst du dahin kommen? Oder besser: was willst du anziehen? Oder willst du im Hochzeitskleid zurückfliegen?“
Sie überlegte kurz und sagte plötzlich: „Fahr zu einem…zu einem Geschäft und kauf mir…ne Jeans und ein Top und dann kommst du so schnell wie möglich wieder!“

Er zog eine Augenbraun hoch, erwiderte aber nichts, sondern zog sich an und fuhr los, während Rory sich seinen Bademantel anzog und in der Küche einen Kaffee kochte.

*Stars Hollow*
Es war gerade mal halb neun, als der Wecker in Lorelais Zimmer lachte.
Wehmütig streckte sie ihre Hand aus und schaltete das Gekicher ab.
Den Wecker hatte Luke ihr vor 2 Monaten geschenkt, als sie ihren alten zu fest geschlagen hatte, und er dadurch immer läutete.

Wieso, wieso ist so schief gegangen?
Zuerst bin ich so beschäftigt mit dem Hotel und mir, dass ich nicht einmal bemerkt, dass
etwas mit Rory nicht stimmt…
Ich meine, ich habe sie darauf angesprochen, aber nur ein- zweimal, ich hätte es wissen müssen!
Ich hätte Luke nicht so anschreien dürfen, ich hätte nicht ausflippen dürfen…
Ich hab alles kaputt gemacht….


Verzweifelt drückte sie ihren Kopf in das Kissen und begann zu schluchzen.

*Kalifornien*
„Hast dus?“, fragte sie aufgeregt.
Sie stand in einem dunkelblauen Jeansrock und einem Knallgelben Top auf den Flughafen.
„Klar, achja, ich fliege auch“, erklärte Jess grinsend.
„Was?“
„Na, ich lass dich da doch nicht alleine hin, ich komme mit. Und ich denke, wir sollten jetzt besser gehen, wir fliegen in 15 Minuten, komm“, sagte er lässig, nahm ihre Hand und ging mit ihr zum Terminal.

„Sag mal, warum fliegen wir um diese Zeit überhaupt durch halb Amerika?“, fragte Jess, als die Maschine abhob.
„Na, weil“, sie nahm seine Hand, „…ich heute heirate….“
Er zog eine Augenbraun hoch und fragte skeptisch: „Achja, und wen?“
„Na, Logan!“, platzte es toternst aus ihr heraus.
„Ah alles klar… und wann heiratest du?“
„Hm, ich schätze mal in 4 Stunden…“
„Gut, ich hoffe es gibt auch ne süße Trautzeugin, vielleicht wird daraus ja was…“
„Jess!“, sie schlug ihn gegen die Schulter.
„Hey, was ist denn?“, fragte er unwissend.
„Das darfst du nicht!“, meinte sie trotzig.
„Und wieso denn nicht?“
„Na, weil das meine Mom macht…“
„Hm…und?“, sagte er unschuldig.
„Dann wirst du noch mein Stiefvater….Daddy!“
„Na dann, gewöhn dich schon mal dran“
„Daddy…“, flüsterte sie noch vergnügt, bevor er sie küsste.
„Mh…du wirst doch nicht mein neuer Dad“, bestimmte sie.
„Ach nein?“
Sie umarmte ihn und meinte: „Nein, denn vor der Hochzeit brenn ich mit dir durch!“
„Hey...“, er erwiderte ihre Umarmung, „…das gefällt mir.“
„Mir auch“, hauchte sie noch, bevor sie sich leidenschaftlich küssten.

*Stars Hollow*

Was soll ich nur machen?
Rory ist nicht hier, Luke hab ich verloren und wie soll ich das alles….


Doch zum Weiterdenken kam sie nicht, da sie plötzlich, wie vor einigen Tagen Rory, ins Bad rannte und sich übergab.
Angeekelt wusch sie sich das Gesicht und sah sich in den Spiegel, doch die Frau, die hinaus sah, war nicht sie.
Sie war immer fröhlich, hatte einen gesunden Teint und ein bezauberndes Lächeln auf den Lippen und Meeresblaue Augen.
Doch diese Frau sah traurig, verletzt und ganz und gar nicht gut aus, ihr Teint war nicht so rosig wie sonst, ihr Lächeln war verschwunden und ihre Augen waren von den Tränen, welche sie vergossen hatte, gerötet.

Was hab ich da gestern nur gemacht?
Wieso war ich so sauer auf ihn, er wollte mich doch nur nicht noch unnötig belasten, mit dem ganzen Stress im Hotel und der Hochzeit von Rory habe ich ja schon genug zutun…


Und plötzlich flossen ihr wieder Tränen aus den Augen.
„Wieso heule ich ständig früher hab ich doch nie geheult!“, sagte sie zu sich selbst.
Sie sah wieder in den Spiegel.
Selten hatte sie sich so allein gefühlt, wie sie es in diesem Moment tat…

„Also, und wohin jetzt?“, fragte Jess in seiner typischen Bad-Boy Art.
„Na…“, sie nahm seine Hand, „…wir gehen zu meinem Auto und fahren nach Stars Hollow, wo wir dann eine Hochzeit platzen lassen, wenn du dich erinnerst…“
„Hm…vage…“, unterbrach er sie.
„Tja, ich weiß immer diese nervigen Hochzeiten…da verliert man schon mal den Überblick…“
„Oh ja…wobei….“, setzte er amüsiert an.
„Was denn?“
„Na, Sookies hochzeit, die von Liz und jetzt deine…und immer war ich irgendwie darin verwickelt…“
„Also…mich hats nicht sonderlich gestört…und dich?“, fragte sie mit großen Augen, während sie das Auto aufsperrte und ihn auf die Fahrerseite schob.

„Absolut nicht…du lässt mich deinen Wagen fahren? Weißt du nicht, was damals passiert ist? Dein Arm war gebrochen….“
„Nein, nur halb…und gebrochen wird heute noch so einiges...“, erklärte sie vielsagend, während sie die Autotür zuschlug.
„Und woran denkst du da?“, fragte er, während er den Motor startete.
„Na, Logans Herz, und das meiner Großeltern…aber, die werden schon drüber wegkommen….hoff ich…“
„Na, wenn das mal mit deiner Mom gut geht…. Die will mich doch immer noch umbringen…“, meinte er, während er losfuhr.
„Tja, die werden dich alle umbringen wollen….“, erklärte sie locker.
„Ach, und das ist dir egal?!“
„Nein, ich nehm die Schuld auf mich…das war sie ja auch…und außerdem werde ich dich verteidigen, und bevor sie das FBI auf dich hetzen sind wir längst weg.“
„Ach…und wie und wohin flüchten wir?“
„Na, du hast doch gute Beine…“
„Du willst mich laufen lassen? Wie herzlos…“
„Nein, aber du musst das Gaspedal durchtreten wenn wir fliehen…und ich sitz daneben und les ein Buch…“, träumte sie.
„Alles klar…“; erwiderte er, während er nach Stars Hollow abbog.

Vermutlich würden sie in einer viertel Stunde dort sein…


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

Er stellte den Motor ab.
Obwohl sie schon einige Minuten im Auto saßen und in der Gegend herumstarrten, war keiner fähig ein Wort zu sagen oder auszusteigen.

Was wird sie wohl sagen?
Und, was werde ich sagen?
„Hey, Mom, ich kann Logan nicht heiraten, ich liebe Jess, und achja, da ist er….“
Das geht doch nicht….
Ich kann doch nicht einfach so…ach aber was soll ich denn tun?
Ich liebe Logan nicht mehr, ich kann ihn nicht heiraten.
Was wäre, wenn ich Jess nie getroffen hätte?
Würde ich Logan dann heiraten?
Vermutlich…
Wie konnte ich Logan so plötzlich aufhörn zu lieben?
Habe ich ihn je so geliebt wie ich Jess liebe?
Wie ist meine Liebe zu Jess….
Sie ist so anders als die zu Logan es war.
Bei Logan musste ich immer freundlich grinsen, nett und adrett sein…
Bei Jess muss ich das nicht.
Ich kann mit ihm reden, aber auch lachen, ich fühl mich einfach wohl.
Es ist als hätten wir uns immer schon gekannt.
Ich kann mit ihm auf einer Bank sitzen und einfach ein Buch lesen, während er neben mir sitzt und ein ganz anderes liest.
Wir sind einfach…eins.
Wir können einfach alles machen.
Will ich wohin fliegen kommt er einfach mit, obwohl er doch das Black Star hat.
Er findet einfach für alles einen Weg.
Das hat Logan nie.
Er hätte das nie getan.
Aber…ich muss jetzt aufhörn, ich muss es hinter mich bringen!


Sie sah noch einen Augenblick zu Jess, welcher es ihr gleichtat, dann öffneten sie die Türen gleichzeitig, warfen sie synchron wieder zu und gingen auf das Haus zu…

Noch ein Mal sahen sie sich an.
Rorys Blick verriet, dass sie Angst hatte, Jess nickte ihr zu, denn zu sagen brauchte er nichts.
Dann öffnete Rory die Tür.
Als sie eintraten, war es im Haus still, das einzige was einen Ton von sich gab war eine Wanduhr.
Sie sah sich um.
Nirgends war ihre Mutter, oder Luke, zu sehen.
Langsam und vorsichtig schlich sie fast in Richtung Küche.
Jess blieb bei der Tür stehen.
Er wusste, sie wollte allein mit ihr reden und würde ihn holen, wenn es soweit war.
„Mom?“, rief sie unsicher durch das Haus.


Doch Lorelai gab ihr keine Antwort.
Rory ging in die Küche und sah sie auf einen der Sessel sitzen.
Doch sie sagte nichts.
Sie hatte den Kopf in die Hände gelegt und sah Rory nicht einmal.
Vorsichtig setzte sie sich auf den gegenüberstehenden Sessel und fragte noch ein Mal leise: „Mom?“
Ohne sie anzusehen sagte sie plötzlich: „Du wirst ihn nicht heiraten, stimmts?“
„Äh…“, sie war überrascht und erwiderte, „…nein werde ich nicht.“
Lorelai lachte kurz bitter auf und meinte dann: „Natürlich nicht. Denn immer wenn wir Gilmores glücklich sind machen wir alles kaputt. Davon kann ich dir ein Lied singen.“
Doch, weiterreden konnte sie nicht, da ihr wieder Tränen in die Augen schossen.
„Mom, was ist los, wieso sagst du so was? Natürlich können wir glücklich sein…“
„Nein Rory!“, sie erhob plötzlich ihre Stimme, „Können wir nicht! Denn du haust einen Tag vor der Hochzeit ab, ich schreie Luke an, und dann….“, doch dann versagte ihre stimme und sie begann zu weinen.
„Mom…“

Was hat sie nur?
Wieso weint sie, und was war das mit Luke?
Bin an allem nur ich schuld, weil ich einfach abgehauen bin?


Plötzlich überkamen Rory Schuldgefühle, die sie fast zu Tränen rührten.
Sie ging auf ihre Mom zu und nahm sie einfach in den Arm.
Dann sah sie, wie Jess um die Ecke sah, und ihr deutete, dass er weg müsse.
Sie nickte ihm nur zu und drückte ihre Mutter fest an sich.

Er ging durch diese Stadt, die er früher so verachtet hatte, die ihn so verachtet hatte.
Doch jetzt war es ihm egal, was damals war, es zählte nur das hier und jetzt.
Und, er wusste, er müsse zu Luke gehen.
Er hatte Rorys Blick gesehen.
Sie hatte, wenn auch unbewusst, darum gebeten, dass er mit ihm spricht.
Er sah sich um.
Er wurde an alles von früher erinnert.
Der Buchladen, der Pavillon, und schließlich entdeckte er auch Luke´s.

Na dann wolln wir mal…
Das kann ja heiter werden…


Mit einem eigenartigen Gefühl in der Magengegend stieß er die Tür auf.
Und, wie vor einigen Jahren, verstummte das Diner und alle starrten ihn an.
Vermutlich dachten sie, was will der denn hier? Der hat hier nichts zu suchen!
Er sah nur flüchtig in die Runde, bis er dann schließlich Luke sah, welcher gerade von oben kam.
Er sah ihn ungläubig und geschockt an.
„Was willst du?“, fragte er leicht genervt.
Er hob abwehrend die Hände und meinte, in einem typisch Jess Ton: „Ich will nur reden.“
Da Luke es leid war dieses Spiel weiterzuspielen, deutete er Jess, mit ihm nach oben zu kommen.
Dieses Angebot nahm er nur zu gern an.
Und er wusste, dass alle Blicke des Diners nun auf ihn, Jess, ruhten.

Oben angekommen ging Luke direkt in das alte Apartment, wohin Jess ihm folgte und sie Tür hinter sich schloss.
Und noch bevor Jess ein Wort sagen konnte, fuhr Luke ihn an:
„Was willst du hier Jess, wieso bist du hier? Wenn du wegen ihr hier bist, vergiss es, sie wird heute heiraten, ganz recht! Denn sie hat es geschafft, sie hat etwas aus ihrem Leben gemacht, sie hat einen verlobten, und du…du wirst daran nichts ändern können!“
Luke stand nun schnaufend vor ihm, und sah Jess in die Augen.

Man, wieso lässt der seinen Frust an mir aus?
Und dann das mit Rory heiratet und du wirst daran nichts ändern können….
wenn du wüsstest, Onkelchen, wenn du wüsstest….


Doch da Jess wusste, dass es keinen Sinn hatte ihn anzuschreien, erwiderte er nur:

„Wenn du wüsstest…“
Als Luke das hörte verengten sich seine Augen und er keuchte: „Was?“
Dann beschloss Jess, es ihm einfach zu sagen:
„Rory wird heute nicht heiraten.“
„Was? Oh… und wie sie das wird!“
Jess hob seinen Kopf und sah Luke in die Augen:
„Rory und ich sind zusammen. Sie ist gestern zu mir geflogen und da….“
Luke musste sich an dem Tisch anlehnen und stammelte nur: „ Dann stimmt es also…“
„Was stimmt?“
„Gestern war Lorelai da und hat mir das erzählt mit dem Brief und so, aber,…wow…“
„Ja, wow…aber, warum ich hier bin…“, setzte er stockend an.
„Ich bin hier, weil ich mit dir über, oh man ich fasse es nicht, Lorelai reden muss…“
Da wurde Luke hellhörig und fragte: „Was ist mit Lorelai?“
Jess konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Es war erstaunlich, wie ähnlich sich er und sein Onkel doch waren.
Denn er hätte, wenn es um Rory gehen würde, genauso reagiert.
„Sie ist….nunja sagen wir mal…nicht sehr gut drauf.
Ich weiß ja nicht, was passiert ist, und um ehrlich zu sein will ich das auch gar nicht wissen, aber du musst zu ihr gehen. Glaub mir, Gilmores sind nicht wie normale Frauen, die sich wieder beruhigen, nein, sie sind viel schlimmer! Aber, auch viel besser…“

Da konnte Jess sich wieder nicht sein grinsen verkneifen.
Vor einigen Jahren hatte Luke ihn am See, als er das Veilchen hatte erklärt, was er an Rory Gilmore hatte.
Und jetzt tat er es bei Luke.

„Meinst du wirklich ich soll da…?“
„Ach, verdammt, geh schon, ich schmeiß den Laden hier schon, na los doch!“
Und, ohne einen weiteren Augenblick zu zögern, lief Luke an Jess vorbei, und Jess ging mit einem breiten Grinsen hinunter in den Laden, wo er einfach Kaffee in Kirks Tasse nachgoss.

„So, das macht dann 5 Dollar und 60 Cents“, sagte Jess zu einem der Kunden, als plötzlich die Ladentür aufgerissen wurde, und eine strahlende Rory ins Diner trat.
Jess, welcher hinter dem Tresen stand und das Geld entgegen nahm, grinste nur schief.
Und er fragte sich, was sie wohl sagen würde.
Doch sie sagte nichts.
Sie ging zielstrebig auf den Tresen zu, ging dahinter, zog ihn an sich und küsste ihn leidenschaftlich.
Als sie sich, nach mindestens zwei Minuten, wieder von einander lösten, frage er atemlos:
„Und, alles wieder gut?“
Rory nickte zustimmend und antwortete: „Ja, absolut….und das beste….nein, komm mit!“
Sie zog ihn hinter den Vorhang zum Apartment hinauf, nahm seine Hände und verkündete:
„Mom ist schwanger!“
Er sah sie verblüfft und mit großen Augen an.
„Wow, das ist ja…wow….“
„Das ist großartig! Aber, sag es nicht Luke, sie will es ihm heute Abend sagen, wenn der ganze Trubel vorbei ist…“
„Sag mal, weiß deine Mom es, ich meine, dass mit uns….“, fragte er plötzlich ernst.
„Ja, also…“, setzte sie ernst an, „Sie hat deine Briefe gefunden, und ja, im Grunde wusste sie es ja schon seit gestern…ich hab ihre Vermutung im Grunde nur noch bestätigt….Das ist doch okay, oder?“
„Ja, sicher…solang sies weiß und ich noch Zeit zu flüchten habe….“
„Alle Zeit der Welt…“, grinste sie und küsste ihn.
Er löste sich von ihr und fragte:
„Sag mal, wann heiratest du?“
Sie bekam große Augen und wurde kreidebleich.
„Ach du Schreck, die Hochzeit….die ist in zwei Stunden!“
„Und wo?“
„In Hartford…“
„Okay, wo sind Luke und deine Mom?“
„Ich schätze mal zuhause, wieso?“
„Na, weil wir da jetzt hingehen, dann lassen wir eine Hochzeit platzen!“
Er wollte sie schon mit hinunter ziehen, doch sie hielt ihn zurück und fragte:
„Und was machst du mit dem Diner, Cesar kann es doch nicht alleine machen…“
„Na, dann schließen wir eben!“, kam die prompte Antwort.
Rory, welche diesem Konzept nichts entgegen zu setzen hatte, ging mit und half Jess und Cesar beim hinauswerfen der Leute.

Als dies erledigt war, und Cesar gegangen war, wollte Jess ebenfalls gehen, doch Rory hielt ihn noch ein Mal fest.
„Ich hab Angst…“
„Hey,…“, er strich ihr beruhigend über den Arm, „Wir schaffen das schon.“
Als er diesen Satz ausgesprochen hatte, begannen ihre Augen zu glänzen.

Wir….
Er hat wir schaffen das schon gesagt!
Wir….
Dieses einfache Wort…dieses einfache Wort klingt wundervoll, wenn er es sagt…


Sie begann unweigerlich zu grinsen, hakte sich bei ihm ein und ging gemeinsam mit ihm aus dem Diner.

„Mom, Luke?“, rief Rory, als sie das Haus betraten.
„In der Küche!“, kam die antwort von ihrer Mutter.
Rory wollte schon losgehen, als Jess sie noch zurückhielt.
„Was ist denn?“
„Sie wird mich töten oder?“, flüsterte er.
„Nein, aber…sie wird dich auch nicht mitoffenen Armen empfangen.“
„Na dann….“
In der Küche angekommen sahen sie, wie Lorelai immer noch auf dem gleichen Sessel saß, Luke saß neben ihr.
Als Lorelai Jess sah warf sie ihm einen vernichteten Blick zu, welchen er einfach ignorierte.
Stattdessen begann Rory:
„Wir müssen dann…kommt ihr mit oder…?“
„Klar kommen wir mit. Ich will sehen, wie du Logan, der dich immer gut behandelt hat, für ihn stehen lässt, und das auf eurer Hochzeit, wo Richard und Emily und vermutlich noch tausend andere sein werden…“, gab Lorelai sarkastisch zurück.
Rory schluckte.
Sie wusste zwar, was sie da tun wollte, aber so wie ihre Mutter das aussprach klang das nicht nach ihr.
Ganz und gar nicht…
Sie sah zu Jess.

Hab ich mich wirklich so verändert?
Bin ich wirklich so….kalt geworden?
Gott, jetzt krieg ich auch noch ein schlechtes Gewissen!


„Mom, was soll ich deiner Meinung nach tun? Soll ich Logan heiraten, obwohl ich ihn nicht liebe? Soll ich ihn und mich unglücklich machen, damit du zufrieden bist? Du bist damals abgehauen, ebenfalls kurz vor deiner Hochzeit mit Max, hab ich dir Vorwürfe gemacht? Nein, ich bin mitgekommen und habe deine Entscheidung akzeptiert! Warum kannst du das nicht jetzt auch bei mir tun?“

Dann war es still.
Das hatte sie getroffen, das wusste Rory, doch darüber wollte sie nicht nachdenken.
Es war ihr Leben, nicht das ihrer Mutter, oder das ihrer Großeltern in welchen sie viel zu lang gelebt hatte.
Sie konnte entscheiden, wen sie heiratet und wen nicht.
Und sie hatte sich entschieden.
Das war jetzt allen klar, sogar Jess, welcher sich nie so ganz sicher war, ob es die Großeltern oder sonst jemand es nicht doch noch schaffen würde, ihn ihr auszureden.
Doch jetzt, da er es wusste, nahm er ihre Hand, als Bestätigung, dass das was sie gesagt hatte richtig war.
Nach einiger Zeit durchbrach Luke die Stille:
„Sie hat Recht, Lorelai. Es ist besser so…“, dann sah er zu Rory und Jess und meinte lächelnd, „…viel Glück euch beiden.“
Die beiden sahen Luke nun glücklich an.

Doch Lorelai sagte immer noch nichts.
Dann stand sie auf und ging auf ihre Tochter und Jess zu.
Sie blieb vor Jess stehen und meinte leise, aber doch hörbar:
„Wenn du ihr noch ein Mal wehtust, dann tu ich dir weh!“
„Das werde ich nicht“, gab Jess ernst zurück.
Rory und Luke konnten die Spannung zwischen den beiden förmlich spüren.
Lorelai atmete zufrieden aus und meinte dann: „Müsst ihr nicht dann los? Ihr müsst doch ne Hochzeit platzen lassen.“
„Ja, kommt ihr mit?“, fragte Rory.
„Hm, irgendwer muss ja den Bodyguard machen und ein Sündenbock für Richard und Emily sein, also könnt ihr auf mich gar nicht verzichten…“, meinte sie augenrollend.
„Gut, ich komme auch mit, wer fährt?“, warf Luke ein.
„nunja wir werden wohl besser 2 Fluchtautos zur Verfügung haben, sonst könnte ja noch jemand getötet oder vergessen werden, also, wer fährt mit wen?“, fragte Rory.

Nach langem Hin und Her fuhr Jess mit Luke und Rory mit Lorelai.


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

„Mom?“, durchbrach Rory die Stille, die sich seitdem sie weggefahren waren aufgebaut hatte.
„Ja?“
„Was ist mit dir? Wieso bist du so still und wieso bist du so aggressiv auf Jess?“
„Entschuldige mal, aber wenn ich mich recht erinnere, hat er dich vor drei Jahren einfach so sitzen lassen und sich dann einfach nicht mehr gemeldet! Und jetzt fährst du nach Kalifornien, triffst dort auf Jess und was geschieht? Du wirfst deine Beziehung mit Logan, die über zwei Jahre gedauert hat, einfach so weg, für Jess, mit dem du gerade mal ein halbes Jahr damals zusammen warst… Verdammt, Rory, das bist nicht du!"

Das hatte gesessen!
Rory sah krampfhaft auf den Boden, zu ihren Füßen.
Dieses Paar Schuhe hatte ihr Jess heute, bevor sie geflogen waren, gekauft.
Und da wusste sie, was sie verändert hatte.

„Mom, ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll, aber…ich versuchs mal. Siehst du dieses Paar Schuhe? Die hat mir Jess heute, bevor wir weggeflogen sind, gekauft.
Vielleicht fragst du dich jetzt, wie konnte er meine Schuhgröße wissen? Nunja, als ich damals mit ihm zusammen war, hab ich es ihm mal gesagt, als ich wissen wollte, welche Größe er hat.
Ich war mal mit Logan Schuhe kaufen, sehr oft sogar, aber er könnte dir bis heute nicht die Größe sagen.
Ich meine, diese Kleinigkeiten sind es, die mir gezeigt haben, dass das mit Logan nicht so ist, wie es sein sollte.
Und dann habe ich mich in Jess verliebt.
Und als ich mit Logan schluss machen wollte, machte er mir den Antrag.
Wie hätte ich denn vor Granma und Grandpa “nein“ sagen können?“
Dann sah sie zu ihrer Mutter.
„Verstehst du? Ich wollte ihn ja nicht annehmen, aber…“, doch ihr versagte die Stimme und sie brach in Tränen aus.
Da sah Lorelai, dass es Rory wirklich ernst war, und sie hielt an einem Pannenstreifen an.

„Hey, Schatz, schon gut, ich wollte dich nicht so anfahren, aber…ich weiß auch nicht! Es war einfach so ungewohnt, dass du es bist, die so was macht…tut mir leid…“
„Schon gut, aber jetzt müssen wir endlich ankommen, also fahrn wir“, meinte Rory als sie sich wieder beruhigt hatte.
Lorelai lächelte, das erste Mal seit einigen Tagen, und fuhr los.

Sie stellten den Motor ab und sahen durch die Windschutzscheibe.
Sie hatten auf den Parkplatz vor der Kirche, wo die Trauung eigentlich stattfinden sollte, geparkt.
Und schon jetzt waren die hälfte aller Gäste da.
Rory sah kritisch hinaus.
Oh mein Gott, das alles hier ist so….protzig.
Wieso wollte ich das früher?
Hat Logan mich denn so verändert?
Zum Glück bin ich rechtzeitig aufgewacht!


„Also, du schnappst dir Logan, und ich spiele Sündenbock bei meinen Eltern“, erklärte Lorelai überflüssigerweise noch Mal.
Rory nickte zustimmend und stieg gemeinsam mit Lorelai aus dem Wagen, als ihnen plötzlich jemand grinsend entgegen kam.
„Oh nein, oh nein!“, flüsterte die ältere der beiden hektisch.
„Lorelai, Rory, endlich seid ihr da! Na, los doch aber….wo ist denn dein Kleid?“, fragte sie stirnrunzelnd.
Rory sah hilfesuchend zu ihrer Mom, welche gleich meinte:
„Mom, komm mit, wir müssen reden.“
„Aber, wir können jetzt nicht reden, Rory hat ihr Kleid vergessen und in einer dreiviertel Stunde….“, doch weiter hörte Rory nicht mehr, da ihre Mutter Emily mitzog und mit ihr auf den Parkplatz ging.

Also dann…

Sie rieb nervös die Hände und ging auf die Kirche zu, wo sie dann auch den geschmückten Altar und die Blumen sah.
Wehmütig betrachtete sie das alles.
Es musste so viel Geld gekostet haben, das hier her zu schaffen, und jetzt würde es nicht einmal mehr gebraucht werden.
Da wurde ihr bewusst, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
Sie hätte nie ja sagen dürfen, sie hätte nicht mit Logan weggehen solln, als er sie aus Kalifornien holte, sie hätte es ihm sagen müssen, doch sie konnte es nicht.
Sie hatte damals Schuldgefühle, und sie würde jetzt welche haben, das war ihr nun klar.
Sie riss sich von dem Anblick los und ging auf die kleinen Räume, die extra für Hochzeiten da waren um sich umziehen, zu.
Schnell fand sie die Tür, wo ihr Name in feinsäuberlicher Schrift stand.
Rory.
Sie kniff die Augen zusammen und sah auf den Boden.
Sie würde heute Logan sosehr wehtun, wie sie es noch nie jemanden getan hatte, er würde sich so fühlen, wie sie selbst damals, als Jess verschwand ohne mit ihr zureden.
Nur würde es ihm noch viel mehr wehtun.
Und bevor ihre Schuldgefühle noch größer wurden, ging sie weg und suchte die Tür wo vermutlich “Logan“ stehen würde.
Und diese fand sie auch.
Schneller als ihr lieb war.
In dem Moment, als sie die Hand auf den Türknauf legte, legte jemand eine Hand auf ihre Schulter und trat neben sie.
Sie drehte sich um und sah, wer da stand.
Jess.
Doch keiner von beiden sagte etwas.
Es gab nichts zu sagen.
Deswegen öffnete Rory die Tür und trat in den Raum ein.
Jess blieb noch draußen stehen.
Es war Rorys Vergangenheit, sie würde es allein schaffen, er würde auf sie warten.

„Logan?“, sagte sie leise, und doch hörbar.
Dieser kam plötzlich aus einem kleinen Raum, wohl der Umziehkabine, und meinte entsetzt:
„Rory, was tust du denn hier?“
„Logan, ich…“
„Und wieso bist du noch nicht umgezogen?“
„Logan…“
„Rory, was ist los?“
sie wusste, er würde sie nicht ausreden lassen also sagte sie schlicht:
„Ich werde dich nicht heiraten.“
„Was?!“, schrie Logan.
„Ich werde dich nicht heiraten“, wiederholte sie und sah ihn in die Augen.
„Was soll das heißen? Du kannst jetzt nicht mehr absagen, hast du dich mal draußen umgesehen? Die Gäste sind schon da, die Kirche ist geschmückt…Du kannst nicht einfach nein sagen, ich liebe dich doch!“
Sie sah kurz auf den Boden und dann sah sie auf und meinte: „Ich dich aber nicht. Nicht mehr.“
Und plötzlich sah sie, wie seine Augen den Glanz verloren, den sie immer hatten.
Und da wusste sie, dass er sie wirklich geliebt haben musste.
Und sie wusste, wie sehr ihm das jetzt wehtat.
„Aber…aber…..wieso, ich meine so was, was wir hatten, dass kann doch nicht einfach so weg sein…“
„Stimmt. Es war nicht einfach, aber….ich habe einen anderen“, platzte es einfach aus ihr heraus.
Er bekam große Augen und schrie: „Was?? Wen?!“

Da betrat Jess den Raum und meinte cool: „Mich.“
Logan sah entsetzt von Rory zu Jess.
Er konnte es nicht glauben.
Er und Jess waren vor einigen Jahren, als sie sich in New York trafen, richtige Freunde gewesen.
Und jetzt spannte er ihm die Verlobte aus!
„Aber…wie…ich meine…ihr kennt euch doch erst seit Kalifornien…“
„Die Wahrheit ist, wir waren schon mal zusammen, vor ungefähr drei Jahren. Ich wollte es dir ja sagen, aber…“
„Wieso hast du dann zu mir “ja“ gesagt, wenn du doch ihn liebst?“
„Weil….ach, was hätte ich sagen solln? Hast du mal das Gesicht meiner Großeltern gesehen, als du mich gefragt hast? Wie hätte ich vor ihnen “nein“ sagen können?“
„Aber…wir können doch über deinen Fehltritt hinweg sehen!“, beschwichtigte Logan.
„Nein, Logan, ich liebe dich nicht, und deswegen heirate ich dich nicht.“
„Aber, wie kann sich das innerhalb von den paar Tagen in denen du dort warst so verändert
haben? Du liebtest mich doch!“
„Ja, aber…jetzt eben nicht mehr.“
„Aber…ich kann mich doch ändern wenn du das willst und wir können doch neu anfangen…aber gib uns doch nicht so schnell auf…“, flehte er.
Rory sah auf den Boden und fragte dann: „Welche Schuhgröße habe ich?“
„Was? Ich weiß nicht…“, stammelte Logan überrascht.
Das reichte Rory und sie sagte: „Leb wohl.“
Und noch bevor Logan etwas tun konnte drehte sie sich um und ging.
„Idiot“, flüsterte Jess ihm zu, bevor er ihr folgte.

Als die beiden hinaus kamen sahen sie, wie Lorelai immer noch versuchte, es Emily zu erklären.
Doch Rory wollte einfach nur weg.
„Fahrn wir, ich will hier nicht mehr bleiben“, erklärte sie gedehnt und ging zu einem der beiden Autos.
Da ihre Mom den Schlüssel für das andere hatte, ging sie zu dem anderen, wo Jess den Schlüssel aus seiner Hosentasche zog.
Sie stiegen schweigen ein, er auf der Fahrerseite und sie auf der Baifahrerseite.
Als sie im Auto saßen meinte Rory: „Ich liebe dich.“
„Ich dich auch“, erwiderte er.
Dann wollte er den Schlüssel ins Zündschloss hineinstecken, als sie ihn zur Seite zog und ihn innig küsste, und ihm der Schlüssel hinunter fiel.
Als sie sich wieder von ihm löste, hob sie den Schlüssel auf und gab ihn ihm.
Dann startete er den Motor und sie fuhren los.
Weg, in ein Leben ohne Logan.
In ihr neues Leben.

*Lorelai*
„Verdammt, Mom, versteh doch, Rory will ihn nicht heiraten!“, schrie Lorelai verzweifelt.
„Ach, red doch keinen Quatsch Lorelai! Natürlich wird sie ihn heiraten! Sie ist nicht wie du!“
Schach.
Ohne es wirklich zu wollen hatte Emily ihre Tochter, wie so oft, beleidigt und gedemütigt.
Deswegen verschränkte sie die Arme vor der Brust und meinte trotzig:
„Mom, sie wird ihn nicht heiraten, denn, falls es dir nicht auffällt, sie fährt gerade weg.“
„Von was…?“, meinte sie noch, bevor sie sich geschockt umdrehte und sah, wie ihre Enkeltochter in einem Truck wegfuhr.
Wobei, nein, sie fuhr nicht….
„Lorelai, wer ist der Mann mit dem sie da fährt?“
„Du meinst, den Grund warum sie Logan nicht heiraten wird? Jess. Jess Mariano.“
Sie sah ihre Mutter an.
Und für einen kleinen Moment konnte sie in ihrem Gesicht erkennen, dass ihr wieder das Herz gebrochen wurde.
Es war derselbe Ausdruck den sie bei ihr schon damals, vor 21 Jahren, gesehen hatte, als sie ihr als 16-jährige gestand, schwanger zu sein.
Doch dann wurde ihr Gesicht, genau wie damals, hart, als hätte sie eine Maske übergezogen.
Dann sah sie ihre Tochter an.
Und da wusste Lorelai, dass ihr statt ihrer Tochter eine Strafpredigt gehalten werden würde.
Es war immer schon so gewesen, und würde sich auch nie ändern.

„Lorelai Gilmore, wie kannst du das nur akzeptieren, geschweige denn ihr durchgehen lassen?“
da riss Lorelai endgültig der Geduldsfaden und sie schrie, ohne sich darum zu kümmern was andere sagen würden, einfach drauf los:
„Du, du findest mein Verhalten unakzeptabel? Jetzt sag ich dir mal was: ich finde es einfach nur unmöglich wie du dich verhältst! Du willst, dass Rory jemanden heiratet, den sie nicht mehr liebt, der noch nicht mal merkt, wen sie ihn betrügt! Du willst, dass sie in eure Gesellschaft eingeführt wird… weißt du, was du wirklich willst? Du willst doch nur aus Rory das machen, was du aus mir nie machen konntest! Und weißt du was? Ich bin froh, dass Jess sie da noch rechtzeitig raus geholt hat! Als sie mit Logan zusammen war hab ich sie fast nie lachen gehört oder lächeln gesehen, wenn ich sie überhaupt mal zu Gesicht bekommen hab! Und ich werde Jess, wenn ich ihn das nächste Mal sehe dafür danken, dass er mir meine Tochter wieder gegeben hat!“

Das musste Emily erst einmal verdauen.
Doch Lorelai hatte genug von diesem ganzen Trubel und Schickimicki den ihre Mutter und auch Logans Familie organisiert hatte.
Als sie sah, wie Luke genervt zu seinem Truck ging stellte er schockiert fest, dass er nicht da war.
Lorelai drehte sich noch ein Mal zu ihrer Mutter und ging dann einfach zu Luke, nahm ihn an der Hand und ging mit ihm zu ihrem Wagen, gab ihn allerdings den Schlüssel, da sie zu geschaffen war um noch zu fahren.
Auch er sagte nichts, sondern stieg einfach ein und fuhr, wie Rory und Jess vor kurzer Zeit, den Weg nach Stars Hollow.

*Rory,Jess*
Nach einer 20-minütigen Fahrt kamen sie endlich wieder in Stars Hollow an.
Keiner der beiden sagte etwas.
Als er vor ihrem Haus stand, stieg sie aus und meinte: „Komm mit.“
„Klar“, murmelte er noch, bevor er ihr nachging.
Als er neben ihr war legte sie ihren Arm während des Gehens um seinen Bauch, und er um ihre Schulter, so wie früher.
Sie begegneten Taylor, welcher Jess einen missachtenden und Rory einen mitleidigen Blick zuwarf.
Doch, sowohl Rory als auch ignorierten ihn einfach und gingen weiter.
„So, da wärn wir“, meinte Rory zufrieden und lehnte sich an Jess.
Sie waren an einem Ort angelangt, der für beide eine gewisse Bedeutung hatte.
Dem Steg.
Ihrem Steg.
Hier hatte Rory sich endgültig in Jess verliebt, und hier hatte das erste Mal so ein richtiges Gespräch mit ihr geführt.
Im Grunde hatte hier vor ungefähr vier Jahren alles angefangen.
Er sagte nichts, er grinste nur.
„Jess?“
„Ja?“
„Danke.“
Nun sah er sie erstaunt an und fragte: „Wofür denn?“
„Na, dafür, dass du jetzt da bist. Dafür, dass du dich damals in Kalifornien bei mir gemeldet hat, dafür, dass du dich in mich verliebt hast, dafür, dass du mich trotz allem zurück genommen hast, dafür…das es dich gibt. Danke.“
Er stellte sich vor ihr hin, legte seine Hände um ihre Taille, sah ihr in die Augen und flüsterte:
„Danke, dass du mich liebst. Ich liebe dich.“
Sie legte ihre Hände an seine Brust und flüsterte: „Ich liebe dich auch, Jess Mariano.“
Dann küssten sie sich und vergaßen alles um sich herum.
Sie waren glücklich.
So glücklich, wie noch nie.
Denn sie wussten nichts, aber auch gar nichts, konnte sie jetzt wieder trennen….oder?


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

Er schloss wortlos die Tür auf, und ließ sie zuerst hinein gehen.
Sie schlenderte lustlos hinein und ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer fallen.
Zuerst wollte er ihr Kaffee machen, in der Hoffnung sie dadurch aufzuheitern, doch er ließ und ging zu ihr und setzte sich neben sie auf die Couch.
Nach einigen Minuten des Schweigens meinte sie monoton:
„Ich fass es einfach nicht.“
Er erschrak etwas und fragte dann sanft: „Was meinst du?“
Sie warf einfach die Arme in die Luft und begann zu erklären:
„Das alles. Das Rory wieder mit Jess zusammen ist, dass sie die Hochzeit hat platzen lassen, dass meine Mutter wie immer mich verantwortlich macht, aber was ich am meisten nicht fassen kann ist….das ich Jess dankbar bin.“
Er sah sie überrascht an und meinte: „Du bist Jess dankbar? Wofür?“
Sie sah lächelnd auf den Boden und meinte:
„Ich weiß, es klingt verrückt, aber…er hat mir Rory zurückgebracht. Als sie mit Logan zusammen war, war sie nur bei irgendwelchen Festen und Veranstaltungen oder in Yale, sie war selten hier und wir haben ich weiß nicht…den Kontakt verloren…verstehst du? Und jetzt, das mit Jess…das gibt mir die Gewissheit, dass es besser wird. Denn, er ist einfach nicht wie Logan. Er zerrt sie nicht überall mit, er lässt ihr Luft. Ich hätte nie gedacht, dass ich so von…Jess…spreche.“
Nun musste auch er lächeln, nahm sie in den Arm und sagte: „Das klingt nicht verrückt. Ganz und gar nicht.“
Sie lächelten sich an, als plötzlich die Tür aufging.
Herein kam eine glückliche Rory, mit Jess an der Hand.
„Hey, ihr beiden“, brachte Lorelai lächelnd heraus.
„Hey“, antwortete Rory und ging zu ihrer Mom und Luke.
Jess blieb noch im Türrahmen zwischen den Raum nach der Tür und dem Wohnzimmer stehen.
Die jüngere der beiden Gilmores setze sich auf den Sessel, der neben der Couch stand.
Lorelai lehnte sich über den Couchrand und strich ihrer Tochter aufmunternd über den Arm.
„Ich freu mich für euch“, flüsterte sie sanft, nicht einmal Luke oder Jess verstanden es, doch Rory hörte es laut und deutlich und lächelte zufrieden.
Hätte ihre Mutter die Beziehung mit Jess nicht akzeptiert, hätte sie nicht mehr gewusst was sie hätte tun solln.
Dann fuhr Lorelai herum und sagte: „Steh da nicht so rum, komm her!“
Jess ging erleichtert zu dem Sessel, auf dem seine Freundin saß.
Er war, selbst wenn er es nie zugeben würde, froh, dass Lorelai ihm das gesagt hatte.
Und so, wie sie jetzt waren, waren sie eigentlich schon fast wie eine Familie.

„Du holst das Essen und ich die Filme!“, rief sie Rory zu, während sie die Straßen entlang liefen.
„Alles klar!“, rief Rory zurück und ging schnell zu Dooses.
Sie mussten so schnell rennen, da Taylor in einer viertel und die Videothek in einer halben Stunde schloss.

*Rory*

So, also…was brauchen wir…Eis…viel Eis…Chips…Popcorn…und einpaar Cocktailkirschen.
Was noch…ich hab sicher was vergessen…

Völlig in Gedanken versunken lief sie gegen jemanden.
„Oh…äh...verzeihung…ich war in“, doch dann sah sie auf und bemerkte erst, wen sie da vor sich hatte.
„Hey“, lächelte die Person sie an.
Sie überlegte lang, bis sie zögernd antwortete: „Hey…“

*Lorelai*

„So, das wärn sie dann wohl“, keuchte Lorelai, als sie die vielen Videos auf die Theke lag.
„Das ist doch nicht dein Ernst?“, fragte Kirk, der hinter der Theke stand.
„Ähm…doch ich denke schon“, erwiderte sie.
„Aber…“, er stotterte, „das sind 10 Videos, so viele kannst du doch nicht hintereinander ansehen…“
Sie setzte ein überlegenes und verfüherisches Grinsen auf und meinte dann:
„Aber Kirk….willst du mir die Videos etwa nicht geben? Willst du, dass ich anfange zu weinen? Dann weiß jeder, dass du mir nach unserer Affäre nicht mal mehr Videos gönnst…“
„Lorelai, nein, wenn das Lulu hört dann,….“, nun stotterte er nur noch mehr als zuvor.
Sie sah ihn mitleidig an und sagte: „Kirk, nun gib mir die bescheuerten Filme und ich bin weg!“
Er wollte darauf nicht weiter herum reiten, packte ihr ohne ein Wort zu sagen die Videos ein und Lorelai ging.

Während sie die Straße entlang ging, traf sie auf eine völlig verstörte Rory.
„Schatz? Was ist denn los? Hat Taylor dich schikaniert? Na warte, dem zeig ich’s!“, rief Lorelai ihrer Tochter entgegen.
„Nein, nein Taylor war gar nicht mehr da“, meinte sie, als sie bei ihrer Mutter angelangt war.
„Aber,…warum siehst du dann so verstört aus?“
Sie sah ängstlich auf den Boden und brachte dann gepresst heraus:
„Er war hier. Hier in Stars Hollow. Hier, bei Dooses.“
Die ältere weitete gespannt ihre Augen und fragte: „Wer war hier Rory?“
„Logan…“
„Was?!“, platzte es aus Lorelai heraus.
„Logan war hier, ich hab ihn bei Dooses getroffen..“, erklärte sie stockend und blickte immer noch krampfhaft auf den Boden.
„Aber, was wollte er?“, Lorelai wurde nun immer wütender auf Logan.
Sie konnte ihn nie sonderlich gut leiden, doch das ging zu weit!
„Er…er hat mich gefragt warum es mit uns nach all der Zeit so enden musste, und er wollte mich dazu bringen es noch einmal mit ihm zu versuchen, und…“, doch sie konnte nicht mehr sprechen, denn sie begann zu weinen.
„Schatz“, sie nahm ihre Tochter in den Arm, „ wen ich dieses Schwein noch einmal sehe kratz ich ihn die Augen aus!“
„Mom, er hat gesagt, dass würde noch…“
„Was denn?“
„Er würde sich rächen oder so keine Ahnung er hat es nur geflüstert und…ich hab solche angst, um Jess und mich ich weiß einfach nicht, was ich tun soll…“
„Hey, es wird nichts passieren, er hat eine große Klappe, aber…er ist harmlos. Komm, lass uns nach Hause gehen, Luke und Jess warten sicher schon auf uns.“
Statt einer Antwort nickte sie und ging mit ihrer Mom zurück zu den anderen.

„Du holst das Essen und ich die Filme!“, rief sie Rory zu, während sie die Straßen entlang liefen.
„Alles klar!“, rief Rory zurück und ging schnell zu Dooses.
Sie mussten so schnell rennen, da Taylor in einer viertel und die Videothek in einer halben Stunde schloss.

*Rory*

So, also…was brauchen wir…Eis…viel Eis…Chips…Popcorn…und einpaar Cocktailkirschen.
Was noch…ich hab sicher was vergessen…

Völlig in Gedanken versunken lief sie gegen jemanden.
„Oh…äh...verzeihung…ich war in“, doch dann sah sie auf und bemerkte erst, wen sie da vor sich hatte.
„Hey“, lächelte die Person sie an.
Sie überlegte lang, bis sie zögernd antwortete: „Hey…“

*Lorelai*

„So, das wärn sie dann wohl“, keuchte Lorelai, als sie die vielen Videos auf die Theke lag.
„Das ist doch nicht dein Ernst?“, fragte Kirk, der hinter der Theke stand.
„Ähm…doch ich denke schon“, erwiderte sie.
„Aber…“, er stotterte, „das sind 10 Videos, so viele kannst du doch nicht hintereinander ansehen…“
Sie setzte ein überlegenes und verfüherisches Grinsen auf und meinte dann:
„Aber Kirk….willst du mir die Videos etwa nicht geben? Willst du, dass ich anfange zu weinen? Dann weiß jeder, dass du mir nach unserer Affäre nicht mal mehr Videos gönnst…“
„Lorelai, nein, wenn das Lulu hört dann,….“, nun stotterte er nur noch mehr als zuvor.
Sie sah ihn mitleidig an und sagte: „Kirk, nun gib mir die bescheuerten Filme und ich bin weg!“
Er wollte darauf nicht weiter herum reiten, packte ihr ohne ein Wort zu sagen die Videos ein und Lorelai ging.

Während sie die Straße entlang ging, traf sie auf eine völlig verstörte Rory.
„Schatz? Was ist denn los? Hat Taylor dich schikaniert? Na warte, dem zeig ich’s!“, rief Lorelai ihrer Tochter entgegen.
„Nein, nein Taylor war gar nicht mehr da“, meinte sie, als sie bei ihrer Mutter angelangt war.
„Aber,…warum siehst du dann so verstört aus?“
Sie sah ängstlich auf den Boden und brachte dann gepresst heraus:
„Er war hier. Hier in Stars Hollow. Hier, bei Dooses.“
Die ältere weitete gespannt ihre Augen und fragte: „Wer war hier Rory?“
„Logan…“
„Was?!“, platzte es aus Lorelai heraus.
„Logan war hier, ich hab ihn bei Dooses getroffen..“, erklärte sie stockend und blickte immer noch krampfhaft auf den Boden.
„Aber, was wollte er?“, Lorelai wurde nun immer wütender auf Logan.
Sie konnte ihn nie sonderlich gut leiden, doch das ging zu weit!
„Er…er hat mich gefragt warum es mit uns nach all der Zeit so enden musste, und er wollte mich dazu bringen es noch einmal mit ihm zu versuchen, und…“, doch sie konnte nicht mehr sprechen, denn sie begann zu weinen.
„Schatz“, sie nahm ihre Tochter in den Arm, „ wen ich dieses Schwein noch einmal sehe kratz ich ihn die Augen aus!“
„Mom, er hat gesagt, dass würde noch…“
„Was denn?“
„Er würde sich rächen oder so keine Ahnung er hat es nur geflüstert und…ich hab solche angst, um Jess und mich ich weiß einfach nicht, was ich tun soll…“
„Hey, es wird nichts passieren, er hat eine große Klappe, aber…er ist harmlos. Komm, lass uns nach Hause gehen, Luke und Jess warten sicher schon auf uns.“
Statt einer Antwort nickte sie und ging mit ihrer Mom zurück zu den anderen.

Sie drehte sich langsam und verschlafen um.
Als sie die Augen öffnen wollte, musste sie sie schnell wieder zusammenkneifen, da es so hell war.

Wo bin ich?
Jess…
Wo ist Jess?


Sie drehte sich auf die andere Seite ihres Bettes, doch da war nicht Jess, sondern ein kleiner Zettel.

Hey, ich musste weg, bin heute Abend wieder da.
Bis dann, ich liebe dich Jess.


Lächelnd las sie ihn noch ein Mal.

Jess….
Wo bist du denn nun schon wieder?
Egal…du wirst es mir ja noch früh genug sagen…


Nach einigen Minuten und vielen Überlegungen, was sie denn nun den ganzen Tag machen sollte, stand sie schweren Herzens auf und schlenderte in die Küche, wo sie auf Luke traf, welcher Kaffee machte und anscheinend schon Frühstück gemacht hatte.
„Na, gut geschlafen?“, fragte er wie immer freundlich.
„Hm…“, grummelte sie nur, bevor sie auf die Uhr sah.
Halb neun.
Müde ließ sie sich auf einen der Stühle fallen und schnappte sich einen der Blaubeer-Muffins, welche Luke offensichtlich aus dem Diner gebracht hatte.
„Sag mal, wo ist denn Jess?“
„Weg.“
Er sah sie geschockt an und fragte:
„Was soll das heißen er ist weg? Habt ihr euch gestritten? Oh, ich schwöre dir, wenn er wieder einfach so abhaut, ich dreh ihm den Hals um!“
Rory brauchte erst einige Momente um zu realisieren, was Luke da gerade gesagt hatte, doch dann lachte sie laut los.
„Nein…er musste weg…er kommt heute Abend wieder…“
Luke, welchen dieses Missverständnis offensichtlich peinlich war, meinte nur: „Na, dann ist ja gut…ich muss dann…richte deiner Mom aus, dass ich heute später komm…“
Dann drehte er sich um und ging durch die Hintertür hinaus.
Rory lächelte.

Er ist ja wirklich…einmalig.
Dass er und Mom endlich zusammen gefunden haben, ist ja echt…irre.
Einfach perfekt!
Der Junkie und der Dealer…
Ob Jess und ich auch einmal so werden, wie die beiden?


Plötzlich weiteten sich erschrocken ihre Augen.
Ach du Schreck…was passiert denn jetzt mit dem Black Star?
Ich dachte, wir würden hier bleiben, aber das hätte Jess sicher nicht gewollt…
Aber, in Kalifornien leben?
So weit weg von hier…und was mach ich dann mit meinem Studium?
Ich kann doch nicht in Yale studieren, wenn ich ganz woanders wohne!


Verzweifelt über diese fragen stützte sie ihren Kopf in ihre Handflächen.

Was würden sie jetzt tun?
Jess konnte nicht einfach so das Black Star aufgeben und sie konnte nicht einfach so wegziehen.

Wieso wird es uns nur immer so schwer gemacht?
Ich will ihn nicht verlieren…


Sie begann leise zu weinen, als Lorelai die Küche betrat.
Als sie ihre weinende Tochter sah, ging sie schnell zu ihr.
„Hey, Schatz, was ist denn? Wieso weinst du?“
„Ach…Mom…es ist alles so schwer…ich und Jess…was soll ich nur tun…“
„Was hat er denn gemacht? Was ist denn so schwer? Gestern war doch alles gut, was ist passiert?“
„Er…er kann doch nicht einfach das Black Star aufgeben und ich will doch studieren, aber das geht alles nicht und…jetzt ist er auch noch weg…ich hab Angst ihn zu verlieren…“
Verwirrt sah Lorelai ihre Tochter an: „Was soll das heißen er ist nicht da?“
„Er musste weg…er kommt heute Abend wieder und…“
„Pss…ganz ruhig, du besprichst alles mit ihm, wenn er wieder da ist.“
„Du hast recht…hast du es Luke schon erzählt?“
Die ältere der beiden sah an sich herunter und erklärte freudig: „Nein, ich hab ihm gesagt, ich wolle heute mit ihm etwas unternehmen, und da sag ich es ihm. Immerhin weiß ich es ja erst seit gestern, und da war ja deine Hochzeit und das war einfach…es war keine Zeit dafür. Aber ich sags ihm heute. Denkst du, er wird sich freuen?“
„Klar, ich soll dir ausrichten, dass es heute etwas später bei ihm wird, aber mehr hat er auch nicht gesagt, am Besten du gehst ins Diner und fragst ihn.“

Sie lächelte Rory stolz an: „Was würde ich nur ohne dich machen?“
„Hm…weiß nicht, dich duschen gehen?“
Lorelai antwortete fröhlich: „Genau das werde ich jetzt tun! Und mach dich nicht verrückt, das mit Jess wird sich klären, ganz bestimmt.“
Sie drückte ihr noch einen Kuss auf den Kopf und verschwand nach oben ins Bad.
Rory blieb sitzen und lächelte nun auch.
Nun war sie sich sicher, dass alles gut werden würde, doch sie wusste immer noch nicht, was sie heute tun sollte…


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

„Mom?“
„Was ist, ich muss doch ins Hotel!“
Mittlerweile war es halb elf und höchste Zeit für Lorelai ins Hotel zu fahren.
Ihre Tochter sah sie verloren an und antwortete: „Ich weiß nicht, was ich heute tun soll…“
Verblüfft über diese Frage, erwiderte Lorelai: „Also...das hätte ich zwar nicht erwartet, aber… wie wärs mit shoppen?“
„Hm…okay…“, gab sie gelangweilt zurück.
Lorelai sah sie kritisch an.
Sie konnte nicht verstehen, wie man derart gelangweilt klingen konnte,
wenn man doch shoppen gehen konnte?
„Es wird dir gefallen. Kauf dir…Schuhe, Bücher,...alles was du willst. Schatz, du wirst doch einen Tag ohne ihm überstehen…“
„Ich denke schon…“
Lorelai sah hektisch auf die Uhr.
„Ich muss jetzt echt los, bis später schatz“, meinte sie, drückte ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn und verschwand durch die Hintertür.

Hm…ich soll Spaß haben…mich amüsieren…
Gut, das kann ja nicht so schwer sein…


Bemüht, nicht daran zu denken, was Jess in diesem Augenblick tat, ging sie in ihr Zimmer, um sich um zu ziehen.
Etwa eine halbe stunde war vergangen, als Rory angezogen und dezent geschminkt aus ihrem Zimmer kam.
Sie ging geradeaus auf die Haustür zu, und nahm noch ihre Autoschlüssel und verschwand in ihr Auto.

So, dann fahren wir mal…
Ich werde ihm auch ein Buch mitbringen…halt, ich denke jetzt mal nicht an ihn, das kann doch nicht so schwer sein, ich schaff das!


Sie zog eine selbstbewusste Schnute, startete den Motor und fuhr mit quietschenden Reifen weg.
Als sie quer durch Star Hollow fuhr, sah sie, wie Luke wieder mal mit Taylor stritt, und Kirk sich unnütz einmischte.
Da musste sie unweigerlich grinsen.

Diese Stadt hat sich in all den Jahren überhaupt nicht verändert.
Im Gegenteil.
Sie ist noch viel verrückter geworden!
Aber, genau das ist es, was sie so einzigartig und liebenswert macht.
Wie konnte ich früher nur unbedingt weg von hier und mit Logan weg wollen?
Er wäre mit mir nach Hartford gezogen…
Da hätte ich vermutlich auch noch jeden Tag meine Großeltern gesehen…
Ein Glück, als ich damals…


Sie riss die Augen auf und stöhnte: „Oh mein Gott!“
Ihn all den Trubel um Luke, ihre Mom und die Hochzeit hatte sie eins ganz vergessen…

Das…das kann doch nicht sein…nein, unmöglich...absolut unmöglich…
Ich, ich dreh nur durch, es kann ja gar nicht sein…
Es darf ja gar nicht sein…


Sie schob den Gedanken beiseite und fuhr zum Einkaufscenter.
Doch dann stellte sie sich unweigerlich die Frage:

Und, was wenn doch…?

Als sie dort angekommen war, fuhr sie in die Tiefgarage und parkte sich ein.
Dass sie die einzige war, die dort parkte, fiel ihr gar nicht auf.
Als sie in den Lift stieg, sah sie die Person, die daran vorbei ging und hinterhältig grinste, nicht.
Denn ihre Gedanken waren ganz woanders…

*drei Stunden später*

Oh man, wie konnte ich nur so viel kaufen… das ist ja irre…

Sie stand allein im Lift und fuhr hinunter, zu ihrem Auto, und begann noch im Lift, nach den Autoschlüssel zu kramen.
Nach kurzer Zeit hatte sie ihn auch schon, und wollte, als sich die Lifttür öffnete aussteigen, als sie die Halle erblickte.
Entsetzt weiteten sich ihre Augen.

Oh mein Gott…

Die gesamte Halle war mit Graffiti beschmiert worden.
Zuerst war sie einfach nur besorgt um ihr Auto, doch dann sah sie, was die Graffitis bedeuteten.
„Das…das gibt’s doch nicht…“, stotterte sie ängstlich.
Auf dem Boden waren Sätze gesprayt worden, wie er ist nicht gut für dich, das bin ich oder er verdient dich gar nicht.
Dann wanderte ihr Blick auf die Wände, wo stand ich werde dich nicht an IHN verlieren, verlass dich drauf.
Sie ließ die Einkäufe geschockt zu Boden fallen, und faltete geschockt und verängstigt die Hände übers Gesicht.
Dann drehte sie sich eilig in alle Richtungen, vergewisserte sich, dass niemand außer ihr da war, sammelte die Einkaufstüten wieder ein, spurtete zum Auto, sperrte auf, schmiss die Sachen einfach hinein, und startete wieder den Motor und fuhr voller Angst nach Hause.

„Oh Gott…wieso…Jess…wieso hebst du nicht ab?“, wisperte Rory, als sie versuchte ihn vergeblich zu erreichen.
Wieder meldete sich nur die Mailbox.
Und jedes Mal, als sie diese hörte, verzweifelte sie immer mehr.
„Verdammt, wo bist du?“, weinte sie beim Fahren.
Hatte Logan ihm etwas angetan?
Warum ging er nicht ans Telefon, wo sie ihn doch schon acht Mal angerufen hatte?
Und, wo war er überhaupt?
Alles fragen auf die Rory keine Antwort hatte.
Nach einigen Minuten kam sie endlich zu hause an.
Als sie das Auto fluchtartig verließ sah sie flüchtig auf die Uhr.
Vier Uhr.

Ohne nach zu denken, oder die Sachen aus dem Auto zu holen, lief sie auf das Haus zu und öffnete die Tür.
„Jess?“, rief sich verheult und verzweifelt in das leere haus.
Keiner antwortete.
Keiner rührte sich.
Das einzige Geräusch, was sie hörte, war ihr Herzschlag, welcher immer schneller wurde.
Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag in die Magengegend.
Er war nicht da.
Niemand war da.
Benommen schlenderte sie in ihr Zimmer, kauerte sich in eine Ecke hinter ihrem Bett, beim Fenster, und begann mehr zu weinen, als sie es bisher getan hatte.
Sie hatte Angst, Logan würde ihm etwas getan haben, sie hatte Angst Jess zu verlieren.
Und in dieser Angst und ihren Tränen schlief sie, auf den Boden gekauert, ein.
Doch nicht für lange, denn sie wurde zwei Stunden später durch ein lautes Geräusch geweckt.

Das war doch die Tür…Jess…

Langsam und schwach rappelte sie sich auf und fragte schwach: „Jess?“
Da hörte sie die Schritte auch schon näher kommen und dann, kurz bevor sie die Person sehen konnte, antwortete sie: „Rory?“
Dann sah sie ihn im Türrahmen stehen: Jess.
Sie war derart erleichtert, dass sie auf ihn zu stürmte, ihn umarmte und sich einfach fallen ließ.
Er sah, wie verheult sie war, hielt sie fest und fragte: „Rory, was ist los, wieso hast du geweint?“
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht, ich hatte solche Angst…“
Er bewegte sich und sie auf das Bett zu, setzte sich hin, drückte sie etwas von sich weg, sah ihr in die Augen und fragte: „Was ist los? Wieso hast du geweint?“
„Ich…ich war heute einkaufen und da…da war mein Auto in der Tiefgarage…und dann…dann bin ich wieder gekommen und…Graffitis überall….von Logan…er hat gedroht, dass er mich nicht an dich verlieren wird…ich dachte er tut dir was…und…“
Doch sie konnte nicht mehr sprechen, wieder begann sie zu weinen.
„Pss…ich bin ja da. Ich bin immer da. Versprochen…“, er nahm sie in den Arm und hielt sie.
Ganz fest.
Ganz lang.
Solange, bis sie aufgehört hatte zu weinen, solange bis sie auf ihm eingeschlafen war.
Und da beschloss er das Angebot, was Carlos ihm gemacht hatte, anzunehmen.

Gerade, als er begann ein zu schlafen, ging die Hintertür auf und wurde mit einem Ruck zugeknallt.
Um weiteren Lärm zu vermeiden, legte er Rory auf das Kissen und verließ leise den Raum.
„Jess…wo warst du?“, fragte ihn Luke, welcher gerade gekommen war.
„Pss…“, er schloss leise ihre Zimmertür, „…ich war eben…weg“, erklärte er ihm geheimnisvoll.
Luke war es sichtlich Leid, diese alten Spielchen wieder aufleben zu lassen und fragte noch ein Mal:
„Jess, sag mir jetzt wo du warst!“
Dieser setzte sich ganz gemütlich auf einen der Stühle und antwortete gelassen: „Weg.“
Luke, welcher immer neugieriger wurde, meinte: „Schön, weißt du was? Ich will es gar nicht wissen.“
Lächelnd zog Jess eine Augenbraun hoch und meinte: „Natürlich nicht, absolut nicht….“
Nun tat ihm Luke allerdings schon etwas leid, und er begann: „ Du sagst es keinem, verstanden?“
Luke verstand und antwortete: „Verstanden.“
Jess beugte sich zu ihm hinüber und setzte, flüsternd, an: „Also…“

*Dragonfly Inn*

„Ich freu mich ja so!“, kreischte Lorelai plötzlich und fiel ihrer besten Freundin, Sookie, in die Arme.
„Ich mich auch!“, schrie sie freudig.

*Flashback*

Lorelai betrat gerade das Dragonfly, als ihr Sookie grinsend entgegen kam.
„Hey, Süße, wieso grinst du so?“
„Ich muss dir was erzählen, komm!“, sagte Sookie und zog ihre Freundin wieder aus dem Hotel, zu den Pferdeställen.
Dort angekommen fragte Lorelai noch mal: „Sookie, Süße, was ist los?
Sookie atmete tief ein und sagte in einem Zug: „Ich bin schwanger!“
„Das ist…ja großartig…weiß es Jackson schon?“, brachte Lorelai staunend heraus.
Sookie war tatsächlich zum 3. schwanger, und das in 3 Jahren!
„Nein, aber ich sags ihm heute, eigentlich weiß ich es ja schon seit gestern…aber…naja…“, sie konnte gar nicht mehr aufhören zu grinsen und fragte: „Und, was wolltest du mir sagen?“
Da gefror Lorelais lächeln und sie sagte: „Ich…ich bin schwanger…“
Sookie riss erfreut den Mund auf und stieß einen schrillen Freudenschrei aus, als sie merkte, dass ihre Freundin ganz und gar nicht erfreut aussah, sondern eher verängstigt.
„Sag mal, freust du dich denn gar nicht? Ich meine, du und Luke…ihr seid nun seit drei Jahren zusammen und…hast du Angst?“
Eine Antwort war gar nicht erst nötig, denn sie kannte sie gut genug um zu wissen, dass Lorelai nicht wusste, wie sie es Luke sagen sollte.
„Wie sagst du es denn Jackson?“, fragte sie etwas betrübt.
„Tja, also ich mach ne gute Flasche Wein auf und wenn ich mir denn nur Apfelsaft eingieße, weiß er bescheid….ganz einfach…“
„Denkst du, Luke freut sich?“
Sookie kniff ihre Freundin leicht in den Arm und meinte fröhlich: „Natürlich, er liebt dich, und warum sollte er denn kein Kind von dir wollen?“
„Du hast Recht, lass uns reingehen…“, antwortete Lorelai lächelnd.

*Flashback*

*Gilmore Haus*

Luke lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah Jess kritisch an.
Er konnte nicht glauben, dass dieser sich in den letzten Jahren so verändert haben sollte.
„Und das ist wirklich dein Ernst?“
Jess sah auf seine Hand, welche wie fast immer zu einer Faust geballt auf den Tisch lag und erwiderte:
„Absolut. Es geht nicht anders.“
Luke atmete tief aus und sagte: „Na dann…“
In diesem Moment erschien eine verschlafene Rory in der Tür und fragte: „Wie spät ist es?“
Für einen Moment dachte Jess, sie hätte etwas gehört, doch als er in ihr Gesicht sah wusste er, dass dem nicht so war.
Er sah kurz auf seine Armbanduhr und antwortete: „ Fast halb acht.“
Dann schlenderte sie auf ihren Freund zu und ließ sich auf seiner Schoß nieder, während sich Luke und Jess wissende Blicke zuwarfen, die Rory nicht bemerkte.

„Luke?“, rief eine Frauenstimme in das Haus, als die Tür aufging.
„Ja?“, erwiderte dieser, als sie schon bei ihm war.
„Los, komm…hop hop, ich muss mit dir reden! Na los, jetzt komm schon!“, sie zog wie ein kleines Kind an seinem Ärmel und ging mit ihm weg.

„Sag mal, was hat sie mit meinem lieben Onkelchen vor?“, fragte er sie mit zusammengekniffenen Augen und seinem typischen schiefen Grinsen.
Rory, welche immer noch auf ihm saß, antwortete geheimnisvoll: „Hm…weiß nicht…“
Plötzlich hatte er eine Ahnung: „Ah…jetzt sag bloß, Luke weiß von seinem noch Glück nichts?“
Sie rollte unschuldig die Augen und sagte: „Wer weiß...“
„Deswegen also…na egal.“
Sie sah ihn herausfordernd an und fragte: „Was ist egal?“
Er machte große, unschuldige Augen und antwortete: „Nichts.“
Sie grinste ihn frech an: „Du bist fast ein genauso schlechter Lügner wie ich.“
„Naja, früher war ich besser…“, verteidigte er sich.
Da grinste sie noch breiter und gab zurück: „Tja, mit dem Alter geht eben einiges verloren…“
„Was? Willst du damit etwa sagen, dass ich alt bin?“, fragte er mit verblüfften Gesicht.
Sie strich ihn über die Wange und sagte: „Hey, das muss dir doch nicht peinlich sein, ich werde ja auch älter. Nur mit dem Unterschied, dass ich eben nicht alles verlerne…“
„Dafür weiß ich noch, was dich verrückt macht…“
„Das ist ja auch nicht schwer, immerhin bist das du.“
„Nein, das mein ich nicht…“, er stand auf, somit musste sie es ihm gleichtun und stand nun vor ihm, „Ich meine das hier!“, und plötzlich begann er sie wie wild durch zu kitzeln.
„Nein….Jess….nein….hör auf!“, brachte sie kichernd hervor, doch es half nichts.
Nach fast einer viertel Stunde hörte er endlich auf und stand grinsend vor ihr.
„Na, alles verlernt man doch nicht, oder?“
„Sieht nicht so aus…dafür weiß ich, was dich verrückt macht!“
Er machte große Augen und fragte: „Und was soll das sein?“
Nun war sie es, die fies grinste und sagte: „Na, das hier.“
Und bevor er noch irgendetwas tun konnte, küsste sie ihn, was er natürlich nur allzu gern mitmachte.

*Luke Lorelai*

„Lorelai, was ist los mit dir?“
Sie hatte ihn bis vor das Dragonfly geschleppt, wo sie nun völlig außer Atem angekommen waren.
Da sie nicht auf seine Frage reagierte fragte er noch ein Mal:
„Was ist mit dir los, und wieso sind wir hier, vor dem Hotel?“
plötzlich hob sie den Kopf und antwortete leise: „Weil hier alles begonnen hat. Damals, bei der Eröffnung…“
Bei diesem Satz bekam er ein schlechtes Gefühl.
Wollte sie etwa mit ihm schluss machen?
Mit etwas ängstlicher Stimme sagte er: „Lorelai, sag mir bitte was los ist…“
„Wie, einfach so, ohne Vorbereitung?“, fragte sie in ihrer typischen Lorelai art.
Er sah sie nun immer bittender an und sagte: „Lorelai…“
Und, bevor sie etwas sagte betete er gedanklich, dass sie nicht Schluss machen würde.
Sie atmete tief ein und meinte dann: „Ich bin schwanger.“
Das hatte gesessen.
Luke wusste nicht, was er sagen sollte.
Zuerst dachte er, es wäre nur ein Scherz, doch dann sah er ihr an, dass dem nicht so war.
Und, als er dann etwas sagen wollte, konnte er nicht.
Denn alles was er herausbrachte was: „Wow…“
Und für dieses eine Wort hätte er sich später ohrfeigen können.
„Wow…“, wiederholte Lorelai etwas traurig.

Das war definitiv nicht das, was sie hörn wollte.
Sie wollte, dass er sich freut, sie umarmt sich verrückte Kaffeeverbote und dumme Babynamen ausdachte, doch das tat er nicht.
Alles was er tat war sie anstarren, oder besser, ihren Bauch, an welchen man noch nichts erkennen konnte.
Am Liebsten hätte sie jetzt Sookie um rat gefragt, doch sie war nicht da.
Vermutlich erzählte sie es gerade Jackson und er würde vermutlich das tun, was sie sich bei Luke gewünscht hatte.
Ohne ein Wort zu verlieren ging sie mit gesenktem Kopf weg.
Und er blieb stehen.
Zu spät bemerkte er, was er gerade getan hatte, und zu spät ging er ihr nach, denn sie war längst weg.


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

„Also…was machen wir heute noch?“, fragte Rory Jess, als sie in der Küche standen und sich umarmten.
„Ich wüsste da schon was…“
„Nein, nicht jetzt, komm wir können nicht immer nur das tun, ich brauch Abwechslung…“
Er überlegte kurz, sah dann auf die Uhr und erklärte: „Ich wüsste da noch was, komm…“
Jess zog sie einfach zu seinem Auto und öffnete ihr die Tür.
Zu fragen, was er denn vorhabe, kam sie erst, als er den Motor bereits gestartet war und sie losfuhren.
„Jess, wo fahrn wir hin, es ist schon nach acht, wo willst du denn jetzt noch hin?“
Er antwortete lässig: „Hey, lass dich überraschen…“
„Aber…“, setzte sie an.
„Entspann dich“, gab er nur noch zurück, woraufhin sie sich beleidigt in den Autosessel drückte, um entspannt zu wirken.

Wieso sagte er es mir nicht?
Das ist ja fast wie früher…
Ob Luke es schon weiß?
Ich hoffe, er hat es gut aufgenommen, ansonsten wüsste ich nicht, wie ich Mom helfen könnte…
Ich weiß ja noch nicht einmal, wo wir hinfahren!
Und vor allem nicht, wie es nach den Ferien weitergeht…


Bevor sie darüber nachdenken konnte fragte sie automatisch:
„Jess, sag mal hast du schon mal an später gedacht?“
„Inwiefern?“
„Naja,…“, sie begann mit ihrem fingern zu spielen, „…was passiert, wenn ich wieder nach Yale muss…“
„Klar“, gab er nüchtern zurück, was Rory wiederum überraschte.
„Oh...äh und wie hast du dir das vorgestellt?“
„Rory, bitte…“
Da merkte sie, dass er nicht darüber reden wollte.
Und das bedrückte sie.
Es begann so zu werden, wie es vor drei Jahren geendet hatte.
Und weil sie genau das nicht wollte, sah sie einfach auf ihre Füße und sagte nichts.
Sie trug die Schuhe, die er ihr gekauft hatte bevor sie zurückgeflogen waren.
Und das war gerade mal einen Tag her.
Konnte es denn schon wieder vorbei sein?
Weder er noch Rory sagten etwas.
Als Jess dann auf eine Kreuzung abbog, sagte er in die Stille hinein: „Tut mir leid, ich will nur nicht darüber reden, ok?“
Sie sah nun nicht unbedingt fröhlicher drein und meinte leise: „Klar.“
Hätte Jess jetzt noch ein Wort sagen müssen, so wäre es “scheiße!“ gewesen, doch er sagte nichts.
Und vielleicht wäre ein einfaches Wort von ihm, egal welches, besser gewesen….
Nach einer weitern halben Stunde fahrt, kamen sie vor einem hohen Haus an.
Rory hatte die ganze Zeit über nicht beachtet, wo er hin fuhr.
Jetzt wusste sie es.

New York…
Was will er denn mit mir hier?


„Jess, was tun wir hier?“, fragte sie behutsam.
Immerhin wollte sie ihn nicht verlieren.
Nicht schon wieder.
Er machte sich daran auszusteigen und meinte nur: „Komm.“
Dieses einfache, kurze Wort versetzte Rory einen Stich, der sie beinahe hätte aufschreien lassen.
Dennoch stieg sie aus und versuchte locker zu wirken.

*Lorelai*

Sie konnte inzwischen ihre tränen nicht mehr zurück halten, doch das machte nichts.
Sie war endlich zu Hause angekommen.
„Rory?“, rief sie verheult, doch keiner antwortete.
Wütend und enttäuscht über diese Erkenntnis warf sie sich auf die, im Wohnzimmer stehende, Couch und heulte derart, dass es bald feucht von ihren Tränen war.

Schluss jetzt, ich heule nicht!
Ich muss reden…Sookie!


Und schon griff sie nach dem Telefon und wählte Sookies Nummer.
„Hallo?“, kam es am anderen Ende der Leitung.
„Sookie…“, eigentlich wollte sie nicht verheult oder weinerlich klingen, aber sie konnte es nicht ändern.
„Lorelai, was ist passiert?“
„Nichts, ich…kannst du kommen?“, gab sie sich geschlagen.
„Bin sofort da!“, und schon wurde am anderen Ende aufgelegt.
Lorelai legte wie in Trance das Telefon auf den kleinen Tisch vor ihr und wartete.

„Jess, sag mir bitte, was wir hier tun!“, forderte sie noch ein Mal, doch er zeigte wieder keine Reaktion.
Stattdessen suchte er in seiner Hosentasche nach etwas.
Genervte drehte sie sich um, und sah sich die Gegend an.
Dann fiel ihr etwas auf.

Diese Straße.. ich kenne sie…aber woher?
Ich war das letzte mal vor drei Jahren in New York, da kann ich mich doch nicht noch an alles Straßen erinnern…
Ich bin damals durch mindestens hundert gelaufen, aber wieso kann ich mich an die hier so…gut erinnern?


Und, sosehr sie sich auch anstrengte, ihr fiel es einfach nicht ein.
„Rory?“, fragte Jess plötzlich.
Als sie sich zu ihm wand, sah sie, dass er die Tür bereits geöffnet hatte und im Eingang des Hauses stand.
Ohne ein Wort ging sie zu ihm, und er knipste das Licht an.
Das erste, was sie erkennen konnte, waren die 3 Aufzüge, dann sah sie neben ihr die Briefkästen, die anscheinend den Bewohnern zugeordnet waren.
Sie sah genauer auf die Nummern.
Es waren 36 Briefkästen.
„Hey, komm, die kannst du dir später auch noch ansehen“, sagte er, während er auf einen der Aufzüge zuging.
„Jess, jetzt sag mir endlich was du vorhast!“, forderte sie wieder, als sie mit ihm einstieg.
Er drückte den 13. stock und sagte: „Hey, sei locker, du erfährst es schon noch“
Während sie ihn sauer ansah, grinste er, was sie wieder beruhigte.
Solange er grinste, brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, das wusste sie.
Dann kamen sie mit einem “kling“ in 13. Stock an, wieder stieg er zuerst aus.
Sie sah sofort, dass in diesem Stock nur eine Wohnung war.

Das muss eine Dachwohnung sein…vermutlich auch mit Terrasse…aber was will er hier…er wird doch nicht etwa…?

Doch er schritt tatsächlich auf diese Tür zu, nahm sie an der Hand, gab ihr einen Schlüssel und sagte:
„Diesmal bist du dran.“
Doch sie sah ihn so ungläubig an, dass er fragte: „Soll ich?“
Sie sagte wieder nichts, doch er wusste, dass sie es wollte, also nahm er sie ihr wieder aus der Hand und schloss endlich die Tür auf.
„Oh…Wow…“, mehr brachte Rory nicht heraus als sie langsam, als würde irgendwo etwas gefährliches sein, durch das Apartment schritt.
Und Jess, welcher im Eingang stehen blieb, lächelte.

*Sookie, Lorelai*

„Und, was hat er dann gesagt?“, fragte Sookie.
„Nichts. Das ist es ja. Er ist einfach nur dagestanden und hat nichts gemacht. Es war so…als hätte ich schluss gemacht oder so was, er war so…ich weiß auch nicht…“
Sookie lächelte und meinte: „Aber Lorelai, das ist doch nicht so schlimm ich meine, erinnere dich mal daran, was Jackson gemacht hat…er wollte mir die Messer wegnehmen!“
Das bracht nun sogar Lorelai wieder zum Lachen.
Zufrieden lächelte Sookie ihre Freundin an und meinte: „Na geht doch, ich muss los, sonst nimm Jackson mir noch die Bratpfanne weg…“
„Okay Süße, danke fürs zuhören, bis morgen…“, verabschiedete Lorelai sich von ihr.
„Bis dann, und red mit Luke, ich bin sicher, es war nicht negativ er war einfach nur…perplex“, und schon schloss sie hinter sich die Tür.
Lorelai beschloss, dass sie vermutlich Recht hatte und ging zum Telefon.
Sie wählte langsam eine Nummer und wartete, dass abgehoben wurde…

„Und, wie findest dus?“, fragte er etwas frech.
„Ich…wow…“, stotterte sie herum.
Sie konnte es nicht fassen!
Sie saßen auf der, wie von Rory vermuteten, Terrasse und er hatte ihr gerade etwas eröffnet, was sie einfach nicht glauben konnte.
Langsam begann sie: „Also noch mal, als du gestern weg warst, warst du….“
„Hier…“
„Genau, hier in New York. Und du hast…“
„Mit Carlos gesprochen…“
„Und dann hat er dir gesagt…“
Er konnte sich wie immer ein Grinsen nicht verkneifen und fragte sie: „Ist das echt nötig? Ich meine, müssen wir das jetzt alles wiederholen, was ich dir in der letzten Stunde erzählt hab?“
Sie lächelte nun, glücklich über das, was er für sie getan hatte und beschämt über ihre Nachfragerei.
„Ich liebe dich, Jess!“, sagte sie noch, bevor sie ihn umarmte.
„Ich dich auch“, flüsterte er.
Und da standen sie nun.
Im 13. stock eines riesigen Wohnhauses, auf der einzigen Terrasse und neben ihnen: New York.
Und da fiel Rory ein, warum ihr genau diese Straße so bekannt vorkam.

*Flashback*

„Hättest du nicht eigentlich Schule?“
„Hättest du nicht eigentlich nicht abhauen solln?“
Er grinste sie in seiner typischen Jess art an und meinte: „Siehst du das Haus da?“
Sie drehte sich zur Seite und erkannte ein riesiges Hochhaus.
Und zu ihrer Überraschung gefiel es ihr sehr gut.
„Genau da will ich mal wohnen“, erklärte er.
„Ja, ganz oben, mit Terrasse…“, träumte sie weiter.
Da sah er sie an, doch sie bekam es nicht mit, denn die starrte wie gebannt auf dieses haus.
Und da wusste er, dass er nur mit ihr hierher ziehen würde, wenn er es wirklich eines Tages schaffen würde und es sich kaufen könnte.
Und in diesem Moment wurde ihn auch bewusst, dass er immer nur sie lieben könnte, weil sie es war.
Sie war “die eine“, für ihn.

*Flashback*

Sie lächelte.
„Und, wo ist dein neuer Laden?“, fragte sie ihn.
„gar nicht weit weg, nur 3-4 Straßen hab ich mir sagen lassen.“
„Hast du ihn denn schon gesehen?“
„Nur von außen…“, erinnerte er sich.
„Und, kriegst dus so hin wie in Kalifornien?“
„Hey, zweifelst du an mir?“, fragte er gespielt empört.
„Würde ich doch nie tun…“, erklärte sie lächelnd und küsste ihn.

*Lorelai*

Verdammt, warum geht er nicht ran?

Sie hatte nun mittlerweile um die acht Mal bei Luke angerufen, doch es ging keiner ran.
Gerade, als sie ins Bad gehen wollte, klingelte das Telefon.
Aufgeregt hob sie ab.
„Hallo?“
„Lorelai…“
Sie kniff ihre Augen nachdenklich zusammen: „Chris?“


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

*Lorelai*

„Bleib wo du bist, ich komme!“, sagte sie noch ins Telefon, bevor sie auflegte, es auf die Couch schmiss, ihre Schlüssel schnappte und aus dem Haus lief.
„Hey, Lorelai, wohin willst du?“, rief ihr Babette zu.
„Babette…ich muss ins Krankenhaus, ich erzähls dir später!“, schrie Lorelai, während sie ins Auto stieg.
Und, bevor ihre Nachbarin noch etwas erwidern konnte, stieg Lorelai auf das Gaspedal und fuhr mit quietschenden Reifen weg.

*Rory, Jess*

„Sag mal, können wir Nacht heute hier bleiben?“, fragte Rory während sie gemeinsam mit Jess auf einer Decke, welche sie auf der Terrasse ausgelegt hatten, lag.
„Wenn du willst. Die Wohnung gehört uns“, antwortete er, während er ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht strich.
Sie lächelte zufrieden.

Es ist so schön hier.
Am liebsten würde ich hier immer bleiben.
Aber das geht nicht…
In drei Wochen muss ich wieder nach Yale…

„Jess…“
„Hm?“, gab er als Antwort.
„In drei Wochen…“, setzte sie wehmütig an.
Er sah sie fragend an.
„Yale…“, sagte sie widerwillig.
Wollte sie denn da noch hin?
Nach all dem Trubel mit Logan und Paris?
Dessen war sie sich immer noch nicht bewusst, doch da ihre Großeltern es finanzierten musste sie wohl.
Er gab ihr keine Antwort sondern ließ seinen Blick auf der mindestens 30 Quadratmeter großen Terrasse schweifen.
Sie wusste, dass er darüber nicht nachdenken wollte.
Nicht hier, nicht jetzt.
Irgendwann.
Also tat sie es ihm gleich und starrte auf den Himmel, wo sie einige Sterne erkennen konnte.

*Lorelai*

So, wie komm ich jetzt zu Chris…
Gott, ich hab doch glatt vergessen, was er gesagt hat!
Tja, dann muss wohl diese Frau mir Auskunft geben müssen…

Sie schritt auf den Informationsschalter zu und fragte die frau die dahinter saß: „Entschuldigen Sie ich suche Christopher Hayden…können Sie mir da helfen?“
Die Dame sah sie skeptisch an und entgegnete: „Sind sie eine Angehörige?“
„Ähm…“, genau die Frage, auf die sie gewartet hatte.
Was sollte sie jetzt sagen?
Gerade als sie den Mund öffnete um zu antworten, hörte sie eine stimme, die ihr jegliche fragen abnahm.
„Lorelai…Gott sei dank.“
Lorelai drehte sich um und erschrak, als sie in das Gesicht ihres ehemaligen Freundes und Vater ihrer Tochter blickte.
„Chris…was ist passiert?“
er konnte es ihr am Telefon nicht sagen.
Es reichte, dass er Krankenhaus sagte und fragte, ob sie kommen könne.
„Sie ist…tot…“, erklärte er, und wieder floss ihm eine träne über die Wange.
Sie öffnete ungläubig und verwirrt die Augen.
„Chris um Gottes willen, wer? Von was…“
„Mom…“
Sie wollte noch etwas sagen, doch sie entschied, dass es besser war, wenn sie ihn einfach festhielt.
Und, als sie ihn in den Arm nahm spürte sie, wie sein ganzer Körper bebte und ihre Schulter nass von seinen Tränen wurde.
Sie kniff die Augen zusammen.
Während ihrer Schwangerschaft mit Rory hatte Emily sich oft nicht um sie gekümmert, im Gegensatz zu Chris´ Mutter.
Und sie musste unweigerlich auch daran denken was wäre, wenn es ihre Eltern einfach so sterben würden.
Da ihr bei den Gedanken eine Träne kam, verwarf sie ihn und drückte Chris fest an sich.
Als sie kurz die Augen öffnete sah sie, wie jemand die Milchglastür zu dem Raum, wo sie und Chris waren, öffnete.
Und im nächsten Moment stand jemand, den sie noch vor einer Stunde verzweifelt versucht hatte anzurufen, in der Tür.
Luke.
Sie sahen sich kurz in die Augen, doch er drehte sich um, und verließ das Krankenhaus.
Und da begann Lorelai ebenfalls zu weinen, denn sie wollte und konnte Chris nicht allein lassen, allerdings musste sie dadurch Luke gehen lassen.

Als Rory am nächsten Morgen aufwachte, wusste sie zunächst gar nicht, wo sie war.
Dann fiel ihr alles wieder ein und die Erinnerungen fügten sich zusammen wie ein Puzzle.
Sie tastete das Bett nach einem Körper, der neben ihr liegen sollte, ab.
Doch da war keiner.

Jess…
Wo bist du denn nun schon wieder?


Und bevor sie noch weiterdenken konnte fiel ihr ein, was er ihr gestern, kurz bevor sie eingeschlafen war, gesagt hatte.

Stimmt ja, er besichtigt sein neues Geschäft…
Wie er es wohl nennen wird…
Black Star geht ja nicht mehr…
Wow, er hat das Black Star aufgegeben für diesen kleinen, leeren Laden an der Ecke.
Und das alles nur für mich…


In dem Moment fiel die Tür ins Schloss und sie hörte Schritte.
Sie wusste, dass es Jess war und dennoch blieb sie liegen.
Die schritte kamen näher und schon bald waren sie vor der Tür angelangt.
„Hey, du bist ja wach“, meinte Jess, als er die Tür einen Spalt weit öffnete und hineinsah.
„Seit fünf Minuten…Und, wie siehst aus?“
Er zog eine Augenbraun hoch, setzte sich zu ihr an den Bettrand und fragte: „Wie sieht was aus?“
„Na…der Laden. Kriegst du ihn nun hin? Und wie wirst du ihn nennen?“
„Hey, lass das lieber meine Sorgen sein“, erklärte er, als seie es absolut unwichtig.
Vielleicht war es genau diese Aussage, die den Stein ins Rollen brachte.
Vielleicht war genau das der Grund, für das was geschehen würde.
Vielleicht.
Und, obwohl es Rory nervte sagte sie nichts, und obwohl Jess ein schlechtes Gewissen hatte, ging er aus dem Zimmer.
Nicht nur das, er ging auch aus der Wohnung.
Und ließ Rory damit allein.
Wie schon so oft.

*Lorelai*

Sie hatte die Augen fest geschlossen, und dennoch redete sie und strampelte, als würde es um ihr Leben gehen.
„Lorelai, Lorelai…hey, beruhig dich…psss….schon gut…hey!“, während er versuchte sie zu beruhigen, trat sie ihn in den Bauch, wodurch sie wach wurde.
„Chris…was ist denn? Wieso redest du mit mir, wenn ich schlafe? So geht das doch nicht…“, lallte sie vor sich hin.
„Also, erstens hast du…Ach was solls…“, er wusste, dass es aussichtslos war, mit ihr vor ihrer ersten Tasse Kaffee zu diskutieren, also stieg er aus dem Bett und ging ins Bad, wo er sich auch kurz in den Spiegel sah.
Bei diesem Anblick erschrak er fast.
Er hatte gar nicht gewusst, dass er so aussah, wenn er die halbe Nacht durchheulte.
Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden wusch er sich das Gesicht, zog sich an und verließ das Haus.
Als er die Tür schloss sah er eine blonde, etwas stärkere Frau, die mit einer Katze und einem Gartenzwerg sprach.
Zwar wusste er, dass alles hier seltsam war, doch mit so was hätte er nicht in seinen kühnsten Träumen gerechnet. Da er allerdings nicht über Katzen und Zwerge nachdenken wollte machte er sich auf den Weg um Essen zu holen als ihm einfiel, wo Lorelai immer Kaffee trank.
Vielleicht lag es an der Müdigkeit, oder an der Tatsache, dass sein Vater vor einem Jahr und nun seine Mutter verstorben war, oder vielleicht auch, weil er Lorelai insgeheim immer noch liebte und immer geliebt hatte, dass er nun zu Luke´s ging, um Kaffee zu holen.
Er wusste nicht, ob sie noch zusammen waren, und von dem im Krankenhaus wusste er auch nichts, aber er ging dennoch instinktiv den Weg zu dem Diner.

*Rory*

Scheiße!
Wieso ist er jetzt einfach gegangen?
Wieso…

Sauer und deprimiert zugleich schleppte sie sich in die Küche, um Kaffee auf zu setzen.
Willenlos tätigte sie einen Handgriff nach dem anderen, bis sie die Kaffeemaschine aufdrehte.
Als diese dann zu Arbeiten begann, verließ sie den Raum und schlenderte ins Wohnzimmer, wo sie sich auf eine große, weiße Eckbank fallen ließ.
Da bemerkte sie, dass sie sich in der Wohnung noch gar nicht richtig umgesehen hatte.
Allerdings war sie auch zu faul, um einen Rundgang zu machen, also ließ sie ihren Blick einfach im Zimmer umherwandern.

Nanu, ein Plasmabildschirm…
So was hatte ich doch auch in Yale, oder?
Ach ist doch egal…
Wo ist er jetzt?
Ach…scheiße!
Ich wette, Mom hat keine Probleme…
Achja, sie hat es ja Luke gesagt!
Ich sollte sie anrufen…aber nicht jetzt, später.
Jetzt suche ich mal Jess…


Sie sprang auf, zog sich ihre Sachen an, und machte sich auf den Weg hinaus.

Nanu, ein Schlüssel…der ist dann wohl für mich!

Sie schnappte sich den Schlüssel, der auf einem Tisch im Vorzimmer lag, und verschwand aus der Wohnung.

*Lorelai *

Sie wälzte sich, ebenso lustlos wie ihre Tochter zuvor, im Bett herum und war sauer.
Nicht etwa auf Chris, oder Luke.
Sondern auf sich selbst.
Hätte sie nicht einfach irgendetwas tun können, damit Luke bescheid wusste?
Aber nein, sie hat Chris nur noch mehr gedrückt und weggesehen.
Genervt stöhnte sie auf.

Ich bin so eine Idiotin!
Aber, woher wusste er denn überhaupt, wo ich war?
Er konnte es doch gar nicht…Babette!
Mist, warum hab ich’s ihr auch erzählt?


Sauer schleuderte sie ein Kissen gegen das Fenster, als ob das ihre Probleme lösen würde.

*Jess*

Er saß auf einer Parkbank, mit einem Buch in der Hand.
Doch, anstatt in dem Buch zu lesen, dachte er nach.
Über das, was passiert war, über die Vergangenheit und darüber, wie es weitergehen sollte.
Natürlich wusste er, genauso gut wie Rory, dass sie bald nach Yale musste, und er nicht mit konnte.
Aber, war das denn wirklich so schlimm?
So eine große Entfernung war das ja nun nicht, er konnte immer zu ihr, wenn sie ihn brauchte.
Wütend über seine Reaktion vorhin, trat er eine leere Cola-Dose weg.

Wieso ist alles nur so schwer?
In Kalifornien war alles so schön und es gab keine Probleme, mal abgesehen von Logan.
Und jetzt?
Er ist weg und die Streiterein häufen sich.
Vielleicht bin ich nicht gut genug für sie?


Doch, daran wollte er nicht denken.
Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es hier ohne sie wäre.
Er war so in Gedanken, dass er die Person, die vor ihm stand gar nicht bemerkte.
„Darf ich mich setzten?“, fragte diese, woraufhin er aufsah.
Es war Rory.
„Natürlich…“, antwortete er.
Sie setzte sich neben ihn, sah wie er auf den Boden, und sagte nichts.
Sie saßen einfach nur schweigend nebeneinander.
Wie lange, wussten sie selbst nicht, doch sagen konnte auch keiner was.
Nicht, wenn doch jedes Wort alles kaputt machen konnte…

Immer noch saßen sie, schweigend, auf der Parkbank.
Immer wieder sahen sie sich gegenseitig an, aber nur dann, wenn der jeweilig andere gerade nicht hinsah.
Und jetzt war wieder so ein Moment.
Während Rory auf den Boden starrte, sah Jess sie verstohlen von der Seite an.
Und plötzlich fing er leise zu lachen an.
Da sah sie ihn an.
„Wieso lachst du?“, fragte sie vorsichtig.
„Nichts, aber wir benehmen uns wie zwei kleine Teenager, die ihr erstes Date haben…“, antwortete er.
Sie begann zu lächeln.
„Du hast Recht. Tut mir leid, wegen vorhin, ich wollte nicht…“, setzte sie schuldbewusst an.
„Nein, mir tut es leid. Ich meine, es ist ja nun wirklich in Ordnung, wenn du mich so was fragst es ist nur, dass ich es selbst nicht weiß…“
Rory war entsetzt.
Sie hatte sich schon so was in der Art gedacht, aber wieso konnte er ihr das denn nicht einfach sagen?
Und, wie konnte er nur das Black Star aufgeben, wenn er noch nicht einmal wusste, ob er es hier auch schaffen würde, sich etwas aufzubauen?
Aber sie wusste, dass er sie nicht beunruhigen wollte und sie wusste auch, dass er es eigentlich nicht böse gemeint hatte.
Deshalb setzte sie ein leichtes Lächeln auf, legte ihre Hand auf seinen Arm und sagte: „Schon gut, vergessen wirs einfach, okay?“
„Klar“, stimmte er beruhigt zu und stand auf.
Dann hielt er ihr die Hand hin, welche sie dankend ergriff.
Als sie stand, lächelten sie sich an, Jess legte seinem Arm um ihre schultern, und so machten sie sich wieder auf den Weg zurück, in ihr Apartment.

*Lorelai*

Nachdem sie sich nach einem schier endlos langen herumwälzen aufgerafft hatte aufzustehen.
Langsam und verschlafen schleppte sie sich ins Bad und wollte gerade nach der Bürste greifen, als es an der Tür läutete.

Das ist bestimmt Chris.
Wo war der?
Wehe, der lässt sich hier ohne Kaffee blicken…


Als sie die Haustür aufmachte, hatte sie den Blick automatisch höher gleiten lassen, doch sie musste gleich wieder hinunter sehen.
Dann klappte ihr die Kinnlade runter, als sie sah, wer da stand.
„Mom?!“, brachte sie fassungslos hervor.
Was wollte sie, nach dem Streit, den sie vor zwei Tagen auf der Hochzeit hatten?
Doch, anstatt sie zu begrüßen fragte sie kalt und abweisend: „Ist Rory da?“
„Äh…nein, sie ist in New York…mit Jess…“
„Hm,…“, sie machte ein Gesicht, als hätte sie in etwas Saures gebissen, „...dacht ich mir schon, wie dem auch sei“ sie holte etwas aus ihrer kleinen Tasche, „…gib ihr den. Guten Tag.“
Etwas perplex hielt sie das Kuvert, welches sie von ihrer Mutter bekommen hatte, in der hand, als sie sah, wie Chris um die Ecke bog und überrascht Emily begrüßte, woraufhin Emily ihn zulächelte.
Lorelai stöhnte genervt auf.
Sie wusste, dass ihre Mutter die Beziehung zu Luke nie so akzeptieren würde, wie die zu Chris.
Als Chris bei ihr, an der Tür, ankam trat Emily gerade das Gaspedal durch und fuhr weg.
„Was wollte sie?“, fragte er.
Sie antwortete nicht, sondern nahm sich einen der dampfenden Kaffeebecher, nahm einen Schluck und sagte: „Mir das Leben zur Hölle machen.“
Dann drehte sie sich um und ließ ihn allein.
„Und wie wollte sie es diesmal versuchen?“, rief er ihr nach.
„Schuldgefühle. Und jetzt komm rein!“, rief sie ihm aus der Küche zu.
Grinsend schloss er die Tür und ging in die Küche, wo Lorelai schon auf einem der Stühle saß.
„Gib mir mal das Telefon!“, forderte sie ihn auf.
Ohne lang darüber nach zu denken, griff er danach und gab es ihr.
„Wen rufst du an?“
„Rory!“, sagte sie, während sie die Nummer wählte.

*Rory, Jess*

„Also, der Lift ist echt…Hammer, ich komm mir so…wichtig vor!“, philosophierte Rory.
Sie und Jess waren gerade in der Wohnung angekommen.
Jess wollte zwar noch etwas erwidern, doch da läutete Rorys Handy.
„Hallo Mom“, begrüßte sie ihre Mutter, während sie sich auf die Couch fallen ließ.
Jess ließ sich neben sie fallen und bekam nur Rorys Antworten mit.
„Was, wieso…jetzt…ja…alles klar, bis dann“, verabschiedete sie sich.
„Und?“, fragte Jess mit großen Hundeaugen, was sie zum Grinsen brachte.
„Ich muss zu Mom…Granma war da und hat ihr etwas für mich gegeben…nen Brief oder so. Wie dem auch sei, ich muss hin. Kommst du mit?“, fragte sie, nun mit einen ebenbürtigen Hundeblick.
„Na dann wolln wir mal. Aber ich muss gegen fünf wieder da sein, da kommt wer für den Lagen.“
„Danke“, sagte sie und küsste ihn, bevor sie aufstand und sie gemeinsam zur Tür gingen.


What, if I had never let you go? (2.Theard) - **Mrs.Mariano** - 07.07.2005

„Sag mal, was denkst du will sie von dir?“, fragte Jess, als er vom Highway Richtung Stars Hollow einbog.
„Hm, ich weiß nicht. Mom meinte ja auch, sie war da und hat ihr nen Brief für mich gegeben oder so.“
„Na dann…“, meinte er noch, allerdings nur, um das Thema zu beenden.
„Sag mal, weiß Luke schon, dass…“, setzte er zögernd an.
„Ähm…Mom wollte es ihm gestern sagen…aber wir waren ja dann schon weg, aber ich denke ja…“, erklärte sie nachdenklich.
„Hm…“, er wollte gerade etwas erwidern, als er plötzlich eine Vollbremsung wie aus einem Actionfilm hinlegte.
Rory sah nur noch etwas braunes, aber nur für einen Bruchteil einer Sekunde, bevor es wieder vor ihren Augen verschwamm.
Dann begann sie zu kreischen, als der Wagen sich begann zu drehen und kurz darauf zum Stillstand kam.

Als sie wieder zum Stehen kamen, wurden sie fest in ihre Sesseln gedrückt.
„Was war das…?“, fragte sie leise und keuchend.
„Wenn ich das mal wüsste! Irgendein Vieh…gibt’s hier Elche?“, fragte er ebenfalls etwas schockiert.
Rory dachte kurz nach und begann dann zu lächeln: „Uns ist mal wieder ein Elch ins Auto gerannt…“
Jess, welcher dachte sie meinte den Autounfall von damals sagte: „Aber, das war damals doch son kleines Pelztier…ein Opossom oder so was, aber kein Elch…“
„Was…nein, nicht damals, das war als ich mal mit Mom´s Auto zur Chilton gefahren bin weil ich den Bus verpasst hatte und ne Arbeit über Shakespeare schreiben sollte. Wie auch immer, während der Fahrt ist mir dann ein Elch ins Auto gerannt. Ich denke, es war hier ganz in der Nähe…“
„Unglaublich…“
„Ja, das ist es wohl…“, ergänzte sie, obwohl sie nicht wusste, worauf er hinaus wollte.
„Jetzt hast du sogar schon eine enorme Anziehungskraft auf Elche…aber wehe, du schleppst mir mal son Vieh in die Wohnung…“, sagte er grinsend.
„Hey!“, platzte sie zuerst raus, doch dann sagte sie: „Na gut, aber vors Haus darf ich sie nehmen…“
„Hey, ich weiß, was ich dir zum Geburtstag kaufe…“, meinte er und sah sie an, „Einen kleinen Plüsch-Elch. Aber wehe du bevorzugst ihn dann…“
Sie zog ein unschuldiges Gesicht und meinte: „Aber Liebling, kein Elch der Welt ist so süßer als du…“
Er sah sie kritisch an: „Gleich süß?“
Sie sah mit großen Augen in die Luft und antwortete: „Vielleicht…“
Er kniff die Augen zusammen und fragte: „Sei ehrlich: Wenn hier jetzt ein scharfer Elch im Cabrio vorbei kommt, gehst du dann zu ihm, oder bleibst du bei mir?“
Sie sah für einen Moment so aus, als würde sie tatsächlich darüber nachdenken, sagte aber dann: „Wer weiß, ob der Elch einen Führerschein hat…ich bleib bei dir.“
Er sah sie noch einige Sekunden verständnislos an, bevor beide laut loslachten.
„Okay, schluss….wir müssen zu Mom…jetzt hör auf zu lachen!“, brachte sie selbst nur unter Lachanfällen hervor.
„Klar, dann wolln wir mal. Und hör bloß auf damit Elche oder sonstiges an Viechern anzulocken.“
„Ich geb mir Mühe“, erwiderte sie, als er losfuhr.

*Lorelai, Chris*

„Was denkst du steht in den Brief?“, fragte er in die Stille hinein.
„Ich weiß nicht. Aber ich glaube, ich ahne da etwas…“, sagte sie leise, fast ängstlich.
Er lehnte sich, da er gegenüber von ihr saß, nach vorne und fragte: „Sagst dus mir?“
„Also, pass auf…“, sie lehnte sich ebenfalls nach vorne, sodass sie begann zu flüstern.

Doch sie wussten nicht, dass sie durch die Hintertür beobachtet wurden.
Und zwar Luke.
Doch er konnte es sich nicht mehr ansehen.
Geknickt und wütend ging er weg.

Als Lorelai ihre Idee Chris erzählt hatte, weiteten sich seine Augen.
„Nein, sie kann doch nicht…“
sie sah betreten zu Boden und meinte: „Doch, ich meine…“
Doch in diesem Moment kamen Rory und Jess bei der Tür rein.
„Mom?“, rief Rory.
„Küche“, rief ihre Mutter zurück und hörte schon die Schritte der beiden.

„Hey, Mom“, begrüßte Rory ihre Mutter, als sie, gemeinsam mit Jess, die Küche betrat.
Erst dann bemerkte sie, dass auch Chris da war, also sagte sie etwas überrascht:
„Dad, was machst du denn hier?“
Dieser sah etwas unsicher zu Lorelai, welche sagte: „Später. Zuerst den hier. Bitte.“
Nun war es Rory, die verdutzt drein sah und fragte: „Ist das der Brief?“
Lorelai musste nichts sagen, denn dieser Satz war eher eine Feststellung als eine Frage.
Rory sah kurz zu Boden und murmelte dann: „Ich mach das lieber allein“, und ging in ihr altes Zimmer.
Sie schloss die Tür, als sich Lorelai, Jess und Chris kurze Blicke zuwarfen.

*Rory*
Sie war nervös und wusste nicht warum.
Sie hatte Angst, dieses Kuvert zu öffnen.
Angst, welche sie sich nicht erklären konnte.
Unsicher saß sie sich auf ihr Bett.

Was ist bloß mit mir los?
Wieso hab ich Angst?
Das…das ist doch bloß ein Stück Papier…


Und während sie sich dies einredete, öffnete sie langsam, und etwas zittrig, das Kuvert und zog den Brief heraus.
Sie erkannte sofort die fein säuberliche Handschrift ihrer Großmutter.

Liebe Rory,
als du uns, mir und deinen Großvater, vor ein paar Jahren Logan vorgestellt hast hatten wir ihn sofort ins Herz geschlossen. Er war alles, was wir uns für dich, und einst auch für deine Mutter, gewünscht hatten.
Und, als er dir vor uns allen den Antrag gemacht hatte, ich war so stolz, sowohl auf dich, als auch auf ihn.
Nie hätte ich gedacht, dass du schon zu diesem Zeitpunkt einen Anderen hattest.
Wie dem auch sei, an dem Tag deiner Hochzeit, oder besser Nicht-Hochzeit, brach eine Welt für mich zusammen.
Ich hätte es vielleicht von deiner Mutter angenommen, dass sie so etwas macht, aber du…ich war fassungslos.
Und, als mir Lorelai dann erzählte, dass du dich längst für einen Anderen entschieden hättest, konnte ich es nicht glauben. Ich meine, doch nicht du, nicht meine Rory.
Doch so war es.
Ich sah dich mit einem…mit einem widerlichen Kerl, der dich einfach entführt hat.
Er kam mir gleich bekannt vor, doch dann sagte mir deine Mutter, dass es Jess war.
Jess Mariano.
Genau derselbe, den ich vor drei Jahren zu einem Abendessen eingeladen hatte, wo er dann zu spät und mit einem Veilchen kam. Ich werde wohl nie verstehen, wieso du dich mit diesem Rüpel noch ein Mal eingelassen hast, aber so ist es nun mal.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin wirklich enttäuscht von dir.
Weißt du, ich hatte die Hoffnung, du würdest nicht so werden wie deine Mutter, aber so ist es nun mal.
Ihr werft anscheinend gerne alles weg, für irgendwelche Leute.
Und, du wirst jetzt sicher auch verstehen, dass wir dir dieses Jahr für Yale kein Geld geben werden. Wir sind einfach zu enttäuscht von dir, außerdem, welchen Ruf musst du denn nun in Yale haben? Du lässt deinen Verlobten für jemanden aus der Gosse stehen…
Wie gesagt, ich werde deine Entscheidung wohl nie verstehen, aber vielleicht verstehst du unsere Reaktion ja einmal. Irgendwann.


Sie starrte ungläubig auf den Zettel in ihrer Hand.
Das konnte doch nicht sein!
Das konnten sie doch nicht machen!
Verzweifelt las sie den Brief noch ein Mal, mit demselben Effekt.
Sie war so entsetzt und verzweifelt, dass sie einfach in Tränen ausbrach.
Sie hatte ja damit gerechnet, dass ihre Großeltern es nicht verstehen würden, aber...das?
Plötzlich riss jemand die Tür auf.
Es war Jess.

Er muss mich wohl gehört haben…
Wieso machen sie mir nur alles kaputt?


„Rory“, sagte er besorgt, als er auf seine Freundin zuschritt.
„Was ist passiert?“, fragte er, als er eine schluchzende Rory in den Arm nahm.
„Sie…sie…“, doch ihre Stimme versagte.
„Pss…“, redete er beruhigend auf sie ein.
„Yale…“, stammelte sie.
Seine Augen weiteten sich, als er verstand, was sie meinte…

„Haben sie dir etwa…?“, setzte er leise und aufgebracht an, als Lorelai, gefolgt von Chris, ins Zimmer stürzte.
„Rory, oh mein Gott, was ist los?“, fragte Lorelai, als sie auf ihre Tochter zuging und sich zu ihr, neben Jess, setzte. Chris blieb im Türrahmen stehen.
„Sie…sie haben mir…das…das Geld…für…für Yale…gestrichen….“, brachte sie schluchzend hervor, woraufhin Jess sie noch mehr an sich drückte.
Zum Teil, um seiner Freundin zu zeigen, dass er da war und zum Teil, weil er sich dafür schuldig fühlte.
Schuldig dafür, dass er wieder in ihr Leben getreten und alles kaputt gemacht hatte.
Und, obwohl er wusste, dass er sich nicht schuldig fühlen brauchte, tat er es.
Lorelai, welche erst jetzt begriffen hatte, was ihre Eltern, oder besser ihre Mutter, getan hatte.
„Das…das können die doch nicht machen…wieso nur…“, stammelte sie.
„Weil sie nicht das, in ihren Augen, Richtige getan hat“, sagte Chris plötzlich.
Und da kamen die Schuldgefühle in Jess wieder hoch.
„Ich ähm…muss mal kurz…“, entschuldigte Jess sich und verließ den Raum.
Rory sah ihm mit ihren verheulten Augen nach, und auch ihre Eltern waren von seiner plötzlichen Reaktion überrascht.
Und dann fiel bei Lorelai der Groschen: „Chris!“
Er fragte überrascht: „Was?!“
„Denk mal nach!“, forderte sie ihn auf, doch sie musste feststellen, dass er nicht wusste, worauf sie hinaus wollte, also äffte sie ihn nach: „Weil sie nicht das Richtige getan hat…“
„Oh nein, so hab ich das doch nicht…“, stammelte er.
„Dad!“, entfuhr es Rory weinerlich.
„Aber…“, stotterte er weiter, doch wurde bereits von den vorwurfsvollen Blicken Rorys und Lorelais durchbohrt….

*Jess*

Er stand vor dem Gilmore Haus und zündete sich eine Zigarette an.
In der Hoffnung, es würde ihm dann besser gehen, zog er stark daran.
Doch es half nichts, er fühlte sich danach genauso wie vorher.
„Verdammt!“, fluchte er, und machte sich auf den Weg zu jemanden, der ihm keine Schuld dafür geben würde: zu Luke.

*Jess*

Als er die Tür des Diner öffnete, da war er sicher, wurde es von der Einen auf die Andere Sekunde still.
Alle starrten sie ihn an.
Genervt wich er ihren Blicken aus.
Ob sie es schon alle wissen?
Natürlich tun sie das, immerhin bin ich hier in Stars Hollow…
Wo ist Luke bloß?
Er sah wieder auf, ging auf den Tresen zu und fragte Cesar: „Hey, wo ist Luke?“
„Oben“, antwortete dieser und deutete zum Vorhang.
Auch Jess ließ seinen Blick langsam dorthin schweifen, woraufhin ihn ein langgezogenes: „Alles klar…“, entfuhr.
Dann machte er sich auf den Weg zu den Stiegen, wo er dann auch schnellen Schrittes und immer zwei Stufen nehmend, hinaufging.

Was macht der oben, wenn das Diner rappelvoll ist?

Mit diesen Gedanken öffnete er mit einem Ruck die Tür.
„Sag mal, hast du…was hast du da an?!“, unterbrach er das, was er eigentlich wollte.
Luke sah verdutzt aber gleichgültig drein.
Er hatte lediglich eine ziemlich mitgenommene Jeans an, weder eins seiner unzähligen gleichaussehenden Hemden, noch Socken.
Zudem war er weder rasiert noch sonst was.
Er sah aus, als hätte er mindestens seit einer Woche nicht mehr geschlafen, noch geduscht.
Jess musste erst einmal die Augen weiten, bevor er weiter sprach:
„Was zum Teufel ist hier bloß überall los? Zuerst taucht irgendein irrer Kerl auf, der Rory heiraten will, was ich dann noch verhindere, dann streichen ihr ihre noch irreren Großeltern das Geld, das sie doch für Yale so dringend braucht, dann taucht noch ein Typ auf, der ihr Dad ist, welcher natürlich wieder mich für alles verantwortlich macht, dann komm ich in dieses Diner, alles wird still und die absolute Krönung der vergangenen drei Tage, wo doch alles ins Rollen gekommen ist, ist, dich in diesem…Zustand zu sehen! und weißt du was? Mir ist egal, warum du hier oben bist, du wirst dich jetzt gefälligst anziehen und im Diner aushelfen, Cesar schafft das nämlich nicht alleine!“

Luke stand regungslos da.
Und, auch Jess musste erst verarbeiten, was er da gerade gesagt hatte.
Denn er hatte einfach angefangen zu sprechen, ohne zu denken.
Er wollte seinen Onkel doch gar nicht anfahren, es war einfach aus ihm heraus geplatzt.
Vermutlich war es die Wut, die sich in Jess angestaut hatte, wegen Logan, Rorys Großeltern und wegen diesem Typen, der ihm ebenfalls die Schuld, an allem was passiert war, gab.
Er senkte den Kopf und wollte sich entschuldigen, als Luke ihm zuvor kam:
„Sie hat einen Anderen…“
„Was?!“, fauchte Jess seinen Onkel an.
Er dachte sofort an Rory, doch Luke sprach weiter: „Lorelai, sie hat einen Andern. Chris, Rorys Vater, sie ist mit ihm zusammen. Ganz sicher.“

Das…das kann nicht sein, sie ist doch von Luke schwanger…
Okay, es reicht!


Er sah plötzlich auf und meinte schroff: „Los, anziehn!“
„Was?“, fragte Luke abwesend.
Offenbar dachte er nur an Lorelai.
„Du wirst dich jetzt anziehn, dann werden wir zurück zu Rory, Lorelai und dem Typen gehen, und wir werden diese ganze Sache klären, und jetzt beeil dich, ich warte sicher nicht ewig!“, erklärte er hart, doch Luke wusste, dass er es im Grunde gut meinte, lediglich viel zu cool war, um es normal zu sagen.

Also tat Luke wie ihm geheißen, zog sich an, und verließ schon wenige Minuten später mit Jess die kleine Wohnung, um sich auf den Weg zu den Gilmores zu machen.