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Seiten: 1 2


Wie die Mutter so die Tochter - sweetGilmore - 15.07.2006

Wie die Mutter so die Tochter
Prolog

Ich bin jetzt sechszehn Jahre, meine Mom vierzig und mein Dad einundvierzig. Die zwei sind wirklich süß zusammen, und ich glaube ich hab sie nur noch glücklicher gemacht. Mom hat mir das Buch gezeigt, welches sie Dad zum Geburtstag geschrieben hat. Ich war wirklich begeistert davon. Es war schön geschrieben und deswegen will ich jetzt auch was schreiben.
Es ist meine kleine Geschichte. Die Geschichte über mich, meine Familie und mein Leben. Alles begann damit, dass ich in Chilton angemeldet wurde, und zwar von keiner geringeren als meiner Mutter, die eigentlich nie zu spät kam. Nur dieser eine Tag war eben die Hölle gewesen. Aber dazu später mehr.
Wir wohnen jetzt in einem hübschen Haus in Stars Hollow, die jetzt ihre erste weibliche Chefredakteurin bei der Stars Hollow Post hat. Meine Mom! Sie hat ihre Familie nicht aufgeben wollen und hat einfach die Stars Hollow Post gegründet. Und jetzt wohnen wir im größten Haus der Stadt und das gleich neben meiner Großmutter und deren Mann. Luke Danes, der, wie Mom schon sagte, den besten Kaffee der Welt macht. Seine Kinder Laila und Lucas sind zwei Jahre älter als ich und gehen aufs College.
Mom und ich verstehen uns mit Lorelai wie drei Freundinnen, die sich gegenseitig alles sagen. Und Moms beste Freundin Lane, die jetzt in einer Band spielt, die schon seit zwanzig Jahren Kult ist kommt uns auch immer noch besuchen und bringt ihren Mann mit. Der sieht wirklich gar nicht mal so schlecht aus. Aber für mich ist er eben nichts. Ich habe das lange, braune, glatte, Haar meiner Mutter und die unwahrscheinlich blauen Augen ihrer Mutter geerbt. Meine Figur ist die einer Gilmore und meine Klamotten die eines ausgeflippten Mädchens. Also mehr Gilmore geht nicht. Das einzige, was ich von meinem Vater habe, ist seine rebellische Art. Ich bin eben ein Draufgänger und kein schüchterner Typ, so wie Mom.
So das war's mit dem Prolog, jetzt fang ich mit meiner Geschichte an und ich denke, sie wird genauso interessant, wie die meiner Mutter. Das hoffe ich zumindest.

Kapitel 1

Ich war sechzehn und meine Mutter tat alles dafür, um mich endlich an die richtige Schule zu bringen. Die Chilton. Klar, was anderes hatte ich auch gar nicht erwartet. Eine Eliteschule und meine Mutter als ehemalige Schülerin. Dummerweise gab es da ein Problem: Diese ehemalige Schülerin war viel zu spät dran und deswegen brüllte ich mir die Seele aus dem Leib, als sie nicht aufstehen wollte.
Mom hatte sich extra zeit genommen und wollte mich noch rechtzeitig in der Schule anmelden, und was ist? Sie liegt zwanzig Minuten vor dem Termin immer noch im Bett.
„MOM!!!!!!!!!!!!“, schrie ich, zog ihr die Decke weg und zerrte sie aus dem Bett ins Badezimmer. Dort verpasste ich ihr eine kalte Dusche, so dass sie mich böse ansah, als sie mit dem Schockschrei fertig war.
„Oh mein Gott, Lilly, spinnst du?“, rief sie und sah an sich hinunter. Ihr Pyjama war völlig durchnässt und ihre Haare, die sie eigentlich nicht mehr hatte föhnen wollen, hingen lasch an ihrem Kopf herunter.
„Ich wollte nicht zu spät kommen, es ist zwanzig vor und du bist immer noch im Pyjama, dabei hast du mir versprochen pünktlich zu sein! Los jetzt, mach, dass du fertig wirst!“, sagte ich bestimmend und verließ das Badezimmer. Meine Mom würde vermutlich auch ohne mich duschen können. Ich holte ihre Klamotten aus dem Schlafzimmerschrank und legte sie ihr über die Toilette, kurz bevor sie aus der Dusche kam.
Etwa zwanzig Minuten, drei Tassen Kaffee und etliche Schulleiterwitze später, standen wir dann vor dem Büro des Rektors und sahen uns noch einmal lächelnd an, bevor wir klopften.
„Herein?!“, tönte es von drinnen und wir traten nacheinander ein.
„Miss Gilmore, wie schön, Sie mal wieder zu sehen!“, sagte Moms ehemaliger Fast-Stiefvater und Exliteraturlehrer freundlich, als er sie zuerst sah. Dann sah er in mein Gesicht und grinste noch breiter. Anscheinend hatte er erkannt, welche Ähnlichkeit ich doch mit meiner Mutter und seiner Exverlobten hatte.
„Misses Marino, wenn ich bitten darf!“, entgegnete Mom und setzte sich in den Ledersessel vor Mister Medina. „Was ist mit dem Doulche passiert?“, fragte sie und runzelte die Stirn. Ich hatte keine Ahnung, was ein Doulche war. Anscheinend gab es hier so was wie Geheimsprachen, die keiner entziffern konnte. Ich sah von meiner Mom zu Max Medina und wieder zurück zu Mom. Irgendwie sah es gar nicht so lustig aus, wie sie sich so ansahen. Mister Medina schien vielleicht neunundfünfzig oder sechzig zu sein. Vielleicht war er aber auch erst Mitte fünfzig. Aber seine Falten verrieten, dass er die fünfzig schon längst überschritten hatte. Was man meiner Grandma nicht gerade behaupten konnte. Sie sah immer noch aus wie Anfang vierzig, obwohl sie bereits sechsundfünfzig war.
„Der Doulche ist vor zehn Jahren in Rente gegangen!“, erklärte Mister Medina und langsam dämmerte mir, was Doulche bedeutete.
„Das heißt also, jetzt sind Sie der neue Doulche?“, hakte ich nach und die zwei erwachsenen sahen mich verblüfft an. „Ich will es bloß hinter mich bringen, das ist alles!“, schnaufte ich und endlich legte sich die Spannung im Raum.
„Okay... ähm hier ist deine Mappe, da sind Stundenplan, Schließfachnummer und Code, Klasseraumnummern, deine Lehrer und deine Pausen verzeichnet. Ich hoffe, du hältst dich daran.
Deine Klasse ist die elfte und da deine Noten ziemlich gut auf einigen Fachgebieten, wenn nicht sogar auf allen, sind haben wir dir einen eigenen Stundenplan angefertigt. Das machen wir bei allen guten Schülern so. Du wirst einige Aufnahmeprüfungen bestehen müssen, aber ich denke, das schaffst du auch noch! Es gibt wieder verschiedene Kurse, für Eltern, wie für Schüler. Schülerzeitung, Veranstaltungscomite und so weiter und so weiter. Deine Mutter kann dir das sicherlich alles erklären.
Da deine Mutter früher viel gelesen hat und dadurch in fast keinem Club angemeldet war, haben wir einen Buchclub eröffnet. Wo das alles stattfindet, steht auch in deiner Mappe. Also, ich habe noch ein wenig zu tun, und hoffe, ihr findet allein heraus!
Es war mir eine Freude Sie wieder zusehen, Misses Mariano ich hoffe, wir sehen uns bald wieder! Und dir Lilly, einen schönen Aufenthalt.“, damit warf er uns förmlich raus, ohne ein einziges Wort mit mir gewechselt zu haben. Wir konnten uns noch nicht einmal verabschieden, so schnell, wie wir draußen waren.
„Sag mal, der neue Doulche hat früher nicht zufällig den Part als netter Mann in deinem Leben übernommen, oder? Ich finde ihn nämlich abscheulich!“, stellte ich klar. Meine Mutter sah mich an, als hätte ich sie nicht mehr alle.
„Der Typ hat meiner Mom einen Heiratsantrag gemacht und ich wäre kurz davor gewesen, ihn Daddy zu nennen. Gott sei dank sind wir abgehauen!“, grinste sie dann und führte mich zum Biosaal. Das war mein absolutes Hassfach.
Als ich das Thema an der Tafel las, wurde mir noch schlechter. „Na toll, erste Stunde gleich Insektenforschung, habe ich eigentlich überhaupt mal die Chance glücklich zu sein, mit dem, was ich mache?“, fragte ich laut und alle Schüler des Biokurses sahen mich entsetzt an.
„Entschuldigung... ich bin etwas spät... ich“
„Sie müssen Lilly Mariano sein! Stellen Sie sich doch ihrer Klasse vor und setzen Sie sich dann an einen freien Platz. Am besten neben Tyron De Gray.“ Als meine Mom den Namen hörte, kam ihr Kopf hinter der Tür hervor und sah ins Klassenzimmer. „Setze dich niemals neben einen De Gray!“, zischte sie mir ins Ohr und verschwand dann.
Ich stellte mich also kurz vor. Nannte meine zwei Namen: „Lilly Lorelai ( wie sollte es auch anders sein) Mariano“ und setzte mich letztendlich an einen freien Tisch, weit weg von Tyron de Gray.
Ein leises, abschätzendes Gemurmel ging durch den Klassenraum, als ich mich durch die Reihen an meinen neuen Platz schlängelte. Er war zwischen drei Mädchen, die sich sofort zu mir umdrehten und mich wie meine besten Freundinnen anlächelten.
„Hey!“, flüsterte die eine schwarzhaarige. „Mein Name ist Mel Lynn! Das sind Patricia Gellar und Laura Grant!“, stellte sie die beiden anderen vor. Was hatte meine Mom doch immer gesagt? Vertraue niemals einer blonden, die auf den Namen Gellar endet!? Ist egal, die drei sahen ganz nett aus, und wenn ich sie zum aufholen von meinem Stoff gut gebrauchen kann, dann immer her damit.
„Hey, ich bin Lilly Gilmore!“ als ich das sagte, sahen die drei sich an und kicherten leise. „Unsere Mütter waren Freundinnen!“, sagte Patricia und lächelte. Anscheinend war sie Paris Gellars Tochter. Na das Schuljahr fängt ja wirklich fantastisch an!, dachte ich nur und vertiefte mich in mein Biobuch. Irgendwie musste ich mich ja ablenken um nicht ständig zu gucken, wie ähnlich sich die drei mit ihren Müttern waren.
Damals merkte ich auch, dass jemand anderes das selbe wie ich tat, nur versuchte er sich nicht von den drei Freundinnen abzulenken, sondern von mir, sonst hätte er mich wohl kaum die ganze Zeit angestarrt.


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so, ich hoffe der Teil hat euch gefallen und ich krieg von meinen Treuen Lesern ganz viel FB! Unsure


Wie die Mutter so die Tochter - Lana007 - 15.07.2006

Hey das ist einfach nur klasse geschrieben.
Das war zum totlachen wie du Max beschrieben hast und dann auch noch die ganzen Töchter und Söhne man fühlt sich fast in die Zeit zurückversetzt als Rory in der Chilton war.
Mach weiter so!

Lg Leni



Wie die Mutter so die Tochter - ~Loorie~ - 15.07.2006

Hey also ich find
die Idee erst mal super...
Ist echt mal was anderes.
Aber es paar kleine Kritikpunkte hab ich.
Zum Beispiel:
Zitat:
Wir wohnen jetzt in einem hübschen Haus in Stars Hollow, die jetzt ihre erste weibliche Chefredakteurin bei der Stars Hollow Post hat.

Da versteh ich den Sinn des Satzes nicht, sollte es nicht wenn dann heißen
...Haus in Stars Hollow, welches jetzt seine erste weibliche...

oder
Zitat:Irgendwie sah es gar nicht so lustig aus, wie sie sich so ansahen.

Häää?

Zitat:
„Hey!“, flüsterte die eine schwarzhaarige. „Mein Name ist Mel Lynn! Das sind Patricia und Laura!“, stellte sie die beiden anderen vor. Was hatte meine Mom doch immer gesagt? Vertraue niemals einer blonden, die auf den Namen Gellar endet!?

Da hättest du vielleicht irgendwie schreiben sollen das sie Gellar heißt, weil so hat sie sich gar nicht vorgestellt.
Ich hoffe du nimmst mir meine Kritik nicht übel, denn so finde ich deine Story wirklich gut und ich werde sie auch weiter lesen.
Gruß loorie


Wie die Mutter so die Tochter - sweetGilmore - 16.07.2006

opkay, das is echt daneben gegangen ich glaub das werd ich noch mal ändern! Wink


Wie die Mutter so die Tochter - *chrissy* - 16.07.2006

Ein bisschen viele Rechtschreibfehler, aber die Idee ist ganz gut.

Ich finde aber, dass es einfach zu viele "Zufälle" sind. Max Medina, Tyron de Gray und dann auch noch Rory's 3 "Freundinnen". Unsure
Finde ich ziemlich unrealistisch.
Dass es eine Stars Hollow Post gibt, finde ich auch etwas unrealistisch, weil sich das sicher nicht durchsetzen wird. Stars Hollow hat einfach zu wenig Einwohner für eine Zeitung. Und dass Rory sich mit so einem Job zufrieden gibt, kann ich mir auch kaum vorstellen. Sie hatte immer größeres im Sinn. Aber naja.. für ihre Familie würde sie das vielleicht tun... Unsure

Naja, solange sich der Inhalt von Rorys Leben unterscheidet^^
Wäre ein bisschen komisch, wenn Lilly jetzt was mit Tyron anfangen würde :lach:

Ich werd weiterlesen. Aber such dir bitte einen Beta-Reader Wink


Wie die Mutter so die Tochter - coffeegilgirl90 - 16.07.2006

hey klasse anfang ich finde die idee echt spitze. kann noch net viel dazu sagen aber freu mich auf die nächsten teile die folgen werden
LG


Wie die Mutter so die Tochter - Vevila - 17.07.2006

ICh fand den teil eigentlich ganz gut.
Allerdings verstehe ich bei *chrissy* jenen satz nicht:
Zitat:Stars Hollow hat einfach zu wenig Einwohner für eine Zeitung.
Wo hat Stars Hollow denn zu wenig Einwohner? Ich mein fast 10.000, da wird das Städtchen ja wohl ne Zeitung haben dürfen.
Was das andere angeht muss ich *chrissy* aber Recht geben. Das sind einfach zu viele Zufälle.
Und da war noch was.
Das mit dem Gellar.
Da sagt Patricia, dass ihre Mütter Freundinnen waren, was ja so auch stimmt.
Da versteh ich nicht, warum sich Lilly so aufregt bzw warum Rory ihr das mit den Blondinen erzählt hat, denn eigentlich verstehen sich Rory und Paris doch gut.
Aber ansonsten ist die Idee ganz nett.


Wie die Mutter so die Tochter - *chrissy* - 17.07.2006

Okay. Ich hätte Stars Hollow nicht so groß eingeschätzt^^
Naja, aber trotzdem. Rory würde sich wohl nicht damit zufrieden geben.


Wie die Mutter so die Tochter - sweetGilmore - 22.07.2006

Okay also jetzt mal an alle: ich habe eigentlich nur was für den Prolog also die Vorgeschichte der Charas gesucht, das soll also heißen, dass ich mir irgendwas ausdenken musste, auch wenn es vielleicht etwas ooc ist! Denken wir mal so: die Einwohner von Stars Hollow wollten Rory nicht aufgeben und baten sie eine zeitung zu gründen... und Rory wollte ihre Famili nicht verlassen und liebte die Stadt ja... außerdem wurde sie schwanger und hatte sich um Lilly zu kümmern. Das heißt also, sie wollte dann vielleicht gar nicht mehr irgendwo groartig arbeiten gehen, wenn sie ihre Tochter und ihren Mann dann nur ganz selten gesehen hätte - kapito???

so hier ist der 2 teil nochmal danke an alle FBschreiber ich hoffe euch gefällt der Teil auch hab lange darüber nachgegrübelt, was ich schreiben könnte! :-)

[B]Kapitel 2[/B]

„ Französische Revo... Ja Miss Mariano?“
„Achtzehntes Jahrhundert zur Zeit von Ludwig dem XVI!“
„Gut... tut mir leid Miss Pier Miss Mariano war schneller.“, lobte mich mein neuer Geschichtslehrer, als ich mich zuvorkommend meldete um seine noch nicht einmal gestellte Frage zu beantworten. Ich hätte doch nie damit gerechnet, dass sich noch jemand meldete. Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich mich vermutlich noch eifriger gemeldet. Ich drehte mich um und blickte in das zornige Blondinengesicht, dass schräg hinter mir saß. Sie sah richtig zum fürchten aus. Aber ich hatte immer noch das Gefühl ihr überlegen zu sein.
„Nun gut, fahren wir fort wir...“ Und genau da klingelte es zur Pause. Es war mein erster Tag in Chilton und schon schien ich mir in der vierten Stunde Feinde zu machen. Ich packte meine Sachen in meinen Rucksack und machte mich, so schnell ich konnte aus dem Staub. Allerdings nicht schnell genug, da ich plötzlich von einer kalten Hand zurückgehalten wurde. Es war Angelina Pier. Und so wie es aussah, war sie schon jetzt meine Erzfeindin.
„Hör zu du Schnepfe, ich find es nicht gerade lustig, was du hier abziehst. Bist gerade einen Tag hier und schleimst dich bei den Lehrern ein. Weißt du, es hat mich ne Menge Arbeit gekostet das zu tun. Um genau zu sein ganze drei Jahre. Na ja, du scheinst vielleicht klug zu sein, aber glaub mir: es gibt Leute, die finden es nicht gerade witzig, wenn man ihnen zuvor kommt. Ich hoffe du weißt, was ich meine!“, zischte das Blondchen. Mir ging das eigentlich alles am Arsch vorbei. Ich mochte sie nicht und sie mich nicht. Warum sollte es da noch großartig Probleme geben?
„Schade, aber ich weiß nicht, wovon zu sprichst!“, entgegnete ich also nur und schritt selbstbewusst von dannen.
Nur fünf Sekunden später stand sie schon wieder neben mir, glaubte ich zumindest. „Mein Gott, soll ich’s dir noch schriftlich geben, oder was? Du gehst mir am... oh!“ Ich hatte mich umgedreht und blickte nun in zwei grasgrüne Augen. Ich hasste die Farbe grün schon immer und deswegen machte ich auch keine Anstalten mich zu entschuldigen.
Der Besitzer dieser >Widerlichen< Augen sah mich forschend an und grinste dann dümmlich. Zufällig war er auch noch männlich. Als ich ihn mir genauer ansah, wurde mein Ekel nur noch größer: Macho auf ganzer Linie, groß, breite Schultern, Sixpak, Riesenhände und zurückgegelte Haare in braun.
„Hey, wenn du den Puff suchst dann bist du bei mir an der falschen Adresse!“, sagte ich kalt und drehte mich wieder um, um weiterzugehen. Ich musste noch vor Sonnenuntergang mein Schließfach finden und das stellte sich nicht gerade als einfach heraus, da ich nicht einmal wusste, wo er war.
„Jetzt warte doch mal. Du bist bestimmt neu, oder?“, fragte der Machotyp und hielt mich zurück. Ich sah ihn lange an, vielleicht etwas zu lange, denn er wischte sich plötzlich über die Augen, als sie anfingen zu tränen. Ich schüttelte also genervt den Kopf und ging weiter zu meinem Schließfach.
Dort angekommen versuchte ich die Schließfachkombi zu knacken, da der falsche Code auf dem Blatt stand. Mittlerweile hatte ich schon die Hälfte meiner Pause mit dem suchen meines Schließfaches und dem abwähren eines unumgänglichen Machos verbracht.
Denn der Typ war nicht so leicht abzuhängen. Er tauchte überall da auf, wo ich gerade vorbei ging. Und irgendwann ging es mir so dermaßen auf die Nerven, dass ich ihn einfach darauf ansprach und er Leine zog.
Jetzt stand ich da, wusste nicht, wie ich das Schließfach öffnen sollte und schlug einfach mit aller Macht dagegen. Das nützte mir genauso wenig, wie zu versuchen das Schloss zu knacken. Ich stand also vor meinem Schließfach, bereit noch einmal drauf einzuschlagen und wurde im letzten Moment zurückgehalten.
Wenn das jetzt noch einer ist, der mir sagen will, was ich zu tun habe, dann krieg ich die Tür ganz bestimmt auf!, dachte ich grimmig und drehte mich um. Und da stand er, der Traum aller Mädchen, der Lieblingsschwiegersohn aller Väter und Mütter und der perfekte zweite Teil zum ersten von zweien.
Das wusste ich damals zwar noch nicht, aber das änderte sich bald. „Wenn du so weitermachst, dann kriegst du ihn nie mehr auf!“, lächelte er wissend. „Ja schön, und wie bitte soll ich ihn dann aufkriegen?“, fuhr ich ihn an.
„Ganz einfach, knack den Code.“, grinste er weiter. Langsam fing ich an, vor Wut zu kochen, bis er mir zeigte, dass er den Code in und auswendig kannte, denn die Tür öffnete sich nach drei Umdrehungen der drei Coderäder und streckte mir seine gähnenden Leere entgegen.
„Woher...“
„Ehemaliger Inhaber!“
„Achso, dann bist du also der Typ, der jeden verrückt werden lässt, weil er nicht weiß, wie du den Sicherheitscode umgestellt hast?“
„Nein... das war mein Kumpel Jack. Ich bin Ryan.“ Ein lustiger Typ mit grauen Augen, schwarzen Haaren und einem Muskelpaket, wovon die meisten nur träumen konnten.
„Lilly!“
„Ich weiß, du sitzt in Geschichte, Bio und Literatur schräg vor mir!“
„Oh... dann kennen wir uns ja schon, was?“, fragte Lilly stotternd, wenn sie ehrlich war, hatte sie Ryan noch nie zuvor gesehen.
„Nein, ich bin erst gerade eben angekommen und hab dich hier gesehen. Derjenige, der diesen verfluchten Schrank kriegt, der sitzt auch immer schräg vor mir! Außerdem sehe ich das an deinem Stundenplan!“
„Oh man, ich muss noch viel lernen!“, entgegnete ich seufzend, stellte meine Tasche ins Schließfach und holte mein Literaturbuch heraus.
„Dann sehen wir uns ja gleich wieder, was?“, fragte er grinsend und ging davon. Ich wusste sofort, dass er auch mein Traum sein würde.
~*~
Meine Mom sah mich so erwartungsvoll an, dass ich gar nicht wiederstehen konnte. „Na gut, er hatte... schwarzes Haar, unwahrscheinlich graue Augen und einen wundervollen Körper. Du hättest ihn sehen sollen, als du noch sechzehn warst! Er ist einfach unbeschreiblich toll!“, sagte ich und schlürfte an meinem Kaffee, als Dad durchs Gartentor kam. „Wovon redet ihr bitte, wenn man fragen darf?“, fragte er grinsend. Sofort schoss Mom in die Höhe und küsste ihn mit einer Leidenschaft, wie ich sie nur bei den beiden kannte.
Mom und Dad waren keins der Paare, welches heiratet und einfach sagt: Schluss mit rumknutschen, weg mit den Peitschen im Schlafzimmerschrank (oh... ich bin sicher, sie hatten nie welche!) raus mit dem Strickzeug und her mit den winzigkleinen Schmatzern auf die Wange! Wir sind verheiratet und damit Berührungsscheu! Vergiss es! Die zwei sind immer noch siebzehn und das wird vermutlich auch „Bis das der Tod sie scheidet!“ so bleiben.
„Nur von dir, Schatz!“, grinste Mom verspielt und schlang ihre Arme um den im Anzug gekleideten Mann, der sich Jess Mariano – der Schrecken aller Stars Hollow Bewohner getauft hat. Ich fand den Titel ganz lustig, aber irgendwie nicht richtig passend, da es mir eher so schien, als sei er ziemlich zurückhaltend.
Okay sehen wir mal von Luke ab, ihm gegenüber nimmt er den Mund immer ziemlich voll, und das nicht etwa mit Cheeseburgern.
„Und... kannst du heute Abend? Mom hat extra für vier und nicht für drei bestellt!“ Mom wollte weggehen. Ein typisches Mutter-Tochter, Onkel-Neffe – Treffen. Ich wusste nicht wirklich, ob das so eine gute Idee war, aber letztendlich konnte ich so Tina einladen und mir einen schönen Abend mit meiner besten Freundin machen.
„Klar... es sei denn, Lilly stellt mal wieder das ganze Haus auf den Kopf, stellt die Möbel um und zieht zu uns hoch, so dass wir im Wohnzimmer wohnen müssen.“, entgegnete Dad mit einem Seitenblick auf mich, die immer noch leichenblass auf dem Gartenstuhl saß und entgeistert in das Gesicht ihrer noch schockierteren Mutter starrte.
„Du hast was?“, kreischte sie wahnsinnig werdend.
„Komm schon Mom, ich war zwölf! Und außerdem hatte ich angst vor Spinnen was dazu führte, dass ich die ganze Wohnung nach ihr absuchte und sie dann schließlich unter eurem Bett fand. Tja... und da kam sie dann hoch gekrabbelt und ich konnte mich nicht mehr bewegen, weil die Spinne plötzlich Gift gespritzt hat und ich wurde gelähmt... also habe ich...“
„Lilly, lass es lieber, glaub mir, ich bin alt genug um zu wissen, was du damals für Probleme hattest!“
Oops kann man da bloß sagen. Damals war ich wirklich noch klein und wusste nicht, was eine Saufparty bewirken konnte. Ich war schließlich erst ZWÖLF!!! Berücksichtig das bitte mal einer, hm? War ja wieder klar... immer werde ich bestraft, obwohl Dad mitgemacht hat! Er hat uns sogar dazu angestiftet auf den TISCHEN ZU TANZEN!!!! Kein Wunder, das dabei drei davon zu Bruch gingen.
„Also gut... ich benehme mich anständig und ihr euch auch, verstanden! Ich bin ebenfalls alt genug um zu wissen, was man in einer Hotelbar machen kann.“
„Schätzchen, du guckst zu viele Horrorfilme!“, lachte mein Dad und zwinkerte mir unauffällig zu.
„Okay, ich verzieh mich dann mal, bevor es noch Beschwerden von den Nachbarn gibt!“, sagte ich kurz und wollte schon ins Haus verschwinden, als plötzlich jemand meinen Namen rief: „Hey Lilly, wenn du auf ne Anzeige verzichten willst, warum kommst du dann nicht einfach mit mir mit?“, fragte Ryan, der am Gartentor stand. Meine Mutter lächelte mir flüchtig zu und wandte sich dann wieder an Jess. „Los komm, dann verziehen wir uns eben!“
„Warum? Wer ist das? Ich will nicht, dass meine Tochter mit einem Raudie loszieht! Hey...!“, versuchte Dad sich zu währen, aber Mom presste einfach ihre Lippen auf seine. „Weißt du was, Lilly? Komm am besten erst morgen wieder!“
TBC?????


Wie die Mutter so die Tochter - AlexisB - 24.07.2006

Klingt interessant!
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