Streiche, Liebe und Strategen -
cherry 159 - 18.01.2009
Hey ihr
ist ja auch schon lange her dass ihr mal wieder etwas von mir gehört habt und dass tut mir wirklich leid.
Ich habe eine neue FF für euch die ich zusammen mit einer Freundin entwickelt habe. Also das geschriebene ist von ihr ich bin nur ein ganz klein wenig an den Ideen beteiligt. Und ich bin das Vorbild für eine der Personen.
Das Genre ist Supernatural aber für die, die sich nicht mit Supernatural auskennen werft doch bitte auch mal einen Blick darauf denn es ist echt herrlich.
Lg und Cous Jessy
Titel: Streiche, Liebe und Strategen
Autor: H. K. Brauer
Genre: Romance/Humor
Pairing: Die Winchester Boys/ Die Black Zwillinge
Raiting: ab 12
Zusammenfassung: Was wäre gewesen, wenn Mary niemals hätte sterben müssen? Wem wären die Winchesters in jungen Jahren begegnet und was wäre aus ihnen geworden? "Wie es ist und wie es niemals sein sollte" war mir ein wenig zu lasch, also habe ich der Geschichte meine ganz eigene Note verliehen. Mein Name ist Belladonna Black, mein Zwilling und ich lebten mit unserer Mutter und einem groÃen Bruder zusammen in Kansas. Unser Leben war so gewöhnlich, wie das aller Oberschüler, bis wir neue Nachbarn aus Los Angeles bekamen und unsere wohl geordnete Welt sich auf den Kopf zu stellen begann.
Disclaimer: Die Figuren gehören nur teilweise mir, der rest gehört dem erfinder von supernatural. Die idee ist auch nicht meine sondern die von katha. Und wir verdienen hiermit kein geld.
Sonstige Bemerkungen: Die Charakter dieser FF sind teilweise selbsterfunden und charakteristische Abbilder realer Personen.
Prolog
Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Belladonna Black. Ich lebe mit meiner Zwillingsschwester, einem groÃen Bruder und meiner Mutter in Kansas und seit knapp einem Jahr, besuchten Lorelai und ich die Oberstufe, worauf wir beide sehr stolz waren.
Unsere Geschichte beginnt an dem letzten Morgen der Sommerferien, an dem eine neue Familie in das Nachbarhaus zog, das seit zwei Jahren leer gestanden hatte.
Doch wer hätte ahnen können, dass sie das Leben, das wir geführt hatten so auf den Kopf zu stellen vermochten?
Denn wie heiÃt es gleich?
Es fängt ganz harmlos an, aber dann, aber dann…
Schon als ich an dem warmen Spätsommermorgen aufstand, wusste ich, dass etwas passieren würde. Ich konnte nur noch nicht sagen, was es war.
Also ging den Flur hinab zur Badezimmertür. Sie war verschlossen und als ich die Zimmertür meiner Schwester aufgehen hörte, seufzte ich.
„Jason.“
Sie sah mich an und lachte leise. „Besetzt er mal wieder das Bad?“
„Ja.“ murrte ich und lehnte mich verschlafen gegen die Wand. Die Dielen auf dem Flur waren kalt aber Lorelai und ich liefen beide gern barfuss.
„Dabei ist er der Junge von uns dreien.“
„Schönheit braucht ihre Zeit, Schwesterherz.“ Antwortete mein groÃer Bruder und öffnete die Badezimmertür. Lorelai und ich tauschten einen spöttischen Blick, dann nickte sie mir zu.
„Geh du zuerst ins Bad.“
„Ist gut.“
„Aber Bella?“
Ich gähnte und wandte mich zu ihr um. „Ja?“
„Lass Jason das Frühstück machen, ja?“
„Blöde Kuh.“
„Vollidiotin.“
Sind kleine Schwestern nicht was Schönes?
Ganz wie es den Anschein hat, komme ich mit meinen Geschwistern wunderbar aus. Im Ernst, ich könnte es mit meinem Zwilling und unserem groÃen Bruder nicht besser getroffen haben.
Ich warf einen kurzen Blick in den Spiegel und ein kurzes Lächeln huschte über meine Lippen. Wie ich schon sagte, Lorelai war mein Zwilling. Wir glichen einander, wie ein Ei dem anderen.
Kastanienbraunes Haar mit einem Rotstich, eisblaue Augen und ein blasser Teint. Eine GröÃe von 171 cm und die zwei losesten Mundwerke, die Sie von hier bis Nevada finden können.
Wie jeden Morgen brauchte ich nicht lange im Bad. Eine kurze Dusche, frische Klamotten, geföhntes Haar und fertig war ich.
Anders als andere Mädchen, sahen Lorelai und ich keinen Sinn darin, uns aufwändig zu schminken, wenn wir nicht vorhatten, das Haus zu verlassen.
Als auch meine Schwester im Bad war, lief ich zum Zimmer unserer Mutter und klopfte leise an die Tür. Sie war schon wach – ich hoffte zumindest auf schon – denn es kam vor, das sie die Nächte durcharbeitete. Catherine Black war Staatsanwältin von Kansas und eine begnadete Juristin. Abgesehen davon, war sie Mutter dreier Kinder.
„Mum?“
Sie wandte verschlafen den Kopf und sah mich an. „Solltest du nicht längst im Bett sein, Schatz?“
Unsere Mutter sprach Lorelai und mich ausschlieÃlich mit Kosenamen an – die Frau konnte uns - wie viele andere - nicht auseinander halten.
„Mum, es ist zehn Uhr Morgens.“
„Tatsächlich?“ fragte sie überrascht und strich sich das blonde Haar aus dem Gesicht.
„Hast du schon wieder nicht geschlafen?“
Sie schüttelte den Kopf und ich zog die Vorhänge auf. „Ich glaube Jason hat dir schon Kaffee gemacht.“
„Was würde ich nur ohne euch machen?“
„Durcharbeiten. Jede Nacht.“ Antwortete ich mit einem amüsierten Lächeln und verlieà ihr Schlafzimmer.
Es gab wohl drei Worte, mit denen man unsere Mutter am besten beschreiben konnte: Chaotisch, praktisch, gut.
Ich stieg die Stufen hinunter und hörte dem Gespräch meiner Geschwister nur halb zu, als ich den Tisch deckte. Sie sprachen von einer Familie, die heute im Nachbarhaus einziehen würde. Mein Blick huschte aus dem Fenster. Das Grundstück war schön, der Garten mit wilden Blumen übersäht.
„Guten Morgen, Mum.“ GrüÃte Lorelai, als sie die Schritte auf der Treppe hörte.
„Guten Morgen, Schatz.“
Sehen Sie?
„Du siehst schrecklich aus.“ Verkündete Jason.
„Glaub bloà nicht, das du besser aussiehst.“ Entgegneten Lorelai und ich im Chor und unser Bruder tat, als kämen ihm gleich die Tränen.
„Mum, ich werde hier gemobbt.“
Kurzum, wir waren eine fröhliche, wenn auch chaotische Familie.
Unser Vater, Jonathan Black, war Chirurg gewesen.
Gewesen.
Er starb vor knapp zwei Jahren bei einem Autounfall.
Nach dem Frühstück, schnappte ich mir den Werkzeugkoffer und ging mit Lorelai nach drauÃen. Ein blutroter Scirocco VW stand in der Einfahrt hinter dem schwarzen Jeep meiner Mutter. Das Auto hatten Lorelai und ich zu unserem Geburtstag, dem 22 Mai dieses Jahres, bekommen und es war eins meiner Hobbys, daran herumzutüfteln. Das kam leider öfter vor – vor allem, wenn meine Schwester den Wagen gefahren hatte.
Sie war erst kürzlich geblitzt worden – in einer 70ger Zone mit 150 Stundenkilometern.
Das Foto hatte ich noch auf dem Schreibtisch stehen.
Wir platzierten die Wagenheber, ich holte mir das Rollbrett aus der Garage und Lorelai setzte sich mit dem Werkzeugkasten neben das Auto. Was solche Dinge anging, arbeiteten wir wunderbar zusammen. Ich sagte ihr was ich brauchte und sie reichte es mir.
Ganz anders als Jason – er konnte eine Zange kaum von einem Hammer unterscheiden.
Nein, für die handwerklichen und technischen Dinge waren Lorelai und ich verantwortlich während unser Bruder in der Küche stand.
Ungewöhnlich nennen Sie es, ich nenne es Arbeitsteilung.
„Zange?“
„Zange.“ Antwortete Lorelai beflissen und suchte sie aus dem Werkzeugkasten.
„Schraubenschlüssel?“
„Schraubenschlüssel.“
„Nussschokolade?“
„In der Küche.“
Ich musste lachen und kümmerte mich weiter um den Wagen. Auch in diesem Punkt waren wir beide unterschiedlich. Lorelai liebte Kaugummis, Schokobons und gelegentlich die eine oder andere Zigarette. Ich war Nichtraucherin, mochte Nussschokolade und hatte eine Schwäche für Kaffeebohnen.
Mehrere Autos fuhren die StraÃe hinauf und hielten vor dem Nachbarhaus. Ich konnte nicht groà darauf achten, denn ich war noch mit dem Wagen beschäftigt. Lorelai lehnte mit dem Rücken am rechten Hinterreifen und konnte deswegen keinen Blick zu ihnen hinüber werfen.
Plötzlich sprang die Haustür auf, Jason ging mit schnellen Schritten die Einfahrt hinab. Wen auch immer er begrüÃte – ich hatte hier ein andere Problem.
„Lorelai?“
„Ja, Bella?“
„Du fährst dieses Auto nie wieder. Guck dir mal die Bremsen an.“
„Das ist grad etwas schlecht.“
„Bella, Lorelai.“ Rief Jason nach uns, doch ich hörte ihn kaum und sah nach dem Ãlstand.
Die Hupe im Auto wurde betätigt und ich stieà mit dem Kopf an die Unterseite des Sciroccos.
„Verdammt, Jason!“ knurrte ich und schob mich unter dem Wagen hervor. „Das war das letzte Mal, das du…“
„Sieh dir das an, Sammy.“ Spottete jemand. „Hier fallen Autos wohl über die Bräute her.“
Ich kam auf die FüÃe und wandte mich um. Zwei fremde junge Männer standen vor mir, sie mussten zu der neuen Familie gehören.
„Belladonna, Lorelai, das sind Dean und Sam Winchester.“ Stellte mein Bruder uns vor und ich tauschte einen Blick mit meiner Schwester, als sie hinter dem Wagen hervorkam.
„Zwillinge.“ Stellte Sam überrascht fest, als Lorelai sich neben mich stellte.
„Nein, wirklich?“ fragten wir im Chor. „Das dir das aufgefallen ist.“
Jason seufzte. „Sie können ganz nett sein.“
„Das glaube ich aufs Wort.“ Spottete Dean und reichte mir die Hand. Ich schlug ein und er zog überrascht die Hand zurück, als hätte er nicht mit der Kraft gerechnet, die die Kampfsporte aller Art hinterlassen hatten.
„Du hast einen festen Griff.“
Ich lächelte spöttisch. „Sollte ich auch - es könnte ja ein Auto über mich herfallen.“
Meine Schwester grinste, schob sich an mir vorbei und reichte seinem Bruder die Hand. „Ich bin Lorelai.“
Sam lächelte und nickte. „Sam Winchester.“
„Aus welcher Stadt seid ihr hierher gezogen?“ fragte sie neugierig.
„Aus Los Angeles.“ Antwortete er und ich zog die Augenbrauen hoch.
„Und da verstehen Frauen nichts von Autos?“
„Nein.“ Erwiderte Dean spottend. „Eher von anderen Werkzeugen.“
Lorelai und ich wechselten einen Blick, schwiegen jedoch beide und hoben die Köpfe, als unsere Mutter aus dem Haus kam. Sie war auf dem Weg ins Gericht und hatte mal wieder die Gedanken in den Akten.
„Lorelai?“
„Ja?“ fragte sie und sah zu Dean hinüber.
„Packt deine Schwester alles so hart an?“
„Pass lieber auf, das sie dich nicht anpackt.“ Antwortete sie und ich sah wie Sam zu grinsen begann.
Als Jason meine Mutter aufhielt, musterte sie Dean und Sam eingehend. „Winchester…Winchester… stand einer von euch beiden mal vor Gericht?“
„Nein.“ Antwortete Sam.
„Woher kenne ich denn dann den Namen?“ überlegte sie und Jason sah sie seufzend an.
„John und Mary Winchester, Mum. “
„Ach ja.” Entfuhr es ihr und sie hob den Kopf, als die Eltern der beiden die Auffahrt hinauf kamen. Die Frau war sehr hübsch, hatte dasselbe blonde Haar wie Catherine und strahlte trotz des sicherlich stressigen Umzugs ungetrübte Fröhlichkeit aus. Ich mochte sie sofort. John hatte schwarzes Haar, eher grobe Züge und dunkle Augen. Woher auch immer das Gefühl kam, ich glaubte, dass ihm nicht viel entging.
„Guten Morgen, Catherine.“ GrüÃte Mary und nach und nach verstand ich im Gespräch, das John und unser Vater zusammen zur Schule gegangen waren.
SchlieÃlich entschuldigte Catherine sich und jagte in dem schwarzen Jeep die StraÃe hinab.
„Können wir Ihnen helfen, Mrs. Winchester?“ fragte Lorelai höflich, während ich mit dem Schraubenschlüssel herumspielte, den ich noch in der Hand hatte.
„Ja.“ sagte ich. „Sie haben doch sicher eine Menge zu tun.“
„Gern.“ Antwortete sie und wir folgten ihnen die Auffahrt hinab.
Erst als wir um die Ecke bogen, sah ich das Auto hinter dem Umzugswagen und blieb stehen. Lorelai folgte meinem Blick und seufzte. „Oh, Bella.“
„Ein 67 Chevrolet Impala.“ Sagte ich und spürte beinahe, wie es mich in den Fingern juckte, mir den Wagen genau anzusehen.
„Völlig richtig.“ Bemerkte Dean, der den Umzugswagen bereits geöffnet hatte. „Aber bilde dir keine Schwachheiten ein, Schätzchen, das ist mein Auto.“
„Ach.“ Spottete ich und fing den Schlüssel auf, den Lorelai mir zuwarf – nicht das wir uns am Ende aussperrten. „Fallen Jungs aus LA über solche Wagen her?“
„Und über manch anderes.“
Lorelai hatte Sam inzwischen ins Haus hinauf begleitet.
„WeiÃt du wer hier vorher gewohnt hat?“ fragte er und sie verzog das Gesicht.
„Ja. Eine schreckliche Frau mit Pudeln.“
Sam grinste. „Verstehe. Hey, Dean.“ Rief er die Treppe hinab. „Welches Zimmer willst du haben?“
„Das linke.“ Rief er zurück, während er und ich einen Teil des Schrankes die Stufen hinauf trugen.
„Warum?“ fragte Sam zurück.
„Weil es auf dem Grundriss das gröÃere war.“
Sam lächelte nur spöttisch. „Soll mir Recht sein. Das andere Zimmer ist ohnehin heller.“
„Ist das so wichtig?“ wollte Dean wissen.
„Ich im Gegensatz zu dir, sehe mir an, was ich flachlege.“ Spottete Sam zurück.
„Kein Wunder, das du nicht zum vögeln kommst.“
„Geht das bei euch auch so ab?“ fragte Sam an Lorelai gewandt und sie lächelte leicht.
„Ãhnlich.“
„Was macht ihr so, wenn ihr nicht mit Autos beschäftigt seid?“ wollte er wissen, während sie den Schreibtisch zusammen bauten.
„Bella macht Kampfsport, ich gehe Tontauben schieÃen.“ Antwortete Lorelai.
„Tontauben schieÃen?“ wiederholte Sam überrascht und sie grinste.
„Ja. Da werden Tonscheiben in die Luft geworfen…“
„Ich weiÃ, was das ist.“ Unterbrach Sam sie und warf ihr einen spottenden Blick zu.
„Wenn du eine echte Taube triffst,“ fragte Dean, während er und ich uns mit der anderen Seite des Schrankes vorbei schoben. „gibt das dann Punktabzug?“
Auch gegen meinen Willen musste ich grinsen, ein Blick auf meine Schwester lieà mich wissen, dass es ihr nicht anders ging.
„Du machst also Kampfsport?“
Ich sah Dean amüsiert an. „Du sagst das, als wäre das etwas schlechtes.“
Er zuckte mit den Schultern. „Du bist ungewöhnlich.“
„Ich bin kompliziert.“ Antwortete ich nur und hörte meinen Bruder seufzen. Ich gestehe, das war ein Zitat aus einem meiner Lieblingsfilme. Die Liga der auÃergewöhnlichen Gentlemen.
„Du kennst dich mit Autos aus und machst Kampfsport.“ Fasste Dean zusammen und schenkte mir ein Lächeln, bei dem ich wohl bis in die Socken schmelzen sollte. Muss ich sagen, dass es nicht funktionierte oder versteht sich das von selbst?
„Wenn du kochen könntest…“
„Kann sie nicht.“ Unterbrachen Lorelai und Jason ihn im Chor.
„Dann ist die Hochzeit wohl geplatzt.“ Bemerkte Sam trocken.
Darauf wäre mir sicherlich etwas eingefallen, wenn meine Schwester in diesem Moment nicht vor Schmerz aufgekeucht hätte.
„Verdammt!“
„Alles okay?“ fragte Sam und nahm ihre Hand, um sich die geklemmten Finger anzusehen. Jason und ich tauschten einen amüsierten Blick. Keine dumme Idee, sich an ein Mädchen heran zu machen, das musste ich ihm lassen.
„Und mit so zarten Händen, schieÃt du auf Tontauben?“ fragte er und bog und streckte die Finger, die ihr zwischen Schreibtisch und Wand geraten waren.
„Und auf manch anderes.“ Bemerkte Jason dumpf und Lorelai errötete.
„Ich kann nichts dafür, wenn du mich erschreckst.“
„Dann hättest du lieber auf ihn, statt auf das arme Auto schieÃen sollen.“ Bemerkte ich und schüttelte zutiefst bedauernd den Kopf.
Irgendwann am späten Nachtmittag sah Lorelai mich an und ich nickte kurz. Mein Zwilling war, wie ich schon sagte, Raucherin, aber es war nicht so extrem, dass sie eine nach der anderen qualmte.
„Ich gehe kurz nach drauÃen.“
„Wieso?“ fragte Dean und fing sich einen amüsierten Blick von seinem Bruder.
„Weil sie eine Zigarette rauchen will.“
Lorelai und ich wechselten einen überraschten Blick. „Woher weiÃt du das?“ fragte sie und er lächelte.
„Ein schwacher Nikotingeruch und die Art, wie deine Hände unruhig werden.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das unterscheidet dich von Bella und zeigt, das du Raucherin bist.“
„Collegeboy.“ Spottete Dean.
„Wenigstens denkt er mit dem oberen Teil seines Hirns.“ Bemerkte ich.
Na das konnte ja heiter werden.
Am frühen Abend waren wir soweit fertig. Die Möbel waren zusammen geschraubt, die Zimmer eingeräumt und der Garten halbwegs in Ordnung gebracht.
Wir saÃen im Wohnzimmer und ich band mir das Haar zusammen, das ich bisher offen getragen hatte. Das Gespräch schwang um und wir kamen auf unsere Familie zu sprechen.
„Wie ist es einen Zwilling zu haben?“ fragte Mary und Lorelai und ich wechselten einen amüsierten Blick.
„Lustig.“ Antwortete ich und meine Schwester lachte.
„Mitunter auch ganz praktisch.“ Sagte sie. „Bei Arbeiten haben wir manchmal die Namen getauscht, so konnten wir uns gegenseitig helfen.“
Dean lächelte spöttisch. „Das stelle ich mir tatsächlich praktisch vor.“
John hob die Augenbrauen. „Gut zu wissen.“
„Wieso?“ fragte ich und sah das Zucken in seinen Mundwinkeln.
„An eurer Schule ist letztes Jahr ein Lehrer in den Ruhestand gegangen, oder?“
Lorelai nickte. „Ja, unser alter Mathelehrer.“
„Das war wirklich ein Kotzbrocken.“ Murmelte ich, mehr zu mir, als zu irgendwem sonst.
„Tja, euer neuer bin dann wohl ich.“
„WAS?“ entfuhr es Lorelai und mir im Chor und John nickte amüsiert.
„Ihr habt schon richtig gehört.“
Wir sahen einander an und selbst das Verziehen des Gesichts, geschah absolut synchron.
Man sah es uns beiden vielleicht an – aber wir hassten Mathematik.
Jason hatte zu lachen begonnen, so sehr, dass er das Glas vor sich beinahe umwarf.
„Mein herzliches Beileid, Mr. Winchester.“ Brachte er schlieÃlich hervor. „Bella und Lorelai sind was Mathematik angeht ungefähr so begabt, wie Frankenstein in Sachen Frauen.“
Dean zuckte die Schultern und sah mich amüsiert an. „Ich könnte dir ja Nachhilfe geben, wie wär’s?“ Er lieà die Zähne zweimal aufeinander schlagen und ich musste auch gegen meinen Willen grinsen.
„Danke, da verdien ich mir meine 0 Punkte lieber ehrlich.“
„Ist Catherine eigentlich noch immer bei der Arbeit?“ fragte Mary und Lorelai warf einen Blick auf die Uhr.
„Sie müsste in knapp…3…2…1…“
Das Garagentor wurde hochgefahren und meine Schwester lächelte. „Sie ist zu Hause.“
Wir verabschiedeten uns kurz darauf und ich sammelte noch das Werkzeug ein, das wir in der Einfahrt hatten liegen lassen. Die Wagenheber wanderten zurück in ihre Ecke und ich schloss das Auto sorgfältig ab, ehe ich in mein Zimmer hinauf stieg.
Schon als ich ins Haus kam, spürte ich die angespannte Stimmung und lächelte schwach, als ich unsere Mutter mit einer Tafel Caramellschokolade am Tisch in der Küche sitzen sah.
Ganz eindeutig, hatte sie den Fall verloren.
„Was war los?“ wollte ich wissen und lieà mich neben Lorelai sinken, die Jason interessiert dabei zusah, wie er sich um das Abendessen kümmerte.
„Ich habe verloren.“ Murrte sie vor sich hin.
Was hatte ich gesagt?
„Warum?“
„Weil er ein Mann ist und ich Recht hatte.“
Jason ging darüber hinweg - was sollte er in einem Haushalt mit drei Frauen auch anderes machen?
„Das Abendessen ist fertig.“
„Da sind doch wohl hoffentlich…“ hob Lorelai an und Jason schüttelte den Kopf.
„…keine Tomaten drin.“
„Gut.“
Sie müssen wissen, meine Schwester war gegen Tomaten allergisch.
Erst als wir am späten Abend oben in Lorelais Zimmer saÃen, kamen wir ein wenig zur Ruhe. Es war unsere Art, uns so auf den kommenden Tag vorzubereiten.
Sehen Sie, an unsere Schule war es Standart, die neuen elften Klassen mit ein wenig Theater zu begrüÃen. Lorelai und ich waren im Musikkurs. Wir hatten es als Leistungsfach, schienen wir dafür doch mehr Talent entwickelt zu haben, als für Mathematik. Meine Schwester spielte Schlagzeug, ich dagegen Klavier. Am Morgen wären wir beide waren in einer der drei Dreiergruppen, die ein eingeübtes Lied zum Besten geben würden.
Wir durften den Titel selbst während und hatten uns einen kleinen Spaà daraus gemacht. Zwei Jungs aus unserem Profil waren ziemliche Freaks, ganz gleich worum es ging, ständig hing die Frage im Raum: Was würde Buffy tun?
Einer der beiden, Alexander, hatte Morgen Geburtstag und wir hatten uns ein Lied herausgesucht, das eine Freundin aus Deutschland mitgebracht hatte. Sie hieà Hailey, von uns nur Harley genannt, da eine dieser Maschinen ihr ganzer Stolz war.
„Nervös wegen Morgen?“ fragte ich und Lorelai schüttelte leicht den Kopf.
„Nein. Du etwa?“
Mir entrang sich ein Lächeln. „Den gesunden Respekt vor der Sache.“
Für uns beide das deutliche Zeichen, das wir eine ScheiÃangst hatten.
Sie streckte sich in der Hängematte aus, die vor dem Fenster hing und sah mich amüsiert an, die ich auf ihrem Bett saà und in den Büchern noch ein paar Sachen nachsah. Unser Tutor war schrecklich pingelig was Daten anging.
„Was hältst du von den Jungs?“
Ich wusste natürlich, dass sie nicht von W. w. B. t. sprach und lächelte spöttisch. „Was soll ich von ihnen halten? Sam hat dir ja gehörig den Kopf verdreht.“
„Gar nicht wahr.“ Protestierte Lorelai und ich tat, als schmelze ich dahin.
„Und mit so zarten Händen schieÃt du auf Tontauben?“
Sie warf kichernd eins der Kissen nach mir. „Ach komm. Tu nicht so, als würdest du Dean nicht gut finden.“
Ich zuckte mit den Schultern. „Er ist gut aussehend, na und? Wenn das Oberstübchen leer ist, ist mit ihm nichts anzufangen.“
Lorelai schüttelte nachsichtig den Kopf. Oh, Bella, dachte sie nur und warf mir einen kurzen Blick zu, ehe sie sich wieder in ihrem Buch vertiefte. Du lernst es wohl nie.
Streiche, Liebe und Strategen -
Sweet-Gel - 19.01.2009
Hey ich bin erste.
Also ich finde deine FF einfach nur klasse, dein Schreibstil ist super und mir gefällt auch die Story sehr gut und das schon nach dem ersten Kapitel.
Schön das du die Jungs von Supernatural mit rein bringst, du hast Recht die Serie ist echt klasse.
Was die beiden Mädels angeht, die eine ist dann wohl Lorelai und Bella erinnert mich an Bella aus Twilight, die Beschreibung passt jedenfalls, oder du mochtest einfach den Namen. Ich weià nicht ob die Person von ihr abgeleitet ist, jedenfalls hab ich mir Bella immer als Bella aus Twilight vorgestellt.
Dean und seine Sprüche.
Das kriegst du wirklich super hin.
Ich bin wirklich schon gespannt was so passiert, wenn es einbisschen wie Supernatural wird, dann werden wohl noch ein paar Dämonen auftauchen.
Mach schnell weiter.
Streiche, Liebe und Strategen -
~Loorie~ - 19.01.2009
Hey
ich kenne mich bei Supernatural nicht so wirklich aus. Doch der Anfang deiner FF klingt echt gut.
Würde mich freuen, wenn du vielleicht eine kurze Erklärung einfügst um wen es sich aus der Serie handelt. Also ich mein wenn in dieser FF Leute aus Supernatural vorkommen, kurz erklären wer sie sind. Weià klingt ein bisschen verwirrend hoffe aber du verstehst was ich sagen will.
SchlieÃlich würde ich gerne weiter lesen und nicht irgendwann den Anschluss verlieren weil ich mich mit der Serie nicht auskenne.
Lg Loorie
Streiche, Liebe und Strategen -
cherry 159 - 19.01.2009
Tut mir leid, natürlich hätte ich daran denken müssen.
Also in dieser FF kommen vier Charakter aus Supernatural drinne vor.
Sie heiÃen Dean, Sam, John und Mary Winchester.
Dean (Jensen Ackles) und Sam (jared padalecki) sind Brüder und die Kinder von Mary und John, welche verheiratet sind.
In Supernatural ist Mary gestorben, wir lassen sie aber weiter leben. Von daher wird es wahrscheinlich auch keine Dämonen geben,zumindestens sind bis jetzt noch keine mit eingeplant.
Ich hoffe dennoch das ihr weiter lesen werdet
lg und cous jessy
Streiche, Liebe und Strategen -
cherry 159 - 21.01.2009
hallo erstmal
also ich freu emich dass diese ff schon bei euch interesse geweckt hat und ich hoffe dass das auch so bleibt.
@ Sweet-Gel: ich hoffe ich enttäusche dich nicht zu sehr damit dass bis jetzt(kapitel13) noch keine damönen eingeplant sind. die ff war eigentlich erst nur für mich und meine freundin gedacht. wir wollten quasi schreiben was passiert wäre wenn der gelbäugige dämon nicht aufgetaucht wäre und mary niemals hätte sterben müssen.
die figuren bella und lorelai besitzen charakterzüge von echten menschen bzw. meine freundin und ich sind die vorbilder.
bella heiÃt eigentlich belladonna und hat soweit ich weià nichts mit der bella aus twiglight zu tun. lorelai ist einfach lorelai weil ich auf GG stehe. Ich hoffe damit konnte ich dir helfen. ich freue mich sehr dass dir schon das erste kapitel gefallen hat und hoffe du liest fleiÃig weiter.
@ ~Loorie~: Ich hoffe die aufklärung hat dir geholfen, wir wollen natürlich nicht das hier ijemand den anschluss verliert. ich hoffe auch dass du weiterliest und falls du noch iwelche fragen haben solltest kannst du sie immer gerne stellen.
so bis jetzt ist der stand der dinge so dass zwei mal wöchentlich also mittwochs und sonntags ein neues chap gepostet wird, aber es kann passiernen dass sich das noch auf einen tag reduzieren wird.
dann viel spaà beim lesen und reviews sind wie immer gern gesehen.
lg & cous jessy
Von Machoweibern, idioten udn anderen Intelligenzbestien
Am nächsten Morgen waren wir â wen wunderte es? â mal wieder verdammt spät dran.
âLorelai?â
âHm?â murrte meine Schwester und drehte sich auf die andere Seite ihrer Hängematte.
âWir sind spät dran, steh auf.â
âHm.â Nuschelte sie und vergrub den Kopf im Kissen.
âIch mach dir das Frühstück.â Drohte ich.
âWas?â sofort saà sie senkrecht in ihrer Hängematte. âAlles, nur das nicht.â
âGuten Morgen, Prinzessin. Das Bad ist frei.â Bemerkte ich spottend.
Sie sprang geschickt auf die FüÃe und sah mich an. âKannst duâ¦â
ââ¦deine Tasche packen? Schon erledigt.â
âHat Jasonâ¦â
ââ¦das Frühstück gemacht? Hat er.â
âHast duâ¦â
ââ¦die Autoschlüssel? Ja, hab ich.â
âNein, hast du meine Drumsticks?â
Ich musste lachen und nickte. âHab ich auch. Jetzt beeil dich.â
Sie war gerade angezogen und soweit fertig, als sie schon die Stufen hinab stolperte und sich in ihre Turnschuhe hinein quälte. Wir hatten die Wahl gehabt, ob wir Schuluniformen tragen wollten und sowohl Lorelai als auch ich, hatten uns dagegen entschieden.
Es gab Dinge, die einfach nicht sein mussten â und kurze blaue Röcke und schwarze Lackschühchen, zählten dazu.
Entschuldigen Sie, aber wir waren dort um etwas zu lernen, nicht um uns unter den viel zu kurzen Rock sehen zu lassen und Fantasien anzuregen, die nicht dorthin gehörten.
Deswegen waren wir beide in Jeans, T-Shirt und Turnschuhen unterwegs. Wenn Jason die Wäsche abnahm, verwechselte er ständig die Kleidungsstücke und so kam es schon mal vor, das ich Lorelais Oberteile und sie meine Unterwäsche im Schrank hatte.
Es klingelte in dem Moment, in dem meine Schwester die Tür aufstieÃ. Sie ging hinaus und stieà mit Sam zusammen. Er verlor das Gleichgewicht und beide landeten vor Dean, der einen amüsierten Blick zu meiner Schwester warf.
âGleich so stürmisch?â
Lorelai errötete und sah Sam besorgt an, als sie auf die FüÃe kam. âAlles okay?â
Er nickte. âJa, und bei dir?â
Ein erleichtertes Lächeln ging über ihre Züge und sie nickte. âAlles okay.â
âWas gibtâs denn?â fragte ich und Dean wich meinem Blick sorgfältig aus.
âMein Wagen springt nicht an.â Brachte er schlieÃlich über die Lippen.
âWas sagtest du?â stichelte ich mit einem breiten Grinsen. âIch hab dich nicht richtig verstanden.â
âMein Wagen springt nicht an.â Wiederholte er lauter und Lorelai und ich wechselten einen Blick.
âNein, so was dummes aber auch.â Sagte mein Zwilling mit einem ebenso breiten Grinsen, wie ich zuvor.
âIch sehe ihn mir nachher an, aber jetzt müssen wir los.â Sagte ich nur und warf den Autoschlüssel von einer Hand in die andere.
âDas kann ich selbst.â Knurrte Dean und warf mir einen bösen Blick zu.
Meine Mundwinkel zuckten. âSoll ich dich mitnehmen, Sunnyboy?â
Er warf mir einen vernichtenden Blick zu und ich lachte. âSchon gut. Ihr geht auf dieselbe Schule wie wir, nehme ich an?â
âNein, wirklich?â spotteten Dean und Sam im Chor zurück. âDas dir das aufgefallen ist.â
Retourkutschen sind voll doof.
âJa, dann los. Was vertrödeln wir hier noch Zeit?â
âBellaâ¦?â
âNein.â Antwortete ich und gab meinem Zwilling meine Tasche in die Hand.
âOh, Manno.â Murrte Lorelai, lieà sich jedoch brav auf dem Beifahrersitz nieder, nachdem Dean und Sam auf der Rückbank platz gefunden hatten.
Der Motor heulte auf und ein kurzes Adrenalingefühl brandete durch meine Adern. Ich liebte es.
Meine Schwester drückte auf den Knopf der Anlage und lehnte sich entspannt zurück, als die ersten Klänge des Liedes âSo whatâ von Pink durch den Wagen halten.
âWas ist das denn für Musik?â fragte Dean angewidert und ich warf einen Blick in den Rückspiegel.
âUnd das sind die Hausregeln. Der Fahrer bestimmt die Musik, die Beifahrer halten die Klappe.â
Aus dem Blick von Dean und dem Lachen seines Bruders wusste ich, das dieses Gespräch nicht neu war.
Vor der letzten Ampel vor der Schule, sah ich auf die Uhr und seufzte. âIch hasse es, zu spät zu kommen.â
âWer ist die denn?â fragte Dean herablassend, als Harley neben uns hielt und Lorelai und mir kurz zuwinkte.
âDas ist Harley.â Antwortete Lorelai. âSie ist eine von uns.â Ein beinahe warnender Unterton schwang in ihrer Stimme mit.
Sie parkte ganz wie immer ihr Motorrad neben dem Scirocco und nahm dem Helm ab, als wir ausstiegen. Ihr schwarzes Haar floss darunter hervor und sie schüttelte es sich aus dem Gesicht. Sie trug eine Menge Piercings, die Unterlippe, die Nase, selbst die Augenbrauen waren nicht von dem Silber verschont geblieben. Schwarze Jeans und ein ebenso dunkles T-Shirt schmiegten sich beinahe nahtlos an den schmalen, wenn auch durchtrainierten Körper.
Harley gehörte zu uns und Lorelai und ich lieÃen keine Lästerei ungestraft, da könnte er dreimal Dean Winchester heiÃen.
âUnd ihr seid?â fragte Harley und musterte die beiden so ruhig, das es beinahe greifbar wurde. Lorelai und ich waren uns in vielen Punkten ähnlich, unseren Eltern natürlich auch aber die Ruhe, die unser Vater besessen hatte, hatte bedauerlicherweise keine von uns beiden geerbt. Harley dagegen würde irgendwann eine grandiose Chirurgin werden.
âDean und Sam Winchester.â
âHoch erfreut.â
Meine Mundwinkel zuckten, doch ich lieà es dabei bewenden.
âSagt mal, müsst ihr noch zum Direx?â fragte Lorelai aber Sam schüttelte den Kopf.
âDas ist schon erledigt.â
âDu meinst ihr habt schon einen Stundenplan?â wollte ich neugierig wissen und Dean nickte.
âJa. Profil Geschichte, zweites Leistungsfach Sport.â
Lorelai und ich wechselten einen Blick. âNa toll.â
Weder mein Zwilling noch ich waren unsportlich aber das Leistungsfach wäre uns zu stressig geworden. Geschichte war putzigerweise unser Profil. Nett, nicht wahr?
Wir betraten zusammen die Aula und steuerten auf die Musikräume zu. Dean lief neben mir her und ich spürte die Mädchenblicke genau, die ihm interessiert, Herrgott, lüstern nachtasteten.
Himmel, so knackig war sein Hintern auch nicht.
Unsere Musiklehrerin, Mrs. Bones, kam uns entgegen und lächelte. âOh, Hailey, Bella und Lorelai. Da seid ihr ja. Das Klavier und die Gitarre stehen im Musikraum. Er ist offen.â
âDanke.â Sagte ich und blieb noch stehen.
âAch und ihr zwei seid die Jungs von dem neuen Mathelehrer?â
âWoher wissen Sie das?â fragte Dean zurück und sie lächelte amüsiert. âFrauen sehen so etwas generell, aber er sagte, das ihr wahrscheinlich mit den Black-Zwillingen unterwegs seid.â
âVerstehe.â Entgegnete Sam und die beiden folgten uns in den Musikraum.
âIhr habt Musik als Leistungsfach?â fragte Dean und ich warf ihm einen spottenden Blick zu, als ich den Deckel des Flügels öffnete.
âKann ja nicht jeder auf Metallica stehen.â
âWas soll das denn heiÃen?â
âHerrgott, wer war denn an dem Flügel?â fragte ich und spielte kurz die Tonleiter rauf und runter. âDer ist ja völlig verstimmt.â
âFrag mich mal.â Murrte Harley und tüftelte an ihrer Gitarre herum.
âAlso mir gehtâs bestens.â Sagte Lorelai fröhlich und baute ihr Schlagzeug auf.
âSehr witzig.â
âGib mir mal die Stimmgabel.â Sagte ich.
âWelche?â wollte Sam wissen und sah sich die Reihe an, die auf einem der Tische lag.
â9,5.â
âHier.â
Ich griff ganz selbstverständlich danach, so wie man auch nach einem Messer greift und war überrascht, dass er die richtige erwischt hatte.
âNicht übel, Mr. Winchester.â
Er zuckte mit den Schultern, während ich den Flügel bearbeitete und die Stimmgabel schlieÃlich vorsichtig aus der Hand legte.
Dean lehnte sich gelassen an das Klavier und sah mir einen Moment so unverwandt in die Augen, dass ich innehielt.
âSpielst du für mich, Kleines?â fragte er leise.
âAber sicher.â
Ich lächelte, als wäre ich seinem Blick vollkommen verfallen, setzte mich an den Flügel âund schlug die Finger einmal kräftig in die Tasten.
Das Jaulen der Töne war gerade verklungen, als Harley ihm einen amüsierten Blick schenkte. âDas war verdient, gib´s zu.â
Sie wurden schlieÃlich hinaus geschickt und wir beauftragt, die Instrumente in die Aula zu bringen. Es gab zum Glück Fahrstühle, in denen ein Klavier und ebenso ein Schlagzeug Platz fand, das auf Rollbrettern stets beweglich war.
Wir waren die letzten und hörten den Gesängen der anderen mitunter sogar gern zu. Hin und wieder gab es natürlich Patzer und tatsächlich ein junges Mädchen, das vor Ende des Songs gebeten wurde, aufzuhören.
âHerrgott, welcher Clown singt denn da?â knurrte Lorelai und schob ihr Schlagzeug auf die Bühne, vor der der Vorhang bereits geschlossen war.
âIch weià es nicht.â Antwortete ich und seufzte. âIch bin nur dankbar, das es aufgehört hat.â
Harley war mit ihrer Gitarre noch am besten dran, denn die war weniger schwer, als das Schlagzeug oder der Flügel.
SchlieÃlich hatten wir es geschafft und auch das Mikrofon war an. Den Songtext würden Lorelai und ich uns teilen. Wir hatten nicht abgesprochen, wer wo anfing, das war wie üblich Improvisation.
Der Vorhang öffnete sich und Lorelai und ich tauschten einen kurzen Blick. Wir hassten es beide im Mittelpunkt zu stehen, aber hey, hier mussten wir durch.
âHi, alle zusammen.â GrüÃte Harley fröhlich. âWie die zwei Gruppen vor uns, haben wir
euch heute ein Lied mitgebracht, das eher ungewöhnlich sein wird.â
âEs ist nicht nur der Anfang für etwas.â Machte ich weiter. âSondern auch ein Geschenk, an einen Freund.â
âAlles Gute zum Geburtstag, Alex.â Endete Lorelai und Harley begann zu spielen. Mein Zwilling warf mir einen Blick zu, ich nickte unmerklich, wartete auf den Einsatz und begann â ohne vorerst zu spielen â zu singen
âIn einer Welt in der man nur noch lebt
Damit man täglich roboten geht
Ist die gröÃte Aufregung, die es noch gibt
Das allabendliche Fernsehbildâ
Lorelai begann mit dem Schlagzeug und auch ich fing an zu spielen. Es war seltsam, was für Freude mich auf einmal durchströmte, als wäre die Musik lebendig und jagte wie der Puls durch meinen Körper.
âJeder Mensch lebt wie ein Uhrwerk,
Wie ein Computer programmiert
Es gibt keinen der sich dagegen wehrt
Nur ein paar Jugendliche sind frustriert.â
Ãbernahm Lorelai und ich sah in ihrem Blick, dass die Musik sie ebenso einholte, wie mich. Sie war die einzige Schlagzeugerin, die im Stehen spielte. Ich hatte bisher niemanden gesehen, der das mit einer solchen Präzision vermochte, wie mein Zwilling.
âWenn am Himmel die Sonne untergeht,
beginnt für die Droogs der Tag.
In kleinen Banden sammeln sie sich
Geh´n gemeinsam auf die Jagd.â
Wir sahen einander an, ich grinste und sie nickte. Den Refrain übernahmen wir zusammen. Herrgott, wir wussten natürlich, dass dieser Song bei den wenigstens Lehrern auf Begeisterung stieà aber es war allemal besser, als das Gekreische derjenigen, die vor uns gewesen waren.
âHeyâ riefen wir in die Menge. âHier kommt Alex
Vorhang auf â für seine Horrorshow.
Hey, hier kommt Alex
Vorhang auf â für ein kleines bisschen Horrorshow.â
So teilten wir den Songtext zwischen uns auf. Sie sehen, Lorelai, Harley und ich waren in der Lage den Worten âWir rocken das Hausâ einen völlig neuen Inhalt zu geben.
SchlieÃlich klangen die letzten Töne mit Begleitung des Schlagzeugs aus und der Applaus brandete durch den Raum.
âSo.â sagte ich noch. âUnd jetzt kannâs losgehen.â
Ich sollte mich zu weit aus dem Fenster gelehnt haben, denn kaum das wir unseren Klassenraum betreten hatten, schlug unser Tutor, Mr. Johnson, die Tür mit einem lauten Knall zu.
Dean und Sam saÃen zu meinem Ãrger zwischen mir und meinem Zwilling.
âMiss und Miss Black?â
âJa, Mr. Johnson?â erwiderten Lorelai und ich zögernd.
âWas haben Sie sich dabei gedacht, so etwas zu spielen?â
âWieso?â fragte Lorelai.
âSo einenâ¦solche Musik zu spielen?â
Ich runzelte die Stirn. âEs war ein Geschenk. Sie wissen doch, das Alex heute Geburtstag hat, oder nicht?â
âAber als Empfang für die neuen Schülerâ¦â tobte er weiter.
âWieso?â unterbrach Dean ihn gelassen. âSam und ich sind auch nicht schreiend davon gelaufen, oder?â
âSie beide müssen die Söhne von John sein.â
âDas sind wir.â Antwortete Sam und blieb ebenso ruhig, wie sein Bruder. Sehen Sie, ich hätte dank der Blicke schon wieder die Krise gekriegt.
âWillkommen in unserem Profil.â Säuselte jemand gegenüber und mein Blick fiel auf Olivia und Ashley. Die beiden schmachteten Dean und Sam so ungeniert an, dass mir beinahe schlecht wurde.
âDanke.â Bemerkte Sam trocken und Lorelai und ich tauschten einen Blick.
Wir würden es nicht aussprechen, aber das ging zu weit. Sollten sie sich jemand anderen zum anschmachten suchen, die Jungs gehörten zu uns.
Als wir unsere Stundenpläne bekamen, hätte ich am liebsten einmal ganz laut ScheiÃe geschrieen, denn dieses Jahr, konnten Lorelai und ich einander nicht helfen. Im elften Jahrgang hatten wir zwar beinahe den gleichen Stundenplan gehabt, doch da, wo ich als Pflichtfach Hauswirtschaft gehabt hatte, hatte sie Technik gehabt und wenn man schon einen Zwilling hat, kann man das ebenso gut ausnutzen, oder?
Nicht das Lorelai viel besser kochen könnte als ich, aber hey, ich hatte ihr in Technik helfen können und meine Note wäre ohnehin auf 2 Punkte gekommen. 2 Punkte - für die Anwesenheit versteht sich.
Lorelai dagegen hatte im letzten Jahr volle 15 Punkte in Technik bekommen. Und diesmal? Tja, unsere Strategie war wohl durchschaut worden â wir beide saÃen im selben Hauswirtschaftskurs.
Na heiter.
Noch am Nachmittag hielt ich mein Wort und sah mir Deans Wagen an. Ich gestehe, es war ein unglaublich schönes Auto. Wie ein schwarzes Tier, lag es vor mir auf der StraÃe.
âJetzt fang aber nicht an zu sabbern, ja?â spottete Dean, als er mir den Werkzeugkasten in die Hand gab.
Ich besaà vielleicht ein loses Mundwerk, aber ich hielt ein Versprechen, das ich gab und hatte das Herz am rechten Fleck.
âWegen eines Impalas?â erwiderte ich amüsiert und betätigte die beiden Wagenheber.
âNein, wegen mir.â
âBilde dir keine Schwachheiten ein.â
Ich wandte mich zu ihm um und muss gestehen, das mir ein paar Grad wärmer wurde. Er hatte das Hemd ausgezogen und hob amüsiert die Augenbrauen. âWer wird hier schwach, Schätzchen?â
Ich riss mich beinahe mit Gewalt von dem Anblick los, lieà mich auf dem Rollbrett nieder und zog mich unter das Auto. âPass lieber auf die Wagenheber auf, sonstâ¦â
ââ¦bist du flach, wenn du wieder herauskommst? Das wäre aber schade.â
âNein, sonst ist der Wagen hinüber und DAS wäre schade.â Antwortete ich trocken.
Das übliche Spielchen von Fragen und Anreichen begann und es war früher Abend, als ich mich wieder unter dem Auto hervor schob.
âEr müsste einwandfrei laufen. Kann ich die Schlüssel haben?â
âUnd wovon träumst du sonst?â fragte Dean zurück und öffnete die Fahrertür. Ich seufzte, lieà es jedoch dabei bewenden. Ich hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert.
Der Wagen sprang sofort an und ich lehnte mich zufrieden dagegen, als Dean den Zündschlüssel zog und ausstieg.
âZufrieden?â
âWarum kennst du dich mit solchen Dingen so gut aus?â wollte er wissen und ich ging neben dem Werkzeugkasten in die Hocke, um ihn einzuräumen.
âAutos sind die besseren Männer.â
âDu meinst, weil das Tieferlegen schneller geht? Bist du das Machoweib der Familie, oder so?â
âNein, du Idiot.â Sagte ich leise, schob mich an ihm vorbei und ging mit raschen Schritten ins Haus, ohne mich noch einmal nach ihm umzusehen.
Er hatte - wahrscheinlich ohne es zu wissen - einen verdammt wunden Punkt getroffen.
Am Morgen darauf, war ich schlecht gelaunt. Lorelai fragte mich vorerst nicht warum, sie lieà mich meinen Tag anfangen, bis wir im Auto über den Highway zur Schule fuhren.
âWas ist los?â fragte sie, während sie weiter ebenso wachsam auf den Verkehr achtete, wie ich.
âWie kommst du darauf, das etwas nicht in Ordnung ist?â drückte ich zwischen den Zähnen hervor.
âIrgendwas wegen Dean?â
âWie kommst du darauf?â
âVielleicht sehe ich es dir an.â
âTust du nicht.â
âBella, du bist mein Zwilling. Ich weià immer, wenn es dir schlecht geht.â
âSehe ich aus, als würde es mir schlecht gehen?â
Wo sie Recht hatteâ¦
âSehe ich aus, als würde ich mich veralbern lassen?â
âKann ich gerade nicht beurteilen.â
âBella.â Drängte Lorelai und sah mich eindringlich von der Seite an, obwohl sie wusste, wie sehr ich es hasste. âWas ging da ab?â
Ich zögerte, doch ich wusste nur zu genau, dass ich den ganzen Tag keine Ruhe haben würde, wenn ich weiterhin schwieg. Also erzählte ich ihr davon. Sie hörte mir schweigend zu, unterbrach mich nicht, nicht ein einziges Mal. Als ich geendet hatte, fuhren wir gerade auf den Parkplatz der Schule.
Sie stieg aus und zuckte mit den Schultern. âEr wusste es eben nicht.â
âEr hat sich nicht mal bedankt.â Murrte ich und warf mir meine Tasche über die Schulter. âDas hätte er ruhig tun können.â
âDu vergisst da eine feine Kleinigkeit.â
âWas denn?â
âEr ist ein Mann.â
âNa und?â brummte ich und schloss den Wagen ab. âKein Freifahrtschein für schlechte Manieren, oder?â
Lorelai winkte ab und lief mit mir die Stufen zu unserem Klassenraum hinauf. âWas haben wir als erstes?â
âDoppelstunde Mathe.â Murmelte ich und fuhr mir mit einem tiefen Seufzer durch das Haar.
Freitage waren meine offiziellen Hasstage. Zuerst eine Doppelstunde Mathe, dann zwei Stunden Sport und gekrönt wurde das ganze durch 135 gottverdammte Minuten Latein. Lorelai hatte stattdessen Spanisch.
âNa toll.â
âDas kannst du laut sagen.â
Wir lehnten beide an der Heizung, als Olivia und Ashley zu uns kamen. Der aufdringliche Geruch von Parfum war ihnen weit vorausgeeilt und das Platinblond wäre schwerlich zu übersehen gewesen.
âGuten Morgen.â GrüÃte Olivia und ich verdrehte die Augen.
âSprich deutlich, nuschel nicht, lass das falsche Lächeln stecken und sag uns, was du von uns willst.â
âDie beiden Neuen.â Säuselte Ashley und ich sah bereits, wie es Lorelai in den Fingern juckte, ihr eine neue Mimik zu verschaffen.
âWas ist mit ihnen?â fragte ich zurück.
âKönntet ihr mir ein ungestörtes Treffen mitâ¦â
âNein.â unterbrachen mein Zwilling und ich sie im Chor und sie verzog beleidigt das Gesicht.
âEr will dich doch sowieso nicht.â Sagte sie und musterte mich verächtlich.
Es ging also augenscheinlich um Dean.
âKein Wunder.â Warf Olivia ein. âAshley hat mehr in der Bluse als du.â
âNur leider weniger im Kopf.â Schoss Lorelai zurück.
âGar nicht wahr.â Widersprach sie ihr und mein Zwilling lächelte.
âKannst du mir sagen, ob ich Bella oder Lorelai bin?â
Olivia verzog das Gesicht. âDas kann ja wohl niemand.â
âWillst du wetten?â fragte ich und hob den Kopf, als Dean und Sam den Flur hinab auf uns zugingen.
âSam, wer bin ich?â
Er brauchte nur einen kurzen Blick, dann stellte er die Tasche neben mir ab. âBelladonna.â
Ich sah Lorelai kurz an, die sich gegen meine Schulter lehnte und diesen herrlichen Ist-er-nicht-toll-Blick in den Augen hatte.
âDas kann ja jeder sagen.â Zeterte Ashley, aber Sam schüttelte den Kopf.
âIn Lorelais Hosentasche wirst du eine Packung Zigaretten finden. Belladonna ist Nichtraucher.â
Wie aufs Stichwort, zog Lorelai besagte Schachtel hervor und warf ein paar der aufgebrauchten Streichhölzer in den Mülleimer an der Wand.
âAlso wäre das bewiesen.â Bemerkte ich. âBesser Hirn als Brustmasse.â
âTja, Sammy.â Bemerkte Dean spottend. âVon einer BrustvergröÃerung bist du wohl erstmal erlöst.â
Ich warf ihm einen bösen Blick zu, während Lorelai sich ein Kichern verbiss.
Streiche, Liebe und Strategen -
~Loorie~ - 23.01.2009
Genial. Wirklich mal wieder eine FF die Spaà macht. Es zaubert einen ein Lächeln aufs Gesicht und das kommt bei nicht vielen vor...
Mach weiter so.
Lg Loorie
PS: Dank für die Personen beschreibung.... Dean ist heiÃ^^
Streiche, Liebe und Strategen -
cherry 159 - 25.01.2009
Hey
@ ~Loorie~: Dein review erfreut uns immer wieder. es freut uns sehr dass dir die ff gefällt. das mit dem lächeln hast du schon gesagt und du hast recht dean ist ein echtes schnittchen!
Von Sportstunden, Mistkerlen und Männergesprächen
âMr. und Mr. Winchester, würden Sie sich bitte auf den Unterricht konzentrieren?â schalt John seine beiden Söhne, die mit den Gedanken wohl anderswo gewesen waren.
âJa.â murrten beide.
âJa, was?â
âJa, Mr. Winchester.â
Lorelai und ich warfen einander amüsierte Blicke zu, beugten uns dann jedoch rasch wieder über die Aufgaben.
âEntschuldigung?â fragte ich zögernd und John wandte sich zu uns um.
âJa?â
âIch hab den äuÃersten Schrittâ¦â
âOh, den kann ich dir erklären.â Warf Dean ein und Gekicher hob in der Klasse an, während ich so tat, als würde ich ihn ignorieren.
ââ¦der Rechnung noch nicht verstanden.â
Eines musste ich John lassen â er war geduldig.
âDa muss irgendwo ein Fehler sein.â Murmelte Lorelai nachdenklich.
âLass mal sehen.â Wandte Sam ein und beugte sich über meinen Platz hinweg mit gerunzelter Stirn über das Heft.
So wie ich meine Schwester kannte, war die Seite ein einziges Chaos. Ich behielt Recht, aber Sam fand sich ohne irgendein Problem durch ihre Rechnung hindurch und tippte schlieÃlich auf die letzte Zeile.
âDu hast vergessen die Wurzel zu ziehen, siehst du? Hier.â
âOh.â Murmelte mein Zwilling und spielte nachdenklich mit einer ihrer Haarsträhnen. âDas versteh ich aber immer noch nicht.â
Sam lachte leise und tauschte den Platz mit mir, um ihr die Aufgabe in allen Einzelheiten zu erklären. Oh ja, in allen Einzelheiten und noch viel genauer.
Dean sah mich amüsiert von der Seite an. âUnd, hast du Mathe auch nicht verstanden?â
âNein.â Antwortete ich ehrlich. âAber ich brauche deine Hilfe nicht.â
War ich nun stolz, stur oder beides?
Was auch immer.
âWas meinst du?â spottete er und kippelte mit dem Stuhl nach hinten. âWie viele von den anderen Mädchen würden sich um Nachhilfestunden von mir reiÃen?â
Wenn er spielen wollteâ¦
âRechne es dir aus.â Sagte ich kalt, stand auf als es klingelte und nahm meine Tasche. Ich musste dankenswerterweise zur Turnhalle. Auch Sam erhob sich und wir verlieÃen den Klassenraum.
Lorelai hatte jetzt Physik.
âBella?â
Wir liefen gerade ein paar Runden zum aufwärmen, als Sam mich mühelos einholte.
âWas denn?â
âWas ist Lorelai für ein Mensch?â
Ich musste lachen und band mir im Laufen das Haar neu zusammen. Menschen die Drumherum redeten, waren mir generell zuwider, Sam fragte wenigstens gleich.
âSie ist sehr chaotisch.â Sagte ich. âAber die beste Schwester, die ich je hätte haben können.â
âSie scheint sehr humorvoll zu sein.â
âDas ist gar kein Ausdruck.â
âIrgendwelche psychotischen Exfreunde, von denen ich wissen müsste?â fragt er.
âOh, du machst dir keine Vorstellungen.â
âIm Ernst?â wollte er beinahe besorgt wissen aber ich schüttelte nur den Kopf und lachte.
âNein, so schlimm war es nicht. Sie waren 1 ½ Jahre zusammen, dann wurden sie einander müde und haben sich getrennt.â
âIch verstehe.â
âDu überrascht mich.â Sagte ich und versuchte regelmäÃig zu atmen, um das Gespräch nebenher noch weiter führen zu können.
âWieso?â fragte er zurück.
âWeil du nicht die typischen Fragen stellst.â
âWas zum Beispiel?â
Ich musste lächeln. âIhre Lieblingsblumen oder so was in der Art.â
Sam schüttelte den Kopf. âDas finde ich schon selbst heraus. Mädchen sind langweilig, wenn man im Voraus alles über sie weiÃ.â
Ich konnte sagen was ich wollte, diesmal hatte mein Zwilling sich den Richtigen ausgesucht. Sam war so aufrichtig und ehrlich, wie Dean... ähâ¦ja, was eigentlich? Gemein und idiotisch?
Lassen wir es dabei bewenden, bis mir etwas anderes einfiel.
Ich atmete regelmäÃig und sieh einer an, das funktionierte sogar. Sam lief vollkommen gelassen neben mir her, kein Wunder, war er doch mindestens 10, wenn nicht mehr cm gröÃer als ich.
Das gab sicherlich ein schönes Bild.
Kurz darauf trennten sich Leistungs- und -Grundkurs und ich folgte Harley in die andere Halle. Dieses Jahr schienen wir uns einen Schwerpunkt aussuchen zu können und mit einem amüsierten Lächeln, wählte ich Karate.
Wir würden sehen, wer sich mit mir anlegen wollte.
Immer her damit.
âLorelai?â
âJa, Dean?â
âWarum ist deine Schwester soâ¦â
âSo was?â fragte sie zurück und runzelte die Stirn, als sie etwas in ihrem Physikbuch suchte.
âJa, soâ¦soâ¦so eben.â
Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. âWenn du mir sagen könntest, worauf genau du hinaus willst, könnte ich dir antworten.â
âSoâ¦abweisend?â
Er sprach es aus, als könnte das überhaupt nicht sein, als werde er in diesem Augenblick von der Erkenntnis erschlagen, das es Frauen auf Erden gab, die ihn nicht umwerfend fanden.
Mein Zwilling hob die Augenbrauen und sah ihn mit dem strengen Blick unserer Mutter an. âDu hättest sie kein Machoweib nennen dürfen.â
Ihm verrutschte einen Augenblick lang das Lächeln. âDas hat sie dir erzählt?â
âWir sind Zwillinge.â Antwortete Lorelai darauf nur. âWir erzählen uns alles.â
âHat sie dir auch etwas über mich erzählt?â
Wie war das mit der männlichen Arroganz?
âDas du dich nicht dafür bedankt hast, das sie deinen Wagen in Ordnung gebracht hat, zum Beispiel.â
Kurzes peinliches Schweigen.
âWarum ist sie so sauer auf mich?â
Lorelai sah ihn empört an. âDu hast sie ein Machoweib genannt.â
âSo was steckt sie doch weg.â Erwiderte Dean und sah sie misstrauisch an. âOder ist da irgendwas, das ich nicht weiÃ?â
âIntelligenzbestie.â Spottete Lorelai und wechselte die Patrone ihres Füllers.
âWieso?â
âSo nennt man jemandenâ¦â
âDas meine ich nicht.â Unterbrach Dean sie. âWas ist mit Bella passiert?â
âWoher soll ich das wissen?â wich Lorelai aus.
âIhr seid Zwillinge.â Echote Dean trocken. âIhr erzählt euch alles.â
Der Punkt ging an ihn.
âEs geht dich nichts an.â Erwiderte meine Schwester. âUnd Bella würde mir den Hals umdrehen, wenn ich dir irgendwas erzähle.â
âUnd wenn sie es gar nicht erfährt?â
âSie ist meine Schwester.â Betonte Lorelai. âDu würdest mir auch nichts über Sam erzählen, was mich nichts angeht.â
âUnd wenn doch?â
In diesem Augenblick hätte ich schwören können, dass ihre Ohren länger wurden.
âWürde ich trotzdem nichts sagen.â Die Antwort kam ein klein bisschen zu hastig.
âIch mag deine Schwester.â Sagte Dean.
âIch auch.â
âDas freut mich.â
âUnd mich erst.â
âErzähl schon.â
âNein.â
âWarum nicht?â
âHast du mir nicht zugehört?â
âHaben Sie mir zugehört?â
âWas?â Dean und Lorelai sahen einander verständnislos an und zuckten zusammen, als ihre Physiklehrerin die Kreide nach ihnen beiden warf.
âFühren Sie Ihr Gespräch bitte drauÃen weiter.â
âNa toll.â Murrte Lorelai und lehnte sich beleidigt gegen die Heizung, als die Tür hinter Dean geschlossen wurde. âRausgeflogen am ersten Tag.â
âFreu dich doch.â
âWorüber denn?â fuhr Lorelai ihn an.
âJetzt hast du alle Zeit der Welt, mir etwas über deine Schwester zu erzählen.â
âDen gottverdammten Teufel werde ich tun!â
Die Sportstunde war zu Ende und ich ging trotz des Erfolgs erledigt in die Umkleide zurück. Ich hatte mich mit den meisten Jungs aus unserem Kurs angelegt â und alle hatten die Matte geküsst.
Okay, meine Wut auf Dean hatte nachgelassen â woher das wohl kommen mochte? â aber ich war trotzdem nicht scharf darauf, ihm über den Weg zu laufen.
Als ich die Halle verlieÃ, sah ich Sam nirgendwo, deswegen warf ich mir meine Tasche über die Schulter und ging über den Schulhof zurück. Wollte es zumindest, denn dann hörte ich die Stimme von Alex und Josh, seinem Gegenstück was W. w. B. t. anging.
Sie beide klangen unruhig und ich musste zu meinem Bedauern nicht lange überlegen, was der Grund dafür war.
Einer der gröÃeren Jungen stand bei ihnen und war anscheinend drauf und dran, sie als Punchingbälle zu benutzen.
âHey, Nathan.â Rief ich und spürte wie meine Züge sich verhärteten, als er sich zu mir umdreht.
Er war mein Exfreund und alles andere als ein angenehmer Mensch.
Ein höhnisches Lächeln zog sich über seine Lippen. âBella.â
âLass sie in Ruhe.â
âSeit wann stehen Machoweiber wie du auf Freaks?â
âVon dem gröÃten habe ich mich zum Glück getrennt.â Antwortete ich kalt und spürte beinahe, wie sein Zorn gröÃer wurde.
Toll, Belladonna. Lass uns heute doch mal jeden beleidigen, den wir treffen.
âWer hat sich von wem getrennt?â ein verächtliches Lächeln umspielte seine Lippen.
âTagelang konntest du mir nicht in die Augen sehen. Warum? Damit ich nicht sehe, das du weinst?â
âDas geht dich nichts an.â Sagte ich nur. âIch will, das du die zwei in Ruhe lässt.â
âDu lenkst vom Thema ab.â Erwiderte Nathan.
Ich wollte gar nicht wissen, wie viele Zuhörer wir bereits hatten. Von Fern her, sah ich die Haarfarbe meiner Schwester in der Sonne blitzen. Natürlich, sie musste auf dem Weg zur Sporthalle sein.
âUnd was ist das Thema?â spottete ich und hoffte doch, das er den Mund halten würde. Geh, dachte ich nur. Geh einfach.
âWarum wundert es dich denn, dass ich mir lieber Ashley geholt habe? Die liegt unter etwas anderem als Autos.â
Ich zuckte mit den Schultern. âJa, nur bin ich sicher, das Ashley weniger drauf hat, als deine alte Schrotlaube. Die konntest du ja ohne mich auch nicht tiefer legen.â
Wie es passiert war, wusste ich später nicht zu sagen aber plötzlich zuckte ein brennender Schmerz durch mein Gesicht, ich schlug mit dem Kopf im Fallen gegen das Geländer der Treppe.
Gewöhnlich hatte ich glänzende Reflexe, doch ich hatte seinen Faustschlag nicht kommen sehen.
âDu Mistkerl!â knurrte jemand und als sich die vertrauten Hände meiner Schwester an meine Schultern legten, kam bei mir an, das Nathan mit einer blutigen Nase zurückstolperte und Dean zornig vor ihm stand.
âSuch dir jemanden in deiner GröÃe.â
Einer von Nathans Freunden kam dazu und wie aus dem Boden gewachsen, war auch Sam an der Seite seines Bruders.
âBella!?â
Ich hörte sie kaum und versuchte vorerst die Reaktionen von Fingern, Armen und Beinen wieder in die richtige Richtung zu bringen.
âBella, hörst du mich!?â
Die Wut in der Stimme meiner Schwester überschlug sich fast, doch ihre Sorge um mich, schien gröÃer zu sein.
âJa.â murmelte ich schlieÃlich und blieb vorerst auf den kalten Steinen sitzen, um meine Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
âSchluss jetzt!â
Ich war gerade auf den Beinen als ich sah, wie John in die Prügelei hineinplatzte und ihr ein schnelles Ende bescherte.
âIhr beide!â fuhr er Nathan und den anderen Jungen an. âIns Lehrerzimmer, sofort!â
âAberâ¦â
âKeine Widerrede!â
Die beiden zogen schweigend ab. Die Nasen und Unterlippen sahen ziemlich blutig aus.
âDadâ¦â hob Dean an, wurde jedoch von seinem Vater resolut unterbrochen.
âEiner von euch schlimm verletzt?â
âNein, aberâ¦â wandte Sam ein.
âIhr beide fahrt jetzt auf der Stelle nach Hause. Darüber reden wir später.â
âMr. Winchester.â Sagte ich und trat schwankend mit Lorelai zusammen zu ihnen. âEs war meine Schuldâ¦â
âDas spielt keine Rolle. Dean und Sam fahren nach Hause und du gehst mit deiner Schwester rauf ins Krankenzimmer.â
âDas geht schon.â Sagte ich, doch das taube Gefühl das mein Gesicht herauf kroch, straften meiner Worte Lügen.
âGeht schon.â
âIchâ¦â
âBella.â Mahnte mein Zwilling und zog mich den kalten Schulhof hinunter.
Ob ich nun wollte oder nicht, sie hatte Recht. Meine linke Gesichtshälfte schwoll bereits an und brannte scheuÃlich.
Ich bin eigentlich Pazifistin aber hoffentlich hatte Dean ordentlich zugeschlagen.
âTut es sehr weh?â fragte Lorelai besorgt und ich schüttelte unter dem groÃen Eisbeutel den Kopf.
âHalb so wild.â
âOh, dieser verfluchte Mistkerl.â Wütete sie und ging zornig auf und ab. âDas passt mal wieder zu seinem miesen Charakter.â
âHaben die Jungs was abgekriegt?â
âDas will ich doch hoffen.â
âNein, ich meine haben Dean und Sam abgekriegt?â
Lorelai schüttelte den Kopf. âNicht viel, glaube ich. Ich habe nicht viel mitgekriegt, ich war um dich zu sehr besorgt. Was ist eigentlich passiert?â wollte sie so plötzlich wissen, das sich mir ein leises Lachen entrang, ehe ich wieder ernst wurde.
âEr hat Alex und Josh mal wieder fertig gemacht.â Murmelte ich und setzte mich auf. In meinem Kopf drehte sich alles und ich lieà mich rasch wieder auf die Liege sinken.
âUnd du musstest den Helden spielen.â
âHättest du was anderes gemacht?â murrte ich.
âWahrscheinlich nicht.â Gab mein Zwilling zu und ich nickte.
âSiehst du?â
Einen Augenblick herrschte Stille, in dem Lorelai auf und ab ging, um ihrem Ãrger auf Nathan Luft zu machen.
âEr hätte es nicht tun müssen.â Sagte ich schlieÃlich und mein Zwilling sah mich an.
âWas meinst du?â
âIch habe Dean nicht darum gebeten, mir zu helfen.â
Sie seufzte und setzte sich neben mich auf die Liege. âEr hat es trotzdem getan.â
âWarum?â
Lorelai zuckte in einer geschmeidigen Bewegung die Schultern. âEr war stinksauer und warum er es getan hat, ist mir egal. Er hat es getan, das reicht mir schon.â
âMir aber nicht.â Murmelte ich und warf einen nachdenklichen Blick aus dem Fenster.
âOkay, was war da los?â fragte Sam, als Dean den schwarzen Impala den Highway hinab jagte.
âEr hat sie geschlagen.â Knurrte er und die Wut war so groÃ, das sie beinahe greifbar war. âDer Mistkerl hat es gewagt sie zu schlagen.â
âUnd deswegen hast du dich revanchiert.â Eine Feststellung, keine Frage.
âJa.â antwortete Dean einfach.
âGut, dann habe ich mich diesmal wenigstens nicht geschlagen, weil du jemanden provozieren musstest.â
âWürde ich das je tun?â
Sam warf ihm einen Blick von der Seite zu, schwieg jedoch. Wie oft hatten die zwei sich schon mit irgendwem geprügelt, weil Dean den Mund nicht hatte halten können?
Sam lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen. âDas wird noch ordentlich Stress mit Dad geben.â
âUnd wenn schon.â
âWhoa. Wirst du krank oder so?â fragte sein Bruder überrascht.
âWieso?â fragte Dean zurück und warf einen Blick in den Rückspiegel, als er rückwärts die Auffahrt hinauf fuhr.
âDu würdest aus dem Fenster springen, wenn Dad es von dir verlangen würde und jetzt ist es dir egal?â
âUnd?â
Sam sah seinen Bruder mit einem amüsierten Lächeln an. âBella hat dir den Kopf verdreht, was?â
âBlödsinn.â Antwortete Dean und stieg aus dem Auto.
âAch nein?â
âNein, Sammy. Ich erzähle ihr jedenfalls nicht, was für zarte Hände sie hat.â
Sam grinste und warf die Beifahrertür des Impalas zu. âStimmt, dazu fehlt dir auch die Feinfühligkeit.â
âKomm, ich kann sie alle haben.â
âRichtig.â Antwortete Sam trocken. âUnd deswegen willst du Belladonna.â
âIst doch gar nicht wahr.â
âIst es doch.â
âIst es nicht.â
Dean öffnete die Haustür und stieà fast mit seiner Mutter zusammen, die das Auto wohl gehört haben musste.
âOh, Gott. Was ist denn mit euch passiert?â entfuhr es ihr und Sam seufzte.
âHalb so wild.â
Review wie immer gern gesehen.
Streiche, Liebe und Strategen -
~Loorie~ - 25.01.2009
Soo neues Kapitel bedeutet auch neues Feddback von mir....
Ein schönes Kapitel, man hat ein bisschen mehr Einblick bekommen, warum Bella so abweisend war. Wenn man mal schlechte Erfahrung gemacht hat, dann ist es einfach so. Aber ich glaube Dean hat einige Pluspunkte gesammelt, als er sie verteidigt hat.^^
Von so jemanden würde ich mich auch gerne verteidigen lasse, miau... Sorry ich bin vom eigentlichen Thema abgeschweift.
Lorelai und Sam geben auch ein süÃes Paar ab, ok sie sind noch kein Paar. Aber ich bin mir sicher, dass sie das bald ändern wird.
Lg Loorie
Streiche, Liebe und Strategen -
cherry 159 - 28.01.2009
es ist mittwoch und hier bin ich wieder
@ ~Loorie~: ich kann eigentlich nur danke für das review sagen. denn den rest wirst du selbst sehen. ich wünsche dir viel spaà beim neuen chap.
und allen anderen die es lesen auch und ich hoffe ihr hinterlasst mir mal ein review so wie die liebe ~Loorie~
Von Pflastern, Küssen und groÃen Schwestern
âDas ihr Winchesters alle gleich sein müsst.â Grummelte Mary, während sie die aufgesprungene Lippe ihres ältesten Sohnes versorgte.
âAberâ¦â
âHalt still und vor allem, halt den Mund.â
Dean schmollte, aber er schwieg, während Sam sich einen Kühlbeutel auf den leichten Riss an der Wange drückte. Dazu würde Mary gleich noch kommen.
âWer von euch hat diesmal den Helden gespielt?â
âWer sagt dennâ¦â warf Dean ein, doch ein Blick seiner Mutter lieà ihn verstummen.
âEs geht dabei doch immer um ein Mädchen. Also, wer ist es diesmal?â
âDu kennst sie nichtâ¦â versuchte Dean sich herauszureden, doch Sam war gnadenlos.
âBelladonna.â
Mary hielt in der Bewegung inne und sah ihren ältesten Sohn mit hochgezogenen Augenbrauen an. âDiesmal hat sie wenigstens Verstand.â
Darauf wäre Dean sicherlich etwas eingefallen, wenn John in diesem Moment nicht nach Hause gekommen wäre.
âWas ist heute passiert?â fragte er sofort.
âDean hat Bella beschützt, das ist alles.â Antwortete Sam und sah seinen Vater mit ungetrübter Ruhe an.
âUnd deswegen musstest du gleich eine Prügelei vom Zaun reiÃen?â fuhr John seinen ältesten Sohn an.
âEr hat sie geschlagen.â Sagte Dean ebenso aufgebracht wie sein Vater es war. âDad, der Mistkerl hat Bella geschlagen.â
âUnd ihr habt euch in Schwierigkeiten gebracht.â
âJohn.â Sagte Mary mit derartiger Sanftheit in der Stimme, dass sie sämtliche Spannungen auflöste. âIch glaube, du solltest es dabei bewenden lassen.â
John seufzte, nickte jedoch. âGeht nach oben und erledigt eure Hausaufgaben.â
Die beiden Türen im ersten Stockwerk waren noch nicht ganz zugeschlagen, als Mary ihren Mann mit einem Lächeln ansah. âGibâs zu, du bist stolz auf die beiden.â
John nickte unmerklich. âDas bin ich.â
Mr. Johnson hatte uns â trotz meines Protests â nach Hause geschickt, nachdem er mir ins Gesicht gesehen hatte.
Mürrisch jagte ich den roten Scirocco die StraÃe hinunter und seufzte, als der Song âManchmal haben Frauenâ durch das Auto klang.
Ironie ist etwas Dummes.
Lorelai drückte auf einen der Knöpfe und lächelte amüsiert, als stattdessen das Lied âIch bin ein Mannâ erklang.
âÃrger dich nicht, Bella.â Sagte sie. âEs ist gut, das Johnson uns nach Hause geschickt hat.â
âWarum?â murmelte ich und überholte einen silbergrauen BMW. âWeil du deine Hausaufgaben nicht hattest?â
âJa, deswegen auch.â Antwortete mein Zwilling und streckte sich entspannt auf dem Sitz aus.
Ich schwieg daraufhin nur und genoss die kurze Stille.
âWillst du wissen, was ich denke?â fragte sie schlieÃlich.
âWeià ich das nicht längst?â
âEs ärgert dich doch am meisten, das du dich bei ihm bedanken musst.â
âWer sagt, das ich das vorhabe?â
âIch.â
Ich grummelte vor mich hin und parkte schlieÃlich rückwärts ein. âDas frisst mich jetzt irgendwie an.â
âDas war mir klar.â Antwortete sie schlug die Tür des Autos zu. âAch, wie herrlich wird es sein, wenn ich meinen Führerschein wieder habe.â
âDen bekommst du erst zu Weihnachten.â Kicherte ich und fing mir einen bösen Blick.
âSolange kann ich mir ja deinen ausleihen.â
Bevor Sie fragen â ja, das würde sie wirklich tun.
âWenn ich dich erwischeâ¦â
ââ¦machst du mir das Frühstück?â
âZwinge ich dich Tomatensaft zu trinken.â
Wie nicht anders zu erwarten war, regte sich unsere Mutter schrecklich über Nathan auf â und war Dean und Sam sogar dankbar.
Nicht das ich Nathan nicht vollends fertig gemacht hätte, wenn ich wieder auf den Beinen gewesen wäreâ¦aber trotzdem.
Auch Jason war stinksauer. Herrgott, das war als groÃer Bruder sein gutes Recht.
Erst am späten Abend, als Lorelai und ich unsere Hausaufgaben beendet hatten, wurde ich ein wenig unruhig.
Mein Zwilling wusste genau warum und wartete scheinheilig, bis ich von selbst damit heraus rückte.
Sind Geschwister nicht was Schönes?
âWie spät ist es?â fragte ich schlieÃlich und Lorelai sah auf die Uhr. Nicht, das sie das nicht schon vorher getan hätte, aber das gehörte zum Spielchen dazu.
âKurz vor neun.â
Ich warf einen Blick aus dem Fenster und seufzte. âNa schön, du hast gewonnen.â
âIch weià gar nicht, was du meinst.â Sagte sie scheinheilig und ich stand grinsend auf.
âGut, dann kannst du ja hier bleiben.â
âWie, du nimmst mich nicht mit?â
âDu weiÃt doch gar nicht, was ich meine, oder? Dann musst du ja auch nicht mitkommen.â
Sie sah mich spottend an. Ich lachte und öffnete die Tür ihres Zimmers. âJa, willst du nun mitkommen, oder nicht?â
âBlöde Frage.â Murmelte sie, schnappte die Bluse die über dem Stuhl hing und folgte mir in die Dunkelheit.
Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich zögernd, wie eine verknallte Grundschülerin das Haus verlieÃ. Nicht das es Lorelai anders gehen würde â sie war genauso hibbelig wie ich und kicherte laufend â aber das hierâ¦hm.
SchlieÃlich erklärte ich mich selbst für ein Kleinkind und klingelte. Als Mary öffnete, war ich wieder die Ruhe selbst.
âOh, Bella, Lorelai. Kommt doch herein.â
âDanke, Mrs. Winchester.â Sagte Lorelai höflich aber sie winkte ab.
âIhr könnt mich Mary nennen. Wie geht es dir, Bella?â wechselte sie überraschend das Thema und ich lächelte schwach. âNur ein Kratzer, nichts schlimmes.â
âWas kann ich für euch tun?â
âWir wollten wissen, wie es Dean und Sam geht.â Sagte Lorelai offen. Sehen Sie, noch so ein Mensch, der direkt ansprach, was er wollte. âSie sind wegen unsâ¦â
ââ¦wegen mirâ¦â unterbrach ich.
ââ¦wegen UNS in Schwierigkeiten geraten.â Beendete mein Zwilling.
Mary lächelte und nickte. âSie müssten oben sein. Nur zu, ich hoffe nicht, das sie euch beiÃen werden.â
Mir entrang sich ein Grinsen, als ich mit Lorelai zusammen die Stufen hinauf ging.
Wie leise wir auf einmal warenâ¦wie die Einbrecher, stahlen wir uns durch das fremde Haus.
Wir mussten gerade am Treppenabsatz angekommen sein, als Lorelai mir zunickte. Ich seufzte, gab jedoch nach.
âDean?â rief ich und beinahe war zu hören, wie die Stille Gestalt annahm.
âWir sind hier.â Antwortete jemand und Lorelai öffnete die Tür zu ihrer linken.
Die zwei schienen es ebenso wie wir zu halten, denn Dean hatte sich auf dem Sofa ausgestreckt, während Sam am Schreibtisch saà und bis jetzt etwas nachgesehen haben musste.
âWas macht ihr denn hier?â fragte er überrascht und drehte sich mit dem Stuhl zu uns um.
Mein Zwilling lächelte zögernd. Sie wissen schon, dieser herrlich verlegene Augenaufschlag von unten, der alles im Umkreis von 10 Metern zum schmelzen bringen soll.
Muss ich sagen, dass sie Erfolg hatte?
âWir wolltenâ¦â ich riss mich zusammen und stellte mich dem amüsierten Blick der dunklen Augen. ââ¦nach euch sehen.â
âWie kommst du denn dazu?â spottete Dean und ignorierte gekonnt das genervte Aufseufzen seines Bruders.
âMum kommt nach Hause.â Bemerkte Lorelai plötzlich und ich sah auf.
âOh Gott, wir sollten eigentlich da sein.â
Die zwei erhoben sich. âIst schon gut.â Sagte Sam und lächelte meinem Zwilling zu. âWir bringen euch eben noch rüber, damit sie weiÃ, wo ihr wart.â
Dean und ich wechselten kein Wort, während wir die Stufen hinab stiegen. Lorelai und Sam dagegen unterhielten sich munter über dies und jenes und flirteten so ungeniert, das selbst Mary die Augenbrauen hob, als wir uns an ihr vorbei nach drauÃen schoben.
Wir nickten Catherine zu, die mit den Gedanken natürlich wieder ganz woanders war.
âGute Nacht.â Sagte Lorelai, die schon halb die Tür geöffnet hatte. Sam lächelte, küsste sie kurz auf die Wange und ging.
Sie wurde einen Moment lang still, dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus und sie ging als erstes ins Haus.
Blieben noch Dean und ich. Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
âUnd was genau wolltest du nun, Prinzessin?â
Ich überging den Seitenhieb, riss mich zusammen und sah ihn offen an. âDanke.â
âWofür?â
âFür die Hilfe.â Brachte ich zwischen den Zähnen hervor und er sah mich spottend an.
âWenn dich jemand anpackt, dann bin ich das.â
Und ich wollte freundlich sein? So viel dazu.
Trotzdem.
âWie wäre es mit einem Kuss als Wiedergutmachung?â
Ich musste lachen. âWie wäre es, wenn ich das Machoweib als Wiedergutmachung einfach vergesse?â
Er trat einen Schritt auf mich zu, hob die Hand und strich leicht über meine geschwollene Wange. âDas wäre ein Anfang.â
Als er sich zu mir neigte, legte ich ihm mit einem amüsierten Lächeln einen Finger auf die Lippen. âKennst du das Märchen vom Froschkönig nicht?â
âKüss mich, dann werde ich ein Prinz.â Antwortete er und ich sah ihn so überrascht an, das er begann zu lachen.
âDarauf fällt mir jetzt nichts ein.â Sagte ich ehrlich.
âMir schon.â Erwiderte Dean, hob mein Kinn an und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
âTräume süÃ, Prinzessin.â
Ohne ein weiteres Wort wandte er sich um und folgte seinem Bruder.
Erst als ich die Haustür verdattert hinter mir schloss und hörte, wie mein Zwilling glücklich kichernd durch den Flur hüpfte, wurde mir bewusst, dass er mich einfach stehen gelassen hatte.
Ich lag nachts noch wach, konnte nicht schlafen und stand schlieÃlich auf. Mit einem Buch und ein paar Kerzen setzte ich mich auf die Rundung vor dem Fenster, die schon immer gepolstert gewesen war und begann zu lesen.
Unser Vater hatte schon früher immer gesagt, dass das Lesen im Halbdunkel mir nicht gut tun würde - ich hatte es trotzdem getan.
Irgendwann würde ich deswegen vielleicht eine Brille tragen müssen, aber hey, nobody is perfect. Ich sag´s nicht weiter, wenn Sie es ebenso halten.
Warum auch immer, der Kuss hatte mich ein wenig aus der Fassung gebracht. Es stimmte schon, mit Nathan hatte ich kein Glück gehabt - das zeigte mein Spiegelbild mir spätestens jetzt â aber so wie Dean hatte er mich nie geküsst.
Okay, er war eben weder zärtlich noch sanft gewesen aber da warâ¦verstehen Sie, da war einfach etwasâ¦das ich nicht betiteln konnte.
Es war wieâ¦wieâ¦Strom, der durch meine Blutbahn jagte und die Funken auf meinen Lippen tanzen lieÃ, auch wenn der Nachdruck der Berührung längst verklungen war.
Ob Lorelai sich wohl auch so fühlte?
Ich war drauf und dran aufzustehen, als ich bemerkte, was ich tun wollte.
Warum sollte ich sie jetzt wecken?
Um ihr die Widersprüche zu erklären, die sich in mir auftaten? Die Abgründe zu erforschen, die ich nicht erkunden wollte? Oder doch nur, um das wissende Lächeln meines Zwillings zu sehen, das sich nach und nach zu einem Grinsen ausbreiteten würde?
Nein, ich würde sie nicht wecken.
Ich nahm meine Decke und setzte mich ans Fenster. Das gepolsterte Sofa verlieh mir dieselbe Sicherheit, wie einem kleinen Mädchen das Bett.
Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn ich hörte schon nicht mehr, wie die Tür meiner Schwester sich öffnete.
Auch sie konnte nicht schlafen und stieg die Stufen in den Flur hinunter. Sie trug nur den Schlafanzug und die Strickjacke darüber, die sie letztes Jahr zu Weihnachten von unserer GroÃmutter bekommen hatte.
Ich konnte diese Jacken nicht tragen, denn die Wolle juckte auf der Haut zu sehr. Es hatte mich fast verrückt gemacht.
Lorelai jedoch trug sie gern und setzte sich nun schweigend auf die Hollywoodschaukel, die auf der Veranda stand. Es war knapp vier Uhr am Morgen.
Sowohl sie als auch ich hatten natürlich Erinnerungen an unseren Vater. Sie hatten manchmal zusammen dort gesessen und über die Dinge gesprochen, die mein Zwilling noch tun wollte.
Pläne, Wünsche, Hoffnungen.
Makaber, wenn ich daran dachte, das Jonathan keine vier Monate danach starb.
Sie hatte ebenso an ihm gehangen, wie ich. Jason hatte sich nie gut mit ihm verstanden. So saà mein Zwilling dort und lieà die Gespräche Revue passieren.
Es war ein heiÃer Sommertag gewesen, als sie auf die Frage gekommen waren, was Lorelai einmal werden wollte. Das Thema war damals noch in weiter Ferne gewesen, denn unser 10 Geburtstag, war kaum zwei Wochen her.
âLorelai?â
âJa, Dad?â
Ist es nicht seltsam, wie naiv ein Kind ist? Sie sind immer ehrlich, in der festen Ãberzeugung, dass ihnen niemand etwas Böses will.
âWas willst du einmal werden?â
Das kleine Mädchen, das meine Schwester einmal gewesen war, dachte angestrengt nach, dann lächelte sie. âAnwältin.â
âWarum?â fragte unser Vater leise lachend. âWeil deine Mum es auch ist?â
âNein.â Antwortete sie fröhlich. âWeil ich dann nichts falsch machen kann.â
âWie kommst du darauf?â
Die kindliche Ãberzeugung war ihrem Gesicht deutlich anzusehen. âWeil Mum auch immer nur böse Menschen anklagt.â
âSo einfach ist das nicht, mein Schatz.â
âWarum nicht?â wollte sie wissen und versuchte ihre Ordnung wieder ins Lot zu bringen. In diesem Punkt waren sie und ich einander auch ähnlich. Wir beide hatten unsere Auffassung von manchen Dingen. Wir waren zwar bereit zuzuhören, aber wenn jemand durcheinander brachte, war für uns selbstverständlich war, brauchten wir einen Moment um die Basisgleichung wieder herzustellen.
âManchmal muss sie jemanden anklagen, nur weil der Verdacht besteht.â
Lorelai überlegte einen Augenblick lang. âDas finde ich nicht richtig.â
Jonathan lachte und strich ihr durch das kastanienbraune Haar. âDas ist es manchmal auch nicht.â
âAber warum klagt Mum sie dann an?â bohrte Lorelai weiter.
âWeil sie keine andere Wahl hat.â
âMan hat immer eine Wahl.â Hielt mein Zwilling dagegen.
Daran können Sie sehen, das KlugscheiÃer schon von klein auf so sind.
âDas wirst du verstehen, wenn du groà bist.â Hatte unser Vater geantwortet.
Ãber die Erinnerungen hinweg, war Lorelai eingeschlafen.
Es musste kurz nach acht Uhr früh sein, als mich das Geklingel an der Tür aus dem Schlaf riss. Ich wollte mich gerade auf die andere Seite meines Bettes drehen, als ich von der Fensterbank fiel und hart auf den kalten Dielen aufkam.
Hellwach hastete ich die Stufen hinunter, denn die offene Zimmertür meiner Schwester machte mir Sorgen.
Ich riss die Haustür auf. âWas ist passiert?â
Sam schob sich mit der schlafenden Lorelai auf dem Arm an mir vorbei. Sie war eiskalt und durchgefroren.
âSie hat drauÃen auf der Hollywoodschaukel gesessen.â Sagte Sam.
âIch mach ihr â¦einen Tee.â Antwortete ich. âIhr Zimmer ist das rechte gegenüber der Treppe.â
âOkay.â Ohne ein Wort stieg er die Treppe hinauf.
âGeht das bei euch immer so ab?â spottete jemand von der Tür her und ich hob den Kopf. Dean lehnte im Türrahmen und musterte mich beinahe kalt. Ich konnte nicht sagen warum, aber allein die Art, wie er mich ansah, machte mich zornig.
âWas meinst du damit?â
âSie beschützt dich und du versagst auf ganzer Linie?â
âVorsicht.â Sagte ich kalt.
Er sollte wirklich den Mund halten, denn er traf einen verdammt Wunden Punkt.
âWieso?â fragte er verächtlich. âWeil du nicht einmal auf deine kleine Schwester aufpassen kannst?â
âDu hast doch keine Ahnung.â Knurrte ich und ging in die Küche.
Es war nicht das erste Mal, das Lorelai dort drauÃen gesessen hatte. Das tat sie öfters aber es war noch nie passiert, dass ich sie nicht herein geholt hatte.
Wenn Winter gewesen wäre, hätte es böse enden können.
Ob es mir nun passte oder nicht, Dean hatte Recht. Ich musste besser auf sie aufpassen.
âAch nein? Sie legt sich wegen dir mit einem Lehrer an und du kriegst es nicht mal mit, wenn sie sich auf der Veranda den Tod holt?â
âRaus.â Sagte ich und die Ruhe die in meinem Tonfall lag, war mehr als bestimmend.
âWeil du die Wahrheit nicht verträgst?â
âRAUS!â
Er ging und das war gut für ihn.
Ich erinnerte mich noch gut an eine Szenerie mit unserem Vater.
Lorelai und ich waren allein zu Hause gewesen. Mum war in einer Verhandlung, Jonathan hatte Jason zum Angeln mitgenommen.
Ich war älter als Lorelai â zwar nur dreizehn Minuten â aber das spielte keine Rolle. Ein Instinkt, nichts weiter, das mich dazu antrieb meinen Zwilling zu beschützen.
Wir hatten im Keller gespielt, obwohl unsere Eltern es ausdrücklich verboten hatten. Wir mussten 5, vielleicht 6 gewesen sein.
Die Treppe die hinunter führte war morsch, das hatte Jason uns erklärt aber wir hatten nicht hören wollen. Lorelai war vor mir die Stufen hinab gesprungen â wir hatten Fangen gespielt â und war durch das alte Holz gebrochen. Ich konnte heute nicht mehr sagen, wie tief sie gefallen war, doch sie hatte sich damals das Sprunggelenk gebrochen.
Als unser Vater nach Hause gekommen war, hatte er wohl gleich gespürt, dass etwas nicht stimmt und hatte laut nach uns gerufen. Ich hatte versucht meine Schwester wieder nach oben zu bringen, doch nachdem ich durch das Loch nach unten geklettert war, waren wir nicht mehr nach oben zurückgekommen.
Jonathan hatte den Krankenwagen gerufen, doch bis wir beide aus dem dunklen Keller gekommen waren, war mein Zwilling schon bewusstlos. Ihre Haut war auch damals bitterkalt gewesen.
âWas hast du dir dabei gedacht?â hatte Jonathan mich angefahren. âDu hättest auf sie aufpassen müssen. Du bist ihre groÃe Schwester.â
Von da an hatte ich sie nur selten aus den Augen gelassen. Nach seinem Tod hatte ich mich gefragt, ob ich auch auf ihn hätte aufpassen müssen, aber Jason hatte nur den Kopf geschüttelt und mich an sich gezogen, bis ich nicht mehr geweint hatte.
Wie konnte Dean es wagen, infrage zu stellen, ob ich auf sie aufpasste?
Ich kochte ihr Tee, wickelte die Wärmflasche sorgfältig in eins der Handtücher ein, das unsere GroÃmutter geduldig bestickt hatte und lief die Stufen hinauf.
Als ich ins Zimmer hinein kam, saà Sam auf der Bettkante. Lorelai war in ihre Decke gewickelt zwischen den Kissen vergraben.
Ich stellte den Tee und die Wärmflasche auf dem Nachttisch ab und schüttelte sie sanft an den Schultern. âLorelai?â
Sie kam zu sich und sah mich an. Furchtbar blass war sie, die Kälte schien ihr alle Farbe aus dem Gesicht getrieben zu haben.
âBellaâ¦â murmelte sie und sah sich im Zimmer um. âSam?â
Er nickte und sie lächelte leicht.
âLorelai?â fragte ich und sie sah mich wieder an. âIch habe dir eine Badewanne eingelassen. Du solltest dich aufwärmen und ein bisschen schlafen.â
âIst gut.â Murmelte sie und richtete sich auf. âMir ist ganz kalt.â Stellte sie überrascht fest und ich sah, wie Sam nachsichtig lächelte. Wie ich gesagt hatte, meine kleine Schwester war chaotisch.
Sie stand auf, strauchelte und kippte nach hinten um. Sam fing sie auf und folgte mir mit ihr auf dem Arm den Flur hinab.
âDu bist wohl noch etwas schwach auf den Beinen.â Stellte er fest.
So eisig es auch gewesen sein mochte, ich könnte schwören, dass ihr im Augenblick alles andere als kalt war.
Im Bad angekommen, lieà ich die Tür offen und kippte ein wenig Erkältungsbad ins heiÃe Wasser. Meine Schwester war ungenieÃbar, wenn sie erstmal krank war. Also lieà ich es am besten gar nicht erst dazu kommen.
Sam lieà sie auf ihre eigenen FüÃe zurück, stand jedoch bei ihr, falls sie noch einmal das Gleichgewicht verlieren würde.
Ich sah ihn einen Augenblick lang abwartend an, dann räusperte ich mich.
âSam?â
Er wandte den Kopf und sah mich an. âWas denn?â
Ich stellte beinahe demonstrativ das Badewasser ab, hob die Augenbrauen und sah ihn an.
Keine Reaktion.
âSamâ¦sie ist ein Mädchen.â
âOh.â Entfuhr es ihm. Er errötete und trat einen Schritt zurück. âEntschuldige. Ich wollte nichtâ¦â
âSchon gut.â Unterbrach ich ihn und lieà mich mit dem Rücken am Rand der Badewanne herab sinken, als die Tür zu und mein Zwilling im heiÃen Wasser war.
Einen Moment lang herrschte Stille zwischen uns beiden.
âWie geht es dir?â fragte ich dann, mehr um die Stille zu durchbrechen, als eine Antwort zu hören.
Sie nieste und mir entrang sich ein schwaches Lächeln. âIch hole dir einen neuen Schlafanzug.â
âBella?â
âJa?â ich drehte mich an der Tür noch einmal zu ihr um.
âZieh dir bitte was anderes an.â
âWiesoâ¦â ich sah an mir herunter.
Wenn ich eben noch behauptet hatte, dass Sam rot geworden war, dann wäre mein Kopf jetzt in völliger Dunkelheit drei Meilen weit zu sehen gewesen.
Ich trug ein langes Hemd meines Vaters und Unterwäsche.
Na herrlich.
Das Wasser war kalt geworden und Sam und ich hatten Lorelai zu Bett gebracht, ehe ich die zwei allein gelassen hatte.
Ich war zu aufgewühlt, um über irgendwas nachzudenken. AuÃerdem traute ich Sam gerade noch zu, nicht über meinen Zwilling herzufallen, während sie schlief.
Hol´s der Henker, ich vertraute Dean und Sam.
âWarum warst du da drauÃen?â wollte Sam wissen, als Lorelai aufrecht im Bett saà und an dem süÃen Tee nippte, den ich ihr nach oben gebracht hatte.
Trotz des heiÃen Bades, waren ihre Finger noch kalt.
âIch sitze öfters dort.â
âMitten in der Nacht?â fragte er und hob die Augenbrauen.
âJa.â antwortete mein Zwilling.
âWarum?â
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. Es war nicht die fordernde oder spottende Art, wie Dean nach solchen Dingen fragen würde. Vielmehr war es eine Bitte, ja, die Frage, die er gestellt hatte. Er lieà ihr die Möglichkeit nein zu sagen.
âIch habe dort oft mit meinem Dad gesessen.â Sagte sie schlieÃlich und stellte die Tasse auf den Nachttisch zurück.
âEntschuldige die Frage.â Erwiderte Sam sofort, aber mein Zwilling lächelte nur und schüttelte den Kopf. âIst schon gut. Sie war ja berechtigt.â
âDu solltest schlafen.â Bemerkte er aber Lorelai schüttelte den Kopf und drängte sich etwas tiefer in die dicke Decke.
âIch kann nicht.â
âWarum?â
âEs ist zu kalt.â Antwortete sie.
Ja, zugegeben, das war ein so was von deutlicher Seitenwink gewesen, aber wäre Sam Winchester der Gentleman, der er war, wenn er so wie sein Bruder gehandelt hätte?
Wahrscheinlich nicht.
âIch verstehe.â
Meine Schwester zögerte, dann sah sie ihn an und errötete, ebenso wie er es zuvor getan hatte.
âKommst duâ¦zu mir?â
Ein schmales Lächeln huschte über seine Lippen, doch er tat ihr den Gefallen und setzte sich beinahe angespannt zu ihr. Das übliche Zögern, die zu groÃe Vorsicht? Wer wusste das schon?
Sie rutschte zur Seite und schmiegte das Gesicht an seine Schulter. âDu bist schön warm.â Murmelte sie.
Es dauerte tatsächlich nicht lange und sie war eingeschlafen.
Sam blieb bei ihr und bemerkte sehr wohl, dass sie sich im Schlaf immer enger an ihn schmiegte, bis er die Arme um sie schloss.
Wenn es bei Dean und mir doch auch so einfach wäre.
Review ist wie immer erwünscht.
Lg und Cous jessy
Streiche, Liebe und Strategen -
~Loorie~ - 01.02.2009
Hey,
also aus diesem Dean soll mal einer schlau werden. Einerseits ist er total süà (der Kuss) und dann wieder voll doof (Küchenszene). Mensch typisch Mann echt. Die Beiden sollen sich mal am Riemen reiÃen und sich ein Beispiel an ihren Geschwistern nehmen...
Zu dem anderen Pärchen, welches ja das absolute Gegenteil ist. Die Beiden sind soooo süà zusammen. Sam ist echt godlig und Lorelai, naja irgendwie auch^^
Freu mich schon aufs nächste Kapitel
Lg Laura