Fanfiction Challenge #28
#21

ok, hatte das hier fast vergessen...



The difference between unspoken and spoken Words


„Also, Rory, huh... Ich weiß das du auf den Abschlussball der Stars Hollow High willst... Aber... Ich kann nicht mit dir gehen. Ich bekomme keine Karten, genau genommen bin ich noch nicht mal mehr dazu berechtigt das Gelände der Stars Hollow High zu betreten. Ich bin heute rausgeschmissen worden. Es tut mir Leid. Nein, eigentlich tut es mir nicht leid. Ich wollte nie dort hin. Diese Schule, mit ihrem Fahneneid in sechs verdammten Sprachen, von denen ich zwei nicht kenne. Ich wollte auch nie nach Stars Hollow kommen, aber ich bin hier. Ich bin noch hier... wegen dir.“ Jess schüttelte den Kopf. Langsam ließ er sich nach vorne sinken und stützte seine Ellbogen auf die Knie auf. Händeringend versuchte er sich zu Konzentrieren.
„Was das Hochhaus gesagt hat war richtig. Er hat mich seit einiger Zeit nicht mehr in der Schule gesehen. Nicht weil ich ihm aus dem Weg gegangen bin, das wäre nicht meine Art, sondern weil ich nicht da war. Ich hab stattdessen fünfundvierzig Stunden die Woche bei Wal-Mart gearbeitet, um mir das Auto leisten zu können. Wie du siehst führt das zu der nächsten Beichte - Ich hab dich angelogen. Ich bin nicht regelmäßig zur Schule gegangen. Ich habe zu viel Unterricht versäumt.“
Wieder unterbrach er sich selbst durch ein sachtes Kopfschütteln.
Das war er nicht.
Er wollte es ihr sagen, aber alleine in einen Schlafzimmer abgeschottet von der Party zu üben was und wie er es sagen soll, war nicht seine Art. Hatte ihm überhaupt irgendwann, zu irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben, jemand beigebracht wie es funktioniert ehrlich zu sein? Wie es funktioniert Beziehungen aufrecht zu erhalten?
Er konnte üben so viel er wollte, aber umsetzen würde er es vermutlich nie.
Irgendetwas, irgendjemand, würde etwas tun das seine Pläne durchkreuzte und er würde denken - Leck mich doch am Arsch, es bringt eh nichts - und damit wäre die Sache vergessen.
So war es immer, obwohl... Obwohl er sich eingestehen musste das es diesmal anders war. Er war anders. Die Menschen die es betraf waren andere. Es war Luke und es war Rory. Rory, seine Rory und doch irgendwo immer noch Deans Rory, Stars Hollows Rory.
Jess‘ Hände ballten sich zu Fäusten. Zum wiederholten Mal an diesem Abend schloss er die Augen. Er lehnte sich nach hinten, sank tiefer in den Sessel.
Flüsternd fing er wieder von vorne an „Es tut mir Leid. Nicht das ich von der Schule geflogen bin, nicht das ich gelogen habe, nicht das ich Dean und den Rest dieser verfluchten Stand nicht ausstehen kann, aber das ich dich und Luke enttäuscht habe. Ich weiß nur nicht wie ich es anders, besser, machen soll. Ihr seit die einzigen Menschen die sich Gedanken um mich machen und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich bin dazu geboren worden andere zu enttäuschen... zu enttäuschen... Enttäuschung.“ Jess verstummte. Er versuchte ruhig zu atmen. Die Wut zu unterdrücken. Die Stille zu genießen.
Durch seine geschlossenen Lider merkte er wie das Zimmer heller wurde. Langsam öffnete er die Augen. Er wollte keine Gesellschaft, wollte niemanden der ihn aus diesem Zimmer vertrieb.
„Hier steckst du?!“ Rory streckte ihren Kopf etwas weiter durch den geöffneten Türspalt bevor sie schließlich ganz eintrat und die Tür hinter sich wieder schloss.
„Hey!“ Das Wort klang so seltsam, als es sich den Weg durch seine Kehle, in seinen Mund und schließlich hinaus an die Luft bahnte. Trocken, kalt.
Rory lächelte ihn vorsichtig an „Ich hab dich schon überall gesucht.“ Jess nickte knapp „Ich hatte keine Lust auf die Leute da unten.“ Rory entfernte sich ein Stück weiter von der Tür und kam auf ihn zu „Dürfen wir denn überhaupt hier sein? Ich glaub' Kyle ist das eigentlich gar nicht recht.“ Jess zuckte mit den Schultern, während er von dem Sessel aufstand und ein Paar Schritte auf Rory zu machte „Auf 'ner Party muss man mit allem rechnen“, erklärte er gleichgültig, ohne seinen Blick fest auf Rory zu richten. Wer auch immer ein schlechtes Gewissen erfunden hat, hatte eine Abreibung verdient!
„Stimmt auch wieder...“, hielt Rory ihm Bei während er Blick durch das Zimmer schweifte und schließlich an ihm hängen blieb. Sie machte noch einen Schritt vor und hob zögernd ihre Hand an seine Wange „Was ist auf einmal los? Du bist so traurig! Du hast dich so auf das Fest gefreut! Was ist passiert?“
Für einen kurzen Moment schmiegte Jess sich gegen Rorys Hand, genoss das Gefühl das sie in ihm vorrief, machte dann aber einen Schritt zurück „Gar nichts.“ „Glaub ich dir nicht! Komm schon sag's mir!“ Er schaute Rory ruhig an, zeigte ihr nicht was gerade in seinem Kopf vor sich ging. Seine Gedanken schrieen ihn an, verfluchten ihn - Jetzt! Jetzt, du verdammter Idiot. Du Hoodlum. Du Punk. Ein besserer Zeitpunkt wird nicht kommen. Aber statt auf seinen Kopf zuhören, trat er einen Schritt vor und gab Rory einen Kuss. Sie zögerte nicht den Kuss zu erwidern. Ein gutes Zeichen.
„Du hast doch nicht genug von mir, oder?“ Jess sah an Rorys Mimik das es sie immer noch beschäftigte. Der ganze Abend. Die Fragen die sich ihr aufdrängten, nachdem sie gehört hatte was sie gehört hatte. Jess atmete kurz durch bevor er ihr Gesicht mit beiden Händen packte und sie erneut küsste. Diesmal länger, mit mehr Gefühl. Wer weiß, jeder Kuss könnte der letzte sein.
Rory löste sich langsam von ihm, ein strahlendes Lächeln lag auf ihren Lippen „Ne ziemlich gute Antwort.“ Jess erwiderte er Lächeln. Vorsichtig zog er sie dichter zu sich. Nicht reden, nicht denken.
Er zögerte einen Moment ehe er schließlich seine Lippen auf ihre legte.
Langsam. Immer Langsam. Sie ist zerbrechlich.
Ohne die Augen zu öffnen manövrierte Jess Rory zum Bett.
Nicht reden, nicht denken.
Alles passierte automatisch. Es war Routine. Eine Ablenkung. Keine Absicht sie zu verletzten. „Jess, Warte! Jess! Warte!“ Jess öffnete die Augen, ohne zu sehen was vor ihm war. Er sah nicht den ängstlichen, überforderten Blick in Rorys Augen, während seine Hand an ihrem Gürtel ruhte. „Jess!“ Er rutschte von ihr „Scheiße!“ Die Erkenntnis sickerte ein. Das hatte er nicht gewollt, so wie er vieles nicht gewollt hatte.
„Nicht hier! Nicht jetzt!“ Rory war wie er vom Bett aufgesprungen und starrte ihn erschüttert, verständnislos an. „Schon gut.“ Es war schon gut. Er hatte es nicht gewollt, hatte nicht geflucht weil sie nicht wollte, sondern weil er so dumm gewesen ist.
Die Verzweiflung in ihren Augen war kaum zu übersehen „Was ist denn nur mit dir?“
„Gar nichts. Was soll mit mir sein?“ Er war wütend und er ließ es raus. Er ließ es an ihr aus. Reiß dich zusammen! „Und der Weihnachtsmann rutscht durch den Schornstein, was auch immer!“ Sarkasmus, die letzte Verteidigung. Er lehnte sich gegen die Kommode. Beide Hände umfassten die Kante und er drückte, drückte bis das Holz sich schmerzhaft in seinen Handinnenflächen presste. „Du dachtest doch nicht, dass es auf diese Weiße geschieht, oder?“ Rorys Stimme war weich, sie zitterte. Dieses mal atmete Jess tief durch bevor er antwortete „Ich weiß nicht was ich denken soll, verdammt.“ Er war ruhiger. Trotzdem raste sein Herz, drohte jeden Moment seinen Brustkorb zu sprengen. „Jess...“
Kein Mitleid, Rory. Bitte! Schrei mich an Schlag auf mich ein aber kein Mitleid.
Jess traute sich kaum in ihre Augen zu schauen. Nur der Schatten ihrer Bewegung reichte um ihn zum explodieren zu bringen „Nein, Rory! Hör auf! Hör auf! Ich hab' dich nicht hier her gebeten! Du bist von selbst aufgetaucht.“
Er hörte wie sie stockend einatmete „Ich weiß nicht, was ich getan hab.“
Jess schaut zu ihr auf, aber in selben Moment hat sie die Tür geöffnet und ist nach draußen gestürmt.
„Du hast gar nichts getan... Rory.“
Mit einem Ruck löste er sich von der Kommode und ging Rory hinterher. Jetzt oder nie.
Rory lief. Sie lief als hätte sie verlernt wie man geht. Den Flur entlang, die Treppe hinunter. Erst als sie eine Hand spürte die ihre Schulter packte, nahm sie ihr Umwelt wieder wahr. „Rory! Alles okay?“ Rory blinzelte kurz. Dean. Innerlich schrie sie auf. Warum gerade er? „Ja, nein! Keine Ahnung“, antwortete sie nach kurzem zögern. Dean gab sich damit nicht zufrieden, er hakte wieder nach „Was ist passiert?“
Rory atmete tief durch und öffnete den Mund. Im selben Moment ertönte von über ihr leise eine Stimme die sie besser kannte als viele andere. Unter Millionen hätte sie sie wieder erkannt.
„War ja klar!“ Jess schüttelte angewidert den Kopf, als er Dean und Rory gemeinsam auf dem Treppen Absatz stehen sah.
Er ignorierte Rorys aufmerksamen Blick, während er die Treppe hinunter ging. Nur einmal für einen kurzen Moment, als er an den Beiden vorbeiging, hielt er inne und schaute sie einen nach dem anderen an. Deshalb hatte er ehrlich sein wollen. Um zu beweisen das er genau so gut war, nicht schlechter, aber er hatte es versaut. Wie immer.
Rory sah wie er die letzten Stufen hinter sich ließ, ohne die Bewegung neben sich wahrzunehmen. Mit einem Mal war Dean vor ihr. Er Sprang nach vorne. Sprang in Jess.
„Dean! Nein“, mehr brachte Rory nicht hervor. Dean und Jess waren bereits mitten drin. Durch den Flur ins Wohnzimmer. Vom Wohnzimmer in die Küche und wieder zurück ins Wohnzimmer.
Rory versuchte an ihnen dran zu bleiben. Sie schrie, flehte sie aufzuhören.
Mit entsetzten beobachtete sie Kyles Cousin und dessen Kumpel, wie diese Jess und Dean in den Vorgarten beforderten.
Rotes Flackern, Flackern und laute Stimmen die allen befohlen nach Hause zugehen.
Rory stand wie benommen im Vorgarten und schaute zu Jess hinüber der seine Jacke glatt Strich und ihren Blick resigniert erwiderte. “Jess?” Er schüttelte nur den Kopf. Langsam drehte er sich um und ohne die Hast des Abends spazierte er davon.

“Weißt du was uns so unterschiedlich macht? Du sagst was du denkst, wenn auch oft durch die Blume, aber du sagst es. Du verletzt andere dadurch, ohne es zu wissen. Ich sage nicht immer was ich denke, aber ich weiß das ich andere genau dadurch verletze. Durch mein nichts sagen, durch mein Schweigen.
Wir sind beide egoistisch, das ist unsere Schwäche.
Vielleicht hätte ich dieses Mal den Mund aufmachen sollen, vielleicht hätte ich dieses Mal sagen sollen was es zu sagen gibt. Eigentlich macht es keinen unterschied so oder so - Das Ergebnis ist das Selbe. Es tut mir Leid. Ich liebe dich, aber ich bin nicht der Mensch der diese Dinge ausspricht. Es liegt nicht in meiner Natur.”

some people were concerned about whether the Winchesters survived
and everybody was concerned about whether the car survived [Eric Kripke]
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#22

Ähm... ich glaube, ich muss dazu mal etwas sagen...

Hieß die Anweisung denn nicht, dass wir einen "inneren Monolog" schreiben sollten?
Und das hier ist einfach nur aus einer Folge von GG kopiert... also, da ist so ziemlich alles ganz genauso, wie in der Folge 3x19: Eine Wilde Nacht

Also, meiner Meinung nach passt das hier absolut nicht rein!!! Kann mich aber auch irren...

Nils Casas
16.01.1991 - 06.08.07
Du lebst in unseren Herzen weiter, wir werden dich nicht vergessen...
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#23

du hast recht, es ist in dem sinne nicht ein innerer monolog, dass die geschichte in der ich-perspektive geschrieben ist, außer am ende (was ich sehr schön finde btw^^).
aber trotzdem kann man jess gedankengänge nachvollziehen und miterleben, z.b
Zitat:
Seine Gedanken schrieen ihn an, verfluchten ihn - Jetzt! Jetzt, du verdammter Idiot. Du Hoodlum. Du Punk.
und gerade auch wegen dem 'endresumée' lass ich es gelten Wink
(haben eh wenige einsendungen^^)

und davon abgesehen hatte ich ja auch eigentlich gesagt
Zitat:Zitat von Selene [Bild: viewpost.gif]
Muss dieses Ereignis in der Serie tatsächlich statt gefunden haben?
ja sollte es. denn es geht mir bei dieser aufgabe eben genau darum, charakterschwächen oder -stärken aus der serie zu erkennen.
AU wäre ziemlich breit gefächert.
und z.b ist deine geschichte auch größtenteils AU xD

aber da ich eh schon 'verzweifelt' war, dass ich die ganze challenge abblasen muss, danke ich euch dreien schon mal für die einsendungen!

..not my circus not my monkeys..
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#24

Colorblind schrieb:ineeeeees :freu: ich liebe dich :lach:

Ich dich auch, Mira Big Grin

Eeuer FB kommt bald, ich hoffe, es macht noch wer mit Unsure

[INDENT] [SIZE=2]baila bajo la lluvia. [/SIZE]
[/INDENT]
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#25

Colorblind schrieb:und z.b ist deine geschichte auch größtenteils AU xD

Ok, stimmt hast Recht... aber ich glaube, ich hatte den Teil nicht gesehen, den du dort geschrieben hattest... ^^
Jetzt, wo du es sagst, klingt das Ganze doch ziemlich einleuchtend Wink

Nils Casas
16.01.1991 - 06.08.07
Du lebst in unseren Herzen weiter, wir werden dich nicht vergessen...
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#26

Mal eine kurze Frage: Was ist, wenn sich der Monolog nicht auf ein bestimmtes Ereignis bezieht? Also ich meine, wenn es um etwas genereles geht, und zu einer Zeit spielt die in der Serie nicht vorkam?
Man, meine Erklärung ist echt kompliziert. Das hab ja nicht mal ich verstanden.
Noch mal von vorn:
Ich meine damit ob es auch geht wenn ein Ereignis aus der Gegenwart (das in der Serie nicht stattfindet) zum Anlass genommen wird um über kein bestimmtes Ereignis nach zu denken...
so, etwas besser. Ich hoffe es kommt gut an...
Bitte um antwort...

EDIT: Okay, ich ziehe die Frage zurück, ich hab den ersten Post noch mal unter die Lupe genommen...
Werde was schreiben, ist bald fertig...

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#27

So... wie gesagt, poste nun meinen Teil...

Nicht gut genug.

Der junge Kellner reißt mich aus meinen Gedanken, und ich sehe ihn verwirrt an. Ob ich noch etwas trinken wollte, fragt er, und ich schüttle nur den Kopf, bevor ich meinen Blick wieder auf die andere Straßenseite schweifen lasse.
Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er genervt mit dem Kopf schüttelt und wieder in dem kleinen Café verschwindet. Irgendwie ist es logisch, immerhin sitze ich nun schon seit drei Stunden hier und nippe gerade mal an meinem zweiten Kaffee.
Irgendwie ist es doch merkwürdig, wie die Gewohnheiten anderer Leute auf einen abfärben. Wie sehr man sich auch bemüht sich selbst treu zu bleiben, irgendwann schafft es immer ein kleines Detail zu einem durchzudringen. Vielleicht merkt man es nicht einmal.
Ich starre auf das Auto gegenüber. Es steht dort am Straßenrand, als hätte sein Besitzer es abgestellt, nur um schnell etwas zu besorgen. Und trotzdem steht es seit Stunden dort. Ich weiß es, es ist mein eigenes.
Es ist sehr lange her, sehr viel Zeit ist vergangen. Trotzdem denke ich noch oft an sie zurück. Ein Seufzer entweicht mir, und ich drehe mich sofort um, nur um sicher zu sein, dass mich niemand gehört hat. Vor mir auf dem Tisch liegen einige Dinge. Dinge, die mich sehr an meine Vergangenheit erinnern. Dort liegt ein Buch, mit zerknickten Seiten und ich schäme mich ein bisschen, weil ich nicht besser darauf geachtet habe. Daneben steht eine Tasse mit bereits abgekühltem Kaffee. Ich habe nur zwei Schluck davon genommen. Neben dem Buch liegen ein Feuerzeug und eine kaputte Schachtel Zigaretten.
Ich war heute schon zweimal kurz davor einfach eine zu rauchen. Doch ich konnte mich davon abhalten, denn ich denke, ich kann dieses Bedürfnis ganz gut unterdrücken.
Ich schlucke. Die Straße entlang kommt eine junge und sehr hübsche Frau. Blond, schlank, groß. Enorme Brüste. Vermutlich keinen Verstand. Sie winkt mir zu, doch ich ringe mir nur ein falsches Lächeln ab, bevor ich beginne mit dem Autoschlüssel in meiner Hand zu spielen.
Nein, meine Tage als Casanova sind längst Geschichte. Wenn ich es jemals gewesen bin, dann hat es mit dem Zeitpunkt aufgehört, an dem ich sie traf. Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass ich tatsächlich nachts in meinem Bett liegen und wegen ihr nicht einschlafen könnte. Das war undenkbar. Und doch war es so.
Nächtelang Pläne und Strategien ausgetüftelt, wie ich sie am besten für mich gewinnen könnte. Ich habe versucht sie mit meiner Coolness zu überzeugen, und doch war sie die einzige, die in mich hinein sehen konnte. Die einzige, die sah, was in mir vorging. Die einzige, die mich verstand. In dieser Zeit war alles gut, alles war schön, zumindest solange ich sie in mich hinein sehen ließ.
Heute weiß ich, ich habe den größten Fehler begangen, den größten Fehler in meinem ganzen Leben. Und das will was heißen. Für einen kleinen Augenblick mit ihr, würde ich alles geben. Doch es ist vorbei. Eindeutig vorbei. Endgültig. Ein Zurück ist unmöglich.
Endlich entschließe ich mich und nehme eine Zigarette aus der Packung. Lange sehe ich sie an, kaue auf meiner Lippe.
Lange Jahre sind vergangen, seit ich sie das letzte Mal sah. Leise schüttele ich den Kopf. Wie konnte ich nur so ein Trottel sein? Habe ich wirklich gehofft, sie würde mit mir kommen? Alles aufgeben, nur um mit einem Schulversager, einem krumm geratenem Büchernarren umher zu ziehen? So ganz ohne Ziel? Doch wohl nicht im Ernst!
Ich kneife die Augen zu, damit keiner sieht, dass ich am liebsten los heulen würde. Nein! Du doch nicht! Sei ein Mann, verdammt. Ich schniefe laut und drehe noch immer die Zigarette in meiner Hand umher.
Eigentlich hält mich nichts davon ab, sie zu rauchen. Eigentlich ist jetzt alles egal. Eigentlich habe ich längst verloren. Nein! Du hast es dir geschworen, du Schwachkopf! Du sagtest, du wolltest dich ändern. Was ist nur aus deinem Vorsatz geworden? Aber wofür dieser Vorsatz noch? Es ist doch sowieso vorbei.
Um mich abzulenken trinke ich einen Schluck von meinem kalten Kaffee und verziehe das Gesicht. Warum ist alles nur so bescheuert? Warum alles so kompliziert? Warum kann ich nicht ohne sie leben? Ohne sie sein? Und jetzt ist es zu spät. Als er auftauchte, war alles zu spät. Nichts war mehr zu retten. Und nun ist es vorbei. Sie war so freundlich am Telefon. Als wäre nie etwas passiert. Als hätte ich sie niemals gebeten mit mir zu kommen. Als wären wir im Frieden auseinander gegangen.
Wütend zerre ich an der Krawatte. Warum ist es so heiß? Ich lege die Zigarette erneut auf den Tisch und beginne erneut mit dem Autoschlüssel zu spielen.
Der Kellner schleicht schon wieder um mich herum, und ich deute ihm mir noch einen Kaffee zu bringen. Warum eigentlich? Trinken tust du doch sowieso nichts. Du solltest dich betrinken. Oder tanzen. Oder schreien. Nur um deine innere Wut heraus zu lassen. Und doch sitzt du hier, an einem Tisch in einem Café, in Anzug und Krawatte und spielst mit dem verdammten Autoschlüssel! Ich seufze. Lege den Autoschlüssel endlich auf den Tisch und lächle dem Kellner halbherzig zu, als er die Tasse Kaffee abstellt und die alte mitnimmt. Ich beginne mit der Krawatte zu spielen. Sie ist schwarz. Wie das Hemd. Warum eigentlich? Ich sollte mich doch für sie freuen! Sie hat es verdient glücklich zu sein. Du hattest deine Chance, du hast sie vergeigt.
Ich reiße wütend den Zuckerbeutel auf und schütte den gesamten Inhalt in die Tasse. Ungesüßter Kaffee schmeckt Ekel erregend.
Sie hat es immer getan. Ihn literweise in sich hinein geschüttet. Wäre er alkoholhaltig, würde sie längst einen Entzug machen. Oder zwei. Vielleicht auch drei. Aber das ist er nicht. Er ist einfach nur schwarz. Schwarzer Kaffee. Bitter. Welch Ironie. Wie mein Schicksal. Wie mein Leben. Wie mein Lachen, wenn ich es mir abringen kann. Seid sie nicht mehr bei mir ist. Seid ich sie verlassen habe.
Wie konnte ich nur so dumm sein? Gibt es etwas Dümmeres, als etwas zurück zu lassen, das man liebt? Etwas zurück zulassen, das einen selbst liebt? Warum bin ich gegangen? War diese Schlägerei tatsächlich schuld? War es nur der Auslöser? Sie war mir so wichtig. Wie konnte ich so herzlos sein? Einfach gegangen. Ohne ein Wort.
Ich nehme einen Schluck. Behalte ihn lange im Mund. Genieße diesen Geschmack, der meinem Leben, mir selbst so ähnlich ist. Nur grüne Bohnen schmecken schrecklicher. Mit Sicherheit.
Ich schiebe den Ärmel meines Hemdes nach oben und sehe auf meine Armbanduhr. Es ist spät, ich sollte längst dort sein. Immerhin hat sie mich eingeladen. Aber ich kann nicht. Es geht nicht. Ich kann sie nicht sehen, wenn ich weiß, mir bleibt der Zugang verwährt. Ich muss die Augen schließen und schlucken, nur um nicht laut los zu heulen. Schon wieder. Seit Jahren geht das jetzt so. Aber es ist zu spät. Sie ist weg. „Vom Markt“, wie man so schön sagt. Zusammen mit diesem Blödian von Vatersöhnchen. Snobistischer Blondschopf. Der perfekte Schwiegersohn.
Neid? Ich empfinde keinen Neid. Aber ich denke, sie sollte nicht mit ihm zusammen sein. Obwohl, bald sind sie nicht mehr zusammen. Bald wird es mehr als das sein. Ich sollte hingehen. Ich sollte stillschweigend zusehen, wie sie glücklich wird. Vielleicht sollte ich es unterbrechen. Immerhin bekommen wir Zuschauer dafür eine Gelegenheit. Einen Satz, dessen Antwort alles ändern kann. Ich könnte laut „Halt!“ schreien, nach vorne rennen und sie mit mir nehmen. Aus seinen Armen reißen und ihm rauben. Aber ich weiß, es ist nicht das, was sie will. Nicht das, was sie verdient.
Als ich damals vor ihr stand, die Polizeisirenen im Hintergrund, die schreienden und pöbelnden Jugendlichen, die kotzende Lane. Ich weiß nicht, warum habe ich mich so verhalten? Warum bin ich auf und davon? Sie hat mich so bittend angesehen. Ich wollte sie doch nicht im Stich lassen. Nicht so. Ich hatte doch sogar nachgesehen, wie weit es von Stars Hollow nach Yale war. Ich wollte alles für sie tun. Sie besuchen, sie nerven, vom Lernen abhalten, sie umarmen, um sie sein... sie lieben. Doch es war zu spät. Als ich in den Bus stieg, war alles vorbei. Als sie dazu stieg, waren die Zweifel wieder da. Als sie ausstieg, war nichts mehr wichtig. Als ich weiter fuhr, versuchte ich zu vergessen...
Mit der Zeit musste ich feststellen, dass es nicht möglich war. Ich sollte niemals glücklich werden. Ich hatte es nicht verdient. In meinen vorangehenden Leben muss ich wohl sehr oft ungeschoren davon gekommen sein, denn nun kam die ganze Rache auf einmal. Eigentlich nur gerecht. Aber nur für die Seele. Ich, Jess Mariano kann persönlich gar nichts dafür. Nichts für meine vorangehenden Leben. Nur für das hier. Und das reicht mir schon.
Ich frage mich, was passieren würde, wenn ich dort ankommen würde. Was wäre, wenn ich erscheinen würde? Was würden sie sagen? Lorelai und Luke. Was würden sie tun? Wahrscheinlich dasselbe, was sie tun würden, wenn ich nicht käme: nämlich gar nichts. Außer sie würde etwas dazu äußern. Dann würde Lorelai auf mich losgehen. Was immer passiert wäre. Was auch immer ich falsch gemacht hätte. Ob ich gekommen wäre oder nicht. In ihren Augen war ich immer der Böse. Der Buhmann. Der schwarze Peter. Ja, vielleicht war ich das tatsächlich...
Ich sehe erneut auf die Uhr. Es ist so weit. Ich höre die Glocken und blicke gen Himmel. Ein schreckliches Gefühl. Ich habe soeben den Menschen verloren, der mir am wichtigsten war. Und zwar für immer.
Als wäre gar nichts passiert, schlürfe ich erneut an meinem Kaffee. Irgendwie ist auch dieser wieder kalt. Ich bestelle keinen neuen. Ich trinke ihn trotzdem. Und spiele erneut mit dem Autoschlüssel. Was, wenn ich sie nie wieder sehen würde? Was, wenn ich nun die Chance hätte, ihr zu sagen wie Leid mir alles tut, und wie sehr ich mich für sie freue. Auch wenn es nicht wahr ist. Letzteres zumindest. Aber ich könnte auch ehrlich sein und sagen, dass ich diesen Kerl nicht gut finde. Warum sollte ich das nicht sagen? Ich habe kein Recht ihn schlecht zu machen. Aber ich habe auch nicht die Verpflichtung ihn zu akzeptieren.
Ich bleibe dennoch sitzen. Ich weiß, es ist längst zu spät um es zu tun. Ich muss ihr nicht sagen, wie leid es mir tut. Ich denke, sie weiß es. Sonst hätte sie mich nicht angerufen. Sonst hätte sie keine Einladung geschickt.
Ich gebe ein grunzendes Geräusch von mir. Eigentlich soll es ein Lachen sein. Doch es kommt nur ein verbitterter Laut heraus, eine Antwort auf meine Gefühle. Die Einladung. Sie allein spricht für sich selbst. Für ihn. Ob sie sich nun in seinen weiblichen Doppelgänger verwandeln wird? Snobistisch und stinkreich? Eingebildet und gemein? Hochnäsig und spießig? Ob sie nun auch so wird? Die Einladung spricht sehr dafür.
Ich höre lautes Gelächter und Kinderschreie, dann kommt eine kleine Familie um die Ecke. Ein Paar mit zwei Kindern. Er hält das kleinere auf dem Arm, das andere läuft an der Hand der Mutter. Ein frecher Junge, denn als ich ihn ansehe, streckt er mir die Zunge heraus. Ich tue das gleiche. Und er petzt. Seine Mutter sieht mich wütend an und streicht ihrem Sohn sanft über den Kopf. Dieser grinst mich an und verschwindet mit seiner gesamten Familie im Café.
Ich nehme das Buch vom Tisch und schlage es auf, glätte die Seiten. Ich sehe die Worte, doch sie verschwimmen vor meinen Augen und tanzen vor meiner Nase herum. Ich kann mich nicht konzentrieren, nicht einmal der erste Satz ist gewillt für mich still zu stehen. Nicht mal die Seitenzahl kann ich lesen. Ich muss immer wieder an sie denken. Sie hätte mich bestimmt zu Ordnung gerufen, weil das Buch schon lauter Eselsohren und zerknitterte Seiten hat. Ich glätte sie und schwöre mir, nie wieder Eselsohren in ein Buch zu machen. Für sie. Und mir ist vollkommen klar, wie doof das klingen kann.
Ich höre laute Rufe und erfreutes Klatschen. Ein Motor heult auf und ich höre scheppernde Dosen. Ich stelle sie mir vor, in ihrem weißen Kleid, mit einem langen Schleier. Ich habe sie nicht gesehen in ihrem Kleid, und ich weiss nicht wirklich wie es aussieht.
Doch nun habe ich die Möglichkeit verpasst. Verpasst, ihr zu sagen, wie leid es mir tut. Dass ich mich freue. Dass ich sie liebe. Und dass ich immer für sie da sein werde. Vielleicht ist es besser so. Vielleicht soll ich nicht für sie da sein. Vielleicht soll ich mich aus ihren Leben heraus halten und nur von der Reservebank aus zusehen, wie sie auf dem Spielfeld umher rennt und sich auf ihren snobistischen Bällen die Schuhe kaputt läuft. Von einem Gast zum anderen. Vielleicht ist es mir nicht mehr gestattet, über diesen Huntzberger zu urteilen. Vielleicht ist es mir nicht mehr gestattet, ihr zu sagen, was ich von ihm halte. Aber es ist mir gestattet in Gedanken Abschied zu nehmen, von einer guten Zeit. Von einem guten Menschen. Von einer Person, die ich liebte. Abschied zu nehmen von einer Zeit, in der ich die Möglichkeit hatte, gut zu ihr zu sein. Sie zu lieben und zu ehren, in guten wie in schlechten Tagen. Aber ich tat es nicht. Ich sorgte nicht für sie. Weder in Krankheit noch in Gesundheit. Und ich hoffe, dass er es besser macht.
Von weitem höre ich das Auto kommen. Die scheppernden Dosen. Ich sehe nicht auf, doch ich schlage das Buch zu und lege es auf den Tisch. Als das Auto näher kommt, trinke ich noch schnell einen Schluck Kaffee. Eigentlich will ich aufstehen und mich umdrehen. Weg gehen. Sie soll mich nicht sehen. Obwohl sie wahrscheinlich gar nicht aus dem Fenster sehen wird. Doch. Doch, das wird sie. Sie wird in die Flitterwochen fahren und sich noch von Stars Hollow verabschieden, auf einer kleinen Rundfahrt. Und auch von dir. Also bleib ich sitzen.
Als der Wagen langsam vor fährt, sieht sie tatsächlich aus dem Fenster. Ihr Blick ist glücklich, lächelnd sieht sie mich. Dann verdunkelt sich ihr Gesicht. Ich denke an ihren Anruf.
Ich wollte nur sicher gehen, dass du die Einladung bekommen hast, sagte sie.
Ja, habe ich, sagte ich.
Und, wirst du kommen? Fragte sie.
Warum sollte ich? Warum? Willst du sie denn nicht wieder sehen, du Vollidiot?
Weil du mir wichtig bist? Antwortete sie. Es ist mir wichtig, dass du kommst. Dass du dabei bist.
Warum? Fragte ich erneut. Vollkommen bescheuert! Bist du dumm oder so was? Hast du denn nicht zugehört? Du bist ihr wichtig!!!
Weil du ein Freund bist. Ich will nicht im Streit mit dir auseinander gehen. Unsere Zeit war schön, aber es ist vorbei. Und nun würde ich mich freuen, wenn du auf meine Hochzeit kommst...
Du willst deinen Ex-Freund auf deine Hochzeit einladen? Weißt du, wie bekloppt das klingt? Fragte ich und halte mir sofort den Mund zu. Bin ich denn bescheuert?
Ja, das weiß ich, sagte sie locker. Aber es ist mir egal. Wir sind befreundet. Warum solltest du nicht kommen? Bitte sei da, sagte sie dann und ich war für einen Moment bereit, es zu versprechen. Doch ich konnte es nicht.
Ich werde es mir überlegen, sagte ich.
Okay, wir sehen uns dann am 3. Juli. Ich freue mich, sagte sie und legte auf.
Ich hatte tatsächlich vor hin zu gehen. Doch als ich endlich in Stars Hollow angekommen war, sah ich dieses neue Café und dachte, ein kleiner Abstecher könnte nicht schaden.
Nun sieht sie mich durch die Scheibe traurig an, während der Wagen an der einzigen roten Ampel der Stadt hält. Na toll. Wenigstens das hätte ich doch vermeiden können! Sie legt ihre rechte Hand auf die Scheibe und sieht mich flehend an. Ich weiß nicht, um was sie mich bittet, doch ich will es ihr geben. Für einen Moment bin ich glücklich, denn als ich ihr aufmunternd zu lächle, tut sie es mir gleich... und lächelt... nur für mich.
Ich werde an all das erinnert, was wir gemeinsam erlebten. Das Gute und das Schlechte. Und ich komme zu dem Schluss, dass ich sie glücklich sehen will. Egal mit wem. Und wenn er sie glücklich macht, ist er gut genug. Ich werde mein Glück finden. Auch wenn es mit ihr vollkommener wäre.
Und als der Wagen anfährt und um die nächste Ecke verschwindet, nehme ich endlich die Zigarette vom Tisch, das Feuerzeug, und zünde sie an. Genüsslich nehme ich die ersten Züge und denke an ihr Lächeln. Es wird alles gut. Denn am Ende, ist das einzig Wichtige, ihre Zufriedenheit... ihr Lächeln... ihr Glück.
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#28

Hallo!

Mir fehlt leider die Zeit um diesmal mitzumachen, ich möchte euch aber zumindest ein kurzes Feedback hinterlassen Smile

@CoughSweet: Also erst mal:
Zitat:Ich hab selten so etwas schlechtes geschrieben, aber aus Spaß poste ich mal ^^
Mach dich nicht so runter. Ich glaub, ich hab dir das schon mal gesagt.
Mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen. Meiner Meinung nach steigerst du dich immer mehr. Ich kenne leider bis jetzt nur deine Challenge Beiträge, wenn es meine Zeit zu lässt, werde ich aber auch mal eine FF von dir lesen. Freue mich schon darauf. Momentan möchte ich es aber bei den bisher abbonnierten belassen, da mir die Zeit für mehr fehlt und die Qualität meiner FBs dann sicherlich zu wünschen übrig lassen würde. Auf jeden fall gefällt mir dein Schreibstil ausgesprochen gut, genauso wie diese Geschichte. Besonders dieser Satz hat es mir angetan:
Zitat:
Jede Träne erzählt die Geschichte eines Menschen
Wie wahr. Das ging mir echt nahe.

@Lauren4eva:Ich finde deinen Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Handlung war sehr gut, die Themenwahl gefiel mir. Also alles in allem eine tolle Story!

@ordinary: Wow...einfach grandios, aber das ist bei dir ja keine Überraschung. Ich habe schon vieles von dir gelesen und muss sagen, dass dieser One Shot locker mit deinen anderen Geschichten mithalten kann. Ich liebe deinen Schreibstil. Du lässt deine Personen stets lebendig werden, ich sehe sie genau vor mir. Ich fühle und lebe mit. Dies war auch bei dieser Geschichte erneut der Fall.

@Yela: Süße, ich freue mich so, dass du mitmachst, denn so konnte ich wieder etwas Neues von dir lesen! Du weißt, ich liebe deinen Schreibstil und dieser One Shot ist dir einfach wieder spitze gelungen. Ich sah Jess vor meinem inneren Auge, litt mit ihm. Ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll, bin so begeistert.

Ihr hättet ausführliches Feedback verdient, aber ich bin gerade etwas unfähig dazu und im Stress. Vll. editiere ich später nochmals.

Eure Geschichten waren aufjedenfall alle großartig, sie haben mir sehr gefallen.

LG Selene
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#29

Also ich versuchs auch mal, jetzt da ich mehr zeit hab, geht mir auch alles viel besser von der Hand
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#30

So, ein kleiner Versuch ...

.About Love.

I will not make the same mistakes that you did
I will not let myself
'Cause my heart so much misery
I will not break the way you did,
You fell so hard
I've learned the hard way
To never let it get that far


Ich schrie.
Sie war fort.
Für immer.
Heute würden die Tränen nicht trocknen, nicht versiegen.
Was war es?
Ich starrte auf das Blatt Papier.
Es war schon zerknittert an den Seiten.
Der Schriftzug war schon längst verblasst.
Ich las das Blatt immer und immer wieder.
Versuchte zwischen den Zeilen zu lesen…

Lieber Jess,
wenn du diesen Brief liest, bin ich nicht mehr da.
Wieso?
Seit dem Tod unserer Tochter kann ich nicht mehr weiterleben
Mit der Schmach, die ich als Bürde auf meinen Schultern trage.
Bitte verstehe es
Du hast immer gesagt, dass ich sie benutzen soll.
Die Waffe.
In Notfällen.
Nun, es ist ein Notfall.
Ich werde dich immer lieben.
Deine
Rory

Because of you
I never stray too far from the sidewalk
Because of you
I learned to play on the safe side so I don't get hurt
Because of you
I find it hard to trust not only me, but everyone around me
Because of you
I am afraid


Wieder rannen mir Tränen hinab.
Auf den Abschiedsbrief.
Die Waffe lag neben mir.
Die Waffe, mit der sie sich den Atem geraubt und sich das Leben genommen hatte.
Meine Faust verkrampfte sich auf einmal und ich ballte diese zu einer Faust. Zu einer festen, starken Faust.


I lose my way
And it's not too long before you point it out
I cannot cry
Because you know that's weakness in your eyes
I'm forced to fake
A smile, a laugh everyday of my life
My heart can't possibly break
When it wasn't even whole to start with

Entschlossen, bei ihr zu sein nahm ich die Waffe in meine rechte Hand.
Abschätzend wog ich sie in dieser.
Zugegeben, ich hatte Angst.
Aber das Gefühl, das Verlangen bei ihr zu sein, bei Rory, meiner Rory, gewann die Oberhand und ich zielte mit dem Lauf auf meinen Kopf.
Der Regen wurde stärker.
Ich wartete. Vielleicht Sekunden, es hätten aber auch Stunden sein können.
Mein Zeitgefühl hatte mich verlassen.
Doch dies zählte nicht. Nicht mehr.
Because of you
I never stray too far from the sidewalk
Because of you
I learned to play on the safe side so I don't get hurt
Because of you
I find it hard to trust not only me, but everyone around me
Because of you
I am afraid
Es war still.
Doch plötzlich konnte man einem Schuss lauschen.

Es war vorbei. Für immer.
For the same damn thing
Because of you
I never stray too far from the sidewalk
Because of you
I learned to play on the safe side so I don't get hurt
Because of you
I try my hardest just to forget everything
Because of you
I don't know how to let anyone else in
Because of you
I'm ashamed of my life because it's empty
Because of you
I am afraid
Plötzlich schlug der Mann die Augen auf.
Er atmete tief aus.
Jess sah neben sich.
Rory lag schlummernd neben ihm.
Es war nur ein Traum gewesen.

Because of you
Because of you

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