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ok der teil war gut aber irgendiwe bin ich verwirrt
ist lore jetzt tot?
ich hab gedacht sie hat ihre hand bewegt
ich bin komplett verwirrt auch was den ersten teil anbetrifft
bin gespannt wie es jetzt weiter geht
next one:





Immer noch gingen ihr Jess Worte durch den Kopf.
Wir schafffen das gemeinsam!
Er stand neben ihr und hielt ihre Hand.
Sie war ihm so dankbar. Irgendwann würde sie sich für alles bedanken.
Für einen kurzen Moment lächelte sie ihn an.
Aber dann wandte sie wieder den Kopf und starrte auf die Tür.
Sie war nur einige Meter von ihrer Mutter entfernt.
Von ihrer besten Freundin.
"Wollen Sie jetzt rein?", fragte plötzlich eine Stimme.
Rory sah auf. Der Arzt stand neben ihr und lächelte sie milde an.
Sie schluckte und nickte schließlich zaghaft.
Es schien sich alles in Zeitlupe zu bewegen.
Hinter ihr liefen Krankenschwestern hin und her.
Jess drückte ihre Hand.
Der Arzt fasste nach der Türklinke und drückte sie runter.
Alle Geräusche rückten plötzlich in den Hintergrund.
Alles was sie hörte war ihr unregelmäßiger Atem.
Die Tür stand offen und der Arzt war bereits eingetreten.
Sie spürte, dass sie nicht herein gehen konnte.
Etwas in ihr sträubte sich.
Aber dann setzte sie einen Fuß vor den Anderen.
Ihr Blick war auf den Boden geheftet.
"Mrs Gilmore?" Die Stimme war so weit entfernt.
Sie sah auf und starrte direkt in ihre blaue Augen.
"Mom...", hauchte sie und plötzlich konnte sie nicht anders als
zum Bett zu laufen und ihre Mutter an sich zu drücken.
Sie hatte sie wieder.
Jemand hatte ihre Gebete und ihr Hoffen erhört und ihr ihre Mutter zurückgegeben.
Rory krallte sich in das hellblaue Nachthemd und die Tränen strömten über ihre Wangen.
Eine Hand legte sich auf ihren Rücken.
Aber die Berührung versetzte ihr einen Stoß.
Die Frau, die sie umarmte, verkrampfte sich.
Rory schloß die Augen.
Die Freude, die sie erst vor wenigen Sekunden verspürt hatte, wurde immer kleiner.
Verbittert krallte sie sich nur noch fester an ihre Mutter.
"Entschuldigung... aber wer sind Sie?"
Sie rang nach Luft.
Die Realität hatte sie wieder eingeholt.
"Mom...", hauchte sie so leise, dass sie nicht wusste, ob sie jemand gehört hatte.
Eine Träne berührte ihre Lippen.
Sie schmeckte salzig.
Übelkeit stieg in ihr auf.
Sie konnte nicht mehr.
Rory ließ sie los und verließ mit schnellen Schritten das Zimmer, ohne jemanden anzuschauen.

Jess lehnte an der Wand und atmete tief durch.
Das Gespräch heute morgen mit dem Arzt ließ ihn nicht los.

"Hallo?"
"Könnte ich bitte mit Rory Gilmore sprechen?"
"Sie... sie kann gerade nicht. Ich bin ihr... Verlobter...", log er schnell.
"Na schön. Lorelai Gilmore ist aufgewacht..."
Jess musste unwillkürlich grinsen und sah zu Rory rüber. Er konnte so etwas wie Erleichterung
in ihrem Gesicht erkennen.
"Aber... da gibt es noch etwas..."
Er drückte seine Finger so fest in die Handfläche, das es wehtat.
Irgendwas musste ja noch kommen!
"Sie kann sich an nichts mehr erinnern."
Er schluckte. Rory stützte sich an der Wand ab.
Er musste zu ihr.
Ohne auch nur die weiteren Worte des Arztes abzuwarten, legte er auf.
"Rory..."


Die Tür sprang auf. Rory stürzte heraus und rannte den Flur entlang.
Jess folgte ihr so schnell er konnte.
Er hatte nicht mit reingehen wollen. Sie musste es einfach alleine schaffen.
"Rory!"
Er hatte sie noch nie so schnell rennen sehen.
Ihre Füße schienen den Boden nicht zu berühren.
Rory drückte die Türen auf und knallte gegen das Geländer.
Keuchend hielt sie sich fest.
"Hey..." Jess fasste nach ihren Händen.
Sie schluchzte.
Vorsichtig schob er ihre Finger auseinander und nahm sie in den Arm.
"Ganz ruhig..."
Rory drückte ihr Gesicht in seine Schulter und krallte sich in seine Jacke.
Sie ließ sich einige Schritte mitziehen und fand sich schließlich auf einer Bank wieder.
Es war kühl. Der Himmel war grau und über ihr bewegten sich die Bäume.
Sie hatte ihren Kopf in seinen Schoß gelegt.
Jess hielt ihre Hand.
"Wie ist das, wenn man aufwacht und weiß nicht mehr, wer man ist?", fragte sie leise.
Ihre Stimme klang so fremd.
Er schwieg.
"Wird sie sich wieder erinnern können? Irgendwann?"
Jess sah zu ihr runter.
Ihr Blick ging an ihm vorbei.
Ihre Augen waren rot vom Weinen.
Alles an ihr wirkte in diesem Moment so fremd.
Sie sah so zerbrechlich aus.
Seine Rory sah nie zerbrechlich aus.
Seine Rory war stark und verlor nie die Hoffnung.
Der Arzt hatte ihm gesagt, dass es eine Chance besteht, dass Lorelai sich irgendwann wieder erinnern könnte.
Aber nicht heute und auch nicht in den nächsten Tagen.
"Ich wünsche es mir so sehr für dich...", sagte er schließlich leise.
Rory sah ihm in die Augen.
"Danke, Jess.", flüsterte sie leise.
Oh mein Gott, jetzt bin cih doch erleichtert!

Ich dachte wirklich erst, dass Lorelai tot ist...
Wenigstens lebt sie, aber es ist schrecklich, dass sie sich an nichts mehr erinnern kann!
Die arme Rory, sie tut mir so leid!
Du hast ihre Gefühle unglaublich toll beschrieben!

Und Jess ist einfach wundervoll, wie er sich um sie kümmert, wie er versucht für sie da zu sein"

Ich freu mich schon auf den neuen Teil!

Schlumpfinchen
Zitat:


Alles was sie hörte war ihr unregelmäßiger Atem.

Ja Lorelai lebt ich hab schon gedacht sie ist tot

Zitat:"Sie kann sich an nichts mehr erinnern."
Arme Rory
gut das Jess da ist und sich um sie kümmert
bin gespannt wie es weiter geht
So, hier kommt der nächste teil. irgendwie habe ich heute einen guten Tag zum schreiben erwischt.. :biggrin: aber dafür hab ich jetzt rückenschmerzen weil ich so schief und krumm vor dem computer sitze...
naja, viele spaß beim lesen!!
und bitte leute: feedback!! Unsure





Draußen schien inzwischen wieder die Sonne.
Lorelai seufzte leise und wandte sich vom Fenster ab.
Ihr Blick glitt über die Bettdecke.
Sie hatte einen Autounfall gehabt.
Einige Rippen und ihr linker Arm waren gebrochen.
Sie hätte Glück gehabt, sagten die Ärzte.
Aber sie konnte sich an nichts erinnern.
Das Klopfen an der Tür riss sie aus den Gedanken.
Sie war inzwischen auf die normale Station verlegt worden.
"Ja.", sagte sie schwach.
Eine ältere Frau kam herein. Sie trug einen weißen Kittel, darunter eine schwarze Bluse.
Ihr rotes Haar war zu einem lockeren Knoten zusammengebunden und einige Strähnen fielen ihr über die Stirn.
"Guten Tag. Ich bin Dr. Ryan!" Sie ging auf Lorelai zu und hielt ihr die Hand hin.
Diese ergriff sie zögernd.
"Wie geht es ihnen?" Ungefragt setzte sich Dr. Ryan auf einen Stuhl an ihr Bett.
"Es geht... ich bin müde.", murmelte sie leise.
Die Frau klappte eine Mappe auf und zückte einen silbernen Stift.
"An was können sie sich erinnern?"
Lorelai setzte sich ein wenig auf. "Ähm... ich..."
Was wollte diese Frau von ihr?
Sie hatte doch bereits gesagt, dass sie sich an nichts erinnern konnte!
"Schließen Sie die Augen und sagen Sie mir was Sie sehen!"
Lorelai wollte noch etwas sagen, aber Dr. Ryan starrte sie unentwegt an.
Also schloß sie die Augen und stöhnte leise.
"Was sehen Sie?"
"Gar nichts."
Sie öffnete wieder die Augen.
Dr. Ryan setzte ein gequältes Lächeln auf und schlug die Beine übereinander.
"Mrs Gilmore, ich weiß wie schwer es ist. Sie wachen auf und wissen gar nichts mehr.
Aber irgendwo in ihrem Kopf gibt es eine Erinnerung! Vielleicht sogar mehrere!", erklärte sie.
Lorelai presste die Lippen kurz aufeinander. "Sie haben doch keine Ahnung?"
"Wie bitte?"
"Gar nichts."
"Doch... reden Sie bitte!"
Nun wirkte sie wie eine gierige Reporterin, die nur darauf wartete ihren Bericht zu schreiben.
Sie drehte den silbernen Stift in der Hand und starrte Lorelai über ihre Brille hinweg an.
Aber Lorelai sagte nichts.
Was ging das diese Frau an?
Es herrschte ein eisiges Schweigen.
Dr. Ryan seufzte und blätterte in ihrer Mappe herum.
"Sie haben eine Tochter."
Sie sah auf.
"Sie heißt ebenfalls Lorelai!", sagte sie und wartete auf eine Reaktion von Lorelai.
"Und Sie leiten ein Hotel! Das..."
"Hören Sie auf!", schrie Lorelai plötzlich.
Dr. Ryan sah sie an.
"Hören endlich auf! Sie haben keine Ahnung, wie das ist aufzuwachen und
plötzlich nichts mehr zu wissen! Sie haben keine Ahnung, wie das ist Menschen zu sehen, die einen kennen, aber
sie kennen noch nicht einmal deren Gesicht! Verschwinden Sie mit ihrem psychologischen Müll und lassen Sie mich in Ruhe!"
Dr. Ryan stand langsam auf.
"Mrs Gilmore, ich möchte Ihnen nur helfen!", sagte sie ruhig.
"Aber ich will Ihre verdammte Hilfe nicht!", schrie Lorelai.
Die Tür sprang auf und eine Krankenschwester kam herein.
"Schon gut, Alicia." Dr. Ryan stand auf und verließ mit der Krankenschwester das Zimmer.
Lorelai schloss schwach die Augen.
Sie wollte schlafen.
Sie wollte nur noch schlafen.
Aber dann klopfte es an der Tür.
Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete sich die Tür und eine junge Frau steckte den Kopf herein.
Es waren viele Tage seitdem sie das letzte Mal Besuch bekommen hatte.
"Lorelai?"
Sie hatte ein rundliches Gesicht und war auch sonst nicht unbedingt schlank.
"Hey, ich bins! Sookie!"
"Hi...", murmelte Lorelai. Sie hatte keinen blassen Schimmer, wer diese Frau war.
"Wie gehts dir?" Sookie blieb unschlüssig am Fußende stehen.
"Ganz okay..."
Schweigen.
Wer war diese Frau?
Lorelai schluckte schwer und wollte gerade etwas sagen, aber dann ergriff Sookie das Wort.
"Hör zu... ich will dich nicht stören. Rory hat mir erzählt, dass du dich an nichts mehr erinnern kannst. Deswegen hab ich dir ein Fotoalbum mitgebracht. Vielleicht..." Sie reichte ihr ein dickes braunen Buch.
Lorelai biss sich auf die Unterlippe.
Sookie atmete tief durch.
Es trieb ihr Tränen in die Augen ihre beste Freundin zu sehen. Zu sehen, dass sie alles vergessen hatte.
Dass alles, was sich bis zu ihrem Unfall abgespielt hatte, verloren war.
Sie hatte ihr ganzes Leben vergessen.
"Ich muss jetzt gehen!", sagte sie leise und senkte den Kopf um ihr nicht ihre Tränen zu zeigen.
Bevor Lorelai noch etwas sagen konnte, hatte sich die Tür geschlossen.
Auf ihrem Schoß lag das dicke braune Buch.
Lorelai fuhr mit den Fingern über den Umschlag.
Dieses Buch sollte sie kenne. Alles, was in diesem Buch war, sollte sie kennen.
Aber wenn sie die Augen schloß und versuchte irgendein Bild vor Augen zu bekommen, war da nichts.
Alles war leer.
Eine Träne tropfte auf den braunen Umschlag.
Wütend schleuderte sie das Buch in die Ecke.
Dann drehte sie sich um und zog die Decke bis zum Hals.


Sie merkte nicht wie sie jemand durchs Fenster anstarrte.
Die Frau ballte ihre Hände zu Fäusten und ließ sich langsam auf den Boden sacken.
Sie hatte jedes Wort mitgehört.
Erinnerungen.
Alles was diese Frau verloren hatte, waren Erinnerungen.
Und sie selbst hatte alles verloren.
Eine unglaubliche Wut machte sich in ihrem Bauch breit.
Sie würde es büßen.
Sie würde alles büßen.
schon wieder ein super teil
arme Lore, sie kann sich an nichts mehr erinnern:heul:

Zitat:

Sie merkte nicht wie sie jemand durchs Fenster anstarrte.
Die Frau ballte ihre Hände zu Fäusten und ließ sich langsam auf den Boden sacken.
Sie hatte jedes Wort mitgehört.
Erinnerungen.
Alles was diese Frau verloren hatte, waren Erinnerungen.
Und sie selbst hatte alles verloren.
Eine unglaubliche Wut machte sich in ihrem Bauch breit.
Sie würde es büßen.
Sie würde alles büßen.

Wer ist die Frau?

Freu mich auf den nächsten Teil
Eek Ich hab ja schon seit Ewigkeiten kein FB mehr gegeben!
Das muss ich jetzt schnell nachholen.

Also, ich finds auf jeden Fall toll, dass Lorelai aufgewacht ist. Aber das ist irgendwie voll traurig, dass sie sich an nichts erinnern kann. Sie tut mir voll Leid. :heul:
Aber Rory und Sookie tun mir auch voll Leid. Das muss voll hart sein, wenn sich der, den du am meisten liebst, nicht mehr an dich erinnern kann. :heul:

Ich hab da so ne Vermutung, wer die Frau ist.
Show Content
Ist nur so ne Vermutung, vielleicht lieg ich auch völlig falsch.

Na ja, das wars erstmal wieder von mir.
Hoffe, es gibt bald nen neuen Teil.

Kelly
aah! gerade lorelai erinnert sich nicht mehr?! diese schillernde frau hat keine erinnerungen mehr? Eek
rory tut mir so leid...
und lore auch, es muss schrecklich sein, wenn alle denken, sie wüssten, was das beste für einen ist. aber sie ist auch entsetzlich stur... die alte lore hätte lieber wissen wollen, wer sie ist, statt sich nicht anstrengen zu müssen. nunja, das steht cniht zur debatte...
huhu ^^,

gebe jetzt auch mal fb.

Find die letzten teile wirklich schön. Du kannst einfach sooo toll schreiben und alles im einzelnen erklären. Top Top Top .
Das einzige was ich noch toller hätte gefunden, wenn du das Aufwachen von Lorelai beschrieben hättest. Wenn du beschrieben hättest, was sie denkt. Okay, ich gebe zu, dass ist sicher schwer, aber das hätte dem allen einfach noch nen stubs gegeben und dann wäre es perfekt.
Aber auch so, finde ihc, dass die letzten teile einfach echt schön geschrieben waren. Finds toll, dass Jess da ist, um Rory zu trösten :biggrin:

Hoffe es gibt bald einen neuen tollen Teil :biggrin:

vlg

claRa
sooo guten abend zusammen!!
ich hoffe der teil is lang genug Wink





Lorelai blinzelte.
Einige Sonnenstrahlen fielen durch die weißen Vorhänge und sie musste die Augen wieder schließen.
Aber dann schreckte sie hoch. Jemand war bei ihr im Zimmer.
Sie rieb sich die Augen und erkannte eine junge Frau neben ihrem Bett.
Sie war schon einmal hier gewesen. Vor einigen Tagen.
Rory.
"Hey.", murmelte Lorelai und schob ihre Decke ein Stück zurück.
Rory versuchte zu lächeln, aber es gelang ihr nicht.
Wie lange saß sie schon hier?
"Das habe ich gefunden!", sagte sie heiser und Lorelai erkannte das Fotoalbum auf ihrem Schoß.
"Oh."
"Hast du rein gesehen?"
Sie schüttelte leicht den Kopf.
Rory nickte schwach und wandte den Blick von ihr ab.
"Die Ärzte sagen, es geht dir besser."
Lorelai zog die Beine an und starrte auf ihre Knie.
"Willst du einen Kaffee?", fragte Rory plötzlich und stand auf.
"Ich kann einen holen! Ich habe vorhin einen in der Cafeteria getrunken und er schmeckt gar nicht so übel! Genau wie du ihn
magst..." Den letzten Satz sprach sie leise aus.
Lorelai lächelte gequält. "Nein, danke. Ich möchte jetzt keinen Kaffee."
"Oh." Rory schluckte. "Okay." Sie blieb unschlüssig stehen.
Lorelai wollte etwas sagen, aber sie wusste nicht was.
Gab es hier für überhaupt die richtigen Worte?
Dafür, dass eine Mutter ihre Tochter plötzlich nicht mehr kannte?
"Luke war auch schon hier.", sagte Rory leise. Sie starrte aus dem Fenster.
Lorelai atmete tief durch. "Wer... wer ist Luke?"
Rory schloss die Augen und presste die Lippen aufeinander. Eine Träne lief über ihre Wange.
"Du warst meine Mutter und meine beste Freundin. Mein ganzes Leben lang. Und dann plötzlich hast du alles vergessen!
All deine Erinnerungen sind verschwunden und du erkennst die Menschen, die du liebst, nicht wieder! Wie kann so etwas passieren? Wieso passiert es gerade uns?", brachte sie unter Tränen hervor.
Lorelai schloss die Augen.
Ja, diese Frage hatte sie sich auch gestellt. Wieso gerade ihr?
"Rory, es tut..."
Sie drehte sich zu ihr um. "Nein, bitte. Es kann dir nicht Leid tun. Du hast daran keine Schuld. Das hat niemand."
Lorelai spürte plötzlich ,wie ihr selbst Tränen in die Augen stiegen.
"Wieso hast du dir die Fotos nicht angeschaut?", fragte Rory plötzlich.
"Ich... ich konnte nicht."
"Willst du... willst du denn nicht versuchen.. dich zu erinnern?", fragte sie und konnte die Enttäuschung nicht unterdrücken.
Lorelai seufzte leise, aber antwortete nicht.
"Willst du es nicht versuchen?!", wiederholte sie leise.
Doch. Sie wollte es. Sie wollte es so sehr.
"Doch... nur nicht jetzt. Gib mir bitte einfach Zeit.", flüsterte sie und eine Träne wanderte über ihre Wange.
Rory nickte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich lass dich jetzt lieber alleine." Sie nahm ihre Tasche und wollte gerade die Tür öffnen.
"Rory?"
Sie hielt inne. "Ja?"
"Kommst du wieder? Wir könnten die Fotos..."
Rory drehte sich um. Lorelai lächelte. "Ja... klar. Bis morgen dann."

Jess kehrte erst spät in der Nacht zurück.
Er war die ganze Zeit bei Luke gewesen und hatte geholfen wo er nur konnte.
Das Haus lag im Dunkeln, aber Rorys Wagen stand vor der Tür.
Wahrscheinlich schlief sie schon.
Leise schloss er die Tür hinter sich und warf seine Jacke auf den Schrank.
Mit vorsichtigen Schritten ging er in ihr Zimmer.
Sie lag auf dem Bett und rührte sich nicht.
"Rory?", fragte er leise.
Sie antwortete nicht.
Jess ging ums Bett herum und kniete sich neben sie.
Stumme Tränen liefen über ihre Wangen.
Ihr Blick ging ins Leere.
"Rory?", fragte er wieder.
Er suchte nach ihrer Hand und drückte sie.
"Was ist passiert?"
Er hatte sie nur heute morgen gesehen.
"Rory... ist irgendwas passiert?"
Plötzlich setzte sie sich auf und krallte sich schluchzend in sein T-Shirt.
Langsam legte er die Arme um sie und drückte sie an sich.
"Ganz ruhig...", flüsterte er.
Sie presste fest die Lippen aufeinander.
Beruhigend strich er ihr über den Rücken.
"Was ist los?", fragte er wieder leise und schob sie ein kleines Stück von sich weg um sie anzuschauen.
Rory schüttelte den Kopf und wischte sich schnell die Tränen weg.
"Rory, was ist los?" Jess nahm ihr Gesicht in beide Hände und zwang sie so ihn anzusehen.
"Nein... ich... schon okay..." Sie schob seine Hände weg und stand vom Bett auf.
Jess sah ihr besorgt nach, als sie das Zimmer verließ und im Dunkeln verschwand.
Sie ließ sich auf die Couch sinken und schloss die Augen.
Ihre Wangen brannten.
Es war einfach alles zu viel geworden.
Einen Menschen zu sehen, der noch vor einiger Zeit Mutter und beste Freundin war und nun nur noch ein Mensch mit ihrem Namen, aber ohne jegliche Erinnerung an ihr voriges Leben.
Ausgelöscht.
Weggewischt.
Einfach so.
Rory spürte wie er sich neben sie setzte und die Arme um sie legte.
"Red mit mir...", hauchte er ihr ins Ohr und küsste sie sanft auf die Wange.
Aber sie schwieg.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
Wie sie es sagen sollte.
Dass die Angst, obwohl sie wieder aufgewacht war, immer noch in ihrem Hinterkopf exestierte.
Die Angst davor, dass sie sich nie wieder erinnern würde.
Dass ihr Leben, wie es vor dem Unfall war, für sie nicht mehr gab.
Als wäre sie nie dabei gewesen.
Rory hob ihren Kopf und sah ihn an.
Jess versuchte zu lächeln, aber konnte die besorgte Miene damit nicht überdecken.
Sie zog die Beine an und lehnte sich an ihn.
"Warst du heute bei ihr?", fragte Jess und strich ihr übers Haar.
Sie nickte.
"Und?"
"Ich gehe morgen wieder zu ihr."
"Das ist doch gut!"
Rory schluckte.
Ja, sie wollte es unbedingt versuchen.
Aber was, wenn es nicht funktionierte?
Wenn die Menschen auf den Bildern immer Fremde für ihre Mutter sein würden?
Wenn jeder wichtige Augenblick einfach ausgelöscht war?
Was ist es für ein Gefühl, wenn man das erste Mal die Augen aufmacht und alles vergessen hat?
Was ist es für ein Gefühl, nicht zu wissen, wer man ist?
Nicht zu wissen, was alles geschehen war.
Die Menschen, die man liebte, vergessen hat.

Als Rory eingeschlafen war, stand Jess auf und legte vorsichtig eine Decke über seine Freundin.
Dann ging er in die Küche und öffnete den Kühlschrank.
Er hatte kaum etwas gegessen.
Gerade als er eine Packung vom Chinesen herausholte, hörte er es.
Schritte.
Sie kamen draußen von der Treppe.
Schnelle Schritte.
Er erwartete ein Klopfen oder eine Stimme.
Aber es war nur die Schritte.
Leise schloss er den Kühlschrank und schlich zur Haustür.
Ein Schatten erschien am Fenster und er blieb wie angewurzelt stehen.
Die Person war groß und schlank.
Auf keine Fall ein Mann.
Gerade als er nach dem Türknopf griff, verschwand der Schatten und die Person entfernte sich mit eiligen Schritte.
Mit klopfenden Herzen riss er die Tür auf und sah eine Gestalt über den Rasen laufen.
Jess rannte los.
Die Person begriff, dass er ihr nachlief und verstärkte ihr Tempo.
Sie stolperte, rappelte sich auf und rannte immer weiter.
Doch er bekam sie zu fassen. Ein Aufschrei. Er krallte seine Finger in den Arm der Gestalt.
Aber bevor er in das Gesicht der Person sehen konnte, spürte er einen heftigen Schlag gegen den Kopf, fiel zu Boden und die Gestalt verschwand in den Schutz der Dunkelheit.
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