Feedback: Teil 2: Ich nehme die Story gehörig auÃeinander
Ich zerschnippsle jetzt die Story und gebe auf die (meiner Meinung nach) besten Teile mein Feedback. Los geht's:
Zitat:Es war dunkel in dem Zimmer, genau wie drauÃen.
Es regnete.
Es war still in dem Zimmer, ihrem Zimmer. Zwei Bilder standen gerahmt auf ihrem Nachttisch, beide Rahmen waren pink. Die einzige Farbe in diesem Zimmer, so schien es.
Das eine Bild zeigte Rory, das andere Luke.
Der Nachttisch war weià und grau. Er hatte Rollen, wie die anderen tausend in diesem Gebäude.
Das Bett war weià und grau und hatte Rollen, wie die anderen tausend in diesem Gebäude.
Die Wände waren weiÃ. Nur weiÃ.
Aber ihre Haut war grau. Dunkler, fast schwarz, um ihre Augen, aber im allgemeinen grau. Manchmal weiÃ, aber an diesem Tag war sie grau.
Sie hatte sie seit Monaten nicht gesehen. Sie hatte seit Monaten nicht mit ihnen gesprochen. Aber es war besser so. Besser für sie. Es war nicht das Einzige was sie umbrachte, also spielte es keine Rolle, dachte sie.
Das letzte Mal, als sie sie gesehen hatte, hätte der glücklichste Tag in ihrem Leben sein sollen. In ihrem Leben. Ihrem gemeinsamen Leben.
Dieser Teil hat mein Herz berührt, mich neugierig gemacht und mich beinahe zum Heulen gebracht. Es war traurig. Klasse beschrieben. Dabei kamen mir die Tränen. Ich weinte nicht, aber war nahe dran. Noch nie vorher hat mich etwas so sehr berührt... noch nie zuvor.
Zitat:Seit sie gestern, kurz vor ihrem Jungesellinenabschied, den Anruf erhalten hatte, war diese Stimme in ihrem Kopf und sagte ihr immer und immer wieder das Gleiche.
Es war eine Befürchtung gewesen, aber jetzt war es Realität und nach dem Anruf hatte sie sich übergeben müssen. Sie hatte zu ihm laufen und es ihm sagen wollen. Sie wollte ihn sagen hören, dass alles gut werden würde. Aber dann war er durch die Tür gekommen, hatte sie geküsst und ihr einen schönen Abend gewünscht und sie konnte es einfach nicht. Sie konnte es ihm nicht sagen, sie konnte ihm das nicht antun. Es würde ihn umbringen, genauso wie es sie umbringen würde und sie wäre nie fähig sich das zu verzeihen.
Echt arg war diese Stelle. Ich dachte schon, der Grund wäre Christopher, aber das wäre zu vorraussehbar gewesen. Bei dieser Stelle blieb ich für eine Viertelstunde hängen und musste sie immer und immer und immer wieder lesen. Wow, sie hat mit echt geschafft...
Zitat:âNein!â flüsterte sie und sein Lächeln fror auf seinem Gesicht ein. Eine einzelne Träne tropfte aus ihrem Augenwinkel und sie sagte es wieder. Lauter, dieses Mal.
âNein! Nein! Nein!â ihre Stimme verlieà sie während sie immer noch den Kopf schüttelte, zu Worten, die zu sprechen sie nicht mehr in der Lage war. Tränen strömten nun über ihr Gesicht.
Sie sah wie sich seine Augen schockiert weiteten und jegliche Farbe aus seinem Gesicht wich, genau wie das Lächeln. Da zog sie ihre Hand weg, die er noch immer hielt, schaute ihn noch einmal an und rannte. Sie rannte durch den Garten und das Hotel, zur Tür hinaus zu ihrem Auto. Als sie die Auffahrt hinunter fuhr hörte sie Rorys Rufe, aber sie drehte sich nicht um, denn sie wusste dann könnte sie es nicht tun. Aber sie musste es tun. Es war zu ihrem Besten.
Diese Stelle war eine der ärgsten der ganzen Story. Mir fiel die Kinnlade wortwörtlich 'runter, als ich diese Stelle gelesen habe. Sie ist so detailliert und wunderbar schockierend beschrieben. Atemberauben wäre der richtige Ausdruck dafür.
Zitat:Und sie wusste er würde es nicht tun. Aber sie brauchte die Fantasie, dass er es tun würde und so brachte sie sich selbst dazu daran zu glauben. Wenigstens am Tag. Nachts, wenn sie verzweifelt schluchzend in ihrem Bett lag und wieder und wieder nach ihm rief, wusste sie, dass es nicht wahr war.
Und hier kamen mir dann wirklich die Tränen. Okay, die Stellen davor hatten schon für feuchte Augen gesorgt, also waren Tränen, man könnte sagen, vorrauszusehen, aber diese Stelle brachte mich wirklich zum Weinen.
Zitat:Es war zwei Uhr früh und wieder einmal lag er wach. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal eine ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Wenigstens nicht ohne Alkohol. Er drank nicht oft, nur manchmal. Es half ihm zu vergessen, wenigstens für ein paar Stunden.
Zu vergessen wie wunderschön sie gewesen war, als sie in ihrem perfekten Kleid auf den Altar zugeschritten war. Zu vergessen, dass sie Tränen in den Augen gehabt hatte, als er auf ihre Antwort gewartet hatte. Zu vergessen, dass sie âNeinâ gesagt hatte. Zu vergessen, dass sie weggelaufen und ihn verlassen hatte.
Es war acht Monate her und tat nicht weniger weh. Er fragte sich ob er jemals darüber hinweg kommen würde. Irgendwann in der Zukunft. Aber eigentlich wollte er nicht darüber hinweg kommen und weitergehen. Er wollte sie. Nur sie. Seit elf Jahren, nur sie.
âPassiert das wirklich?â
âEs passiert wirklichâ
Er hatte sie seitdem nicht mehr gesehen, nicht einen kurzen Blick auf sie werfen können, nichts.
Eine Woche danach hatten sie ihr Auto am Flughafen gefunden. Leer. Nur ihr Hochzeitskleid hatte darin gelegen. Ihre Kreditkartenabrechnung hatte ihnen gezeigt, dass sie einen Flug nach L.A. gebucht hatte und so waren Rory und Richard einen Monat nach der Hochzeit nach L.A. geflogen und hatten sie gesucht. Ergebnislos. Aber er hatte die Idee von Anfang an für idiotisch gehalten. Es war naiv zu glauben, man würde sie in einer Stadt mit so vielen Menschen finden können. Und er kannte Lorelai. Wenn sie nicht gefunden werden wollte, würde man sie nicht finden.
Das hier war auch eine der argen Stellen. Wie du Luke beschrieben hast und wie du es 'rüber gebracht hast. Einfach nur: Wow!
Zitat:âLorelai?â fragte er und hörte wie jemand scharf Luft einsog.
âLorelai, bist du das?â Stille.
âLorelai, bitte! Sag was wenn du es bist!â Nichts.
âIch will doch nur wissen dass es dir gut geht. Dass du in Sicherheit bist und gesund. Ich mach mir solche Sorgen um dich, genau wie Rory.â Er hörte ein Schluchzen am anderen Ende der Leitung und wusste, dass sie es war.
âIch liebe dich so und ich will dass du zurück kommst!â er hörte ein Tuten, sie hatte aufgelegt.
Das hier ist auch eine der typischen 'Jetzt kommen mir die Tränen, weil es so schön und traurig ist, dass ich am liebsten in den Erdriss hinter mir springen würde'-Stellen.
Zitat:Er hatte nicht geweint. Er hatte Rory und Sookie getröstet, ein Mal sogar Emily, aber er hatte nicht geweint. Er konnte nicht. Es war das Gleiche gewesen als sein Vater gestorben war. Aber eigentlich wollte er diese zwei Situationen nicht vergleichen, denn sie war nicht tot und würde eines Tages wieder in sein Leben treten. Eines Tages würde er sie wieder sehen. Musste sie wieder sehen, denn ohne sie konnte er nicht leben. Aber sterben auch nicht. Er war wie betäubt.
âLorelai, wo bist du?â fragte er in das leere Wohnzimmer und die einzige Antwort die er bekam, war ein Seufzer von Paul Anka, der auf der Couch, auf einem von Lorelais Shirts, lag. Er gab es einfach nicht wieder her, aber Luke verstand ihn. Manchmal öffnete er ihr Shampoo oder ihr Parfum, nur dass er sie für einige Sekunden wieder riechen konnte. Oder er spielte den Text auf dem Anrufbeantworter ab, nur um ihre Stimme zu hören.
âAh, Luke, komm schon! Jetzt wo du hier wohnst, braucht Frida nen neuen Text oder sie wird wütend!â
âWer zum Teufel ist Frida?â
âDer Anrufbeantworter, natürlich!â
âEin Anrufbeantworter kann nicht wütend werden!â
âDu kennst Frida nicht, also leg es besser nicht drauf an! Und jetzt komm schon, sag mir was ich sagen soll!â
âWarum kannst du nicht einfach sagen: Dies ist der Anschluss von Lorelai Gilmore und Luke Danes. Wir sind im Moment nicht zuhause, also hinterlasst eine Nachricht?!â
âNa also, war das jetzt so schwer? Leute ihr habt es gehört, der Meister hat gesprochen!â lachte sie.
âDu hast das aufgenommen?â
âTu ich immer noch!â kicherte sie.
âGib mir das! Lorelai, gib mir das verdammte Band!â rief Luke
Piep
Als er auf die Uhr schaute, sah er, dass es halb vier war. Er hatte ein einhalb Stunden damit verbracht in die Dunkelheit zu starren. Er dachte darüber nicht mehr nach, denn seit sie gegangen war, war es normal geworden. Er musste das Diner öffnen, also ging er nach oben um sich wenigstens noch eine Stunde hinzulegen.
Als er die Tür zum Schlafzimmer öffnete, schloss er die Augen und konnte sie im Bett liegen sehen, schlafend und darauf wartend, dass er sich zu ihr legen würde, dass sie sich an ihn kuscheln konnte. Aber als er sie wieder öffnete, war das Bett leer. Sie war noch immer weg.
Auch eine wunderbare Stelle. Bei dem Anrufbeantworte hab ich geheult, nicht weil es traurig, sondern, weil es lustig war, aber die anderen Stellen waren echt traurig.
Zitat:âGuten Morgen Miss Gilmore, sind Sie bereit für den groÃen Tag?â fragte die Schwester, als sie das Zimmer betrat. Sie bekam keine Antwort.
Lorelai starrte zum Fenster hinaus, mit dem gleichen leeren Ausdruck wie in den vergangenen Monaten, die sie in diesem Zimmer verbracht hatte. Sie konnte nicht wirklich etwas erkennen, denn das Plastikzelt, das ihr Bett umgab machte alles verschwommen.
âMiss Gilmore, sind sie wach?â fragte die Schwester besorgt und lief zur Ãffnung des Zeltes. Lorelai schaute sie nicht an. Normalerweise gab sie wenigstens einen Laut von sich, aber heute schwieg sie. Die Schwester hatte noch nie eine so mutlose und einsame Patientin erlebt, wie diese Frau. Sie bekam keinen Besuch und keine Anrufe. Obwohl sie, anders als viele ältere Patienten, noch Familie zu haben schien. Die Bilder auf ihrem Nachttisch bestätigten das. Sie hatte nie gefragt wer diese Personen waren, aber da Lorelai sich jede Nacht in den Schlaf weinte, während sie die Bilder anstarrte, musste sie sie sehr lieben.
Eine ihrer Kolleginnen hatte einmal gefragt, ob die beiden tot seien. Lorelai hatte sie angebrüllt, dass Rory nicht tot wäre. Sie hatte sich so sehr aufgeregt, dass sie ihr etwas zur Beruhigung hatten geben müssen, denn sonst hätte das so kurz nach der Operation furchtbare Folgen haben könne.
Die Stelle fand ich merkwürdigerweise lustig, weià nicht wieso
^^
Sie ist echt schön geschrieben und so. Echt gute Arbeit, karalein...
Zitat:Und dann hatte sie nach der Operation und dem Beginn der erneuten Chemotherapie in den Spiegel geschaut. Sie war so dünn, richtig abgemagert. Sie war blass, fast durchsichtig und grau. Ihre Augen waren dumpf. Ihre Wangenknochen noch deutlicher sichtbar. Und ihre Haare, ihre wunderschönen dunklen Locken, waren weg. Sie hatte nicht einmal mehr Augenbrauen. Nicht ein einziges Haar. Sie wusste, dass sie einmal schön gewesen war, aber das war weg. Sie war nicht mehr ein Schatten ihrer selbst und es hatte gedauert bis sie sich erkannt und verstanden hatte, dass das wirklich sie war, die ihr da aus dem Spiegel entgegen blickte.
Wie konnte sie das Rory und Luke antun? Wie konnte sie ihnen zumuten sie anzuschauen, wenn sie so aussah? Da hatte sie beschlossen, dass sie sie so in Erinnerung behalte sollten wie sie gewesen war und wie sie ausgesehen hatte. Sie hatte beschlossen, dass sie nie zurück gehen würde. Und wenn sie nie zurückgehen würde, warum sollte sie dann leben? Für was? Und für wen?
:heul: Bei der Stelle habe ich wieder getränt... (ich weiÃ, böhmischer Satz^^) Es ist so schön geschrieben, ehrlich...
Zitat:Sie wusste, dass sie eigentlich nicht die Sachen der Patienten durchschnüffeln durfte, aber sie musste etwas tun. Sie konnte dieser Frau nicht länger beim Sterben zusehen. Sterben, wenn es dazu eigentlich keinen Grund mehr gab. Die Therapien hatten angeschlagen und das einzige Problem war, dass sie extrem geschwächt war und sich weigerte zu kooperieren. Sie aà nicht, sie stand nicht auf, sie sprach nicht. Sie hatten alles versucht, ohne Erfolg. Diese zwei Telefonnummern waren ihre letzte Chance. Ihre letzte Chance zu leben.
Sie wählte die andere Nummer.
Das war auch wundebar geschrieben...
Zitat:Er hatte die Stadt, er hatte den Namen des Krankenhauses und der Schwester. Er würde hinfliegen. Sofort.
Er rannte nach oben und warf wahrlos einige Kleider in eine Reisetasche. Für ihn und für sie. Vielleicht wollte sie ihre Kleider.
Dann dachte er noch einmal darüber nach was er sonst noch brauchen könnte. Er nahm einige Fotos, ihren Schlafanzug, ihre Hello Kitt Hausschuhe und packte sie auch mit ein.
Während er zum Flughafen fuhr dachte er darüber nach ob er Rory anrufen sollte oder nicht. Oder Emily und Richard. Aber er wusste dass sie dann mitfliegen würden und da er noch nicht wusste was Lorelai fehlte, entschied er sich dagegen. Sie machten sich genug Sorgen und er würde sie anrufen wenn er Lorelai gesehen und mit ihr gesprochen hatte.
Er parkte sein Auto und ging im Kopf noch einmal eine Liste durch, während er ausstieg. Er hatte das Diner abgedeckt und alles andere auch ohne dabei zu rätselhaft über seinen Aufenthaltsort zu sein.
Eine wunderbar geschriebene Stelle. Ich fühlte echt mit Luke mit... so arg...
Zitat:Er öffnete die Tür langsam und leise und kämpfte gegen die Ãbelkeit die ihn überkam, als der starke Medikamentengeruch, anstelle des Geruchs den er erwartete hatte, in seine Nase drang. Ihr Geruch.
Er stellte die Tasche die er trug neben die Tür und ging zu ihrem Bett, hielt an als er neben ihr stand.
Sie hatte keine Haare. Sie war ganz grau. Sie war zu dünn. Sie war einsam. Ihr Gesicht war noch tränennass. Sie sah mehr tot als lebendig aus. Er hatte Probleme sie zu erkennen. Vielleicht hatte die Schwester ihm das falsche Zimmer gezeigt. Das konnte nicht sie sein! Für einige Sekunden weigerte er sich das zu glauben.
Aber dann rümpfte sie im Schlaf die Nase, wie sie es immer tat, kurz bevor sie aufwachte. Er hatte es schon so oft gesehen. Und da wusste er dass sie es war.
So leise wie möglich beugte er sich vor, machte seine Schuhe auf, zog sie aus und lieà sie neben dem Bett stehen. Er setze sich auf das Bett, passte auf, dass er sie nicht weckte. Er hob seine Beine und legte sie neben ihre. Nur auf die Decke, nicht darunter. Er drehte sich auf die Seite und schaute ihr beim Schlafen zu. Wie er es zuvor getan hatte. Vor zuvor.
Nach einigen Sekunden drehte sie sich auch auf die Seite und er dachte sie würde aufwachen, aber sie tat es nicht.
Unbewusst rutschte sie näher zu ihm und presste ihre Stirn unter sein Kinn,ihre Nase an seine Brust. Er hörte, dass sie tief einatmete. Dann kuschelte sie sich an ihn. Langsam hob er seinen linken Arm und legte ihn vorsichtig um ihre Schultern, zog sie noch näher zu sich.
Sein Kinn lag auf ihrem stoffbedeckten Kopf. Aber er wollte nicht tief einatmen. Denn sie roch nicht wie sie selbst. Falls das Sinn machte.
Sie wieder sicher in den Armen zu halten nach neun Monaten zwischen Hoffnung und Verzweiflung war als würde ein Traum wahr werden.
Er hatte Angst sie zu zerdrücken, denn sie sah aus als wäre sie aus Glas und fühlte sich genauso kalt an.
Er hörte sie seufzen und bildete sich ein er hätte sie seinen Namen flüstern hören. Aber als er sie anschaute schlief sie noch immer. Die Schwester hatte Unrecht gehabt. Sie schlief. Dieses Mal vielleicht länger als zehn Minuten.
Er konnte sich nicht zurückhalten und drückte einen Kuss auf ihre Stirn, was sie erneut seufzen lieÃ.
Als er die Augen schloss, um sich das Gefühl sie wieder in den Armen zu halten einzuprägen, bemerkte er, dass er weinte. Tränen rannen über seine Wange, eine nach der anderen.
Also hielt er die Augen geschlossen um die Tränen aufzuhalten und schlief langsam ein.
Sie war nicht die Einzige die seit neun Monaten nicht richtig geschlafen hatte.
So schön, so traurig, so...ich kann es gar nicht beschreiben. Es war wieder eine der Stellen, die ich 15 Mal lesen musste, bevor ich den Blick davon abwenden konnte, um weiter zu lesen. gute Arbeit...
Zitat:Zum ersten Mal seit Monaten schlief sie. Schlief tief und fest.
Zum ersten Mal seit Monaten träumte sie. Einen glücklichen Traum. Sie träumte, dass er da war. Direkt neben ihr. Sie träumte, dass sie sich an ihn kuschelte. Dass sie ihn riechen konnte. Dass sie von seinem Aftershave umgeben war. Dass er seine Arme um sie geschlungen hatte und sie an sich presste. Sie seufzte, denn dieser Traum war so wunderschön. Sie wollte für immer weiterschlafen und in dieses Gefühl gehüllt bleiben. Und so schlief sie weiter.
Er wachte spät am nächsten Morgen auf, es war bereits zehn Uhr. Zuerst wusste er nicht wo er war, doch dann erinnerte er sich.
Sie schlief noch, lag halb auf ihm.
Zuerst spielte er mit dem Gedanken einfach mit ihr im Bett zu bleiben und zu warten bis sie aufwachte. Aber dann entschied er sich dagegen. Vorsichtig löste er sich von ihr, legte ihren Kopf sanft auf das Kissen und stand auf. Er lieÃe seine Schuhe neben dem Bett stehen, lief nur in Strümpfen zum Badezimmer, nahm vorher seine Waschsachen aus der Tasche.
Er verspürte den Drang zu duschen, denn er fühlte sich klebrig und schmutzig. Er war es nicht. Es war nur ein anderer Effekt, den das Krankenhaus auf ihn hatte. Er konnte die Bakterien über seine Haut kriechen sehen und bemerkte, dass er nun auch nach Krankenhaus roch.
Lorelai öffnete die Augen, nur um festzustellen, dass es wirklich ein Traum gewesen war. Die Erkenntnis vertrieb die Entspannung, die ihr der lange Schlaf verschafft hatte und sie rollte sich zusammen, zog die Knie zur Brust, um die Kälte zu vertreiben.
Sie wünschte sich, dass sie einfach für immer weitergeschlafen hätte und niemals wieder aufgewacht wäre. Dieses Leben war es nicht mehr wert gelebt zu werden, aber dieser Traum wäre es wert gewesen dafür zu sterben. Sie hatte kein Glück gehabt.
Luke nahm sich Zeit unter der Dusche. Es dauerte die Gefühle wegzuwaschen, es dauerte den Krankenhausgeruch wegzuwaschen und es dauerte darüber nachzudenken, was er tun sollte.
Er hatte Angst vor Lorelais Reaktion. Was würde passieren wenn Lorelai ihn sehen würde?
Letzte Nacht war einfach gewesen, verglichen mit jetzt, denn er hatte gewusst, dass sie schlief.
Dieses Mal war es anders. Die Gedanken in seinem Kopf drehten sich im Kreis, wie sie es schon im Flugzeug getan hatten.
Aber er wusste, dass sie ihn brauchte.
Wieder ein geniales Stück. Du hast es gut begonnen und auch klasse fortgesetzt. Es ist wunderschön geschrieben und irgendwie war ich zwischen Tränen der Freude und der Trauer für Lorelai...
Zitat:Sie starrte wieder aus dem Fenster, dieses Mal umgab sie kein Zelt. Die Therapien waren erfolgreich gewesen. Sie konnte sich nicht darüber freuen.
Sie glaubte die Dusche zu hören, aber sie bildete sich ständig ein Dinge zu hören. Ihre Sinne spielten ihr Streiche.
Sie glaubte zu hören, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Sie glaubte, Schritte zu hören, ganz leise.
Sie glaubte, ihn riechen zu können, wie die Nacht zuvor in ihrem Traum. Sie glaubte, seine Stimme ihren Namen rufen zu hören.
Bei dieser wunderbaren Stelle hatte ich gegrinst und gedacht :'Wenn du nur wüsstest...'
Zitat:âLorelai?â sagte er wieder, nachdem er zuerst keinerlei Reaktion bekommen hatte. Er ging noch einen Schritt auf sie zu. In diesem Moment drehte sie sich um. Nicht ihren ganzen Körper, sondern nur ihren Kopf, für eine kurze Sekunde. Dann starrte sie wieder zum Fenster hinaus.
Das konnte nicht wahr sein. Er konnte nicht hier sein. Ihre eigene Fantasie spielte ihr einen grausamen Streich.
Sie konzentrierte sich wieder auf das Fenster vor ihr.
Aber dann fühlte sie eine Berührung an ihrer Schulter. Sie bildete es sich nicht ein. Jemand war in ihrem Zimmer.
Sie drehte wieder den Kopf, nur um in seine blauen, tränenverhangenen Augen zu blicken, die sie anflehten. Sie wusste nicht um was.
âLuke?â hörte sie sich selbst flüstern. Er schenkte ihr ein kleines Lächeln, aber seine Lippen zitterten, genau wie die Hand auf ihrer Schulter.
âIch bin hierâ flüsterte er zurück. Er nahm die Hand von ihrer Schulter und lief um das Bett herum, so dass er vor ihr stand. Er hockte sich nieder und nahm ihre Hand in seine. Seine Augen starrten in ihre.
Nach einer Minute nahm er seine Hand von ihrer und began die Linien ihres Gesichts mit seinen Fingern nachzuzeichnen. Ãber ihre Nase, ihre Lippen zu ihrem Kinn. Zurück über ihre Wangen zu ihren Schläfen. Irgendwann hatte sie die Augen geschlossen.
Diese Stelle war furchtbar (für mich) und wunderbar zugleich. Wie Luke aus der Dusche kam und Lorelai halb geschockt ihn ansah, dachte ich etwas, wie 'Ach du ScheiÃe!'
Zitat:Während sie so da lag, begann sie nachzudenken. Sie dachte daran, dass er da war. Dass er nur wegen ihr da war. Sie fragte sich, wie er sie gefunden hatte. Sie fragte sich, warum er da war. Sie fragte sich, ob er glücklich war, dass er sie gefunden hatte. Und gab sich selbst die Antwort: Wie konnte er glücklich sein, das gefunden zu haben? Er musste beängstigt und angeekelt sein. Sie fragte sich, warum er nicht einfach wieder gegangen war, als er sie gesehen hatte. Er hatte das nicht verdient.
Da öffnete sie die Augen wieder. Als er ihre Lippen erneut mit seinem Daumen berühren wollte, zuckte sie zurück. Er nahm seine Hand weg.
âGehâ sagte sie, kaum lauter als ein Flüstern. Er reagierte nicht, vielleicht hatte er sie nicht verstanden.
âGeh!â sagte sie wieder, lauter dieses Mal.
âLorel...â
âBitte geh!â unterbrach sie ihn und und schloss die Augen wieder. Sie wollte ihn nicht gehen sehen.
Das ist ein Moment bei dem ich, wie bei dem 6. Season Ende, laut 'Nein' geschrieen habe.