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Normale Version: Zwischen Meer und Liebe
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Meine erste FF. "Zwischen Meer und Liebe"


Danke an Dari (*chrissy*) für's Gegenlesen. :knuddel:

Kapitelübersicht

1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel



1.Kapitel




Mary saß in ihrem Lieblingscafé in Küstennähe und trank einen Tee. Es war ein schöner, warmer Tag. Obwohl es erst Februar war, konnte sie schon draußen sitzen und die frische Brise, die vom Meer her kam spüren. Ja, es ging ihr wieder richtig gut und sie war froh endlich von zu Hause ausgezogen zu sein und ihre eigene, kleine, schnuckelige Wohnung zu besitzen, die sich in der Nähe des Meers befand und welche sie sich mit ihrem doch eher geringen Gehalt leisten konnte.


„Kann ich ihnen noch etwas bringen?“, fragte der Kellner des Cafés höflich. „Oh danke. Aber nein, ich werde mein Tee fertig dringen und dann aufbrechen. Aber wenn sie so nett wären mir die Rechnung zu bringen.“, antwortete Mary und begann ihr Buch, welches sie im Café gelesen hatte, einzupacken, als ihr jemand von hinten auf die Schulter tippte. „Na schöne Frau! Haben wir heute nichts zu tun?“. Es war Michael, ihr Arbeitskollege. „Ach du bist es. Dieselbe Frage könnte ich dir aber auch stellen! Nein ich habe mir heute frei genommen, um endlich mal meine Wohnung auf Vordermann zu bringen. Weißt du, ich muss noch mein Arbeitszimmer neu tapezieren und streichen. Und was ist mit dir? Warum bist du hier?“, fragte Mary neugierig. Sie kannte Michael noch nicht sehr lange, doch war er ihr sehr sympathisch. „Ich? Ich hatte vorhin einen Zahnarzttermin und da diese bei mir nie sehr erfreulich ausfallen, dachte ich mir, nehme ich mir doch einfach mal einen Tag frei. Aber darf ich mich setzen?“, fragte Michael Mary grinsend. „Oh natürlich setze dich nur. Aber ich wollte eigentlich gerade aufbrechen.“, entgegnete Mary. „Ach bleib doch noch ein bisschen. Ich bezahle auch die nächste Runde!“. „Nein ich muss wirklich los, sonst schaffe ich das heute nicht mehr und mehr Urlaub kann ich mir nun wirklich nicht nehmen.“ „Na gut dann machen wir es so, du trinkst noch einen Tee oder Kaffee mit mir und ich helfe dir anschließend beim Tapezieren, ich habe heute eh nichts Vernünftiges mehr zu tun und ich bin wirklich nicht handwerklich unbegabt“, schlug Michael vor. „Na gut machen wir es so. Aber ich will nachher niemanden jammern hören, wenn es an die Arbeit geht, okay?“ „Schön dann machen wir es so...Herr Kellner ich hätte gerne einen Milchkaffee mit einem Croissant und für die Dame...“, fragend schaute er Mary an, die ihn anlächelte. „Einen Orangensaft bitte und falls sie die Rechnung schon fertig haben, würde ich gerne zahlen!“. „Ja die Rechnung ist fertig! Das macht 4,50€“, entgegnete der Kellner. Mary reichte ihm einen 5€ Schein. „Stimmt so!“, sagte sie. Höflich nickte der Kellner dankend und ging ins Café um die Getränke zu holen.


„Ganz schön frisch hier draußen, findest du nicht?“, bibberte Michael. „Nein, ich finde es schön hier draußen! Ich liebe die frische Brise, die vom Meer her kommt!“, „Aha, du bist also ein Meereskind. Nur die Hartgesottenen sitzen im Februar schon draußen“, neckte Michael sie. „Ja kann man so sagen. Ich lebe hier an der Küste schon seit ich drei Jahre alt bin und ich habe jede freie Minute genutzt, um ans Meer zu gehen und dort die Wellen zu beobachten. Als ich noch ein kleines Kind war, träumte ich immer davon eine Meerjungfrau zu sein. Aber wie du siehst bin ich leider keine geworden“, scherzte sie und als der Kellner kam, begann sie genüsslich an ihrem Orangensaft zu nippen.


Als die beiden fertig waren und aufbrachen, flog eine Möwe dicht an den beiden vorbei. „Weißt du, was das bedeutet?“, fragte Michael viel deutend. „Was meinst du?“, fragte Mary irritiert. „Na wenn eine Möwe dicht an zwei jungen Personen vorbei fliegt“, antwortete er. „Nein, weiß ich nicht, aber du wirst es mir sicherlich gleich sagen oder?“, entgegnete Mary. „Und so was behauptet das Meer zu lieben.“ Michael schüttelte scherzend den Kopf. „Das bedeutet, dass die zwei Personen, über denen die Möwe fliegt, bald ein Paar werden!“, meinte er grinsend. „So so“, war Marys einziger Kommentar. Innerlich grinste sie in sich hinein. Dieser Michael verstand es echt sie zu unterhalten, sich bei ihr beliebt zu machen. Schlecht sah er ja nicht aus, das musste sie zugeben. „Wie du glaubst mir etwa nicht?“, fragte er entsetzt, „Ich werde dich daran erinnern, wenn wir in näherer Zukunft zusammen sind!“. „Tue dir keinen Zwang an! Dort steht mein Auto!“, sagte Mary, auf einen alten Käfer deutend. „Ich weiß ja nicht wie du hierher gekommen bist?“, fragend schaute sie Michael an. „Oh ich bin zu Fuß hier, ich dachte ich gönne meinem Auto auch einmal ein bisschen Urlaub!“, witzelte er. „Den Urlaub hat dein Auto sicherlich sehr verdient!“, grinste sie, „Dann steig einfach ein und genieße dieses einmalige Erlebnis mit Zacky, meinem Käfer, mitfahren zu dürfen. Das dürfen nicht viele!“. Lachend stieg Michael ein und begutachte den Käfer. So einen Geschmack hätte er Mary nicht zu getraut. Aber er war angenehm überrascht. Doch... der Käfer passte zu ihr und auch der Innenraum des Autos gefiel ihm sehr. Mary startete den Motor, der Käfer sprang auch sofort an und sie fuhren los. „Hast du den Innenraum selbst gestaltet?“, fragte Michael neugierig. „Ja habe ich. Ich liebe es meinen Sachen einen eigenen Touch zu geben und es hat ja auch ein bisschen was mit meinem Job zu tun!“, erklärte Mary und bremste rasant ab, als ihr Vordermann eine Vollbremsung hinlegte, weil ihm ein Hund vors Auto gelaufen war. „Wir sind gleich da. Dort vorne, wo die Fahne der Küstenwache weht, wohne ich in etwa“, sagte Mary. „Eine nette Wohngegend und welch ein Zufall, dass du so in der Nähe des Meers wohnst“, grinste Michael. Mary bog am Ende der Straße ab und hielt vor einem älteren Haus an und schnallte sich ab. „Wir sind da“, sagte sie freundlich und lächelte Michael an. „Schön hast du es hier!“, entgegnete er als er die Straße entlang zum Meer schaute. Galford war echt ein schönes Fleckchen Erde. So direkt an der Küste, nur 3000 Einwohner groß. Er war froh, dass ihn die Arbeit hierher geführt hatte und wirklich viele Architektenbüros gab es hier in der Gegend nicht, da war es mehr Zufall und Glück, hier einen Arbeitsplatz zu bekommen. Und er wollte auf keinen Fall in die Großstadt, er war das Stadtleben satt. Überall nur Autos, Häuser und dieser unerträgliche Lärm. Hier gefiel es ihm wirklich besser, wenn auch sein kleines Haus nicht ganz so nah am Meer lag, wie Marys Wohnung. Als Mary die Haustür öffnete und sie gemeinsam die Treppen zu Marys Wohnung hoch gingen, begann Mary plötzlich zu lachen. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Michael amüsiert. „Na ja, ich meine wie komisch ist das denn, das DU mir beim Tapezieren hilfst, obwohl wir uns erst...seit...4 Wochen kennen.“, grinste Mary, „Aber ich finde es wirklich sehr lieb von dir, dass du mir hilfst, weil ich bin nicht wirklich ein Ass im Tapezieren. Ich hoffe doch, dass du meine Tapezierkunst überbieten kannst.“. Als sie bei Marys Wohnung angekommen waren, schloss sie die Wohnungstür auf und machte eine einladende Handbewegung, mit der sie Michael hinein bat. „Zum Glück habe ich gestern noch aufgeräumt! Wäre mir doch sehr peinlich, dir ein falsches Bild von mir zu vermitteln.“, sagte Mary und flüsterte Michael zu: „Ich bin der chaotischste Mensch ganz Irlands!“. „Das wäre mir bei dem Schreibtisch in unserem gemeinsamen Büro gar nicht aufgefallen!“, lachte Michael, woraufhin Mary ihm in die Seite boxte. „So unordentlich ist der gar nicht! Ich habe halt nur viel Papierkram zu bearbeiten!“, verteidigte sie sich. „Kann ich dir denn etwas zu trinken anbieten, bevor wir mit dem Tapezieren loslegen?“, fragte sie Michael. „Nein, aber wo kann ich meine Jacke ablegen?“, entgegnete er. „Oh wie unaufmerksam von mir. Ähm, häng sie doch dort an die Garderobe.“, sagte sie. „Gut dann lass uns doch anfangen! Wo ist denn dein Arbeitszimmer?“, erkundigte sich Michael. „Folge mir!“, entgegnete Mary mit einem gespielten französischen Akzent, worüber Michael abermals lachen musste. Mary führte ihn in ihr Arbeitszimmer. „Hier ist unser Projekt für heute. Nett nicht wahr?“, fragte sie rhetorisch. Michael nickte und griff nach einer Rolle Tapete. „Rosa?!“, fragte er entsetzt, „Du willst deine Wand doch nicht ernsthaft mit rosa Tapete tapezieren, oder?“. „Das ist Pink.“, verbesserte Mary ihn. „Nein, die Rollen waren im Angebot. Ich sagte doch ich will tapezieren UND streichen! Gelbe Farbe habe ich auch noch gekauft, das kam insgesamt billiger, als wenn ich mir gleich gelbe Tapete gekauft hätte, weil die pinkne Tapete im Sonderangebot war.“, erklärte sie ihre gewagte Tapete. „Ach so ist das. Ich verstehe. Ehrlich gesagt wundert mich das Sonderangebot keinen Meter, so hässliche Tapete kauft ja auch niemand. Wo ist den der Kleister und der Tapeziertisch?“, fragte er Mary. „Moment ich hole sie schnell aus meinem Schlafzimmer, dort habe ich sie zuletzt gebraucht!“, antwortete Mary und eilte davon und kam wenig später mit einem Packet Tapetenkleister unter dem Arm geklemmt und einem Tapeziertisch zurück und sie machten sich gemeinsam ans Werk. Als sie den Raum tapeziert hatten und mit dem Streichen begannen, tauchte Michael seinen Pinsel in den Farbeimer und malte Mary mit dem Pinsel einen großen Punkt auf die Backe, woraufhin Mary ihre Finger in den Eimer tauchte und sie Michael mitten ins Gesicht drückte. Nachdem die beiden mit ihrem kleinen Kampf fertig waren, begannen sie zu streichen und waren nach gut zwei Stunden endlich damit fertig.


„Puh, ich bin echt erledigt!“, stöhnte Mary, „Aber ich muss sagen, du warst echt eine große Hilfe für mich! Ohne dich wäre ich übermorgen noch nicht fertig und es sieht echt toll aus!“. Michael grinste zufrieden über Marys Lob und fragte: „Und was bekomme ich als Belohnung?“. „Belohnung?! Hey eine Belohnung war nicht ausgemacht und außerdem bist du kein kleines Kind mehr. Aber weil du mir wirklich so geholfen hast, lade ich dich morgen nach der Arbeit zum Essen bei mir zu Hause ein, einverstanden?“. „Da sage ich doch nicht nein! Aber ich würde gern langsam zu mir nach Hause. Ich muss noch meine Mutter anrufen, sonst schiebt sie wieder Terror, sie hat sich noch nicht so wirklich damit abgefunden, dass ich von zu Hause ausgezogen bin und meine eigene Wohnung habe. Würdest du mich vielleicht nach Hause fahren?“. „Selbstverständlich!“, antwortete Mary. „Aber vielleicht sollten wir erst einmal unsere Gesichter sauber machen, weil so gehe ich nicht auf die Straße! Wenn mich SO die Nachbarn sehen“, grinste sie und ging in ihr Badezimmer. Michael folgte ihr. „Gott sei Dank geht die Farbe gut ab. Ich würde so echt nicht raus gehen“, entgegnete Mary, ging zur Garderobe und zog ihren Anorak an und reichte Michael seine Jacke. Die beiden verließen gemeinsam die Wohnung und gingen das Treppenhaus hinunter, stiegen in Marys Käfer und fuhren los.


Als Mary wieder bei sich zu Hause ankam, fiel sie todmüde in ihr Bett, war aber glücklich über den Verlauf des Tages und freute sich Michael näher kennen gelernt zu haben.
Hey, eine ganz eigene Geschichte..
Ich find sie gut.
Ein paar Rechtschreibfehler sind drin, du solltest den Teil vielleicht
noch einmal überlesen aber sonst
hab ich nichts zu meckern, ich werde sicher weiter lesen!
2.Kapitel
Als Mary morgens von ihrem Wecker geweckt wurde, war sie immer noch sehr müde, aber schließlich musste sie arbeiten, daran kam sie nicht vorbei. Sie stand noch etwas schlaftrunken auf und ging erst mal in die Küche, um sich einen Kaffee zu machen, damit sie endlich richtig wach wurde. Der Tag gestern war wirklich sehr anstrengend gewesen, obwohl sie zu zweit an ihrem Arbeitszimmer gearbeitet hatten. Ohne Michael hätte sie es wahrscheinlich gar nicht geschafft, sie war froh ihm im Café getroffen zu haben und er war wirklich sehr nett. Sie hätte ihn eigentlich ganz anders eingeschätzt, nicht so lustig und so charmant, mehr steif und konservativ. Er war wirklich sehr nett und nach ihrer missglückten Beziehung zu Paul, hatte sie sich nicht vorstellen können, wieder einmal so einen schönen Tag mit einen Mann zu verbringen. Sie hatte Paul sehr geliebt, doch er hatte sie einfach sitzen lassen, ohne ihr noch eine Nachricht zu hinterlassen, nicht einmal seinen Eltern hatte er etwas gesagt. Irgendwann hatte er ihnen einen Brief geschrieben, das er weg musste von Galford, das er es hier nicht mehr ausgehalten habe, für Mary war eine Welt zusammengebrochen, sie konnte ihn einfach nicht verstehen. Lange Zeit noch nach Pauls Verschwinden, hatte sie sich in ihr Schneckenhaus verzogen und wollte nichts mehr von ihrer Umwelt wissen, in letzter Zeit aber hatte sie sich wieder geöffnet, sie war von zu Hause ausgezogen, hatte eine Stelle als Innenarchitektin angenommen. Sie war wieder mit sich im Reinen. Natürlich dachte sie sehr oft noch an Paul, vor allem wenn sie an Orte kam, an denen sie oft zusammen gewesen waren. Sie spürte immer noch einen Schmerz in ihrer Brust, wenn sie an Paul dachte, er war ihr Traummann gewesen, sie kannte ihn schon seit dem Kindergarten. In der Grundschule hatte sie nebeneinander gesessen, nach der Grundschule hatten sich ihre Wege getrennt, sie war beide auf eine andere Schule gegangen, aber irgendwann wollte es das Schicksal so, das sie sich wieder trafen. Marys beste Freundin Lucy war mit Pauls bestem Freund Hang zusammen gewesen, so fanden die beiden wieder zusammen und nach einem gemeinsamen romantischen Zelturlaub, mit Lucy und Hang, in Wales, waren die beiden ein Paar geworden. Ihre Beziehung war so harmonisch, selten stritten sich die beiden, sie konnten kaum einen Tag ohne einander verbringen. Doch dann war Paul plötzlich nicht mehr da, niemand wusste warum... Seit seinem Verschwinden lagen sieben Monate und Mary glaubte über ihn hinweg zu sein.
Als Mary ihren Kaffee ausgetrunken hatte, ging sie ins Bad, duschte und machte sich für die Arbeit fertig. Sie freute sich heute richtig ins Büro zu gehen und dort Michael zu treffen. Mary ging an ihren Kleiderschrank und holte ihr bestes Kostüm raus, es saß wirklich gut und sie machte darin eine richtig gute Figur. Aus irgendeinem Grund wollte sie heute richtig gut aussehen. Sie zog ihre Lackpumps an, schloss die Wohnungstür ab und ging hinunter zu ihrem Käfer, stieg ein und fuhr los. Wenige Minuten später saß sie an ihrem Schreibtisch, mit einer Tasse Kaffee in der Hand und schaute sich unauffällig nach Michael um, der auch wenige Minuten später fröhlich zur Tür hinein kam und alle freundlich grüßte. Als Mary an der Reihe war, zwinkerte er ihr nur schelmisch zu und setzte sich in seinen Sessel und startete seinen Laptop. „Wir haben heute um 9h eine Konferenz, es geht um das Hotelprojekt, also bereitet euch bitte noch die nächsten 30 Minuten vor und kommt dann in mein Büro!“, dröhnte die Stimme des Chefs durch das Gemeinschaftsbüro, der drei Architekten Michael, Georg und Mary. „Alles klar, Marcus. Ist das Projekt denn jetzt auch sicher?“. „Ja Mary, wir haben alle Mittel bewilligt bekommen, der Vertrag ist unterschrieben und jetzt geht’s an die Planung. Aber das werden wir nachher besprechen, okay?“. „Ja danke Chef, ich hätte dir nicht zu getraut, das du den alten Smith noch um den Finger wickelst.“, scherzte Mary und zwinkerte ihrem Chef verführerisch zu. „Na du bist aber heute Morgen schon gut drauf!“, witzelte Georg, Marys anderer Kollege, „Sonst bist du immer noch so muffelig!“. „Das sagt grade der richtige! Wer braucht den von uns zwei, zehn Tassen Kaffee bis er wach ist?!“, schoss Mary zurück. „Kinder jetzt hört aber auf!“, dröhnte abermals die Stimmer ihres Chefs Marcus durch das Büro. Mary und Georg begannen zu lachen und grinsten einander an. Die beiden kannten sich auch schon sehr lange und neckten sich daher ganz gerne. „Ja wir hören ja schon auf!“, sagte Mary und Georg nickte zustimmend. An ihrem Arbeitsplatz herrschte eine freundschaftliche und warme Atmosphäre. Marcus McFadden war ein alter Freund von Marys Eltern und zugleich Marys Patenonkel, es war also kein Wunder, das Mary nach ihrem Innenarchitektur-Studium bei ihrem Patenonkel eine Arbeitsstelle bekommen hatte, obwohl sie keinerlei Erfahrungen in ihrem Beruf hatte, aber Marcus wusste ihre Kreativität und ihre strebsame Art zu schätzen. Auch Georg fand direkt nach seinem Architekturstudium bei Marcus Arbeit, der beide nur allzu gern unter seine Fittiche genommen hatte, denn Mary und Georg hatten ihr Studium mit Bravour gemeistert und es steckte wirklich viel Potenzial in ihnen. Neben den beiden arbeiteten noch zwei weitere Architekten, Michael und Sarah, eine wirklich nette und kompetente Frau, die aber gemeinsam mit John, einem weiteren Innenarchitekten, ein eigenes Büro hatte. Sarah und John hatten wirklich schon sehr viel Erfahrung und konnten somit ihren jungen Kollegen helfen, was sie auch gerne taten.
„Mary kannst du mir mal eins verraten? Wie schafft ihr Frauen es immer uns Männer um den Finger zu wickeln?“. „Georg! Wie kommst du denn jetzt darauf?“, fragte Mary verdutzt und begann ihre Unterlagen für das Meeting um 9h abzuarbeiten. „Na ja, du kennst doch Victoria und mit der hatte ich ein Date...“. „Bitte verschone mich mit deinen Frauengeschichten. Du weißt ganz genau, das ich deine komischen Freundinnen eh nicht versteh!“, entgegnete Mary genervt. „Außerdem bereite ich mich grade auf das Meeting vor und das solltest du vielleicht auch besser einmal tun.“ „Ist ja schon gut. Du Streberin!“, neckte Georg Mary. „Nimm dich in Acht!“, meinte Mary und schmiss mit ihrem Kuli nach Georg. „Wärt ihr so gut und hört auf mit Gegenständen durchs Zimmer zu werfen. Da bekommt man ja noch Angst!“, lachte Michael. „Willste mitmachen? Ich finde immer einen Grund mit Dingen nach jemanden zu werfen!“, entgegnete Mary. „Nein, ich glaube wir sollten uns wirklich etwas für das Meeting vorbereiten, wir haben nur noch zehn Minuten und Marcus wird sauer, wenn wir nichts getan haben und brummt uns Überstunden auf und du weißt du kochst heute für mich!“ „Wie du kochst für ihn? Hab ich was verpasst?“, grinste Georg neugierig.“ Nein hast du nicht! Ich koche nur für ihn, weil er mir gestern beim Tapezieren geholfen hat!“. „Aha. Ihr habt also beide gestern frei gehabt um gemeinsam zu tapezieren. Klingt sehr logisch!“, erwiderte Georg sarkastisch. „Nein, wir haben uns zufällig im Café getroffen und dann hat es sich so ergeben! Und jetzt sollten wir langsam mal losgehen. Sonst kommen wir noch zu spät zu Marcus.“ „Zu spät?! Er sitzt ein Büro weiter als wir.“, witzelte Georg.
„Herein!“, sagte Marcus, als Mary an seiner Tür klopfte. „Ach ihr seid es schon. Ich war grad völlig in Gedanken versunken und hab gar nicht mit bekommen, dass schon 9h ist. Aber setzt euch schon mal hin!“. „Gerne!“, entgegnete Mary mit gerunzelter Stirn. Ihr war aufgefallen das Marcus in letzter Zeit, öfters nicht ganz bei der Sache war, irgendetwas schien ihn zu bedrücken. Als die drei Platz genommen hatten, begann Marcus zu reden. „Also wie schon erwähnt, haben wir das Projekt bekommen und jetzt geht es nur darum Einzelheiten zu klären. Georg und Michael, ihr arbeitet zusammen am Entwurf des Hauses. Es soll im mediterranen Stil erbaut werden und etwa 25 Zimmer in 5 Etagen, sowie einer Empfangsaula, einem Fitness- und Wellnessbereich auf eigener Etage, aber näheres besprecht ihr einfach mit Mr. Smith und du, Mary, bist natürlich für die Einrichtung zuständig, aber auch da bespreche es am besten mit Mr.Smith. Entschuldigt mich jetzt bitte. Ich muss noch etwas Wichtiges erledigen. Ihr könnt für heute Schluss machen.“ „Wie um 9h Schluss machen?“, erkundigte sich Mary entsetzt. „Ja heute macht ihr einfach schon um 9h Schluss. Wie gesagt ich habe noch etwas wichtiges zu tun und ihr habt ja eh nichts besseres zu tun als euch zu ärgern und deshalb macht ihr heute schon um 9h Feierabend!“ „Aber..“, entgegnete Mary. „Nichts aber. Ich bin euer Chef und wenn ich sage Feierabend, dann heißt das auch Feierabend, okay?!“. Mary und die zwei Männer standen etwas verdutzt auf und gingen in ihr Büro. „Was haben wir denn angestellt, das er uns JETZT frei gibt?! Ich meine er hätte uns gestern gleich sagen können, das wir nur wegen einem unnötigen Meeting ins Büro kommen müssen, dann hätte ich wenigstens Victoria Bescheid sagen können, das wir uns heute zum Brunchen treffen können.“, sagte Georg leicht genervt. „Ach sei doch ruhig! Du und deine Frauengeschichten. Da ist irgendwas faul mit Marcus, ich sehe doch, dass es ihm nicht gut geht. Aber ihr Männer seid einfach nur auf euch fixiert, da merkt ihr so was gar nicht!“, entgegnete Mary sauer. Sie kramte ihre Sachen zusammen und verließ das Büro. „Ähm Mary, warte mal.“, rief Michael ihr vorsichtig hinterher, als sie stehen blieb und sich umdrehte, sagte er: „Also...Also...Ich mein was ist jetzt mit heute Abend? Ich meine treffen wir uns jetzt noch oder nicht? Ich will mich ja nicht aufdrängen!“. „Tut mir Leid, aber können wir das Treffen verschieben? Ich spüre das da bei Marcus was nicht in Ordnung ist und ich will ihm, als Patennichte beistehen. Aber wir holen es nach, einverstanden?“. Mary lächelte ihn verlegen an und Michael nickte verständnisvoll. Mary ging weiter, stieg in den Fahrstuhl und fuhr ins Erdgeschoss und verließ das Bürogebäude. Was war bloß mit Marcus los. So etwas wie heute hatte er noch nie gemacht. Sie einfach morgens heim geschickt und er wirkte so traurig. Sie würde sofort zu ihren Eltern fahren und nachfragen, ob sie irgendetwas wüssten. Sie stieg in ihren Käfer und sagte liebevoll: „So Zacky jetzt wollen wir doch einmal sehen, ob wir nicht raus bekommen, was mit Onkel Marcus los ist. Es wäre doch gelacht, wenn Detektivin Mary Olsen nicht raus bekommt, was da wohl los ist.“ Sie startete den Motor und fuhr los. Als sie bei ihren Eltern ankam, begann es zu regnen. „Oh wie ich dieses Wetter hasse!“, entfuhr es Mary und sie rannte von ihrem Auto schnell zu Haustür, die Gott sei Dank überdacht war und klingelte. Ihre Mutter öffnete verwundert die Tür. „Was verschafft uns denn die Ehre, dass du uns um diese Zeit besuchst?“. „Mum, wir müssen unbedingt einmal mit einander reden! Ich mache mir grade sehr Sorgen um Marcus. Aber darf ich reinkommen oder soll ich hier im Regen verharren?“, erwiderte Mary. „Nein komm rein. Ich mach uns einen Tee und dann reden wir über Marcus. Einverstanden?“. Mary nickte nur, ging in den Flur, zog ihre Jacke aus und setzte sich an den Küchentisch und beobachte ihr Mutter beim Tee machen. „Ach du kannst in der Zwischenzeit ja schon mal erzählen, was dir so Sorgen macht. Kekse?“. „Danke nein Mum. Also in letzter Zeit wirkt Marcus so... ach so weggedrehten. Er ist oft in seinen Gedanken versunken und wenn er mal nicht nach denkt ist er so, so komisch. Und vor allem launisch. Heute hat er uns nach einem sehr kurzen Meeting einfach nach Hause geschickt und das um 9h. Weißt du vielleicht was mit ihm los ist?“. „Nein, du da kann ich dir leider auch nicht weiter helfen. Aber wie wär’s, wenn du ihn einfach mal besuchst?“. „Na ja er sagte, er müsse noch etwas Wichtiges erledigen. Aber ich kann ja nachdem wir unseren Tee getrunken haben, bei ihm vorbei schauen. Gute Idee, Mum. Danke!“. „Gern geschehen.“, meinte Mary Mutter, Jane, und goss dabei ihrer Tochter eine Tasse Tee ein. Die beiden unterhielten sich noch eine Weile und als Mary die Kirchturmuhr zwölf schlugen hörte, verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und machte sich auf den Weg zu Marcus, der nur ein Dorf weiter wohnte. Es regnet immer noch und sie hatte Probleme etwas durch die angeschlagenen Scheiben ihres Käfers zu sehn, deswegen fuhr sie sehr langsam. Als sie bei Marcus Haus ankam, sah sie Licht brennen und freute sich innerlich darüber, das er da war, als er aber nach ihrem Klingeln, die Tür öffnete, schlug ihre Stimmung sofort um. Sie hatte Marcus noch nie weinen gesehen. Erschreckt rief sie: „Marcus, was ist den passiert?!“. Er schaute sie mit seinen traurigen Augen an und Mary konnte sich nicht zurückhalten ihn in den Arm zu nehmen. Langsam gingen die beiden ins Haus und setzen sich im Wohnzimmer auf die Couch. „Erinnerst du dich an meine Mutter, Mary?“, fragte Marcus weinerlich. Mary schüttelte den Kopf. „Wir haben uns nie gut verstanden, aber es gab Zeiten, da konnten wir wenigstens normal mit einander reden und haben wenigstens ab und zu telefoniert. Vor zwei Wochen klingelte das Telefon und als ich ran ging, war es der Nachbar meiner Mutter, der mir Bescheid geben wollte, das meine Mutter schwer krank im Krankenhaus liegt. Ich habe alles stehen und liegen gelassen und bin schnell zu ihr gefahren. Als ich dann vor ihrem Krankenbett stand und sie so jämmerlich daliegen sah, fing sie plötzlich an mir Vorwürfe zu machen, welch schlechter Sohn ich immer gewesen sei, ich hätte mich nie für sie interessiert und hätte sie einfach so sitzen gelassen, als Vater gestorben war. Wir fingen fürchterlich an zu streiten und...“. Marcus begann fürchterlich an zu weinen und stotterte nur noch. „Und...haben uns fürchterliche Dinge an den Kopf zu werfen...Wir...sagten uns...Di...inge die man nicht einmal...seinen schlimmsten Feind...sagt...Ich meinte nur... sie war nie eine Mutter für mich...“. Marcus brach völlig zusammen und Mary nahm ihn in ihre Arme und ließ ihn solange heulen, saß einfach nur da und tröstete ihn, auch ihr ging es in diesen Moment nicht gut, sie musste so an Paul denken. „Und in ... diesem Moment...starb sie!“, wieder begann er zu weinen. Auch Mary begann zu weinen. Alle Erinnerungen an Paul kamen in ihr hoch, die sie die letzten Wochen so erfolgreich verdrängt hatte. Marcus hatte sich nach einer Weile einigermaßen beruhigt und erwiderte Mary: „Ich denke deine Mum weiß, trotz allem, das ihr so einen fürchterlichen Streit hattet, das du sie liebst und ich glaube, sie war einfach so einsam und sehnte sich nach dir, das sie dir Vorwürfe machte.“ Marcus nickte nur und begann wieder zu schluchzen. Mary fiel es schwer sich zu beherrschen nicht wieder mit dem Heulen anzufangen. Es ging hier nicht um sie, sondern sie war hier um Marcus zu trösten und nicht um ihre eigenen Probleme zu besprechen. Sie streichelte Marcus über den Kopf und er beruhigte sich allmählich wieder. „Danke Kleines, dass du mir zu gehört hast, obwohl es dir doch selbst nicht so gut geht. Es tat gut dir alles erzählen zu können...“. „Marcus. Ich muss Danke sagen, du bist doch sonst auch immer für mich da und jetzt habe ich dir einmal zu gehört. Ich denke vielleicht solltest du dir professionelle Hilfe holen, die dir dabei hilft deinen Trauer und deinen Schmerz zu verarbeiten, denn so gerne wie ich dir auch helfen würde, kann es einfach nicht. Es tut mir Leid!“, entgegnete Mary. „Es muss dir doch nicht Leid tun, aber du hast Recht, professionelle Hilfe ist wahrscheinlich besser.“ „Ja und vor allem nehme dir mal etwas Urlaub, du bist ja auch völlig überarbeitet! Sarah und John werden den Laden auch mal ohne dich schmeißen können und ich verspreche dir, ich werde mich auch ordentlich benehmen und nichts anstellen. Du hast mein Ehrenwort!“. Marcus lachte darüber traurig und sah Mary tief in die Augen. „Und was ist mit dir? Du hast doch auch Probleme. Paul?“, fragte er nur. Mary nickte und kämpfte gegen die Tränen an. „Wenn es dir nichts ausmacht, werde ich jetzt gehen, ich muss noch...“. „Nein, du warst schon lange genug hier. Aber ich glaube auch du solltest einmal mit jemanden über deine Probleme reden. Du siehst ja, was passiert wenn man nicht redet.“ Mary nickte nur und stand von der Couch auf und ging Richtung Haustür, drehte sich zu Marcus, der ihr gefolgt war um, umarmte ihn und flüsterte dabei: „Danke Marcus. Danke für alles was du für mich getan hast. Du bist der beste Patenonkel den es gibt!“. Marcus drückte sie noch einmal fest an sich und gab ihr ein Kuss auf die Stirn. Mary ging hinaus, es regnete immer noch. Sie stieg in ihr Auto und brach in Tränen aus. Alles kam in ihr hoch. Sie hätte so gern mit jemanden darüber gesprochen. Ihre Mutter kam dabei nicht in Frage, sie verstanden sich zwar ganz gut, aber Jane interessierte es nicht sonderlich, was für Probleme ihre Tochter hatte, ihre beste Freundin Lucy war mit ihrem Ehemann Hang weg gezogen und telefonieren wollte sie nicht. Als Mary die Verbindungsstraße Richtung Galford entlang fuhr, drang es sie danach zu Michael zu fahren. Insgeheim tat es ihr Leid ihn abgewiesen zu haben, doch ihr Patenonkel war wichtiger gewesen. Sie bog am Ende der Straße ab und hielt vor Michaels Haus, stieg aus und klingelte. Als Michael die Tür öffnete, bekam er einen Riesen Schreck und nahm Mary sofort in seine Arme, genauso wie sie es vorhin mit Marcus getan hatte. „Gott Mary. Was ist passiert? Du weinst ja?!“ „Michael schluchzte sie nur und Michael schob sie sanft in sein Wohnzimmer. „Ich weiß auch nicht, warum ich ausgerechnet zu dir komme, ich meine wir kennen uns ja nicht sonderlich gut, aber...ich brauche jemanden der mir zu hört und du...du warst der einzige der mir in den Sinn kam.“. „Ist schon gut!“, sagte Michael sanft und streichelte ihr übers Haar. „Es ist alles einfach nur schrecklich. Ich weiß nicht wie es dazu kommen konnte. Wir waren so glücklich und nun ist er weg. Einfach weg ohne etwas zu sagen! Dieser Scheißkerl!“, entfuhr es Mary. „Wer ist einfach weg?“. „Paul. Mein Freund. Oder soll ich eher Exfreund sagen?“ Marys Trauer war der Wut gewichen. „Ich hasse ihn so sehr dafür. Ich hasse ihn!“, schrie sie und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Beruhige dich.“, sagte Michael einfühlsam. „Es wir doch alles gut!“. „Nichts wird gut! Wurdest du schon einmal von einem Menschen, den du über alles geliebt hast, einfach so verlassen, ohne Vorwarnung. Einfach so?“. „Ja.“, sagte Michael nur. „Ja?“, fragte Mary erstaunt. „Ja. Als ich noch in Harfold studierte, war ich mit der bezaubernsten Frau zusammen, die es gab. Sie hieß Joanna. Sie war wunderschön und klug, ich verliebte mich sofort in sie, als ich sie das erste Mal sah. Nach vielen romantischen Treffen kamen wir endlich zusammen und ich war der stolzeste Mann ganz Irlands. Ich liebte sie sehr. Wir konnte nicht ohne einander. An ihrem zwanzigsten Geburtstag machte ich ihr einen Heiratsantrag. Sie willigte ein und ich war so unendlich glücklich...“, plötzlich schossen Tränen in Michaels Augen, er beherrschte sich aber und begann nicht zu weinen. „Eines Tages, es war ein Samstag fuhr sie los, um ihre Eltern zu besuchen, die nur 100 Kilometer entfernt von uns wohnten... Sie kam dort nie an. Sie geriet in einen Stau und ein LKW Fahrer sah das Stauende nicht und rauschte in ihr Auto hinein...Sie war sofort...tot. Man konnte ihr nicht mehr helfen und ich, ich konnte ihr nicht einmal mehr sagen, wie sehr ich sie liebte.“ Erschrocken sah Mary Michael an. „Es...es...es tut mir so unendlich Leid für dich. Ich konnte ja nicht ahnen, dass dir so etwas Fürchterliches passiert ist. Ich hätte nicht zu dir gehen...“. „Quatsch, es war richtig, das du gekommen bist, ich habe lernen müssen damit um zu gehen. Früher tat es mir schrecklich weh und ich konnte kaum über Joanna sprechen. Aber heute...heute denke ich fröhlich an sie zurück und danke Gott für jeden einzelnen Moment, den ich mir ihr verbringen durfte. Ich kann mich doch nicht ewig in mein Schneckenhaus verkriechen und darüber grübele, was Joanna noch alles hätte erleben können, oder wie unser Leben weiter gegangen wäre, wenn nicht dieser Unfall passiert wäre. Aber ich denke du bist nicht hier, um dir meine Lebensgeschichte und meine Probleme anzuhören, erzähl mir mehr über Paul. Wie habt ihr euch kennen gelernt, warum hat er dich verlassen?“, forderte Michael sie auf.
„Paul und ich kennen uns schon seit wir kleine Kinder waren. Paul wohnte im Nachbarhaus von uns. Wir spielten häufig zusammen im Sandkasten und erzählten uns abenteuerliche Geschichten, gingen zusammen in den Kindergarten, sogar in dieselbe Gruppe. Dann waren wir zu alt für den Kindergarten und gingen in die Grundschule, auch dort machten wir alle zusammen. Wir saßen nebeneinander, wir lösten gemeinsam die Mathematikaufgaben, machten Witze über die Lehrer und teilten unser Pausenbrot. Aber dann trennten sich unsere Wege und wir gingen auf zwei verschiedene Schulen. Ich auf ein allgemeines Gymnasium und er auf ein technisches. Sein Wunsch war schon immer gewesen, Ingenieure zu werden, was ich werden wollte, wusste ich damals nicht. Auf dem Gymnasium lernte ich meine beste Freundin Lucy kennen. Wir verstanden uns ab der ersten Stunde. Wir mochten dieselben Fächer, dieselbe Musik, dieselbe Mode, einfach alles. Als wir in der zwölften Klasse waren, ging Lucy mit Hang, Pauls besten Freund, aber das wusste ich damals noch nicht. Natürlich litt Lucys und meine Freundschaft darunter und so beschlossen wir, mal wieder etwas gemeinsam zu machen. Wir gingen schwimmen. Natürlich war auch Hang dabei, die beiden waren schon damals unzertrennlich, aber Hang hatte diesmal einen Freund dabei. Seit dem ersten Augenblick verliebte ich mich in ihn, wahrscheinlich so wie bei dir und Joanna. Ich ahnte nicht, dass der Junge, in den ich mich verliebt hatte Paul war. Erst als wir einander vorgestellt wurde, dämmerte es uns. Weißt du Paul war damals in der Grundschule umgezogen und somit sahen wir uns eigentlich gar nicht mehr und somit konnte ich ihn auch gar nicht erkennen. Wir beiden waren sehr überrascht, wie sehr wir uns doch verändert hatten. Und nach etlichen romantischen Treffen kamen wir zusammen. Wir machten gemeinsam Campingurlaub in Wales, wir stritten und wir liebten uns, wir waren einfach das perfekte Paar. Ich dachte mein Leben hätte ohne ihn keinen Sinn mehr, ich war überzeugt davon, dass Paul mein Traummann war. Aber vor genau sieben Monaten verschwand er plötzlich, niemand weiß genau wo er ist, überhaupt warum er weg ist. Nicht einmal ich oder seine Eltern. Er hat ihnen irgendwann einen Brief geschrieben, mehr aber auch nicht. Ich habe mich eine Zeit lang von der Außenwelt abgeschirmt, ich wollte nichts mehr von meinen Freunden wissen, nichts. Dann ging es bergauf und ich fühlte mich besser, als ich aber heute bei Marcus war, da, da kam alles wieder hoch in mir, ich weiß auch nicht wieso. Und dann hatte ich das Bedürfnis, als ich auf der Landstraße von Marcus hierher nach Galford fuhr, das ich zu dir fahren und dir alles erzählen. Jetzt weiß ich selbst, das ich nicht so unverschämt hätte sein dürfen und bei dir hätte reinplatzen dürfen, vor allem nach dem ich dich habe sitzen lassen, es tut mir Leid.“.
„Mary! Wenn du dich noch einmal dafür entschuldigst, das du hier aufgekreuzt bist, dann lädst du mich sooft zum Essen ein. Ich mag dich sehr, du warst mir schon seit ich in unserem Büro aufgekreuzt bin und dich an deinem überladenen Schreibtisch hab sitzen sehn, sympathisch und das ich dich gestern hab besser kennen lernen können, finde ich echt prima. Weißt du ich kenn hier nicht viele Menschen. Ich bin ja noch relativ neu hier und da empfinde ich es als eine Ehre, wenn eine so eingesessene Bürgerin wie du, zuerst an mich denkt und mir ihr Leid klagt. Und ich kann dich gut verstehen.
Es ist wie ein Schlag ins Gesicht, wenn dich ein Mensch, den du über alles liebst, mit dem du den Rest deines Lebens verbringen willst, einfach so verlässt. Bei mir für immer, bei dir?! Mary ich weiß es nicht. Ich weiß nicht welche Gründe Paul dazu bewogen haben, eine so wundervolle Frau wie dich zu verlassen, ich kenne ihn noch nicht einmal. Aber eins kann ich dir versprechen, wenn er es ohne Grund getan hat, dann hat er dich nicht verdient!“, Michael sah Mary tief in die Augen und sie lächelte ihn verlegen an, sie war erstaunlich gefasst, eigentlich hatte sie damit gerechnet, in Tränen auszubrechen. Aber nichts davon war gesehen. Mary schaute auf ihre Uhr und erstarrte als sie merkte, wie spät es geworden war. „Michael, ich danke dir für deine Ehrlichkeit, dafür das du mir zugehört hast, einfach dafür das du mein Kollege bist. Mir hat dieses Gespräch echt viel bedeutet, ich meine dass du mir so eine tragische Geschichte deines Lebens erzählt hast. Aber ich muss jetzt leider heimgehen. Es ist schon so spät und ich bin morgens kaum aus den Bett zu kriegen.“, Mary umarmte Michael als er sie zur Tür begleitete und wünschte ihm eine gute Nacht und fuhr mit gemischten Gefühlen nach Hause. Sie konnte lange nicht einschlafen, zu viel war an diesem Tag passiert. Welch tragische Geschichten hatte sie heute gehört. Aber was war mit ihrer eigenen? Was sie wirklich so schlimm wie sie dachte? War sie so bedauernswert wie der Tod zweier Menschen? Paul lebte noch, soviel stand fest und sie war sich sicher, das sich die ganze Sache irgendwann aufklären würde. Aber wann? Verdammt wie sollte sie diese Zeit nur aushalten. Irgendwann schlief Mary, von dem vielen Nachdenken, erschöpft ein.


(Es waren zuviele Wörter, deswegen musste ich in zwei teilen posten!)
wow ziemlich langer Teil, und ich muss zu meiner Schande gestehen, ich hab schon wieder etwas zu verbessern.
Ich hoffe du bist mir deshalb nicht böse!!
Aber ersten sollste du mehr Absätze machen, damit der Text leichter zu lesen ist.
und zweitens klingen deine Sätze oft etwas abgehackt, weil du immer wieder die selben oder ähnliche Satzanfänge verwendest. Ganz am Anfang dieses Teiles ist mir das aufgefallen.

Soo fand ich das Kapitel inhaltlich echt gut und ich hoffe du schreibst weiter!
Danke Loorie für deine Kritik. Das mit den Satzanfängen habe ich auch schon festgestellt und versuche mich nun zu verbessern.

Hier das 3.Kapitel

„Mary kommst du bitte mal zu mir ins Büro!“ „Äh, ja klar John. Was gibt es denn?“, fragte Mary überrascht. „Na ja wie du ja selbst weißt, hat sich Marcus einige Tage frei genommen und ich habe jetzt sozusagen die Leitung der Firma übernommen und möchte dich gerne in meine Planungen einbeziehen.“ „Welche Planungen denn?“, fragte Mary noch erstaunter. „Na ja ich habe doch den Auftrag das Hotel in Dublin einzurichten und alleine schaffe ich das nicht und da du Talent genug hast, habe ich mir gedacht, hilfst du mir einfach!“, entgegnete John. „Wie? Ich? Ich soll dir helfen das Alvaton Hotel einzurichten? Aber..“, stammelte Mary erstaunt. „Ja, warum den nicht? Traust du dir das etwa nicht zu?“, fragte John Mary.
„Natürlich!“, erwiderte sie. „Aber ich bin nur so überrascht, weil ich doch erst so kleine Projekte gehabt habe und jetzt darf ich dir helfen ein Luxushotel einzurichten, das ist einfach der Hammer!“. „Jeder fängt mal klein an und irgendwann, wenn die richtige Stunde geschlagen hat, dann muss er sich auch an größere Projekte wagen und deine Stunde hat geschlagen, meine Liebe.“, freundlich lächelnd strahlte er Mary an. „Danke John. Du bist echt ein großartiger Kollege!“. „Und ein großartiger Ersatzchef!“, lachte er. „Ja das auch!“, erwiderte Mary und grinste John an. „Okay ich denke du kannst jetzt nach Hause gehen.“, meine John. „Wie? Nach Hause gehen?! Warum denn das? Was ist bloß mit euch Chefs los?“, fragte Mary sich. „Na ja du musst doch sicherlich noch deine Koffer packen, oder willst du dir etwa in Dublin alles neu kaufen?!“, entgegnete John. „Was? Wie? John sprich doch nicht in Rätseln!“. „Na ja wir fliegen heute schon. Genau in 6 Stunden. Also hast du noch genügend Zeit, den Schock zu verarbeiten, deine Koffer zu packen und mit einem Taxi zum Flughafen zu fahren.“ Mary stand mit offenem Mund da und konnte nichts sagen. „Und jetzt kannst du wirklich gehen!“, grinste John. Mary ließ sich das nicht noch ein drittes Mal sagen und verließ Johns Büro. Als sie vor ihrem Schreibtisch stand musste sie erst mal ihren Schock verdauen und sich setzen. Immer noch saß sie mit offenem Mund da.

„Wartest du auf irgendetwas? Hast du Hunger oder etwa ein Loch in deinen Zähnen, das du uns zeigen willst?“, witzelte Georg und riss Mary aus ihren Träumen. „Ähm...Was? Nein...ich bin nur gerade etwas verdutzt. Ich fliege heute noch mit John nach Dublin, um dort gemeinsam mit ihm das Avaton Hotel einzurichten.“, erklärte Mary. „Wow, herzlichen Glückwunsch.“, entgegnete Georg. „Du scheinst ja irgendwelche Vorteile bei unserem neuen Chef zu haben!“. „Ach erzähl doch keinen Müll!“, erwiderte Mary sauer. „Du weißt ganz genau, das dass nicht stimmt!“. Georg grinste nur und machte sich wieder an seine Arbeit. Er hatte zwar einen sehr guten Abschluss, aber irgendwie schien das hier niemand zu würdigen. Mary hatte schon immer gewisse Vorteile genießen dürfen, aber was war mit ihm?! Gut er hatte hier auch gleich eine Stelle bekommen und er musste sich noch nicht einmal irgendwo bewerben, aber wirklich glücklich war er nicht mit seiner jetzigen Situation. Neben zwei sehr guten und erfahreneren Architekten war wenig Platz für einen dritten, Vielleicht würde er sich irgendwo anders bewerben. Er muss endlich auch einmal etwas Großes schaffen, etwas voran sich die Leute in zehn Jahren noch erinnern, dachte er.
„Du sag mal Georg grübelst du hier nur rum oder zeichnest du noch irgendetwas an deinen Plänen weiter?“, Sarah hatte ihn total aus den Träumen gerissen. „Nein, natürlich arbeite ich noch an meinen Plänen weiter. Entschuldige ich dachte gerade nur über meine beruflich Zukunft nach.“, erwiderte er. „So so! Über deine Zukunft! Und wie soll diese aussehen?“, erkundigte Sarah sich. „Ich würde gern anspruchsvollere Dinge tun, als irgendwelche Holzhütten für Campingplätze zu entwerfen. Verstehst du?“, fragend sah er Sarah. Er war sich nicht sicher wie sie auf seine Aussage reagieren würde. „Jeder muss Sachen tun, die er nicht gerne tut, auch du! Du musst lernen geduldiger zu werden. Ich habe früher Klohäuschen entwerfen dürfen und heute?! Und heute entwerfe ich Einkaufszentren, Hochhäuser, alles mögliche.“, sagte Sarah. „Klohäuschen?!“, Georg fing sofort an zu lachen. „Na da sind Holzhütte ja schon eine Nummer besser!“, lachte er. „Siehst du jeder fängt einmal klein an!“, erwiderte Sarah. „Den Satz habe ich heute irgendwo schon einmal gehört!“, witzelte Mary als sie an Georgs Schreibtisch vorbei ging. „Komm mal her Süße und lass dich drücken. Ich finde es großartig das John dich als zweite Innenarchitektin mit nimmt.“, Sarah umarmte Mary und lächelte sie an. „Danke Sarah. Ciao ihr zwei, macht’s gut! Wir sehen uns ja vorerst nicht mehr. Michael könnt ihr auch einen Gruß ausrichten, falls ich ihm nicht im Treppenhaus oder so begegne, weil er mal wieder zu spät kommt!“, stichelte sie und bewegte sich in Richtung Fahrstuhl, als dieser aufging und Michael heraus kam.
„Wie du gehst schon? Aber es ist doch erst zwölf Uhr!“, fragte Michael erstaunt. „Tja wer zu spät kommt verpasst das Beste. Nein ich muss noch meine Koffer packen, ich fliege heute mit John nach Dublin und deswegen entschuldige mich bitte. Ich muss jetzt wirklich los.“ Mary stieg in den Fahrstuhl und fuhr hinunter und winkte Tom, dem Direktor des Bürogebäudes, der hinter der Rezeption stand, lächelnd zu.
„Oh man, was nehme ich bloß alles mit? Ich habe nichts was mir passt!“, stöhnte Mary und wühlte in ihrem Kleiderschrank herum. „Aber auch wirklich nichts, nicht mal annähernd etwas was mir steht. Es ist zum heulen!“. Während sie ihren schweren Koffer vom Schrank runter wuchtete, klingelte das Telefon.
„Mary McJohnson am Apparat.“. „Guten Tag Misses McJohnson. Mein Name ist Linda Goldkey. Ich bin vom Meinungsinstitut der Firma Hotfixes und würde gerne eine kleine Umfrage mit ihnen durch gehen. Haben sie nur zehn Minuten Zeit?“. Auch das noch, dachte sich Mary und wimmelte die Frau am Telefon ab. „Was wollte ich jetzt eigentlich machen? Ah ich bin so aufgeregt, dass ich alles vergesse… Ach ja ich wollte ja meinen Koffer packen.“ Schnell rannte sie zurück in ihr Schlafzimmer und begann etwas missmutig ihren Koffer zu packen. Ihre Kleidung gefiel ihr überhaupt nicht und sie war sich auch nicht sicher, ob sie so einen guten Eindruck machen würde. Als Mary ihren Koffer fertig gepackt hatte, hörte sie die Kirchturmuhr halb elf schlagen, höchste Zeit sich ein Taxi zu rufen und an den nahe gelegenen Flughafen zu fahren.
Völlig außer Atem kam Mary am Flughafen an. Heute war irgendwie nicht ihr Tag. Erst diese blöde Telefonumfrage, dann vergaß sie heute alles und dann noch dieser doofe Stau. Kurz vor dem Flughafen hatte es einen Unfall gegeben und alles hatte sich gestaut. Um nicht zu spät zu kommen, hatte sich Mary entschlossen, trotz ihres schweren Koffers, einfach zum Flughafen zu gehen, sonst würde sie noch den Flug verpassen.
„Ach hallo Mary! Da bist du ja! Hast du schon eingecheckt?“, fragte John sie. Mary schüttelte den Kopf und ging Richtung Schalter. Zum Glück war dort nur eine sehr kurze Schlange und nach kurzer Zeit war Mary auch dran. Gemeinsam mit John gab Mary ihre Koffer ab und gingen anschließend zum Flugzeug. „Und bist du schon aufgeregt?“, fragte John neugierig. „Aber hallo! Ich bin deswegen ganz durch den Wind!“, entgegnete Mary. „Man merkt’s!“, witzelte John und knuffte ihr freundschaftlich in die Seite.
Eine Stewardess kam vorbei, servierte den beiden einen Begrüßungsgetränk und endlich startete das Flugzeug und hob ab.
Soo diesmal gibt es keine Kritik,
den Teil fand ich von allem am besten
Sie darf das Hotel mit einrichten!!
Find ich eine spitze Idee°
Kann geschlossen werde, da ich nicht mehr dazu kommen in nächster Zeit, sie weiter zu schreiben.