"Also, wie geht´s dir so?" fragte Jess, als er sich in seinem Stuhl fallen lieÃ.
"Ich hab gehört, dass "Rory Gilmore" eine berühmte Reporterin ist?"
"Oh, ich bin nicht wirklich berühmt", protestierte die jüngere der Gilmores.
"Diese Stadt übertreibt alles." Jess nickte in Ãbereinstimmung.
"Ich arbeite für eine kleine Zeitung in Fairfield - es ist nichts GroÃes."
"Noch nicht", warf Jess ein.
"Irgendwie ist das ein kleiner Betrieb, der eigentlich doch ganz groà ist. Und mir ist gesagt worden, dass das ein gutes Sprungbrett ist."
"Bestimmt", sagte Jess, seinen Blick ein paar Sekunden auf Rory gerichtet.
"Ich wusste immer, dass du mal weit kommen würdest."
Rory schämte sich ein bisschen und sah herab. "Ach quatsch", sagte sie und bekam leicht gerätete Wangen.
"Du interessierst dich also noch für dieses weltweite Treiben?"
fragte er Rory, leicht lächelnd.
"Ich weià nicht", begann Rory, nachdem sie eine kleine Pause gemacht hatte, um einen Bissen des Kuchens zu nehmen.
" Ich liebe noch immer Reisen, und natürlich Journalismus, aber ich denke nicht, dass
ich diese zwei Sachen zusammen mag. Ich interessiere mich noch für andere
Länder, aber je mehr ich daran denke, desto weniger kann ich mir vorstellen, dass das mein Beruf sein soll."
Sie nippte an den Rand ihres Kaffeebechers.
Jess nickte. "Du fährst von hier nach Fairfield? Und das jeden Tag ?Es ist ja schon fast eine Reise. Ist Rory Gilmore etwa eine Pendlerin geworden?"
Rory schüttelte ihren Kopf. "Nein, ich pendle nicht jeden Tag - ich habe eine kleine Wohnung in der Nähe - sie ist günstig, aber ich bin sehr oft hier in Stars Hollow. Ich glaube, man kann ein kleines Mädchen nicht einfach aus der Kleinstadt nehmen."
Rory setzte ein kleines Lächeln auf. "So..du kennst den Rest. Aber was ist mit dir? Bist du noch am Gummiknüppel?"
"Ja es wächst wirklich." Ein Zeichen des Stolzes kroch in die Stimme von Jess und Rory lächelte.
"Wir haben ein neues Büro, das alte war einfach zu alt. AuÃerdem ist das Neue viel gröÃer!" Das Lächeln von Rory war echt.
"Und, schreibst du noch?" Jess gluckste leicht.
"Ich dachte nicht, dass ich weiter schreiben würde - ich dachte, dass ich in meinem ersten Buch alles gesagt hätte."
"Aber?", fragte Rory neugierig.
"Aber" setzte Jess fort, "gestern habe ich dem Redakteuren gerade mein zweites Manuskript gegeben. Er ist total freundlich- er gab mir einige arbeitsfreie Tage, um mein neues Buch zu feiern, und das wollte ich hier, in Stars Hollow, machen."
"Wow Jess, das ist fantastisch." Rory, lächelte und ihre Augen funkelten vor Aufregung.
Ein Moment angenehmen Schweigens lag zwischen ihnen und Rory wunderte sich, wie
leicht es sich anfühlte, bei ihm zu sein.
"Siehst du Liz und das Baby oft?" fragte sie.
"Hm. manchmal.", sagte Jess. "Die Arbeit hält mich ziemlich beschäftigt, aber ich versuche, häufig hier her zu kommen. Gary wächst von Tag zu Tag und ich kann nicht anhalten!" Rory nickte.
Jess, der Familienmann?
Seltsame Dinge sind geschehen, dachte sie zu sich selbst.
"Wie alt ist Gary jetzt? Es muss unheimlich toll sein, ein groÃer Bruder zu sein." Rory sah ihre Schwester fast nie - tatsächlich, es war sonderbar, sogar an die Tatsache zu denken, dass sie eine Schwester überhaupt hatte.
"Oh, mal sehn? Er ist vierzehn, fast fünfzehn Monate alt. Er wird schon so groÃ." Jess lächelte. "Aber es ist unheimlicher, Liz zu sehen. Liz als Mum, kannst du dir das vorstellen?", fragte Jess, eine irregeführte Locke zurück stoÃend.
"Ich meine, es ist nicht wirklich aufregend, dass ich Geschwister habe - ich werbe nicht um Liz' Aufmerksamkeit oder so was. Es ist nur surreal, sie zu beobachten, wie sie sich wie eine richtige Mum verhält."Rory nickte.
Sie hatte Liz das erste Mal, als sie sie sah, gar nicht als ein Elternteil erkannt, aber jetzt hatte sie einen Eindruck von Jess und Luke - und ein kleines bisschen von Liz selbst bekommen - ja, sie hatte jetzt auch eine Idee, wie Jess aufgewachsen sein könnte.
Jess merkte dass sie ihn ansah und stand auf, nach seiner Brieftasche greifend.
"Hör mal, ich hab Luke versprochen ihm zu helfen, es wäre besser, ich geh schnell zu ihm."
"Oh, okay." Rory griff nach ihrem Geldbeutel und versuchte sich auszurechnen, wie viel sie zahlen musste.
"Gut, dich wieder einmal zu sehen", sagte Jess in seiner dunklen Stimme und berührte kurz ihren Arm.
" Ja, find ich auch", stimmte Rory mit einem Lächeln zu.
"Wir sollten nicht wieder zwei Jahre vergehen lassen, bevor wir uns wieder treffen."
"Absolut", stimmte Jess zu.
Er nahm eine Karte aus seiner Brieftasche, kritzelte etwas auf die Rückseite und reichte sie Rory.
"Das ist meine Adresse", erzählte er ihr. "Und meine E-Mail auf der Vorderseite."
Rory drehte das Blatt Papier um.
jess.mariano@truncheonbooks.com,
"Ooh, eine Visitenkarte!" sagte sie, ihre Stimme klang leicht erfreut.
"Jess Mariano, stellvertretender Chefredakteur. Sie dich an, aus dir ist ein professioneller Unternehmer geworden!" Jess gluckste.
"Ja, schwer zu glauben, ich weiÃ.
Rory durchsuchte ihren Geldbeutel nach einem Stück von Papier.
SchlieÃlich tauchte sie mit einer Einnahme von vor drei Monaten auf.
"Kann ich deinen Kugelschreiber verwenden? Danke", sagte sie, als er ihn ihr reichte.
"Ich bin schrecklich im Senden von E-Mails", warnte sie ihn,
"Telefonieren kann ich besser."
"Bis bald", sagte Jess mit einem kleinen Lächeln und einer Berührung auf ihrem Arm. "Ja, bis bald", stimmte Rory zu.