Heartbeat (tw. R-16) - Selene - 26.03.2005
Hallo!
Bin heut so in Schreiblaune gwesn, dass jetzt ein neuer Teil kommt. Muss ihn aber aufgrund der Zeichenbeschränkung auf 2 mal posten.
Ich hoffe der Teil gefällt euch
67. Teil (4)
Carlos schloss die Tür und sah Paris fragend an.
Sie atmete tief durch. âSehe ich aus als wäre ich schwanger?â
Er musterte sie lange.
âHör auf mich so anzusehen!â
âWie?â
âAls hätte ich meinen Verstand verloren!â
âIch hoffe wir mussten nicht nur in mein Zimmer gehen um das zu klären.â
âKannst du mir nicht einfach antworten?â
Er seufzte. âDu siehst nicht aus als wärst du schwanger. Du bist wunderschön.â
âWillst du damit sagen schwangere Frauen können nicht schön sein?â
âDas wollte ich nicht sagen. Du bist zu schlank um....â
âAch, dann sind Schwangere in deinen Augen also dick und korpulentere Menschen automatisch hässlich?â Sie unterbrach ihn wütend.
âDu kannst wirklich anstrengend sein.â
âUnd du beweist mir ständig wie recht ich mit meinem ersten Eindruck hatte.â Sie schüttelte wütend den Kopf und sah sich in seinem Zimmer um. Plötzlich fiel ihr Blick auf eine eingerahmte Urkunde.
Sie trat näher um deren Inhalt lesen zu können. âDu hast einen Debattierwettbewerb gewonnen?â
âWir waren zu dritt.â
âIch hätte dir das gar nicht zugetraut...â
âDeine Ehrlichkeit ist immer wieder eine Freude.â
âIch hätte mir nur nicht gedacht, dass du an so etwas teilgenommen hast.â
âDas war vor beinahe sechs Jahren.â
Sie drehte sich langsam zu ihm. âWarum hast du die High School abgebrochen?â
âMüssen wir jetzt über dieses Thema sprechen?â
âDeine Mutter dachte du würdest Mandy mitbringen...â Nun war es herauÃen. Es hatte Paris schon die ganze Zeit beschäftigt.
âUnd? Sie denkt vieles...â
âSie meinte Mandy gehöre beinahe zu eurer Familie...â
Carlos trat zu ihr und strich ihr sanft durch die Haare. âMandy und ich sind seit acht Jahren befreundet. Mehr als Freundschaft war da nie und wird auch niemals sein.â Er zog sie langsam an sich und küsste sie.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet. âIch will euch ja nicht stören, aber das Essen ist fertig.â
âHat meine rücksichtsvolle Mutter dich geschickt?â
âDu solltest wohl ein richtig schlechtes Gewissen bekommen.â Das Mädchen grinste.
Paris blickte verwundert von dem unscheinbar gekleideten Mädchen zu ihrem Freund.
âParis, das ist meine Cousine Laura. Laura, meine Freundin Paris.â
Laura blickte Carlos kurz verwirrt an, wandte sich schlieÃlich an Paris. âHi, freut mich.â
Paris reichte ihr kurz die Hand. âHallo. Alles Gute zum Geburtstag.â
Laura lächelte. âDanke. Wir sollten jetzt wirklich hinunter gehen.â
âDu kannst es ja kaum erwarten.â Carlos grinste.
âRichtig. Je früher die Feier beginnt, desto früher können wir wieder weg. Ich hab meinen Eltern übrigens schon gesagt, dass du mich fährst.â
âDas lassen sie zu?â
âAlso gegen deine Fahrkünste haben noch nicht einmal die beiden etwas gesagt.â
Rory blickte unsicher zu ihrer Mutter. Sie wünschte die Zeit zurück drehen zu können. Rory hatte alles so ausführlich geplant gehabt. Sie hätten ein ruhiges, sachliches Gespräch zu sechst geführt. Es gab sogar eine Liste mit Argumentationspunkten. Wann diese Unterhaltung stattfinden sollte war noch nicht endgültig entschieden gewesen, nur dass es jetzt noch zu früh dafür war. Und nun war es ihr herausgerutscht.
Ihr GroÃvater räusperte sich plötzlich.
Rory schluckte und atmete tief durch. Sie versuchte ihren GroÃeltern selbstbewusst in die Augen zu blicken. Richard blickte sie erwartungsvoll an. Emily war blass geworden, ihr Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
Lorelai sah ihre Tochter an. Sie wollte ihr helfen, wusste aber nicht wie.
âHab ich euch schon von den Pferden erzählt?â Ihr Versuch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, scheiterte kläglich.
Emily und Richard ignorierten ihre Tochter. Ihre Augen ruhten noch immer auf ihrer Enkelin.
âGrandma, Grandpa,...â begann diese zögernd.
âEine Wohnung? Du willst mit diesem Taugenichts zusammenziehen?â Emiy schien sich relativ schnell von ihrem Schockzustand erholt zu haben. Sie warf ihrer Tochter einen vorwurfsvollen Blick zu. âWas bist du nur für eine Mutter? Deine Tochter dürfte an so etwas noch nicht einmal denken!â
Richard seufzte und schenkte sich Wein nach.
âMum, ich...â
âDer Junge wird ihr nur Unglück bringen! Und du lässt sie mit ihm wohnen! Was machst du, wenn sie schwanger wird und er sie vor die Tür setzt? Was wird dann aus Rory, aus ihrer Ausbildung?â
Rory blickte verzweifelt zu ihrer Mutter.
âMum, könnten wir bitte in Ruhe darüber reden?â Lorelai versuchte ruhig zu bleiben. In ihrem Inneren jedoch brodelte es gewaltig.
âDa gibt es nichts zu bereden! Rory wird nicht mit diesem Jess zusammenziehen!â Emily stellte ihr Glas Wein mit so einem Schwung ab, dass sie schüttete. âBerta!â rief sie wütend nach dem neuen Hausmädchen, welches so gleich herbei eilte.
âSie haben gerufen, Madam?â
âSchön, dass sie es schon beim ersten Mal hörten. Es wurde Wein verschüttet!â
Berta lief nickend in die Küche und kam mit einer Stoffserviette zurück, die sie eilig über den Fleck legte.
Emily rollte mit den Augen. âRäumen Sie das Essen ab. Wir nehmen den Nachtisch in zehn Minuten im Salon ein!â
âGanz wie Sie wünschen, Madam.â
âMum...â Lorelai wollte ihre Mutter besänftigen.
âWas denn, Lorelai? Hast du keinen Hunger mehr? Schön. Berta, wir essen heute keinen Nachttisch!â
âAber Madam...â begann Berta, die für die Zubereitung des Desserts länger gebraucht hatte als für das restliche Kochen, zögernd.
âHaben Sie irgendwelche Einwände, Berta?â
Das Hausmädchen schluckte. âNein, Madam.â
âDanke. Würden Sie jetzt bitte endlich den Tisch abräumen? Für Faulenzen bleibt Ihnen später noch genügend Zeit.â
âNatürlich. Entschuldigen Sie bitte vielmals, Mrs. Gilmore.â
Während sie den Essraum verlieÃen, begann Richard: âEmily, beruhige dich doch. Lass uns in den Salon gehen und über alles sprechen.â
âSag du mir nicht was ich zu tun habe. Für mich ist das Thema abgeschlossen.â Emily schenkte ihrer Tochter einen kurzen, kalten Blick.
âEmily, nun sei doch vernünftig...â Richard versuchte zu vermitteln.
âVernünftig? Empfindest du Lorelais Idee ihre Tochter mit diesem Jungen zusammenziehen zu lassen etwa als vernünftig...â
âGrandma...â begann Rory leise.
Emily ignorierte sie. âIch habe für heute genug gehört. Ich bin müde und werde nun zu Bett gehen. Gute Nacht.â Sie ging die Treppen zum oberen Stockwerk hinauf, ohne sich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.
Richard seufzte. Er wandte sich an seine Tochter und Enkelin. âEntschuldigt. Es ist besser ihr geht jetzt. Es war ein ziemlicher Schock für sie.â
âAber, Dad,...â
âLorelai, bitte. Wir reden nächste Woche.â Er begleitete sie zur Tür.
.....gleich gehts weiter
Heartbeat (tw. R-16) - Selene - 26.03.2005
....so hier der Rest des Teiles 67. (4)
âWow.â Meinte Rory leise als sie im Auto saÃen.
Lorelai seufzte und sah ihre Tochter traurig an. Wie gern hätte sie ihr diese Szene erspart.
Rory blickte starr aus dem Fenster. âIch habe sie noch nie so erlebt.â
âIch leider schon.â Lorelai nahm die Hand ihrer Tochter und strich sanft über ihren Handrücken.
âIch dachte, sie würde versuchen Jess zu akzeptieren.â Rory senkte traurig den Kopf. Es tat ihr weh, dass der Mann, den sie über alles liebte, so von ihrer eigenen GroÃmutter abgelehnt wurde.
âEmily hat leider ihre eigene Vorstellung über die richtigen Partner für uns. Wie ich sie kenne, hatte sie wahrscheinlich die Hoffnung, dass ihr euch früher oder später wieder trennen würdet. Jetzt wo sie von euren Plänen erfahren hat, ist ihr erst bewusst geworden wie ernst es wirklich mit euch ist. Zusammenzuziehen ist schlieÃlich ein sehr groÃer Schritt.â Erzählte Lorelai.
Rory lehnte ihren Kopf an die Schulter ihrer Mutter. âDenkst du, dass es noch zu früh ist?â
Lorelai nagte an ihrer Unterlippe. Sie wusste nicht, was sie antworten sollte.
âMum?â Rory klang unsicher.
âIhr seid noch sehr jung. Aber es ist allein eure Entscheidung. Wenn ihr euch wirklich sicher seid, dann solltet ihr es tun.â Lorelai klang nicht so überzeugt, wie sie es gewollt hatte.
Rory nickte. âIch liebe Jess. Und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als mit ihm zusammenzuwohnen. Ich denke, dass wird unsere Beziehung noch mehr vertiefen.â Sie lächelte bei der Erinnerung an den gemeinsamen Urlaub. Sie wollte jede Nacht neben ihm einschlafen und jeden Morgen wieder neben ihm aufwachen.
âWenn du dir wirklich sicher bist, sollte es keine groÃen Probleme geben. Luke und ich werden euch natürlich unterstützen. Wenn alles gut geht, könnt ihr vielleicht schon nächstes Jahr im Sommer eine gemeinsame Wohnung beziehen â laut Lukes Berechnungen. Und was deine GroÃeltern betrifft, solltest du dir keine Sorgen machen. Nächsten Freitag werden Luke und Jess mitkommen und wir sprechen noch einmal mit ihnen.â Lorelai startete den Motor und fuhr los.
Rory nickte. âDanke, Mum.â
âHey, wozu bin ich denn da?â Lorelai lächelte.
Rory erwiderte ihr Lächeln.
âWas hast du denn heute noch vor?â erkundigte sich Lore.
âIch treffe mich noch mit Jess, Lane und Dave. Und du?â
âKlingt toll. Ich treffe mich noch mit Luke.â Lorelai strahlte.
âKlingt super.â Rory freute sich, dass ihre Mutter so glücklich war. Immer wenn sie über Luke sprach oder jemand anders ihn erwähnte, begannen ihre Augen richtig zu leuchten und ihre Lippen umspielte stets ein Lächeln. Auch Luke war es anzusehen, wie sehr er seine Lore liebte. Sie wurden allgemein als das Traumpaar von Stars Hollow bezeichnet. Rory war glücklich, dass ihre Mutter ihre groÃe Liebe gefunden hatte. Und darüber, dass diese Luke war. Rory liebte Luke wie einen Vater. Er war ihr immer mehr ein Vater gewesen als Chris es wahrscheinlich jemals sein könnte.
Rory schreckte aus ihren Gedanken hoch, als ihre Mutter plötzlich einen Freudenschrei ausstieà und das Radio lauter stellte. âDazu habe ich früher immer getanzt! Das waren noch Zeiten!â Sie sang fröhlich bei einem der Lieblingslieder ihrer Jugendzeit mit.
Rory lächelte über Lores Fröhlichkeit und beobachtete wie die Landschaft langsam an ihnen vorbei zog. Sie dachte an Jess. Bald würde sie wieder in seinen muskulösen Armen liegen und die Welt vergessen. Es war Schicksal, dass er in ihr Leben getreten war â dabei war sie sich ganz sicher. Und nächstes Jahr würden sie vielleicht wirklich schon zusammen wohnen. Ihre erste gemeinsame Wohnung. Rory lächelte. Der Rhythmus des Liedes und die vorbeiziehende Landschaft untermalten ihre glücklichen Gedanken an ihre Zukunft mit Jess. Noch ganz leise und beinahe unmerklich schlichen sich die ersten kleinen Zweifel an.
Es war eine groÃe Party gewesen. Eigentlich waren es viele groÃe Partys gewesen. Lore schmunzelte. Emily und Richard hatten bis heute nicht erfahren wie die Partys ihrer Freunde wirklich abgelaufen waren. Es war viel getrunken und getanzt worden. Sie hatten immer sehr viel Spaà gehabt. Chris und sie hatten die Nächte durchgetanzt. Das Lied war eines ihrer Lieblingstanzlieder gewesen. Dann hatte sich plötzlich alles geändert...
Lorelai blickte kurz zu ihrer Tochter, die verträumt aus dem Fenster sah. Ja, es war die Sache wert gewesen. Lore lächelte. Sie liebte ihre Tochter mehr als alles andere auf der Welt.
Ihre Gedanken kehrten wieder zurück auf die Tanzfläche. Chris und sie. Ein klatschender Kreis um die beiden. Sie waren die Stars des Abends, beinahe wie in einem dieser Tanzfilme. Lorelai schmunzelte. Am Ende des Tanzes küsste er sie jedes Mal, was zu einem noch gröÃerem Beifall und Applaus führte.
Chris - letzte Woche hatten sie sich getroffen. Er war völlig aufgelöst wegen der Scheidung gewesen. Sherry wollte das Kind für sich. Er hatte schon einen guten Anwalt. Das Gerichtsverfahren würde in zehn Tagen sein. Lorelai hatte ihm versprochen, immer als Freundin für ihn da zu sein.
Ich würd mich über FBs freuen
Bussi Selene
Heartbeat (tw. R-16) -
ajnevs04 - 26.03.2005
Du hast es sehr gut hinbekommen zu schreiben wie aufgebracht Emily war und wie Lore in ihre Erinnerungen vertieft war... :dance: (und alle tanzten drum herum
)
Heartbeat (tw. R-16) -
Stars_Hollow - 26.03.2005
Hallo meine SüÃe!
Sorry, dass du mal wieder auf mein FB warten musstest....war ein wenig im Osterstress....
Also, ich fand den Teil echt umwerfend (was ja bei dir nichts neues ist) !!
Paris und Carlos sind für mich immer noch das krasseste Paar das ich kenne..........aber Gegensätze ziehen sich bekanntlich ja an.....ich bin schon gespannt wie das mit den beiden weiterverläuft.....:biggrin:
Und Emily und Richard....tja, was soll man bei den beiden noch sagen......die haben einfach kein Verständnis für die Wünsch ihrer so geliebten Enkelin......ätzend.....
Ich finds echt süÃ, dass Jess und Rory zusammenziehen wollen, aber ich werd aber das Gefühl nicht los, dass auf dem Konzert noch was sehr bedeutendes passiert..........:confused:
Naja, abwarten und Tee trinken ist jetzt angesagt !!
Ich hoff du schreibst bald weiter !!
Also, ich freu mich rieÃig auf den neuen Teil !!
Bussi
Hab dich lieb
deine Brezel
Stars_Hollow
Heartbeat (tw. R-16) - Selene - 27.03.2005
Hi :hi:
Danke schön für eure tollen und lieben FBs :knuddel:
Freut mich, dass euch der Teil gefallen hat :biggrin:
Hab den Rest von Teil 67 fast fertig, werde ihn bald posten.
Ich wünsch euch ein schönes Osterfest!
Hab euch lieb
Gute Nacht

chlafen:
Bussi Selene :knuddel:
Heartbeat (tw. R-16) -
Witch91 - 27.03.2005
also der teil war mal wieder echt cool.
ich hab irgendwie das gefühl, dass paris wirklich noch schwanger wird. und bei dem mit der party muss ich zustimmen. da wird denk ich mal noch so einiges passieren....warten wir einfach auf den nächsten teil
auch von mir frohe ostern an alle. möge der osterhase auch zu euch hoppeln:biggrin:
Heartbeat (tw. R-16) -
coolhappymaus - 27.03.2005
sorry for my late late comment! *sorry tausendmal sag*
der/die teil/e war/en echt genial! du schreibst sooooooooooooooooooooooooooooooo geil!!!
lore is so glücklich! das kommt so gut rüber!
und was hat rory für zweifel?

das darf sie gar nich erst zulassen!
über emily will ich mich jetzt erst gar nich aufregen! sie regt mich einfach auf!! *argh*
du schreibst so umwerfend!
und carlos und paris sind soooooooooo süüüüüüüüüüÃ! er muss sie wirklich lieben, wie würde er es sonst mit ihr aushalten?! *gg*
mach schnell weiter! bitte!

abber:

abber:

abber:
Heartbeat (tw. R-16) - Selene - 28.03.2005
Danke für eure tollen FBs :knuddel:
Ich freu mich, dass euch euch der Teil gefallen hat
Poste jetzt gleich den Rest von Tei 67
67. Teil (5)
Jess war gerade in sein Lieblingsbuch von Hemingway vertieft, als Luke in die Wohnung kam. Sein Neffe sah hoch.
âIch weiÃ, ich habe dir heute frei gegeben. Aber könntest du von Dooses etwas Käse holen? Kirk besteht auf seinen Toast. Im Diner ist die Hölle los.â Luke seufzte erschöpft.
âAber wir schlieÃen in einer halben Stunde...â
âDas ist den Gästen â und am allermeisten Kirk â egal.â
Jess nickte. âIch helfe dir. Du hättest früher etwas sagen können.â Er sprang auf und machte sich auf den Weg zu Taylors Laden.
Luke blickte ihm hinter her. Für einen kurzen Moment huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er blickte seufzend auf die Uhr. Eine halbe Stunde noch. In einer Stunde würde er seine Freundin in die Arme schlieÃen. Er lächelte.
Jess ging den Gang entlang und sah sich suchend um. Taylor hatte anscheinend wieder die Regale umgeordnet. Er erkundigte sich bei einem Verkäufer, der gerade Pastapackungen einschlichtete, wo sich das Kühlfach mit den Milchprodukten befinde. Die Antwort war freundlich, aber kurz und präzise â was Jess sehr erfreute. Taylor pflegte auf einfache Fragen mit Erzählungen und wahren Lobeshymnen auf seine Produkte zu antworten.
Jess seufzte genervt auf als er ankam. Ausgerechnet vor der Stelle des Regals, wo sich die unterschiedlichen Käsepackungen befanden, lehnte ein Pärchen und schmuste heftig.
Er räusperte sich laut, wurde aber ignoriert. âEntschuldigt bitte.â Es klang laut und unfreundlich, aber er hatte es schlieÃlich eilig.
Erst als das Pärchen auseinander fuhr, erkannte er die beiden.
Ich hätte ihn an seiner GröÃe erkennen müssen. Jess musterte Dean und Nancy teils verwundert, teils verächtlich.
âHi Jess.â Nancy zwinkerte ihm zu, was Dean jedoch nicht bemerkte.
Dean blickte Jess wütend an.
âDu stehst mir noch immer im Weg.â Erklärte Jess.
âDas tut mir wirklich leid.â Meinte Dean sarkastisch.
âIch spüre soviel Liebe. Dean, lass ihn doch seinen Käse holen.â Nancy blickte ihren Freund lächelnd an. Dieser tat was sie sagte.
Jess blickte die beiden spöttisch an und nahm vier Packungen Käse aus dem Fach.
âWoher kennst du ihn?â fragte Dean. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, dass sie es war, mit der er Jess vor einigen Monaten vor dem Diner gesehen hatte. Nancy hatte nicht vor ihn daran zu erinnern. Sie wusste es noch ganz genau.
âWir haben Literatur zusammen.â Erklärte Jess.
âAch ja, richtig.â Nancy lächelte.
âMachst du heuer deinen Abschluss, Jess?â Deans Unterton war nicht zu überhören.
âAllerdings.â
âJess ist sehr klug.â Meinte Nancy, was Dean provozierte.
âEr gab mir einmal Nachhilfe in Mathe.â Erzählte Nancy. âUnd noch in ganz anderen Dingen.â
âWie meint sie das?â Dean blickte Jess wütend an.
âFrag sie doch selbst. Nancy konnte schon immer die besten Geschichten erzählen.â Jess schüttelte verächtlich den Kopf und ging zur Kasse.
Dean wollte ihm folgen, Nancy hielt ihn jedoch zurück. âEr ist es nicht wert, Dean. Lass und zu dir gehen und den Abend genieÃen. Und uns auf unser tolles Wochenende in New York freuen.â Sie blickte ihm tief in die Augen.
âWie meintest du das vorhin?â Dean blickte sie verwirrt an.
âIch erzähle dir schon noch alles, mein Schatz.â Sie schenkte ihm ein, ihrer Meinung nach, unwiderstehliches Lächeln.
âHast du denn schon einen Freund?â Maria lächelte ihre jüngste Enkeltochter erwartungsvoll an.
Laura, die gerade dabei war ihre ersten Geschenke zu öffnen, sah sich in der groÃen Runde um. Gerade als sie antworten wollte, sagte ihre Mutter Consuela: âAber, Mama, du kennst doch unsere Kleine. Sie denkt noch nicht einmal an die Liebe. Dafür hat sie auch noch alle Zeit der Welt. Die Schule, das Lernen und ihre Bücher â daran denkt Laura.â
Lauras Vater Roberto nickte stolz.
Ihre Geschwister, Cousins und Cousinen â die in ihr Geheimnis eingeweiht waren â tauschten einen kurzen, unbemerkten Blick.
âNun, du bist ja erst sechzehn...â Maria hätte sich über die Geschichte einer jungen Liebe mehr gefreut. Sie war nun beinahe achtzig Jahre alt und hatte seit dem Tod ihres Mannes vor einigen Jahren kein eigenes Liebesleben mehr gehabt. Es gab sehr wohl einen Mann, für den sie sich interessierte. Aber es galt in ihrem kleinen mexikanischen Heimatdorf als höchst unschicklich, dass eine Witwe ihres Alters noch an die Liebe dachte, geschweige denn noch eine Beziehung führte. Trotz allem liebte sie ihre Heimat und freute sich, dass sie in zwei Wochen wieder heimfahren würde. âTriffst du heute noch Freundinnen?â erkundigte sie sich bei Laura, die ihr wohl â obwohl sie es niemals offen zeigen würde â die Liebste unter ihren zwanzig Enkelkindern war.
Das Mädchen wollte seiner GroÃmutter antworten, diesmal kam ihm jedoch sein Vater zuvor: âLaura darf das ganze Wochenende bei einer Freundin übernachten, weil ihre schulischen Leistungen so hervorragend waren.â
âDanke nochmals, Papa. Wir werden ja groÃteils lernen.â
âAber spann dich auch ein wenig aus.â Bat Consuela.
âNatürlich, Mama. Es gibt ja den Politikkanal.â
Ihre Eltern lachten begeistert.
âIch finde deine Einstellung zur Schule sehr gut. Viele Mädchen deines Alters vernachlässigen ihre Ausbildung vollkommen.â Lobte Paris.
âDanke.â Laura schenkte ihr ein freudiges Lächeln. âWarst du auch auf einer Privatschule?â
âJa, aber auf keiner kirchlichen.â
Laura nickte.
âIch hörte, Sie studieren Medizin?â erkundigte sich Consuela interessiert.
âJa, in Yale.â
âDas ist groÃartig. Ist das Studium schwer?â fragte Roberto.
Laura blickte Paris flehend an. Diese wusste nicht was sie antworten sollte, entschied sich schlieÃlich für den Mittelweg. âNun, es gibt gewisse Hürden, aber diese sind nicht unmöglich zu bewältigen.â
âLaura wird auch Medizin studieren.â Erzählte Consuela. âVielleicht kann sie sich ja einmal Ihre Skripten durchlesen?â
âJa, natürlich. Ich finde es toll, dass du dich für Medizin interessierst.â
âNun, ganz entschieden habe ich mich ja noch nicht...â sagte Laura leise.
âFrüher wolltest du immer professionelle Tänzerin werden.â Maria erinnerte sich schmunzelnd an die 10-jährige Laura, wie sie im Garten mit den älteren Nachbarsjungen Salsa getanzt hatte.
âMama, hör bitte auf meiner Tochter diese Flausen in den Kopf zu setzen!â Consuela blickte ihre Mutter wütend an.
âLaura ist eine Cortez. Sie macht etwas aus ihrem Leben.â Erklärte Roberto bestimmt.
Laura nahm eilig einen Schluck ihrer Cola.
âQuält sie doch nicht jetzt schon so . Sonst wird sie noch wie ich.â Meinte Diego.
âGott bewahre. Das hätte uns gerade noch gefehlt.â Consuela stöhnte auf.
Laura warf ihrem Bruder einen dankbaren Blick zu.
âWie läuft es eigentlich bei dir am College?â Roberto sah seinen Sohn streng an.
âBestens. Ich lerne viel und schnell.â Erklärte Diego.
âUnd du hättest mehr Zeit zum Lernen würde dich dein Cousin nicht in diese zwielichtigen Bars mitschleppen.â Consuela warf Carlos einen wütenden Blick zu.
âHast du jetzt wenigstens schon einen anständigen Job?â Roberto sah seinen Neffen erwartungsvoll an.
âHeute ist mein Geburtstag.â Laura blickte ihren Vater vorwurfsvoll an.
âEntschuldige, Liebes. Heute stehst du allein im Mittelpunkt.â
Laura tauschte ein Lächeln mit Carlos.
....
Heartbeat (tw. R-16) - Selene - 28.03.2005
....
âNun kommen wir endlich zum schönen Teil unseres Abends.â Sagte Lore lächelnd, als sie und Rory beim Diner ankamen.
Sie hatten sich beide geduscht und umgezogen bevor sie zu ihren Freunden gegangen waren.
Rory klopfte fröhlich an die Tür. Sie hatte sich schon seit Jess sie mittags nachhause gebracht hatte, darauf gefreut ihn wieder zu sehen. Rory wollte nicht mehr daran denken, was heute Abend vorgefallen war. Nun würde sie Jess sehen und ein paar schöne Stunden mit ihm, ihrer besten Freundin und deren Freund verbringen. Diese Zeit würde nicht einmal ihre GroÃmutter ihr vermiesen können.
âIst wieder alles in Ordnung?â fragte Lorelai leise.
Rory hatte geweint als sie nachhause gekommen waren. Sie hatte es geschafft den Schmerz während der Fahrt zu unterdrücken, aber kaum hatten sie das Haus betreten, war es aus ihr herausgebrochen. Die Wut und der Kummer über das Verhalten ihrer GroÃmutter. Lorelai war kurz davor gewesen ihre Mutter anzurufen, um ihr zu sagen was sie angerichtet hatte. Auf Bitten Rorys hatte sie es gelassen. Ihre Wut auf Emily war trotz allem noch vorhanden und würde so schnell auch nicht vergehen. Wie konnte ihre Mutter ihrem geliebten Baby nur so weh tun? Lorelai seufzte und sah ihre Tochter an.
Rory nickte. âDas wird ein schöner Abend.â Sie lächelte.
Das Lächeln sollte ihre besorgte Mutter beruhigen, doch Lore wusste wie verletzt ihre Tochter war. Sie würde alles tun damit sich ihr Baby besser fühlte. Deshalb erwiderte sie ihr Lächeln. âDas wird er.â Sie drückte Rorys Hand kurz. Sie hatte versprochen nicht mehr über die Auseinandersetzung mit Emily zu reden. Mit dieser Berührung sagte sie ein letztes Mal was sie ihrer Tochter in der letzten Stunde mehrmals gesagt hatte. âVersuch nicht mehr daran zu denken. Mach dir keine Sorgen. Nächste Woche reden wir zu viert mit ihnen. Wir werden unsere Argumentationsliste überarbeiten und danach können meine Eltern nur mehr begeistert von eurem Vorhaben sein.â Natürlich würde es niemals so sein. Lorelai war sich dessen sicher. Aber es genügte schon wenn sie sich ihnen nicht in den Weg stellten. Das würde ein harter Weg werden, aber sie würden es schaffen. Die sagte sich Lore immer und immer wieder.
Rory spürte, dass Lorelai noch immer über âdie Sacheâ â wie sie den Vorfall nur mehr nannten â nachdachte. Sie streichelte sanft über den Handrücken ihrer Mutter. Sie wusste nicht was sie ohne ihre Mum tun würde, sie war der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Sie war immer für sie da gewesen, hatte sie in jeder erdenklichen Weise unterstützt. Und sie hatte immer mitgelitten, so wie sie es jetzt tat. Lore konnte nicht glücklich sein, wenn Rory es nicht war. âMum, wir schaffen das nächste Woche.â Flüsterte sie.
Lore nickte lächelnd. âIch liebe dich, mein Schatz.â
âIch liebe dich auch, Mum.â
Sie hielten sich an den Händen. Sie wussten, was auch immer in ihrem Leben passieren würde, sie würden immer füreinander da sein.
Rory klopfte noch einmal an die Tür. Etwas lauter. Ihre rechte Hand hielt die linke Hand ihrer Mutter.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Luke strahlte seine Mädchen an. Er freute sich die beiden zu sehen. âKommt doch rein.â
Er begrüÃte Lorelai mit einer Umarmung und einem zärtlichen Kuss. Auch Rory umarmte er kurz zu BegrüÃung. Eine seltene Geste, die beide etwas verlegen machte.
âWollt ihr Kaffee? Was für eine Frage, natürlich wollt ihr Kaffee.â Er deutete den beiden sich zu setzen und kam mit zwei riesigen Tassen und der Kaffeekanne wieder.
âÃhm...Luke, wo ist...â
âEr ist noch oben, wird aber jede Minute herunter gekommen. Das habe ich ganz vergessen!â Luke eilte in die Küche.
Rory tauschte einen verwirrten Blick mit Lorelai. âWas ist denn mit ihm los?â
âIch glaube, ich weià es.â Flüsterte Lore.
âWas?â
âWas mit ihm los ist.â
âWas ist es?â
âDas ist gar nicht Luke.â
âUnd wer ist es dann?â
Lorelai wollte antworten, als Luke plötzlich mit zwei Tellern zurück kam, auf denen sich jeweils ein groÃes Stück Kirschkuchen befand.
âIst heute Kirschkuchentag?â
âFür euch schon. Den Rest bekommt ihr zum Mitnehmen.â Luke lächelte verschmitzt und setzte sich neben Lore.
Diese küsste ihn voller Freude.
Rory beobachtete die Szene mit einem Lächeln.
âNehmt euch doch ein Zimmer!â Jess kam grinsend die Treppe herunter und hielt sich eine Hand vor die Augen.
Rory sprang auf und lief auf ihn zu. Er lächelte leicht und zog sie in seine Arme. âIch liebe dich.â Flüsterte sie glücklich und presste ihre Lippen stürmisch auf die seinen
Die Welt schien bei diesem Kuss stehen zu bleiben. Es gab nur mehr sie beide.
Jess entzog sich langsam ihren Armen. âWas für eine BegrüÃung.â Er grinste.
Nachdem Gil nachhause gefahren und Brian und Zach ein Videospiel begonnen hatten, waren Lane und Dave los gegangen. Es war noch ein wenig Zeit gewesen, deshalb hatten sie sich in den Pavillon gesetzt. Lane hatte sich an ihren Freund gekuschelt und sie hatte über ihre Musik und den morgigen Auftritt gesprochen.
Seit ein paar Minuten lehnten sie nun schweigend aneinander und genossen einfach nur die Nähe des anderen. Dave wollte mit Lane schon lange über etwas sprechen. Ihr eine wichtige Frage stellen, die wohl einiges verändern würde. Sowohl wenn ihre Antwort positiv, als auch wenn diese negativ ausfallen würde. Es war ein groÃer Schritt. Dave wusste, würde er es einmal ausgesprochen haben, würde es kein Zurück mehr geben. Er hatte Angst mit ihr darüber zu reden. Andererseits wollte er nichts lieber als das. Dave strich sanft durch das schwarze Haar seiner Freundin. Er atmete dessen Duft ein. Sie hatte wieder das Limonenshampoo verwendet, dessen Geruch er so liebte. Er schloss die Augen. Dave liebte Lane. Er liebte sie wahrscheinlich mehr als er je eine andere Frau geliebt hatte. Seine Lippen näherten sich ihrem Gesicht und berührten sanft ihre rosige, weiche Wange. Sie lächelte und drehte ihren Kopf langsam. Sie spürten den warmen Atem des anderen. Ihre Augen hüllten ihn ein, verschlangen ihn gerade zu. Er nahm nichts mehr um sie herum wahr. Es gab nur mehr sie beide. Ihre Lippen näherten sich. Ein warmer Schauer durchlief ihre Körper als sie ihre Lippen aufeinander spürten.
Dave entzog sich langsam diesem unglaublichen, langen Kuss. Er war sich seiner Sache sicher und wollte sie nun fragen.
Lane hörte zwei Stimmen. Sie richtete sich etwas auf. Plötzlich sprang sie freudig auf. âSie kommen schon!â
âWer?â Dave hatte für einen Moment ganz vergessen, dass sie sich mit Rory und Jess verabredet hatten.
âNa, Rory und Jess!â Lane lachte. Sie zog ihn hoch. Gemeinsam gingen sie ihren Freunden entgegen.
Lorelai studierte Lukes Bücherregal. Ihr Freund war kurz im Badezimmer verschwunden.
Als Luke zurück kam und ein freudiges Quietschen seiner Freundin vernahm, ahnte er Schlimmstes. Seine Befürchtungen bestätigten sich als er seine Freundin auf seinem Bett sitzend mit aufgeschlagenem Fotoalbum auf dem Schoà vorfand.
âOh, nein.â Er stöhnte.
âDas ist so putzig. Bist du aber ein putziger, kleiner Kerl.â Lorelai plapperte entzückt auf ein Foto ein.
Luke setzte sich seufzend neben sie. âLiz hat es mir mitgebracht als sie zuletzt hier war. Ich vergaà es zu entsorgen.â
âDie kleinen Hände und FüÃe!â Lore war ganz verliebt in das Bild des etwa zweijährigen Lukes. Er trug eine dunkelblaue Latzhose und eine schwarze Base Ball Kappe, natürlich verkehrt herum aufgesetzt. âGab es damals noch keine Flanellhemden für Babys?â Sie lachte vergnügt. âSieh dir diese rosigen Wangen an! Noch keine Spur des kantigen, coolen Butch Danes zu erkennen! Bist du aber ein süÃer, kleiner Mann!â
âLore, könntest du bitte aufhören mit dem Bild zu sprechen?â
Lukes Bitte wurde ignoriert. Lorelai streichelte entzückt über die Nase des Kleinkindes.
âOh nein!â Luke lehnte sich seufzend zurück.
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Heartbeat (tw. R-16) - Selene - 28.03.2005
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Paris setzte sich in Carlos Auto. Es war ein langer Abend gewesen und sie war schon sehr müde. Er setzte sich neben sie. âWir fahren gleich. Laura müsste jeden Moment kommen. Sie wollte unserer GroÃmutter nur noch irgendetwas sagen.â Er lächelte seine Freundin liebevoll an.
âOkay.â Paris gähnte.
Carlos strich über ihre Wange. âWenn du willst, kannst du jetzt schon ein wenig schlafen. Ich wecke dich, wenn wir bei mir sind.â
âEs geht schon.â Paris blickte aus dem Fenster der Beifahrerseite und sah sich nach Laura um.
Sie zuckte zusammen, als plötzlich die Tür hinter der Fahrerseite aufgerissen wurde und Laura ihre Sporttasche auf den Nebensitz schleuderte. âSorry, Leute!â
Sie lieà sich auf den Sitz fallen und schloss eilig die Autotür. âLänger hätte ich es unter diesen Irren wohl nicht mehr ausgehalten. Hast du mal eine Kippe für mich?â Sie blickte ihren Cousin verzweifelt an.
Paris drehte sich entsetzt um. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass es sich um dieselbe Laura handelte, die heute von langen Lernabenden und Gebeten gesprochen hatte, warf sie ihrem Freund einen vorwurfsvollen Blick zu.
Dieser ignorierte es und antwortete. âIm linken Seitenfach. Wo soll es denn hingehen?â
âZu dir. Ich muss mich umziehen. In diesen Klamotten lassen sie mich in keinen Club.â Laura lachte.
âWie Mylady wünscht.â Er fuhr los.
âWas sollte das eigentlich mit der Bibel?â
âWas meinst du, Cousinchen?â
âDu hast mir eine Bibel geschenkt!â
âIch wollte dich nur unterstützen. Eine brave Klosterschülerin kann doch eine neue Bibel in Ledereinband gebrauchen.â
âEs ist eine katholische Privatschule! Merk es dir endlich!â
âWenn du es sagst, Schätzchen.â
âIch hoffe, du hast noch ein anderes Geschenk für mich.â
âHabe ich im Lotto gewonnen? Gut zu wissen. Paris, was haltest du von einer Strandvilla in Acapulco?â
Laura rollte mit den Augen. âHalt die Klappe und steig lieber aufs Gas! Wie haltest du das nur aus, Paris?â
âDas frage ich mich auch oft.â Meinte Paris, worauf Laura zum Lachen begann.
âFrauen.â Carlos schüttelte amüsiert den Kopf.
âWarum hast du deine arme Freundin heute mitgeschleppt? Du hast hoffentlich ein schönes Versöhnungsgeschenk für sie?â
âSie wollte es.â
âNatürlich. Jeder will unsere Familie kennen lernen.â Laura rollte mit den Augen.
âFrag sie doch.â
Laura blickte Paris verwirrt an.
âHast du jetzt endlich genug?â Luke wollte Lore das Album aus der Hand nehmen, diese presste es jedoch fest an ihren Körper.
Ihr Freund seufzte. âLore, bitte.â
âNein, nein, nein.â Lorelai kicherte vergnügt.
Luke lehnte sich über sie und begann sie zu kitzeln.
âDas ist unfair.â Sie lachte. Nach ein paar Minuten gelang es Luke tatsächlich, dass sie das Album kurz los lieÃ. Er nützte seine Chance und schnappte es. Ihre Klagerufe ignorierend schloss er es in einem Kasten ein.
Sie blickte ihn empört an als er zurück kam.
Er setzte sich zu ihr.
âIch will meinen Baby â Luke.â Sagte sie mit verstellter Stimme.
Luke seufzte. Seine Hände streichelten sanft über ihre Arme und seine Lippen berührten die ihren.
âVielleicht hat der alte Luke doch ein paar Vorteile.â Sie grinste ihn frech an.
âDu nennst mich alt?â Er zog sie stürmisch an sich und küsste sie.
Sie erwiderte den Kuss voller Hingabe.
Luke drückte sie sanft auf das Bett und begann ihren Körper mit Küssen zu bedecken.
Paris saà auf der Couch und wartete. Laura war nun schon seit einer halben Stunde im Bad.
Carlos strich ihr sanft durch die Haare. âIch bin froh, dass sie nicht hier wohnt.â Meinte er grinsend.
Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Laura spazierte fröhlich herein. âUnd?â Sie blickte die beiden erwartungsvoll an.
Paris musterte Laura. Diese trug einen sehr kurzen Rock, High Heels und ein Trägertop. Ihre lockigen Haare fielen ihr offen bis auf die Hüften. Ihre Augen waren dunkel geschminkt, die Lippen blutrot.
âZu gewagt.â Meinte Paris.
Laura grinste und wandte sich an ihren Cousin. âUnd was sagst du?â
âWas willst du hören?â
Laura rollte mit den Augen. âAlex wird mich in wenigen Minuten abholen. Könntest du dich mit deiner Meinung beeilen?â
âDein Freund?â
âJa. Du kennst ihn! Die Feier vor vier Wochen im Six! Du sagtest er wäre nett.â
âHast du etwas mit?â
âNatürlich.â
âGut. Er wird mit dir schlafen wollen. Bist du jetzt zufrieden?â
Laura lächelte. âJa. Wir sind nun schon drei Monate zusammen und...â
Plötzlich klingelte es.
âWie alt ist er nochmals?â fragte Carlos.
âAchtzehn. Benimm dich jetzt bloà nicht wie mein Vater! Wir treffen uns heute mit fünfzehn Freunden und haben es eilig...â
âSchon gut. Warte. Bevor ich es vergesse.â Er reichte ihr ein Kuvert. âDein richtiges Geschenk.â Er lächelte.
Sie öffnete es neugierig. âOh mein Gott!â Sie umarmte ihn glücklich. âDu wusstest wie sehr ich auf dieses Konzert wollte. Danke!â
Es klingelte nochmals.
âJetzt solltest du gehen. Wenn irgendetwas sein sollte, rufst du an, versprochen?â
âNatürlich. Danke, du bist der Beste! Viel Spaà euch beiden noch!â Sie winkte ihnen fröhlich zu und verlieà die Wohnung.
âWie kannst du so etwas unterstützen?â Paris blickte ihren Freund wütend an.
âIch kenne ihren Freund und ich kenne sie. Es gibt keine verantwortungsbewusstere Person als Laura. Glaub mir, ich würde sie mit keinen zwielichtigen Typen los ziehen lassen. Ich vertraue ihr. Sie weià was sie tut.â
Paris schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
âParis, wir wissen was wir tun. Vertrau mir bitte einmal. Wie geht es dir eigentlich? Hast du die Feier einigermaÃen unbeschadet überlebt?â
Sie nickte. âWarum reden sie so mit dir? Deine Mutter und deine Tante machen dich für alles verantwortlich. Ich finde, du solltest...â
âParis, lass es gut sein. Es war immer so und wird immer so sein. Hacken wir einfach das Thema Familienfeste ab, okay?â
Sie nickte.
âDann darf ich es aus dem Buch streichen?â
âWürdest...würdest du mir das Buch bringen?â
Er sah sie kurz überrascht an, holte ihr schlieÃlich das Regelbuch.
Sie nahm es zögernd.
âWas hast du vor?â Er sah ihr erschrocken zu als sie es Seite für Seite zerriss.
âIch glaube, wir schaffen es auch ohne das Buch.â Sie sah ihn ernst an.
Carlos blickte Paris ungläubig an.
âWas denn? Sag bloà dir liegt plötzlich etwas an diesem Papier?â
âParis, du bist müde und...â
âIch habe es getan, weil ich es wollte.â Erklärte sie lächelnd. Sie wollte ihm zeigen, dass sie begann ihm zu vertrauen. Es war noch Misstrauen da. Wahrscheinlich misstraute sie ihm sogar immer noch mehr als sie ihm vertraute. Aber es war ein Anfang.
Er zog sie zu sich hoch und streichelte sanft durch ihre Haare. Sie lächelte zögernd.
Er sah ihr tief in die Augen. Paris Herzschlag wurde schneller als sie seine Lippen auf ihren spürte. Es war ein Kuss voller Leidenschaft.
âWeiÃt du hier ist es eigentlich sehr unbequem.â Flüsterte Paris. Sie war erstaunt über ihre eigenen Worte.
âAch ja? Wüsstest du denn einen Ort wo es bequemer wäre?â Carlos zog sie näher an sich.
Paris wurde etwas verlegen, worüber sie sich noch mehr ärgerte als über ihre Direktheit von vorhin. âWas machst du eigentlich mit mir? Ich rede nur Unsinn!â
Er zog sie lächelnd in sein Zimmer. âDu sagst nur wunderbare, kluge Dinge, Paris.â
âHör auf damit.â Sie entzog sich seinen Armen und setzte sich schnell auf das Bett. âIch sage nicht nur wunderbare, kluge Dinge.â
Er setzte sich zu ihr. âNein, manchmal redest du Unsinn.â Meinte er grinsend.
âWeiÃt du, was? Du bist wirklich unmöglich. Zuerst...â
Er lieà sie nicht aussprechen sondern küsste sie.
âDas war verdammt unhöflich.â Paris blickte ihn sauer an.
âEntschuldige.â Carlos lächelte.
âLass das.â
âWas denn nun schon wieder?â
âDieses Lächeln.â
Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Sie strich durch seine Haare und erwiderte den Kuss.
Carlos drückte sie sanft aufs Bett. Er begann ihren Nacken mit Küssen zu bedecken. Seine Hände wanderten langsam unter ihr Top.
Sie genoss es seinen heiÃen Atem auf ihrem Körper zu spüren. Ihre Hände streichelten über seinen muskulösen Körper.
Die beiden gaben sich einer zuvor nicht gekannten Leidenschaft hin. Die Welt um sie schien vergessen. Es gab nur mehr sie beide.
....