Die schönsten Buchstellen -
Aki - 19.08.2010
Meine Lieblingsstellen aus "WeiÃer Oleander" von Janet Fitch
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SpoilerIch dachte daran, wie dünn die Verbindungen zwischen Eltern und Kindern doch sind, zwischen Freunden, innerhalb der Familie, Dinge, von denen man eigentlich annimmt, dass sie ewig dauern. Alles kann man verlieren, schneller, als es sich irgendjemand vorstellen kann.
Mir wurde ganz schwindelig davon; am liebsten hätte ich nach irgendetwas Schwerem gegriffen und mich daran festgehalten. So sah das Leben aus, das ich führen würde: einer vom anderen getrennt, jeder klammerte sich einen Augenblick lang fest, nur um dann weitergespült zu werden. Ich könnte erwachsen werden und ebenfalls davontreiben.
Ich fühlte mich wie ein noch nicht entwickeltes Foto, das unter Rays Blicken allmählich Gestalt annahm.
Zu wissen, dass ich in seinen Augen schön war, machte mich schön. Ich hatte mich vorher noch nie schön gefühlt. Ich glaubte auch nicht, dass das gegen die Lehren Christi verstieÃ. Jeder wollte sich geliebt fühlen.
Er nahm mir meine Stille, aber gab mir im Gegenzug etwas anderes: das Gefühl, erkannt zu werden. Ich fühlte mich schön, zugleich aber auch gestört. Ich war es nicht gewöhnt, so kompliziert zu sein.
Plötzlich sah ich uns auf einem riesigen Schachbrett und wusste genau, welchen Zug ich machen musste.
"Schwör auf die Bibel."
Ich legte meine Hand darauf. Von mir aus hätte es das Telefonbuch sein können.
"Ich schwöre auf Gott", sagte ich.
Ich schämte mich, weil ich mir das wünschte, es war primitiv: Was spielte es schon für eine Rolle, ob man hübsch war? Das hatte ich oft genug gedacht, als ich noch mit meiner Mutter zusammen war. Man brauchte nicht schön zu sein, man musste nur geliebt werden. Doch ich konnte nicht anders, ich wünschte es mir eben. Wenn Schönheit eine Möglichkeit bot, geliebt zu werden, dann wollte ich schön sein.
So liefen Mädchen von zu Hause weg. Sie packten ihre Koffer und schritten auf hochhackigen Schuhen davon. Sie verbissen sich die Tränen und lieÃen sich nicht anmerken, dass dies der schlimmste Tag ihres Lebens war. Als wünschten sie sich nicht in Wahrheit, dass ihre Mütter ihnen hinterherliefen und sie um Verzeihung baten. Als würden sie nicht auf die Knie fallen und Gott danken, wenn sie nur bleiben könnten.
Ich war ein kleines Mädchen in einem ausgeblichenen Kleid, sonnenverbrannt, barfuÃ, das Haar so weià wie Pusteblumen.
Du warst mein Zuhause, Mutter. Ich hatte kein Zuhause auÃer dir.
Mir gefielen die verschiedenen, sich ständig verändernden Farben der Schülergruppen auf dem Hof, doch ich konnte einen Schüler nicht vom nächsten unterscheiden. Sie waren zu jung und unversehrt, zu selbstsicher. Schmerz war für sie ein Land, von dem sie zwar schon mal gehört hatten, das sie vielleicht mal im Fernsehen gesehen hatten, dessen Stempel sie jedoch noch nicht in ihren Pässen trugen. Wie sollte ich eine Stelle finden, an der sich meine Welt mit ihrer berührte?
Was machte es schon für einen Sinn, einsam mitten unter den Menschen zu leben? Wenn man für sich war, hatte man wenigstens einen guten Grund, sich allein zu fühlen.
Ich schnitt eine Scheibe von meinem Herzen ab und lieà sie an einem selbstgedrehten Haken vor ihr baumeln.
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-LORE - 19.08.2010
Wow! Das ist echt total schön
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Aki - 19.08.2010
-LORE schrieb:Wow! Das ist echt total schön
Finde ich auch. Ist auch ein tolles Buch.
Ich werde die Liste aber noch ergänzen, waren noch längst nicht alle Lieblingsstellen.
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sweetGilmore - 29.08.2010
aus dem ersten Teil von Twilight das komplette Kapitel "Der Löwe und das Lamm"
Und ich denke mal das ist nich nur mein favourite
allerdings find ichs doof dass der teil im kino sehr kurz kam
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Aki - 29.08.2010
So, erste Ergänzung zu meinen Lieblingsstellen aus "WeiÃer Oleander"
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Mir brauste der Kopf von allem, was ich in dem Haus gesehen und gehört hatte, das dem unseren so ähnelte und trotzdem so ganz anders war. Und während ich durch unsere Nachbarschaft ging, wurde mir klar, dass jedes Haus eine vollkommene andere Wirklichkeit enthalten konnte. In einem einzigen Häuserblock konnte es fünzig verschiedene Welten geben. Niemand weià je wirklich, was direkt nebenan vor sich geht.
"So sollte das Leben immer sein." Sie seufzte. "Findest du nicht auch? Wie ein genussvolles, gutes Essen. Leider haben die meisten Leute keine Begabung dazu." Sie deutete dem Kellner im weiÃen Jackett an, dass mein Wasserglas leer war. "Kaum haben sie mit einer Sache angefangen, wollen sie die am liebsten schon wieder hinter sich haben, um sich auf das Nächste zu stürzen."
"Du musst die Musik fühlen, Astrid. Schau nicht mich an. Schlieà die Augen, und lass dich hineinfallen."
Auf eine perverse Art war ich froh über die Nähte; froh, dass man etwas sehen würde, dass sie Narben hinterlassen würden. Was bringt es schon, nur innerlich verletzt zu sein?
Ich wusste nicht, was ich wollte. Ich wollte, dass sie mich umarmte, dass sie Mitleid mit mir hatte. Ich wollte sie schlagen. Ich wollte, dass sie nicht erfuhr, wie sehr ich sie brauchte; ich wollte, dass sie mir versprach, nie wieder fortzugehen.
Worte brummten um mich herum wie Fliegen, die nicht landen wollten.
Wer mit dem Strom schwimmt, treibt irgendwann ins Meer.
Mein Herz fühlte sich an wie ein zu prall gefüllter Ballon, und ich bekam Panik. Womöglich würde ich eine Art Druckluftkrankheit bekommen, wie die Tiefseetaucher, wenn sie zu schnell an die Oberfläche kommen.
Die Perlen waren nicht wirklich weiÃ, sie hatten ein warmes Muschelbeige; zwischen den einzelnen Perlen waren kleine Knoten geknüpft, damit man, falls die Schnur riss, nur eine Perle verlor. Ich wünschte, mein Leben könnte auch so sein, sicher verknotet, sodass nicht alles auseinander bricht, wenn eine Sache entzweigeht.
Sie machte sich über ihre Ãngste lustig, doch es war die Art von Scherz, die man macht, wenn man genau weiÃ, dass andere Leute einen lächerlich finden, und dabei so tut, als finde man seine Sorgen ebenfalls lächerlich, in Wahrheit aber darunter todernst ist.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es war so, als sehe man jemanden, den man liebt, auf eine Landmine treten und die Stücke durch die Luft fliegen. Man wusste nicht, was man mit den Stücken anfangen sollte.
Verglichen damit war meine Vergangenheit Rauch, eine Geschichte, die meine Mutter mir einmal erzählt und später wieder abgestritten hatte.
"Wenn du dich umbringen wolltest, wie würdest du es anstellen?", fragte sie.
[...]
"Gar nicht."
[...]
"Gut, lass uns annehmen, du wolltest es."
"Es verstöÃt gegen meine Religion."
[...]
"Was für eine Religion ist das denn?"
"Ich glaube ans Ãberleben."
Doch sie probierte die Kleider der falschen Person an. Sie würde bestimmt nicht gern sein wie ich. Sie war viel zu zart, um an meiner Stelle zu stehen; es würde sie zermalmen wie der Druck bei einem Tiefsee-Tauchgang.
Es machte mir Angst, wenn sie perfekt sagte. Perfekt war immer zu viel verlangt.
Der Baumverkäufer versuchte zu helfen, gab jedoch auf, nachdem er mehrere Dutzend Bäume herausgezogen und entwirrt hatte.
"Ich verstehe das nicht", sagte Ron, während er Claire bei ihrer verzweifelten Suche zusah. "Jesus ist in Bethlehem aufgewachsen. Mitten in der Wüste. Wir sollten einen Olivenbaum kaufen, eine Dattelpalme. Eine verdammte Artischocke."
Sie verbiss sich die Tränen und wollte mich nicht anschauen. Sie schien in der Mitte zu zerbrechen, einen Arm hatte sie um die Taille geschlungen, als wolle sie so verhindern, in zwei Teile auseinander zu fallen.
Seine Augen begegneten meinen, fielen jedoch zu wie Stahltüren.
Ich hätte für sie gekämpft, doch Claire konnte noch nicht einmal für sich selbst geradestehen. Ich konnte uns nicht beide retten.
Claire hatte mir die Welt zurückgegeben. Und was machte ich, jetzt, wo sie mich brauchte? Verbarrikadierte meine Fenster, hortete Proviant, rollte den Stacheldrahtzaun aus.
Die Töne, die ich ausstieÃ, waren kaum mehr als Schreie. Ich wollte Gott etwas in sein fettes, hässliches Auge werfen.
Nie hatte sie vollständiger, nie selbstsicherer gewirkt als jetzt, wo sie nicht mehr versuchte, irgendjemandem zu gefallen.
Ich war diejenige, die jetzt die Erinnerungen trug, wie einen Arm voller Schmetterlinge.
Er streckte die Hand nach mir aus, doch mein Gesicht war jenseits des Erreichbaren.
Die Schatten der Pinien glitten über meine Decke, über die Wand hinter mir. Menschen sind genauso. Wir können uns noch nicht einmal gegenseitig sehen, wir sehen nur unsere Schatten, die sich bewegen, vorwärtsgetrieben von unsichtbaren Winden.
Das hier war der Blick eines Künstlers, der aufs Detail konzentriert war und die Wahrheit vorurteilslos aufnahm. Ein Blick, der sich nicht abwandte, als ich zurückstarrte, sondern erstaunt war, als er sich erwidert fand.
[...] - es war immer noch der letzte Zufluchtsort für Kinder, die auf so vielfältige Weise verletzt worden waren, dass es ein Wunder war, dass wir überhaupt noch ruhig beim Abendessen sitzen, vor dem Fernseher lachen und nachts einschlafen konnten.
Was war Schönheit schon - es sei denn, man hatte vor, sie zu gebrauchen wie einen Hammer oder einen Schlüssel? Sie war nur etwas, dass andere Menschen benutzten und bewunderten oder beneideten und verachteten. An das sie ihre Träume nageln konnten wie ein Bild auf eine leere Wand.
Menschen wollten bloà geliebt werden. Das war das Problem mit Worten, sie waren deutlich und eng begrenzt - Stuhl, Auge, Stein -, aber wenn man über seine Gefühle redete, waren sie zu unbeweglich; sie waren das eine, aber nicht das andere, sie konnten nicht alle Bedeutungen umfassen.
Die Verdammten konnten gerettet werden, hatte er gesagt, jederzeit. Aber sie weigerten sich, ihre Sünden aufzugeben. Obwohl sie endlos litten, wollten sie nicht loslassen, noch nicht einmal für die vollkommene Liebe Gottes.
Damals hatte ich ihn nicht verstanden. Wenn die Sünder doch so unglücklich waren, weshalb zogen sie es vor zu leiden? Doch inzwischen wusste ich, wieso. Wer war ich schon ohne meine Wunden? Meine Narben waren mein Gesicht, meine Vergangenheit, mein Leben.
Ich hatte schon mehr von der Welt gesehen, von ihrer Schönheit, ihrem Elend und ihren Ãberraschungen, als die beiden sich je vorstellen konnten.
Und ich wusste noch etwas: dass Menschen, die sich selbst oder ihre Herkunft verleugneten, in groÃer Gefahr waren. Sie waren Schlafwandler, die mit geschlossenen Augen über ein Drahtseil liefen und mit den Fingern in dünne Luft griffen. Deshalb lieà ich sie ziehen, stand auf und ging weg, wohl wissend, dass ich etwas aufgegeben hatte, dass ich nie wieder bekommen würde. Nicht Ann und Bill Greenway, aber die Illusion, dass ich gerettet werden könnte, dass ich noch einmal von vorn anfangen könnte.
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Lore-01 - 30.08.2010
Aus dem Buch Simple.
Da gibt es ziemlich viele.
Ich schreibe einen Spoiler so bald ich herausgefunden habe wie es funktioniert
(AuÃer mir hilft vorher einer )
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Susi90 - 30.08.2010
Lore-01 schrieb:Aus dem Buch Simple.
Da gibt es ziemlich viele.
Ich schreibe einen Spoiler so bald ich herausgefunden habe wie es funktioniert (AuÃer mir hilft vorher einer )
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Spoiler *eckigeKlammerauf*Spoiler*eckigeKlammerzu* TEXT *eckigeKlammerauf*/Spoiler*eckigeKlammerzu*
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Lore-01 - 30.08.2010
danke.
Morgen Abend mach ich dann gleich einen Spoiler. Ich hab das Buch daheim :/