20.03.2005, 23:49
Hallo,
meine neueste Longfanfic, ist aus einem oneshout entstanden der irgendwie immer weiter geht...Und darum bekommt katzenaugen jetzt ihren eigenen thread und wird aus den oneshouts sammlungen gelöscht.
Der erste teil folgt zu gleich, ich bin auf eure Meinungen gespannt, denn diesmal ist es wirklich etwas ganz anderes...
Katzenaugen
Sie steht vor dem Spiegel. Umrahmt mit einem sanften blau ihre tiefgrünen Augen. Es ist ein Wiederspruch in sich und doch wirken ihre Augen wie verzaubert. Sanft schwingt sie das zarte Bürstchen der Wimperntusche über ihre langen Wimpern. Dunkler werden sie und verleihen ihren Katzenaugen noch mehr Ausdruck. Sie fährt sich mit der Zunge über die Lippen. Heute sind sie ausnahmsweise weich und geschmeidig. Sie blickt in den Spiegel, mit dem Lockenstab hat sie ihr langes Haar in eine natürliche Mähne verwandelt, ihr Haar duftet so gut. Zum ersten Mal seit langem lächelt sie ihr Spiegelbild an und fühlt sich schön. Der Blick in den Spiegel bestätigt ihr, dass sie schön ist. Egal wie oft ihre Mutter ihr noch sagt, dass sie hässlich wäre.
âMutter du hast nicht Recht.â Sie wirft ihrem Spiegelbild eine letzte Kusshand zu und lächelt. Sie fühlt sich so gut wie schon lange nicht mehr, gleich wird sie zu ihren Freunden gehen und sich amüsieren. Vielleicht sogar endlich dem einen Jungen näher kommen, der ihr Herz höher schlagen lässt, wenn sie nur an seinen Namen denkt.
Sie verlässt das Badezimmer und tritt hinab in den Flur. Es ist still. Seltsam still. Sie spürt sofort das etwas nicht stimmt. Aber sie fühlt sich so gut, dass sie es ignoriert. Sie betritt das Wohnzimmer und sieht ihren Bruder und ihre Mutter da sitzen.
Ihr Bruder fängt an, was sie doch für schäbige Klamotten anhätte. Sie wäre viel zu fett um so etwas zu tragen. Verletzt zieht sie ihren Bauch wieder ein, sie spürt wie ihr gutes Gefühl schwindet, aber noch ist es vorhanden, ihre Haare und ihr Gesicht sind schlieÃlich schön.
Ihre Mutter legt los. Misstrauisch sieht sie ihre Tochter an. Sucht nacht etwas, das nicht perfekt ist. Findet es natürlich. Ihr Pulli ist es, voller Flecken und dreckig. Schlampig ist der Pulli, genauso wie sie eine Schlampe ist und schon immer war. Sie spürt wie ihr Lächeln in sich zusammen sinkt und ihre Gesichtszüge härter werden. Sie will weg, weg von den Menschen die sich ihre Familie nennen. Sie dreht um und läuft hinaus. Spürt auf einmal eine Hand im Nacken. Fährt herum. Ihr Bruder drückt ihr ins Genick, seine harte Faust landet auf ihrer Wirbelsäule. Sie hat nicht aufgepasst. An ihren Schuhen ist Dreck. Zuviel Dreck. Sie hat in der ganzen Wohnung Dreck verteilt. Genüsslich stöÃt ihr Bruder sie in die Küche und beobachtet sie genau beim auffegen. Sie sieht in seinen Augen wie sehr er sich wünscht, dass sie etwas falsch macht. Aber sie wird sich hüten ihm diesen Gefallen zutun. Zu wichtig ist es ihr, heute Abend weit fort von ihnen zu sein und ihr positives Gefühl genieÃen. Sie will den einen besonderen Jungen anlachen, vielleicht sogar mit ihm reden.
Endlich ist sie fertig, trägt vorsichtig den Kehrwisch hinaus, gutgläubig wie sie ist rechnet sie nicht mit dem Schlag ihres Bruders. Der harte Schlag der auf ihre Schulter niedergeht lässt ihre Muskeln erzittern und der Kehrwisch fällt ihr runter.
Endlich erwacht der Zorn in ihr. Sie fährt herum und schreit ihren Bruder an. Und dann tut sie etwas, dass sie nicht darf. Sie nennt ihren Bruder Versager, hat sogar Recht dabei aber darf es nicht.
Denn in der Tür steht ihr Vater.
Immer wieder und wieder schreit sie Versager, realisiert nicht, das ihr Bruder bereits zu lachen angefangen hat. Denn er weià was ihr jetzt blüht. Und wäre sie nicht so naiv würde sie es wissen.
Glaubt es aber nicht, versucht immer noch es zu ignorieren als ihr Vater sie längst am Kragen gepackt hat und sie gegen die Tür drückt. Sie spürt die Enge die in ihrem Hals entsteht. Ihr Vater scheint sie zu würgen. Nein, es kann nicht sein. Sie muss etwas im Hals haben. Sie hustet und hustet, doch der Schmerz geht nicht weg. Ihr Vater sieht diesen verzweifelten Huster als Provokation und holt aus.
Hart und grausam trifft sie die Faust auf ihrem linken Wangenknochen. Hat das Gefühl ihr ganzes Gesicht verschiebt sich, bildet sich ein zu spüren, wie der Knochen ächzt.
Versucht benebelt von dem durchdringenden Schmerz stark zu bleiben, sieht nur mehr Schatten vor ihren Augen, spürt wie sie hinabgelassen wird.
Es ist vorbei, sie kann gehen. Benommen torkelt sie davon, schwankt und spürt ihren kopf pulsieren. Als sie etwas abstand von ihm hat sieht sie noch einmal ihren Bruder. Die ganze Zeit stand er da und hat zugeschaut. Sie spürt die Schwellung auf ihrer Wange, kann nichts sagen, hat Angst den Knochen zu zerbrechen, wenn sie etwas sagt.
Ihr Handy klingelt, sie kramt es heran. Zeugt ihrem Vater nicht den Respekt den er verdient. Nimmt ab, ihre Freundin ist dran. Wissen will sie, wann und ob sie noch kommt. Vorsichtig und langsam erklärt sie ihr, dass sie gleich kommen wird. Sie müsse nur noch kurz mit ihrem Vater reden. Die Ironie in dem was sie da sagt stöÃt ihr bitter auf. Da steht sie, gepeinigt von ihrem eigenen Vater und verteidigt ihn noch. Was hat sie diesmal nur wieder falsch gemacht? Sie versteht es nicht, kann es sich einfach nicht erklären, sie hat doch nichts getan.
Geprügelt hat er sie, aber ihren Willen kann er nicht brechen, egal wie oft er noch auf sie einschlägt.
âIch hab es nicht verdient, ich hab es nicht verdient.â Die Worte huschen über ihre Lippen, sie weià dass sie ihr nichts nützen aber damit was jetzt passiert hat sie nicht gerechnet.
Was ihr Vater jetzt tut geht über ihr Verständnis hinaus. Vielleicht ist sie zu dumm dafür, aber vielleicht ergibt es auch einfach keinen Sinn. Sie steht noch immer mit dem Rücken zu ihrem Vater, wagt es nicht ihn anzuschauen. Dann spürt sie den Schmerz. Was hat ihr Vater getan?
Ihr Po schmerzt, bis hinauf in die Wirbelsäule kriecht der Schmerz. Ihr eigener Vater hat sie getreten. Er trägt Schuhe. Er hat sie mit seinen Schuhen buchstäblich in den A.rsch getreten.
Dann hört sie wie er sich entfernt, er ist fertig. Fertig für heute. Wann er wieder kommt weià sie nicht. Ihr Bruder steht noch immer da, lächelt nicht mehr sondern lacht grausam. Dann knallt er die Tür vor ihrer Nase zu und setzt sich zurück aufs Sofa. Schaut weiter Fern, so wie es ihre Mutter schon die ganze Zeit tut.
Zurück bleibt sie. Sieht auf den Boden, wagt nicht sich zu bewegen. Hat immer noch ihr Handy in der Hand. Heraus tönt die Stimme ihrer Freundin. Vorsichtig hält sie das Handy an ihr Ohr. âIch komme.â Sie legt auf und das Handy sinkt wieder hinab in ihre Tasche. Betäubt von all dem seelischen und körperlichen Schmerz kramt sie nach ihrer Jacke, zieht sie sich über, langt nach ihrem Hausschlüssel und ist froh bald die Haustüre verschlossen hinter sich zu wissen. Sie atmet die frische Luft und fängt an zu rennen. Weg, weit weg tragen ihre Beine sie von dem Haus. Der Körperliche Schmerz brennt auf ihrer Wange wie Glut, ihr Hinterteil schmerzt und sie spürt den Tritt immer wieder. Ist schon dabei beschämt nur daran zu denken woher der Schmerz kommt. Sie rennt in die Dunkelheit, dem Bahnhof entgegen. Die verfärbten Tränen tropfen dickflüssig über ihr Gesicht, hinterlassen sichtbare Spuren, verwandeln ihre bis dahin saubere Jacke in ein schmuddeliges Ding. Die Tränen brennen über ihre Wange, sie fühl vorsichtig mit der linken Hand darüber. Ihre Freunde werden es sehen, sie wird es spüren mit jedem Ton den sie sagt. Die kalte Luft brennt in ihrer Lunge, zwingt sie langsamer zu werden, sie ist sowieso fast da. Eilig wischt sie sich die Tränen aus dem Gesicht mit einem Taschentuch. Hinterlässt natürlich Spuren dabei, erreicht ihre Freunde und auf ihrem Gesicht baut sich ein Lächeln auf, dass sie zuletzt im Spiegelbild gesehen hat. Von dem Mädchen dass sie erst vor ein paar Minuten im Spiegel gesehen hat, ist nichts mehr übrig. Wieder hat ihre Familie, dass was sie sich seit dem letzen Mal an Lebensfreude wieder aufgebaut hat zerstört. Sie steht vor dem gleichen Scherbenhaufen wie beim letzten Mal. Hat sie genug Kraft schon wieder von vorne anzufangen?
Ihre Freunde wollen wissen wo sie war, die eine hat es doch am Telefon gehört, sie sehen doch alle ihre geschwollene Wange, ihren leicht federnden Gang um ihren Schmerz auszuhalten. Dumm fragen sie, was denn passiert wäre.
Sehen sie nicht was passiert ist? Wollen sie es wieder einmal nicht sehen?
Nein sie wollen es nicht wahrhaben, können es vielleicht auch nicht, denn so etwas gibt es nicht.
Und so wird das bildschöne Mädchen mit dem zerlaufenen Make-up wieder zu der verstörten AuÃenseiterin, die mit niemandem spricht. Der Junge, den sie nur mit niedergeschlagenen Augen betrachtet denkt noch daran, wie traurig ihre Wunderschönen Katzenaugen aussehen, bevor er eine ihrer Freundinnen zum Tanz auffordert. Sitzt sie doch immer noch in ihrer verschmutzen Jacke herum, ist es nicht warm genug sie auszuziehen?
Auch er versteht nicht, womit das Mädchen kämpft. Natürlich ist ihr warm, ihr ist sogar heiÃ, der Schmerz und Qual brodelt in ihr, aber sie kann sich nicht ausziehen, erinnert sich doch an die Worte ihrer Familie: Sie wird immer hässlich bleiben, egal worunter sie ihre grünen Katzenaugen versteckt.
meine neueste Longfanfic, ist aus einem oneshout entstanden der irgendwie immer weiter geht...Und darum bekommt katzenaugen jetzt ihren eigenen thread und wird aus den oneshouts sammlungen gelöscht.
Der erste teil folgt zu gleich, ich bin auf eure Meinungen gespannt, denn diesmal ist es wirklich etwas ganz anderes...
Katzenaugen
Sie steht vor dem Spiegel. Umrahmt mit einem sanften blau ihre tiefgrünen Augen. Es ist ein Wiederspruch in sich und doch wirken ihre Augen wie verzaubert. Sanft schwingt sie das zarte Bürstchen der Wimperntusche über ihre langen Wimpern. Dunkler werden sie und verleihen ihren Katzenaugen noch mehr Ausdruck. Sie fährt sich mit der Zunge über die Lippen. Heute sind sie ausnahmsweise weich und geschmeidig. Sie blickt in den Spiegel, mit dem Lockenstab hat sie ihr langes Haar in eine natürliche Mähne verwandelt, ihr Haar duftet so gut. Zum ersten Mal seit langem lächelt sie ihr Spiegelbild an und fühlt sich schön. Der Blick in den Spiegel bestätigt ihr, dass sie schön ist. Egal wie oft ihre Mutter ihr noch sagt, dass sie hässlich wäre.
âMutter du hast nicht Recht.â Sie wirft ihrem Spiegelbild eine letzte Kusshand zu und lächelt. Sie fühlt sich so gut wie schon lange nicht mehr, gleich wird sie zu ihren Freunden gehen und sich amüsieren. Vielleicht sogar endlich dem einen Jungen näher kommen, der ihr Herz höher schlagen lässt, wenn sie nur an seinen Namen denkt.
Sie verlässt das Badezimmer und tritt hinab in den Flur. Es ist still. Seltsam still. Sie spürt sofort das etwas nicht stimmt. Aber sie fühlt sich so gut, dass sie es ignoriert. Sie betritt das Wohnzimmer und sieht ihren Bruder und ihre Mutter da sitzen.
Ihr Bruder fängt an, was sie doch für schäbige Klamotten anhätte. Sie wäre viel zu fett um so etwas zu tragen. Verletzt zieht sie ihren Bauch wieder ein, sie spürt wie ihr gutes Gefühl schwindet, aber noch ist es vorhanden, ihre Haare und ihr Gesicht sind schlieÃlich schön.
Ihre Mutter legt los. Misstrauisch sieht sie ihre Tochter an. Sucht nacht etwas, das nicht perfekt ist. Findet es natürlich. Ihr Pulli ist es, voller Flecken und dreckig. Schlampig ist der Pulli, genauso wie sie eine Schlampe ist und schon immer war. Sie spürt wie ihr Lächeln in sich zusammen sinkt und ihre Gesichtszüge härter werden. Sie will weg, weg von den Menschen die sich ihre Familie nennen. Sie dreht um und läuft hinaus. Spürt auf einmal eine Hand im Nacken. Fährt herum. Ihr Bruder drückt ihr ins Genick, seine harte Faust landet auf ihrer Wirbelsäule. Sie hat nicht aufgepasst. An ihren Schuhen ist Dreck. Zuviel Dreck. Sie hat in der ganzen Wohnung Dreck verteilt. Genüsslich stöÃt ihr Bruder sie in die Küche und beobachtet sie genau beim auffegen. Sie sieht in seinen Augen wie sehr er sich wünscht, dass sie etwas falsch macht. Aber sie wird sich hüten ihm diesen Gefallen zutun. Zu wichtig ist es ihr, heute Abend weit fort von ihnen zu sein und ihr positives Gefühl genieÃen. Sie will den einen besonderen Jungen anlachen, vielleicht sogar mit ihm reden.
Endlich ist sie fertig, trägt vorsichtig den Kehrwisch hinaus, gutgläubig wie sie ist rechnet sie nicht mit dem Schlag ihres Bruders. Der harte Schlag der auf ihre Schulter niedergeht lässt ihre Muskeln erzittern und der Kehrwisch fällt ihr runter.
Endlich erwacht der Zorn in ihr. Sie fährt herum und schreit ihren Bruder an. Und dann tut sie etwas, dass sie nicht darf. Sie nennt ihren Bruder Versager, hat sogar Recht dabei aber darf es nicht.
Denn in der Tür steht ihr Vater.
Immer wieder und wieder schreit sie Versager, realisiert nicht, das ihr Bruder bereits zu lachen angefangen hat. Denn er weià was ihr jetzt blüht. Und wäre sie nicht so naiv würde sie es wissen.
Glaubt es aber nicht, versucht immer noch es zu ignorieren als ihr Vater sie längst am Kragen gepackt hat und sie gegen die Tür drückt. Sie spürt die Enge die in ihrem Hals entsteht. Ihr Vater scheint sie zu würgen. Nein, es kann nicht sein. Sie muss etwas im Hals haben. Sie hustet und hustet, doch der Schmerz geht nicht weg. Ihr Vater sieht diesen verzweifelten Huster als Provokation und holt aus.
Hart und grausam trifft sie die Faust auf ihrem linken Wangenknochen. Hat das Gefühl ihr ganzes Gesicht verschiebt sich, bildet sich ein zu spüren, wie der Knochen ächzt.
Versucht benebelt von dem durchdringenden Schmerz stark zu bleiben, sieht nur mehr Schatten vor ihren Augen, spürt wie sie hinabgelassen wird.
Es ist vorbei, sie kann gehen. Benommen torkelt sie davon, schwankt und spürt ihren kopf pulsieren. Als sie etwas abstand von ihm hat sieht sie noch einmal ihren Bruder. Die ganze Zeit stand er da und hat zugeschaut. Sie spürt die Schwellung auf ihrer Wange, kann nichts sagen, hat Angst den Knochen zu zerbrechen, wenn sie etwas sagt.
Ihr Handy klingelt, sie kramt es heran. Zeugt ihrem Vater nicht den Respekt den er verdient. Nimmt ab, ihre Freundin ist dran. Wissen will sie, wann und ob sie noch kommt. Vorsichtig und langsam erklärt sie ihr, dass sie gleich kommen wird. Sie müsse nur noch kurz mit ihrem Vater reden. Die Ironie in dem was sie da sagt stöÃt ihr bitter auf. Da steht sie, gepeinigt von ihrem eigenen Vater und verteidigt ihn noch. Was hat sie diesmal nur wieder falsch gemacht? Sie versteht es nicht, kann es sich einfach nicht erklären, sie hat doch nichts getan.
Geprügelt hat er sie, aber ihren Willen kann er nicht brechen, egal wie oft er noch auf sie einschlägt.
âIch hab es nicht verdient, ich hab es nicht verdient.â Die Worte huschen über ihre Lippen, sie weià dass sie ihr nichts nützen aber damit was jetzt passiert hat sie nicht gerechnet.
Was ihr Vater jetzt tut geht über ihr Verständnis hinaus. Vielleicht ist sie zu dumm dafür, aber vielleicht ergibt es auch einfach keinen Sinn. Sie steht noch immer mit dem Rücken zu ihrem Vater, wagt es nicht ihn anzuschauen. Dann spürt sie den Schmerz. Was hat ihr Vater getan?
Ihr Po schmerzt, bis hinauf in die Wirbelsäule kriecht der Schmerz. Ihr eigener Vater hat sie getreten. Er trägt Schuhe. Er hat sie mit seinen Schuhen buchstäblich in den A.rsch getreten.
Dann hört sie wie er sich entfernt, er ist fertig. Fertig für heute. Wann er wieder kommt weià sie nicht. Ihr Bruder steht noch immer da, lächelt nicht mehr sondern lacht grausam. Dann knallt er die Tür vor ihrer Nase zu und setzt sich zurück aufs Sofa. Schaut weiter Fern, so wie es ihre Mutter schon die ganze Zeit tut.
Zurück bleibt sie. Sieht auf den Boden, wagt nicht sich zu bewegen. Hat immer noch ihr Handy in der Hand. Heraus tönt die Stimme ihrer Freundin. Vorsichtig hält sie das Handy an ihr Ohr. âIch komme.â Sie legt auf und das Handy sinkt wieder hinab in ihre Tasche. Betäubt von all dem seelischen und körperlichen Schmerz kramt sie nach ihrer Jacke, zieht sie sich über, langt nach ihrem Hausschlüssel und ist froh bald die Haustüre verschlossen hinter sich zu wissen. Sie atmet die frische Luft und fängt an zu rennen. Weg, weit weg tragen ihre Beine sie von dem Haus. Der Körperliche Schmerz brennt auf ihrer Wange wie Glut, ihr Hinterteil schmerzt und sie spürt den Tritt immer wieder. Ist schon dabei beschämt nur daran zu denken woher der Schmerz kommt. Sie rennt in die Dunkelheit, dem Bahnhof entgegen. Die verfärbten Tränen tropfen dickflüssig über ihr Gesicht, hinterlassen sichtbare Spuren, verwandeln ihre bis dahin saubere Jacke in ein schmuddeliges Ding. Die Tränen brennen über ihre Wange, sie fühl vorsichtig mit der linken Hand darüber. Ihre Freunde werden es sehen, sie wird es spüren mit jedem Ton den sie sagt. Die kalte Luft brennt in ihrer Lunge, zwingt sie langsamer zu werden, sie ist sowieso fast da. Eilig wischt sie sich die Tränen aus dem Gesicht mit einem Taschentuch. Hinterlässt natürlich Spuren dabei, erreicht ihre Freunde und auf ihrem Gesicht baut sich ein Lächeln auf, dass sie zuletzt im Spiegelbild gesehen hat. Von dem Mädchen dass sie erst vor ein paar Minuten im Spiegel gesehen hat, ist nichts mehr übrig. Wieder hat ihre Familie, dass was sie sich seit dem letzen Mal an Lebensfreude wieder aufgebaut hat zerstört. Sie steht vor dem gleichen Scherbenhaufen wie beim letzten Mal. Hat sie genug Kraft schon wieder von vorne anzufangen?
Ihre Freunde wollen wissen wo sie war, die eine hat es doch am Telefon gehört, sie sehen doch alle ihre geschwollene Wange, ihren leicht federnden Gang um ihren Schmerz auszuhalten. Dumm fragen sie, was denn passiert wäre.
Sehen sie nicht was passiert ist? Wollen sie es wieder einmal nicht sehen?
Nein sie wollen es nicht wahrhaben, können es vielleicht auch nicht, denn so etwas gibt es nicht.
Und so wird das bildschöne Mädchen mit dem zerlaufenen Make-up wieder zu der verstörten AuÃenseiterin, die mit niemandem spricht. Der Junge, den sie nur mit niedergeschlagenen Augen betrachtet denkt noch daran, wie traurig ihre Wunderschönen Katzenaugen aussehen, bevor er eine ihrer Freundinnen zum Tanz auffordert. Sitzt sie doch immer noch in ihrer verschmutzen Jacke herum, ist es nicht warm genug sie auszuziehen?
Auch er versteht nicht, womit das Mädchen kämpft. Natürlich ist ihr warm, ihr ist sogar heiÃ, der Schmerz und Qual brodelt in ihr, aber sie kann sich nicht ausziehen, erinnert sich doch an die Worte ihrer Familie: Sie wird immer hässlich bleiben, egal worunter sie ihre grünen Katzenaugen versteckt.