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Normale Version: Schneeflocken (Dark GG/ R-16) [complete]
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Selene

Hallo!

Ich habe schon seit längerem eine Idee für eine 2. FF. Ich hab mir gedacht, ich poste mal etwas davon und warte ab wies ankommt Smile

Wenns euch gefällt, schreib ich weiter.

Meine andere FF (http://forum.gilmoregirls.de/showthread....954&page=1) werd ich natürlich auch weiter schreiben.



Fandom: Gilmore Girls
Genre: Drama
Rating: aufgrund mancher Thematiken R-16
Disclaimer: Alle Personen, die nicht meiner Fantasie entsprungen sind, gehören mir nicht und werden das auch nie tun. Sie gehören Amy Sherman Palladino oder WB™.
Kommentar: Freu mich über FB jeder Art, nur so kann ich mich verbessern.




Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird, zu leben. Marcus Aurelius


Prolog

Es war eine dieser Nächte, die mich an mein altes Leben erinnerte. Dicke Schneeflocken bedeckten die Straßen. Verliebte Pärchen stapften Händchen haltend durch den verschneiten Park. Das kleine Viertel strahlte eine unerträgliche Ruhe und Frieden aus. Der Mann, der schon seit mehr als dreißig Jahren Zeitungen an seinem kleinen Stand vor der großen Eiche verkaufte, grüßte mich freundlich. Ich erwiderte den Gruß nicht. Diese weihnachtliche Stimmung brachte mich beinahe um den Verstand. Der Zeitungsverkäufer war ein Heuchler, die Pärchen – und ja – die gesamte verdammte Stadt waren es.
Ich war heilfroh endlich meine warme Wohnung zu betreten. Wie jeden Abend machte ich mir eine heiße Kanne Kaffee und setzte mich mit Tolstoi an den kleinen Kamin. Er war der einzige, der mich verstand. Mich immer verstanden hatte.
Schließlich wurde ich auf das Blinken meines Anrufbeantworters aufmerksam. Meine Neugier siegte und ich hörte ihn tatsächlich ab, was ich normalerweise nur sehr selten tat. Die erste Nachricht war von Matt, der wieder einmal dringend Geld benötigte. Es überraschte mich kaum, danach Jennys Stimme zu hören. Sie rief jedes Jahr zu dieser Zeit an und stellte immer dieselben Fragen. Ich setzte mich wieder und lauschte der melodischen Stimme meiner Jüngsten nur sehr unkonzentriert.

„…er gab mir deine neue Telefonnummer. Du musst sofort nachhause kommen!“

Seine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Vierzig Jahre waren vergangen, doch mir kam es plötzlich vor, als wäre es erst gestern gewesen. Wir standen im Flur. Ein Wort folgte dem anderen. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Ich sah die junge Frau vor mir, die ich einmal gewesen war. Sah wie sie schnell in den schwarzen Jaguar stieg und ihrer Heimat den Rücken kehrte. Dieser Tag hatte alles geändert. Ich hatte schrittweise begonnen mein Leben zu zerstören, ohne es zu bemerken.

Ich spürte wie sich mein Magen zusammenkrampfte, mein Herz begann zu rasen.
Warum rief er an? Es konnte nur einen einzigen Grund für seinen Anruf geben. Ich sah ihre verletzten Augen vor mir. Sie hatte geweint. Doch ich war gegangen, ohne mich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.

Wenige Minuten später stand ich mit meinem neuen Koffer an der kleinen Bushaltestelle. Meine längste Reise seit vielen Jahren stand mir nun bevor. Ich hatte in meinem Leben sehr viele Länder bereist und einige wertvolle Erfahrungen gesammelt. Doch auf das, was nun auf mich zukommen sollte,
war ich nicht gefasst gewesen. Ich würde zurückkehren. In meine Vergangenheit.

Nachhause hatte er gesagt… Die traurige Wahrheit war, ich hatte kein zuhause mehr…



Ich würd mich sehr über FBs freuen.

Bussi Selene
ERSTE!!!!!!!!!!!!!!

Aber:


Selene schrieb:Ich spürte wie sich mein Magen zusammenkrampfte, mein Herz begann zu rasen.
Warum rief er an? Es konnte nur einen einzigen Grund für seinen Anruf geben. Ich sah ihre verletzten Augen vor mir. Sie hatte geweint. Doch ich war gegangen, ohne mich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.

Den teil hab ich nicht gerafft.


Ansonsten fand ich den Anfang schonmal gut.

Ich denke mal es geht um Rory...?

Dein Stil ist gut zu lesen... und, jo schreib auf jeden Fall weiter.

Bye

mfg

Clara
Also erstmal Fettes Lob!
Aber zum Teil ist deine FF sehr verwirrend!!! *g*
Vielleicht legt es sich ja mit der Zeit...
Mach bitte schenll weiter!
vlg
basiaGG
Ich finde sie nicht verwirrend und mir gefällt es gut!

Das ist ja das erste,das ich von dir lese, Selene und für einen ersten Teil ist es wirklich gut! Jetzt frag ich mich natürlich,was passiert ist...

Zitat: Zitat von Selene
Ich spürte wie sich mein Magen zusammenkrampfte, mein Herz begann zu rasen.
Warum rief er an? Es konnte nur einen einzigen Grund für seinen Anruf geben. Ich sah ihre verletzten Augen vor mir. Sie hatte geweint. Doch ich war gegangen, ohne mich auch nur ein einziges Mal umzudrehen.


Ich glaube, dass mit dem"er" Luke gemeint ist und mit dem "sie" Rory...

Ich hoffe natürlich, dass du bald weiterschreibst...
LG
hdl
Fepa
Es ist doch aus Jess' sicht geschrieben oder??
Ich denke schon.
Finde den Anfang schonmal super.
Freue mich auf einen weiteren Teil!
Bye, Soffel Cool
Ich muss gestehen, dass ich im Moment auch noch ein wenig verwirrt bin aber ich hoffe mal, dass sich das alles klärt. :confused:
Vielleicht muss ich es nur noch einmal lesen aber das, was ich gelesen habe gefällt mir sehr gut! Smile Es ist jetzt das Erste, was ich von dir lese und cih mag wie du die Gefühle beschreibst.
Meine Neugierde wurde geweckt und so hoffe ich, dass es bald weitergeht!
Beim nächsten Mal gibt`s dann auch besseres fb.

Nici

Selene

Hallo!

Danke schön für eure tollen FBs :knuddel:

Freu mich, dass euch der Teil gefallen hat.

Tut mir leid, wenns momentan noch verwirrend is. In den nächsten Teilen klärt sichs dann auf.

Ich werd versuchen den neuen Teil noch morgen Abend zu posten, sonst gehts am Sonntag weiter Smile

Schönen Abend noch

Bussi Selene
Also das hört sich doch schon mal nich schlecht an...jetz bin ich aba neugierig was weiter passiert!
Also ich muss auch sagen hört sich schon mal ganz gut an. Um wen es wohl geht? Bin gespannt

LG
Jule

Selene

Hi!

Danke schön für eure lieben FBs. Smile

Ich hab schon ein wenig weiter geschrieben uns poste es gleich.


Teil 1

Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft hatte Wilhelm von Humboldt einst gesagt. Ich kenne meine Vergangenheit, doch habe ich eine Zukunft?

Ich konnte nicht mehr genau sagen was mich geweckt hatte. Vielleicht war es das laute Niesen meiner korpulenten Sitznachbarin, das nervende Telefonat meines Vordermannes oder auch einfach nur diese unmenschliche Vollbremsung des Busses.

Es war sehr warm in dem Linienbus. Der Fahrer schien Angst zu haben, dass seine Insassen erfrieren könnten. Ich strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte aus dem Fenster. Der Versuch mich zu orientieren scheiterte zunächst. Als ich schließlich realisierte wo ich mich gerade befand, begann mein Herz zu rasen. Hartford. Wie lange war es nun schon her?

Ich war zuletzt bei der Beerdigung meiner Grandma hier gewesen. Sie war meinem Grandpa nach nur einem halben Jahr gefolgt. Der Gedanke an die Grabesrede ließen meine Augen tränen. Ich war Stunden lang an der Rede gesessen. Sie sollte etwas Besonderes werden. Emily Gilmore hatte einen würdigen Abschied verdient. Sie war mir immer eine wundervolle Großmutter gewesen.

Aus Höflichkeit meiner Mutter gegenüber blieb ich noch ein paar Tage in Stars Hollow, trotz unseres damals schon sehr abgekühlten Verhältnisses. Dies sollte sich schließlich als großer Fehler erweisen. Meine Mutter war nie ein Mensch großer Verschwiegenheit gewesen. Sie wartete ab bis Luke und Logan ins Diner gegangen waren um Essen zu holen, setzte die Kinder – natürlich gut versorgt mit zahlreichen Filmen und Popcorn – vor den Fernseher und zog mich die Treppe hinauf. Ich ahnte, worüber sie sprechen wollte. Ich hatte es in ihrem Gesicht gelesen. Ich war schon dankbar gewesen, dass sie nicht sofort auf der Trauerfeier mit ihrer Entdeckung heraus geplatzt war.

„Hältst du mich für vollkommen blind?“ hatte sie mich gefragt.
Ich hatte nur geseufzt. Was hätte ich ihr antworten sollen? Zu sagen, ich hätte einen großen Fehler gemacht, wäre eine Lüge gewesen. Es war kein Fehler. Das und die Scheidung von Logan einige Jahre später waren die einzig richtigen Entscheidungen, die ich jemals getroffen hatte.
„Rory, antworte mir!“ Ja, der Tonfall unserer Kommunikation hatte sich sehr geändert.
„Nein.“
„Was, nein?“
Abstreiten hätte keinen Sinn gehabt. Matt war das Ebenbild seines Vaters. Je älter er wurde, desto mehr ähnelte er ihm. Matt war kein Huntzberger – genauso wenig wie ich.
Der Streit der schließlich gefolgt war, führte zu unserem endgültigen Kontaktabbruch. Sie hatte sich einmal zu oft in mein Leben einzumischen versucht.

Luke wollte uns aufhalten. „Geht nicht auf diese weise auseinander.“ Hatte er mir beinahe flehend zugeflüstert, als ich in Logans Auto stieg. Und zum zweiten und letzten Male hatte ich meiner Heimatstadt den Rücken gekehrt.

„Du bist eiskalt geworden.“ Ausgerechnet Paris hatte mir dies unverblümt mitgeteilt, als wir uns zwei Wochen später getroffen hatten.
Eiskalt Es war ein Fehler gewesen, ihr von dem letzten Streit mit meiner Mutter zu erzählen. Ich hätte wissen müssen, dass sie es nicht verstehen würde.

Eine erneute Vollbremsung des Busses ließ mich aus meinen Gedanken schrecken.

„Stars Hollow.“ Verkündete der Busfahrer gutgelaunt. Er hatte eine rauchige, unsympathische Stimme.

Der Weg bis zu der Tür schien endlos. Mit jedem Schritt verstärkte sich der Druck auf meinem Herzen. Je näher ich meinem Ziel kam, desto sicherer wurde ich mir, dass meine schlimme Vorahnung stimmen musste.

Der Fahrer wünschte mir noch einen schönen Tag, bevor ich den Bus verließ. Ich glaubte einen Moment lang, eine gewisse Ironie aus seiner Stimme zu hören.

Es hatte sich nichts verändert. Meine Augen wanderten durch die verschneite Stadt. Es war noch früher Morgen und deshalb noch sehr ruhig. Ich war dankbar nicht später angekommen zu sein.

Ganz Stars Hollow schien in Weihnachtsstimmung zu sein. An jedem Haus waren bereits Lichterketten angebracht, in manchen Gärten und auf einigen Dächern waren Weihnachtsmänner und Rentierschlitten angebracht worden.

Sogar der Pavillon war geschmückt geworden. Ich lächelte. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich wieder wie die Person, die ich einst gewesen war.

„Rory? Nein, ist das möglich?“
Erschrocken drehte ich mich um und blickte in zwei braune Augen. Die Frau fuhr sich durch ihr schneeweißes Haar und lächelte leicht. Ihre Augen und Lippen waren von Fältchen umgeben. Ein Zeichen, dass sie sehr viel gelacht hatte in ihrem Leben. Aber auch die Stirnpartien waren faltig.
„Sookie. Hallo.“ Ich reichte ihr meine Hand. Es schockierte mich sie so gealtert zu sehen. Mir wurde plötzlich wieder mein eigenes Alter bewusst. Ich war letzten Monat sechzig Jahre alt geworden. Kann man in diesem Alter noch einmal ganz von vorne beginnen?
„Oh, Rory.“ Sie strich mir über die Wange, als wäre ich das Mädchen von damals. „Warst du schon bei ihr?“
Sieht sie meinen Koffer nicht? „Nein. Ich bin gerade erst angekommen.“
Sookie nickte traurig. „Sie fragt nach dir. Beinahe jeden Tag.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Der Druck auf meinem Herzen wurde unerträglich. Ich glaubte ersticken zu müssen. „Entschuldige. Ich muss zu Mum.“ Mum. Wie lange hatte ich dieses Wort nicht benützt?

Wenige Minuten später stand ich vor meinem alten Heimathaus. Mein Herz raste. Was würde mich nun erwarten? Ich hatte Angst, große Angst. Zaghaft ging ich die kleine Treppe hinauf. Meine Finger zitterten als ich anläutete.

Mir wurde sogleich geöffnet. Man hatte mich erwartet.

„Rory.“ Luke blickte mich traurig an. Sein Haar war vollständig ergraut, in seinem Gesicht hatten sich Fältchen gebildet.
„Luke.“ Ich umarmte ihn, eine Geste die mich selbst verwunderte.
Der Mann, der mir immer ein Vater gewesen war, strich mir sanft über den Rücken.
Ich löste mich langsam von ihm. „Geht es Mum gut?“ Ich kannte die Antwort bereits.
Er seufzte. „Komm erst mal herein.“

Er schenkte mir, ganz wie in alten Zeiten, eine Tasse Kaffee ein. Wir setzten uns auf die kleine Couch. Ich sah mich um. Mum hatte kaum etwas verändert.

„Sie wird immer schwächer, Rory. Sie ist die letzten zwei Jahre sehr oft krank gewesen.“ Begann er. Seine Stimme zitterte, er wich meinem Blick aus.

Zwei Jahre…warum haben sie mich nicht eher angerufen? Ich wäre sofort gekommen. Der Druck auf meinem Herzen wurde immer stärker. Ich hatte Angst vor dem, was er mir noch sagen würde.

„Vor einem halben Jahr stürzte sie und verletzte sich am Kopf. Seitdem ist ihr Gedächtnis sehr geschwächt. Es gibt gute und schlechte Tage. Es ist vorgekommen, dass sie mich nicht einmal erkannte.“ Seine Augen tränten. Ich griff nach seiner Hand und drückte sie sanft.
„Ihr Immunsystem ist sehr geschwächt. Sie muss sehr auf ihre Ernährung achten. Zu fetthaltige und koffeinhältige Nahrungsmittel können sehr gefährlich sein, sagte der Arzt.“ Luke seufzte traurig.

„Wie …wie konnte es dazu kommen?“

„Sie ist eine alte Frau, Rory. Ihr Körper wird immer kränklicher.“ Sagte er leise.

„Ist sie oben?“ Ich wollte zu meiner Mum. So schnell wie möglich. Ich hielt es im Wohnzimmer nicht mehr aus.

„Sie schläft bestimmt noch. Rory, da ist noch etwas…“

Mein Herzschlag setzte aus.

„Sie ist wieder an Grippe erkrankt…“

Grippe. Grippe ist heilbar. Sie wird wieder gesund. Ganz bestimmt. Ich schluckte die Tränen hinunter. „Wir werden sie wieder gesund pflegen.“ Meine Stimme überschlug sich. Tränen rannen über meine Wangen.

„Ihr Körper ist zu schwach, Rory. Der Arzt gibt ihr…nur noch zwei Wochen.“

Was wissen denn diese so genannten Götter in weiß schon von der Willenskraft Lorelai Gilmores? „Wie kannst du sie nur so schnell aufgeben? Meine Mum ist schon immer eine Kämpferin gewesen! Sie lässt sich nicht von einer einfachen Grippe unterkriegen!“ Ich konnte und wollte die Realität nicht akzeptieren. Ich war die Tochter, die bei ihrer über alles geliebten Mutter sein wollte. Mum, ich brauche dich doch! Ich habe dich immer gebraucht. In jeder Sekunde meines Lebens! Du darfst nicht einfach gehen. Das lass ich nicht zu! Unter Tränen rief ich. „Sie wird wieder gesund. Mum wird wieder gesund!“ Ich fühlte mich als würde ich ersticken. Luke drückte mich an sich und schluchzte laut.

Es dauerte ganze drei Stunden bis ich fähig war, das Schlafzimmer meiner Mum zu betreten.
Zitternd näherte ich mich ihrem Bett. Sie war ganz blass, ihre Augen hatten jeglichen Glanz verloren. „Mum…“ Tränen rannen über meine Wangen, als ich mich an den Bettrand setzte.
Sie hob langsam ihre dünne Hand und strich mir etwas unbeholfen über die Wange. „Rory…“ Brachte sie nur mühsam hervor. „Meine Rory.“
Ich sank schluchzend auf ihre Brust, setzte mich jedoch schnell wieder auf. Ich hatte Angst ihr weh zu tun.
„Nicht weinen.“ Flüsterte Mum.
Ich sah sie an, versuchte zu lächeln. „Du wirst wieder gesund. Ganz bestimmt.“
Sie lächelte. „Sie lassen mich keinen Kaffee mehr trinken. Kannst du dir das vorstellen?“
„Nein.“ Ich erwiderte ihr Lächeln.
„Wie geht es der kleinen Carol?“ Erkundigte sie sich.
Die kleine Carol war mittlerweile beinahe vierzig Jahre alt, lebte in Puerto Rico und erwartete ihr drittes und viertes Kind, es sollten Zwillinge werden. Als hätten sie nicht schon genug Probleme. „Es geht ihr gut.“ Antwortete ich schließlich. Es war keine Lüge. Meine Älteste schien tatsächlich glücklich mit ihrem Leben zu sein.
„Schön.“ Mum lächelte.
Ich strich ihr sanft durch die Haare.
„Was ist nur passiert?“ Fragte sie plötzlich.
Ich zögerte. Mum sah mich traurig an. „Wir waren wie Freundinnen. Wie konnte das nur passieren? Warum haben wir uns so entfremdet? Ich kann mich nur noch an Teile erinnern… da sind so viele Lücken. Was ist passiert, Rory? Ich…verstehe es nicht.“
Ich kann mich an jede Einzelheit erinnern, verstehe es jedoch genauso wenig. Ich wollte die Vergangenheit vergangen sein lassen, wusste jedoch, dass dies nicht so einfach möglich sein würde. Wir mussten endlich über die letzten Jahrzehnte sprechen.
Mum drückte meine Hand und sah mich flehend an. „Rory, ich weiß, dass es schwer ist. Aber mein Gedächtnis ist so schlecht geworden. Ich möchte, dass wir darüber reden…uns endlich aussprechen...bevor ich sterben werde.“
„Du wirst nicht sterben!“ Der Druck auf meinem Herzen wurde stärker. „Du bist eine Kämpferin!“
Sie nickte leicht.
„Erinnerst du dich an Matt und Jenny?“
Sie blickte konzentriert auf die Kommode gegenüber, schüttelte schließlich den Kopf. „Es ist furchtbar. Ich weiß im tiefsten Inneren, da war etwas. Aber ich kann mich einfach nicht erinnern. Luke sagt, es wäre nicht immer so, ich hätte auch sehr gute Tage. Mir sind einige Teile meines Lebens noch ganz genau in Erinnerung. Ich kann mich beispielsweise noch ganz genau an den Tag des Probelaufes des Dragonfly erinnern. Luke und ich küssten uns an diesem Tag zum ersten Mal.“ Sie lächelte. „Aber danach…so viele Lücken…“ Ihre Augen tränten.
Es war furchtbar für sie. Es schien als wären so viele Jahre ihres Lebens beinahe vollständig ausgelöscht worden.
Sie strich mir sanft über den Handrücken. Es war eine Aufforderung. Ich atmete tief durch und begann zu erzählen. Das war das Mindeste was ich für sie tun konnte.



Ich würd mich wieder sehr über FBs - sowohl positive als auch negative (nur so kann man sich schließlich verbessern Smile ) - freuen

Bussi Selene
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