27.03.2006, 13:58
So mal wieder ne Kurz FF (one Shot) von mir, bei der es je nachdem wie die Story ankommt noch einen zweiten Teil aus der Sicht einer anderen Person geben wird
Viel SpaÃ
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich habe Angst, Angst die Augen zu öffnen und sie zu sehen, fürchte mich vor ihrem Anblick, den Tränen die über ihre Wangen laufen, den tröstenden Worte die sie mir sagen wird.
Plötzlich spüre ich etwas an meiner Hand, eine kleine sanfte Berührung und ich weià das sie von ihr kommt, auch ohne die Augen zu öffnen.
Ich spüre dass es Heute passieren wird, ich spüre es schon den ganzen Tag und das weià sie, deswegen ist sie hier. Sie will mich nicht alleine lassen, nicht in diesem Moment, obwohl ich sie gebeten habe nicht herzukommen.
Ob Luke da ist? Er hat mir versprechen müssen das er an „dem Tag“ nicht kommen würde, es hatte lange gedauert bis ich ihn von meinem Wunsch überzeugt hatte, doch würde er sich am Ende wirklich dran halten? Ich hoffte es, sah praktisch bildlich vor mir wie er in meinem Haus an dem Bettchen von Amanda saà und ihr irgendwelche verrückten Geschichten über ihre Mummy erzählt.
Im Grunde genommen kenne ich unsere Tochter nicht mal wirklich, ist das nicht traurig? Sie ist 2 Jahre alt und ich könnte noch nicht ein mal sagen welche Haarfarbe sie hat oder wem sie ähnlicher sieht, zu lange ist es her das ich sie gesehen habe, es kommt mir beinahe vor wie eine Ewigkeit.
„Mum, hörst du mich?“ meint Rory plötzlich, ihre Stimme zittert obwohl sie sich sicherlich bemüht ruhig zu sein. Es sind nur drei Worte und trotzdem merke ich sofort wie Tränen in mir aufsteigen, gegen die ich verzweifelt ankämpfe.
Ich will stark sein, so sein wie die anderen mich in Erinnerung behalten, ich will nicht in den letzten Stunden schwach sein, so soll sie mich nicht sehen, so soll mich niemand sehen.
Langsam öffne ich die Augen, es ist alles verschwommen, das Licht blendet mich und sofort überkommt mich wieder ein Schwall Ãbelkeit gegen den ich Versuche anzukommen.
Nach Orientierung suchend bleibe ich an ihrem Gesicht hängen, erwidere ihren Blick und sehe ein wenig Erleichterung darin.
Ich merke wie sie erneut meine Hand drückt, sie lächelt sogar und ich tue es ihr gleich, so sehen wir uns an, einige Minuten der Stille, Stille die keinen von uns beiden stört.
Wir wissen beide das unsere kläglichen Versuche zu lächeln erzwungen und nicht ehrlich sind und trotzdem schweigen wir darüber, genieÃen einfach nur den Moment.
„Hey“ begrüÃe ich sie leise, worauf ich sofort beginne zu Husten, selbst das fällt mir schon schwer, aber ich hab ihr noch soviel zu sagen, ihr so viel zu erklären, ich kann einfach nicht daliegen ihr zu hören und auf das warten was mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf mich zu kam.
„Hey, Du Langschläfer.“ grüÃt sie zurück, immer bedacht darauf ihr Lächeln aufrecht zu halten, wie viel Kraft es wohl kostet so ruhig zu sein?
„Ich rieche Kaffee.“ behauptete ich und versuche meine Stimme ruhig zu halten, wenigstens für wenige Minuten möchte ich normal mit meiner Tochter reden, so als sei alles in Ordnung.
„Es ist Frühstückszeit.“ erklärt Rory lachend, es scheint mir ehrlicher wie vorhin, ihre Augen funkeln sogar für ein Moment, ein Anblick den ich schon fast vergessen habe.
„Ich hab…keinen Hunger.“ „Das ist okay.“ „Ich…“ Erneut huste ich, diesmal ist es schlimmer wie beim ersten Mal, der Schmerz durchfährt meinen ganzen Körper, für eine Sekunde schlieÃe ich erneut die Augen, versuche vergeblich dagegen anzukämpfen, ich möchte nicht das Rory mich so sieht, meine freie Hand verkrampft sich zu einer Faust, sucht verzweifelt halt an der Bettdecke und findet sie auch.
Erst nach wenigen Sekunden ist der Anfall vorbei, ich merke wie mein Körper wieder zu Ruhe kommt und schaffe es endlich wieder meine Kleine an zu sehen, ihr Blick hat sich schnell verändert, der Blick trüb und traurig das Gesicht blass, so wie ich sie die letzte Zeit meistens gesehen habe.
Da sie für einen Moment meine Hand los gelassen hat, hebe ich leicht den Arm um sanft ihre Wange zu streicheln, doch kaum berühre ich ihr Gesicht, lasse ich den Arm erschöpft aufs Bett zurück fallen.
„Ich bereue wirklich Mandy nicht besser kennen gelernt zu haben“ erkläre ich dann plötzlich mit brüchiger Stimme und sehe sie dabei an.
Ich möchte nicht mehr um den heiÃen Brei reden, oder in dem Fall um den heiÃen Kaffee, wer weià wie lange Zeit mir noch bleibt…
In den letzten Wochen und Monaten, seit ich nach meinem Zusammenbruch mitten im Diner ins Krankenhaus gebracht wurde, antwortete sie immer den selben Satz, ein Satz den ich schon auswendig konnte Das wirst du noch. Ein Satz in dem soviel Glaube und Hoffnung steckte, der mich ermutigen sollte nicht aufzugeben egal wie es um mich stehen sollte, egal was die Ãrzte sagen würde, er sollte Rory selbst Kraft geben um an ein gutes Ende zu glauben, das sie jetzt schwieg und meinem Blick auswich machte mir bewusst an welchem Punkt wir jetzt angekommen waren.
„Du solltest gehen.“
Es war mehr als nur ein gut gemeinter Vorschlag, es klang eher nach einer Bitte, vielleicht flehte ich sie sogar an, doch sie schüttelte einfach den Kopf
„Geh nach Hause, Rory.“ höre ich mich selbst sagen, huste und versuche mir ihr Gesicht ein letztes Mal einzuprägen, die Augen die sie definitiv von mir hatte, das leicht lockige braune Haar von dem eine Strähne in ihrem Gesicht hing, die silberne Halskette die ich ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte, der atemberaubende Verlobungsring an ihrer Hand…
Ich schluck bei dem Gedanken das ich nicht stolz in der ersten Reihe sitzen werde wenn mein kleiner Schatz heiraten wird, ich nicht sehen kann wie sie glücklich zum Alter schreitet um dann einen groÃen Schritt in ihre Zukunft zu wagen.
Ich hatte mir sehnlichst gewünscht das ich die wenigen Wochen bis zu ihrem groÃen Tag noch kämpfen könne, meine Krankheit für wenige Stunden besiegen können um nur ein paar Minuten ihr Glück zu teilen, ich wollte noch nicht mal den ganzen Tag, waren ein paar Minuten an dem schönsten Tag meiner Tochter zu viel verlangt?
Jetzt weià ich noch nicht mal mehr wann genau die Hochzeit ist, ob in einer Woche oder erst in einem Monat, ich kann noch nicht mal sagen wie viel Uhr wir haben, wenn man hier in einem kahlen Raum liegt, jeden Tag neue Freunde vorbei kommen und einem erzählen das alles Gut wird ob wohl alle wissen das es nicht so ist, wenn man umgeben von lauter Maschinen an die Decke starrt und auf seinen eigenen tot wartet, dann verliert man schnell sein Zeitgefühl, vor allem weil dies plötzlich total unwichtig wird, es ist egal ob es Morgen oder Abend ist, Sommer oder Winter, es ändert nichts daran das mal bald stirbt, die Menschen verlässt die man liebt, die man nicht alleine lassen möchte, die die das eigene Leben zu etwas besonderen gemacht haben.
„Ich werde nicht gehen.“ entgegnet mir Rory, ihre Stimme klingt entschlossen, ich schüttele den Kopf, kann sie nicht einmal ihren Dickkopf abschalten?
„Du kannst nicht von mir verlangen dass ich dich alleine sterben lassen.“ fährt sie fort, mit Tränen, die sie solange verborgen gehalten hatte, in ihren Augen. Ich sehe sie erschrocken an, beiÃe mir leicht auf die Lippe, ich kann nicht fassen was sie gerade sagt. Sie hatte trotz aller Qualen nie das Wort *Tod* oder *sterben* in den Mund genommen, sie hatte mich sogar wütend angesehen wenn ich darüber gesprochen habe und hatte mir sogar verboten über so was zu reden und jetzt tat sie es selbst und das auf eine beängstigende Art und Weise
Du kannst nicht von mir verlangen das ich dich alleine sterben lasse immer wieder hallten mir ihre Worte in meinem Ohr, mit jedem Mal wurde mir die Bedeutung dieses Satzes klarer, sie wusste, fühlte es vielleicht das ich nicht mehr lange da sein würde.
„Ich bin müde.“ erkläre ich ihr dann mit immer leiser werdender Stimme, diesmal umfasst sie mit beiden Händen meine eiskalte Hand, ihr Gesicht kommt immer näher, dann spüre ich ihre Lippen auf meiner Stirn.
Mein Herz schlägt wie wild, erschöpft schlieÃe ich die Augen, ihr Druck auf meine Hand wird stärker, verzweifelter, es tut beinahe schon weh, doch ich sag es ihr nicht, lasse den Moment einfach ruhen, das einzige was ich höre ist das Surren der Maschine.
„Ich hab dich lieb.“ forme ich langsam mit meinen Lippen, spreche es aber nicht aus, ich merke wie sekündlich mein Körper schwerer wird, mein Hals ist so trocken wie nie zuvor, ich habe ein komisches Gefühl in meinem Magen der sich immer wieder zusammenzieht, aber auf wundersame Weise werden die Schmerzen nicht mehr, eher sogar weniger, oder ich hab mich einfach so daran gewöhnt das ich sie nicht mehr wirklich wahrnehme.
Doch daran glaube ich nicht, ich weià was gerade mit mir passiert und überraschenderweise habe ich plötzlich keine Angst mehr davor.
Seit dem Zeitpunkt als mir der Arzt erklärte das es keine Heilungschance mehr geben würde, der Sekunde als für mich eine Welt zusammen brauch beschäftigte ich mit dem Gedanken wie es sein würde zu sterben.
Ich fürchtete mich vor diesem Schritt in eine neue, völlig andere Welt, diesem berühmten Gang durch den Tunnel und diesem weiÃen Licht in das ich gehen würde.
Was mich zur nächsten Frage brachte, ob es überhaupt dieses Licht gab?
Und wenn ja was dann?
Was würde dann mit mir geschehen?
Ich war noch nicht bereit zu sterben, niemand sollte in meinem Alter sterben wenn man einen Mann den man liebt, eine kleine Tochter die erst vor kurzem Laufen gelernt hatte und eine beste Freundin wie Rory zurück lässt.
Doch jetzt spielten diese Ãberlegungen keine Rolle mehr, es rückte in den Hintergrund ich denke nicht mehr über das, Was passiert danach? Nach sondern an das Hier und Jetzt.
Jetzt war Rory noch bei mir, hielt meine Hand war für mich da, ich wusste das es Mandy gut geht und das sich alle um sie kümmern würden, ich wusste das Sookie es schaffen würde das Dragon Fly auch ohne mich weiter zu führen wie sie es schon so lange getan hatte, ich wusste das für alle das Leben weiter gehen würde, irgendwann…das Logan Rory Glücklich machen würde und sie nicht traurig oder vielleicht wütend auf die Vergangenheit zurück blicken würde.
Merkwürdig an was man alles denkt wenn man kurz davor ist zu sterben, oder?
Erneut möchte ich etwas zu Rory sagen, öffne meinen Mund, doch diesmal kann ich nicht mal mehr meine Worte formen, mein Atem wird schwer, erneut Huste ich stärker und schmerzhafter wie zuvor, es fühlt sich an als ob mein ganzer Körper unter Spannung steht.
Dann schlieÃe ich den Mund und lege meinen Kopf zur Seite…. es ist das letzte was ich in meinem Leben tue…
~~~~~~~~~
Ãber FB freu ich mich
lg jess
Viel SpaÃ
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich habe Angst, Angst die Augen zu öffnen und sie zu sehen, fürchte mich vor ihrem Anblick, den Tränen die über ihre Wangen laufen, den tröstenden Worte die sie mir sagen wird.
Plötzlich spüre ich etwas an meiner Hand, eine kleine sanfte Berührung und ich weià das sie von ihr kommt, auch ohne die Augen zu öffnen.
Ich spüre dass es Heute passieren wird, ich spüre es schon den ganzen Tag und das weià sie, deswegen ist sie hier. Sie will mich nicht alleine lassen, nicht in diesem Moment, obwohl ich sie gebeten habe nicht herzukommen.
Ob Luke da ist? Er hat mir versprechen müssen das er an „dem Tag“ nicht kommen würde, es hatte lange gedauert bis ich ihn von meinem Wunsch überzeugt hatte, doch würde er sich am Ende wirklich dran halten? Ich hoffte es, sah praktisch bildlich vor mir wie er in meinem Haus an dem Bettchen von Amanda saà und ihr irgendwelche verrückten Geschichten über ihre Mummy erzählt.
Im Grunde genommen kenne ich unsere Tochter nicht mal wirklich, ist das nicht traurig? Sie ist 2 Jahre alt und ich könnte noch nicht ein mal sagen welche Haarfarbe sie hat oder wem sie ähnlicher sieht, zu lange ist es her das ich sie gesehen habe, es kommt mir beinahe vor wie eine Ewigkeit.
„Mum, hörst du mich?“ meint Rory plötzlich, ihre Stimme zittert obwohl sie sich sicherlich bemüht ruhig zu sein. Es sind nur drei Worte und trotzdem merke ich sofort wie Tränen in mir aufsteigen, gegen die ich verzweifelt ankämpfe.
Ich will stark sein, so sein wie die anderen mich in Erinnerung behalten, ich will nicht in den letzten Stunden schwach sein, so soll sie mich nicht sehen, so soll mich niemand sehen.
Langsam öffne ich die Augen, es ist alles verschwommen, das Licht blendet mich und sofort überkommt mich wieder ein Schwall Ãbelkeit gegen den ich Versuche anzukommen.
Nach Orientierung suchend bleibe ich an ihrem Gesicht hängen, erwidere ihren Blick und sehe ein wenig Erleichterung darin.
Ich merke wie sie erneut meine Hand drückt, sie lächelt sogar und ich tue es ihr gleich, so sehen wir uns an, einige Minuten der Stille, Stille die keinen von uns beiden stört.
Wir wissen beide das unsere kläglichen Versuche zu lächeln erzwungen und nicht ehrlich sind und trotzdem schweigen wir darüber, genieÃen einfach nur den Moment.
„Hey“ begrüÃe ich sie leise, worauf ich sofort beginne zu Husten, selbst das fällt mir schon schwer, aber ich hab ihr noch soviel zu sagen, ihr so viel zu erklären, ich kann einfach nicht daliegen ihr zu hören und auf das warten was mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf mich zu kam.
„Hey, Du Langschläfer.“ grüÃt sie zurück, immer bedacht darauf ihr Lächeln aufrecht zu halten, wie viel Kraft es wohl kostet so ruhig zu sein?
„Ich rieche Kaffee.“ behauptete ich und versuche meine Stimme ruhig zu halten, wenigstens für wenige Minuten möchte ich normal mit meiner Tochter reden, so als sei alles in Ordnung.
„Es ist Frühstückszeit.“ erklärt Rory lachend, es scheint mir ehrlicher wie vorhin, ihre Augen funkeln sogar für ein Moment, ein Anblick den ich schon fast vergessen habe.
„Ich hab…keinen Hunger.“ „Das ist okay.“ „Ich…“ Erneut huste ich, diesmal ist es schlimmer wie beim ersten Mal, der Schmerz durchfährt meinen ganzen Körper, für eine Sekunde schlieÃe ich erneut die Augen, versuche vergeblich dagegen anzukämpfen, ich möchte nicht das Rory mich so sieht, meine freie Hand verkrampft sich zu einer Faust, sucht verzweifelt halt an der Bettdecke und findet sie auch.
Erst nach wenigen Sekunden ist der Anfall vorbei, ich merke wie mein Körper wieder zu Ruhe kommt und schaffe es endlich wieder meine Kleine an zu sehen, ihr Blick hat sich schnell verändert, der Blick trüb und traurig das Gesicht blass, so wie ich sie die letzte Zeit meistens gesehen habe.
Da sie für einen Moment meine Hand los gelassen hat, hebe ich leicht den Arm um sanft ihre Wange zu streicheln, doch kaum berühre ich ihr Gesicht, lasse ich den Arm erschöpft aufs Bett zurück fallen.
„Ich bereue wirklich Mandy nicht besser kennen gelernt zu haben“ erkläre ich dann plötzlich mit brüchiger Stimme und sehe sie dabei an.
Ich möchte nicht mehr um den heiÃen Brei reden, oder in dem Fall um den heiÃen Kaffee, wer weià wie lange Zeit mir noch bleibt…
In den letzten Wochen und Monaten, seit ich nach meinem Zusammenbruch mitten im Diner ins Krankenhaus gebracht wurde, antwortete sie immer den selben Satz, ein Satz den ich schon auswendig konnte Das wirst du noch. Ein Satz in dem soviel Glaube und Hoffnung steckte, der mich ermutigen sollte nicht aufzugeben egal wie es um mich stehen sollte, egal was die Ãrzte sagen würde, er sollte Rory selbst Kraft geben um an ein gutes Ende zu glauben, das sie jetzt schwieg und meinem Blick auswich machte mir bewusst an welchem Punkt wir jetzt angekommen waren.
„Du solltest gehen.“
Es war mehr als nur ein gut gemeinter Vorschlag, es klang eher nach einer Bitte, vielleicht flehte ich sie sogar an, doch sie schüttelte einfach den Kopf
„Geh nach Hause, Rory.“ höre ich mich selbst sagen, huste und versuche mir ihr Gesicht ein letztes Mal einzuprägen, die Augen die sie definitiv von mir hatte, das leicht lockige braune Haar von dem eine Strähne in ihrem Gesicht hing, die silberne Halskette die ich ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte, der atemberaubende Verlobungsring an ihrer Hand…
Ich schluck bei dem Gedanken das ich nicht stolz in der ersten Reihe sitzen werde wenn mein kleiner Schatz heiraten wird, ich nicht sehen kann wie sie glücklich zum Alter schreitet um dann einen groÃen Schritt in ihre Zukunft zu wagen.
Ich hatte mir sehnlichst gewünscht das ich die wenigen Wochen bis zu ihrem groÃen Tag noch kämpfen könne, meine Krankheit für wenige Stunden besiegen können um nur ein paar Minuten ihr Glück zu teilen, ich wollte noch nicht mal den ganzen Tag, waren ein paar Minuten an dem schönsten Tag meiner Tochter zu viel verlangt?
Jetzt weià ich noch nicht mal mehr wann genau die Hochzeit ist, ob in einer Woche oder erst in einem Monat, ich kann noch nicht mal sagen wie viel Uhr wir haben, wenn man hier in einem kahlen Raum liegt, jeden Tag neue Freunde vorbei kommen und einem erzählen das alles Gut wird ob wohl alle wissen das es nicht so ist, wenn man umgeben von lauter Maschinen an die Decke starrt und auf seinen eigenen tot wartet, dann verliert man schnell sein Zeitgefühl, vor allem weil dies plötzlich total unwichtig wird, es ist egal ob es Morgen oder Abend ist, Sommer oder Winter, es ändert nichts daran das mal bald stirbt, die Menschen verlässt die man liebt, die man nicht alleine lassen möchte, die die das eigene Leben zu etwas besonderen gemacht haben.
„Ich werde nicht gehen.“ entgegnet mir Rory, ihre Stimme klingt entschlossen, ich schüttele den Kopf, kann sie nicht einmal ihren Dickkopf abschalten?
„Du kannst nicht von mir verlangen dass ich dich alleine sterben lassen.“ fährt sie fort, mit Tränen, die sie solange verborgen gehalten hatte, in ihren Augen. Ich sehe sie erschrocken an, beiÃe mir leicht auf die Lippe, ich kann nicht fassen was sie gerade sagt. Sie hatte trotz aller Qualen nie das Wort *Tod* oder *sterben* in den Mund genommen, sie hatte mich sogar wütend angesehen wenn ich darüber gesprochen habe und hatte mir sogar verboten über so was zu reden und jetzt tat sie es selbst und das auf eine beängstigende Art und Weise
Du kannst nicht von mir verlangen das ich dich alleine sterben lasse immer wieder hallten mir ihre Worte in meinem Ohr, mit jedem Mal wurde mir die Bedeutung dieses Satzes klarer, sie wusste, fühlte es vielleicht das ich nicht mehr lange da sein würde.
„Ich bin müde.“ erkläre ich ihr dann mit immer leiser werdender Stimme, diesmal umfasst sie mit beiden Händen meine eiskalte Hand, ihr Gesicht kommt immer näher, dann spüre ich ihre Lippen auf meiner Stirn.
Mein Herz schlägt wie wild, erschöpft schlieÃe ich die Augen, ihr Druck auf meine Hand wird stärker, verzweifelter, es tut beinahe schon weh, doch ich sag es ihr nicht, lasse den Moment einfach ruhen, das einzige was ich höre ist das Surren der Maschine.
„Ich hab dich lieb.“ forme ich langsam mit meinen Lippen, spreche es aber nicht aus, ich merke wie sekündlich mein Körper schwerer wird, mein Hals ist so trocken wie nie zuvor, ich habe ein komisches Gefühl in meinem Magen der sich immer wieder zusammenzieht, aber auf wundersame Weise werden die Schmerzen nicht mehr, eher sogar weniger, oder ich hab mich einfach so daran gewöhnt das ich sie nicht mehr wirklich wahrnehme.
Doch daran glaube ich nicht, ich weià was gerade mit mir passiert und überraschenderweise habe ich plötzlich keine Angst mehr davor.
Seit dem Zeitpunkt als mir der Arzt erklärte das es keine Heilungschance mehr geben würde, der Sekunde als für mich eine Welt zusammen brauch beschäftigte ich mit dem Gedanken wie es sein würde zu sterben.
Ich fürchtete mich vor diesem Schritt in eine neue, völlig andere Welt, diesem berühmten Gang durch den Tunnel und diesem weiÃen Licht in das ich gehen würde.
Was mich zur nächsten Frage brachte, ob es überhaupt dieses Licht gab?
Und wenn ja was dann?
Was würde dann mit mir geschehen?
Ich war noch nicht bereit zu sterben, niemand sollte in meinem Alter sterben wenn man einen Mann den man liebt, eine kleine Tochter die erst vor kurzem Laufen gelernt hatte und eine beste Freundin wie Rory zurück lässt.
Doch jetzt spielten diese Ãberlegungen keine Rolle mehr, es rückte in den Hintergrund ich denke nicht mehr über das, Was passiert danach? Nach sondern an das Hier und Jetzt.
Jetzt war Rory noch bei mir, hielt meine Hand war für mich da, ich wusste das es Mandy gut geht und das sich alle um sie kümmern würden, ich wusste das Sookie es schaffen würde das Dragon Fly auch ohne mich weiter zu führen wie sie es schon so lange getan hatte, ich wusste das für alle das Leben weiter gehen würde, irgendwann…das Logan Rory Glücklich machen würde und sie nicht traurig oder vielleicht wütend auf die Vergangenheit zurück blicken würde.
Merkwürdig an was man alles denkt wenn man kurz davor ist zu sterben, oder?
Erneut möchte ich etwas zu Rory sagen, öffne meinen Mund, doch diesmal kann ich nicht mal mehr meine Worte formen, mein Atem wird schwer, erneut Huste ich stärker und schmerzhafter wie zuvor, es fühlt sich an als ob mein ganzer Körper unter Spannung steht.
Dann schlieÃe ich den Mund und lege meinen Kopf zur Seite…. es ist das letzte was ich in meinem Leben tue…
~~~~~~~~~
Ãber FB freu ich mich
lg jess