GilmoreGirls.de - Community in Deutschland

Normale Version: On The Road
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Titel: On The Road
Autor : Ordinary
Pairing : Literati, tw. Java Junkies
Raiting : PG 13/ R 16


***

******

Vorwort
Vielleicht kommt dem ein oder anderen von euch das hier bekannt vor. "On The Road", heißt in der Ursprungsfassung "Unterwegs" und wurde von mir bereits 2004/05 hier gepostet. Zu diesem Zeitpunkt bestand die FF aus 21 Kapiteln, inzwischen sind es mit Prolog und Epilog 25, dazu kommen noch zusätzliche und verlängerte "Szenen".
Vielleicht wissen einige von euch auch, das ich ursprünglich eine Fortsetzung zu "Unterwegs" geplant hatte, mir aber die Ideen und Zeit fehlten, diese zu beenden, um ehrlich zu sein, fehlen mir immer noch die nötigen Ideen, aber da ich nicht ganz auf das Schreiben verzichten wollte, habe ich nach und nach an "Unterwegs" herum gebastelt, damit bin ich zwar noch nicht ganz fertig, aber immerhin weit genug, um den Re-Post zu starten. Ich lebe in der Hoffnung das "On The Road" ebenso ein kleiner persönlicher Erfolg für mich wird, wie "Unterwegs" es war, genauso würde es mich freuen alte Stammleser wieder für meine Story zu gewinnen, als auch ein paar neue Gesichter
(oder eher Namen) hier zu sehen.
Feedback, ob positiv oder negativ, ist jeder Zeit gern gesehen.
So, das war's soweit - VIEL SPAß BEIM LESEN!
Und keine Angst Spoiler sind nicht enthalten!
Für die von euch, die sich wundern warum es eine Literati Story ist, aber es in den ersten vier/fünf Kapiteln nur um Jess geht - DRAN BLEIBEN!
Ihr werdet früh genug sehen, welche Rolle Rory spielt.

[Bild: OnTheRoad.jpg]
Disclaimer : Ich habe weder die Rechte an den Gilmore Girls, noch an daraus bekannten Charakteren. Ebenso wenig gehören mir die Rechte an den, im Laufe der FF erwähnten Büchern, Filmen, Serien, Songs und Bands
Folgende Charaktere entstammen meiner Feder : Dorothy "Dotty" Adams, Mitch und Sally Goldblum, Tiana "Ty" Marshall,Janet McKenzie, Teressa "Ressa" McKenzie, Laura Bennett, Josey, Todd und Steve


***

Ein Wort hatte sein Leben verändert.
Ein Wort, von einem Menschen.
Schließt Jess entgültig mit seinem alten Leben ab oder trauert er ihm nach?
Wird er sich ändern oder wird er immer der alte Jess bleiben?

***

Boulder - In The Middle

[URL="http://forum.gilmoregirls.de/showpost.php?p=2008717&postcount=10"] Lost Soul - Sail Away Sweet Sister
Detroit - No Giving Up[/URL]

[URL="http://forum.gilmoregirls.de/showpost.php?p=2011747&postcount=40"] Lost Soul - We‘re Going Down
On The Road - There's A Light But I'm Alone[/URL]

Dayton - Who I Am
The Letter - Light This Endless Dark
New Orleans - Long Day
The Letter - Find A Reason
Atlanta - Drop The Gun, The One That‘s Stuck to My Head
The Letter - Figure it Out
Washington D.C. - Christmas Is Going To The Dogs
The Letter - Inside Out
New York - The Ghosts Of You And Me
Detroit - Pick Up The Pieces

Detroit - Lost In The Supermarket
The Letter- When It All Comes Down
On The Road - Life Is A Highway
New York - Shut Your Eyes
[URL="http://www.gilmoregirls.de/forum/showpost.php?p=2048547&postcount=148"]On The Road - California, here I come
Venice Beach - I Don‘t Want To Be[/URL]

Stars Hollow - I‘m Coming Home
New Haven - Maybe... someday

Distances

***
Zusatzkapitel/gestrichenes Kapitel
The Letter - When The Stars Go Blue



Prolog
Boulder – In the Middle

… Wohin ich jetzt fahren werde weiß ich nicht und es interessiert mich nicht.
Hier in Boulder habe ich genug Geld verdient um die nächste Woche über die Runden zukommen. Das muss für den Moment reichen.
Was dann geschieht – Ich werde es sehen, wenn es soweit ist.
Vielleicht wird die Zukunft es so richten das sie irgendwann wieder etwas von mir hören, aber für den Moment reicht das was sie bereits wissen.

Sal Paradise


Nachdenklich und nicht den Gedanken außer acht lassend, dass das was er hier tat durchaus ein Zeichen für eine Fortschreitende geistige Störung sein könnte, faltete er den Brief zusammen und steckte ihn in den Umschlag.
Im Geiste ging er das Geschriebene noch mal durch, jeden Satz, jedes Wort, alles was zwischen den Zeilen stand, bevor er seinen Blick über die Monitore des kleinen Internetcafes schweifen ließ.
Es war gerade Mittag und die meisten Computerterminals waren besetzt. Schüler, die in ihrer Mittagspause von der nahegelegenen High School hinüber kamen um ihre Mails zu checken, oder ihrem Lieblingsforen vorbei zu schauen.
Er war überrascht auf wie vielen der Bildschirmen Bilder auftauchten und wieder verschwanden, von denen er annahm das sie Darsteller und Charaktere berühmter Fernsehsendungen zeigten, zumindest sahen sie so aus. In einer Ecke, ein Stück von den Bildschirmen entfernt, saßen Geschäftsleute an kleinen Tischen, lasen die Zeitung und tranken Getränke aus Pappbechern die ihn mehr an Starbucks als an ein Internetcafe erinnerten.
Er war fremd hier und ihm war bewusst, dass es, trotz des Andrangs, auffiel.
Aber was war er in den Augen dieser Menschen schon mehr, als ein Student in seinen Semesterferien oder ein Verirrter auf der Durchreise.
Ein Verirrter auf der Durchreise, wenn das wirklich jemand dachte...
Ob dieser Person bewusst war, wie nah sie damit bei der Wahrheit war?
Sahen sie ihm an, was er hier tat? War es ihnen egal? Begriffe sie es in dem Moment in dem sie ihn ansahen und hatten es schon wieder vergessen als ihr Blick wieder auf den Monitor, die Zeitung glitt?
Wenn er ehrlich war bezweifelte er, dass er überhaupt ihnen wahrgenommen wurde. Warum sollten sie ihn auch wahrnehmen?
Er war einer von vielen, nichts besonderes, auch wenn er das gerne glauben würde.
Es gab andere wie ihn. Nowhere Kids. So nannten sich einige von ihnen, er hatte sie kennen gelernt.
Kinder, Jugendliche ohne Bleibe, die mit ihren Autos durch die Staaten streiften, in dieses Karren schliefen und dann arbeiteten, wenn sie Geld für was zu beißen brauchten.
Nein, er war wirklich nichts besonderes. Ein kurzes Kopfschütteln, das Vertreiben der Gedanken, die ihn ablenkten, auf das lenkten worüber er nicht nachdenken wollte und er drehte sich wieder dem Monitor vor ihm zu.
Schnell ohne wirklich darauf zu achten welche Tasten seine Finger berührten, tippte er ein paar Zahlen in die Suchmaschine des Onlinetelefonbuchs des Staates Colorado und hatte Glück.
Die Suchmaschine spuckte ihm Namen und Adresse eines gewissen Mr. Henry Cole aus. Eine einfache Zahlenreihenfolge, ohne Sinn und Zweck und doch gehörte sie zu jemanden. Nicht das dieser Jemand sich diese bestimmte Kombination ausgesucht hätte, aber trotzdem gehörte sie zu ihm. War Teil der Identität eines jeden, außer denen die kein Zuhause hatten. Wobei selbst wer in seinem alten, aus Einzelteilen zusammengeflickten Auto wohnte, hatte eine ihm zugeordnete Zahl. Das Kennzeichen. Buchstaben und Zahlen, die jedem der es Wissen wollte mehr über ihn sagen konnten, als ihm lieb war. Zumindest war es das was er vermutete.
Wer weiß schon, wie weit die Überwachung in den allumfassenden USA tatsächlich ging.
Eigentlich waren nur Menschen, die gar nichts besaßen, auf der Straße, unter Brücken schliefen, frei von ihrer Identität, wenn auch nicht immer zu jeder Minute, Sekunde, dann zumindest für den größten Teil ihrer Zeit.
Ohne weiter zu zögern schrieb er die Adresse auf den Umschlag, als Absender schrieb er nur fünf kleine, aber für ihn bedeutende Worte – Sal Paradise, On the Road.
Er wusste nicht ob die Leute die seine Briefe bekamen sie überhaupt lasen und es war ihm egal.
So wie ihm fast alles egal war. Seit diesem einen Abend, dieser einen einsamen Nacht.
Den Umschlag fest in der einen, seinen halb auseinanderfallenden, schwarzen Geldbeutel in der anderen Hand, stand er langsam auf, ließ seinen Blick noch einmal durch den Raum schweifen, sah wie sich das Licht der Mittagssonne auf den Menschen brach, sich auf den Bildschirmen reflektierte und genauso langsam wie er aufgestanden war ging er nun zum Tresen „Computer Sieben.“
Es waren die ersten Worte die er seit Stunden gesprochen hatte, mit wem hätte er auch groß reden sollen. Mit sich selbst? Auch wenn seine Stimme sich nun seltsam rau anhörte, so dass es ihm fast peinlich vorkam, würde er nicht deswegen anfangen vor sich hin zu quasseln. Das war noch nie sein Ding gewesen, quasseln, selbst dann nicht, wenn ihm jemand zuhörte.
Der Junge, hinter dem aus hellem Holz gefertigten Tresen, schaute ihn kurz an, tippte dann aber, ohne ein Wort des Spottes die Zahl in seinen Computer. Ein rascher Blick, sagte ihm alles was er wissen musste. „Zwei Dollar Siebzig“, verlangte er von seinem Gegenüber
Bereitwillig legte er Drei Dollar auf den Tisch, ohne auf sein Wechselgeld zu warten, steckte er seine Geldbörse in die Hintertasche seiner Hose, wo er sie nur wenige Minuten zuvor hinausgeholt hatte und verließ das Cafe, nicht ohne sich zu fragen, wie es wohl wäre das Leben dieses Jungen zu leben. Zur Schule zugehen, in einem Internetcafe zu jobben und vielleicht hatte er ja sogar eine nette, kleine Freundin mit der er sich Abends im städtischen Kino einen Klassiker a la The Night of the Living Dead ansah, nur um zu erreichen, das sie näher anhin heranrückte und ihren Kopf in seinem Nacken vergrub, um nicht sehen zu müssen, wie die Zombies in Flammen aufgingen. Oder waren es die Menschen, die Feuer fingen? Er konnte sich nicht mehr genau erinnern.
Er musste blinzeln, als er die Straße hinaufschaute. Die Sonne spiegelte sich auf dem Asphalt und ließ die Luft über dem Boden tanzen. Es war warm, heiß. Er war mitten drin, einsam und verlassen, hier und überall.
Aber er dachte nicht darüber nach. Nachdenken, über diese eine Nacht, dieses eine Wort, das sein Leben verändert hatte, tat er nur wenn er seine, Sal Paradise‘, Briefe schrieb. Lässig, so wie es seine Art war, dass hätte ihm jeder den er kannte testieren können, strich er sich mit seinen freien Hand durch seine schwarzen, fast zu langen Haare, in der anderen hielt er immer noch den Brief umklammert, bereit ihn loszuwerden.

***

Sein Auto parkte vor dem billigen Motel, in dem er die letzten drei Nächte verbracht hatte.
Billig! Eigentlich war dieses Wort noch zu gut. Es war schäbig, herunter gekommen. Schimmel an den Wänden, Feuchtigkeit, die trotz des warmen, trockenen Wetters, in den Wänden steckte, und dafür sorgte das alle seine Kleidungsstücke sich am Morgen klamm anfühlten und zu allem noch der Gestank nach modrigen Tapeten und Teppichen. Eigentlich war es ein Rätsel das ein Schuppen wie dieser überhaupt geöffnet blieb und nicht vom Gesundheitsamt dicht gemacht wurde.
Aber er brauchte sich darum nicht mehr zu kümmern, warum sollte er?
Alles war bezahlt, sein Seesack lag gepackt und überladen mit Büchern auf dem Rücksitz der schwarzen Schrottkarre, die zwar auf den ersten Blick nicht besser aussah als das Motel, aber immerhin wesentlich besser roch.
Er musste nur noch einsteigen und losfahren.
Er wusste es, während er die Fahrertür öffnete und einen letzten Blick auf das schäbige Gebäude, dessen Fassadenfarbe an unzähligen Stellen abblätterte, warf und sich verabschiedete.
So wie er es immer tat, wenn er einen Ort verließ und den nächsten suchte.
Suchen...
Suchen war nicht unbedingt das richtige Wort. Er wusste nicht was er suchte. Nicht wirklich.
Er wusste nur was er verloren hatte.
Schließlich stieg er ein und fuhr los.

Etwas abseits des Stadtlebens von Boulder hielt er ein letztes mal, um den Brief in einen hässlichen Metallkasten, denn man auch als Briefkasten bezeichnen konnte, zu werfen.
Und schon saß er wieder in seinem Wagen, auf dem Weg ins Nirgendwo.
Auf Wiedersehen oder auf Nimmerwiedersehen?
Er wusste es nicht und niemand konnte ihm eine Antwort auf diese Frage geben, außer, ja außer, vielleicht die Zeit und das Leben selbst.

*******

Trivia
Musik
Jimmy Eat World - In The Middle
Queen - Sail Away Sweet Sister
Crossfade - No Giving Up
Fall Out Boy - Sugar, we're going down
3 Doors Down - When I'm Gone
Elton John - Tiny Dancer
Brad Paisley - Letter to me
The 88's - How good it can be
GooGooDolls - Iris
Rancid - Fall Back Down
HIM - Endless Dark
Matchbox 20 - Long Day
Rasputina - Transylvanian Concubines
Garbage - Temptation Waits
Meredith Brooks - B!tch
Linkin Park - My Reason
Millencolin - Mashine 15
Nickelback - Figure you Out
Head Automatica - Please Please Please
Head Automatica - Beating Hearts Baby
A Flock of Seasgulls - I Ran
The Eels - Christmas is going to the Dogs
Coldplay - Violet Hill
Elvis Presley - Dreaming of a White Christmas
VonRay - InsideOut
Less Than Jake - The Ghosts of You and Me
Black Lab - Keep Myself Awake
Hoobastank - Pieces
The Clash - Lost in the Supermarket
Bush - Comedown
Bush - Glycerin
The Cure - Pictures of you
Rascal Flatts - Life is a Highway (Cover)
Snow Patrol - Shut Your Eyes
Phantom Planet - California
The Distillers - The City of Angels
Gavin DeGraw - Don't want to be
Descendents - Sad State of Affairs
Daughtry - Home
Jayhawks - I'm gonna make you love me
Chantal Kreviazuk - Feels Like Home
The Calling - Things will go my Way
Dashboard Confessional - Vindicated

Bands
Metallica

Rancid
The 88's
The Shaggs
The Clash


Bücher

Jack Kerouac- Unterwegs (On The Road)
Anne Rice - Memnoch, der Teufel
Anne Rice - Blood and Gold
Jeffrey Eugenides - Middlesex

Autoren
Jane Austin
Nicholas Sparks
Anne Rice

Filme
Night of the Living Dead
Almost Famous
Message In A Bottle

Serien
Grey's Anatomie
Buffy

Zitate
Stephen King - The Stand (Das letzte Gefecht)
Martin Luther Kings Grabinschrift
Giuseppe Tomasi di Lampedusa
Franz Kafka
Marcel Proust

Namen
Old Bull Lee aus Jack Kerouacs On The Road

*****

Alle meine FanFiction's und Kurzgeschichten findet ihr auf
[Bild: button-120x90.png]


Hey Du!

Dein erster Teil gefällt mir schon mal sehr gut.

Ich kann mir vorstellen, wann das ungefähr spielt, weiß natürlich nicht, was du jetzt denkstBig Grin
Naja, ich hab da so eine Ahnung, zumindest würde es passen...

Also gefällt mir gut, mach bald weiter
LG Anni
wow, mir gefällt bisher deine "wieder gestartete" ff ausgesprochen gut.
toll wie du jess beschreibst, bzw wie er handelt.
besonders gut gefällt mir, dass du trivia anfügst. hat i-wie was,weiß auch nicht Smile
mir gefällt dein schreibstil sehr Wink
ich freu mich auf die weiteren kapitel.
liebe grüße contigo Heart
ordinary, schön mal wieder was von dir zu lesen! ich liebe deinen schreibstiel, deine one-shots sind einfach der hammer und jetzt eine neuauflage von unterwegs?!?!? Ich bin begeistert! und bevor ich jezt noch weiter schwärme muss ich mich erst mal bedanken: weil mir deine ff damals so gut gefallen hat, habe ich mir das buch On the Road von Jack Kerouac damals besorgt und hab es auch gelesen (auf englich, ich bin furchtbar stolz auf mich^^) und ohhhh gott, das buch ist einfah göttlich, ich habe vorher noch nie ein buch gelesen, das mich so in seinen bann gezogen hat wie dieses... und ich weiß einfach nicht wieso, ich meine die geschichte ist toll und hat definitiv was ganz besonderes, aber was ist so faszinierend???ich weiß es einfach nicht, aber durch dich habe ich mein absolutes lieblingsbuch gefunden;DANKE!
und jetzt kommt ein riesen kompliment an dich, achtung schmalz...: ich bin mir nicht so ganz sicher welche version von On the Road mir besser gefällt, das original oder deine??? schwierig, schwierig...
deine version hat definitiv den forteil, dass jess die hauptperson verkörpert, obwohl ich sal auch für sehr interessant und vielleicht noch etwas undurchschaubarer als jess halte... ich weiß es einfach nicht... merkst du was für ein riesen kompliment das gerade ist??? ich hoffe es! darauf kannst du dir nämlich echt was einbilden!
so, das reicht glaube ich fürs erste mit komplimenten. ich freu mich schon darauf die neue längere und ausgeschmücktere version von unterwegs zu lesen!
ganz dankbare liebe grüße
ich lese diesen ff zum ersten mal und der erste teil gefällt mir ziemlich gut. ich mag deinen schreibstil und wie du alles beschreibst, ich konnte mir das motel zum beispiel bildhaft vorstellen.

Zitat:Eigentlich waren nur Menschen, die gar nichts besaßen, auf der Straße, unter Brücken schliefen, frei von ihrer Identität, wenn auch nicht immer zu jeder Minute, Sekunde, dann zumindest für den größten Teil ihrer Zeit.


der satz hat mir so gefallen, ich füg ihn einfach als zitat ein, er hat mich irgendwie beeindruckt..

Zitat:Lässig, so wie es seine Art war, dass hätte ihm jeder den er kannte testieren können, strich er sich mit seinen freien Hand durch seine schwarzen, fast zu langen Haare, in der anderen hielt er immer noch den Brief umklammert, bereit ihn loszuwerden.

ehm, sal war mir von anfang an sympatisch, auch wenn er rätselhaft ist, aber nach der beschreibung mag ich ihn gleich noch mehr:pfeif:

Zitat:Suchen...
Suchen war nicht unbedingt das richtige Wort. Er wusste nicht was er suchte. Nicht wirklich.
Er wusste nur was er verloren hatte.

dein schreibstil ist wirklich wundervoll.

Zitat:Er wusste es nicht und niemand konnte ihm eine Antwort auf diese Frage geben, außer, ja außer, vielleicht die Zeit und das Leben selbst.

eine schöne abrundung, ich freu mich schon auf die nächsten teile. dein ff beginnt so rätselhaft, ich bin gespannt, wie es weitergeht. und um welches wort es geht, das sal komplett verändert haben soll...

ich hoffe, du findest mein fb nicht irgendwie merkwürdig. mir fehlen immer die passenden worte, wenn mich etwas total fasziniert. freu mich schon auf weitere teile.

lg, eine faszinierte aki:herz:
hey,

hatte schon mal etwas von dir gelesen und mochte es sehr, das es von dir etwas "neues" zu lesen gibt, freut mich!

Der Prolog hat mir gut gefallen. Konnte mir gut vorstellen, was du beschrieben hast.

Ich freue mich auf mehr!

Liebe Grüße
Chery

Sindy85

Big Grin Auch ich bin jetzt schon ein Fan von deiner FF!!!

Ein schöner erster Teil und ich hoffe es geht bald weiter!

Ich denke, das du
Show Content
beschreibst, aber wer ist Mr. Cole???


Liebe Grüße Sindy
~sophie~ schrieb:Hey Du!

Dein erster Teil gefällt mir schon mal sehr gut.

Ich kann mir vorstellen, wann das ungefähr spielt, weiß natürlich nicht, was du jetzt denkst
Naja, ich hab da so eine Ahnung, zumindest würde es passen...

Also gefällt mir gut, mach bald weiter
LG Anni
dankeschön.
verrat mir doch einfach was du denkst und ich sag dir ob du recht hast Wink

contigo schrieb:wow, mir gefällt bisher deine "wieder gestartete" ff ausgesprochen gut.
toll wie du jess beschreibst, bzw wie er handelt.
besonders gut gefällt mir, dass du trivia anfügst. hat i-wie was,weiß auch nicht
mir gefällt dein schreibstil sehr
ich freu mich auf die weiteren kapitel.
liebe grüße contigo Heart
vielen dank. freut mich das dir der aufbau gefällt.
hoffe du bleibst dabei.

Hasn11 schrieb:ordinary, schön mal wieder was von dir zu lesen! ich liebe deinen schreibstiel, deine one-shots sind einfach der hammer und jetzt eine neuauflage von unterwegs?!?!? Ich bin begeistert! und bevor ich jezt noch weiter schwärme muss ich mich erst mal bedanken: weil mir deine ff damals so gut gefallen hat, habe ich mir das buch On the Road von Jack Kerouac damals besorgt und hab es auch gelesen (auf englich, ich bin furchtbar stolz auf mich^^) und ohhhh gott, das buch ist einfah göttlich, ich habe vorher noch nie ein buch gelesen, das mich so in seinen bann gezogen hat wie dieses... und ich weiß einfach nicht wieso, ich meine die geschichte ist toll und hat definitiv was ganz besonderes, aber was ist so faszinierend???ich weiß es einfach nicht, aber durch dich habe ich mein absolutes lieblingsbuch gefunden;DANKE!
und jetzt kommt ein riesen kompliment an dich, achtung schmalz...: ich bin mir nicht so ganz sicher welche version von On the Road mir besser gefällt, das original oder deine??? schwierig, schwierig...
deine version hat definitiv den forteil, dass jess die hauptperson verkörpert, obwohl ich sal auch für sehr interessant und vielleicht noch etwas undurchschaubarer als jess halte... ich weiß es einfach nicht... merkst du was für ein riesen kompliment das gerade ist??? ich hoffe es! darauf kannst du dir nämlich echt was einbilden!
so, das reicht glaube ich fürs erste mit komplimenten. ich freu mich schon darauf die neue längere und ausgeschmücktere version von unterwegs zu lesen!
ganz dankbare liebe grüße
süße ich werd rot. klar, erkenn ich das kompliment darin und ich fühle mich wirklich geehrt.

und gleich zu beginn, das gilt auch für alle andern, nennt mich einfach simi, das machen mitlerweile die meisten leutz die mich im i-net kennen.

Aki schrieb:ich lese diesen ff zum ersten mal und der erste teil gefällt mir ziemlich gut. ich mag deinen schreibstil und wie du alles beschreibst, ich konnte mir das motel zum beispiel bildhaft vorstellen.

der satz hat mir so gefallen, ich füg ihn einfach als zitat ein, er hat mich irgendwie beeindruckt..

ehm, sal war mir von anfang an sympatisch, auch wenn er rätselhaft ist, aber nach der beschreibung mag ich ihn gleich noch mehr:pfeif:

dein schreibstil ist wirklich wundervoll.

eine schöne abrundung, ich freu mich schon auf die nächsten teile. dein ff beginnt so rätselhaft, ich bin gespannt, wie es weitergeht. und um welches wort es geht, das sal komplett verändert haben soll...

ich hoffe, du findest mein fb nicht irgendwie merkwürdig. mir fehlen immer die passenden worte, wenn mich etwas total fasziniert. freu mich schon auf weitere teile.

lg, eine faszinierte aki:herz:
du, ganz ehrlich? ich mag fb's die gezielt auf bestimmte passagen eingehen, daher fr4eu ich mich riesig über deins.
find cool, das du zu 75% die teile gewählt hast die mir selbst beim schreiben mit am besten gefallen haben. vielen dank.

Chery schrieb:hey,
hatte schon mal etwas von dir gelesen und mochte es sehr, das es von dir etwas "neues" zu lesen gibt, freut mich!

Der Prolog hat mir gut gefallen. Konnte mir gut vorstellen, was du beschrieben hast.

Ich freue mich auf mehr!
Liebe Grüße
Chery
vielen dank, chery. es wird auch mehr kommen Big Grin

Sindy85 schrieb:Big Grin Auch ich bin jetzt schon ein Fan von deiner FF!!!
Ein schöner erster Teil und ich hoffe es geht bald weiter!

Ich denke, das du
Show Content
beschreibst, aber wer ist Mr. Cole???

Liebe Grüße Sindy
du denkst vollkommen richtig. Mr.Cole ist ein beruftätiger, vielbeschäftigter familienvater, der für den verlauf der Geschichte KEINE größere rolle hat, aber diese charaktere werden dir noch häufiger begegnen Wink


also, nochmal ganz allgemein. Vielen Dank für Euer FB!!!
Wenn ihr wollt sagt Simi zu mir, ich werd mir mühe geben mir eure richtigen namen zu merken, solltet ihr sie mir verraten und
der nächste Teil kommt spätestens morgen :hehehe:
Ein alter Leser. ^^

Eigentlich halte ich mich hier nicht mehr im Ff Bereich auf aber als ich deinen Namen gelesen hab, war ich neugierig. Du schreibst wieder, das freut mich sehr. Vor allem, dass du diese Geschichte sozusagen noch einmal aufpolierst... ich hab sie immer so gern & gespannt gelesen. Und ich hoffe immer noch, dass du irgendwann an der Fortsetzung weiter schreibst. ^^

Die Ff ist zurück! :herz:
Dein Schreibstil gefällt mir immer noch gut. Dass ich die Idee der Ff sehr mag, muss ich eigentlich nicht erwähnen. Ich werd die alte nicht noch einmal lesen, um meinem Gedächtnis nachhelfen, ich lass einfach wieder alles auf mich zukommen. *g*
Du beschreibst sowohl die Umgebung als auch Jess' Gedanken echt gut. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass er so denkt und alles so wahrnimmt.

Ich werd auf jeden Fall weiter lesen & bin schon auf die nächsten Kapitel gespannt. :]

Der Banner gefällt mir auch total gut!
Lost Soul - Sail away Sweet Sister


You know that I'll never hold you
I know that you gotta be free

Queen

Blut. Blut. Schwindel. Blut.
Die Klinge fiel mit einem leisen Geräusch zu Boden, so leise, das sie selbst es kaum hören konnte.
Sie wollte es nicht tun. Sie wollte es nie. Jedes mal musste sie sich selbstüberwinden. Aber welche andere Möglichkeit hatte sie?
Weiterleben wie bisher? Wie sollte sie das durchstehen? So weiterzuleben, würde bedeuten über kurz oder lang doch zu sterben.
Aber bevor er sie tötete, tat sie es lieber selbst.
Sie schwebte, schwamm, segelte.
Sie kannte kein vergleichbares Gefühl.
Alles war blendend hell und gleichzeitig so kalt, so düster, so unwürdig.
Sie war unwürdig.
Wie durch dichten, undurchdringbaren Nebel hörte sie die Stimmen um sich herum. Sie waren es die alles frieren ließen.
Dann kamen die Sirenen.
Sie wusste, dass es auch dieses Mal keine Erlösung geben würde.
Sie würde leben.
Sie wollte leben, nur nicht so.
Vielleicht würde dieses Mal jemand in der Lage sein zu erkennen, warum sie es immer wieder tat.
Vielleicht.


Detroit - No Giving Up
Es war nur ein kleiner Laden, fast wie der in New York, der in dem er immer Zigaretten gekauft hatte als er noch jünger war, ein gutes Stück jünger.
Dreizehn, vielleicht auch schon Vierzehn. „Für meine Ma!“ Mehr musste er nie sagen.
Er ging durch den schmalen, vollgestellten Gang.
Links von ihm Auslagen mit Zeitschriften und billigen vergilbten Taschenbüchern, rechts Regale zum erbrechen gefüllt mit Konservendosen. Nur wenig Licht drang durch die staubüberzogenen Fenster. Es war Nachmittag und so wie die Sonne stand, hätte der Laden eigentlich hell erleuchtet sein müssen, aber stattdessen wirkte er eher dunstig. Wie eine kleine Kneipe, in der den ganzen Tag über geraucht wurde. Nur hier war es Staub. Kleine Staubfasern, zu klein, um sie wirklich zu sehen, die dem Laden etwas heruntergekommenes gaben.
Ohne das er es merkte schweifte sein Blick über die Einbände der vergilbten Taschenbücher, Schundromane, übertriebene Liebesgeschichten, Erotiksammelbände für Frauen, nichts brauchbares, bevor er sich den Konserven zuwandte.
Ravioli mit Tomatensoße, Spaghetti, Fleischklöße in dunkler Soße und eine Dose mit eingelegten Birnen. Wenigstens ein paar Vitamine sollten schon dabei sein.
Er packte alles in den Metallkorb, den er sich am Eingang gegriffen hatte. Seltsamerweise, schien sogar das Metall vergilbt zu sein, nur am Griff waren vier hellere Flecken, die wohl der letzte Kunde darauf hinterlassen hatte.
Im Vorbeigehen zog er noch eine Flasche Coke aus dem Kühlfach, das sich anhörte als würde es jeden Moment in die Luft gehen, es rumpelte und brummte, hätte er es nicht besser gewusst, hätte er behauptet, das Kühlfach würde vor Kälte zittern.
Die Kassiererin, eine runzlige, vom Leben gezeichnete Frau, lächelte ihn freundlich an, als er schließlich an der Kasse angelangte.
Über die Ränder ihrer dicken Nickelbrille studierte sie die Preise der Dosen.
„Das wären... Sechs Dollar und... dreiundvierzig Cent.“
Während er das Geld passend aus seinen Geldbeutel fischte, konnte er nicht anders als sich immer wieder in dem Tante Emma Laden umzusehen.
Zögernd legte er das Geld auf den Klapptisch, der als Kassentresen erhalten musste.
Nach diesem Einkauf blieben ihm weniger als vier Dollar und Arbeit war nicht in Sicht.
Aber schlecht geschätzt hatte er nicht. Eine Woche hatte es gereicht, wenn er sein Restgeld dazu nahm, wurde es wohl sogar noch länger reichen.
Vielleicht...
Er erwiderte das Lächeln der Alten Dame „Brauchen sie vielleicht Hilfe?“
Sein Gegenüber zog misstrauisch die Augenbraun zusammen, das von Locken umrandete Gesicht leicht nach links geneigt. Hatte sie seine Frage vielleicht nicht verstanden? „Wieso?“
Ihre Stimme zitterte leicht. Sie hatte Angst.
Er konnte es ihr ansehen und eigentlich war es auch kein Wunder. Hier in dieser Gegend, waren Überfällen keine Seltenheit, zumindest vermutete er das.
Die Straßen waren trübe, als läge auf allem eine dicke Staubschicht, wie in diesem Laden.
Das ganze Viertel sah aus wie dieser Laden, dieser Laden wie das ganze Viertel. Die Fenster in den unteren Stockwerken vieler Häuser waren mit Brettern vernagelt, obwohl es den Anschein hatte als wären sie bewohnt.
Er hätte zu gern gewusst wie vielen Überfällen sie schon zum Opfer gefallen ist.
„Keine Angst“, antwortete er mit seinem typisch schiefen Grinsen „Ich will mir nur ein paar Dollar verdienen, wobei die Betonung auf verdienen liegt. Fegen, Dosen sortieren... was sie wollen...“
„Wie heißt du, Junge?“ Die Alte hatte sich wieder beruhigt.
Er überlegte Kurz – Sal oder Jess? Sal oder Jess?
Jess, wenn er sich wohlfühlen wollte, Sal, wenn es nur eine weitere Unterbrechung seiner Reise werden würde. Nicht selten, hatte er das Gefühl als wäre er keiner der Beiden, als bräuchte er eine dritte Identität.
„Jess, also... ?“ Er schaute sie fragend an. Jess. Ja, erwollte ich wohlfühlen. Einmal, eine kurze Zeit lang, wollte er, er sein. Ohne jemandem etwas vorzuspielen.
Er war kein schlechter Mensch, er war nur nicht einfach. Vielleicht war es das was er wollte, was er brauchte, einen anderen Menschen, der diese kleine Wahrheit begriff.
Er war nicht schlecht, nur schwierig.
„Also, mein Name ist Dotty. Deine Einkäufe stellen wir hier unter den Tisch und du kannst gleich anfangen die Dosen dahinten nach ihrem Verfallsdatum zu ordnen. Die, die am ehesten ablaufen nach vorne!“
Jess nickte, drehte sich um, ging zu den Regalen, aus denen er eben die Konserven genommen hatte und fing mit seiner Arbeit an.
Er wusste das die Arbeit eintönig werden würde, er wusste das er keinen Spaß daran haben würde, aber er tat es so, wie er alles tat, wenn es darum ging Geld zu verdienen. Fast alles. Er hatte noch nie, und würde auch nie...aber das war ein völlig anderes Thema.
Er war niemand von dem man behaupten konnte, er wäre sich für irgendetwas zuschade, aber DAS würde dann doch zu weit gehen. Selbst für ihn.
Dotty, die alte Lady beobachtete ihn für eine Weile, ohne das Misstrauen, das nach wie vor in ihr schlummerte zu verbergen.
Nach einer Weile, schien sie sich merklich zu entspannen, ihre Schultern sackten nach unten und ein lächeln spielte um ihre Mundwinkel, das sich schnell zu einem herzhaften Lachen entwickelte „Du bist so wild auf’s Arbeiten, das es dich gar nicht zu jucken scheint was du dafür kriegst!“

***

Für Mitch Goldblum war es ein Tag wie jeder andere.
Um sieben Uhr morgens war er aufgestanden, hatte geduscht und danach mit seiner Frau und seinen zwei Kindern gefrühstückt.
Danach hatte er mit dem drei Jahre alten Goldenredriever der Familie eine kleine Runde um den Block gedreht.
Um acht hatte er Sahra und Marty zur Schule gefahren und hatte sich, wie jeden Morgen, beeilen müssen, um nicht zu spät zur Arbeit zukommen.
Jetzt, nach acht Stunden, in seinem kleinen stickigen Büro war er wieder zu Hause.
Er stieg wie jeden Abend aus seinem Wagen, ging zum Briefkasten, nahm die Post, die vermutlich wie immer größtenteils aus Rechnungen und Werbung bestand, heraus und machte sich auf den Weg zur Haustür.
Kaum im Haus, stürmte Spark, der Hund, auf ihn ein, sprang an ihm hoch, knappte in sein Jaket, ließ wieder los, rollte sich auf dem Boden und sprang erneut. Jeden Abend das gleiche Ritual, jeden Abend wiederholte Spark es, bis er schließlich genug Aufmerksamkeit bekommen hatte.
Als Mitch sich endlich bis zur Küche vorgekämpft hatte und der Hund bereits wieder in seiner Ecke auf der Couch im Wohnzimmer lag, legte er die Briefe auf große Kücheninsel mitten im Raum. Seine Frau war gerade dabei die letzten Reste des Abendessens, der Kinder in den Müllzerkleinerer zu schütten, als er sie zärtlich unterbrach, indem er sie kurzer Hand an den Schultern griff, sie zu sich umdrehte und sie mit einem kurzen Kuss begrüßte.

***

„Hey Kleiner!“
Jess musste bei diesem Rufnamen grinsen, es war Jahre her, seit ihn jemand Kleiner genannt hatte. Eigentlich hatte ihn nie jemand so genannt, zumindest niemand den er mochte.
Die Raufbolde an der Straßenecke, die, ja, die hatten ihn so genannt, aber nie in einem so freundlichen, schelmischen Ton, bei ihnen war es immer herablassend, bedrohlich, gewesen.
Jeden Morgen, als er in einem Alter war, in dem die Schule ihm noch nicht wie eine einzige Folter erschienen war, hatten sie ihn gerufen, ihn bedroht und ihm sein Pausengeld abgenommen. Heute konnte er selbst kaum glauben, wie viel Angst diese Jungs ihm damals eingejagt hatten, mehr als die ständig wechselnden Freunde seiner Mutter.
Soweit er wusste waren sie alle ein paar Jahre später bei einem Einbruch erwischt worden und ins Gefängnis gewandert, wie auch viele Ex-Freunde seiner Mutter.
Warum wunderte sie sich überhaupt darüber, was aus ihm geworden war? Sie hatte einen Großteil dazu beigetragen. Seit er zwölf gewesen ist, hatte er nie mehr als ein, vielleicht auch zwei Stunden Zuhause verbracht, und das nicht ohne Grund.
Warum wunderte sie sich, dass er wusste wie man Schlösser aufbrach? Oder ein Auto kurzschloss?
Er wusste aber auch, das er einfach nur Glück gehabt hat, dass er nie im Gefängnis oder auch nur auf der Polizeiwache gelandet war. Glück. Glück war es auch gewesen, das dazu geführt hatte, dass er New York verlassen musste.
Langsam richtete er sich auf.
Dotty saß auf dem Klappstuhl direkt hinter dem Tisch, unter dem seit drei Stunden seine Einkäufe standen und darauf warteten mit ihm auf Wanderschaft zu gehen.
„Ja?“
„Weißt du schon wo du heute Nacht bleibst?“
Jess zuckte mit den Schultern „Die Rückbank in meinem Auto ist ganz bequem.“ Er hatte mit dieser Antwort auf nichts abgezielt, keinen Hintergedanken gehabt, trotzdem merkte er, das sie in Dotty etwas auslöste. Die Frau schnaubte verächtlich „Vergiss es!“ Sie schaute ihm direkt in die Augen „Im Hinterzimmer steht ne Couch, ziemlich durchgelegen aber bequem und warm.“
Jess zögerte. Konnte er dieses Angebot tatsächlich annehmen? Schließlich, nach kurzem Überlegen, nickte er.
Was konnte es schon schaden?
Die letzten sieben Tage hatte er im Auto verbracht. Ohne viele Pausen die länger dauerten als fünfzehn Minuten, und noch weniger in denen er das Auto tatsächlich für längere Zeit verlassen hatte, um genau zu sein war es nur eine gewesen, etwas außerhalb von Des Moines, Iowa, an einer Highway Raststätte.
Er hatte wieder geschrieben, diesmal ging der Brief nach Indianola.
Eine Adresse aus dem Telefonbuch. Er hatte die Augen geschlossen, das Buch aufgeschlagen und mit einem Finger darauf getippt. Irgendein Name, irgendeine Adresse und der Brief hatte ein Ziel.
„Ich bleibe gern“, fügte er seinem Nicken nach kurzem hinzu.
Auch Dotty nickte. Ihr Lächeln zog sich von einem Ohr zum andern.
„Willst du dein Geld Morgen oder jetzt?“
Erst jetzt fiel Jess auf das es dunkel geworden war und wie ihm ein Blick auf die, wie alles in diesem Laden, vergilbte Uhr verriet, waren, seit er den Laden betreten hatte über drei Stunden vergangen.
Drei Stunden in denen er sechs Dollar verdient hatte. Mit seinen drei Dollar, die er noch hatte, genug für vielleicht vier Tage.
„Egal, außer, wenn ihnen heute Nacht in den Sinn kommen würde mich abzuknallen.“
Dotty lachte aus vollem Hals, nicht zum ersten mal an diesem Tag. Sie fand ziemlich viele Dinge amüsant, etwas das der Sprecher im Radio sagte, etwas das eine Kundin über den unfreundlichen Nachbarn, von der andern Straßenseite erzählte.
Jess hatte noch nie vorher ein solches Lachen gehört.
„Dann wär’s genauso egal!“, presste Dotty zwischen zusammengekniffenen Zähnen hervor, bevor ein neuer Lachanfall sie übermannte.

***

Er hatte die ganze Post durch gesehen, nur ein Brief lag noch geschlossen vor ihm. Alle anderen waren ordentlich auf dem Wohnzimmertisch gestapelt, zwei Stapel, einer mir den Briefen und Werbungen, die in den Müll gehörten und einer mit wichtigen Rechnungen.
Nur diesen einen Brief hielt er noch in der Hand.
Es war, wie er ohne schlechtes Gewissen behaupten konnte, der seltsamste Brief, den er je bekommen hatte.
Er besaß keinen richtigen Absender, nur der Poststempel sagte wirklich etwas aus, wobei auch das nicht sehr viel war.
Er war vor drei Tagen in Des Moines abgestempelt worden, der Absender an sich bestand nur aus fünf Worten, die ihm so viel und so wenig sagten wie ein Roman von Jane Austin.
Vorsichtig schüttelte er den Brief. Es schien nichts weiter darin zu sein, als das Blatt Papier, das darin sein sollte. Trotzdem, irgendwie, aus irgendeinem Grund, hatte er ein merkwürdiges Gefühl, eine Mischung aus Misstrauen und Neugierde, während er ihn weiter betrachtete.
Nur ein Brief, ein ganz gewöhnlicher Brief, bis auf den Absender.
Er starrte noch eine Weile abwesend auf den weißen Umschlag in seiner Hand, wägte ab, ob er ihn nicht einfach auf den Müllstapel legen sollte, ihn einfach vergessen. Er warf einen kurz Blick auf seine Frau, deren Augen fest auf den Fersehergerichtet waren, gefangen in einer der neusten Beziehungsverwicklungen des Seattle Grace, bevor er ihn öffnete.

Das Leben geht weiter.
Eine seltsame Begrüßung, wenn man so will.
Aber es ist die Wahrheit, eine der wenigen ultimativen Wahrheiten.
Ich, für meinen Teil, sitze hier in meinem Wagen.
Die Neonreklame einer Highway Raststätte im Nacken und weiß nur das eine – Das Leben geht weiter!
Warum ich ihnen das erzähle?
Verdammt, ich weiß es selbst nicht.
Vielleicht, weil ich in der Hoffnung lebe das es in diesem Gott verlassenem Land noch irgendwen gibt der sich für mich interessiert.
Wenn auch nur in den fünf Minuten in denen er diesen Brief liest.
Wer ich bin? Sal Paradise, zumindest in diesem Brief.
Männlich, 19 Jahre, geboren und aufgewachsen in New York City.
Das muss ihnen als Antwort reichen.
Vor drei Tagen bin ich in Boulder, Wyoming aufgebrochen ohne zuwissen wohin die Reise geht. Zur Zeit bewege ich mich nach Osten, wie lange noch weiß ich nicht.
Und sie geht es mit Sicherheit nichts an und ob sie es überhaupt wissen wollen ist eine andre Sache.
Aber glauben sie mir was ich zu Anfang geschrieben habe – Das Leben geht weiter!
Wem sollten sie es glauben, wenn nicht mir?
Jeder Mensch auf diesem verdammten Planeten ist so glaubwürdig oder unglaubwürdig wie ich.
Selbst ihre Familie und ihre Freunde, nicht zu vergessen sie selbst.
Das soll jetzt nicht demotivieren, eher das Gegenteil ist der Fall.

Alles was ich ihnen sagen will ist – Leben sie ihr Leben. Jeden Tag so als wäre es ihr erster, nicht letzter.
Rate sie mal was ich tue?
Haha, richtig ich mach’s genau so., zumindest meistens.
Alles andere funktioniert bei mir eh nicht.
Wenn ich Pläne hatte wurden sie oft mit nur einem Wort zerstört, das letzte Mal durch ein einfaches – Nein-
Können sie sich das vorstellen? Ein – Nein- und das war‘s... aber genug davon, das ist eine andere Geschichte, die sie nicht betrifft.

Sal Paradise

Mitch zwinkerte ein paar mal. Ihm kam es vor als hätte er ein Tagtraum gehabt.
Aber es war kein Traum. Er saß auf der Couch im Wohnzimmer, neben ihm lag seine Frau, ihre Füße ruhten auf seinem Schoß und in der Hand hielt er einen Brief geschrieben, von einem Jungen, nicht mal halb so alt wie er, der ihm sagte dass das Leben immer weiter geht. Aus einem nicht definierbaren Grund fühlte er sich durch diesen Brief bestätigt, bestätigt das er den Brief richtig eingeschätzt hatte, er war seltsam, bestätigt das sein Leben gut war. Sein Leben war gut.
Er hatte Kinder, eine Frau, einen Hund. Er hatte im Garten einen Baum gepflanzt und es gab sogar eine weißen Gartenzaun.
Sein Leben war gut.
„Sally?“ Vorsichtig tupste Mitch seine Frau an. „Was denn Schatz?“ Sally hatte ihren Blick vom Fernsehgerät gelöst und schaute ihn auffordernd an. „Sie mal hier, der Brief!“

***

Das Hinterzimmer entsprach eher einem Lagerraum, auch wenn die Regale, bis auf ein paar Kleinigkeiten so gut wie leer waren.
Dotty hatte ihm, während sie ihm eine Decke und ein Kissen brachte, erklärt, es lohne sich in dieser Gegend nicht viel auf Vorrat zu halten.
Sie hatte zu wenige Kunden, um alles vor Ablauf des Verfallsdatums zu verkaufen, daher kam nur einmal in der Woche eine Lieferung, nicht mehr als das, was sie im Laden tatsächlich brauchte.
Meistens seien es Konserven, Cola und Milch, hatte sie gesagt. Frisches Obst du Gemüse führten sie schon lange nicht mehr, es war ihren Kunden zu teuer.
Immer wieder dachte Jess über Dotty nach, über die Dinge, die sie ihm erzählt hatte, während er zu Abend aß und sie seinen Schlafplatz vorbereitete.
Er lag schon seit Stunden wach auf der Couch, obwohl es bereits Mitten in der Nacht war; das dünne Leintuch bis zur Brust hochgezogen.
Dotty hatte recht gehabt das Sofa war wirklich bequem, zumindest bequemer als der Rücksitz seines Wagens. Vor allem konnte er die Beine ausstrecken, ohne irgendwo anzustoßen. Dotty war ein Mensch, den Jess schlecht einschätzen konnte. Sie war verschlossen, zum Teil, sie war zuvorkommend, sie stellte keine Fragen. Noch vor vierundzwanzig Stunden, hätte er nicht gedacht, jemals einem solchen Menschen zu begegnen.
Hätte ihn noch vor vier Wochen jemand gefragt, ob es jemals einen Menschen über sechzig geben würden, den er leiden kann, hätte er nur gelacht.
Aber jetzt...
Dotty war Stark. In jeder Hinsicht, seit ihr Mann verstorben war führte sie den Laden allein, sie hatte ihre Kinder ziehen lassen. Führte ihr eigenes Leben und das ohne Abstriche zu machen.
Die Couch knarrte leise als Jess sich auf die Seite drehte und die Augen schloss.
Er hatte Zeit, viel Zeit, mehr als sonst, und das Beste was er damit anfangen konnte war zu schlafen, einmal seit Ewigkeiten, richtig auszuschlafen.
Vielleicht zu Träumen. Er hatte solange nicht mehr geträumt.

***

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17