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Normale Version: If you could go back...
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@katalin: Danke, dass du immer so fleißig FB gibst Smile
@Heather: Es hat mich total gefreut, als ich gesehen habe, dass ich eine neue Leserin habe. Danke schön Smile

An der anderen Seite des Tisches saß Jess, spielte nervös mit einer Zigarettenschachtel herum und warf immer wieder einen Blick zu seiner Freundin, die ein paar Plätze weiter neben Nathan saß. Sie war gestern sehr spät zurück ins Zimmer gekommen. Nach dem Abendessen hatte sie gesagt, sie sei kurz weg, doch es waren einige Stunden geworden. Es war klar, dass sie die Zeit mit Nathan verbracht hatte und obwohl die Eifersucht ihn innerlich fast auffraß, hatte er keine Fragen gestellt und ihr keine Vorwürfe gemacht. Sie war hier her gekommen, um ihre alte Freunde zu sehen und solange er nichts anderes hörte, war Nathan für ihn einfach ein weiterer alter Freund seiner Freundin.
,,Du brauchst nicht eifersüchtig sein.“
Jess drehte sich nach links, wo Cecilia saß. Er wusste nicht, wieso, aber sie schien ständig seine Nähe zu suchen. Gestern schon und auch heute hatte sie sich sofort den Platz neben ihm gesichert. Sie versuchte auch ständig ein Gespräch mit ihm anzufangen, worauf er jedoch nicht einging. Jetzt fragte er sich aber doch, warum sie sich einbildete ihm Beziehungsratschläge geben zu können.
,,Wie bitte?“
,,Deine Freundin hatte nie etwas mit dem Kerl,“ flüsterte ihm Cecilia zu.
,,Und woher weißt du das?“
,,Von Steve.“
Plötzlich war Jess' Neugier geweckt. ,,Und was haben sie dann miteinander zu tun?“
,,Das würdest du wohl gerne wissen, was?“ Cecilia lächelte triumphierend.
,,Ja. Irgendwie scheint sie zu ihm eine engere Beziehung zu haben als zu allen anderen.“
,,Die Umarmung gestern.“ Cecilia schloß kurz die Augen. ,,Die war wirklich, wirklich seeehr herzlich.“
,,Also?“
,,Es gab wohl irgendeinen traurigen Vorfall in der Vergangenheit, der die beiden so nahe zusammen gebracht hat.“
,,Und welcher traurige Vorfall?“ fragte Jess ungeduldig.
,,Keine Ahnung.“ Sie hob die Schultern. ,,Darüber wollte Steve nicht reden.“
,,Dann frag ihn!“ Seine Stimme klang nun noch ungeduldiger und auch genervt.
,,Ist ja interessant, warum fragst du nicht deine Freundin? Ich bin mir sicher, ihr habt eine engere Beziehung als ich und Steve. Wir kennen uns gerade mal paar Monate und in dieser Zeit haben wir nicht gerade auf ernste Kommunikation Wert gelegt, wenn du verstehst, was ich meine.“
,,Hör zu. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du das für mich rauskriegen würdest, Patricia redet nicht gerne von ihrer Vergangenheit.“
,,Und was kriege ich dafür?“
,,Was?“
,,Glaubst du, es ist einfach irgendwelche Informationen aus Steve rauszukriegen? Ich mache das sicher nicht kostenlos,“ gab Cecilia zurück.
,,Ich werde dir sicher nichts bezahlen, selbst wenn ich könnte.“
,,Deine Freundin trägt da eine nette Rolexuhr. Ich würde mir die gerne mal leihen.“
,,Vergiss es!“ Jess rückte wieder näher an den Tisch heran und stellte erleichtert fest, dass niemand sein Gespräch mit Steves Freundin mitbekommen hatte. Sein Blick wanderte erneut zu seiner Freundin. Er sah, wie sich Patricia zu Nathan hinüberbeugte und ihre Haare seine Schulter streiften, als sie ihm etwas zuflüsterte.
Jess ballte seine Hände zu Fäusten, bevor er aufstand und sich ein paar Meter entfernt eine Zigarette anzündete.



***
Nach dem Frühstück war Rory gemeinsam mit Marty und Lisa auf ihr Zimmer gegangen, um sich für den Strand umzuziehen.
,,Erzähl mir von Dean!“ fragte Marty plötzlich.
,,Marty,“ sagte Rory bittend. Sie wusste nicht, wieso er jetzt wieder auf dieses Thema kam. Vielleicht weil sie einige Worte beim Frühstück mit Dean gewechselt hatte? Was sollte sie schon über Dean erzählen? Sie könnte damit anfangen, wie er mit vier Jahren plötzlich auf dem Spielplatz des Kindergarten stand. Mit fünf Jahren hatte er sie und Lane vor den Geistergeschichten beschützt, ein Jahr später vor der strengen Lehrerin.
Mit sieben Jahren hatten sie das Independence Inn oft mit ihrem Versteckspielen auf den Kopf gestellt.
Mit acht ernannte Lorelai sie zu den drei Musketiere.
Mit neun Jahren beschloss Lane von zuhause wegzulaufen, Rory und Dean waren ihr treu gefolgt. Sie waren jedoch nur bis zum Park gekommen, dann hatten sie das Vorhaben aufgegeben.
Mit zehn hatten sie ihren ersten eigenen Videoabend veranstaltet.
Mit elf, zwölf Jahren hatte sich Dean ein wenig von ihnen zurück gezogen, um mehr mit den Jungs in seinem Alter zu unternehmen. Rory und Lane hatten damit keine Probleme, sie verfolgten jedes seiner Baseballspiele mit Begeisterung.
Mit dreizehn meinte Lane, sie wäre unsterblich in Dean verliebt, er sei die große Liebe ihres Lebens und sie könnte sich nie wieder in jemand anderen verlieben. Rory nahm es alles nicht so ernst, schließlich dauerten Lane's Verliebtheitsphasen normalerweise nicht länger als zwei Wochen – die Schwärmerei für Dean hielt ganze vier Wochen. Danach stellten sie die Regel auf, dass keiner der „drei Musketiere“ sich jemals in den anderen verlieben durfte.
Mit vierzehn hatte sie die Stars Hollow High und ihre beiden besten Freunde verlassen, um auf die Chilton zu gehen.
Mit fünfzehn brachen Dean und Rory die Regel. Aus Verzweiflung bat sie Dean mit zum Chiltonball zu kommen. Dort bekam sie ihren ersten Kuss von ihm und sie wurden ein Paar. Für Lane waren sie in Kürze zum absoluten Traumpaar mutiert. Vielleicht waren sie das auch, Dean war schließlich der perfekte Freund. Er las ihr jeden Wunsch von den Augen, war immer für sie da und hätte bestimmt alles für die getan. Er hatte nur einen Fehler: Er liebte sie nicht genug oder nicht mehr.

FLASHBACK
Dean & Rory – Rory's POV
2003
Rory saß nun schon seit einer halben Stunde auf ihrem Bett und wartete darauf, dass Dean kam. Sie war nervös, da sie sich seit dem katastrophalem Essen bei ihren Großeltern nicht mehr gesehen hatten. Eigentlich wäre das Essen ein Grund zum Feiern gewesen, da Rory verkünden wollte, dass sie sich nun hundertprozentig für Yale entschieden hatte und außerdem wollten Emily und Richard Dean kennenlernen, der ja nun schon seit zwei Jahren der Freund ihrer Enkeltochter war. Rory hatte jedoch gar keine Gelegenheit über ihre Uniwahl zu reden, da Richard sich sofort auf Dean stürzte, ihn ausfragte und ihm klar machte, dass er ihn nicht gut genug für seine Enkeltochter hielt.
Dean hatte ihr zwar an diesem Abend – nach ihren tausend Entschuldigungen – gesagt, dass alles okay war, doch trotzdem hatte sie ein schlechtes Gefühl.
Plötzlich klopfte es an der Tür und nach ihrem „Herein!“ trat Dean ins Zimmer.
,,Hey!“
,,Hi!“ Rory sprang auf, ging auf Dean zu und umarmte ihn. Er hielt sie für einen Moment fest, ließ sie jedoch nach einem Kuss auf die Wange los und setzte sich auf ihr Bett.
,,Rory.“ Er sah sie ernst an. ,,Wir sollten reden.“
,,Okay.“ Langsam ging sie wieder zum Bett und ließ sich neben ihn sinken. ,,Aber lass mich erst einmal was erklären.“ Sie griff nach seiner Hand. ,,Das, was am Freitag passiert ist, tut mir so leid. Wenn ich gewusst hätte, was sie vorhaben, hätte ich dich niemals gebeten mitzukommen. Alles, was mein Grandpa gesagt, ist nicht wahr. Du bist... du bist etwas so Besonders für mich und wenn das mein Großvater nicht sehen will, ist das sein Problem. Er hat so gemeine Dinge gesagt und ich will, dass du dir das nicht zu Herzen nimmst und...“
,,Rory, ich weiß, dass es dir leid tut.“
Dean befreite seine Hand aus ihrem Griff und sah an ihr vorbei zu ihrem Nachttisch. Dort standen Fotos. Ihre Mutter, ihr Vater, sie und Dean und ein Foto, auf dem sie, Dean und Lane zu sehen waren, als sie etwa zehn Jahre alt waren. Er griff nach dem letzten und ein trauriges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. ,,Damals war alles noch so einfach.“
,,Was meinst du damit?“
,,Ich...“ Er steckte ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr, bevor er weitersprach. ,,Ich habe das Gefühl, dass wir nicht weiterkommen.“
,,Wie meinst du das?“ Rory versuchte in seinen Augen eine Antwort darauf zu finden, doch er wandte seinen Blick ab und starrte stattdessen auf seine Hände.
,,Wo soll diese Beziehung hinführen?“
,,Wo sie hinführen soll?“ wiederholte Rory ungläubig. ,,Wo führen Beziehungen für gewöhnlich hin?“
,,Ich meine... nächstes Jahr bist du in Yale.“
,,Du weißt doch schon lange, dass ich nach Yale gehen werde.“
,,Ja, aber jetzt frage ich mich zum ersten Mal, wie das mit uns weitergehen soll.“
,,Ich werde oft in Stars Hollow sein, du kannst mich besuchen, wir...“
,,Rory,“ unterbrach Dean sie. ,,Ich möchte nicht so eine Beziehung.“
,,Machst... machst du gerade Schluss mit mir?“
,,Ich denke, dass das das Beste ist.“
,,Das kann nicht dein Ernst sein.“ Sie sah ihn bittend an, hoffend, dass er das alles, was er soeben gesagt hatte, nicht so meinte. Doch als Dean sie nicht ansah und auch nicht antwortete, spielte sie ihren letzten Trumpf aus: ,,Aber ich liebe dich.“
,,Es tut mir so leid.“ Rory sah wie sich Dean auf die Unterlippe biss und dann aufstand. Er ging zum Fenster hinüber und starrte hinaus in die Dämmerung.
,,Ich glaube, wir waren so damit beschäftigt allen Leuten zu glauben, dass wir gar nicht darüber nachdachten, ob wir wirklich das perfekte, glückliche Paar waren, für das sie uns hielten.“
,,Du warst nicht glücklich?“
Er drehte sich zu ihr um. ,,Natürlich war ich das, aber...“
,,Dann lass doch Yale einfach mal auf uns zukommen. Wir können es doch einfach mal probieren. Yale ist doch wirklich nicht weit entfe-“
,,Nein,“ fiel ihr Dean ins Wort. ,,Ich denke nicht, dass das Sinn macht.“
,,Liebst du mich nicht genug, um zu glauben, dass wir das schaffen?“
Sein Schweigen war auch eine Antwort. Rory konnte es einfach nicht glauben. Sie war hier mit Dean. Dean, der immer ehrlich gewesen war, der ihrer Meinung nach gar nicht zum Lügen fähig gewesen wäre. Dean, der ihr immer so aufrichtig vorgekommen war. Dean, der jetzt vor ihr stand und ihr nicht sagen konnte, dass er sie liebte, nachdem er es ihr sonst täglich mehrmals sagte. Dean, der seine Gefühle nie wirklich verstecken konnte, der für sie die letzten dreizehn Jahre wie ein offenes Buch gewesen war.
,,Ich denke einfach, dass sich irgendetwas zwischen uns verändert hat. Ich meine, zwischen uns beiden, als Paar,“ sagte er leise. ,,Für mich fühlt es sich einfach nicht mehr so an wie am Anfang.“
,,Das ist doch ganz normal. Es kann doch nicht immer so bleiben wie am Anfang.“
,,Ja, natürlich. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass das alles eine Zukunft hat. Vielleicht sollten wir einfach wieder Freunde sein.“
Bei seinem letzten Satz, den er mit unsicherer Stimme sagte, erinnerte er sie plötzlich wieder an den vierjährigen Jungen im Sandkasten, der schüchtern fragte, ob er mitspielen durfte und ob sie Freunde werden könnten. ,,Freunde?“ wiederholte Rory ungläubig. Seit sie mit Dean zusammen war, hatte sie sich viel ausgemalt, aber dass er ihr eines Tages vorschlagen würde die Beziehung zu beenden und wieder als Freunde weiterzumachen, damit hätte sie niemals gerechnet. Dafür war er ihr zu glücklich erschienen, wenn er mit ihr zusammen war. Dafür hatte er ihr zu oft gesagt, dass er sie liebte.
Dean ging wieder zu ihr und setzte sich zurück aufs Bett. ,,Es tut mir so leid.“ Er griff nach ihrer Hand, strich über das Armband, das er ihr damals geschenkt hatte. ,,Ich denke einfach, dass wir es als Freunde versuchen sollten.“
,,Versuchen? Wir sind Freunde seit wir vier Jahre alt waren. Ich denke, wir hatten genug Gelegenheit das zu probieren...“
,,Ich...“
,,... und ich denke, wir haben das mit dem Freundesein immer gut hingekriegt,“ beendete Rory den Satz. ,,Aber lass uns Zeit.“
,,Natürlich. Lass dir soviel Zeit wie du brauchst.“ Dean erhob sich. ,,Es tut mir so leid. Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen soll...“
,,Die Wahrheit ist wohl immer das Beste,“ gab Rory zurück. ,,Das wissen wir spätestens seit der Sache mit deiner Eisenbahn 1992.“ Sie grinste ihn an und dabei wurde ihr bewusst, wie absurd diese ganze Situation war. Eigentlich hätte sie so wütend und so verletzt sein müssen, dass sie ihn aus dem Haus warf, aber irgendetwas hinderte sie daran. Vielleicht weil er trotz allem Dean war. Dean, ihr bester Freund, mit dem sie soviel erlebt hatte, dass selbst eine Trennung nur ein weiteres Kapitel ihrer gemeinsamen Geschichte war. Vielleicht weil Dean in all den Jahren ein so fester Bestandteil ihres Lebens gewesen war, dass sie sich ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen konnte.
Vorsichtig erwiderte Dean ihr Grinsen. ,,Danke, Rory.“ Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann verließ er ihr Zimmer und kurz darauf hörte sie die Haustür ins Schloss fallen.
Sie hatte ihre erste Liebe verloren und hatte dafür ihren Freund aus Kindertagen wieder. Und vielleicht... vielleicht musste das einfach reichen.
Flashback Ende


Die erste Zeit nach der Trennung hatten sie sich nicht sooft gesehen. Sie hatte sich in eine Beziehung mit Jess gestürzt, der damals ganz neu in der Stadt war. Doch sie und Dean hatten es nach einer Weile geschafft wieder Freunde zu werden. Sie hatten es tatsächlich geschafft wieder so unbeschwert miteinander umzugehen wie vor der Beziehung. Das einzige Problem war, dass damals die Freundschaft von Rory und Lane den ersten Bruch erlitt und Dean immer entzwei gerissen war, obwohl er nicht einmal wusste, was zwischen den beiden vorgefallen war. Sie hatten sich zwar noch einmal zusammengerissen und für eine Weile waren sie das Trio von früher, doch dann zerbrach die Freundschaft von Lane und Rory für immer.
Rory konnte gar nicht genau sagen, wann Dean aus ihrem Leben verschwunden war. Es war nicht Schlag auf Schlag passiert. Er hatte sich so langsam aus ihrem Leben geschlichen, dass sie anfangs nicht einmal merkte, dass sie sich immer seltener sahen. Sie war so beschäftigt in Yale gewesen, dass sie das Ende der Freundschaft erst bei einem ihrer seltenen Besuchen in Stars Hollow bemerkt hatte. Sie hatte damals festgestellt, dass ihr keine wirklichen Freunde in Stars Hollow geblieben waren. Natürlich hatte sie gewissermaßen die ganze Stadt als Freunde, aber dennoch...
,,Und? Wie war das früher zwischen Euch?“ Marty holte sie von der Vergangenheit in die Gegenwart zurück.
Natürlich hätte sie ihm die ganze Geschichte erzählen können. Sie hätte ihm sagen können, dass Dean über die Häfte ihres Lebens zu den wichtigsten Menschen ihres Lebens gehört hatte. Sie hätte ihm gestehen können, dass Marty genau zu dem Zeitpunkt aufgetaucht war, als sie einen Ersatz für Dean gebraucht hatte und, dass sie eine Weile tatsächlich nur das in ihm gesehen hatte: Den Ersatz für ihren verlorenen besten Freund, der Ersatz, der an das Original jedoch nie rankommen würde. Natürlich war das nur anfangs so gewesen, nach und nach lernte sie Marty – und wirklich Marty persönlich – immer mehr zu schätzen. Sie hätte ihm das alles sagen können, doch das einzige, was über ihre Lippen kam, war: ,,Wir waren als Teenager eine Weile zusammen, mehr nicht.“

Sindy85

Sad Mmmmh... es scheint, als wären die beiden nicht ganz glücklich miteinander!! War das eine Erpressung bei Jess? Was soll das noch werden??

Nungut, schauen wir mal, wie sich das alles entwickelt!!

LG Sindy Big Grin
Zitat: @katalin: Danke, dass du immer so fleißig FB gibst Smile
Immer wieder gerne Big Grin



Steves Freundin ist ja echt merkwürdig. Wieso will sie überhaupt Patricias Rolex? Kann ihr Steve nicht eine kaufen. Der hat ja schliesslich genug Geld Wink

Ich finde interessant, dass du die Vorgeschichte von Rory, Dean und Lane so abgeändert hast.

Und wie kam es zu dem Bruch zwischen Rory und Lane? Ich hoffe doch, dass sie sich irgendwann wieder zusammenraufen!

Ja, ist echt besser, wenn sie Marty nicht die Wahrheit sagt.

Wieder einmal ein tolles Kapi Smile
Warte schon neugierig auf die Fortsetzung Wink
Lang ist's her Wink Mal schauen, vllt möchte ja noch jemand weiterlesen.

,,Samantha?“
,,Ich bin hier!“
Logan folgte der Stimme seiner Frau ins Badezimmer. Samantha trug immer noch ihre Schwimmsachen und beäugte kritisch die Klamotten, die sie auf den Badewannenrand gelegt hatte. Dabei fuhr sie sich immer wieder durch ihr, vom Salzwasser gesträhntes Haar.
,,Was machst du?“
,,Ich überlege, was ich zu diesem Sommerfest anziehen soll. Was meinst du?“ Sie hielt zwei Kleider in die Höhe. ,,Das rot-weiß-gestreifte oder das grüne?“
,,Ich weiß nicht.“
,,Logan, komm schon! Ich will deine Freunde schließlich beeindrucken,“ sagte sie mit einem Lächeln.
,,Sie sind sicherlich schon beeindruckt,“ gab Logan zurück. ,,Mitch ist übrigens schon bei seinem Kindermädchen.“
,,Danke.“ Samantha ging auf ihn zu und küsste ihn. Dann schlang sie die Arme um ihn und er drückte sein Gesicht an ihren Hals. Ihre leicht gerötete Haut roch nach Sonnencreme und Salzwasser.
,,Und, was hast du so gemacht?“ Samantha hob ihren Kopf, um ihn anzusehen. ,,Geht's dir wieder besser?“ Sie fing an seine Schläfen mit ihren Fingerspitzen zu massieren.
,,Meinem Kopf geht es wieder gut,“ gab Logan zurück. ,,Haben mich die anderen vermisst?“
,,Nicht wirklich,“ sagte sie lachend. ,,Du warst nicht der einzige, der keine Lust auf den Strand hatte. Aber jetzt raus mit dir.“ Sie schob ihn aus dem Badezimmer. ,,Ich muss mich jetzt wirklich fertig machen, ich bin sowieso schon zu spät dran.“

*
,,Und wie war's am Strand?“ fragte Jess, als seine Freundin das Zimmer betrat. Er legte sein Buch zur Seite, in dem er bis gerade eben gelesen hatte und sah sie abwartend an. Er war nicht mitbekommen, er war kein Fan von Meer, Sonne und Strand. Er verbrachte seine Zeit lieber im Haus und las.
,,Schön.“ Sie setzte ihre Sonnenbrille ab, schlüpfte aus ihren Sandalen und legte sich neben ihn ins Bett.
Während Patricia ihre Augen schloss, ließ Jess seinen Blick an ihr herunter gleiten. Das bunte Kleid, das sie trug stand ihr genauso wenig wie alle anderen Kleider, die er bisher an ihr gesehen hat.
,,Und hattest du Spaß mit deinen alten ,Freunden´?“
,,Jess!“ Patricia setzte sich auf. ,,Was willst du eigentlich hören? Willst du hören, dass ich finde, dass sie alle total arrogante Menschen sind, mit denen ich nichts mehr zu tun haben will? Willst du hören, dass ich nach Hause will?“
,,Ich will gar nichts hören. Das war einfach nur-“
,,Doch, Jess. Du willst nach Hause. Du fühlst dich hier nicht wohl. Meine Freunde sind für dich alle reich und arrogant und-“
,,Weißt du was? Ich habe mit deinen ,Freunden´ noch kein Wort außer Hallo gewechselt.“
,,Und das ist meine Schuld?“ gab Patricia zurück. ,,Du wolltest ja nicht einmal mit an den Strand.“
,,Ja, weil ich mich doch sowieso nur vorkomme wie das dritte Rad am Wagen. Du hängst doch sowieso nur mit diesem Nate, Nathan, wie er auch immer heißt, herum. Wer ist der Kerl überhaupt?“
,,Er ist einer meiner Freunde, genau wie die anderen auch.“
,,Achso.“ Jess nickte ironisch. ,,Du hast den blonden Idioten aber nicht so herzlich umarmt wie diesen Nathan. Außerdem habe ich nicht gemerkt, dass du mit dem Blonden abends nach draußen verschwindest und erst irgendwann in der Nacht zurückkommst.“
,,Na und?“
,,Okay, für diese Frage wirst du mich wahrscheinlich umbringen, aber ich gehe das Risiko trotzdem ein: Hat dieser Nathan irgendetwas was mit June zu tun?“
,,Was?“ Ungläubig schaute Patricia ihn an.
,,Naja, du sagst, Junes Vater war ein netter Kerl und die Art, wie du mit Nathan umgehst zeigt, dass du ihn für einen netten Kerl hältst...“
,,Halt die Klappe, Jess!“ Sie starrte ihn hasserfüllt an, bevor sie vom Bett aufstand und zum Schrank hinüber ging und etwas darin zu suchen begann.
,,Dann hattest du also nie was mit ihm? Cecilia hat das gesagt und sie weiß es von Steve. Außerdem hat sie erzählt, dass...“
,,Cecilia?“ Patricia hob den Kopf.
,,Steves Freundin.“
,,Ich weiß, wer Cecilia ist. Ich frage mich nur, wie du auf die Idee kommst mit ihr über mich zu reden.“
,,Naja, ich...“
,,Jetzt sage ich dir mal eins, Jess.“ Patricia hatte anscheinend gefunden, was sie gesucht hatte und zog eine schwarze Strickjacke aus dem Schrank. ,,Du kennst Steve nicht. Cecilia ist nur eins seiner Spielzeugen. Er vertreibt sich seine Zeit mit Models, Schauspielerinnen und allen anderen hübschen Mädchen, die er in die Finger kriegt und Cecilia... Naja, sie hofft durch ihn Geld und etwas Erfolg zu bekommen. Aber Steve bespricht sicherlich nie etwas privates mit seinen Affären. Also glaub ihr kein Wort. Sie will sich vermutlich nur wichtig machen.“ Sie schlüpfte in ihre Strickjacke und sah ihn abwartend an. ,,Möchtest du mit zum Sommerfest oder nicht?“

Auf dem Sommerfest angekommen, lief Steve mit seiner Filmkamera herum, filmte alles und jeden und gab dazu immer wieder Kommentare ab. ,,Hier haben wir das Riesenrad, für das ich mich leider nicht besonders begeistern kann. Und hier... oh, guckt mal! Autoscooter! Na, wie wär's?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drückte Steve Jess, der neben ihm stand die Kamera in die Hand und lief - begeistert wie ein kleiner Junge – los. Dabei störte er sich nicht daran, dass die meisten, die um die Fahrband herum standen verliebte Teenager waren. Er kaufte einige Fahrchips und steckte dem Mann hinter dem Glas noch einige Scheine extra zu, damit sie die Fahrfläche ganz für sich haben konnten.
,,Hach, das ist doch wie früher, oder?“ fragte er, als er wieder zu den anderen zurückkehrte.
Ja, fast, dachte Rory. Nur, dass damals Logan ihre Hand festgehalten hatte, während sie jetzt Hand in Hand mit Marty herum lief und Logan mit seiner Ehefrau und seiner Tochter neben ihr stand.
,,Ihr habt doch nichts dagegen, wenn wir es so machen wie früher? Ihr könnt ja erstmal... vielleicht da hinter zum Riesenrad gehen?“ Mit einem Zwinkern zu den anderen, legte Steve eine Hand auf Logans, die andere auf Rorys Schulter und führte sie zu einem Auto. ,,So, meine kleinen Huntzbergers, jetzt gucken wir doch mal, wer mehr drauf hat.“ Er griff nach Patricias Hand und führte sie gemeinsam mit Nathan zu einem Auto. ,,Gucken wir doch mal, ob du noch so gut fährst wie vor sieben Jahren, Peppermint Patty!“

,,Okay, ich denke ja eigentlich wir sind zu alt für sowas, aber...“ Rory strich sich verlegen über die Haare und deutete auf das Auto. ,,Wo willst du sitzen?“
Logan lachte, bevor er ins Auto stieg und dann Rory hilfsbereit eine Hand entgegen hielt, die sie zögernd ergriff. Als sie neben ihm saß, sagte er: ,,Wenn wir damals noch nicht zu alt waren, wieso sollten wir es jetzt sein? Lass Steve doch seinen Spaß!“
Rory drehte sich suchend zu Steve um und entdeckte ihn schließlich am Fahrbahnrand, wo er von einer Traube begeisterter Mädchen umringt war. Sie waren anscheinend von seinem lockeren Umgang mit Geld so beeindruckt, dass nun jede von ihnen hoffte, er würde sich für sie interessieren und mit ihr den Abend verbringen.
,,Na, wer möchte mit mir in dieses Luxusgefährt steigen?“ Er deutete auf das neongrüne Auto mit abgekratztem Lack. ,,Du, du oder doch du?“ Er betrachtete die Mädchen eingehend, dann setzte er sein charmantes, entschuldigendes Lächeln auf. ,,Tut mir leid, aber ich habe ja meine Prinzessin schon gefunden.“ Mit diesen Worten wandte er sich zu Eveline und stieg mit ihr gemeinsam in das Fahrzeug. ,,Ihr könnt aber natürlich auf mich warten,“ rief Steve den Mädchen am Rand zu.
,,Oh man!“ Logan schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Steve wird sich wohl nie ändern.“
,,Wer weiß?“ Rory hob die Schultern. ,,Vielleicht, wenn er der Richtigen begegnet.“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass sich ihre und Logans Knie berührten.
,,Ich bezweifle es. Dafür liebt er die Frauen zu sehr.“ Logan warf den Chip ein und fuhr los.
,,Hm...“ gab Rory nur zurück. Hatte Logan tatsächlich vergessen, dass er selbst früher nicht anders als Steve gewesen war? Und dennoch hatte er sich verändert, hatte geheiratet, eine Familie gegründet. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Steves Fahrzeug mit ihrem zusammenprallte.
,,Leute, ich fühle mich wie mit vierzehn,“ schrie Steve, bevor er in die andere Richtung weiter fuhr.
,,Und? Fühlst du dich auch wie vierzehn?“ wollte Rory von Logan wissen und griff nach dem Lenkrad, das Logan bei dem Zusammenprall los gelassen hatte.
,,Nein, ich fühle mich wie im Sommer 2007.“ Seine Hand legte sich auf ihre. Es war eine harmlose, vielleicht zufällige Geste. Vielleicht wollte er einfach nur das Lenkrad wieder übernehmen und dennoch fühlte sich Rory einen kurzen Moment in das Jahr 2007 zurückversetzt.
FLASHBACK
Rory & Logan
Sommer 2007
,,Was hältst du davon, wenn du noch ein paar Tage mit mir nach Stars Hollow kommst?“ schlug Rory vor, während sie in einem Autoscooterfahrzeug saßen. Die Musik war so laut, dass Rorys Stimme kaum dagegen ankam.
,,Ich habe dich nicht verstanden.“
,,Willst du mit zu meiner Mutter kommen?“
,,Was?“
,,Ich weiß, Ihr kennt euch noch nicht so gut und sie weiß auch noch nicht, was sie von dir halten soll,“ fuhr Rory fort, ohne zu bemerken, dass Logan sie verständnislos ansah. ,,Aber ich bin mir sicher, wenn sie dich besser kennenlernt, dann mag sie dich bestimmt.“
Statt zu antworten, zog Logan sie nahe an sich heran und küsste sie.
,,Heißt das ,ja´?“ fragte Rory und schob ihn etwas von sich.
,,Ich habe keine Ahnung, wovon du geredest hast,“ schrie Logan lachend zurück, bevor er sie erneut küsste. Sie lösten sich erst jetzt wieder voneinander, als Colin und Finn mit ihrem Auto auffuhren.
,,Für sowas habt Ihr sicher noch den Rest eures Lebens Zeit. Aber die Zeit mit euren Freunden ist knapp bemessen,“ rief Colin.
Flashback Ende

,,Sommer 2007 also,“ wiederholte Rory und nickte, ohne ihn anzusehen.
,,Wir waren jung, hatten keine Verantwortung.“ Dabei warf Logan einen Blick zu seiner Frau und seiner Tochter, die am Rand standen. Seine Tochter hatte Zuckerwatte in der einen Hand, mit der anderen Hand winkte sie ihrem Vater zu.
Logan erwiderte das Winken halbherzig und Rory konnte erkennen, wie sich ein Schatten über sein Gesicht legte.
,,Deine Kinder sind wirklich klasse,“ sagte Rory, ein Versuch ihn aufzuheitern.
,,Ach komm schon, Ace! Was machen wir hier eigentlich?“ Seine Augen funkelten plötzlich wütend. ,,Autoscooter fahren? Wir sind doch nicht mehr Teenager. Was machen wir uns eigentlich vor? Dass wir fähig sind, die Zeit zurückzudrehen?“ Er schlug wütend auf das Lenkrad ein, dann sprang er aus dem Auto, verließ die Fahrfläche, warf seine restlichen Fahrchips auf den Boden und ließ eine verwirrte Rory zurück. Als sie das Auto am Rand zum Stehen brachte und aufblickte, sah sie in die eifersüchtigen Augen ihres Freundes.

*

Patricia ging auf Logan zu, der neben einem der Essensstände stand und nahm ihm die Bierdose aus der Hand.
,,Hey, was soll das?“
,,Du solltest nicht so viel trinken.“ Sie ließ die Dose in den Mülleimer fallen.
,,Ich trinke nicht viel. Ab und zu ein bissen Alkohol im Urlaub wird ja noch erlaubt sein.“ Er griff nach seinem Portemonnaie und wollte sich erneut was zu Trinken kaufen, doch Patricia trat ihm entschlossen in den Weg.
,,Hey!“ protestierte Logan, als Patricia ihn in eine ruhige Ecke schob. ,,Was willst du von mir?“
,,Ich will, dass du aufhörst dich wie ein kompletter Idiot zu benehmen!“
,,Ich benehme mich wie ein Idiot? Schau dir doch die anderen an! Schau dir Steve an! Er tut so, als wäre er achtzehn und niemand traut sich ihm zu sagen, dass er endlich mal erwachsen werden soll.“
,,Hier geht es nicht um Steve,“ gab Patricia zischend zurück. ,,Er ist wenigstens kein Alkoholiker.“
,,Ach, nein? Für dich ist doch jeder gleich ein Alkoholiker, der ab und zu mal einen kleinen Schluck trinkt.“
,,Du trinkst mehr als ab und zu einen Schluck. Du fängst beim Frühstück an und trinkst bis in die Nacht. Ich habe dich heute Nacht gesehen, ich habe gesehen, wie deine Hände heute früh gezittert haben, bis du endlich deinen ersten Schluck Wodka getrunken hast. Du hast ein Problem und das solltest du einsehen.“
,,Patricia Armstrong, bist du plötzlich Therapeutin geworden? Naja, wenn man bedenkt, wie oft du in deinem Leben schon in Therapie warst... langsam müsstest du das Therapieren echt selber drauf haben.“ Bevor er wusste, was geschah, spürte er Patricias flache Hand an seiner Wange.
,,Du hast nicht das Recht so mit mir zu reden.“
,,Ach, nein?“ fragte Logan, während er sich über seine Wange rieb. ,,Du hast die Nerven mich als Alkoholiker zu bezeichnen. Sieh dich doch selber an! Du kannst noch immer kein Glas Wein vor dir haben, ohne rückfällig zu werden. Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, wie dein Freund sein leeres Glas mit deinem vollen Glas tauscht?“
,,Halt die Klappe, Logan!“
,,Ach, du kannst austeilen, aber nicht einstecken, was? Wer weiß eigentlich von deinem kleinen Problem? Eveline? Rory? Steve? Oh man, wie wäre Steve enttäuscht, wenn er sowas über seine Peppermint Patty erfahren würde.“
,,Er wäre sicher verständnisvoller als du.“
,,Ach ja? Ich glaube, du kennst Steve nicht. Er ist derjenige, der vor jedem Problem davon läuft,“ gab Logan zurück.
,,Welches Problem hast du eigentlich mit Steve? Bist du etwa neidisch, weil er immer noch machen kann, was er will, während du an eine Familie gefesselt bist?“
,,Ich habe kein Problem mit Steve, ich habe einzig und allein ein Problem mit dir!“
,,Mit mir?“
,,Ja, genau mit dir.“ Logans Stimme war lauter als beabsichtigt. ,,Du kommst hierher, tust so, als wärst du perfekt und spielst dich als Moralapostel auf. Wer glaubst du eigentlich, wer du bist?“
,,Wieso gebe ich mich überhaupt mit dir ab? Du hörst sowieso niemanden zu, du meinst, du hast immer Recht, also werde ich dich in Ruhe lassen.“ Patricia wandte sich schon zum Gehen, doch dann drehte sie sich doch noch einmal zu ihm um.
,,Wie geht es ihr?“ Ihre Stimme klang nun viel ruhiger, fast schuldbewusst.
,,Gut, wirklich gut.“
,,Ich dachte, ich habe gehofft, du bringst sie mit.“
,,Ich dachte, das wäre keine gute Idee,“ gab Logan zurück. Dann holte er einen weißen Umschlag hervor und streckte ihn Patricia entgegen.
,,Was ist das?“
Ohne ein Wort zu sagen, hielt er ihr den Umschlag weiter entgegen, bis sie ihn schließlich nahm. Dann drehte er sich um und ging wieder zu den Ständen mit Essen und Trinken hinüber.
Wieder mal ein toller Teil, der schockierende Wahrheiten aufdeckt und trotzdem wieder neue Fragen aufwirft Big Grin
Bin schon gespannt aufs nächste Kapitel Wink

Sindy85

Kurz vor Neujahr so ein Teil! Smile Ein klasse Teil mit ein paar schockierenden Wahrheiten! Wink

Ich bin gespannt, was du dir fürs nächste Jahr ausdenkst! Denn ich lese weiter!! Big Grin

Ich wünsche dir einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2010! Big Grin

Liebe Grüße Sindy Wink
Schön mal wieder was zu lesen. Smile
Anscheinend spitzt sich die Lage deutlich zwischen den Charakteren zu. Überall Konflikte, wo man nur hinschaut. Wink

Bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Bald müssten ja alle großen Geheimnisse ans Licht kommen...
Vielen lieben Dank an Euch drei für Euer FB Smile
Ja, es hat mal wieder lange gedauert, aber vielleicht liest ja noch jemand?


Rory ging zu Marty, der am Kinderkarussell stand und Lisa zuguckte, die in einem roten Auto saß.
,,Und ich dachte immer, alle kleine Mädchen stehen auf Einhörner und Pferde,“ sagte sie, als sie neben ihn trat.
,,Fast alle. Lisa findet Sportwagen besser, aber nur wenn sie rot sind.“
,,Es scheint ihr zu gefallen,“ bemerkte Rory und zum ersten Mal, seit sie hier waren, sah sie Lisa lachen.
,,Ja. Die anderen Kinder wollten unbedingt mit dem Riesenrad fahren, aber davor hatte Lisa wohl Angst.“ Marty blickte lächelnd zu seiner Nichte, dann wandte er sich wieder Rory zu. ,,Hast du was dagegen, wenn Lisa und ich uns jetzt schon zurück auf den Weg machen? Du kannst doch sicher mit jemand anderem mitfahren, oder?“
,,Was? Warum?“
,,Ich habe vorher mit meiner Schwester telefoniert, sie meinte, dass Lisa unausstehlich wird, wenn sie nicht genug Schlaf bekommt. Und da sie ja heute und gestern so schlecht drauf war, dachte ich, ich bringe sie heute besser früher ins Bett,“ erklärte Marty.
,,Dann komme ich mit euch.“
Marty schüttelte den Kopf. ,,Nein, bleib ruhig hier und habe Spaß mit deinen Freunden. Lisa und ich kommen gut alleine klar.“
,,Marty?!“ Überrascht sah Rory ihn an, hatte er nicht gerade noch wütend und eifersüchtig auf sie und Logan geblickt? Und jetzt schlug er vor, dass sie hier alleine blieb? ,,Alles in Ordnung?“
,,Alles in bester Ordnung. Ich sollte mich wohl entschuldigen. Ich weiß, dass ich heute und gestern unerträglich war, aber ich war einfach eifersüchtig, als du mir erzählt hast, dass noch ein Exfreund von dir da ist. Aber eigentlich sollte ich froh sein, dass du so ehrlich bist.“ In diesem Moment hörte das Kinderkarussell auf sich zu drehen und Marty eilte zu Lisa, um sie aus dem Auto zu heben. Mit Lisa auf dem Arm kam er schließlich wieder zu ihr.
,,Wir gehen dann mal,“ sagte er, bevor er ihr einen Kuss auf die Wange gab. ,,Viel Spaß, ich warte auf dich,... habe ich schließlich immer schon.“ Nach diesem Spruch, seinem Lieblingsspruch, mit dem er immer wieder darauf anspielte, dass er auch noch zehn Jahre länger auf sie gewartet hätte, entfernte er sich schließlich von ihr und ließ bei ihr ein schlechtes Gewissen zurück. Er hatte vorher gesagt, dass sie ehrlich war... wenn sie wirklich ehrlich gewesen wäre, hätte sie ihm niemals verschwiegen, dass auch Jess ein Exfreund von ihr war. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Handy in ihrer Tasche zu klingeln begann. Sie brauchte einen Moment, bis sie es gefunden hatte.
,,Hallo?“
,,Hallo Töchterchen! Wie geht’s? Alles okay?“
,,Alles okay, Mum.“
,,Klingt ja nicht gerade begeistert.“
,,Doch, mir geht es wirklich gut. Ist bei euch alles in Ordnung?“
,,Natürlich, ich habe jetzt übrigens mein eigenes Nähzimmer.“
,,Was?“
,,Tu' nicht so überrascht. Ich hatte immer schon ein unglaubliches Talent dafür. Oder hast du etwa vergessen, wie viele Sachen ich dir schon genäht habe?“
,,Und wo ist dieses Nähzimmer?“ fragte Rory und als die Frage ausgesprochen war, wünschte sie sich, dass sie sie zurücknehmen könnte. Es gab nur ein freies Zimmer im Haus ihrer Mutter. Das Zimmer, das Luke und sie von der Hochzeit angebaut hatten... in Hoffnung auf Nachwuchs. Lorelai hatte dieses Zimmer nie benutzt, vermutlich weil sie sich nie damit auseinander setzen wollte, dass ihr großer Wunsch von einem Baby mit Luke nie in Erfüllung gegangen war.
,,Im Anbau. Warte nur, bis du es siehst. Die Wände sind rosa und alles ist perfekt. Jetzt habe ich endlich richtig Platz dafür und muss nicht mehr dein Zimmer benutzen,“ antwortete Lorelai und Rory meinte, dass sie ihre Mutter zum ersten Mal so unbeschwert über diesen Teil des Hauses reden hörte.
,,Das ist ja klasse.“
,,Und du kannst jetzt wieder öfters nach Hause kommen und musst dir nicht erst einen Weg durch Stoffe und anderes Zeug bahnen. Wo sind Marty und Lisa? Gib ihn mir mal kurz!“
,,Er ist gerade nicht da. Er bringt Lisa ins Bett.“
,,Oh, und wie ist es mit Lisa so?“
Rory seufzte. Genau wie Marty machte auch ihre Mutter keinen Hehl daraus, dass sie der Meinung war, dass Rory nun mal langsam über eigene Kinder nachdenken könnte. ,,Naja... sie hatte bis jetzt fast immer schlechte Laune, aber es wird schon.“
,,Na, siehst du!“
,,Mum...“
,,Was denn? Ich dachte nur... vielleicht findest du ja, dass...“
,,Mum, ich habe mich bei der New York Times beworben.“
,,Was hat denn das damit zu tun.“
,,Wenn sie mich nehmen, habe ich keine Zeit für ein Kind.“
,,Ach, da würde sich schon eine Lösung finden,“ gab Lorelai zurück. ,,Aber das solltest du wohl besser mit Marty besprechen und nicht mit mir.“
Rory sah Logan, Eveline, Steve, Patricia und Nathan auf sie zukommen und war dankbar, dass sie das Gespräch mit ihrer Mutter beenden konnte. ,,Mum, ich muss aufhören.“
,,Okay. Ich habe dich lieb.“
,,Ich dich auch. Bye, Mum.“
Sie drehte sich zu ihren Freunden um. ,,Na, was steht als nächstes an? Riesenrad?“
,,Nur wenn du mein Händchen hältst, Mrs Huntzberger,“ sagte Steve. ,,Ich leide doch unter Höhenangst.“ Er reichte Rory ein Glas, das den gleichen Inhalt zu haben schien, wie die Gläser in den Händen der anderen.
,,Du solltest sie doch nicht mehr Mrs Huntzberger nennen. Hast du das immer noch nicht kapiert?“ fragte Eveline. ,,Du solltest Sie Mrs ... hey, wie heißt dein Mann eigentlich?“
,,Sie sind nicht verheiratet.“
,,Achja, du hast Recht, Logan. Wieso eigentlich nicht, Rory?“ wollte Eveline wissen. ,,Er war doch schon auf der Uni ganz heiß auf dich.“
,,Stimmt, er hat ihr immer zuerst die Getränke gebracht,“ gab Steve ihr Recht. ,,Aber das ist mir egal. Sie wird für mich immer Mrs Huntzberger bleiben.“
,,Okay, könnt Ihr bitte aufhören über mich zu reden?“ fragte Rory. ,,Wie wäre es mal mit einem anderen Thema?“
,,Genau, wieso erzählt Patty nicht mal etwas über ihr Leben?“
,,Ach, Steve, über mich gibt es nichts Interessantes zu erzählen. Toller Mann, tolle Wohnung, toller Job, tolles Leben,“ lachte Patricia, während sie mit dem Glas in ihrer Hand herum spielte. ,,Was ist mit dir?“
,,Ich habe das gleiche Leben wie früher.“ Steve seufzte. ,,Hübsche Mädchen, hübsche Mädchen und ab und zu mal Arbeiten. Warum erzählst du uns nicht etwas aus deinem Leben, Prinzessin? Von dir weiß ich am wenigsten, obwohl du mir doch damals am wichtigsten warst.“ Er drückte Eveline an sich und gab ihr einen Kuss auf die Haare.
Es war das erste Mal, dass sie unter sich waren, vielleicht war das der Grund, wieso jetzt plötzlich alle gesprächiger erschienen, dachte Rory. Bisher war es immer bei oberflächlichen Gerede geblieben.
Eveline lächelte zwar, schien aber plötzlich etwas nervös. ,,Bei mir ist es genau so wie bei Patricia. Toller Mann, tolles Haus, toller Job,... nur, dass ich auch noch einen tollen Sohn habe.“
,,Ach genau, wie ist es eigentlich dazu gekommen?“
,,Was meinst du damit? Muss ich dich wirklich darüber aufklären, woher die Babys kommen, Steve?“ Eveline hob ihr Glas und schien plötzlich um alles in der Welt ablenken zu wollen. ,,Auf Steve und darauf, dass er uns eingeladen hat.“
Alle hoben ihr Glas und stießen auf Steve an.


,,Hey, hast du Feuer?“
Jess blickte auf und sah, dass Cecilia vor ihm stand. Kommentarlos reichte er ihr sein Feuerzeug, nachdem er sich eine weitere Zigarette angezündet hatte.
,,Und wie fühlst du dich so in der High Society?“ Sie setzte sich neben ihn.
,,Was?“
,,Ach komm, man müsste blind sein um nicht zu merken, dass du aus ganz anderen Kreise stammst.“
,,Wir sind auf einem Jahrmarkt. Leute aus der High Society begeben sich normalerweise nicht auf solche Feste. Also pass' ich vielleicht ganz gut hier her, oder?“ gab Jess genervt zurück.
,,Wie man's nimmt. Wenn das Fest nicht auf die High Society ausgerichtet wäre, gäbe es hier kaum unverschämt teuren Champagner, oder?“
,,Was machst du eigentlich hier? Verfolgst du mich?“
,,Nein.“ Schulterzuckend zog Cecilia weiter an ihrer Zigarette. ,,Vielleicht.“
,,Und wieso?“
,,Wir sind uns ähnlicher als du denkst.“
,,Aha.“ Gelangweilt erhob sich Jess von der Bank.
,,Wir stammen beide aus ärmlicheren Verhältnissen, sind mit unseren Partnern zusammen wegen dem Geld und um Zugang zur High Society zu bekommen und sind beide nicht unbedingt zufrieden mit unserem Leben.“
,,Vielleicht bin ich eins dieser verwöhnten, reichen Kinder und hatte einfach nur Lust zu rebellieren?!“
,,Nein, das glaube ich nicht,“ sagte Cecilia.
,,Vielleicht bin ich der zufriedenste Mensch der ganzen Welt. Vielleicht liebe ich mein Leben genau so wie es ist.“
,,Was hast du noch auf Lager?“
,,Ich bin mit Patricia nicht wegen des Geldes oder dieser bescheuerten Gesellschaft zusammen.“
,,Wieso denn dann?“
,,Vielleicht aus Liebe?“ Es fiel ihm schwer diese Worte auszusprechen. Er redete nie über Liebe und schon gar nicht mit einer fremden Person.
,,Okay,“ Cecilia grinste, bevor sie in Lachen ausbrach. ,,Das war von allem, was du gesagt hast, das dümmste. Aber rede dir das nur weiter ein.“ Sie stand nun ebenfalls auf. Als sie auf ihn zuging und er einen Schritt zurückwich, grinste sie erneut. ,,Du wirst es schon noch merken.“ Plötzlich neigte sie sich nach vorne und küsste ihn auf den Hals. ,,Wir sind uns ähnlicher als du glaubst.“ Mit diesen Worten ging sie an ihm vorbei und ließ einen wie vom Donner gerührten Jess stehen. Als er auf einmal eine Hand auf seiner Schulter spürte, drehte er sich mit einem wütendem ,,Was?“ um... und sah sich Patricia gegenüber.
,,Was ist denn mit dir los?“ wollte sie wissen.
,,Ach, nichts.“
,,Könntest du bitte mit mir kommen? Meine Freunde feiern und du weißt schon...“
Oh ja, er wusste. Er tat es schließlich schon eine ganze Weile. Es war wieder Zeit auf Patricia aufzupassen. Aufpassen, dass sie nichts trank, aufpassen, dass niemand etwas merkte.

Flashback
Patricia & Jess
Jess POV
Juli 2012
Er wusste nicht wieso, aber er hasste Krankenhäuser und alles, was irgendwie an Krankenhäuser erinnerte. Doch nicht heute. Heute holte er sie ab. Sie durfte endlich wieder nach Hause. Er hätte sich nie für den Typ Mann gehalten, der sich so sehr über die Rückkehr seiner Freundin freute, doch nachdem er Wochen allein in der Wohnung verbracht hatte, freute er sich wirklich, dass sie nun wieder da sein würde. Er hoffte, sie würde genauso glücklich darüber sein, wie er. Er klopfte an ihre Zimmertür und nach einem ,,Herein“ betrat er das Zimmer. Patricia saß bereits angezogen mit ihrer gepackten Tasche auf dem Bett und schien auf ihn zu warten.
,,Hey!“ Etwas unbeholfen umarmten sie sich. ,,Du siehst gut aus.“ Eine Lüge, schließlich war sie immer noch die abgemagerte und blasse Frau, die er hierher gebracht hatte, doch das war egal. ,,Geht es dir auch gut.“
,,Ich denke, so gut wie es mir eben gehen kann.“ Sie hob die Schultern und plötzlich war da dieses Lächeln. Ein Lächeln, das Jess so faszinierte, dass er sie erneut in die Arme schloss.
,,Ich habe gehofft, dass du kommst.“
,,Warum sollte ich nicht kommen?“
,,Ich weiß nicht. Ich dachte, vielleicht hast du nach all den Wochen... ich habe mich schon nach einer anderen Wohnmöglichkeit umgesehen, falls du nicht kommen solltest.“
,,Aber ich bin da.“
Patricia nickte und setzte sich wieder auf das Bett. ,,Der Arzt müsste gleich kommen, dann können wir gehen.“
,,Gut.“ Jess ließ sich neben ihr nieder und griff nach ihrer Hand. ,,Patricia? Ich bin echt stolz auf dich, dass du das durchgehalten hast. Ich wollte dir noch etwas sagen, ich...“
,,Hey!“ Verlegen lächelnd befreite Patricia ihre Hand aus seiner. ,,Wir sind doch keins dieser sentimentalen Pärchen, oder?“
,,Nein, da hast du Recht.“ Nun war auch Jess etwas verlegen. In all seinen Beziehungen zuvor, war er der schweigsame, manchmal auch gefühlskalte gewesen und jetzt hatte er eine Freundin, die ihn vor zu viel Sentimentalität warnte?
Die Tür ging auf und ein etwa Mitte-Dreißig-jähriger Arzt kam herein. ,,So, Mrs Armstrong. Hier habe ich noch die Liste von Therapeuten, die ich ihnen noch auf den Weg geben möchte. Ich würde ihnen dringend raten weiterhin die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen, um all die Dinge in ihrer Vergangenheit verarbeiten zu können.“
,,Vielen Dank, Dr. Stanford.“ Patricia nahm die Liste entgegen und schüttelte dann dem Arzt die Hand.
,,Viel Glück auf Ihrem weiteren Lebensweg, Mrs Armstrong.“
,,Gut, dann können wir gehen. Jess, nimmst du meine Tasche?“ Patricia verließ schon das Zimmer, während Jess nach der Tasche griff.
,,Sie hat wirklich Glück Sie zu haben,“ sagte der Arzt leise, während er Jess' Hand schüttelte. Kopfschüttelnd folgte Jess Patricia nach draußen. Wer hätte gedacht, dass so etwas jemals jemand zu ihm sagen würde? Vor Jahren hätte wohl niemand damit gerechnet, dass er sich so verändern würde.
,,Hast du Feuer?“ Patricia hatte eine Zigarette in der Hand und sah ihn fragend an. Als er nicht sofort antwortete, kam ein ,,Was?“ von ihr.. ,,Verbietest du mir jetzt auch noch das Rauchen?“
,,Nein.“ Er gab ihr sein Feuerzeug, doch bevor sie sich eine Zigarette anzündete, zog er sie an sich. ,,Schön, dass du wieder mit nach Hause kommst.“ Er küsste sie und ging dann zum Auto, nachdem seine Freundin ihn mit einem seltsamen Blick gewürdigt hatte.
Flashback Ende

Sindy85

Big Grin Ich musste erstmal überlegen, was passiert war, aber du hast wieder einen klasse Teil geschrieben, ich kann mir das Nähzimmer richtig vorstellen! Big Grin

Ich hoffe Rory redet bald mit Marty!

Übrigens ist mir Mrs. Huntzberger auch lieber! Wink Patricia scheint mal psychisch krank gewesen zu sein, oder? Bin gespannt, wie sie da raus gekommen ist und ob das irgendeine Auswirkung auf die Beziehung mit Jess hatte!

Liebe Grüße, mach weiter so!

Sindy Big Grin
Marty wird sichor noch "begeisterter" sein, wenn er erfährt, dass auch Jess ein Ex von Rory ist Wink
Und Lorelai hat ein Nähzimmer Big Grin
Was ist denn mit dieser Cecilia los?
Also, Patricia scheint wirklich starke Alkoholprobleme gehabt zu haben. Gut, dass Jess sie in die Klinik brachte, und für sie da war.
Ich fand den Teil überhaupt nicht schlecht!
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