31.01.2009, 15:31
Okay, ich muss gleich off... daher nur ganz kurz.
Ich bin nicht eher zum Schreiben gekommen, sorry. Der GroÃteil des Teiles geht um Dean, was einigen wohl nicht so gefallen wird, aber sorry, was sein muss, muss sein
Ich habe ja gesagt, dass ich von jedem "Paar" die Vergangeheit bisschen erzählen werde und tja, dieses Flashback ist eben etwas lang geworden 
,,Und wie findest du es?“ fragte Patricia und lieà sich auf das Himmelbett fallen.
,,Noch protziger geht es wohl nicht, oder?“ gab Jess zurück, während er den Blick durch das groÃe Zimmer schweifen lieÃ. Ihm gefiel es nicht wirklich. Das riesige Himmelbett, das den Raum dominierte, die mit rotem samtbezogenen Sessel, die in einer Ecke standen, die mächtigen Leuchter an der Decke... ihm kam das alles etwas übertrieben vor. Und die goldenen Verzierungen an den Möbeln, Kissen und Wänden waren auch eindeutig zu kitschig.
,,Sieh dir mal das Badezimmer an,“ forderte Patricia nun, die sich vom Bett erhoben hatte und die Tür öffnete, die in ein schwarz gefliestes Badezimmer führten. ,,Steve hat wohl alles komplett renovieren lassen und auch die Räume anders aufgeteilt. Früher waren die Badezimmer nämlich um einiges kleiner.“
,,Uiii... toll!“ sagte Jess, verdrehte dabei die Augen, sah sich dann aber doch etwas neugierig um. Genau wie im Schlafzimmer schien alles perfekt ausgesucht und doch fand er es erneut reichlich übertrieben.
,,Das Badezimmer ist fast so groà wie unsere Wohnung,“ sagte Patricia plötzlich leise, was Jess aufblicken lieÃ. Sie stand am Waschbecken und strich über den goldenen Wasserhahn. Zum allerersten Mal in ihrer Beziehung fragte sich Jess, wie sehr sie ihr altes Leben wohl vermisste. Er hatte nie darüber nachgedacht, da er sie kennen gelernt hatte, als sie noch weniger besessen hatte als er. Sie hatte damals ja nicht einmal eine Wohnung... nur die Rolexuhr, die sie auch an diesem Tag trug. Er hatte immer geglaubt, dass es für sie okay wäre in einer winzigen Wohnung zu leben, ohne Auto, ohne der Gewissheit, dass man die nächste Monatsmiete auch wirklich ohne Probleme bezahlen konnte. Doch nun drängte sich ihm der Gedanke auf, dass sie früher komplett anders gelebt hatte. Ihre Eltern hatten bestimmt eine Villa besessen und sie war zwischen Designerklamotten und Debütantinnenbällen groà geworden. Sie war auf einer Privatschule, kam nach Yale und führte mit ihren Freunden ein sorgloses Leben, in dem Geld keine Rolle spielte. Warum sie sich gegen dieses Leben entschieden hatte, hatte sie ihm nie erzählt. Vielleicht hatte sie sich einfach nicht wohl gefühlt, vielleicht hatte sie geglaubt nicht richtig dazu zu passen. Er konnte sie sich auf jeden Fall nicht als sorglose, ausgelassene Studentin vorstellen.
,,Woran denkst du?“
Ãberrascht blickte Jess zu ihr. Es war nicht ihre Art sich nach den Gedanken oder Gefühlen anderer zu erkundigen. Normalerweise würde sie nicht mal nachfragen, wenn ihr Gegenüber weinen oder vor Freude durchs Zimmer tanzen würde. Sie war wohl der Meinung, dass sie das nichts anging und manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass sie all ihre Gedanken, Gefühle und Erinnerungen mit Absicht für sich behielt, weil es das einzige war, das nur ihr gehörte und das ihr niemand nehmen konnte. Vielleicht passten sie deshalb auch so gut zusammen. Beide hatten nichts für sinnloses Gerede übrig.
,,Jess?“
Ihm wurde bewusst, dass er noch nicht geantwortet hatte, doch bevor er ein Wort sagen konnte, sagte sie leise: ,,Ich bin wirklich froh, dass du mit mir hierher gefahren bist.“
Er glaubte ein verdächtiges Glänzen in ihren Augen zu sehen, doch Patricia wandte sich sofort wieder ab, als wäre sie verlegen, dass sie sowas überhaupt ausgesprochen hatte. Und während sie mit schnellen Schritten aus dem Badezimmer eilte, wurde ihm wieder einmal bewusst, wie schlecht er sie kannte.
,,Okay, wir sind klüger, vernünftiger und wahrscheinlich auch älter geworden,“ verkündete Steve, als alle am Tisch saÃen. ,,Aber trotzdem denke ich, dass ein paar Schnappschüsse nicht fehlen dürfen.“ Steve griff nach seiner Kamera und schoss unzählige Bilder nacheinander.
,,Bist du etwa doch Fotograf geworden?“ unterbrach ihn Logan.
,,Ach, Quatsch. Ich bin ein erfolgreicher, seriöser,“ dabei zog er die Krawatte enger. ,,Anwalt. Also, falls ihr irgendwas ausgefressen habt, kommt ruhig zu mir. Also gut, lasst uns endlich essen. Ich sterbe vor Hunger!“
Während das Essen gebracht wurde, sah Dean zu seiner Frau, die neben Steve saÃ. Sie strich sich gerade lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht, berührte Steves Schulter und lachte kurz darauf laut los. Und in diesem Moment erinnerte er sich wieder an die Frau, die er kennengelernt hatte.
FLASHBACK
Dean & Eveline – Dean's POV
September 2008
,,Hast du morgen früh Zeit? Wie wäre es mit Frühstück bei Luke?“
,,Klingt gut. Ich muss dir unbedingt was erzählen.“
,,Na, dann bin ich mal…“ Dean beendete den Satz nicht, da er in diesem Moment die Person sah, die am Seitenstreifen entlang ging. ,,Lane, ich rufe dich zurück.“ Er klappte sein Handy zu, brachte sein Auto am StraÃenrand zum Stehen und stieg aus.
,,Kann ich dir helfen?“ fragte er doch die Frau lief einfach weiter. ,,Hallo?“
Endlich drehte sie sich zu ihm und kam mit torkelnden Schritten auf ihn zu. Im Scheinwerferlicht sah er, dass die Frau etwa in seinem Alter sein musste. Ihre Klamotten waren durchnässt und klebten an ihrem Körper und auch die Haare waren nass und strähnig.
,,Kann ich dir irgendwie helfen?“ wiederholte er.
,,Nein, danke.“ Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht. ,,Ich muss…“ Sie schien zu überlegen. ,,Ich muss nach… Ich muss irgendwohin.“
,,Wo musst du denn hin? Es regnet wie aus Eimern, diese StraÃe führt nirgendwohin und niemand sieht dich. Du hattest Glück, dass ich in letzter Sekunde bremsen konnte.“
,,Ich muss nach Stars Heaven.“
,,Meinst du Stars Hollow?“
,,Kann schon sein.“ Gleichgültig winkte sie ab. ,,Bin ich wenigstens auf dem richtigen Weg?“
,,Ich bringe dich hin, ich wohne dort.“ Dean ging um den Wagen und hielt die Beifahrertür auf.
,,Glaubst du wirklich, ich steige bei dir ein? Ich kenne dich nicht mal fünf Minuten, wir sind hier auf einer der einsamsten StraÃen der Welt...“ Sie brach ab, weil er immer noch schweigend die Tür aufhielt. ,,Ich muss zu Rory Gilmore.“
Ein ungläubiges Lächeln erschien auf Dean's Gesicht. ,,Sie wohnt schon lange nicht mehr in Stars Hollow. Aber ich kann dich zu ihrer Mutter bringen.“
,,Na gut.“ Die junge Frau versuchte ins Auto zu steigen, stolperte jedoch beinahe und darum half ihr Dean die Stufe des Jeeps zu erklimmen. ,,Danke.“
Dean setzte sich ans Steuer, griff dann aber nach hinten, wo eine Decke lag und reichte sie ihr.
Vor Lorelai's Haus brachte er schlieÃlich den Wagen zum Stehen und blickte nach rechts, wo Eveline – wenigstens hatte er ihren Namen erfahren, bevor sie in einen Tiefschlaf fiel – immer noch schlief. Er versuchte sie zu wecken, doch sie drehte sich nur murmelnd auf die andere Seite. Deshalb stieg er schlieÃlich aus und klingelte, obwohl ihm bewusst war, dass vermutlich jeder normale Mensch um diese Uhrzeit bereits schlafen würde. Als niemand die Türe öffnete, holte er sein Handy heraus und wählte die Nummer, doch es ging nur der Anrufbeantworter dran: ,,Hallo, hier sind Lorelai Gilmore und... Luke? Luke Danes. Ja, wie ihr sicher merkt, habe ich noch immer meinen Namen,... auch fünf Monate nach unserer Hochzeit. Toll, nicht? Aber ich habe leider auch eine schlechte Nachricht... naja, eigentlich ist sie nur für euch schlecht, für mich ist es das beste, was passieren kann. Luke und ich machen Flitterwochen, ja ihr habt richtig gehört, Fitterwochen, nochmal. Und wer weiÃ? Vielleicht hat Stars Hollow nächstes Jahr ein Gilmore Girl mehr... oder einen Gilmore Boy? Wie auch immer, wenn ihr uns so vermisst, dass ihr nicht bis Dienstag warten könnt, dann sprecht bitte eine Nachricht nach dem Piepton.“
Er hätte es wissen müssen. Lorelai wollte die Zeit, in der das Dragonfly renoviert wurde, nutzen und wegfahren, da sie sonst keine Zeit dafür hatte.
Genervt steckte er sein Handy ein, stieg ins Auto und fuhr nach Hause. Dort versuchte er erneut Eveline zu wecken. ,,Okay. Rory's Mutter ist nicht zuhause und das Hotel ist geschlossen. Soll ich dich zurück nach Hartford bringen?“ Er rüttelte leicht an ihrer Schulter und sie drehte sich verschlafen zu ihm um.
,,Was?“
,,Soll ich dich zurück nach Hartford bringen? Gib mir deine Adresse und ich fahre dich nach Hause.“
,,Nein, ich bleibe hier,“ sagte sie leise, zog die Decke enger an sich und bevor Dean auch noch ein weiteres Wort sagen konnte, war sie schon wieder eingeschlafen. Er stieg aus, ging auf die andere Seite des Wagens und trug sie nach oben in seine Wohnung. Er beschloss auf der Couch zu schlafen und legte Eveline deshalb in sein Bett. Dort öffnete sie kurz die Augen und Dean ging zu seinem Kleiderschrank und legte ihr ein T-Shirt auf das Bett. ,,Wenn du die nassen Klamotten ausziehen willst.“ Mit diesen Worten verlieà Dean das Schlafzimmer und schloss die Tür.
Am nächsten Morgen ging Dean los um Frühstück zu holen und als er zurück nach Hause kam und die Wohnungstür öffnete, lief sein Hund schnurstracks in die Küche.
,,Oh mein Gott, Dean!“ Lane kam aus der Küche gerannt, zog Dean ins Wohnzimmer und sah ihn beleidigt an. ,,Warum hast du mir nichts erzählt?“
,,Was habe ich dir nicht erzählt?“
,,DAS!“ Ungläubig deutete Lane auf die Schlafzimmertür. ,,Ich freue mich ja so für dich.“ Stürmisch fiel sie ihm um den Hals. ,,Zach und ich haben gestern noch geredet, dass es endlich mal wieder Zeit für eine Frau in deinem Leben wird und jetzt? Ich komme in aller Herrgottsfrühe zu dir...“
,,Wie bist du überhaupt reingekommen?“
,,Glaubst du wirklich, ich weià nicht, wo dein Ersatzschlüssel liegt?“ Lane hob triumphierend einen Schlüssel in die Luft. ,,Naja, auf jeden Fall stürme ich völlig aufgeregt und quietschend in dein Zimmer, weil ich es nicht erwarten konnte dir die Neuigkeit zu erzählen und dann... wurde ich selbst überrascht.“
,,Du bist quietschend in mein Schlafzimmer gestürmt?“
,,Ja, jetzt im Nachhinein bin ich ganz glücklich, dass du nicht da warst und sie nicht aufgewacht ist... das hätte ganz schön peinlich werden können. Ich sollte mir abgewöhnen in fremde Wohnungen zu platzen.“
,,Also, was ist die groÃe Neuigkeit?“
,,Ach, Zach und ich haben einen Hochzeitstermin gefunden... aber jetzt los! Erzähl!“
Eveline's POV
Sie öffnete die Augen, sah in zwei brauen Hundeauge und wollte sich gerade wieder in die Decke kuscheln und weiterschlafen, als sie plötzlich hellwach war. Sie hatte keinen Hund. Hektisch setzte sie sich auf und sah sich in dem umbekannten Raum um. Wo war sie?
In diesem Moment stand plötzlich ein Mann in der Tür. ,,Tut mir leid, wenn Shadow“ Er sah in Richtung des Hundes. ,,dich erschreckt hat. Er kann Türen öffnen und-“
,,Wer sind Sie?“ fuhr Eveline ihm ins Wort und zog dabei die Decke enger um ihren Körper.
,,Ich bin Dean.“
,,Wer sind Sie?“ wiederholte sie. ,,Wo bin ich und was mache ich hier?“
,,Achso, tut mir leid, du kannst dich nicht mehr erinnern. Ich habe dich gestern auf der StraÃe aufgelesen. Du warst, denke ich, ziemlich betrunken... also habe ich dich mit nach Hause genommen.“
,,Ok, damit ich das richtig verstehe. Sie wussten, dass ich betrunken war und nutzen das einfach so aus, um mich zu Ihnen nach Hause zu schleppen?“ Ungläubig sah sie den Mann an, der ihr abwehrend die Hände entgegen hielt.
,,Nein, nein, du verstehst das falsch. Du hast gesagt, dass du auf dem Weg zu Rory Gilmore warst und weil ihre Mutter auch nicht da war, wusste ich nicht, was ich machen sollte und deshalb hast du hier geschlafen.“
Stars Hollow? Achja, Logan, Rory... sie konnte sich daran erinnern, dass sie gestern in einer Bar auf die glorreiche Idee gekommen war, Rory Gilmore einen Besuch abzustatten und, dass sie irgendwann vor dem Haus von Rory's GroÃeltern gelandet war. Die hatten ihr gesagt, dass Rory's Mutter in Stars Hollow lebte und nach einem erneuten Besuch in der Bar, hatte sie festgestellt, das ihre Handtasche nicht mehr da war. Hatte sie tatsächlich vorgehabt zu Fuà nach Stars Hollow zu laufen?
,,Es ist also nichts zwischen uns passiert?“
,,Ich habe auf der Couch geschlafen.“
,,Gut.“ Sie sah an sich hinunter. Sie trug ein graues T-Shirt und auch wenn sie sich an nicht mehr vieles vom gestrigen Abend erinnern konnte, wusste sie doch, dass sie nicht in einem übergroÃem T-Shirt herumgelaufen war. ,,Und wie bin ich hier reingekommen?“
,,Keine Ahnung.“
,,Hm... trotzdem danke. Ich meine für gestern und...“
,,Schon okay.
,,Ich heiÃe...“
,,Eveline, ich weiÃ.“
,,Wenigstens konnte ich mich gestern anscheinend noch an meinen Namen erinnern.“
,,Ich mache jetzt erstmal Kaffee,“ sagte Dean und fuhr dann erklärend fort: ,,Das Badezimmer ist gleich da drüben.“
Eveline sah ihm nach, als er zusammen mit seinem Hund den Raum verlieÃ. Dann schlug sie die Bettdecke zurück, zog den Vorhang zur Seite, schloss kurz die Augen, weil sie von der Sonne geblendet wurde und starrte aus dem Fenster. Sie sah viele Menschen, die auf und ab liefen, einige versuchten eine Bühne aufzubauen, andere kümmerten sich um die Dekoration und wieder andere standen einfach nur da und sahen zu. Sie entdeckte Schilder und Plakate, auf denen „Herbstfest der Liebe“ stand. Die Stadt strahlte trotz der vermeintlichen Hektik irgendwie etwas Beruhigendes aus. Die Leute lachten, klopften sich auf die Schulter und schienen einfach glücklich zu sein und plötzlich überlegte Eveline, wann sie das letzte Mal wirklich glücklich gewesen war.
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte und Dean mit einer Tasse Kaffee eintrat. Er drückte ihr die Tasse in die Hand, doch sie stellte sie auf den Nachttisch.
,,Herbstfest der Liebe? Wirklich?“
,,Ich weià nicht, wieviele Herbstfeste wir dieses Jahr schon hatten. Herbstfest der Kürbisse, Herbstfest zu Ehren von Taylor... es waren bestimmt zehn,“ seufzte Dean und warf nun ebenfalls einen Blick aus dem Fenster. ,,Diese Stadt feiert einfach zu allen möglichen Anlässen Feste und wenn es keine Anlässe gibt, dann erfinden sie irgendwas nur damit ein Fest stattfinden kann.“
,,Und trotzdem liebst du diese Stadt, nicht wahr?“ fragte Eveline und beobachte ihn aufmerksam.
,,Ja,“ gab Dean lächelnd zu. ,,Ich lebe hier seit ich fünf bin, an Chicago, wo ich geboren bin, kann ich mich kaum erinnern. Hier ist alles so... einfach.“
,,Einfach?“
,,Die Stadt ist so friedlich, die meisten Menschen sind einfach immer gut drauf, jeder kennt jeden...“
,,Klingt nach einer Bilderbuchkleinstadt.“
,,Ja, könnte man so sagen. Und woher kommst du?“
Doch Eveline ging gar nicht auf seine Frage ein. Bilderbuchkleinstadt, es war alles so einfach... Wäre es möglich, dass auch sie hier ihren Frieden und ihre innere Ruhe fand? Vielleicht könnte sie hier ganz von vorne anfangen. Natürlich müsste sie einige Opfer dafür bringen. Sie müsste Logan ein für alle mal vergessen, der Grund wieso sie überhaupt zu Rory gewollt hatte, sie müsste ihre Vergangenheit vergessen... einfach alles hinter sich lassen. Aber vielleicht war genau das das Richtige für sie. Sie blickte zu dem jungen Mann, der sich so fürsorglich um sie kümmerte und als sie ihm in die Augen blickte wusste sie, dass sie es versuchen würde. Sie würde hier von vorne anfangen. Jetzt und sofort.
,,Du hast eine nette Wohnung.“
,,Naja, das ist nur eine Ãbergangslösung, bis das Haus fertig ist.“
,,Du baust ein Haus?“
,,Ja... ich bin Architekt und darum habe ich ganz genaue Vorstellungen, wie mein Traumhaus aussehen soll. Und dieses Jahr habe ich endlich damit angefangen das ganze in die Tat umzusetzen.“
,,Interessant.“ Schwungvoll sprang sie auf und stellte sich genau vor ihn. ,,Wie wäre es, wenn du mir dein Haus zeigst?“
,,Wir sind noch nicht besonders weit.“
,,Egal... du zeigst mit das Haus und ich lade dich danach zum Frühstück ein,“ schlug sie vor, doch dann schlug sie sich die Hand vor den Mund. ,,Warte, ich habe keine Handtasche mehr. Das heiÃt du zeigst mit dein Haus und danach lädst du mich zum Frühstück ein. Okay?“ Schelmisch lächelnd strich sie ihm mit dem Zeigefinger über die Wange. ,,Was ist mit dem Herbstfest der Liebe? Hast du schon eine Verabredung?“ Als er lächelnd den Kopf schüttelte, fuhr sie fort. ,,Jetzt hast du eine.“ Sie würde es schaffen, sie würde ein neues Leben anfangen, vielleicht sogar mit dem Mann, der vor ihr stand. Sie würde alles vergessen. Die Schuldgefühle, die Albträume, die sie Nacht für Nacht quälten, einfach alles. Und um es sich selbst zu versprechen und den ersten Schritt zu machen, trat sie den letzten Schritt auf ihn zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. ,,Ich gehe nur kurz duschen, dann können wir los.“
FLASHBACK ENDE
Sie hatte ihn fasziniert. Sie war immer so spontan gewesen, mit ihr war alles so unkompliziert gewesen... zumindest das erste Jahr, dann hatte sich alles verändert.
Ich bin nicht eher zum Schreiben gekommen, sorry. Der GroÃteil des Teiles geht um Dean, was einigen wohl nicht so gefallen wird, aber sorry, was sein muss, muss sein
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,,Und wie findest du es?“ fragte Patricia und lieà sich auf das Himmelbett fallen.
,,Noch protziger geht es wohl nicht, oder?“ gab Jess zurück, während er den Blick durch das groÃe Zimmer schweifen lieÃ. Ihm gefiel es nicht wirklich. Das riesige Himmelbett, das den Raum dominierte, die mit rotem samtbezogenen Sessel, die in einer Ecke standen, die mächtigen Leuchter an der Decke... ihm kam das alles etwas übertrieben vor. Und die goldenen Verzierungen an den Möbeln, Kissen und Wänden waren auch eindeutig zu kitschig.
,,Sieh dir mal das Badezimmer an,“ forderte Patricia nun, die sich vom Bett erhoben hatte und die Tür öffnete, die in ein schwarz gefliestes Badezimmer führten. ,,Steve hat wohl alles komplett renovieren lassen und auch die Räume anders aufgeteilt. Früher waren die Badezimmer nämlich um einiges kleiner.“
,,Uiii... toll!“ sagte Jess, verdrehte dabei die Augen, sah sich dann aber doch etwas neugierig um. Genau wie im Schlafzimmer schien alles perfekt ausgesucht und doch fand er es erneut reichlich übertrieben.
,,Das Badezimmer ist fast so groà wie unsere Wohnung,“ sagte Patricia plötzlich leise, was Jess aufblicken lieÃ. Sie stand am Waschbecken und strich über den goldenen Wasserhahn. Zum allerersten Mal in ihrer Beziehung fragte sich Jess, wie sehr sie ihr altes Leben wohl vermisste. Er hatte nie darüber nachgedacht, da er sie kennen gelernt hatte, als sie noch weniger besessen hatte als er. Sie hatte damals ja nicht einmal eine Wohnung... nur die Rolexuhr, die sie auch an diesem Tag trug. Er hatte immer geglaubt, dass es für sie okay wäre in einer winzigen Wohnung zu leben, ohne Auto, ohne der Gewissheit, dass man die nächste Monatsmiete auch wirklich ohne Probleme bezahlen konnte. Doch nun drängte sich ihm der Gedanke auf, dass sie früher komplett anders gelebt hatte. Ihre Eltern hatten bestimmt eine Villa besessen und sie war zwischen Designerklamotten und Debütantinnenbällen groà geworden. Sie war auf einer Privatschule, kam nach Yale und führte mit ihren Freunden ein sorgloses Leben, in dem Geld keine Rolle spielte. Warum sie sich gegen dieses Leben entschieden hatte, hatte sie ihm nie erzählt. Vielleicht hatte sie sich einfach nicht wohl gefühlt, vielleicht hatte sie geglaubt nicht richtig dazu zu passen. Er konnte sie sich auf jeden Fall nicht als sorglose, ausgelassene Studentin vorstellen.
,,Woran denkst du?“
Ãberrascht blickte Jess zu ihr. Es war nicht ihre Art sich nach den Gedanken oder Gefühlen anderer zu erkundigen. Normalerweise würde sie nicht mal nachfragen, wenn ihr Gegenüber weinen oder vor Freude durchs Zimmer tanzen würde. Sie war wohl der Meinung, dass sie das nichts anging und manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass sie all ihre Gedanken, Gefühle und Erinnerungen mit Absicht für sich behielt, weil es das einzige war, das nur ihr gehörte und das ihr niemand nehmen konnte. Vielleicht passten sie deshalb auch so gut zusammen. Beide hatten nichts für sinnloses Gerede übrig.
,,Jess?“
Ihm wurde bewusst, dass er noch nicht geantwortet hatte, doch bevor er ein Wort sagen konnte, sagte sie leise: ,,Ich bin wirklich froh, dass du mit mir hierher gefahren bist.“
Er glaubte ein verdächtiges Glänzen in ihren Augen zu sehen, doch Patricia wandte sich sofort wieder ab, als wäre sie verlegen, dass sie sowas überhaupt ausgesprochen hatte. Und während sie mit schnellen Schritten aus dem Badezimmer eilte, wurde ihm wieder einmal bewusst, wie schlecht er sie kannte.
,,Okay, wir sind klüger, vernünftiger und wahrscheinlich auch älter geworden,“ verkündete Steve, als alle am Tisch saÃen. ,,Aber trotzdem denke ich, dass ein paar Schnappschüsse nicht fehlen dürfen.“ Steve griff nach seiner Kamera und schoss unzählige Bilder nacheinander.
,,Bist du etwa doch Fotograf geworden?“ unterbrach ihn Logan.
,,Ach, Quatsch. Ich bin ein erfolgreicher, seriöser,“ dabei zog er die Krawatte enger. ,,Anwalt. Also, falls ihr irgendwas ausgefressen habt, kommt ruhig zu mir. Also gut, lasst uns endlich essen. Ich sterbe vor Hunger!“
Während das Essen gebracht wurde, sah Dean zu seiner Frau, die neben Steve saÃ. Sie strich sich gerade lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht, berührte Steves Schulter und lachte kurz darauf laut los. Und in diesem Moment erinnerte er sich wieder an die Frau, die er kennengelernt hatte.
FLASHBACK
Dean & Eveline – Dean's POV
September 2008
,,Hast du morgen früh Zeit? Wie wäre es mit Frühstück bei Luke?“
,,Klingt gut. Ich muss dir unbedingt was erzählen.“
,,Na, dann bin ich mal…“ Dean beendete den Satz nicht, da er in diesem Moment die Person sah, die am Seitenstreifen entlang ging. ,,Lane, ich rufe dich zurück.“ Er klappte sein Handy zu, brachte sein Auto am StraÃenrand zum Stehen und stieg aus.
,,Kann ich dir helfen?“ fragte er doch die Frau lief einfach weiter. ,,Hallo?“
Endlich drehte sie sich zu ihm und kam mit torkelnden Schritten auf ihn zu. Im Scheinwerferlicht sah er, dass die Frau etwa in seinem Alter sein musste. Ihre Klamotten waren durchnässt und klebten an ihrem Körper und auch die Haare waren nass und strähnig.
,,Kann ich dir irgendwie helfen?“ wiederholte er.
,,Nein, danke.“ Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht. ,,Ich muss…“ Sie schien zu überlegen. ,,Ich muss nach… Ich muss irgendwohin.“
,,Wo musst du denn hin? Es regnet wie aus Eimern, diese StraÃe führt nirgendwohin und niemand sieht dich. Du hattest Glück, dass ich in letzter Sekunde bremsen konnte.“
,,Ich muss nach Stars Heaven.“
,,Meinst du Stars Hollow?“
,,Kann schon sein.“ Gleichgültig winkte sie ab. ,,Bin ich wenigstens auf dem richtigen Weg?“
,,Ich bringe dich hin, ich wohne dort.“ Dean ging um den Wagen und hielt die Beifahrertür auf.
,,Glaubst du wirklich, ich steige bei dir ein? Ich kenne dich nicht mal fünf Minuten, wir sind hier auf einer der einsamsten StraÃen der Welt...“ Sie brach ab, weil er immer noch schweigend die Tür aufhielt. ,,Ich muss zu Rory Gilmore.“
Ein ungläubiges Lächeln erschien auf Dean's Gesicht. ,,Sie wohnt schon lange nicht mehr in Stars Hollow. Aber ich kann dich zu ihrer Mutter bringen.“
,,Na gut.“ Die junge Frau versuchte ins Auto zu steigen, stolperte jedoch beinahe und darum half ihr Dean die Stufe des Jeeps zu erklimmen. ,,Danke.“
Dean setzte sich ans Steuer, griff dann aber nach hinten, wo eine Decke lag und reichte sie ihr.
Vor Lorelai's Haus brachte er schlieÃlich den Wagen zum Stehen und blickte nach rechts, wo Eveline – wenigstens hatte er ihren Namen erfahren, bevor sie in einen Tiefschlaf fiel – immer noch schlief. Er versuchte sie zu wecken, doch sie drehte sich nur murmelnd auf die andere Seite. Deshalb stieg er schlieÃlich aus und klingelte, obwohl ihm bewusst war, dass vermutlich jeder normale Mensch um diese Uhrzeit bereits schlafen würde. Als niemand die Türe öffnete, holte er sein Handy heraus und wählte die Nummer, doch es ging nur der Anrufbeantworter dran: ,,Hallo, hier sind Lorelai Gilmore und... Luke? Luke Danes. Ja, wie ihr sicher merkt, habe ich noch immer meinen Namen,... auch fünf Monate nach unserer Hochzeit. Toll, nicht? Aber ich habe leider auch eine schlechte Nachricht... naja, eigentlich ist sie nur für euch schlecht, für mich ist es das beste, was passieren kann. Luke und ich machen Flitterwochen, ja ihr habt richtig gehört, Fitterwochen, nochmal. Und wer weiÃ? Vielleicht hat Stars Hollow nächstes Jahr ein Gilmore Girl mehr... oder einen Gilmore Boy? Wie auch immer, wenn ihr uns so vermisst, dass ihr nicht bis Dienstag warten könnt, dann sprecht bitte eine Nachricht nach dem Piepton.“
Er hätte es wissen müssen. Lorelai wollte die Zeit, in der das Dragonfly renoviert wurde, nutzen und wegfahren, da sie sonst keine Zeit dafür hatte.
Genervt steckte er sein Handy ein, stieg ins Auto und fuhr nach Hause. Dort versuchte er erneut Eveline zu wecken. ,,Okay. Rory's Mutter ist nicht zuhause und das Hotel ist geschlossen. Soll ich dich zurück nach Hartford bringen?“ Er rüttelte leicht an ihrer Schulter und sie drehte sich verschlafen zu ihm um.
,,Was?“
,,Soll ich dich zurück nach Hartford bringen? Gib mir deine Adresse und ich fahre dich nach Hause.“
,,Nein, ich bleibe hier,“ sagte sie leise, zog die Decke enger an sich und bevor Dean auch noch ein weiteres Wort sagen konnte, war sie schon wieder eingeschlafen. Er stieg aus, ging auf die andere Seite des Wagens und trug sie nach oben in seine Wohnung. Er beschloss auf der Couch zu schlafen und legte Eveline deshalb in sein Bett. Dort öffnete sie kurz die Augen und Dean ging zu seinem Kleiderschrank und legte ihr ein T-Shirt auf das Bett. ,,Wenn du die nassen Klamotten ausziehen willst.“ Mit diesen Worten verlieà Dean das Schlafzimmer und schloss die Tür.
Am nächsten Morgen ging Dean los um Frühstück zu holen und als er zurück nach Hause kam und die Wohnungstür öffnete, lief sein Hund schnurstracks in die Küche.
,,Oh mein Gott, Dean!“ Lane kam aus der Küche gerannt, zog Dean ins Wohnzimmer und sah ihn beleidigt an. ,,Warum hast du mir nichts erzählt?“
,,Was habe ich dir nicht erzählt?“
,,DAS!“ Ungläubig deutete Lane auf die Schlafzimmertür. ,,Ich freue mich ja so für dich.“ Stürmisch fiel sie ihm um den Hals. ,,Zach und ich haben gestern noch geredet, dass es endlich mal wieder Zeit für eine Frau in deinem Leben wird und jetzt? Ich komme in aller Herrgottsfrühe zu dir...“
,,Wie bist du überhaupt reingekommen?“
,,Glaubst du wirklich, ich weià nicht, wo dein Ersatzschlüssel liegt?“ Lane hob triumphierend einen Schlüssel in die Luft. ,,Naja, auf jeden Fall stürme ich völlig aufgeregt und quietschend in dein Zimmer, weil ich es nicht erwarten konnte dir die Neuigkeit zu erzählen und dann... wurde ich selbst überrascht.“
,,Du bist quietschend in mein Schlafzimmer gestürmt?“
,,Ja, jetzt im Nachhinein bin ich ganz glücklich, dass du nicht da warst und sie nicht aufgewacht ist... das hätte ganz schön peinlich werden können. Ich sollte mir abgewöhnen in fremde Wohnungen zu platzen.“
,,Also, was ist die groÃe Neuigkeit?“
,,Ach, Zach und ich haben einen Hochzeitstermin gefunden... aber jetzt los! Erzähl!“
Eveline's POV
Sie öffnete die Augen, sah in zwei brauen Hundeauge und wollte sich gerade wieder in die Decke kuscheln und weiterschlafen, als sie plötzlich hellwach war. Sie hatte keinen Hund. Hektisch setzte sie sich auf und sah sich in dem umbekannten Raum um. Wo war sie?
In diesem Moment stand plötzlich ein Mann in der Tür. ,,Tut mir leid, wenn Shadow“ Er sah in Richtung des Hundes. ,,dich erschreckt hat. Er kann Türen öffnen und-“
,,Wer sind Sie?“ fuhr Eveline ihm ins Wort und zog dabei die Decke enger um ihren Körper.
,,Ich bin Dean.“
,,Wer sind Sie?“ wiederholte sie. ,,Wo bin ich und was mache ich hier?“
,,Achso, tut mir leid, du kannst dich nicht mehr erinnern. Ich habe dich gestern auf der StraÃe aufgelesen. Du warst, denke ich, ziemlich betrunken... also habe ich dich mit nach Hause genommen.“
,,Ok, damit ich das richtig verstehe. Sie wussten, dass ich betrunken war und nutzen das einfach so aus, um mich zu Ihnen nach Hause zu schleppen?“ Ungläubig sah sie den Mann an, der ihr abwehrend die Hände entgegen hielt.
,,Nein, nein, du verstehst das falsch. Du hast gesagt, dass du auf dem Weg zu Rory Gilmore warst und weil ihre Mutter auch nicht da war, wusste ich nicht, was ich machen sollte und deshalb hast du hier geschlafen.“
Stars Hollow? Achja, Logan, Rory... sie konnte sich daran erinnern, dass sie gestern in einer Bar auf die glorreiche Idee gekommen war, Rory Gilmore einen Besuch abzustatten und, dass sie irgendwann vor dem Haus von Rory's GroÃeltern gelandet war. Die hatten ihr gesagt, dass Rory's Mutter in Stars Hollow lebte und nach einem erneuten Besuch in der Bar, hatte sie festgestellt, das ihre Handtasche nicht mehr da war. Hatte sie tatsächlich vorgehabt zu Fuà nach Stars Hollow zu laufen?
,,Es ist also nichts zwischen uns passiert?“
,,Ich habe auf der Couch geschlafen.“
,,Gut.“ Sie sah an sich hinunter. Sie trug ein graues T-Shirt und auch wenn sie sich an nicht mehr vieles vom gestrigen Abend erinnern konnte, wusste sie doch, dass sie nicht in einem übergroÃem T-Shirt herumgelaufen war. ,,Und wie bin ich hier reingekommen?“
,,Keine Ahnung.“
,,Hm... trotzdem danke. Ich meine für gestern und...“
,,Schon okay.
,,Ich heiÃe...“
,,Eveline, ich weiÃ.“
,,Wenigstens konnte ich mich gestern anscheinend noch an meinen Namen erinnern.“
,,Ich mache jetzt erstmal Kaffee,“ sagte Dean und fuhr dann erklärend fort: ,,Das Badezimmer ist gleich da drüben.“
Eveline sah ihm nach, als er zusammen mit seinem Hund den Raum verlieÃ. Dann schlug sie die Bettdecke zurück, zog den Vorhang zur Seite, schloss kurz die Augen, weil sie von der Sonne geblendet wurde und starrte aus dem Fenster. Sie sah viele Menschen, die auf und ab liefen, einige versuchten eine Bühne aufzubauen, andere kümmerten sich um die Dekoration und wieder andere standen einfach nur da und sahen zu. Sie entdeckte Schilder und Plakate, auf denen „Herbstfest der Liebe“ stand. Die Stadt strahlte trotz der vermeintlichen Hektik irgendwie etwas Beruhigendes aus. Die Leute lachten, klopften sich auf die Schulter und schienen einfach glücklich zu sein und plötzlich überlegte Eveline, wann sie das letzte Mal wirklich glücklich gewesen war.
Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte und Dean mit einer Tasse Kaffee eintrat. Er drückte ihr die Tasse in die Hand, doch sie stellte sie auf den Nachttisch.
,,Herbstfest der Liebe? Wirklich?“
,,Ich weià nicht, wieviele Herbstfeste wir dieses Jahr schon hatten. Herbstfest der Kürbisse, Herbstfest zu Ehren von Taylor... es waren bestimmt zehn,“ seufzte Dean und warf nun ebenfalls einen Blick aus dem Fenster. ,,Diese Stadt feiert einfach zu allen möglichen Anlässen Feste und wenn es keine Anlässe gibt, dann erfinden sie irgendwas nur damit ein Fest stattfinden kann.“
,,Und trotzdem liebst du diese Stadt, nicht wahr?“ fragte Eveline und beobachte ihn aufmerksam.
,,Ja,“ gab Dean lächelnd zu. ,,Ich lebe hier seit ich fünf bin, an Chicago, wo ich geboren bin, kann ich mich kaum erinnern. Hier ist alles so... einfach.“
,,Einfach?“
,,Die Stadt ist so friedlich, die meisten Menschen sind einfach immer gut drauf, jeder kennt jeden...“
,,Klingt nach einer Bilderbuchkleinstadt.“
,,Ja, könnte man so sagen. Und woher kommst du?“
Doch Eveline ging gar nicht auf seine Frage ein. Bilderbuchkleinstadt, es war alles so einfach... Wäre es möglich, dass auch sie hier ihren Frieden und ihre innere Ruhe fand? Vielleicht könnte sie hier ganz von vorne anfangen. Natürlich müsste sie einige Opfer dafür bringen. Sie müsste Logan ein für alle mal vergessen, der Grund wieso sie überhaupt zu Rory gewollt hatte, sie müsste ihre Vergangenheit vergessen... einfach alles hinter sich lassen. Aber vielleicht war genau das das Richtige für sie. Sie blickte zu dem jungen Mann, der sich so fürsorglich um sie kümmerte und als sie ihm in die Augen blickte wusste sie, dass sie es versuchen würde. Sie würde hier von vorne anfangen. Jetzt und sofort.
,,Du hast eine nette Wohnung.“
,,Naja, das ist nur eine Ãbergangslösung, bis das Haus fertig ist.“
,,Du baust ein Haus?“
,,Ja... ich bin Architekt und darum habe ich ganz genaue Vorstellungen, wie mein Traumhaus aussehen soll. Und dieses Jahr habe ich endlich damit angefangen das ganze in die Tat umzusetzen.“
,,Interessant.“ Schwungvoll sprang sie auf und stellte sich genau vor ihn. ,,Wie wäre es, wenn du mir dein Haus zeigst?“
,,Wir sind noch nicht besonders weit.“
,,Egal... du zeigst mit das Haus und ich lade dich danach zum Frühstück ein,“ schlug sie vor, doch dann schlug sie sich die Hand vor den Mund. ,,Warte, ich habe keine Handtasche mehr. Das heiÃt du zeigst mit dein Haus und danach lädst du mich zum Frühstück ein. Okay?“ Schelmisch lächelnd strich sie ihm mit dem Zeigefinger über die Wange. ,,Was ist mit dem Herbstfest der Liebe? Hast du schon eine Verabredung?“ Als er lächelnd den Kopf schüttelte, fuhr sie fort. ,,Jetzt hast du eine.“ Sie würde es schaffen, sie würde ein neues Leben anfangen, vielleicht sogar mit dem Mann, der vor ihr stand. Sie würde alles vergessen. Die Schuldgefühle, die Albträume, die sie Nacht für Nacht quälten, einfach alles. Und um es sich selbst zu versprechen und den ersten Schritt zu machen, trat sie den letzten Schritt auf ihn zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund. ,,Ich gehe nur kurz duschen, dann können wir los.“
FLASHBACK ENDE
Sie hatte ihn fasziniert. Sie war immer so spontan gewesen, mit ihr war alles so unkompliziert gewesen... zumindest das erste Jahr, dann hatte sich alles verändert.