Auch von mir kurz ein Danköööschöön, für die FB's =]
Kapitel 2
Zehn Minuten später hat unser vergesslicher Jessie-Boy den Tee geholt, während Edward nun seine 3. Zigarette raucht â bzw. ânichtrauchtâ. Sie setzen sich wieder in den Volvo, wobei Jess verbittert daran denkt, dass er in Edwards Wagen nie rauchen darf! Ungerechtheit!
Edward: Kommst du gleich zu uns rüber, oder soll ich dich bei Luke rauslassen?
Jess: [brummend ] Am besten ich ziehe gleich bei dir ein
Edward: [kapiert wieder nichts und strahlt] Wirklich? Und Alice? Macht dir das nichts aus? Ich verspreche dir, ich werde aufpassen, dass sie dir nicht wieder die Haare abschneidet!
Jess: Deine Schwester halte ich noch eher aus als Luke, der mich vom heutigen Tag an ständig aufziehen wird
Edward: In wiefern aufziehen? [Seine Miene verdüstert sich] Hat er etwas gegen Schwule?
Jess: [ausweichend] Nicht unbedingt gegen Schwuleâ¦
Edward: Was dann?
Jess: Spielt das eine Rolle?
Edward: Natürlich spielt das eine Rolle! Mag er keinen Tee? Oderâ¦er mag MICH nicht, stimmtâs??
Jess: Nenn es, wie du willstâ¦
Edward: [niedergeschlagen, weil ihn sonst alle Nicht-Werwölfe mögen] Tut mir leidâ¦
Jess: Was tut dir leid?
Edward: Na, dass du das alles machen musstâ¦
Jess: Schon okayâ¦
Edward: Nein, ist es nicht! Ich meine, du kannst nicht immer alles machen, was ich von dir verlange! Das funktioniert nicht!
Jess: [genervt] Gut und wieso erzählst du mir das gerade jetzt? Wieso nicht gestern Nacht, als ich mir Romeo und Julia ansehen musste? [Jess ist kein Fan von Shakespeare â ob das an den Strumpfhosen liegt?]
Edward: Besser spät als nie?
Jess: [überlegt und fängt an zu lachen] Du hast Angst vor Luke!
Edward: Neinâ¦
Jess: Ein Vampir der Angst hat, genial! Aber ich versteh schon: Luke in seinem Holzfällerhemd ist echt furchtbar beängstigend!
Edward: Sag mal, wie stellst du dir das eigentlich vor? Wie soll es zwischen uns funktionieren, wenn Luke mich nicht toleriert?
Jess: [angewidert] Klingt so, als planst du Luke in deine dreckigen Fantasien ein!
Edward: Sei nicht albern! So weit sind wir noch lange nicht!
Jess: [denkt an die riesengrosse Kondompackung die er gekauft hat] Nicht?
Edward: Jess! [lacht trocken auf] Wir sind noch nicht mal verheiratet!
Edward hält vor Onkel Lukies Café, immer noch lachend, während Jess neben ihm ernsthafte Selbstmordgedanken hat. Schliesslich kann er ja nicht bis in alle Ewigkeit selber an sich ran. Oder so. Oder heisst es Eigenfummelei? Nee, das war nicht das gesuchte Wort. Aber ihr wisst, was gemeint ist, oder?
Jess: Warte! Noch nicht aussteigen!
Edward: [verwirrt] Wieso?
Jess: Wie meinst du das mit dem âverheiratetâ?
Edward: [zieht eine Augenbraue nach oben] Na, dass wir eben noch nicht verheiratet sind und ebenâ¦ja
Jess: [guckt ungläubig] Bist du noch Jungfrau?
Edward, der eigentlich erwartet hatte, dass sein Freund ihn für all diese Tugendhaftigkeit loben würde, schweigt.
Jess: 100 Jahre und du hast nie?
Edward schweigt
Jess: NIE? Weder mit Frauen, Männernâ¦oder Vampiren?
Edward: [starrt stur gerade aus] Alice wartet auf mich. Ich muss Los. Bis später.
Der liebe Jess und seine Lederjacke sind ganz schön verdattert, als sie einfach so aus dem Wagen geschmissen werden und Edward im âVerbrecher-auf-der-Fluchtâ Tempo davon donnert. Hat er etwa etwas falsches gesagt? Und hat Edward das wirklich ernst gemeint? 100 Jahre ohne Sex? Oh Mann, jetzt empfand Jess ganz schön Mitleid mit seinem Schatzâ¦
Währenddessen ist Edward in der supertollen, superteuren, supergrossen und superschönen Culle-Villa angekommen. Klar, dass Alice [also nicht die Alice im Wunderland, sondern die wunderliche Alice auf dem Lande] gleich angetänzelt â sie ist ja auch sooo eine süsse Ballerina - kommt.
Alice: Da bist du ja wieder. Ich habe es gesehenâ¦tut mir leid.
Edward: [hat auf einmal auch keine Lust mehr, der liebe Junge zu sein, der immer über seine Gefühle spricht] Hmmâ¦ist egal!
Alice: Kommt Luke?
Edward: [zuckt mit den Schultern] Keine Ahnung. Frag doch Jessâ¦
Er schaut beschämt weg â gute Güte, zum Glück können Vampire nicht heulen! Stellt euch mal die Sturzbäche vor, die Edward vergiessen würde! Erst recht wenn seine Gummiente eines Tages stirbtâ¦
Jedenfalls flüchtet er sich in sein Zimmer und lümmelt sich auf seine Couch, während Alice ihm mit grossen Kinderaugen verdattert nachsieht. Immer diese Männer! Zum Tee kaufen gehen, sind sie ja noch ganz okay, aber alles andereâ¦völlig unnütze!
Währenddessen hat auch Jess mit einem seltsamen Familienmitglied zu kämpfenâ¦
Luke: [brummt wie ein Brummbär â brumm, brumm, brumm] Da bist du ja endlich
Jess: [genervt] Sag bloss du hast dir Sorgen gemacht und wolltest die Polizei einschalten!
Luke: Sollte ich dich tatsächlich jemals loswerden, hole ich mir höchsten einen Polizisten, damit er auf der anschliessenden Party strippt! [wirft ihm einen Lappen zu] Wisch die Tische ab!
Jess: Kinderarbeit! Was wohl die städtische Kinderschutzzentrale dazu sagen würde?
Luke: [zieht die Augenbraue hoch] Sind das nicht die, die dich zu erzieherischen Massnahmen in ein Arbeitslager stecken wollten?
Jess: [macht sich finster an die Arbeit] Können wir nicht mal ein bisschen Musik anmachen? In dieser Bruchbude sind so wenig Leute, dass es totenstill wäre, gäbe es da nicht noch die rumkackenden Mäuse!
Luke: [wütend] Noch mal tu ich mir diesen Brody Armstrong und seine pseudo Musikantengruppe The Dildiddys nicht an!
Jess: [stöhnt] Brody Armstrong ist eine FRAU! Und die BAND heisst THE DISTILLERS!
Luke: Mir egal ob das eine Frau ist oder nicht, Fakt ist, dass sie ein Schreiorgan wie zehn Neugeborene hat!
Jess: [blickt auf die Uhr] Ãbrigens, wir sind noch bei Edward eingeladen
Luke: Edward? Ist das dieser verwöhnte Bengel mit dem du dich abgibst?
Jess: Er ist nicht verwöhnt!
Luke: Er schwimmt im Geld und wird niemals nie einen Finger krumm machen müssen!
Jess: [genervt â und insgeheim zustimmend] Gehen wir jetzt hin oder nicht?
Luke: [beachtet seinen Neffen nicht] Die haben bestimmt Bedienstete und allesâ¦
Jess: Luke!
Luke: â¦und goldene Löffelchenâ¦
Jess: Luke verdammt! [schmeisst ihm den Lappen an den Kopf] Wir sollen um Fünf da sein! [dreht ihm den Rücken zu] Wenn ich wieder komme trägst du was anderes als diese pinke Schürze!
Wieder ein kurzer Abstecher zu den Cullens:
Alice zählt die goldenen Löffelchen und fragt sich zum 100. Mal [an diesem Tag] warum sie keine Bediensteten haben.
Edward: [schaut auf die Uhr] Hmmâ¦kommen sie, Alice?
Alice: [lächelt Edward aufmunternd zu] Ja, klar! Lass ihm Zeit, es fällt ihm nicht leicht, damit umzugehen.
Edward: [seufzt] Du hast ja Recht. Für mich ist es auch nicht einfach, aber ich liebe ihn. Seltsam, das so zu sagen. Ich liebe einen Kerl.
Alice: [denkt an Jessâ Kippen, seine wilde Frisur, die Lederjacke und die schlechten Manieren] Und was für einen Kerl du liebst!
Edward: Er mag nicht perfekt sein. Nein, perfekt ist er sicher nichtâ¦
Alice: â¦aber er versucht, gut genug für dich zu sein. Ich weiss ja nicht, ob du das wissen willst, aber er klaut grad einen Wagen, nur damit er hierher kommen kann.
Und tatsächlich hat sich Jess den nächstbesten Schrotthaufen gekrallt, den er finden kann. Not macht erfinderisch. Es stört ihn auch nicht, dass auf der Rückbank des geklauten Autos ein Berg nackter Barbies liegt.
Luke: [tritt auf die Strasse] Was ist das für ein Wagen?
Jess: [zuckt mit den Schultern] Ausgeliehen
Luke: Von wem ausgeliehen? Ich dachte, du hast ein Auto!
Jess: Hab ich auch, aber das, ähm, läuft grad nicht, also habe ich mir den hier geborgt
Luke: Jess??
Jess: WAS DENN?
Luke: Du hast den Wagen doch nicht etwa gestohlen?
Jess: Ich bitte dich Luke! Nur Klein-Ganoven klauen Karren! [Lässt Brechstange verschwinden]