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Zitat:Hey, ich hoffe deine Prüfungen werden gut laufen. Ich drück dir die Daumen. Ich bin gerade selber in Prüfungsstress, denn ich habe Ende November selber schrieftliche Abschlussprüfungen.

Jetzt zum FB:
Ich finde es ein super gut Idee mit dem Blick in die Vergangenheit. Da sieht man was Jess für eine schreckliche Kindheit hatte. Aber es ist auch super das er nun ein kleinen Laden hat und selber Bücher schreibt. Schön das er auch sein Problem mit Luke bespricht.
Vieleicht kommt er und Rory wieder zusammen ?

Freu mich wenn es weiter geht und bin gespannt wie es weiter geht :biggrin:
Danke, Lis.
Eine hab ich schon hinter mir (ist gottseidank echt gut verlaufen) drei weitere folgen noch im laufe des Monats. Oh, dann drück ich dir ebenfalls die Daumen!
Ob Jess & Rory wieder zusammenfinden? Mal sehen :S
Aufjedenfall, vielen dank dass du so eine treue Leserin bist!

Zitat: Superteil Smile)
Danke auch dir, Lore für dein Feedback!



So, es geht weiter .. die Teile müssen leider aufgrund der fehlenden Zeit einfach kürzer werden! Ich hoffe ich behalte trotzdem meine Leser! Seht wie es weiter geht .. & über Feedback freu ich mich wie immer SEHR !!

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6. Schlechtes Timing
Irgendetwas klebte zwischen ihren Fingern, ihr Rücken schmerzte grausam, und ihr Kopf fühlte sich an, als hätte ihr jemand eines übergezogen. Wo um Himmelswillen war sie? Warum ging es ihr so elend? Kinderlachen, gedämpfte Schritte, mit großer Anstrengung öffnet sie die Augen und blinzelte.
„Schau, sie wacht auf“ piepste Kwan und tippte dabei seinen Bruder auf die Schulter.
„Steve! Kwan! Hab ich euch nicht gesagt ihr sollt euer Zimmer aufräumen? Und legt dieses schleimige Ding weg“ zischte Lane, bemüht nicht zu schreien.
Schuldbewusst sprangen die beiden Jungs vom Couchtisch, registrierten den strengen Blick ihrer Mutter den sie wiederum mit ihrer Großmutter und steinharten Weizenkuchen verbanden, und rannten in ihre Zimmer.
„Ich glaube ich habe auch etwas von dem glitschigen Zeug in meiner Hand“ gähnte Rory, langsam wurde ihr wieder bewusst wo sie war.
„Ich bringe Zach noch um, er meinte dass diese schleimige Knetmasse ihre Kreativität förder würde – ich meine, hey gib ihnen doch einen Joint und erwarte dass sie Bob Marley werden“ beklagte sich Lane und wischte Rorys Hand mit einem Stück Küchenrolle sauber.
„Danke“
„So, möchtest du mir nun erzählen was gestern vorgefallen ist?“
Behutsam richtete sie sich auf, ihr Schädel brummte, ihr gesamter Körper war von der Nacht auf dem Sofa verspannt, doch das war nicht der wahre Grund warum sie sich so elend fühlte. Schlagartig kamen die Erinnerungen von letzter Nacht zurück.
„Ich glaube ich stecke noch mittendrin“
„Du weißt, dass ich immer da bin, Rory“ sagte Lane mit der Andeutung eines Lächelns und drückte kurz die Hand ihrer besten Freundin.
„Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen“
„Okay, dann sollten wir uns wohl fertig machen für den Brunch im Dragonfly Inn. Oben im Badezimmer liegen ein paar Cremen, eine von denen lässt wunderbar dunkle Ringe unter den Augen verschwinden, das weiß ich aus Erfahrung. Und nimm dir ruhig etwas aus meinem Kleiderschrank, nur nicht aus dem untersten Fach, da liegt meine Schwangerschaftskleidung“
„Du bist die beste“ antwortet Rory, umarmte ihre Freundin und machte sich auf dem Weg nach oben.
Es blieb keine Zeit die Ereignisse von Gestern zu verarbeiten, schon in weniger als einer Stunde würde sie ihn wiedersehen. Dieses Mal würde es noch schwerer werden, ihn aus dem Weg zu gehen, ihre Mum hatte für den heutigen Tag nur die allerengste Familie und Freunde eingeladen. Alleine bei dem Gedanken daran wurde ihr unwohl.

„Guten Morgen“ grinste Luke und stellte seiner Frau ein Tablett mit heißen Cafe und einer Zusammenstellung ihrer Lieblingsfrühstücks Leckereien vor die Nase.
Lorelai streckte sich genüsslich, wobei ein sanftes Lächeln ihre Lippen umspielte, es war ihr erster Tag als Ehefrau.
„Hey Schatz, ab heute muss ich mir nie mehr in der Früh die Haare machen, mich schminken oder schick anziehen. Ich liebe es verheiratet zu sein“ gähnte sie, scherzhaft zog sie Luke die Baseballcap vom Kopf, und setzte sie auf. „Ab heute werde ich nur mehr die hier tragen“
„Na, wenn du nur mehr das hier trägst …“
„Oh, du bist sowas von anstößig, Luke“ kreischte Lorelai und warf ihren Polster nach ihm.
„So meinte ich das doch gar nicht“
„Ja, Ja, klar“
„Lorelai, trink deinen Kaffe, zieh dir was Warmes über und in 20 Minuten erwarte ich dich vor dem Haus“
„Und was machen wir dann?“
„Das wirst du dann schon sehen“
„Hach, du geheimnisvoller Mann“
„Nenn mich David Copperfield“
„Du hängst mich aber nicht an ein brennendes Seil und erwartest dass ich mich in 10 Minuten befreie, dazu müsste ich mir vorher noch die Fingernägel lackieren“
„Bis gleich, Lorelai“ sagte Luke mit ernster Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Eine halbe Stunde später stand Lorelai mit ihren Winterboots, Haube, Schal und Handschuhe bewaffnet, verlassen vor ihrem Haus. Gerade als sie etwas Schnee in der Hand zu einem runden Ball geformt hatte, um Luke damit abzuschießen, sollte er je auftauchte, vernahm sie lautes Fußgetrampel. Irritiert blickte sie nach links und rechts, unsicher woher die Geräusche kamen, und stieß dann einen lauten Freudenschrei aus.
„Oh mein Gott, braucht man dafür nicht einen Führerschein?“ quiekte Lorelai vergnügt, und machte einen Schritt auf die zauberhaften Schlitten zu, behutsam strich sie den beiden Pferden über ihre Mähnen.
„Woher hast du? Ich meine, wie hast du?“ setzte sie an, unfähig einen vernünftigen Satz zu bilden.
„Schon vergessen, ich bin doch David Copperfield“
Schmunzelnd reichte er seiner Ehefrau die Hand, und half ihr beim Aufsteigen auf den wunderschönen, alten Holzschlitten. Freudenstrahlend nahm sie neben Luke auf der Führerbank Platz, in ihrem ganzen Körper kribbelte es vor lauter Begeisterung.
„Und wie bringen wir das Teil zum Laufen?“ wollte Lorelai wissen, und musterte Luke der seelenruhig neben ihr saß.
„Probier es doch mal aus!“ forderte er sie auf.
„Kusch, Kusch los lauft“ versuchte es Lorelai und wedelte dabei mit den Händen in der Luft, die beiden Pferde schnaubten laut, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
Angestrengt unterdrückte er einen Lachanfall.
„Ich glaube sie sind schon kaputt“ setzte sie nach.
„Vielleicht hast du einfach nur keine Ahnung von Pferden?“
„Hey mein Lieber, wir haben im Hotel eigene Pferde, und außerdem haben Rory und ich den Film ´der Pferdeflüsterer´ fünf Mal gesehen“
Amüsiert grinste Luke vor sich hin, nahm die Zügel in die Hand, schnalzte einmal mit der Zunge, woraufhin die beiden Pferde sich schleppend n Bewegung setzten.
Beleidigt verschränkte Lorelai die Arme vor ihrer Brust, und sah zu wie ihr Haus immer kleiner wurde.
„Du darfst später auch einmal die Zügel übernehmen“
„Oh wirklich, darf ich das?“ schrie Lorelai auf und fiel Luke um den Hals.
„Nur wenn du dich wieder auf deinen Platz setzt“ lächelte er.
„Los Rudolph! Los Comet!“ brüllte Lorelai.
“Das sind doch keine Rentiere?“ fragte Luke verwirrt.
„Vielleicht wollen sie aber gerne welche sein“ warf sie ein und streckte Luke die Zunge entgegen.
„Na klar, warum habe ich daran nicht gedacht“ spottete Luke.
„Kein Problem, Schatz! Dafür hast du ja mich. Wohin fahren wir eigentlich?“
„Das wirst du gleich sehen“
Nur wenige Minuten später bogen sie auf den Hauptplatz von Stars Hollow ein, der heute noch schöner gestaltet war, als an anderen Tagen. Der Pavillon war mit orangefarbenen Rosen geschmückt, wenige Meter davor war auf gestapelten Strohballen ein Plakat mit einem Foto von dem frischgetrauten Ehepaar und der Aufschrift „Just married“ angebracht, auf den Rasen davor spielte eine kleine Musikergruppe. Die gesamten Stadtbewohner hatten sich rundherum versammelt, um den beiden noch einmal ihre Glückwünsche auszurichten und ihnen zu zuwinken.
„Oh mein Gott ist das Kirk?“ rief Lorelai und zeigte in Richtung der Musikergruppe.
Und tatsächlich, der Mann mit dem grauen Anzug, der vor dem kleinen Orchester stand und andauernd unkontrolliert die Hände in die Höhe warf, war Kirk. Anscheinend versuchte er sich als Dirigent, was augenscheinlich nicht besonders gut funktionierte, denn die Musiker hatten sich genervt von ihm abgewandt und würdigten ihn keines weiteren Blickes.
„Hast du das organisiert?“ fragte sie ungläubig an Luke gewandt.
Dieser grinste nur zufrieden vor sich hin.
„Und hier kommt das neueste Ehepaar aus Stars Hollow, der Dinerbesitzer Luke Danes und die Hotelchefin des Dragonfly Inn Lorelai Gilmore“ verkündete Taylor durch sein Megaphone. „Und wenn sie sich einmal scheiden lassen sollten, dann wird sich die ganze Stadt in zwei Lager teilen, und uns alle …“ setzte er nach, doch bevor er seine Rede beenden konnte, riss ihm Babette das Teil aus der Hand.
„Oh mein Gott, wie ich diese verrückte Stadt liebe“ flüsterte Lorelai und kuschelte sich an ihren Ehemann heran, winkend drehten sie noch einige Runden um den Pavillon und machten sich dann auf in das Hotel zu ihrem Hochzeitsbrunch.

„Rory!“ plärrte eine Mädchenstimme hinter ihr, ehe sie überhaupt die Eingangstür des Dragonfly Inn geschlossen hatte.
Erschrocken zuckte sie zusammen, alleine das jemand ihren Namen rief machte sie nervös. Hastig fuhr sie herum, und konnte gerade noch das blonde etwas auffangen, das auf sie zu stolperte.
„Gigi, hey kleine Schwester“ begrüße Rory das mittlerweile 6 jährige Mädchen.
„Hey, nicht so stürmisch, Gigi! Hey, Kleines“ schmunzelte Christopher, und umarmte seine älteste Tochter.
Während dem Trubel der Hochzeit gestern, hatten sie kaum Zeit gehabt miteinander zu reden. Selbst die neue Freundin ihres Vaters hatte Rory nur einmal zu Gesicht bekommen.
„Dad!“ rief sie, aufrichtig erfreut ihren Vater zu sehen.
„Rory, darf ich dir nochmal in aller Ruhe jemanden Vorstellen, Alex das ist meine Tochter Rory! Rory, das hier ist Alex“
Mit einem Lächeln im Gesicht schüttelte sie der Frau mit den dunkelblonden Haaren und der eckigen, schwarzen Brille die Hand.
„Freut mich dich kennen zu lernen“ nickte diese.
„Mich auch“
„Und das hier“ erklärte Christopher, während er den Jungen mit dem blauen Polopullover an den Schultern packte „Ist Alex Sohn, Jayden“
„Hey Jayden“ sagte Rory und reichte auch ihm die Hand.
„Dem würde ich an deiner Stelle nicht die Hand geben, die hatte er gerade vorher noch in seiner Nase“ ätzte Gigi, woraufhin Jayden sich von Christopher losriss und ihr nachlief.
„Hey, Gigi, Jayden! Ihr sollt hier drinnen nicht laufen! Ich fang sie mal ein“ seufzte ihr Vater an seine Freundin gewandt und ging in die Richtung in welche die beiden verschwunden waren.
Sie registrierte dass Alex mit ihr ein Gespräch über Kinder und dessen Erziehung anfing, glücklicherweise gehörte sie anscheinend zu der Sorte Mensch, die sich gerne selber reden hörten, deswegen reichte es vollkommen wenn Rory ab und zu ein „Mhm“ einfließen ließ.
Suchend blickte sie sich in dem Raum um, ihre Großeltern unterhielten sich Mrs. Kim über Möbel, Lane und Zach standen zusammen mit Liz, TJ, und Michel in einer Ecke, während Jackson versuchte seine drei Kinder unter Kontrolle zu behalten. Als ihre Mum ihr damals von der Idee erzählt hatte, am Tag nach der großen Hochzeit noch eine Feier für die engste Familie zu veranstalten, war sie begeistert gewesen, innerlich verfluchte sie sich nun dafür. Wo konnte er nur sein? Gerade als sie sich fragte, ob er womöglich gar nicht mehr kommen würde, erblickte sie ihn. Er kam aus dem Aufenthaltsraum mit dem kleinen Kamin, seine Freundin hatte den Arm um ihn gelegt. Sie wusste nicht, ob er ihren Blick bewusst mied, oder sie einfach nicht wahrnahm, doch das erstere schien ihr logischer. Jess trug noch immer den blauen Sweater von gestern, den er schon damals vor Jahren getragen hatte, nur die Jeans hatte er gegen eine ohne Löcher getauscht.
„Hey, Mr. und Mrs. Danes sind so eben eingetroffen“ schrie Liz und alle wandten sich der Eingangstür zu, in der die beiden soeben erschienen waren.
Nach der freudigen Begrüßung bewegte sich die Menge in den gedeckten Speisesaal.
„Hey, Rory! Die Idee mit den Luftballons und den Klopapier fand ich klasse“ kicherte ihre Mum und die beiden verharrten noch einen kurzen Moment vor dem Eingang.
Sie musste sich zusammenreißen, das war der Hochzeitsbrunch ihrer Mum, später konnte sie ihr auch noch alles erzählen. Sie biss die Zähne zusammen und lächelte.
„Ich dachte es wäre ein bisschen zu viel des guten, aber Patty und Sookie waren mit so viel Eifer dabei, ich konnte sie nicht stoppen“
„Schatz, Rory, geht’s dir gut? Du siehst so, so anders aus?“
Mist, ihrer Mutter blieb auch nichts verborgen, es war eine Illusion zu glauben, ihr etwas vormachen zu können.
„Mum, es-“ setzte Rory an, doch in diesen Moment kam Sookie aus der Küche und schob die beiden in den Speisesaal, die Odeuvre würden sonst kalt werden.
Das Essen verlief ohne weitere Zwischenfälle, die Stimmung war entspannt, sogar Emily und Richard scherzten fröhlich mit den anderen Gästen.
Lukie ließ seinen Blick unauffällig durch die Runde schweifen, er war besorgt, zu tiefst besorgt, auch wenn er es bis jetzt gut verbergen konnte. Das gestrige Gespräch mit Jess hatte ihn mitgenommen, regelrecht schockiert, und das schlimmste war, dass ihm so vieles bekannt vorgekommen war. Unbemerkt von den anderen nickte er Jess leicht zu, dieser fuhr sich durch seine kurzen Haare und versuchte den Eindruck zu vermitteln, dass es ihm besser ging.
„Dad, wann musst du mich zum Flughafen bringen?“ wollte April wissen und blickte auf ihre weiße Armbanduhr, die ein Weihnachtsgeschenk ihres Vaters gewesen war.
Luke musterte seine Tochter, wie sehr sie sich doch jedes Mal veränderte! Manchmal wünschte er sich, sie wäre immer 12 geblieben. Mittlerweile war sie bereits 15 Jahre alt, die kindliche Brille war von einem Besuch zum nächsten verschwunden gewesen, stattdessen trug sie jetzt Kontaktlinsen, die Haare glatt und über die Schultern fallend. Sie war eindeutig kein Kind mehr.
„Erst um 5, wir haben also noch jede Menge Zeit“ erklärte Luke und lächelte.
„Jede Menge Zeit? Wir sehen uns doch sowieso viel zu selten“
„Ich weiß, Schatz. Aber wir müssen das Beste daraus machen“ antwortete er und strich seiner Tochter durch das lange dunkle Haar.
Rory musste hier raus, sie brauchte etwas Zeit für sich, nur einen Moment um wieder klar im Kopf zu werden. Unter dem misstrauischen Blick ihrer Mum, entschuldigte sie sich und verließ den Speisesaal. Sie beschleunigte ihre Schritte, und als sie die Eingangstür hinter sich schloss, fühlte sie sich gleich etwas besser. Verunsichert ließ sie sich auf die Stufen fallen, den Kopf in die Hände gelegt, so konnte es nicht weitergehen. Jess hatte bei ihr immer schon verschiedenste Gefühle ausgelöst, egal unter welchen Umständen sie sich begegnet waren, und mit wem sie zusammen gewesen war.
„Hey“ hörte sie eine leise Stimme hinter sich.
Ihr Körper wurde stocksteif, schnell strich sie sich die Haare zurück und drehte sich um. Da stand er, auf der Veranda des Hotels, seine Hände in den Taschen der Jeans vergraben, das Gesicht zu einen schiefen Lächeln verzogen. Wie wenig sich manches änderte. Doch das Lächeln erreichte nicht seine wunderschönen dunklen, braunen Augen, diese wirkten viel mehr beunruhigt, vielleicht sogar gequält.
„Hör zu, Rory-“ begann Jess, plötzlich wurde er von einem lautem, piepsten Geräusch unterbrochen. Beide starrten sich gegenseitig an, bis Rory registrierte dass es ihr Handy war, das da in ihrer Jackentasche läutete, hastig kramte sie es hervor. Als sie die Nummer erkannte, stöhnte sie genervt auf. Ausgerechnet jetzt!
„Ja?“ stotterte sie.
„Gilmore, hier ist Madison Smith! Es gibt eine Story, eine ganz große sogar! Details sende ich Ihnen in kürze per Mail zu, egal wo Sie sind, lassen Sie alles stehen und liegen! Steigen Sie in Ihr Auto und fahren Sie Richtung New Jersey, ich werde vor Ihnen dort sein und gebe ihnen dann die genaue Adresse durch“ schrie Madison in das Telefon und legte ohne ein weiteres Wort auf.
Jess musterte Rory abwartend, das hier konnte doch nur ein schlechter Film sein.
„Ich … das war … meine Chefin, ich muss los. Eine Story, ich …“ brachte sie gequält hervor, klappte ihr Handy zusammen und suchte in der anderen Jackentasche vergeblich nach ihren Autoschlüssel.
„Rory-“
Eine Tür wurde schwungvoll zugeschlagen, schnelle Schritte folgten.
„Baby hier steckst du also! Ich hab dich schon überall gesucht“ platzte Megan in die Unterhaltung.
„Ich muss jetzt sowieso los“ sagte Rory und vermied es ihm in die Augen zu sehen.
„Auf Wiedersehen Rory, war nett dich kennen zu lernen“ rief ihr Megan nach und schlang ihre Arme um Jess Rücken.
In ihrem Kopf rotierte es, sie war sich gar nicht sicher, wo sie ihr Auto überhaupt geparkt hatte, wie durch ein Wunder erreichte sie es nach wenigen Minuten. Völlig mechanisch setzte sie sich in ihren Toyota, stellte das Radio, startete den Motor und fuhr los. Sie wagte es nicht, auch nur einen einzigen Blick in den Rückspiegel zu werfen.
Uiuiuiuiui ich halte die Spannung mit Rory und Jess nicht mehr aus Wink
Sehr schön geschrieben!! Bin gespannt auf Rorys story!
Super das es weiter geht und es war ein super toller Teil. Kann es kaum erwarten bis es weiter geht. Big Grin

Lane ist einfach die tollste Freundin die man sich wünschen kann.

Lorelai und Luke sind einfach süß zusammen.

Super Idee mit dem Hochzeitsbrunch.

Bin auch total gespannt wie es mit Rory und Jess weiter geht.
Vielen lieben Dank für euer Feedback!
So, here we go !

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7. Tiefpunkt.
Während sie mit rasanter Geschwindigkeit unzählige Meilen Richtung New Jersey zurücklegte, dachte sie nicht ein einziges Mal an das was gerade eben passiert war. Sie dachte nicht an den Scherbenhaufen, den sie im Moment ihr Leben nannte, an die zahlreichen ungeklärten Fragen die im Raum standen, an ihr Herz, das beinahe zersprang. Sie fühlte sich als wäre sie auf der Flucht, im Grund genommen war sie das ja auch. Übelkeit kam in ihr Hoch, die Hände am Lenkrad zitterten, trotzdem hielt sie nicht an.
Eineinhalb Stunden später erreichte sie Jersey City, die Stadt an der anderen Seite des Hudson Rivers. Mit der einen Hand lenkte sie das Auto, mit der anderen versuchte sie auf dem grauen Navigationsgerät etwas zu erkennen. Lautes Hupen, quietschende Reifen, fest rechnete sie schon mit dem Geräusch von Metall dass ineinander gepresst wurde, doch im allerletzten Moment konnte sie das Lenkrad zur Seite reißen. Das würde ihr genau noch fehlen! Kurzfristig entschied sie sich dafür, ihr Auto in der nächsten freien Parklücke abzustellen, und zu Fuß weiterzugehen. Als sie die Autotür zuwarf, fröstelte sie, kein Wunder – hatte sie doch nur eine schwarze Jeans und Lanes dünne weiße Strickjacke an. Verärgert über sich selbst schüttelte sie den Kopf, und versuchte sich zu orientieren, was aber, wie sie schnell feststellte nicht nötig war. Menschenmengen liefen an ihr vorbei Richtung Pier, manche mit mehr oder weniger besorgten Gesichtsausdruck. Mit schnellen Schritten folgte sie ihnen, nach der zweiten Ecke gaben die Hochhäuser den Blick auf das unglaubliche Szenario frei. Unglaublich, dafür gab es einfach kein anderes Wort.
Bereits mehrere hundert Menschen hatten sich versammelt, einige bekundeten laut ihre Zustimmung, während manche nur aus reiner Sensationslust hier zu sein schienen. Auch zahlreiche Fernseh - und Radioteams waren mittlerweile eingetroffen. Mühsam kämpfte sie sich mit dem Einsatz ihrer Ellbogen durch die Menge, bis sie Madison Smith, Luis, und einige andere der Times erkannte.
„Da sind Sie ja endlich“ wurde sie von Madison Smith die in einen dicken, schwarzen Wintermantel gehüllt war, begrüßt.
„Entschuldigung, ich bin so schnell gekommen wie ich konnte“
„Ja, ist schon in Ordnung“ antwortete ihre Vorgesetzte ohne von ihren Iphone aufzublicken.
„Will er wirklich?“ setzte Rory an, die Eiseskälte schnürrte ihr die Lunge zu.
„Wir wissen es nicht, seit vier Stunden sitzt er in seinen Boot, jegliche Kontaktversuche der Polizei sind bisher gescheitert. Sein Name ist Tom Greenwich“
Wie verzweifelt musste dieser Mann auf dem kleinen Holzfischerboot da draußen sein? Und wie lächerlich waren im Vergleich dazu ihre Sorgen? Ihre Blicke wanderten auf das Schild dass er auf einer Stange befestigt hatte, unermüdlich hielt er es in die Höhe:
´´Werde meinen Job morgen verlieren, habe 3 Kinder, und keinen Cent in der Tasche! Um genau 22 Uhr werde ich in den Hudson springen und ein Zeichen setzen´´
„Er wird dabei ertrinken, das Wasser hat doch kaum mehr als 5 Grad?“ fragte Rory schockiert
„Es hat 2 Grad“ korrigierte sie Luis, mit gewohnt tiefer Stimme.
„Also will er Selbstmord begehen?“ flüsterte sie mit angehaltenem Atmen.
„Genau, und die Wirtschaftskrise dafür verantwortlich machen“ nickte Madison.
Allmählich wurde es stockdunkel, die Lichter Manhattans glitzerten am anderen Ende des Ufers schälmisch vor sich hin, es war ein konträres Bild, das sich ihnen bot. Hubschrauber kreisten über das Pier, Schiffe der Küstenwache machten sich für einen möglicherweise bevorstehenden Einsatz bereit, während Polizisten des NYPD das Gelände großräumig abriegelten.
„Okay, der Plan sieht wie folgt aus: Anderson Cooper von CNN ist es irgendwie gelungen seine Frau ausfindig zu machen und hier her zu bringen, er wird in Kürze ein Interview mit ihr aufzeichnen. Castillo – sie werden dabei sein, versuchen sie Hintergrundinformationen zu bekommen, vielleicht schaffen sie es auch eine Frage einzuwerfen. Gilmore – schnappen sie sich einen Block und mischen sie sich unter das Volk, befragen sie die Menschen hier was sie über diese Aktion denken. Ich will Morgen eine Extra Spalte mit Meinungen der New Yorker bringen, sie haben eine Stunde Zeit! Wir treffen uns dann dahinten bei unserem Wagen, ich habe genügend Laptops mit, wo sie dann alles abtippen können“ dirigierte Madison.
Mittlerweile war ihr eiskalt, es hatte mehrere Grade unter null, ihre Hände waren rot und steif gefroren.
„Hast du keine Jacke mit?“ raunte Luis als sie beide in dieselbe Richtung davon liefen.
„Nein, ich musste so schnell aufbrechen, da hab ich daran gar nicht gedacht“
„Hier nimm“ zischte er, zog seinen beigefarbenen Burberry Mantel aus und hielt in ihr auffordernd entgegen.
„Nein, das kann ich nicht annehmen! Dann erfrierst du ja“
„Ich hab noch eine Jacke im Auto, keine Sorge, so selbstlos bin ich auch wieder nicht“ sagte er, und der Anflug eines Lächelns zeichnete sich in seinen Gesicht ab.
War denn heute die gesamte Welt verrückt? Zuerst die Sache mit … dann auf einmal Luis der sie nicht ignorierte und böse anblickte, sondern ihr seinen Mantel gab. Völlig perplex streifte sie diesen über, und knöpfte rasch die Knöpfe zu, als sie dich umdrehte um sich zu bedanken, war Luis bereits in der Menge verschwunden.
In der nächsten Stunde führte sie eine Handvoll kurzer Interviews mit völlig unterschiedlichen Menschen, die bewusst von ihr so ausgewählt wurden. Von dem reichen Manager, über die Großmutter mit ihren Enkelkindern, bis zu dem jungen Studenten, alle hatten eine Meinung, die auch gehört werden sollten, und die sie zu Papier brachte.
Auch wenn sie von den Geschehnissen rund um sich geistig abgelenkt war, ihren Körper konnte sie nichts vormachen. Sie war erschöpft, müde, und ihr gesamter Rücken fühlte sich verspannt an, für einen kurzen Moment ließ sie sich auf die Steinmauer am Pier fallen, den Notizblock neben sich liegend. Es war eine eiskalte, wolkenlose Februar Nacht, der Halbmond stand in einem satten orange am schwarzen Himmel. Trotz des Mantels zitterte sie am ganzen Körper, doch daran verschwendete sie keinen Gedanken. Der Mann draußen auf dem Wasser, hatte echte Probleme, Kinder und eine Frau die er versorgen musste. Wahrscheinlich war er einmal ein richtig glücklicher Vater gewesen, der am Wochenende mit seinen Kindern im Central Park Football spielte, und keinen Geburtstag seiner Ehefrau vergaß. Vielleicht lagen seine Kinder jetzt, in eben jenen Moment, traurig im Bett, weil ihr Vater nicht kam, um ihnen wie immer eine Gutenachtgeschichte vorzulesen. Sorgen, Ängste, Probleme - betraf das nicht alle Menschen?
Entkräftet notierte sie ihre eigenen Gedanken auf den Block, und machte sich auf den Weg zurück zum vereinbarten Treffpunkt. Die Menschenmenge die das Schauspiel beobachtete, war in der vergangen Stunde erheblich gewachsen, immer mehr Nachrichtensender berichteten live vor Ort.
Wieder kämpfte sie sich durch die schaulustige Menge zum weißen Auto der Times. Madison und ein paar andere Leute aus der Redaktion und dem Inlands Nachrichtendienst waren bereits eingetroffen.
„Irgendetwas neues?“ erkundigte sie sich.
„Die Küstenwache hat ein Vermittlungsteam bestehend aus Spezialisten, die ansonsten nur bei Geiselnahmen intervenieren eingesetzt“ brachte sie Claire, eine der Korrekturleserinnen, auf den neuersten Stand.
„So, oder so, Platz eins auf der Morgenausgabe sämtlicher New Yorker Zeitungen ist ihm sicher“ mutmaßte eine ihr bekannte Stimme von hinten.
„Hm, ich würde vielleicht sogar auf landesweit tippen! Die Chicago Post schickt sogar einen Sonderberichterstatter“ warf Tony Allister, der eine eigene Kolumne im Wirtschaftsteil der Zeitung hatte, ein.
„Kaffe?“ fragte die Stimme von hinten, und irgendwas berührte leicht ihren Arm, schnell fuhr sie herum.
Luis streckte ihr einen weißen Pappbecher entgegen, heute herrschte anscheinend eine verkehrte Welt! Hatte Luis beschlossen sie nicht mehr fertigzumachen, oder wollte er sie mit dem Kaffe vergiften? Schulterzuckend resignierte Rory, sie war durchgefroren und der Becher dampfte und duftete herrlich nach ihrem Lieblingsgetränk.
Dankend wärmte sie die Hände an dem heißen Becher.
„Er hat ein neues Schild“ rief Madison.
Gebannt kniff Rory die Augen zusammen, die ihr vor lauter Erschöpfung beinahe zufielen.
´´Ich bin nur 1 von 18 Millionen´´ war nun darauf zu lesen.
„Was meint er damit?“ fragte Clair verwirrt.
„Arbeitslose“ antwortete Rory, vor ihrem geistigen Auge erschien die neueste Statistik der Arbeitslosenzahlen, die erst vorgestern veröffentlicht worden war.
Applaus brandete in der Menschenmenge auf, erste Plakate mit Unterstützungserklärungen wurden gehisst.
„Das wird noch eine lange Nacht“ seufzte Madison und tippte wie wild auf ihrem Iphone herum.
Die Uhr zeigte mittlerweile auf knapp vor Mitternacht, doch die Anzahl von Sympathisanten vergrößerte sich noch immer stündlich. Nachdem sie ihren Artikel abgetippt hatte, war sie von Madison beauftragt worden, bei der mitternächtlichen Konferenz des Einsatzleiters des NYPD teilzunehmen. Dieser gab aber nicht viel Neues bekannt, außer dass Tom Greenwich dazu überredet geworden war, vorerst nicht in den Hudson zu springen. Bis vor zwei Wochen war dieser, laut den Angaben des Einsatzleiters, bei der Bank of New York als Berater tätig gewesen, die wegen einer Fusion alle Mitarbeiter entlassen hatte müssen.
Um ein Uhr Nachts bekam sie die Erlaubnis, sich einige Stunden in einem Hotel, in dem Madison ein paar Zimmer gebucht hatte, auszuruhen.
Ihre Zehen waren taub, und es war Stunden her, dass sie das letzte Mal ein Gefühl in ihren Fingern gehabt hatte. Völlig angeschlagen ließ sie sich auf das große weiße Kingsize Bett fallen, verärgert erinnerte sie sich daran, dass sie weder Sachen zum umziehen, noch sonstiges dabeihatte. Der Tag kam ihr ewig lang vor, war es wirklich nur ein paar Stunden her, dass sie mit Freunden und Familie beim Brunch ihrer Mutter gewesen war? Oh mein Gott, ihre Mum! Sie hatte total vergessen sie zu informieren, schnell zog sie ihr Handy aus der Tasche. 8 Anrufe, alle von ihrer Mutter, und eine neue Nachricht zeigte ihr das Display an.
„Rory?“ hallte die Stimme ihrer Mutter durch das Telefon.
„Mum, hey!“
„Wo bist du? Ich bin krank vor Sorge! Du bist einfach abgehauen, keiner wusste wo du steckst! Jess hat gesagt, du hast einen Anruf bekommen!“
„Es tut mir aufrichtig leid, Mum. Madison hat angerufen, und gesagt ich müsse alles stehen und liegen lassen, und sofort aufbrechen“
„Du hättest doch kurz reinkommen können, oder mir eine Nachricht schicken“
„Bei all dem Trubel, ich weiß auch nicht, ich hab es einfach vergessen“
„Mach so etwas nie wieder, hörst du“
„Versprochen, Mum“
„Bist du in New Jersey? Bei diesem verrückten der sich umbringen will?“
„Nein, im Moment sitze ich in einem Hotelzimmer“
„Rory, was ist los mit dir? Irgendetwas stimmt doch nicht mit dir, du bist in den letzten Tagen so zerstreut“
„Mum, wir reden wenn ich wieder zu Hause bin“
„Sicher?“
„Ja“
„Okay, dann Schatz, bitte pass auf dich auf! Und ruf wieder an, ansonsten-“
„Was?“
„Muss ich einen Suchtrupp nach dir losschicken, eigentlich hab ich das schon versucht. Ich hab Paul Anka eines deiner Sweatshirts beschnüffeln lassen, dann sollte er deine Fährte aufnehmen, aber er hat mich nur zu ein paar Lakritzstangen von Weihnachten unter dem Sofa geführt“
„Und das sagt jetzt was?“ gähnte Rory.
„Das du einen Körpergeruch wie Lakritze hast“
„Aja“
„Schlaf gut, Schatz“
„Bis dann, Mum“
Sie drückte auf die rote „Aus- Taste“ ihres Handys, dass sie an die eine ungelesene Nachricht erinnerte. Im Halbschlaf öffnete sie diese, und fühlte sich im nächsten Moment als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen, die Nummer war ihr unbekannt, aber die Nachricht konnte nur von einer Person kommen.
„Manchmal, Rory, müssen wir Hoffnungen aufgeben, weil sie einen nur selbst zerstören. Nach all den Jahren, hat sich nichts verändert, du & ich es ist, wie es ist. Wir sollten es ruhen lassen, ich wünsch dir nur das Beste!“
Sie spürte wie heiße Tränen sich den Weg über ihre Wangen bahnten, sie schluchzte und fing hemmungslos an zu weinen. Sie ließ all den aufgestauten Emotionen der letzten Tage freien Lauf.

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Kritik & Feedback ist wie immer erwünscht & willkommen!
OMG, was für ein schöner Teil. Also nicht schön im eigentlichen Sinne, aber ich konnte mich gerade so in das Spektakel hineinversetzen.
Das SMS hat mich aber sehr traurig gemacht, ich hoffe Rory spricht sich wenigstens aus mit ihm, es wär nicht gut das für immer so stehen zu lassen.

Achja und deine langen Teile fehlen mir. Ich hoff du hast bald wieder mehr Zeit! Smile
WOOOOOOOOOOOOOOH der Teil ist mal wieder sehr gut gelungen und ich freu mich jedesmal wenn ein neuer Teil kommt. Big Grin

Die Sache von Tom Greenwich ist wirklich sehr spannend und ich kam mir vor wie wenn ich selber vor Ort dabei währe. Werden sie es wohl schaffen in zu retten ?

Dieser Luis ist heute sehr nett zu Rory. Hoffentlich geht es Rory bald bessser und sie kann sich mit Jess aussprechen.

Binn schon sehr gespannt wenn es weiter geht
Super! Einfach toll, wie du die ganze Reporterstory schilderst. Also nicht nur in diesem Teil, sondern auch in den vorherigen! Sehr authentisch!
Ich bin gespannt wie es weitergeht - mit Rory & Jess, ihrem Job, was Luis noch für eine Rolle spieltWink
Zitat:OMG, was für ein schöner Teil. Also nicht schön im eigentlichen Sinne, aber ich konnte mich gerade so in das Spektakel hineinversetzen.
Das SMS hat mich aber sehr traurig gemacht, ich hoffe Rory spricht sich wenigstens aus mit ihm, es wär nicht gut das für immer so stehen zu lassen.

Achja und deine langen Teile fehlen mir. Ich hoff du hast bald wieder mehr Zeit! Smile
Vielen lieben dank für dein FB!
In 3 Wochen habe ich dann wieder mehr Zeit, und die werde ich aufjedenfall fürs schreiben verwenden! Ich mag die langen Teile auch viel lieber!

Zitat: WOOOOOOOOOOOOOOH der Teil ist mal wieder sehr gut gelungen und ich freu mich jedesmal wenn ein neuer Teil kommt. :biggrin:

Die Sache von Tom Greenwich ist wirklich sehr spannend und ich kam mir vor wie wenn ich selber vor Ort dabei währe. Werden sie es wohl schaffen in zu retten ?

Dieser Luis ist heute sehr nett zu Rory. Hoffentlich geht es Rory bald bessser und sie kann sich mit Jess aussprechen.

Binn schon sehr gespannt wenn es weiter geht
Auch die Lis, wie immer dankeschön,
wie es mit Rory & Jess weitergeht, weis ich selber noch nicht so genau.
Mal sehen ..

Zitat:Super! Einfach toll, wie du die ganze Reporterstory schilderst. Also nicht nur in diesem Teil, sondern auch in den vorherigen! Sehr authentisch!
Ich bin gespannt wie es weitergeht - mit Rory & Jess, ihrem Job, was Luis noch für eine Rolle spielt
Auch dir vielen, lieben dank!
Das mit Luis steht noch in den Sternen, ich schwanke da zwischen 2-3 Möglichkeiten, mal schauen wie es sich ergibt!

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So, ich Lieben!
Heute kommt schon der nächste Teil, ich denke es wird jetzt wirklich einige Zeit dauern bis es wieder weitergeht.
Have fun!
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8. It hurts .
Das laute Schluchzen war langsam einen leisen Wimmern gewichen, nach einiger Zeit fehlte ihr einfach die Kraft um zu weinen. Ihr Körper lag in Embryonalstellung auf dem Bett, ab und zu von einem heftigen zittern erschüttert.
Am Horizont zeichnete sich bereits der neue Tag ab, die pechschwarze Nacht wich langsam der morgendlichen Dämmerung. Der Schneeregen prasselte in großen, dicken Tropfen an die Fensterscheibe, von all dem bekam sie nichts mit.
Rory war in den letzten paar Stunden durch die Hölle gegangen. Sie fühlte eine leere in sich, die unweigerlich auf ihr Herz drückte. Ihr Leben war endlich wieder in geordneten Bahnen verlaufen, sie hatte einen tollen Job, war endlich wieder zurück nach Stars Hollow gekehrt, alles schien sich wunderbar zu fügen. Für Außenstehende mochte es wohl genauso aussehen, und bis vor kurzem hatte sie ebenso gedacht, doch die letzte Nacht hatte sie eines besseren belehrt. Einsamkeit, Angst, Hoffnungslosigkeit – diese Wörter schwirrten ununterbrochen durch ihren Kopf. Das sollte endlich aufhören! Entkräftet presste sie ihre Arme auf die Stirn.
„Du & ich es ist, wie es ist“
Diese Phrase hatte sich in ihre Gehirn eingebrannt, wahrscheinlich für immer. Dieser Satz hatte ihr ein Loch ihr Herz gerissen, sie bezweifelte stark, dass diese Wunde jemals heilen würde. Sollte sie es doch tun, würde die Narbe für immer sichtbar bleiben.
Jess,
Er war vielleicht nicht immer präsent in ihren Leben gewesen, aber auch niemals ganz daraus verschwunden. Im Laufe der Zeit hatten sich ihre Wege immer wieder gekreuzt, aus den verschiedensten Gründen. Doch egal wann und wo sie aufeinander trafen, bestimmte Gefühle waren immer in ihr hochgekommen, diese Vertrautheit, Geborgenheit, aber auch eine freudige Anspannung die sie stets verspürt hatte. Selbst nach Jahren konnten sie sich einfach hinsetzen und miteinander reden, als wäre die Zeit stillgestanden. Diese Verbindung zwischen ihnen, die nie ganz abgerissen war. So sehr er sie auch vor zig Jahren verletzt hatte, die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit trug sie im Herzen.
Sie hatte ihn wieder verloren, dieses Mal bevor es überhaupt begonnen hatte. Er war wohl zufrieden mit seinem Leben, hatte eine Freundin, er konnte für sie nicht alles aufgeben. Das wollte und konnte sie auch nicht verlangen, Jess sollte glücklich sein, sie wünschte ihm ebenfalls nur das Beste.
Ein lautes Hämmern an der Tür, erschrocken zuckte ihr Körper zusammen.
„Hey Gilmore, wo bleibst du denn? Madison wird uns wegen dir noch beide umbringen“ schrie Luis mit wutentbrannter Stimme.
Erschrocken richtete sie sich auf, das konnte doch nicht sein, hatte sie die gesamte Nacht wachgelegen? Mühsam stand sie auf, wobei ihr völlig entkräfteter Körper unter ihrer Last fast nachgab, einen Moment lang musste sie sich auf dem Nachtkästchen neben dem Bett abstützen.
Wieder trommelten Fäuste gegen die Tür, dieses Mal in kürzeren Abständen, sie musste ihm eine Antwort geben.
„Ich-“ versuchte sie es, doch ihre Stimme war nicht mehr als ein zittriges flüstern, ihr Hals war vom vielen weinen im Inneren vollkommen wund. Behutsam, mit kleinen Schritten durchquerte sie das Zimmer in Richtung Tür.
Sie schluckte langsam, ihr Hals brannte wie Feuer, erneut schossen ihr Tränen in die blauen Augen.
„Luis, ich … ich komme gleich … mir geht es heute nicht so gut. 5 Minuten“ krächzte sie.
„Beeil dich, in fünf Minuten bin ich weg“ antwortete er genervt.
Rory kauerte an die Wand gelehnt und hörte zu, wie sich seine Schritte entfernten. Sie schleppte sich in das angrenzte Badezimmer, als sie das Licht anmachte, und die Neonröhren über dem Spiegel den Raum erhellten erschrak sie. Das konnte unmöglich sie sein! Ihre Augen waren feuerrot und geschwollen, die Lider hingen schlaff herab, ihre Pupillen wirkten dunkel, selbst ihr Blick war fremd. Sie drehte den Wasserhahn auf, in der Hoffnung dass etwas kaltes Wasser helfen würde. Doch es war sinnlos, mit dem Fingern fuhr sie sich durch das braune Haar mit den immer weniger werdenden hellen Strähnen, und versuchte es einigermaßen in Form zu bringen.
Im Fahrstuhl auf dem Weg zur Lobby versuchte sie sich fieberhaft eine Ausrede einfallen zulassen, die ihr Aussehen rechtfertigen würde, aber ihr Kopf war leer. Luis saß auf einen der zahlreichen kleinen Glastische im Eingangsbereich des Business Hotels, alle Tageszeitungen vor ihm gestapelt.
„Na, endlich“ blaffte er und erhob sich, als er Rorys Gesicht sah, hielt er inne.
„Ahm, alles in Ordnung mit dir?“
„Ja, mir geht’s gut. Ich hab nur … eine Augenentzündung, deswegen konnte ich die ganze Nacht kaum schlafen … das kommt von der, der schlechten New Yorker Luft“ versuchte sie ihren Zustand zu rechtfertigen.
Luis nickte langsam, entweder es war ihm egal oder er glaubte ihr einfach.
„Hier, das hat jemand aus dem Hauptbüro vorher vorbeigebracht“
Auffordernd zeigte er auf den braunen Karton, der neben seinen Sessel am Boden stand, darin befanden sich eine Auswahl an Hauben, Handschuhe, und Schaals. Just in jenen Moment wurde ihr bewusst, dass sie noch immer Luis Mantel trug, unsicher blickte sie an sich herunter.
„Du kannst ihn ruhig noch behalten“ sagte er kühl, und knöpfte seine Winterjacke zu. Schnell fischte sie aus den Karton, die für sie passenden Utensilien heraus, ironischer weise stellte sie fest, dass sie sich durchgängig für schwarz entschieden hatte. Gemeinsam legten sie die wenige Meter zum Pier zurück, ein schneller Blick auf die Armbanduhr ließ sie erkennen, dass es sieben Uhr morgens war. Sie musste ihr Privatleben ausblenden, ansonsten würde sie den heutigen Tag nicht durchstehen, schnell kippte sie den imaginären Schalter in ihrem Kopf um, und hoffte dass er auch heute funktionieren würde.
Als sie sich den Schauplatz näherten, vernahmen sie schon einige Häuserblocks entfernt, aufgeregte Stimmen. Hastig beschleunigten sie ihre Schritte, das konnte doch nicht wahr sein? Sie hatte fest damit gerechnet, dass die Anzahl der Menschen über Nacht schrumpfen würde, doch das Gegenteil war der Fall. Tausende Menschen standen in Eiseskälte an jenen Morgen vor den Toren Manhattans, und skandierten laut ihre Parolen.
„Hört ihr uns da Oben! Wir sind 18 Millionen“ brüllten sie in voller Lautstärke. Rory ließ den Blick durch die Menge schweifen, sie sah Alte und Junge Gesichter, Frauen und Männer Schwarze und Weiße, Lations und Asiaten. Sie alle waren hier versammelt, jeder für sich, und doch nicht alleine, vereint in ihren Willen gegen die Ungerechtigkeit anzukämpfen. Mit Luis im Schlepptau bahnte sie sich einen Weg durch die Menge, was ihr wesentlich schwerer fiel als noch vor 12 Stunden. Die schwarze Mütze hatte sie tief in das Gesicht gezogen, vielleicht würden dann ihre geschwollenen Augen nicht sofort auffallen. Erst als sie den Wagen der Times erreichte, konnte sie das kleine Boot am Hudson erkennen, dass sich keinen Meter bewegt hatte.
„Morgen miteinander“ begrüßte sie die Mitarbeiter der Times, auch dessen Zahl war über Nacht gestiegen.
„New York Post, USA Today, LA Times, Washington Post und noch 15 weitere, er hat sie alle gekriegt“ schüttelte Tony Allister fassungslos den Kopf.
„Titelseiten?“ fragte sie nach.
„Ja, und unsere hat er ebenfalls bekommen“ warf Madison Smith ein, und reichte Rory eine frischgedruckte Ausgabe der New York Times.
Voller Neugierde entfernte sie sich ein paar Schritte von der Gruppe, versuchte vergeblich mit den Handschuhen die Zeitung aufzuschlagen, ungeduldig riss sie sich diese von den Fingern. Nervös schlug sie die Zeitung auf, und tatsächlich auf Seite 3 gab es eine eigene Spalte mit Meinungen zu dem Protest, sie erkannte den Text sofort wieder. Ihre Interviews waren natürlich von einem Journalisten überarbeitet worden, so dass neben der Überschrift in fetten Lettern Johnny Isaac prangte, doch im untersten Eck entdeckte sie etwas, dass ihr ein kleines Lächeln abrang.
„Recherche by Lorelai Gilmore“ stand dort in winzigen Lettern, für die man beinahe eine Lupe brauchte. Völlig egal! Ihr Name stand in der New York Times, und das bereits in ihrer zweiten Arbeitswoche. Hätte es die letzte Nacht nicht gegeben, wäre sie vermutlich sogar stolz auf sich gewesen.
„Kommt mal alle her“ holte sie Madison Stimme zurück in die Realität. Schnellen Schrittes gesellte sie sich wieder zu ihrer Truppe.
„Also, ich bring euch nochmal auf den neuersten Stand: Mittlerweile sind hier laute Daten des NYPD 8.000 Leute versammelt, da diese aber dazu geneigt sind alles runter zuspielen, gehen wir von mindestens 12.000 Leuten aus! Kurz vor 3 Uhr früh hat er den Sprung in den Hudson für 12 Uhr heute mittags angekündigt, mehr dazu wissen wir nicht. Zu seiner Person kennen wir nicht viel neues, außer dass er 35 Jahre alt ist, und Kinder im Alter von 6, 5, und 2 Jahre hat! Den Rest könnt ihr in unserer heutigen Ausgabe, oder in einen der Schundblätter nachlesen“ informierte Madison ihre Mitarbeiter.
Nicht nur die Zahl der Sympathisanten war mittlerweile explodiert, auch jene an Berichterstatter. Dicht gedrängt standen die Autos verschiedener Fernseh -, Zeitungs -, und Radioteams nebeneinander, mehrere von ihnen war gerade live auf Sendung. Ein paar Autos weiter bemerkte sie Alicia Lincoln, Nachrichtensprecherin von Channel 4, die sie bisher nur aus dem Fernsehen kannte.
„Gilmore, husch! Kommen Sie noch einen Moment her“ deutete ihr Madison mit einer Handbewegung.
„Ja?“ fragte sie unsicher.
„Ich bin niemand der mit Lob um sich wirft, ich denke, das haben Sie schon mitbekommen. Aber Ihre gestrigen Interviews waren gut, sogar richtig gut, ich glaube Sie haben genügend Potenzial. Um sicher zugehen dass dem auch wirklich so ist, und das gestern kein Zufall war, möchte ich Ihnen heute eine ähnliche Aufgabe übertagen“
„Okay“
„Finden Sie heraus wie das alles hier organisiert ist, wo kommen die vielen Menschen auf einmal her? Wie haben sie davon erfahren? Internet? Facebook? Twitter? Ihre Recherchen sollen die Grundlagen für einen fundamentierten Artikel über Protestbewegungen via moderner Medien bilden. Kriegen Sie das hin? Bis 11 Uhr müssten sie fertig sein“
„Kein Problem. Glauben Sie, dass er wirklich …?“
„Ob er sich umbringt? Ich denke nicht, er kann die Story nun medienwirksam verkaufen, und so eine Menge Geld machen. Arbeitslosigkeit ade! Gilmore, Sie dürfen das Ganze nicht so an sich heranlassen, das hier ist ein Job“ machte ihr Madison klar, die aufmerksam Rorys geschwollenen Augen musterte und offensichtlich die falschen Schlüsse daraus zog. Ihr sollte es nur recht sein.
Rory nickte, packte ihren Notizblock samt Stift, und machte sich auf den Weg. Einen Moment verweilte sie an der gleichen Stelle wie gestern, aufgewühlt ließ sie ihren Blick über das Wasser schweifen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass es nicht nur in Strömen regnete, sondern auch der Wind peitschte, das Wasser klatschte in großen Wellen gegen die Pier Mauer. Tom Greenwich Boot schwankte von einer Seite zu anderen, er selbst war nicht mehr als ein schwarzer Punkt, der unermüdlich sein Schild in die Höhe hielt. Die Regenwolken hingen tief am Horizont, es sah beinahe so aus als würden sie den Hudson berühren. Von Manhattans Skyline waren durch den dichten Nebelschleier nur Umrisse zu erkennen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah sie sein Gesicht, die braunen Augen blickten sie fragend an, perplex musste sie nach Luft schnappen. Sie durfte nicht zulassen, dass ihr Verstand ihr einen Streich spielte.
Entschlossen packte sie ihren Notizblock und mischte sich unter die Menschen. Hatten die Leute gestern noch bereitwillig Auskunft gegeben, gestaltete sich das Ganze heute schon schwieriger, sie war anscheinend nicht die einzige Reporterin die mit den Sympathisanten sprechen wollte. Es dauerte wesentlich länger, bis sie alle Informationen gesammelt hatte, trotzdem war sie mit dem Ergebnis zufrieden. Ob es auch Madison zufrieden stellen würde, war eine andere Sache.
Als sie wieder beim Wagen der Zeitung ankam, hatte sich einiges getan. Vier Steher aus Metall waren befestigt worden, worüber provisorisch eine Plane fixiert war. Darunter befanden sich mehrere kleine Tische mit Laptops, Fernsehern, und Druckern, an denen schon fleißig gearbeitet wurde.
„Willkommen in unserer mobilen Einsatzzentrale“ lächelte Claire, die Korrekturleserin, freundlich.
„Ist das da hinten Kaffe drin?“
„Ja, den brauchen wir doch schließlich um Munter zu bleiben! Bedien dich nur“
Dankend eilte sie auf den riesigen weißen Behälter zu, um sich einen Becher Kaffee runterzulassen, der geschmacklich zwar diese Bezeichnung nicht verdiente, aber wenigstens warm war. Bis halb 12 verbrachte sie die Zeit damit, ihre Recherchen abzutippen, danach begab sie sich mit dem Rest ihrer Gruppe nach vorne zum Pier. Der vordere Bereich war für Reporter und Tv- Teams mit gelbem Plastikband abgesperrt worden, so dass sie eine gute Sicht hatten. Eigentlich fragte Rory sich, ob sie das überhaupt wollte.
Dieser Mann da draußen, Tom Greenwich würde sich vielleicht in weniger als 10 Minuten umbringen, weil das Leben für ihn keinen Sinn mehr machte. Sie dachte an das Interview mit seiner Frau Karen, die ihn anflehte nach Hause zu kommen, denn nur da gehöre er hin. Konnte er so verzweifelt sein, dass er nicht mehr erkannte wo sein Platz im Leben war? Wusste sie selbst, wo ihrer war?
Die Menschenmenge hinter ihren schrie: „Er ist einer von uns“
Sie beobachtete ihre Kollegen um sich herum, die meisten hielten wie sie den Atmen an, nur Madison tippte wie immer auf ihren Iphone herum, fast so, als wäre es an ihrem Arm angewachsen. Luis stand neben ihr, die Hände in der Jackentasche vergraben, den Blick stur geradeaus gerichtet, er wirkte ruhig und gefasst. Etwas, dass man von ihr nicht behaupten konnte.
Und dann ging alles ganz schnell, obwohl das kleine Fischerboot gute 200 Meter vom Ufer entfernt war, konnte man hören wie es umkippte und verkehrt auf den Wasser aufschlug. Die Leute schrien durcheinander, einige weinten, die Unterstützungsrufe verstummten schlagartig. Sofort heulten Sirenen auf, die gelben Schiffe der Küstenwache flitzten über das Wasser.
Tom Greenwich hatte seine Drohung wahr gemacht, er war in den Hudson River gesprungen, und nicht mehr aufgetaucht. Auch Jahre später würden die hier anwesenden Menschen und jene vor den Fernsehgeräten diesen Anblick nicht vergessen, er würde sie verfolgen, und wenn sie glaubten ihn schon längst vergessen zu haben, würde er sie vom Gegenteil überzeugen.
Für Rory stand die Welt still, sie konnte das so eben gesehene nicht begreifen, ihr Verstand lies es einfach nicht zu. Aufgeregte Stimmen durschnitten die Stille, ihr wurde schwindlig, doch sie fand keinen Halt. Bevor sie umfallen konnte, spürte sie, wie Finger sie am Arm packten und stützten, dankbar schloss sie für einen kurzen Moment die Augen. Nach einigen Sekunden fühlte sie sich besser, und blickte auf die Hand die ihren Arm festhielt, Luis Hand.
„Es geht schon wieder ... Danke“ stotterte sie benommen.
„Okay, wir müssen los, wir haben jetzt eine Krisensitzung“
Taumelnd folgte sie Luis zurück zu ihrem improvisierten Hauptquartier, wo bereits alle versammelt waren. Auf den Fernsehbildschirmen lief CNN, die noch einmal eine Großaufnahme davon zeigten wie sich Tom Greenwich in das Wasser stürzte.
„Meinen Insider Informationen zufolge sind Taucher der Küstenwache schon bei seinen Boot! Wir werden jetzt 3 Teams bilden, das Erste fährt zurück in die Zentrale, das Zweite bleibt hier Vorort um die Lage zu beobachten, und das Dritte Team positioniert sich in den umliegenden Krankenhäusern“ gab Madison bekannt.
Es war eine unaussprechliche Hektik ausgebrochen, Mobiltelefone läuteten unterbrochen, Helikopter kreisten umher, Menschen saßen fassungslos am Boden.
Rory gehörte zu dem zweiten Team, und betrachtete fassungslos die Berichterstattung im Fernsehen, mittlerweile waren gute10 Minuten vergangen seit er gesprungen war. Wie lange konnte ein Mensch unter Wasser überleben ohne Hirntod zu sein? Sie versuchte angestrengt sich an einen Artikel in der Times zu erinnern, den sie vor Monaten gelesen hatte, der sich mit eben jenem Thema beschäftigte. Warum wusste sie das nicht mehr?
„Sie haben ihn …“ brüllte Cole Cunningham, einer der Redakteure voller Aufregung.
„Was, was hat er da an?“ brachte Rory mühsam hervor, sie kniff die Augen zusammen um auf den kleinen Bildschirm etwas zu erkennen.
„Oh mein Gott, das ist-“ schlug Claire die Hände vor dem Mund zusammen.
„Eine Weste aus Blei“ beendete Luis emotionslos den Satz.
„Lebt er?“ flüsterte Claire die es nicht wagte hinzusehen.
„Keine Ahnung, er bewegt sich nicht“ antwortete Cole.

Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Mount Sinai Hospital nach New York City geflogen, seine Anhänger sahen den abhebenden Helikopter mit offenen Mund nach.

Tom Greenwich wurde 35 Jahre alt, er war ein liebender Ehemann und Vater dreier Kinder. Als er nach 12 Minuten im nur 2 Grad kalten Wasser, vom Grund des Hudson Rivers geboren wurde, war er bereits klinisch tot. Es bestand kaum noch Hoffnung, und das letzte bisschen löste sich während des Transportfluges ins Krankenhaus in Luft auf.
Die Zeitungen würden am nächsten Tag schreiben, er sei als Held gestorben. Er sei jemand gewesen der es gewagt hatte ein Zeichen zu setzten, mit allen Mittel. Sein Tod würde nicht ohne Konsequenzen bleiben, viele Spekulationen würden aufkommen, und im Laufe der Zeit würde die Berichterstattung nachlassen, und schließlich ganz versiegen.
Toms 2-Jähriger Sohn Taylor würde viele Jahre später einmal sagen, dass er sich nichts sehnlicher wünsche, als Erinnerungen an seinen Vater zu haben.

Rory fuhr wie in Trance zurück nach Stars Hollow, die Welt um sie herum wirkte wie verschwommen. Den Radio hatte sie abgedreht, nachdem alle Sender non-stop von dem geschehenen Unglück berichteten. Schlagartig wurde ihr bewusst, was es wirklich bedeutete Journalistin zu sein, der Glanz den dieser Job von außen haben mochte, hielt bei genauerer Betrachtung nicht stand. Als sie ihren Wagen hinter dem Jeep ihrer Mum parkte, legte sie ihren Kopf noch einen Augenblick auf das Lenkrad um sich zu sammeln, bevor sie mit wackeligen Beinen ausstieg. Auf halben Weg zur Haustür kam ihr ihre Mum mit ausgebreiteten Armen entgegen, und zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ließ sie ihren Emotionen freien Lauf.
„Es war so schrecklich, Mum“ weinte sie und ballte die Finger zu Fäusten zusammen.
„Ich weiß, Schätzchen“ flüsterte Lorelai, und streichelte ihrer Erwachsenen Tochter zärtlich über den Kopf.
„Weißt du was neues … hat er, hat er … überlebt?“ fragte ihre Tochter zwischen mehreren Schluchzern.
Als ihre Mutter nichts sagte, kannte sie die Antwort.

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Feedback & Kritik ist wie immer erwünscht & willkommen !!
Wooh heute bist du aber schnell. Wie immer war der Teil einfach super gut. Auch wenn es jetzt wieder länger dauert ich kann warten Big Grin

Arme Rory, aber ich kann sie voll verstehen. Man kann richtig fühlen wie schlecht es ihr geht. Hoffentlich geht es ihr bald wieder besser. Aber da sie wieder zuhause ist kann Lorelai sie bestimmt trösten.

Der Tom hat es ziemlich lange ausgehalten. Aber er musste seht verzweifelt sein, aber wenigstens ist er als Held gestorben.

Freu mich wenn es weiter geht
Toller Teil! Wiedermal sehr authentisch und super geschrieben!
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