hallo ihr lieben.
hab mir gerade eure storys durchgelesn und ich muss sagen ihr alle liebt weihnachten wohl was :lach:
naja, ich hasse weihnachten und erweitere dass sortiment hiermit um eine neue story: Der 24.Dezember (name geändert, für die die sie schon kennen).
sie ist genaugenommen ziemlich anders als die andren hier, vllt für einige etwas gewöhnungsbedürftig.aber lest sie euch mal durch, ich übernehme aber keine verantwortung für folgeschäden
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Die Uhr schlug Punkt 6. Vor Jahren wäre sein Vater jetzt die Treppe hinaufgepoltert gekommen und hätte geräuschvoll mit einem Stock auf den Boden geklopft. Er hätte seine Hose artig gerade gezogen und seinen weichen Pulli befreit. Obwohl er schon seit Jahren gewusst hatte, dass sein Vater unter dem verwaschenen Weihnachtsmannkostüm schwitzte. Der rote Mantel hatte immer etwas über dem Bauch gespannt und der ehemals weiÃe Bart hing über seine braunen Bartstoppeln. Damals liebte er Weihnachten noch. Seine Mutter und sein Vater lebten noch und seine Mom backte die herrlichsten Weihnachtsgerichte: Schokoladenkekse mit Butterglasur, Nougatkonfekt und Marzipanherzen. Wenn er nur an das Hauptgericht des Abends dachte, lief ihm schon das Wasser im Mund zusammen. Seine Mom hatte an Weihnachten die Tradition Fisch zu machen. Schon seit er ein kleiner Junge war liebte er das Wasser und die Fische darin. Er erinnerte sich noch genau an seinen ersten Angelausflug. Er hatte einen Fisch gefangen. Seine Mom lobte ihn und servierte ihn zum Abendessen. Seltsamerweise hatte der Fisch für seine Eltern, seine Schwester und ihn gereicht. So groà war der Fisch doch gar nicht gewesen?
In Erinnerungen versunken hörte er auf den Tresen abzuwischen und stellte die letzten Stühle im Diner hoch. Seit dem Tag an dem sein Vater gestorben war hatte er kein Weihnachtskonfekt mehr gegessen. Vielleicht war es auch besser so. Denn seit seine Mom nicht mehr da war, ernährte er sich ziemlich gesund. Verzichtete auf Butterkrokant und alle anderen â ihm inzwischen lästig gewordene â SüÃigkeiten und anderen ungesunden Festessen. Nur auf den geliebten Fisch am Weihnachtsabend wollte er nicht verzichten. Sein Karpfen lag bereist seit 20 Minuten im Ofen und wartete nur darauf noch einmal mit Zitronenmelisse und etwas Bier übergossen zu werden.
Sein Blick schweifte durch die groÃen Ladenfenster. Der Marktplatz und der Pavillon waren festlich geschmückt und die vielen Lampen leuchteten bis in seinen Laden hinein. Eine kleine glückliche Familie stand staunend vor dem groÃen Tannenbaum der bis in die Spitzen â von Kirk geschmückt- hell erleuchtet war.
Er seufzte noch einmal und trug dann die letzten Ketchupflaschen zur Theke. Oh wie sehr er Weihnachten hasste. Er glaubte dass Kinderlachen von der StraÃe bis in seinen Laden hinein hören zu können. Weihnachten war doch nur eine Erfindung von Marktketten die mit ein paar Weihnachtsmännern mehr Umsatz machen wollen.
Bevor er sich wieder an früher erinnern konnte und mit seinem Karpfen einsam in sein Apartment hochsteigen konnte musste er den Laden noch schlieÃen. Während er zur Eingangstür schlenderte beobachtete er den festlich geschmückten Baum. Oben in seinem Apartment gab es keinen Baum. Keine einzige Christbaumkugel und keine Kerze war oben in seiner Wohnung.
Ach ja, nie würde er vergessen, wie er an einem Weihnachtsabend, seine Schwester war noch sehr klein, mit seiner Mutter am Tisch saà und sie ihm erzählte, wie seine Oma damals noch Kerzen von Hand geformt hatte. Er hatte nur halb zugehört, weil er - gespannt auf den Weihnachtmann â nervös an seiner Kappe rumgezupft hatte.
Ja, seine Mom war schon eine ganz besondere Frau. Und auch wenn er es nicht so gerne zugab, heute vermisste er seine Schwester. Sie hatte ihn zwar schon vor 2 Stunden angerufen, aber da war im Diner noch der Mittagsschwung da und somit hatte er keine Zeit, sich wirklich um sie zu kümmern.
Während er noch überlegte, ob er sie einfach noch einmal anrufen sollte war er an die Tür angekommen. Gerade hatte er das Closed- Schild umgedreht und steckte den Schlüssel ins Schloss als es klopfte und ihm ein ihm vertrautes Gesicht im Dunkeln entgegen strahlte.
Es war Lorelai. Lorelai liebte Weihnachten. Es war eine alte Tradition von Lorelai am Weihnachtsabend bei Luke vorbei zukommen und ihm etwas zu schenken.
Die Lichter des riesigen Tannenbaumes spiegelte sich in ihren freudigen Augen. Er lächelte und zog den Schlüssel wieder aus dem Schloss. Er würde ja doch nicht davon kommen. Er zog die Türklinke nach unten und sagte halbwegs freundlich: âKomm rein.â Lorelai, sie trug eine lila Pudelmütze und einen wunderschönen weiÃen Schal â bestickt mit lila Blüten, trat ein und versteckte geheimnisvoll etwas hinter ihrem Rücken. Er kannte das Spiel schon und lief zur Theke. Er ging zwar davon aus, das Lore erst morgen zu ihm kam, aber ihr Geschenk konnte er ihr auch heute schon überreichen.
âDrauÃen ist es wirklich kalt!â Er stockte. Das war nicht Lorelais Stimme. Hatte sie Rory mitgebracht? Seit wann hatte Rory eine Männerstimme? Ein unguter Gedanke brachte ihn in Bewegung und als er sich umdrehte blickte er direkt in das Gesicht von Max Medina.
Was in Gottes...? Luke musste sich schleunigst einen Fluch verkneifen.
âWas macht der denn hier?â âGuten Abend, Luke. Ich bin Lorelais Verlobter, da dürfte es wohl gerechtfertigt sein, das wir Weihnachten zusammen verbringen.â Warum wir allerdings bei dir vorbei schauen müssen, bleibt mir ein Rätsel, verkniff Max sich.
Luke runzelte die Stirn. Er hasste diesen Mann. Er hasste ihn nicht wegen seiner Person. Er hasste ihn nur dafür, das er Lorelai bekam. Das er es gewagt hatte Lore einen Antrag zumachen und das er sie dazu gebracht hatte, ihn anzunehmen.
âSo Luke. Hier ist dein Geschenkâ Stolz brachte Lorelai eine knallbunte Tüte hinter ihrem Rücken zum Vorschein und überreichte sie ihm.
âDanke Lore. Das wäre doch nicht nötig gewesen, mir extra was zu kaufenâ sagte er mit einem Seitenblick auf Max.
âhier, ich hab auch was für dich.â Er deutete auf die Theke.
âOh ein Geschenk!â jauchze Lorelai und rannte wie ein kleines Mädchen auf das kleine blaue etwas zu. Schnell riss sie das Geschenkpapier weg.
âOh Nein wie süÃ! Das ist das beste Geschenk das ich je gekriegt hab!â Total entzückt hob Lore eine Kaffeetasse mit dem Schriftzug âLukes Junkieâ hoch und strahlte über das ganze Gesicht. Ihm stand der Stolz ins Gesicht geschrieben und er schaute Max siegessicher an.
âich weià eben, was Lorelai gefällt.â Sarkastischer ging es nicht mehr. Max bemühte sich um einen Konter, aber Lorelai fuhr dazwischen:
âWillst du nicht endlich mal dein Geschenk auspacken? Bevor ihr euch hier prügelt pack erst mal aus.â Er gehorchte brav und griff in die Tüte.
Hervor kam eine wunderschöne neue Baseballkappe. Sie war blau und ein weiÃer Schriftzug viel einem sofort ins Auge: âDealerâ. Jetzt huschte ihm ein groÃes Grinsen über das Gesicht.
âna ja, da hatten wir wohl die gleiche Idee, was?â Lorelai lachte noch einmal und strahlte ihn glücklich an.
Ja sie war glücklich. Glücklich mit ihrem Leben und ihrem Mann. Nur leider war er eben nicht der Mann. Er ignorierte den Kloà in seinem Hals und versuchte weiter zu lächeln.
âLorelai, wir müssen dann. Rory wartet sicher schon mit dem Essen.â
âOh ja, stimmt. WeiÃt du, Luke bei uns gibt es nämlich heute Gans. Wie in Europa, Max hat gekocht und ich hab...â Max zog sie an ihrer Jacke aus dem Laden.
âDanke für die Kappe Lore.â Luke schloss die Laden und ging in die Küche. Sein Fisch war fertig. Er hatte keine Lust mehr ihn zu würzen. Er nahm den Fisch aus dem Ofen und stieg die Treppe hinauf.
Oh ja, ich hasse Weihnachten.
Das Lachen von Lorelai â der Frau die er seit Jahren liebte â hallte in seinen Ohren, als er in seiner tristen Wohnung den Fisch aà und dann ein altes Footballspiel im Fernseher anschaute.
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danke für eure aufmerksamkeit