24.04.2006, 21:08
Also, das hat nichts mit GG zu tun. Ich will an einen Literaturwettbewerb meiner Schule teilnehmen mit dem Thema "Fenster Ãffnen" und würde gerne eure Meinung dazu hören, bevor ich es abgebe
Würde mich echt freuen
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Würde mich echt freuen
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Das Phänomen des âFenster Ãffnensâ
Eine so leicht scheinende Handlung, wie das Ãffnen eines Fensters, kann zu einer der schwersten Aufgaben des Lebens werden. Doch was macht das Fenster öffnen zu einem Phänomen?
Du sitzt in deinem Zimmer, sitzt in der Wohnstube, sitzt in irgendeiner Bar. Du trinkst ein Bier, schaust dir einen Film an, rauchst gemütliche eine Zigarette, während du dir das soeben frisch gekaufte Buch durchliest. Es ist normal. Nichts AuÃergewöhnliches. Doch unerwartet fühlst du dich unwohl in deiner Haut. Dir ist warm. Die Luft ist dick. Der Raum ist nicht mehr der selbe. Du blickst dich hilflos im Raume um, siehst das geschlossene Fenster, legst dein Buch zu Seite, stellst das Bier ab und gehst zum Fenster. Noch immer kein Anschein von etwas Besonderes. Vorsichtig schiebst du die Gardine zur Seite, fasst den Hebel des Fensters an. Doch du öffnest das Fenster nicht. Siehst hinaus, siehst eine neue Welt. Eine Stadt, ein Park, ein Sonnenaufgang. Siehst etwas, was dich von deinem eigentliches Vorhaben ablängt. Du verweilst eine Weile dort, bis der dir gebotene Anblick dir ausreicht. Gehst wieder zurück, hast das Fenster nicht geöffnet. Nimmst dein Buch, ziehst an deiner Zigarette, nimmst ein Schluck von deinem Bier. Siehst verwirrt zum Fenster. Was wolltest du denn da?
Du denkst nicht länger drüber nach. Machst einfach weiter, wo du aufgehört hast, bis das unangenehme Gefühl wiederkehrt. Erneut blickst du zum Fenster. Es fällt dir wieder ein. Du erhebst dich, wiederholst alles von Neuem mit den festen Gedanken, dieses Mal das Fenster zu öffnen. Dann stehst du wieder da, mit der Hand am Hebel. Ein Vogel fliegt vorbei, das schon lang gewünschte Auto fährt direkt vor deiner Nase in den Südhang. Eine Person, die dir vollkommen fremd ist und dir doch so bekannt vorkommt, kreuzt deinen Blick. Wieder ist dein Vorhaben gescheitert und du kehrst zurück. Erneut die Frage, was wolltest du denn da? Dieses Mal fällt es dir schneller ein. Stehst sofort wieder auf. Mit Augen zu zum Fenster. Ãffnest es, blickst dieses Mal nicht hinaus. Nichts soll dich mehr von deinem Vorhaben abhalten. Es gelingt dir. Endlich.
Das Phänomen des Fenster Ãffnens ist das Phänomen des Lebens. Du hast Ziele, Ziele für die du alles stehen und liegen lässt, um sie zu erreichen. Doch dein Blick wird abgelenkt von etwas unscheinbaren und doch so schönem. Du kehrst zurück, zurück an den Ort von dem du kamst. Bist von deinem Weg abgekommen. Doch das ist nicht das Ende. Es ist der Anfang. Du besteigst erneut den Weg. Gehst erneut auf die Reise zum Ziel, doch wieder kommst du ab. Dein Blick ist in alle Richtungen gesenkt, nur nicht in die, die du gehen willst. Du machst Rückschritte, doch auch Fortschritte, denn du hast verstanden, was dein Fehler war. Erneut versuchst du es. Diesmal der Blick einzig auf das Ziel gerichtet. Du schaffst es, schaffst es, weil nichts dich davon ablängt. So ist das Leben. Wir geraten oft auf falsche Weg. Verlieren das Ziel aus den Augen. Doch wir finden den Weg zurück und können aus unseren Fehlern lernen, bis wir unser lang ersehntes Ziel erreichen. Und das ist das Phänomen des Fenster Ãffnens. Das Phänomen des Lebens.