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So endlich bring ich mal wieder nen neuen Teil. Ich hoffe, ich habs einigermaÃen gut rübergebracht.
Weiter in Chapter 2:
Das war eine glatte Lüge. Lin war in Sport nie besonders gut gewesen und besonders ihre Kondition lieà deutlich zu wünschen übrig. Zum Glück war das im Internat nie ein Problem gewesen, da sich ihre Mitschülerinnen, die ja allesamt Töchter aus gutem Hause waren, für körperliche Betätigung grundsätzlich zu fein gewesen waren. Aber Lin hatte nun mal keine Lust, den ganzen Tag mit der mürrischen alten Quaya zu verbringen und auÃerdem stellte sie sich ein bisschen wandern nicht besonders anstrengend vor. Das erwies sich im Laufe des Tages als absolute Fehleinschätzung.
Sie waren nun schon seit mehr als 6 Stunden unterwegs und Lin ging schon seit Stunden auf dem Zahnfleisch. Ihre FüÃe waren wund und voller Blasen und sie war so hungrig wie schon lange nicht mehr. Aber ihr zugegebenermaÃen sehr ausgeprägter Stolz hielt sie davon ab, Yellow um eine Pause zu bitten.
Dem waren ihre schmerzvollen Grimassen, die sie beim Auftreten immer zog, natürlich nicht entgangen, aber er würde sich hüten, Rast zu machen. Zum einen, weil Lin sich, ob sie nun Prinzessin war oder nicht, früher oder später an solche Sachen gewöhnen musste, und zum anderen, weil sie sich keine Verzögerung erlauben konnten. Die Riesen hatten zwar gemeldet, dass keine schwarzen Männer in der Nähe waren, doch er wusste, wie schnell sich das ändern konnte. AuÃerdem hatten sie ihr Ziel sowieso in einer halben Stunde erreicht. Sie würden das Lager in der Nähe von Lered, einem kleinen Dorf, das mit dem Widerstand schon seit Jahren verbündet war, aufschlagen. Yellow kannte die Dorfbewohner gut, es waren ehrbare Leute, die zu ihrem Wort standen und auf die man sich in jeder Situation verlassen konnte. AuÃerdem war Lered eins der wenigen Dörfer, in denen die unterschiedlichsten Wesen zusammenlebten. Die Leute dort machten keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Geschöpfen.
Er warf einen kurzen Seitenblick auf die Prinzessin. Ihre Miene war schlichtweg zum totlachen. Aber das sie so lange durchgehalten hatte war durchaus beachtlich. Sie hatte einen starken Willen. Er richtete seinen Blick wieder nach vorne- und erstarrte. Dort, wo eigentlich Lered hätte sein sollen stieg eine riesige schwarze Rauchwolke auf. Er kannte diese Art von Rauchwolke. Sie war immer dann zu sehen, wenn die schwarzen Männerâ¦Nein, das konnte, das durfte einfach nicht wahr sein! Er lief schneller, begann zu rennen. Sein einziger Gedanke war, so schnell wie möglich das Dorf zu erreichen, auch wenn das Wahnsinn war. Vielleicht waren die schwarzen Männer immer noch dort. Es war ihm egal.
Lin war völlig mit sich selbst beschäftigt, als sie bemerkte, dass Yellow neben ihr schneller wurde und schlieÃlich anfing zu rennen. Verwundert blickte sie nach vorne. Als sie die Rauchwolke sah, machte es klick in ihrem Kopf. Auf einmal war ihr alles klar. Ein Dorf, da vorne musste ein Dorf liegen! Oder gelegen haben. Diese Rauchsäule konnte nichts Gutes bedeuten. Auch sie rannte nun los.
âYellow, warte!â
Er hörte sie nicht. Sie verfluchte ihre Unsportlichkeit, ignorierte den Schmerz in ihren FüÃen und rannte noch schneller. Im Näher kommen erkannte sie, dass sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte. Da vorne hatte tatsächlich einmal ein Dorf gelegen, doch nun lieÃen sich in dem ganzen Rauch nur noch die Umrisse von völlig verkohlten Hütten erkennen. Was in aller Welt war da bloà geschehen?! Sie sah Felidae mit groÃen Sätzen an sich vorbeirennen, dicht gefolgt von Poseidon, der selbstverständlich flog. Das spornte sie dazu an, noch einmal zu beschleunigen und sie erreichte eine Geschwindigkeit, von der sie bis gerade eben nicht einmal zu träumen gewagt hatte.
SchlieÃlich, es kam ihr vor als wäre es eine Ewigkeit gewesen, kam sie völlig auÃer Atem bei dem Dorf, oder besser gesagt bei dem, was davon noch übrig war, an. Ihr bot sich ein Bild des Grauens. Direkt am Ortseingang lagen die Leichen von 10 Männern, die wohl bei dem vergeblichen Versuch, das Dorf zu verteidigen, ihr Leben gelassen hatten. Ihr Blut glitzerte im Schein der Flammen, die immer noch in einigen Hütten loderten. Völlig geschockt stolperte Lin weiter, ins Dorf hinein. Drinnen war es noch viel schlimmer. Stumme Tränen liefen ihr über die Wangen und das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie wie in Trance weiterlief. Vorbei an Männern, die gestorben waren, um ihre Familie zu beschützen, an Frauen, die ihre Kinder noch im Arm hielten. Sie glaubte, die Schreie noch zu hören, das grausame Lachen der Männer, die das hier zu verantworten hatten. Eine Harpyie lag mit vor Angst weit aufgerissenen Augen über einem Zentauren, die Flügel gebrochen, Blut schimmerte auf ihrer Brust. Sie stolperte über einen Phönix, der ein Loch im Bauch hatte, durch das man hindurchsehen konnte. Ãberall wo sie hinsah war Blut. Die Tränen nahmen ihr die Sicht, ihre Knie gaben nach und sie sackte in sich zusammen. Sie kniff die Augen zusammen, versuchte die schrecklichen Bilder aus ihrem Kopf zu verbannen. Es ging nicht. Sie öffnete die Augen wieder, kroch weiter, immer auf der Such nach einem kleinen Funken Hoffnung zwischen all diesem Elend. Ein kleiner Junge lag, die Arme von sich gestreckt, im blutdurchtränkten Gras, den Kopf unnatürlich verdreht. Sie kroch weiter, bloà fort von diesem schrecklichen Anblick. Da vorne lag ein Mädchen über einer Frau, die mit glasigem Blick in den ruÃgeschwärzten Himmel starrte. Lin kroch darauf zu. Ihre Kleidung war blutdurchtränkt, doch sie merkte es nicht mal. Sie kroch immer nur weiter. Sei schlang die Arme um das Mädchen, sekundenlang war ihr, als würde sie einen schwachen Puls spüren. Dann versank sie in einem grauen Nebel.
Harry:"Yes."
Snape:"Yes, sir."
Harry: "There's no need to call me sir, Professor."