Kapitel 40
Lore saà gerade vor dem Fernseher, als es an der Tür klingelte.
Schnell sprang sie auf und rannte zur Tür. Sookie hatte versprochen sofort vorbeizukommen, wenn sie vom Arzt zurück war.
Sie öffnete gespannt die Tür und begrüÃte ihre Freundin.
âHey Sookie, wie war es beim Arzt?â
âSpannend. Jackson war ganz aufgeregt, als er die Herztöne gehört hat.â
âWo ist er überhaupt?â
âEr sitzt im Auto. Er will doch vorher nicht wissen was es wird.â
âAber das wird er doch mitbekommen haben, als er mit dir beim Arzt war.â
âNein, er ist vorher rausgegangen. Er hat sich da total in was verrannt, aber ich lass ihm den SpaÃ. Wenn er es nicht wissen will, hat er eben Pech gehabt.â
âSo und jetzt sag schon endlich, ist es der rosafarbene oder der blaue Umschlag gewesen?â
âEs wird ein Junge, Lorelai. Ich werde Mammi von einem kleinen Jungen.â
âOh, ich freu mich ja so für dich und Jackson.â Lore fiel Sookie um den Hals. âUnd wann gehen wir shoppen?â Fragte sie dann, als sie Sookie endlich freigegeben hatte.
âVon mir aus jetzt gleich. Ich geh nur schnell Jackson Bescheid sagen, dass er nach Hause fahren kann und nicht mehr auf mich warten muss.â Eilig ging Sookie zu dem Auto ihres Mannes rüber.
Lore sah, wie sie sich zum Fenster hinunterbeugte, so gut es mit dem dicken Bauch ging, und ihm etwas sagte. Gleich drauf ging die Tür des Wagens auf und Jackson stieg eilig aus. Er kam auf Lorelai zu und begann dann auch gleich: âHallo Lorelai, ich wollte nur sicher gehen, dass du auch gut auf Sookie aufpasst. Du darfst mit dem Auto nie schneller als dreiÃig fahren. AuÃerdem solltest du alle Schlaglöcher und Bodenwellen meiden. Das ist nicht gut für das Baby. Und im Einkaufszentrum müsst ihr unbedingt die Rolltreppe oder den Fahrstuhl benutzen. Nie die Treppen. Sookie darf sich nicht anstrengen. Und am besten geht ihr zwischendurch irgendwo ein Glas Möhrensaft trinken. Ich habe gehört, dass das die Intelligenz des Babys schon im Mutterleib fördern soll.â
âJackson, ich habe auch ein Kind. Ich weià was man beachten muss, wenn man schwanger ist. Ich war, als ich mit Rory schwanger war, sogar noch auf einem Konzert. Und hat es ihr geschadet? Nein.â
âDas denkst du vielleicht, aber sie ist genauso kaffeesüchtig wie du, auÃerdem zucken ihre Nasenflügel manchmal so komisch, wenn sie nervös ist.â
âDas ist nicht wahr, Jackson! Ok, das mit der Kaffeesucht stimmt, aber ansonsten ist sie kerngesund.â
âIch streite mich nicht mit dir Lorelai. Entweder du hältst dich an die Regeln oder du gehst nicht mit der Mutter meines Kindes einkaufen.â Sookie blickte Lorelai entschuldigend an.
Diese gab sich geschlagen: âIn Ordnung, Jackson, ich halte dich mich an deine blöden Regeln.â
âDann ist ja alles klar.â Vergnügt drehte sich Jackson um und ging beschwingten Schrittes zu seinem Auto. Dabei pfiff er ununterbrochen.
âGuck dir mal den Strampler hier an. Ist der nicht niedlich?â Lorelai hielt Sookie einen winzigen hellblauen Strampelanzug entgegen.
âOh, ist der niedlich. Wir mein Kind wirklich so klein sein?â
âDu hast doch Rory gesehen. Sie war noch viel winziger.â
âStimmt. Sie war ein wirklich süÃes Kind. Hoffentlich wird der Kleine auch so.â
âBestimmt. Ihr werdet tolle Eltern sein, Sookie. So wie sich Jackson jetzt schon um dich sorgt und den Kleinen sorgt.â
âDu hast Recht.â Sie blickte Lore aufmerksam an. Von deren Gesicht war der fröhliche Gesichtsausdruck plötzlich verschwunden und sie sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. âWas ist denn los mit dir? Geht es dir nicht gut?â
âIch brauch ein bisschen frische Luft. Es ist nichts. Mir ist nur ein bisschen übel. Guck schon mal weiter nach Sachen. Ich bin gleich wieder da.â Eilig lief Lorelai davon.
Verwundert blickte Sookie ihr einen Moment hinterher, ging ihr dann jedoch so schnell es ihr Bauch erlaubte hinterher.
Es war gar nicht so leicht ihr durch die Menschenmassen zu folgen, doch sie fand sie dann endlich auf der Toilette.
âLorelai, bist du hier?â Ein ersticktes Schluchzen drang aus der hintersten Kabine. âWas ist denn los mit dir?â Sie klopfte an die Tür, in der Hoffnung, dass Lore vielleicht die Tür öffnen würde.
âMir geht es gleich wieder gut. Bitte, du kannst wieder gehen. Ich finde dich dann schon im Laden.â Kam die tränenerstickte Stimme hinter der Toilettentür hervor.
Eine Weile schwieg Sookie und wartete, bis das Schluchzen etwas nachgelassen hatte.
âIst es wegen deinem Kind?â Sie wartete gespannt auf eine Antwort. Minuten vergingen und nichts geschah. Hinter der Tür regte sich nichts mehr, nur noch das unregelmäÃige Atmen Lorelais.
âEs ist nicht deine Schuld.â Erklang dann plötzlich ihre leise Stimme. âIch freu mich wirklich wahnsinnig für dich und Jackson. Ich habe nur damals die Sache mit dem Baby so schnell verdrängt und jetzt, wo ich dich so glücklich mit deinem schönen dicken Bauch sehe und die ganze Babysachen, da ist das alles wieder hochgekommen. Ich konnte die ganzen angestauten Gefühle einfach nicht mehr unter Kontrolle halten und es ist einfach so aus mir herausgebrochen.â Wieder ertönte ein unterdrücktes Schluchzen und dann ein leisen Klicken.
Sookie schob die Tür vorsichtig auf und zog Lore, die wie ein Häuflein Elend auf dem Toilettendeckel saÃ, in ihre Arme.
So standen sie bestimmt 20 Minuten. Sookie streichelte Lores Rücken und diese konnte endlich all den Schmerz loslassen, freilassen und ihn ausleben.
Das hätte sie schon viel eher machen sollen. Sie hätten dem Schmerz einfach freien Lauf lassen sollen.
Man kann seine Emotionen eben nicht immer wieder runterschlucken und ignorieren. Irgendwann kommt der Moment, in dem man nicht mehr die Kontrolle über sich hat und die Gefühle die Regie übernehmen.
Als sie sich wieder einigermaÃen gefangen und frisch gemacht hatte, nahm Sookie Lores Hand und beide gingen, ohne auch nur etwas für das Baby gekauft zu haben zu ihrem Auto und fuhren nach Stars Hollow zurück.
Als Luke an diesem Abend nach Hause kam, lag Lore auf dem Sofa. Sie hatte sich in eine dicke Decke gewickelt und die Spuren der Tränen waren immer noch deutlich auf ihrem Gesicht zu sehen.
Besorgt beugte sich Luke zu ihr und streichelte ihr vorsichtig über die Wange.
Sie schlug mühsam die Augen auf und blickte Luke verwirrt an.
âHey, was ist los mit dir?â Fragte er liebevoll.
âNichts. Ich habe nur aufgeräumt.â
âAufgeräumt? Du hast doch geweint. Das seh ich doch.â
âIch hab auch nicht gesagt, dass ich ein Zimmer oder so aufgeräumt hab.â
Daraufhin zog sie Luke auf die Couch, schmiegte sich in seine Arme und schlief auf der Stelle wieder ein, ohne dass Luke noch ein Wort erwidern konnte.
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keks