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~ Äther ~ [R-16]

EmilyFan schrieb:Wie romantisch *Träne aus den Augen wisch*
Genau so sollte eine Hochzeit sein... eine Nacht und Neben Aktion ohne Familie und ohne Freunde... eine anschließende Trennung, getrennt von der Hochzeit wegfahren. Genau nach meinem Geschmack.

Sollte ich mir etwa Sorgen machen?! Wink

EmilyFan schrieb:aber wenn sie damit glücklich sind... ich wäre es nicht.

Ok, das klingt schon besser. :biggrin:

Aba nu zu dem letztn Teil.
Ich komm ja leider erst heute zum lesen, aber ich bin wirklich begeistert. Es ist nicht die "Traumhochzeit", aber das sie wieder verheiratet sind lässt hoffen. Und das sie wieder nach Paris fliegt find ich furchtbar traurig!!! :heul: Ich hasse solche Trennungen. Nono

Aber gut, der Teil is toll und ich bin gespannt auf die Fortsetzung!!
Also, schnell schnell weiter.

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]

Ein Voyeur, denkt er sich, während er sie aus dem Türahmen heraus beobachtet, ein seltsames Gefühl der Zufriedenheit in sich verspürt. So wenig genügt, denkt er sich, so wenig genügt, um glücklich zu sein. Und er fragt sich, weswegen er es solange aufgegeben hatte. Weswegen er sie aufgegeben hatte. Sie, ihre Beziehung. Sie, seine Frau. Aber wir waren es beide, wir beide haben diese Entscheidung getroffen und vielleicht war es gut so. Wäre sie nicht gegangen, dann wäre noch immer alles beim alten, niemals hätten sie die Möglichkeit gehabt sich neu zu verlieben. Sie mustert ein paar Papiere vor sich, streift dabei eine Strähne aus ihrem Gesicht und er stößt sich vom Türrahmen ab, schlendert langsam in den großen Festsaal. Ein wenig beklommen ist er, zugegebenermaßen, sie haben sich seit beinahe drei Wochen nicht gesehen, nicht seit diesem ungleich seltsamen Austausch des Ehegelübdes. Komm bald, ruft er sich ihre Worte in Erinnerung, will sich so wohl Mut machen. Mut, weswegen brauchst du Mut, Richard? Noch nie, nicht seitdem, niemals ohne Anmeldung. Hat es sich geändert durch die Heirat? Sie haben nicht darüber gesprochen, also existiert sie noch die Abmachung. Nie, niemals ohne Anmeldung, sorgfältige Planung. Sie mag keine Überraschungen, Überraschungen sind der Nährboden für das Chaos. Aber wenn es nicht Chaos ist, in dem sie existieren, was ist es dann?
Noch immer blickt sie auf die Papiere, um sie herum verstreut unzählige Tische und Stühle, Blumen und Vasen, Porzellan und Glas, Bruchstücke die sie zum Mosaik eines perfekten Empfangs zusammensetzen wird. Er legt seine Hand sachte auf ihre Schulter, spürt wie sie erschrocken zusammenzuckt, ihren Kopf wendet. Es dauert einen Augenblick ehe sie realisiert, wer es ist, der sie berührt, Überraschung in ihrem Gesicht, Erstaunen, welches einem Lächeln weicht.
"Richard", sagt sie leise, angenehm überrascht, sie freut sich, seine Befangenheit verflüchtigt sich.
"Emily", sagt auch er ihren Namen und Leere entsteht, im Raum, in den Köpfen und Herzen. Was tun? Was jetzt sagen? Darf ich meine Arme um dich legen? Darf ich dich küssen? Wie lauten sie, die neuen Konditionen?
"Deine Fliege sitzt ganz schief", bricht sie das Schweigen und dreht sich ihm zu, nimmt die Enden der seidenen Schleife, zieht sie zurecht, bringt sie in Ordnung, in Fassung, in Form. Tut es gründlich, länger als sonst, als früher. Sie lässt nach vollendeter Tat ihre Hände auf seiner Brust ruhen und sieht ihn an. Die Geste ist bekannt, der Blick ist es nicht, er ist neu und uralt zugleich.
"Emily", sagt er wieder und legt seine Arme um sie, tut es ohne zu fragen. Küsst ihre Stirn, tut es ohne zu fragen. Sie löst sich von ihm, tut es ohne zu fragen.
"Was tust du hier?", ist was sie fragt.
"Ist diese Frage ernst gemeint?", erwidert er und sie lacht leise.
"Nein", sie schüttelt den Kopf, sie sehen sich lächelnd an. "Du hast mir nicht gesagt, dass du kommst", schiebt sie hinterher, deutet in den Raum. "Ich habe viel zu tun", entschuldigend klingt es und er glaubt Enttäuschung heraushören zu können.
"Lass es andere tun, es sind schließlich genügend Menschen hier."
"Das geht nicht, Richard", entgegnet sie, eine Spur Widerwillens in der Stimme, Distanz schwingt mit.
"Weswegen?", sagt er, ihren Unterton wissentlich ignorierend.
"Würdest du etwa dein Büro mit fliegendem Mantel verlassen, nur weil ich dich darum bitte?"
Ich würde es tun, denkt er zuerst, spricht es beinahe aus, besinnt sich rechtzeitig. Denn es wäre nur so dahergesagt, wäre eine Lüge. Er könnte es nicht, Termine sind Termine. Aber du könntest es, Emily. Es ist schließlich nur ein Empfang. Obwohl er auch diesen Gedanken nicht ausspricht, tritt sie einen Schritt zurück, hastig, wartet seine Antwort erst gar nicht ab, als hätte sie sie schon gehört, hat es vermutlich, hat es abgelesen in seinem Gesicht. Sie nimmt die Papiere auf, ruft einen der Kellner herbei und erteilt ihm Anweisungen.
Er wartet ungeduldig bis sie fertig ist, sich ihm wieder zuwendet. Sie öffnet die Lippen, will etwas sagen, doch er kommt ihr zuvor. "Darf ich dich heute Abend abholen?"
Sie presst die Lippen aufeinander, ein leichtes Zucken mit den Schultern, ein Nicken schließlich. "Sehr gerne", flüstert sie beinahe.
"Wann?", ein Schritt auf sie zu, Distanz wird zu Nähe.
"Es kann spät werden."
Sein Hand auf ihrer Wange. "Ich werde da sein."
"Ich weiß", sie geht unter ihre Antwort, wird auf seinen Lippen gemurmelt, verschmilzt in einem zaghaften Kuss. Es ist jedes Mal dasselbe, das langsame herantasten, die ersten Minuten die man damit vergeudet zu begreifen, zu vergessen, sich zu konzentrieren, alle Sinne auf das Hier und Jetzt zu lenken. Es ist schön, so unglaublich schön, dass du da bist, keine Notwendigkeit es auszusprechen, er weiß, weiß er es? Er muss es tun. Er tut es.
Keine Ewigkeit, Sekunden der Berührung, sie spürt einen Blick auf ihrem Rücken, wird wieder zurückgeschleudert, reißt sich beinahe ruckartig von Richard los. "Elf", räuspert sie sich. "Ich denke gegen elf Uhr werde ich hier fertig sein."
Er nickt, drückt ihre Hand dabei und wendet sich zum Gehen. Seine Schritte sind fest, er weiß es jetzt, er weiß dass diesmal alles noch ein wenig anders sein wird. Aber weiß auch, dass sie beide sich genug verändert haben, sich aufeinander zu entwickelt haben, es wird klappen, verdammt, weswegen sollte es auch nicht? Weswegen können sie nicht wieder einfach so unbedarft sein, wie beim ersten Mal. Wieso können sie nicht einfach wieder daran glauben, dass die Welt ihnen zu Füssen liegt, es nichts gibt, was sich ihnen in den Weg stellen könnte. Weil es zuviel gab, schießt es ihm durch den Kopf. Gebrannte Kinder, Narben am Körper und auf der Seele.

Er geht durch den leeren Flur, Schritte auf den Parkett, die seinen ruhig, die anderen hastig und laut. Als sie hinter ihm angekommen, bleibt er stehen, sie nimmt ihn hastig bei der Hand, zieht ihn wortlos mit sich, eine offene Tür, sie wird passiert, sie wird geschlossen. Er spürt sie, ihre Lippen auf den seinen, saugt ihren Geschmack in sich auf, keine falsche Zurückhaltung, sie sind alleine. Endlich. Wieder. Für einen viel zu kurzen Moment.

To be continued.

ATN: Für KüsKüsBüsSmile Franziska

Hast du wieda ganz toll geschrieben Riska, gefällt mir echt sehr gut.
Ich find die beiden irgendwie süß, so schön unsicher teilweise und doch kennen sie sich gut....das hat schon was schönes.
Is zwar nich unbedingt das, von dem jeder träumt, aba es is doch echt sehr schön.

Schreib schnell weiter, ich brauch was zu lesen!!
hugs

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*Jessy* schrieb:Hast du wieda ganz toll geschrieben Riska, gefällt mir echt sehr gut.
Ich find die beiden irgendwie süß, so schön unsicher teilweise und doch kennen sie sich gut....das hat schon was schönes.
Is zwar nich unbedingt das, von dem jeder träumt, aba es is doch echt sehr schön.

Schreib schnell weiter, ich brauch was zu lesen!!
hugs

Mmh... du bist zur Zeit mein einziges zahlendes Publikum, aber wenn du versprichst, dass dein nächstes Feedback die Quanti- und Qualität von Dreien hat, dann poste ich heute noch wasWink

Hugs, Franziska

Ich tu mein bestes, versprochen!!!

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~Emily&Lorelai~All in the Family| Jünger des Emilynismus| It's me![/SIZE]

*Augenbrauen hochzieh* *Nase rümpf* Okay, aber nur weil du's bist. *Billig Cliffhänger auspack und abstaub* Für mein unglaublich tolles Publikum. Danke, danke, danke *Rosen auffang* *Verbeug* Franzerl *rofl*

Einen verirrten Sonnenstrahl im Gesicht, lässt sie die Augen geschlossen, ist zu träge sie zu öffnen, unwillig, denn das hieße entgültig aufzuwachen, aufstehen zu müssen. Also tastet sie blind neben sich, tastet ins Leere. Die Seite neben ihr ist noch warm, er kann noch nicht lange weg sein. Weg, wieso denkst du, er sei weg, Emily? Er ist sicherlich noch hier, im Badezimmer, in der Küche, hier und nicht weg. Sie atmet tief durch und öffnet die Augen, blinzelt, langsam nehmen die Umrisse des Zimmers scharfe Konturen an. Hier, Erleichterung durchströmt sie, hier. Sie richtet sich auf und sieht ihn an.
„Guten Morgen“, sagt er und steht auf, erhebt sich aus dem Sessel in dem er saß und geht zum Bett, lässt sich dort auf der Kante nieder und küsst sie sachte.
„Du weißt, dass ich es nicht mag“, murmelt sie mit einem Anflug von Missbilligung in der Stimme und vergräbt ihren Kopf an seiner Schulter, hat eigentlich keine Lust auf eine Diskussion.
„Du bist wunderschön“, antwortet er lächelnd und küsst ihr Haar, während sie ein belustigtes Schnauben von sich gibt.
„Und du bist ein Charmeur“, sie löst sich von ihm und sieht ihm in die Augen. „Wenn ich nicht wüsste, dass du weißt wie ich ungeschminkt aussehe, dann müsste ich dich jetzt vor die Tür setzen“, seine Hand auf ihrer Wange, ein Finger, der die Konturen ihres Gesichtes nachzieht. „Ich hätte es gestern schon tun sollen“, bekräftigt sie ihre Aussage. Aber ich habe es nicht getan, das erste Mal seit zwei Jahren haben wir die Nacht gemeinsam verbracht, nicht nur wenige Stunden, wenige Berührungen, sondern eine Nacht, Seite and Seite, deine Hand im meiner als ich einschlief, dein Arm um mich, so warm und sicher. Gott, warum ist mir nach weinen zumute, warum?
Sie schüttelt das Gefühl von sich ab, setzt sich stattdessen vollends auf, kniet sich neben ihn und schlingt ihre Arme um seinen Hals, küsst ihn mit wachsendem Hunger. „Ich liebe dich“, flüstert sie ihn sein Ohr, flüstert es, obwohl sie es am liebsten Schreien würde. Seine Hände auf ihrem Rücken, seine Lippen in ihrem Nacken, lässt sie sich treiben, wohlige Schauer als er ihren Namen flüstert. Sie fällt zurück in die Kissen und er fällt mit ihr, ein schneller Sturz, ein Lachen, befreit.
„Ich denke langsam haben wir den Bogen heraus“, sagt er und lässt einen Finger über ihr Schlüsselbein gleiten. „Beim einem dritten Versuch würden wir es vermutlich schaffen, die Hochzeitsnacht auch in der Hochzeitsnacht stattfinden zu lassen.“
Ein Lachen, amüsiert, vielleicht ein wenig nervös. „Ich denke ich kann auf einen dritten Anlauf verzichten.“
Er schließt die Augen, kurz nur, richtet sich plötzlich auf, sieht sie an. „Weswegen denn, Emily?“, sie öffnet den Mund, will etwas sagen, protestieren, doch er kommt ihr zuvor. „Wir könnten uns kirchlich trauen lassen, wir könnten es hier in Paris tun. Es gibt unzählige schöner Kapellen. Es gibt nichts was dagegen spricht.“
„Außer das es verrückt ist“, ruft sie belustigt aus, sein Enthusiasmus amüsiert sie, das Leuchten in seinen Augen schmeichelt ihr.
„Nicht verrückter als den alten Richter Forster mitten in der Nacht aus dem Bett zu werfen. Nicht verrückter als alles andere. Wir stellen die Regeln selbst auf, Emily, hast du das schon vergessen? Dieses Mal stellen wir sie selbst auf. Weswegen sollten wir es also nicht tun? Es wäre schön, verdammt, es könnte unglaublich werden“, die Skepsis in ihren Augen mindert sich, verschwunden ist sie noch immer nicht ganz. „Wir wollen doch beide, dass es dieses Mal anders wird, wir haben die Realität deswegen ausgesperrt. Warum sollte wir diese kleine Traumwelt dann nicht auch noch mit Rosen und Lilien ausschmücken?“
Es gibt so viele Gründe, zu viele, es verwirrt mich, Richard, ich bin nicht mehr ich selbst, ständig auf dem Sprung, ich hänge an der Klippe, ein Steinschlag nur und ich würde in die Tiefe stürzen. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich will mehr. „Du hast Recht“, sagt sie also, nickt dabei. „Was sollte uns daran hindern?“, sie schluckt den Kloß in ihrem Hals herunter. „Es ändert schließlich nichts, es wäre schließlich nur ein schöner Zeitvertreib“, ein gekünsteltes Lachen. „Wir schlafen schließlich nur miteinander“, die Worte entgleiten ihr. Es geht nicht mehr, du kannst es nicht wieder auf die alte Ebene befördern, es ist nicht einmal mehr eine Lüge, die wir voreinander aufrecht erhalten. Es ist eine Lüge, die uns jedes Mal ins Gesicht springt, die spätestens seit dem ersten ich liebe dich in tausend kleine Stücke zerprang, Splitter aus Glas in der Haut. Lügen können mehr als nur verletzten, sie schmerzen, vor allem wenn man sie krampfhaft am Leben erhält. Die letzten einsamen Wochen, angefüllt mit Arbeit, Soupers und Tee, Einsamkeit in mitten einer Horde aus Menschen. Nimm mich mit, ich will nach Hause, Richard, einfach nur nach Hause. Egal was hier ist, egal was es aufzugeben hieße, ich will nach Hause. Zurück zu dir. Zurück zu meiner Tochter, meinen Enkelinnen. Gott, Ruth, ich kenne sie ja kaum und es geht alles so schnell. Ein Augenzwinkern nur und auch sie wird erwachsen sein. Und wir, wir werden noch älter sein als jetzt schon und die Zeit des Älterwerdens damit verbracht haben, aufeinander zu warten. Ich will nicht mehr warten, ich habe vier Jahre lang auf dich gewartet und habe es gehasst. Wieso tue ich es dann jetzt freiwillig?
„Emily“, setzt er vorsichtig an. „Ich bin nicht nur hier um dich zu sehen“, er macht eine Pause, sieht sie an, räuspert sich. „Es verstößt gegen alles, aber wir haben schon gegen soviel verstoßen. Es, Floyd, er hat mir angeboten eine Tochterfirma in Madrid aufzubauen.“ Die Gesichtszüge entgleiten ihr, er beeilt sich weiterzusprechen. „Es wäre viel Arbeit, aber die Wochenenden, Emily, ich könnte die meisten Wochenenden hier verbringen, keine zwei Stunden Flug, wir könnten zusammen sein.“
Sie schweigt, sucht nach Worten, findet sie schließlich. „Du kannst sie nicht auch noch alleine lassen, Richard.“
Er braucht einen Augenblick ehe er begreift, ehe er diesen Einwand zur Seite schiebt. „Sie ist verheiratet. Luke mag vielleicht nicht unsere erste Wahl sein, aber er sorgt für sie. Sie braucht mich nicht, Emily. Das hat sie noch nie getan“, bitter klingen sie seine letzten Worte.
„Vielleicht“, murmelt sie. „Aber es würde doch nichts ändern. Nichts würde sich ändern. Es würde vermutlich nur noch schlimmer werden“, so ruhig wie möglich greift sie nach dem Bademantel neben dem Bett, schlüpft hinein und steht auf, geht zu einem der hohen Fenster. Sie schiebt den Vorhang beiseite, das Licht strömt mit voller Wucht herein, sie sieht auf die Straßen, er sieht sie an. Sieht sie an und wartet darauf, dass sie etwas sagt. Doch sie tut es nicht, starrt hinaus und schweigt.
Er weiß nicht wie lange es andauert, dieses Schweigen, kann es greifen, die Zeit verrinnt in seinen Fingern, während er sie ansieht, sich wieder denkt, wie schön sie doch ist. Sich wieder fragt, weswegen sie nicht noch einmal jung sein können. Ein Augenblick in der Vergangenheit nur und er könnte die Geschichte umschreiben. Hätte er nur noch einmal diese wenigen Sekunden in dem Motel, würde er nur noch einmal seine Hand auf ihrem flachen Bauch spüren, noch einmal ihre Worte vernehmen. Ich brauche dich. Wir brauchen dich. Wir. Einmal noch, nur einmal noch die Gelegenheit dazu diesen Augenblick wieder zu erleben, anders zu reagieren. Das Richtige zu tun. Alles wäre anders. Alles und nichts. Es gibt kein zurück, man kann die Spuren der Zeit nicht wegwischen als wären sie Wassertropfen auf Glas. Zeit ist wie Säure, brennt sich ein und bleibt auf ewig.
„Ich werde zurückkommen“, wie Peitschenhiebe fegen ihre Worte durch das Zimmer, haben sicherlich dieselbe Wirkung auf ihn, denn er springt auf.
„Das wirst du nicht!“, ruft er laut aus und ihr Kopf fährt herum.
„Das werde ich, Richard“, entgegnet sie nicht weniger laut.
„Nein!“, er packt sie an der Schulter, krallt seine Nägel durch den feinen Stoff ihres Bademantels „Ich will nicht schon wieder dafür verantwortlich sein, dass du alles aufgibst.“
„Gott“, ein Schnauben, wütend und traurig zugleich, sie stößt sich von ihm weg, wäre ihre Schulter nicht bedeckt, dann könnte man sie sehen, die weißen Stellen, die seine Fingerkuppen hinterlassen, weiße Flecke, in die das Blut nur langsam zurückfließt. „Es ist doch gleich, es ist alles gleich. So funktioniert es nicht. Nicht mehr. Wir haben uns zu tief hineinziehen lassen als das es so noch funktionieren könnte.“
„Aber Madrid - “, sagt er, sie fällt ihm ins Wort, glühende Augen.
„Madrid wäre doch nur eine weitere Farce“, sie schüttelt den Kopf, langsam, könnte trotzdem nicht nachdrücklicher sein. „Nein. Ich werde zurück nach Hartford gehen. Es wird schon irgendwie gehen, wir werden es schon irgendwie schaffen. Wir sind schließlich beide erwachsen, da sollten wir uns also nicht wie zwei dumme Teenager verhalten. Wir haben es schon zu lange getan, Richard, die ganzen letzten Monate. Es wird endlich Zeit erwachsen zu werden, wieder rational zu denken. Du hast mich gebeten dich zu heiraten und ich habe ja gesagt. Wir sind verheiratet“, sie unterstreicht ihre Worte mit einer kräftigen Handbewegung. „So ist es nun Mal. Also sollten wir uns auch dementsprechend verhalten.“
„Ich will das aber nicht, Emily. Nicht schon wieder“, wendet er kraftlos ein.
„Schon wieder“, ein leises Lachen. „Es ist Jahre her, Richard. Du hast dich damals dafür entschieden nach Vietnam zu gehen, weil du es für richtig hieltst. Und ich habe getan, was ich für richtig hielt. Wir schulden einander nichts.“
„Aber du warst schwanger, Emily. In dem Augenblick als du es mir gesagt hast, da hätte ich es vergessen müssen. Ich hätte bleiben müssen. Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen mit all dem. Ich hätte für dich da sein müssen. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, dass sie dich von der Universität werfen. Denn wäre ich geblieben, Emily, dann hättest du heute deinen Abschluss, du wärst niemals nur meine Ehefrau gewesen, du hättest das tun können, was du wolltest. Wir hätten wirklich glücklich sein können.“
„Vielleicht waren wir nicht immer glücklich. Vielleicht war es nicht immer perfekt. Aber wir waren zusammen und das ist alles was zählt.“
„Sei ehrlich, ich bitte dich. Sei einmal ehrlich. Sprich es wenigstens einmal aus.“
„Was willst du denn hören?“
„Die Wahrheit, verdammt“, donnert er, ist selbst überrascht über die Lautstärke.
„Die Wahrheit“, wiederholt sie seine Worte leise und presst die Lippen aufeinander, sieht ihn an. „Die Wahrheit ist, dass es meine eigene Schuld war. Ich habe mich auf dich eingelassen, obwohl ich genau wusste, dass ich es besser nicht tun sollte. Ich habe ohne zu verhüten mit dir geschlafen, obwohl ich genau wusste, dass es Konsequenzen haben kann. Ich habe dich gehen lassen, obwohl ich genau wusste, dass es mich umbringt. Du Richard, das einzige was ich dir vorwerfen kann, das einzige wofür ich dich verflucht habe, wofür ich dich vielleicht sogar gehasst habe, ist dass du zurückgekommen bist. Nach all der Zeit, auf meine Hochzeit. Gerade als ich dich endlich vergessen konnte, da bist du zurückgekommen. Du bist zurückgekommen, hast mich geheiratet und vergessen. Nicht, dass du weggegangen bist ist es, dass du zurückgekommen bist.“ Auch ihre Stimme ist lauter geworden, harsch und verzweifelt, die letzten Worte hängen in der Luft, scheinen von den Wänden zu hallen und zu ihm zurückzukommen, immer und immer wieder. Entsetzen macht sich breit, er wünschte er hätte sie nie um die Wahrheit gebeten, sie wünschte, sie hätte sie niemals ausgesprochen.
„Es tut mir so leid“, murmelt er kaum hörbar, eine Phrase, sie kann nichts entschuldigen, er weiß es. Doch sie lächelt plötzlich, es ist ein trauriges Lächeln, aber sie lächelt. Lächelt und geht auf ihn zu, legt ihre Arme um seine Hüften, presst ihren Körper gegen den seinen.
„Aber es ändert nichts daran“, sagt sie mit fester Stimme. „Ich brauche dich, Richard.“
„Nicht so sehr“, antwortet er, sein Blick geht ins Leere. „Wie ich dich.“
„Dann lass mich mit dir gehen.“
„Nein, Emily, das werde ich nicht. Dieses mal werde ich mit dir gehen.“
„Aber –“, er bringt sie zum Schweigen, sein Finger auf ihren Lippen, ein beruhigendes Schhh.
„Vergiss nicht, wir machen die Regeln selbst. Also lass mich dieses Mal die richtigen aufstellen. Ich werde auf dich aufpassen, alles was du tun musst, ist mir zu vertrauen, bitte, Em, vertrau mir.“ Em. Sie zuckt zusammen, seit Jahren hat er sie nicht mehr so genannt, nicht seit sie verheiratet waren, nicht seit dem College. Und es fällt ab, alles fällt ab und weg, sie ist es wieder, ist wieder ein junges Mädchen und er der Mann, der einzige Mensch, der nicht von ihr verlangt etwas anderes zu sein, denn sie selbst. Sich zu verlieben und zu lieben, es fühlt sich seltsam an, aber es geht, sie tut beides, empfindet beides für ihn, wieder einmal mehr.
„Richard?“, fragt sie leise, „Was hältst du von der Chapel St. Madeleine in der Rue Caubert?“
„Ich denke, sie wäre perfekt.“
„Das denke ich auch“, antwortet sie. Es wird funktionieren, denkt sie. Will es auch sagen und blickt auf, öffnet die Lippen, doch anstelle ihrer Stimme erklingt das Geräusch eines Telefons.

To be continued.

Das Telefon klingelt.......und da hörst du auf?! Das passt ja garnich zu dir...*gg* So ein "normaler" Cliff?! Wowi...

Also von dem neuen Teil bin ich wirklich begeistert, gefällt mir sehr gut. Erst scheinen beide glücklich, dann streiten sie sich und schreien sich an, und dann sind sie wirklich glücklich. Hast du echt gut geschrieben.

Ich weiß, dass is kein tolles FB, aber ich bi imo total deprimiert und kann irgendwie nix gutes schreiben.... Rolleyes

Ich kann nur sagen das du das echt wieder sehr gut geschrieben hast und ich schwer begeistert bin!!! Schreib schnell weiter, ich brauch Ablenkung in den nächsten Tagen!!!
Hugs

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*Jessy* schrieb:Das Telefon klingelt.......und da hörst du auf?! Das passt ja garnich zu dir...*gg* So ein "normaler" Cliff?! Wowi...

Also von dem neuen Teil bin ich wirklich begeistert, gefällt mir sehr gut. Erst scheinen beide glücklich, dann streiten sie sich und schreien sich an, und dann sind sie wirklich glücklich. Hast du echt gut geschrieben.

Ich weiß, dass is kein tolles FB, aber ich bi imo total deprimiert und kann irgendwie nix gutes schreiben.... Rolleyes

Ich kann nur sagen das du das echt wieder sehr gut geschrieben hast und ich schwer begeistert bin!!! Schreib schnell weiter, ich brauch Ablenkung in den nächsten Tagen!!!
Hugs

Na ja, ganz zufriedenstellend war das jetzt wirklich nicht, Biene schreibt halt doch die besten FeedbacksWink

Riska

Biene....[Bild: d035.gif]......Gott, wieso musstest du sie erwähnen?! [Bild: a040.gif] Es trifft mich wirklich hart, das sie nicht da ist, und da erzählst du mir, sie gibt besseres Feedback?! [Bild: d015.gif]

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