Hi!
Erst mal ein gaaaaanz groÃes Sorry, weil es so ewig lang nicht mehr weiter geht. Hier kommt jetzt ein neuer Teil für euch!
Da wir ja jetzt mal ziemlich viel über Luke erfahren haben, gibtsjetzt einen Szenenwechsel, zu Lorelai!
Lorelai ging hastig über die StraÃe zu Westons. Seit Luke verschwunden war ging niemand mehr ins Diner. Die Typen, die das Diner als letztes gemietet hatten, waren einfach Idioten. Und das Zeug, dass sie als essen verkauften, könnte nicht mal als Sondermüll durchgehen. Der letzte Besitzer ist vor knapp einer Woche wieder ausgezogen, aber es war ziemlich sicher, dass schon bald der nächste Albtraum dort einziehen würde.
Sie bestellte ihren Kaffee bei der molligen Bedienung, die wohl letzte Nacht etwas wenig Schlaf abbekommen hatte. Sie grunzte unverständliche Sachen vor sich hin und Lorelai befürchtete schon, dass sie in ihren Kaffee spucken wollte. Hastig ging sie wieder auf die StraÃe hinaus. Der Kaffee schmeckte nicht besonders. Kein Kaffee konnte mit dem von Luke mithalten, aber das fiel ihr schon gar nicht mehr auf.
An Luke verschwendete sie keinen Gedanken mehr, hatte ihn aus ihrem Gedächtnis gestrichen und auch aus ihrem Herzen verbannt. Er existierte nicht mehr für sie. Kein Mann hatte ihr jemals so weh getan wie er und es hatte lange gedauert, dass sie wieder einem Mann vertraut hatte.
Nicht einmal Christopher hatte ihr so etwas angetan und dann war Luke immer für sie da gewesen. Jetzt hatten sie die Rollen getauscht, diesmal war Luke der Böse und Chris tröstete sie und tat auch mehr.
Chris und sie hatten diesmal nur eine kurze Beziehung und wohl die einzige die nicht unter Tränen endete. Sie wusste von Anfang an, dass er wieder gehen würde, aber er war jetzt für sie da gewesen. Sie brauchte nur jemanden der sie tröstete, sie in den Arm nahm und ihr zuhörte. Jemand der ihr zeigte, dass es nicht ihre Schuld war und dass sie auch ohne Luke ein tolles Leben hatte. Ihr zeigte was sie war. Und das alles gab ihr Chris damals. Als Christopher wieder weg war, ging es ihr wieder besser.
Rory war sowieso nur noch selten in Stars Hollow, seit sie bei der New York Times angefangen hatte und sie verstand auf den ersten Blick, dass Lorelai den Namen 'Luke' nie wieder hören wollte.
Nach ein paar Wochen schaute ihr auch keiner aus Stars Hollow mehr mitleidig hinter her.
Und ihre Eltern waren froh, dass er weg war, deshalb verloren sie auch kein Wort über ihn.
Das einzige was sie noch an ihn erinnerte war das leere Diner, an dem das 'Closed'- Schild hang. Dioch das änderte sich, als aus dem Diner eine Bar wurde.
Und dann kam er, oder besser gesagt sie. Eine GroÃfamilie aus West Virginia. Ein Irrer hatte ihr Haus angezündet und der Vater der vier Kinder kam ums Leben. Die Familie wollte nicht mehr an diesem Unglücksort leben und sie begannen ein neues Leben- mit der Lebensversicherung des Mannes. Der Bruder der Mutter lebte in Hardfort und so zogen sie nach Stars Hollow.
Und dieser Bruder war Patrick Thompson.
Er hat seine eigene TV-Show und schwimmt nur so im Geld. Er ist auf jeder Party zu sehen, einer der bestaussehendsten Männer Hardforts, Liebling der Klatsch-Presse und überzeugter Junggeselle. Seit seine groÃe Liebe mit der Hälfte seines Vermögens und dem Gärtner abgehauen ist, ist er keine feste Beziehung mehr eingegangen. Seine Begleitungen wechselten täglich, genauso wie seine Frisuren.
Und eben dieser Patrick lief Lorelai über den Weg. Seit Luke verschwunden war, ging sie auf fast jeden Ball, jede Wohltätigkeitsveranstaltung und zu jedem Vereinstreffen von Emily, nur um es Luke irgendwie heimzuzahlen. Er hatte diese Veranstaltungen gehasst und sie hoffte innigst, dass er sie in irgendeiner Zeitschrift sah, wie sie sich auf irgendeinem Ball amüsierte.
Und dort war sie Patrick über den Weg gelaufen, er hatte mal wieder seine Runden gedreht, sie angegrinst und etwas mit ihr geflirtet, so wie er es eben mit allen Frauen machte, die ihm gefielen. Lorelai schenkte ihm nur einen gelangweilten Blick. Mit einem leichten Schulterzucken ging er weiter und Lorelai beobachtete mitleidig wie sich die Mädchen ihm regelrecht in die Arme warfen. Sie schüttelte den Kopf und überlegte was sie an ihm fanden. Er war überheblich, egoistisch, arrogant, eingebildet und herablassend. Klar, er sah ziemlich gut aus, aber das wusste er nur zu gut! Immer wieder sprach er sie an und wie es aussah konnte er sich jedesmal nicht mehr an sie erinnern. Langsam wurde er wirklich lästig und dann fingen auch noch ihre Eltern an sie zu verkuppeln. Sie hatte keine Ahnung, dass er das alles nur Emily zu liebe tat. Er fand Lorelai ganz nett und hübsch war sie auch, aber sie hatte eben kein Interesse und er keine Lust sie zu überzeugen, da aber Emily nicht locker lieà und er ihr vieles zu verdanken hatte, sprach er Lorelai jeden Abend aufs neue an. Doch als sie immer abgeneigter ihm gegenüber wurde, fand er sie langsam interessant. Er hatte noch nie solche Augen gesehen, wie die ihren. Und wenn sie dann auch noch wütend war, dann leuchteten und funkelten sie wunderschön. Lorelai fand ihn einfach nur krank.
Ohne das sie wusste, dass Patrick ihr Bruder war, hatte sie sich mit Becky, der Mutter der vier Kinder angefreundet. Sie trafen sich öfter mal auch zusammen mit Sookie und unternahmen etwas. Sookie und Becky passten perfekt zuammen. Beide kochten für ihr leben gerne und sie hatten auch gewisse Ãhnlichkeiten beim Aussehen. Beide waren etwas mollig und nicht sehr groÃ.
An einem Nachmittag wollte Lorelai Becky besuchen, doch als sie gerade um die Ecke biegen wollte, sah sie Patrick, der Becky strahlend umarmte und gleich darauf Tim, Johnny, Mary-Ann und Sophie in der Luft herumwirbelte. Lorelai lehnte sich lächelnd an eine Hauswand und beobachtete das Geschehen amüsiert. Die beiden Jungs versuchten immer wieder ihm auf den Rücken zu springen, während er Sophie und Mary-Ann auf seine Schultern setzte. Sie hielten sich an seinen schwarzen, perfekt gestylten Haaren fest, was ihm anscheinend kein bisschen etwas ausmachte. Er rannte noch einige Zeit mit ihnen im Hof herum und rollte sich mit ihnen am Boden, wobei seine teure Designer-Kleidung dreckig und zerknittert wurde, was er aber gar nicht bemerkte. Dann stand er auf ging zu seinem Sportwagen, die vier Kleinen hielten sich die Augen zu und Patrick holte zwei groÃe Tüten aus dem Auto. Die Jungs bekamen ein Skateboard mit Ausrüstung und die Mädchen zwei Plüschkatzen, die sich bewegen und sprechen konnten. Alle vier fielen ihrem Onkel noch einmal um den Hals und stürmten dann ins Haus zurück.
Zwei Wochen später hatten sie ihr erstes date, nach einem weiteren Monat verbrachten sie fast jede Nacht zusammen und jetzt nach fast einem Jahr hatte jeder beim Anderen seine eigenen Schubladen, seine eigenen Bücher und Zeitschriften und seine eigene Kleidung.
Während Lorelai immer wieder strahlte, wenn sie in der rieÃigen Villa mit dem arzurblauen Swimmingpool war, liebte Patrick es einfach in ihrem kleinen gemütlichen Haus zu kuscheln und mit ihr vor dem Fernseher zu liegen und Videos zu sehen.
Rory mochte ihn sehr, weil er ihre Mom wieder glücklich gemacht hatte und weil er einfach liebenswert war. Und wessen Mom ist schon mit einem Fernsehmoderator zusammen?
Emily und Richard hatten zwar das Interesse an ihm verloren, als er fest mit Lorelai zusammen gekommen war, aber er war ihrer Meinung immer noch besser als 'dieser Luke'.
Und ganz Stars Hollow war begeistert von Patrick. Während Taylor ihn als die neue Touristenattraktion sah, flirteten Babette und Patty ununterbrochen mit ihm. Lorelai konnte darüber nur die Augen rollen. Die Berühmtheit von Patrick war das Einzige was sie etwas an ihm störte, doch dann dachte sie einfach wieder an die groÃe Villa...
Lorelai stürmte ins Hotel, begrüÃte im Vorübergehen ein paar Gäste und Angestellte und steuerte auf die Küche zu.
,,Kaffee, wann kommt der Typ von der Zeitung nochmal?" Lorelai stürzte sofort auf die Kaffeemaschine zu, während Sookie aus einem Schrank gekrochen kam. Sie war nun zum zweiten Mal schwanger, was man nun schon sehen konnte.
,,Er kommt erst am Nachmittag, er hat vorhin angefrufen, als du noch nicht da warst. Was gibts neues von Rory?" Sookie kam mit einem groÃen Messer auf Lorelai zu, legte es aber dann auf die Küchenablage.
,,Wir sind bei Ricky eingeladen, du weiÃt schon dieser Freak. Er hat will jetzt endlich seine tolle Bar eröffnen. Ich glaube immer noch, dass es eine Strippbar ist." Lorelai grinste.
,,Sind die zwei jetzt eigentlich zusammen?" fragte Sookie neugierig.
,,Nein, zum Glück nicht! Sie geht doch mit Robin aus."
Ricky und Robin arbeiten auch bei der New York Times. Ricky bei Rory in der Abteilung, Robin ist nur der Lieferant. Robin hat tausend Jobs, bei denen er andauernd kündigt oder gefeuert wird. Zur Zeit ist er Fahrradkurier, Lieferant und bald auch Kellner in Rickys Bar. Ricky ist Engländer und macht immer einen auf Gangster, hat sich die Haare schwarz gefärbt und sich einen goldenen Ohrring stechen lassen, aber eigentlich ist er kein Schlimmer. Er ist nur ein richtiger Heuchler.
Robin ist eigentlich dass direkte Gegenteil. Er hat blonde Haare, die manchmal golden glänzen und seine Augen haben fast die gleiche Farbe. Lorelai kennt ihn nicht wirklich, hat ihn nur flüchtig einmal getroffen, aber er hat einen ganz ordentlichen Eindruck gemacht. Er ist so ein richtig sportlicher Typ, etwas verrückt und er scheint es mit Rory richtig ernst zu meinen.
,,Kommt Patrick auch?" Sookie biss sich auf die Zunge.
,,Nein." antwortete Lorelai nur knapp.
Patrick hätte eigentlich schon vor zwei Tagen von einer Besprechung aus Mexico zurück sein sollen, aber es gab Verzögerungen.
,,Ach SüÃe, er kann doch auch nichts dafür." versuchte Sookie sie zu beruhigen.
,,Ich möchte einfach nicht eine von diesen Frauen sein, die zu Hause sitzen und auf ihren Mann warten, während der sich auf seinen Geschäftsreisen mit einer Anderen vergnügt." meinte Lorelai geknickt.
,,Du weiÃt besser als ich, dass Patrick so etwas nicht tun würde." Sookie klang schon fast vorwurfsvoll.
,,Ja, ich weiÃ, es ist einfach... ich will nicht wieder enttäuscht werden."
,,Das wird er nicht tun. Und los, jetzt an die Arbeit!" Sookie gab Lorelai einen Klapps.
Die ganze Stadt war mal wieder in Aufruhr, da das Herbstfest bald anstand. Ãberall wurden bunte Girlanden und Laternen aufgehängt. Taylor brüllte durch ein Megafon zwei kleine Kinder an, die aus Versehen eine Kiste mit Kürbissen umgeworfen haben. Lorelai sah sich amüsiert um, als auf einmal ein Schrei zu hören war und vor ihrer Nase eine Kürbis auf den Boden prallte und in tausend matschige Teile zersprang. Und gleich darauf kam ein schreiender Kirk hinter her geflogen. Lorelai starrte Kirk geschockt an, der verwirrt aufsprang und sich den Hintern rieb.
,,Alles okay Kirk?" ,,Klar, rote Girlanden mit den grünen von Ost nach Süd, die orangenen mit den blauen von West nach Ost. Kürbisse in der Stadtmitte verteilen und...." Kirk lief vor sich hinmurmelnd und schwankend die StraÃe entlanf. Lorelai sah im skeptisch nach.
Sie machte sich weiter nach Hause und sah einen Mann im Diner stehen. Er lief wild gestikulierend hin und her, während er immer wieder in seine Handy sprach. Dann klopfte er begeistert auf die Theke, zog seinen Terminkalender, blätterte erst ein bisschen darin herum und stach dann mit seinem Kugelschreiber, wie mit einem Schwert auf eine Seite. Dann ging er breit grinsend und immer noch mit seinem Handy am Ohr aus dem Diner grüÃte sie freundlich, stellte sich auf die andere StraÃenseite und betrachtete vollkommen glücklich das Gebäude. Anscheinend wird das Diner, bald einen neuen Besitzer haben. Naja, vielleicht haben wir diesmal ja mehr Glück, dachte Lorelai bei sich.