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Registriert seit: 07.05.2005
Danke fürs Verständnis
Ich hab jetzt also den Teil ein wenig abgeändert, so dass ich ihn posten kann, aber ganz zufrieden bin ich damit trotzdem nicht.
Es gibt einen Zeitsprung von ungefähr 2 Wochen.
Aber seht selbst...
Rory klopfte nervös aufs Lenkrad. Immer wieder wanderte ihr Blick nach oben, wo die Ampel gerade rot leuchtete. Verdammt. Sie war doch eh schon so spät dran. Die anderen warteten sicher schon.
Zu Hause hatte es mächtig Streit gegeben, weil sie schon wieder weg wollte. Ihre Mum hatte ihr gesagt, dass es so nicht weitergehen konnte. Dass sie etwas an ihrem Leben ändern sollte. Das predigte sie schon seit 2 Wochen. Doch Rory gefiel das Leben. Ja, zum ersten Mal kostete sie es so richtig aus. Als sie vor 2 Wochen auf Johnnys Clique traf, fühlte sie sich von Anfang an zugehörig. Das waren ihre Leute. Und diese Menschen wollte ihre Mum ihr vorenthalten. Doch sie hatte ihren Kopf durchgesetzt. Sie war einfach zur Tür rausgelaufen und davongefahren. Verdammt, sie war 19. Sie konnte mit ihrem Leben machen, was sie wollte. Und das tat sie auch.
Endlich sprang die Ampel auf Grün. Sie drückte aufs Gas und fuhr los. An der nächsten Kreuzung bog sie links ab und gleich darauf fuhr sie rechts an den Rand. Gott sei dank hatte sie gleich einen Parkplatz gefunden, sonst würden die anderen noch wütend werden. Schnell schnappte sie sich ihre Tasche vom Beifahrersitz und stieg aus. Sie schlug die Tür zu und sperrte ab. Dann lief sie los, was mit ihren Schuhen gar nicht so einfach war. Sie hatte sich mittlerweile genauso hochhackige Schuhe und hautenge Hosen zugelegt, wie sie die anderen Mädchen in der Clique trugen. Am Anfang hatte sie das abgelehnt. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das bequem war. Aber die anderen hatten das auch und sie wollte dazu gehören. Und so unbequem waren ihre neuen Klamotten gar nicht.
Rory lief um eine Ecke und kam auÃer Atem bei der wartenden Gruppe an.
âDu bist spätâ, maulte sie einer der Jungs an.
âKomm, lass sie. Jetzt ist sie ja daâ, entgegnete Johnny und legte einen Arm um Rory. Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und hielt ihr eine Bierflasche hin. Rory nahm sie ihm aus der Hand und trank einen Schluck.
âWie wärâs mit dem Moonshine?â, fragte ein Mädchen, das alle nur Nana nannten.
Die ganze Gruppe lachte. Was für eine blöde Frage? Das Moonshine war ihr Inlokal. Es war eine groÃe Diskothek, die gröÃte von ganz Hartford und Umgebung. In der ganzen Stadt klebten Plakate, die das Moonshine anpriesen. Doch es war keine normale Disko, wie man sie sich vorstellte. Keine tollen Lichteffekte und die Musik war auch nicht die beste.
Es war ein Keller mit einer sehr niedrigen Decke. Es war laut und dreckig. Ein Ventilator quirlte ab und zu den ganzen Mief durcheinander. Trotzdem war es toll. Man kam da ganz billig an Alkohol und andere Sachen. Aber davon hielt sich die Clique fern. Ihnen reichte der Alkohol. Keine Drogen oder sonstiges. So war es bisher zumindest gewesen.
Das Moonshine war nicht weit von ihrem Treffpunkt entfernt. Nur ein paar StraÃen weiter, also gingen sie zu Fuà hin. Johnny hatte immer noch seinen Arm um Rory gelegt, aber das machte ihr nichts aus. Sie unterhielt sich aufgeregt mit Jenny, einem der Mädchen. Jenny war ein nettes Mädchen. Sie war schon lange in der Clique und hatte auch schon mit fast allen Jungs etwas gehabt. Aber das änderte nichts daran, dass sie sich trotzdem mit allen gut verstand. Rory konnte sie eigentlich ganz gut leiden. Jenny war 4 Jahre älter als sie und hatte in ihrer Gruppe eine Sonderstellung. Sie dominierte alles. Sie hatte das Sagen. Wahrscheinlich, weil sie vor Selbstvertrauen nur so sprühte. Trotzdem war sie in keiner Weise überheblich. Sie behandelte jeden, wie sie selbst behandelt werden wollte. Jenny hatte Rory von Anfang an gut aufgenommen. Die anderen in der Clique, auÃer Johnny natürlich, hatten sich ihr gegenüber zu Beginn eher reserviert verhalten. Doch als sie Jenny kennen gelernt hatte, wurde das schlagartig anders. Jenny hatte Rory behandelt, als würden sie sich schon seit Ewigkeiten kennen. Und somit hatten auch die anderen ihre Distanziertheit abgelegt. Mit dem Zusammentreffen mit Jenny war Rory in die Clique aufgenommen worden. Irgendwie hatte sie das Gefühl, jedes neue Mitglied musste erst von Jenny abgesegnet werden. Doch sie hatte ihren Segen, also gab es nichts mehr zu befürchten.
Als sie beim Moonshine ankamen, wurden die Ausweise kontrolliert. Dort durfte man nur rein, wenn man 21 war. Für Amerika nichts Ungewöhnliches. Das Moonshine war die gröÃte Disko der Gegend, hatte aber auch einen sehr zweifelhaften Ruf. Daher durfte man nur rein, wenn man das gesetzliche Mindestalter erreicht hatte. Da gab es keine Ausnahmen. Zu Beginn war das für Rory zum Problem geworden, doch Jenny hatte ihr geholfen, ihre Ausweise zu fälschen. Das hatte sie in diesem Alter selbst immer getan. Auf den Papieren war Rory jetzt also schon 21. Und vom Aussehen war es kein Problem.
Sie stiegen die steilen Treppen in den Keller hinunter und setzten sich in eine Ecke auf ein Sofa. Oder besser gesagt, auf etwas, dass nur noch im Entferntesten an ein Sofa erinnerte. Es musste einmal blau gewesen sein, doch jetzt war es grau-schwarz. Ziemlich abgenützt und dreckig. Aber das war egal. Es war bequem. Das war ihr Stammplatz. Hier saÃen sie immer. Das hatte auch Rory in der Zwischenzeit herausgefunden. Johnny besorgte ihr etwas zu trinken und setzte sich zu ihr. Einen Arm legte er ihr um die Schultern. Dann begann er, ihren Oberschenkel zu streicheln. Irgendwann ging er ihr mit der Hand zwischen die Beine. Sie wehrte sich nicht. Sie war wie gelähmt. Ihr war heià und gleichzeitig kalt. Bisher war das mit Johnny nur oberflächlich gelaufen. Er hatte zahlreiche andere Mädchen an der Angel gehabt, nichts Ernstes. Mit keiner. Auch nicht mit Rory. Doch dann hatte Rory ihm gesagt, dass das so nicht weitergehen könne. Wenn er etwas von ihr wollte, dann sollte sie auch die einzige für ihn sein. Sie wollte kein Spielzeug für ihn sein. Also hatte er seine Frauengeschichten beendet und jetzt war er ganz für sie da. Johnny zog sie näher an sich und sie verhinderte es nicht. Er küsste sie und sie achtete genau darauf, was sie fühlte. Es war irgendwie seltsam. Nicht so wie ihr erster Kuss mit Dean. Der hatte sich auch seltsam angefühlt, aber trotzdem war er wunderschön gewesen. Oder der Kuss mit Jess. Auch wunderschön. Immer Schmetterlinge im Bauch. Doch bei Johnny gab es keine Schmetterlinge. Es war mehr so, als würde ein Kaktus von innen gegen ihre Magenwand drücken. Es fühlte sich nicht richtig an.
Aber es war ihr wieder einmal egal. In letzter Zeit war ihr alles egal und sie wusste nicht einmal warum. Rory löste sich von Johnny und sah sich um. Die anderen Mädchen aus der Clique knutschten ebenfalls mit ihren Jungs herum. Hier waren alle ganz offen.
Rory griff in ihre Tasche und zog eine Packung Zigaretten heraus. Die hatte sie sich heute gekauft. Es war ihre erste Packung, die sie selbst gekauft hatte. Und es hatte sich toll angefühlt. Es war ein richtiger Kick gewesen, denn sie hatte sie in Stars Hollow gekauft. Sie hätte sie auch überall sonst kaufen können, aber sie wollte sie unbedingt in Stars Hollow kaufen. Damit alle sehen konnten, wie sie sich jetzt verhielt. Früher oder später würde ja doch jeder merken, dass sie sich verändert hatte.
Also war sie in die Trafik marschiert und hatte sich eine Packung gekauft. Kirk hatte sie angesehen, als würde sie nur in Unterwäsche vor ihr stehen, so überrascht war er.
Rory zog eine Zigarette aus der Schachtel und reichte sie Johnny. Dann nahm sie sich auch eine und steckte sie zwischen ihre Lippen. Mittlerweile hatte sie den Dreh mit dem Feuerzeug raus und es gelang ihr auf Anhieb, den Glimmstängel anzuzünden. Gierig zog sie daran.
Nachdem sie beide ihre Zigarette aufgeraucht hatten, nahm Johnny ihre Hand und zog sie mit auf die Tanzfläche. Sie bewegten und tanzten bis ihnen die Beine weh taten und sie vor Schmerzen nicht mehr stehen konnte. Rory warf einen Blick auf die Uhr. Schon 4. Langsam wurde es Zeit, nach Hause zu fahren. Aber darauf hatte sie im Moment keine Lust. Dort wartete ja doch nur ihre Mum auf sie und würde ihr wieder eine Standpauke halten. Johnny spendierte ihr schon den x-ten Trink. Und sie nahm ihn wieder an. Warum auch ablehnen, wenn er gratis war.
Hand in Hand gingen sie zurück zu ihrer Couch. Von der Clique waren nur noch ein paar da. Die meisten waren schon gegangen. Entweder mit irgendwelchen Aufrissen, oder sie musste, was aber nur auf sehr wenige zutraf, am nächsten Morgen arbeiten. Jenny war auch nirgends mehr zu sehen.
Rory setzte sich und Johnny rutschte ganz nahe zu ihr. An Direktheit mangelte es ihm nicht. Irgendwie hatte Rory ein schlechtes Gefühl. Noch nie hatte sie mit einem Jungen auf den Tag her etwas angefangen. Mit Dean nicht. Und mit Jess auch nicht. Sie hatten sich vorher schon länger gekannt. Und schon gar nicht war sie auf der Stelle mit einem von ihnen ins Bett gestiegen. Okay, mit Dean schon, aber vorher waren sie schon einmal lange zusammen gewesen. Aber sie hatte sich verändert. Sie hatte sich nie vorstellen können, dass sich ein Mensch so schnell ändern konnte, aber sie hatte es geschafft. Und es war gar nicht so schwer gewesen. Sie hatte sich von ihrer Mum abgewandt und neue Freunde gefunden. Sie hatte ein neues Leben begonnen.
Johnnys Küsse wurden fordernder, aber sie hinderte ihn an nichts. Sie lieà alles mit sich geschehen. Sie lieà zu, dass er sie küsste. Sie lieà zu, dass er sie sanft nach hinten drückte. Sie lieà zu, dass seine Hand langsam unter ihr Oberteil wanderte.
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.