Hey!
So hier endlich ein neuer Teil. Hier passiert eigentlich auch noch nicht viel.
12. Grillfest
âBrauchst du Hilfe?â
Liz blickte auf und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
âNein, danke, ich habe alles unter Kontrolle. Ich wünschte nur, ich hätte früher von dem Grillfest erfahren.â
Lorelai schaute sie überrascht an.
âDu weiÃt doch, wie Männer sind.â, meinte Liz hastig, weil sie merkte, dass sie sich verplappert hatte. âSie fassen einen Entschluss, und wir müssen sehen, wie wir damit klarkommen.â
Diese Variante war jedoch auch nicht gut.
âIch bin sicher, dass Andy auf die Idee gekommen ist.â, versuchte sie es noch einmal.
Lorelai ersparte sich jeglichen Kommentar.
âIch bring das Brot nach drauÃen. Was ist das? Krautsalat? Er sieht lecker ausâ, meinte sie stattdessen. Aber ich werde ihn nicht anrühren, dachte Lorelai.
âDanke.â, sagte Liz. âBring sie dazu, ordentlich viel davon zu essen, damit sie mir noch ein Steak übrig lassen.â
âIch möchte auch ein Steak.â, verkündigte Sandra, die eifrig Banderolen von leeren Konserven entfernte.
âDu bekommst eins.â, versicherte ihr Luke, der in die Küche kam, um Bier zu holen.
Lorelai warf ihm einen vernichtenden Blick zu, als sie an ihm vorbei in den Garten ging.
âDu hast ihr verraten, dass ich das Grillfest erst geplant habe, nachdem ich sie eingeladen hatte, nicht wahr?â fragte er Liz.
âIch hab kein Wort gesagt.â, verteidigte sich Liz und schaute aus dem Fenster. âOffensichtlich amüsiert sich Lorelai drauÃen prächtig.â, teilte sie Luke ihre Beobachtung mit und hoffte, ihn damit abzulenken.
Er blickte ebenfalls aus dem Fenster und sah, dass Lorelai gerade Brot verteilte und die Männer dazubrachte, sich viel Salat auf den Teller zu häufen. Der Wind wehte ihr das Kleid an die Beine, so dass sich ihre Schenkel deutlich abzeichneten. Oh man, wieso ist sie nur so wunderschön, dachte Luke. Er seufzte. Er hatte ganz vergessen, dass Liz neben ihm stand.
âMir gefällt ihr Kleid.â, meinte er entschuldigend, âIch glaube sie hat es selber entworfen.â Er trat vom Fenster zurück, ging zur Tür und war verärgert, weil er so durcheinander war.
Lorelai hatte zwei Steaks verspeist und biss jetzt herzhaft in einem Maiskolben. Sie saà auf der Treppe und damit strategisch günstig, weil sie von hieraus das Geschehen im Garten gut verfolgen konnte. In diesem Moment setzte sich Luke neben sie und reichte ihr einen Drink.
Ihre Lippen glänzten von der Butter auf dem Maiskolben, und Lorelai lächelte Luke an.
Sein Magen krampfte sich zusammen. Am liebsten hätte er sie gepackt und ihr die Butter vom Mund geleckt, um sie dann leidenschaftlich zu küssen. Sie wischte etwas Fett von ihrem Bein.
âIch bin ein echtes Ferkelâ, verkündigte sie lachend. âGuck mal, ich habe mich auch mit Steak-Sauce beschmiert.â Sie betupfte die Haut direkt über ihrem Ausschnitt. âIst alles weg?â fragte sie und betrachtete ihr Dekollete.
Luke hielt seine Flasche Bier krampfhaft fest und biss die Zähne zusammen. Macht sie das absichtlich?, fragte sich Luke in Gedanken. Ihm fiel wieder ein, wie ihre Brüste aussahen und wie ihre Haut schmeckte. Er trank einen Schluck Bier, räusperte sich und versuchte an Vergaser zu denken.
Lorelai blickte Luke an, der wahrhaftig so aussah, als würde ihn das alles kalt lassen.
Mein kleiner Trick hatte also nicht funktioniert. Was hatte ich mir auch dabei gedacht? Steak-Sauce und Butter. Im Film leckten die Männer den Frauen immer Sahne, Fruchtsaft oder Honig von den Brüsten. Oder sogar Eis! Aber auf keinem Fall Steak-Sauce!, dachte sie.
Sie kam sich mal wieder wie ein Idiot vor.
âIch amüsiere mich prächtig.â, meinte sie schlieÃlich. âDanke für die Einladung.â
âGern geschehen.â, antwortete er.
Lorelai grub die Zähne in den Maiskolben. Sie wischte sich gerade die Finger ab, als Sandra sich neben sie stellte.
âHast du SpaÃ, SüÃe?â fragte Luke.
âJa.â, erwiderte sie beiläufig und starrte Lorelai an. âLuke hat erzählt, dass du Kleider machen kannst.â, verkündete sie.
âDas stimmt.â, meinte Lorelai.
âNächste Woche hat meine Freundin Geburtstag, und wir sollen uns verkleiden. Ich habe mir überlegt, ob du mir nicht helfen könntest, mir ein Kleid zu machen.â
âOh.â, sagte Luke. âIch glaube nicht, dass...â
Lorelai schnitt ihm das Wort ab.
âWas für ein Kleid?â fragte sie Sandra.
âEin Prinzessinnenkleid. Ich habe welche aufgemalt. Die Bilder sind in meinem Zimmer.â, entgegnete Sandra begeistert.
Luke hoffte, dass Lorelai Sandra nicht auf ihr Zimmer begleiten würde, aber sie sprang auf.
âIch würde sie gern sehen.â, sagte Lorelai zu Sandra.
Sandra klatschte vor Freude in die Hände und rannte zum Haus.
âIch zeige Lorelai mein Zimmer.â, rief sie ihrer Mom zu.
Liz lächelte Lorelai kurz zu und wandte sich dann wieder ihrem Essen zu.
Lorelai war von sandras zeichnungen begeistert. Aber Sandra fand, das noch nicht das passende dabei war.
Es dauerte nur einige Minuten, dann saà sie mit dem Mädchen auf dem Boden und sie fertigten einige neue Skizzen an. Obwohl sie beide keine gute Zeichner waren, konnte man erkennen, dass es Kleider darstellen sollten.
Die Kleider sahen alle sehr wunderschön aus und Sandra war begeistert.
âIch finde, die Kleider sehen ganz toll aus, aber ich kann mich einfach nicht entscheiden.â, sagte Sandra.
Lorelai lachte auf.
âWelches findest du denn am schönsten?â fragte sie Lorelai.
âOh, naja, ehrlich gesagt, finde ich auch alle ganz schön, aber wenn ich mich sofort entscheiden müsste, dann würde ich das mit den Rosenmuster nehmen.â, sagte Lorelai nachdem sie sich alle Skizzen noch mal angeschaut hatte.
Sandra überlegt eine Weile und sagt dann: âOkay, dann ist es das.â
âGut. Jetzt muss ich nur noch deine MaÃe nehmen, und dann kann ich anfangen.â
Lorelai sammelte gerade die Zeichnungen ein, als es an der Tür klopfte. Luke schaute herein.
âWollt ihr Mädels die ganze Zeit hier oben bleiben?â fragte er.
âLorelai macht mir ein Prinzessinnenkleid aus Rosenmuster, das hatte bestimmt noch niemand.â, erklärte Sandra, die ihre Begeisterung nicht verbergen konnte.
Sandra strahlte, drehte sich um und umarmte nach kurzem Zögern Lorelai.
âVielen Dank, du bist echt cool.â
Danach polterte Sandra die Treppe hinunter.
Luke und Lorelai blickten sich an.
âEs war wirklich nett von dir dich mit Sandra zu beschäftigen.â, verkündete Luke.
âKeine Ursache.â, erwiderte sie. âIch werde mich, sobald ich zu Hause bin, daran setzen.â
Verwirrt schaute Luke sie an.
âDu willst das wirklich machen? Du musst das nicht. Wir können doch einfach eins in so einem Kostümladen kaufen. SchlieÃlich hast du noch anderes zu tun.â
âIch habe es Sandra versprochen.â
âDanke. Ich bezahle dir den Stoff natürlich.â, antwortete er.
âTu das nicht, sonst werde ich böse. SchlieÃlich tust du mir ja auch oft einen Gefallen, und das erwidere ich jetzt.â
âIch finde, das kann man nicht vergleichen.â, sagte er.
Lorelai schaute ihn an und stellte zu ihrer Erleichterung fest, dass er ihr zuzwinkerte. Sie errötete aber trotzdem.
âIch wollte damit nicht andeuten...â, begann sie.
âKomm herâ, unterbrach er sie und zog sie an sich. Dankbar kuschelte sie ihr Gesicht an seine Brust.
âWas hältst du davon, wenn ich dich als Gegenleistung für das Kleid mit zum Angeln nehme?â
âDu willst mit mir angeln?â fragte sie skeptisch. âIch bin nicht sicher, ob das eine gute Idee ist.â
âNatürlich ist es das.â
Obwohl Lukes Angebot nicht ganz ungefährlich war, sie könnte ja ins Wasser fallen, hatte sie keine Angst. Immer wenn sie mit Luke zusammen war, fühlte sie sich geborgen. Wie gerne hätte sie ihn jetzt geküsst!
Sie sah seinen Mund an und wünschte, Luke könnte Gedanken lesen.
Er blickte sie an und seine Augen verdunkelten sich.
Sie schmiegte sich an ihn und öffnete leicht die Lippen.
Fast kam es ihm so vor, als wollte sie von ihm geküsst werden. Was aber, wenn sie eigentlich nur darauf wartete, dass er sie loslieÃ?
Er wollte nichts falsch machen.
âAlso ... bist du dir wirklich sicher, dass wir an diesem Wochenende keine Chance haben?â meinte er und hoffte, dass die Frage witzig klang.
Am liebsten hätte sie ihn angelogen. Ja, ich habe demnächst meinen Eisprung. Komm, wir tun es heute, morgen und alle folgenden Tage. Oder sie hätte auch gerne gesagt: Lass uns das Baby vergessen, und liebe mich, weil du es willst.
Sie senkte den Kopf.
âIch bin mir sicher.â, flüsterte sie. âDieses Wochenende passt nicht.â
âIn Ordnung.â, erwiderte er gepresst. Er gab ihr einen züchtigen Kuss auf die Stirn und umarmte sie brüderlich.
Sie zwang sich zu einem Lächeln und folgte ihm die Treppe hinunter.
Luke und Lorelai FOREVER