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Ich habe gestern noch einen Teil geschrieben, hier ist er. Allerdings dauer es etwas länger, bis der nächste kommt.
Die Abfahrt
“Rory? Hast du meine schwarzen Sandalen gesehen?”
“Die hast du mir doch geschenkt.”
“Warum soll ich sie dir geschenkt haben?”
“Weil du gesagt hast, dass sie hässlich sind.”
“Wann soll ich gesagt haben, dass sie hässlich sind?”
“Als du sie mir geschenkt hast.”
“Und wann habe ich sie dir geschenkt?”
“Als du gesagt hast, dass sie hässlich sind.”
“Und wann habe ich das gesagt?”
“Mom!”
“Rory!”
“Warum willst die Sandalen überhaupt mitnehmen?”
“Will ich doch gar nicht. Ich wollte nur wissen, wo sie sind.”
Rory kam mit einem undefinierbaren Blick in das Schlafzimmer ihrer Mutter und sah Lorelai leicht verzweifelt mitten in einem sehr groÃen Klamottenberg auf dem Bett sitzen.
“Was hast du gemacht?”, fragte Rory entsetzt.
“Weil du mir ja nicht beim Packen helfen willst, muss ich das eben allein machen.”, sagte Lorelai und sah ihre älteste Tochter beleidigt an.
“Und hast du schon was eingepackt?”
“Natürlich. Was denkst du denn von deiner Mutter?”, rief Lorelai entrüstet.
“Es würde zu lange dauern, das alles aufzuzählen.”, murmelte Rory und schaute in den fast leeren Koffer ihrer Mutter. Das einzige, was schon darin lag, war ein paar Socken mit kleinen Sonnen drauf.
“Mehr hast du noch nicht eingepackt?”
“Hast du eine Ahnung, wie schwer es war, diese Socken auszusuchen? Ich hätte schlieÃlich auch die mit den Palmen nehmen können, oder die mit Micky Mouse, oder die mit den Kaffeebohnen...”, sagte Lorelai. Rory seufzte und begann damit, einige von Lorelais Sachen zusammenzulegen und in den Koffer zu geben. In einer Stunde wollten Luke und sie wegfahren, und wenn ihre Mutter bis dahin noch nicht fertig war, dann würde Luke heute wirklich noch einen Nervenzusammenbruch erleiden.
“Wow.”, rief Sidney begeistert von der Tür aus. “Mommy, warum darfst du so ein Chaos veranstalten und wir nicht? Das ist unfair.”
“Du irrst dich, Sid.”, sagte Rory. “Deine Mutter veranstaltet kein Chaos, sie versucht nur zu packen.”
“Dann will ich aber auch öfter Mal packen spielen.”, meinte Sidney und stürzte sich mitten in die Kleidungsstücke, dicht gefolgt von Nancy, die nicht weniger begeistert als ihr Bruder war.
Und Lorelai verhielt sich mal wieder wie Lorelai. Anstatt ihre Kinder daran zu hindern, ihre T-Shirts durch die Gegend zu werfen, machte sie auch noch mit. Rory musste unter einem BH in Deckung gehen, der auf sie zugeflogen war und verschloss dann seufzend den fertig gepackten Koffer ihrer Mutter.
“Was soll denn das bitte schön?!”, ertönte plötzlich eine ziemlich wütend klingende Stimme von der Tür her. Lorelai und die Zwillinge hörten abrupt mit der Werferei auf und starrten zu Luke, der furchteinflöÃend im Türrahmen stand.
“Lorelai, wir wollen in einer halben Stunde fahren und anstatt zu packen wirfst du deine Sachen lieber durch das Zimmer.”
“Der Koffer ist schon gepackt.”, sagte Lorelai kleinlaut und zeigte zu Rory, die den Koffer hochhielt. Luke seufzte tief.
“Na schön. Dann können wir ja fahren. Es sei denn du möchtest noch unsere Möbel durch die Gegend werfen.”
Lorelai lächelte und schüttelte den Kopf. “Das hebe ich mir auf, wenn wir zurückgekehrt sind.”
“Das sind ja schöne Aussichten.”, meinte Luke. Lorelai nickte und sprang dann vom Bett. Sie gab ihm einen kurzen Kuss und fing dann an ihre Schuhe zu suchen. Luke befreite inzwischen die Zwillinge aus Lorelais Jeans und schickte sie mit Rory nach unten.
“Und ihr müsst wirklich fahren?”, fragte Nancy weinerlich, bevor sie Lorelai ganz fest umarmte.
“Das haben wir dir dich schon erklärt, Schatz. Aber wir kommen doch ganz bald zurück. Es sind doch nur zwei Tage und ihr habt Rory und Logan und Babette und Miss Patty und Tante Liz und Onkel TJ und Jess und Tante Sookie. Ihr werdet gar nicht merken, dass wir weg sind. Versprochen.”, versuchte Lorelai ihre Tochter zu trösten. Aber auch sie hatte Tränen in den Augen.
“Aber doch nie so lange. Jedenfalls nicht zusammen.”, widersprach Sidney. Auch seine Stimme klang, als wäre er kurz vorm weinen. Allerdings hielt er sich zurück. Er war ein Mann, und Männer durften nicht weinen. Das hatte ihm jedenfalls Onkel TJ mal erzählt.
“Es gibt für alles ein erstes Mal. Und wenn ihr beiden älter sein werdet, dann werdet ihr euch noch wünschen, dass Mommy und ich länger weg sind.”, sagte Luke.
“Ja, weil ihr dann Biker und zwielichtige Kerle einladen könnt, die tierischen Dreck machen werden.”, meinte Lorelai und lieà Nancy wieder los. “Apropos Biker und zwielichtige Kerle, die tierischen Dreck machen, Rory...?”, wandte sie sich hoffnungsvoll an ihre Tochter. Aber Rory schüttelte entschieden den Kopf.
“Nein, Mom. Das hab ich schon damals gesagt und ich sage es wieder: Nein!”
“Aber irgendetwas...”
“Muss man machen, wenn Mommy nicht da ist, ich weiÃ. Ich kann den Zwillingen ja Kaffee geben.”
“Das wirst du nicht, Rory. Ich bin froh, wenn die beiden nicht so süchtig sind, wie ihr.”, sagte Luke. Er nahm entschlossen die Koffer und trug sie zum Wagen. “Ich glaube wir sollten jetzt fahren, sonst kommen wir überhaupt nicht mehr an.”
Als Lorelai ebenfalls zum Auto gehen wollte, klammerten sich die Zwillinge an ihren Beinen fest. Rory kam ihrer Mutter zu Hilfe und befreite sie von Nancy, während Lorelai Sidney von sich löste.
“Wenn wir angekommen sind, dann rufen Daddy und ich euch sofort an, ja?”
“Versprochen?”, fragte Nancy.
“Versprochen.”, nickte Lorelai. “Und jetzt geht ihr mit Rory ins Haus und spielt etwas schönes. Und später könnt ihr in Daddys Diner etwas Essen und dann könnt ihr vielleicht noch so eine Tour mit Kirk mitmachen und wenn ihr dann nach Hause kommt, dann rufen Daddy und ich euch schon an und dann geht ihr schlafen und träumt von ganz viel Kaffee und morgen früh rufen wir euch dann wieder an und dann macht ihr was ganz tolles zusammen mit Rory und Logan und dann müsst ihr noch einmal schlafen gehen und dann ist schon Sonntag und dann kommen Daddy und ich wieder. Das ist doch gar nicht so lange, oder?”
Sid und Nancy schüttelten ihre gesenkten Köpfe. Sie wurden noch einmal von Lorelai und schlieÃlich auch von Luke umarmt und gingen dann langsam mit ihrer groÃen Schwester zurück ins Haus.
Die beiden Erwachsenen setzten sich ins Auto. “Sie fehlen mir jetzt schon.”, sagte Lorelai traurig. Luke startete den Motor und fuhr aus der Einfahrt.
“Aber du musst doch nur zweimal schlafen, Lorelai und dann sind wir schon wieder hier.”, sagte er grinsend.
“HeiÃt dass, ich darf nur zweimal mit dir schlafen?”, fragte sie gespielt traurig.
“Das habe ich nicht gesagt.”, widersprach Luke.
“Na dann ist es ja gut.” Sie gab ihm einen Kuss, wegen dem Luke beinahe in Kirks Stand gefahren wäre.
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Life sucks, and then you die. - Yeah, I should be so lucky.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.02.2006, 21:50 von
ChrissiTine.)