@Jany: Ja, die ersten Kapitel waren wirklich lustig und es würde mich freuen, wenn du die deutschen Foren mal wieder durchforsten würdest, dann krieg ich mehr FB für meine Teile.
Ich hab jetzt auch für diese FF ein Banner, Bild oder sonstwas gemacht, zu finden ist es auf der ersten Seite.
Ich bin sehr viel schneller mit dem neuen Teil fertig geworden, als ich gedacht habe und deshalb könnt ihr schon jetzt lesen. Ich wünsche euch viel Spaà damit.
...er ist tot!
âLuke, machst du mir noch einen Kaffee?â, fragte Lorelai erschöpft und legte ihren Kopf auf den Küchentisch.
Luke warf ihr einen strafenden Blick zu. âLorelai, wir wollen doch bald ins Bett gehen, wenn du dich jetzt noch mit Koffein zudröhnst, dann wirst du die halbe Nacht nicht schlafen können.â
Lorelai sah ihren Man aus müden Augen an. âNa und? Das bisschen Koffein wird mich nicht am schlafen hindern, vertrau mir.â
âLorelai-â, fing Luke an, würde aber von ihr unterbrochen.
âLuke, ich habe nur zum Frühstück zwei Tassen Kaffee getrunken, denn diese Spülsuppe aus dem Krankenhaus zählt nicht. Das heute ist einer der schlimmsten Tage, die ich bis jetzt erlebt habe, also diskutier jetzt nicht mit mir sondern gib mir einfach den verdammten Kaffee, klar?â
Luke seufzte und schenkte die schwarze Flüssigkeit ein. Dann nahm er die Tasse und setzte sich zu Lorelai an den Tisch. âBitte schön. Aber das Zeug wird dich eines Tages noch ins Grab bringen.â, sagte er, als er ihr die Tasse vor die Nase schob.
âJaja, meine Ohren werden verfaulen und meine Haut wird faltig. Ich kenne den Vortrag, Luke.â, sagte sie augenverdrehend und trank einen groÃen Schluck.
Luke musterte seine Frau. Lorelai sah müde aus, viel müder als sonst. Sie wirkte wie ein Häufchen Elend in ihrem Schlafanzug auf Luke. Dieser Tag hatte ihr sehr zugesetzt, erst die Sorgen um die Zwillinge, dann die Nachricht von Rorys Fehlgeburt und das Gespräch mit ihrer ältesten Tochter im Krankenhaus. Luke nahm sanft Lorelais Hand und drückte sie liebevoll. Lorelai sah ihn dankbar an.
âIch bin eine schlechte Mutter, Luke.â, meinte sie nach ein paar Minuten. Er sah sie überrascht an. Was brachte Lorelai denn auf diesen absurden Gedanken?
âWie kommst du darauf?â
Lorelai schaute traurig in ihren Kaffee, sie konnte Luke nicht in die Augen sehen. âIch hab nicht an Rory gedacht. Ich habe immer nur gedacht, dass den Zwillingen etwas passiert sein könnte, seit diese falsche Schlange uns die Nachrichten gegeben hat. Ich hab nicht an Rory gedacht, ich habe nicht geglaubt, dass ihr etwas passiert sein könnte, sondern nur den Zwillingen. Was bin ich denn für eine Mutter, die nicht an ihre älteste Tochter denkt?â, fragte sie verzweifelt, Tränen standen in ihren Augen. Luke nahm sie zärtlich in die Arme.
âLorelai, es ist doch ganz normal, dass du zuerst an die Zwillinge gedacht hast. Sie sind doch erst vier Jahre alt und können wer weià was anstellen. Ich hab auch nicht an Rory gedacht.â
âAber Rory ist doch auch nicht deine Tochter.â, schluchzte Lorelai.
âDu weiÃt ganz genau, dass sie das für mich ist, schon seit ich sie und dich damals kennen gelernt habe. Aber sie ist erwachsen und kommt alleine zurecht. Es ist doch nur natürlich, dass du zuerst an deine kleinen Kinder denkst und dann erst an deine erwachsene Tochter.â
âAber-â
âLorelai, du bist die beste Mutter, die ich kenne und Sid, Nancy und Rory können sich glücklich schätzen, dass sie dich haben.â
âAber-â
âRede dir keine Schuldgefühle ein für eine Sache, für die du nichts kannst. Du warst bei Rory und du hast sie getröstet, du hast dich verhalten wie jede Mutter sich verhalten würde. Sei froh, dass sie morgen entlassen wird und dass es ihr soweit gut geht. Niemandem ist es geholfen, wenn du dir jetzt irgendwelche Selbstvorwürfe machst, damit ziehst du nur alle runter, verstanden?â
Lorelai nickte und löste sich aus der Umarmung. Sie blickte Luke aus verweinten Augen an und lächelte leicht. Luke strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste sie sanft. âWas würde ich nur ohne dich machen?â, flüsterte sie einige Minuten später.
âDu müsstest dir deinen Kaffee in einem anderen Laden kaufen.â
âAber nirgendwo ist er so gut wie bei dir.â, lächelte Lorelai und wischte sich mit ihrem Ãrmel über die Augen. Sie trank den Rest ihres Kaffees aus und stand dann auf. âLass uns schlafen gehen.â, meinte sie.
Luke nickte und erhob sich ebenfalls. âDu weiÃt aber schon, dass du jetzt wegen dem Kaffee nicht schlafen kannst?â
Lorelai grinste ihn an. âOch, ich schaff das schon.â Sie ging ins Wohnzimmer, ihr Blick fiel auf den Mülleimer und sie bemerkte etwas. âOh mein Gott!â, rief sie und kippte den Eimer kurzerhand um.
âWas ist denn?â, fragte Luke erschreckt und eilte zu seiner Frau.
Lorelai zeigte auf den Boden. âDer ... der singende Rabbi... er ist tot!â
Luke schaute auf den FuÃboden und erblickte zwischen alten Papierresten und einer Bananenschale die Ãberreste der Figur, die er sowieso nie gemocht hatte. âOh.â, sagte er tonlos und machte aus Rücksicht auf Lorelais Gefühle ein betroffenes Gesicht. âDas tut mir leid für dich.â Er schlang seine Arme von hinten um Lorelais Hüften und küsste ihren Hals. âDu hast sehr an der Figur gehangen.â
âJa, schon.â, murmelte sie. âMeine Mutter wird Luftsprünge machen. Besonders seitdem sie weiÃ, dass ich den Rabbi nur bekommen habe, weil ich ihr zweitrangiges Silber dafür eingetauscht habe.â Sie drehte sich um und legte seine Arme und Lukes Nacken.
âDas waren bestimmt die Zwillinge.â, vermutete er zwischen zwei Küssen.
âJaah, wahrscheinlich.â, erwiderte sie und zog Luke noch näher zu sich. âIch werde morgen mit ihnen schimpfen, sie schlafen schon.â
âMach das.â, sagte er. Und nach einem letzten leidenschaftlichen Kuss eilten sie nach oben und ein paar Sekunden später fiel ihre Schlafzimmertür ins Schloss.
Am nächsten Morgen schlichen Sidney und Nancy leise die Treppe hinunter. Sie hatten sich ganz alleine angezogen und sahen auch dementsprechend aus. Sid hatte sich sein Hemd falsch zugeknöpft und Nancy hatte zwei verschieden farbige Socken an. Sie hatten eigentlich ihre Eltern wecken wollen, aber die hatten so friedlich geschlafen, dass die Kleinen es nicht übers Herz gebracht hatten. Und es bestand schon ein Unterschied zwischen Lukes und Jessâ Gemeckere wegen zu frühem Wecken und die zwei waren sich sicher, welches sie lieber hatten.
Als sie im Wohnzimmer ankamen fielen ihre Blicke sofort auf den Müllhaufen auf dem Teppich, wo der kaputte Rabbi unschwer zu erkennen war. Nancy biss sich auf die Lippe und Sidney schaute sich hektisch um, wie um sich zu vergewissern, dass niemand den Rabbi bemerkt hatte.
âWenn Mommy das sieht....â, murmelte Nancy tonlos.
â... dann bekommen wir riesen Ãrger.â, vervollständigte Sid den Satz seiner Schwester.
Wie auf Kommando stürzten die zwei zu Boden und warfen hektisch den ganzen Papiermüll und die Bananenschale und kaputten Bleistifte und was es sonst noch für Müll auf dem Boden gab zurück in den Mülleimer, den Nancy wieder aufgestellt hatte. Danach schnappten sie sich den kaputten und nicht mehr singen könnenden Rabbi und eilten mit ihm nach drauÃen. Leider befand sich Babette in ihrem Garten und polierte ihre Gartenzwerge. Aber die Zwillinge wären nicht die Zwillinge, wenn sie sich davon entmutigen lassen würden. Sie legten sich flach auf den Boden und robbten á la Schuh des Manitu zu dem groÃen Baum, der sich im hinteren Teil des Gartens befand. In der Krone war ein Baumhaus, das Luke zusammen mit den Zwillingen gebaut hatte und das nur für die beiden Kinder war. Sidney kletterte rasch die Strickleiter hinauf und versteckte die Figur im hintersten Teil des Hauses, wo man sie nicht so leicht entdecken konnte. Er streckte den Kopf aus dem Eingang heraus und zeigte seiner Schwester den nach oben gehaltenen Daumen, dann kletterte er schnell wieder runter.
Sie waren fast wieder im Haus, als Babette die beiden Kinder entdeckte. âNa, ihr SüÃen? So früh schon auf den Beinen? Was macht ihr denn da auf dem Boden?â Sie kam näher zu dem Zaun und blickte die Kinder ihrer Nachbarin erwartungsvoll und neugierig an.
Schnell rappelten sich die beiden wieder auf und grinsten Babette verlegen an. âWir wollten nur ein paar Blumen für Mommy und Daddy pflücken, weil sie doch wieder aus dem Urlaub zurück sind.â, log Nancy unverfroren. Aber sie konnte doch nicht zulassen, dass Babette ihr Vorhaben durchkreuzte, jetzt, wo sie den Rabbi doch schon versteckt hatten.
âOh, dass ist aber wirklich lieb von euch, ihr SüÃen, da werden sich eure Mommy und euer Daddy aber freuen.â, rief Babette. âObwohl Luke ja für Blumen eigentlich nichts übrig hat.â, fügte sie murmelnd hinzu und ging dann wieder zurück in ihr Haus.
Sid und Nancy warteten, bis sie verschwunden war und eilten dann ebenfalls wieder ins Wohnzimmer. Nichts erweckte mehr den Anschein, dass vor zehn Minuten noch der gesamte Inhalt eines Mülleimers im Wohnzimmer auf dem Teppich verstreut war. Erleichtert atmeten die Kinder durch und bemerkten, wie ihre Mutter verschlafen und in ihrem Schlafanzug die Treppe hinunter kam.
âMorgen, ihr zwei.â, murmelte sie und strich beiden kurz über den Kopf, bevor sie ihren Weg zur Küche fortsetzte und irgendetwas von Kaffee vor sich hinbrabbelte.
Kurz darauf kam ein fertig angezogener Luke die Treppe herunter und warf einen verwirrten Blick auf den FuÃboden. Gestern war doch noch alles voller Müll gewesen, weil Lorelai den Eimer wegen dem singenden Rabbi umgekippt und ihn nicht wieder weggeräumt hatte, da sie mit etwas anderem beschäftigt gewesen waren. Er bemerkte, dass die Zwillinge ziemlich schuldbewusst aussahen und reimte sich zusammen, was passiert war. Aber das sollte Lorelai regeln, er hatte den singenden Rabbi nie gemocht, also war es ihm relativ egal.
Er kniete sich vor Sid hin und begann damit, ihm das Hemd richtig zuzuknöpfen. Danach ging er gefolgt von den Zwillingen in die Küche, wo er eine ziemlich missmutige Lorelai entdeckte, die eine Tasse mit dem kalten Kaffee von gestern vor sich hatte.
âIch habe schlecht geschlafen und das ist nur deine Schuld.â, empfing sie Luke und warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. âHättest du mich gestern mehr Kaffee trinken lassen, dann hätte ich vielleicht noch meinen normalen Koffeinpegel erreicht und so gut wie immer geschlafen, aber nein, du musst mal wieder auf Gesundheitsmoralapostel machen und mir mein schwarzes Glück vorenthalten, du Kaffeebanause.â, sagte sie vorwurfsvoll und trank einen Schluck aus der Tasse, nach dem sie angewidert das Gesicht verzog.
Luke ignorierte die Schimpftirade seiner Frau und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. âIch wünsche dir auch einen guten Morgen, Lorelai. Wenn du dich anziehen würdest, dann können wir ins Diner gehen und du bekommst richtigen Kaffee.â
Lorelais Gesicht hellte sich auf und sie sprang vom Stuhl auf und eilte nach oben in ihr Schlafzimmer zurück. âWieso sagst du das nicht gleich?â, rief sie ihm im Laufen zu.
Luke sah ihr lächelnd hinterher. Erstaunlich, wie die Stimmung seiner Frau umschlagen konnte, wenn Kaffee im Spiel war.
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Life sucks, and then you die. - Yeah, I should be so lucky.