24.07.2006, 19:00
Teil 2:
Familienmitglieder mal anderes
âAlso erzähl. Wer war dieser Will und wer ist Seth?â, bricht Jess schlieÃlich die Stille. Rory hebt etwas überrascht ihren Blick. Sie ist vollkommen in ihren Gedanken versunken. Anscheinend schon seit einer Stunde, wie ihr auffällt als sie auf die Uhr an ihrem Handgelenkt blickt. Sie ignoriert die Frage. Stattdessen stellt sie die die ihr die ganze Zeit durch den Kopf geht. âWir kommen nicht so schnell da raus, oder?â, vergewissert sie sich seufzend ob sie das alles richtig verstanden hat.
Jess, der sich vor einiger Zeit ihr gegenüber auf den Sessel gesetzt hat nickt. âSo wie es aussieht kommen wir da wohl wirklich nicht so schnell raus.â, stimmt er auch noch laut zu. Frustriert schlieÃt Rory ihre Augen. Wieso kann sie nur so ein Pech haben? Erst das mit Logan, der sie betrogen hat. Dann das sie jetzt erst mal wieder bei ihrer Mutter wohnen werden müssen. Und schlieÃlich, sozusagen als krönenden Abschluss, heiratet sie einen vollkommen fremden Mann den sie aus einer Bar in Las Vegas kennt! Ihr leben ist in letzter Zeit ein echt grauenvoller Scherz!
âWir sollten uns überlegen wie wir weiter machen, Rory.â, stellt Jess fest. Rory nickt. Ihre Augen hat sie allerdings immer noch geschlossen. âHaben wir eigentlich richtig geheiratet? Ich meine, wir haben keine Ringe. Haben wir irgendwo unterschrieben? Irgendetwas was beweiÃt das wir verheiratet sind?â, erkundigt sich Rory, da sie immer noch nicht die geringste Ahnung hat was sie gestern Abend oder überhaupt während der Nacht getan hat.
Jess nickt knapp und zaubert ein Dokument von einem Schränkchen welches er über den Tisch der zwischen ihnen steht, zu Rory schiebt. Ein Blick auf das Papier zeigt ihr deutlich das sie ihren Namen auf eine Gestrichelte Linie gesetzt hat. Und Jessâ Name steht direkt daneben. âOh fabelhaft.â, beschwert sie sich ehe ihr ein weiterer seufzer entweicht. âWir sind verheiratet.â, stellt sie dann wie für sich laut fest.
Jess grinst kurz. âOh wirklich? Ich dachte ich hätte das alles nur geträumt.â, kommt es sarkastisch von ihm. Rory wirft ihm einen bösen Blick zu der ihm deutlich sagt das sein Sarkasmus gerade wirklich nicht hilft. Abwährend hebt er seine Hände. Es ist bei ihnen fast so als würden sie sich schon eine kleine Ewigkeit kennen. Denn alle Gesten sagen ihnen deutlich was der andere damit meint ohne das etwas groà erklärt werden muss.
âGut. Dann sollten wir vielleicht überlegen wie wir da wieder raus kommen?â, versucht Rory wieder auf das Thema zurück zu finden. Jess schüttelt seinen Kopf. Rory hebt überrascht ihre Augenbraue. âHenry, der Anwalt meines Vaters, meinte das wir im Moment wenig machen können. Er sieht nach wie wir die Ehe annullieren können. Wir können nichts tun auÃer warten bis er eine Möglichkeit findet das alles für ungültig erklären zu lassen oder die Scheidungspapiere Aufgesetzt sind. Er meinte, es währe vielleicht hilfreich wenn wir unsere Adressen, Nummern und vollständige Namen tauschen. Uns etwas besser kennen lernen. So etwas. Da wir in den nächsten Monaten wohl noch etwas miteinander zu tun haben werden. Da wir Gesetzlich in Amerika jetzt ein Ehepaar sind.â, erklärt Jess was er raus gefunden hat.
Rory vergräbt stöhnend ihren Kopf in ihren Händen. âWieso ist mein Leben so kompliziert?â, beschwert sie sich leise, was Jess zum lachen bringt. âDein Leben ist nicht kompliziert, Honey.â, winkt er ab. Beide sehen sich gleichzeitig an. âOh wow.â, schafft es Rory dann als erste ihre Sprache wieder zu finden. âDas hat sich richtig angehört.â, hängt sie dann noch dran, was Jess leicht grinsen lässt. âLass uns irgendwo hingehen, wo du noch einen Kaffee trinken kannst, während wir was essen. Dabei können wir immer noch reden!â, bestimmt Jess, steht auf und schnappt sich Rorys Hand.
********
âAlso erzähl, Mrs. Mariano. Wie sieht dein Leben aus, wenn du nicht in Las Vegas bist und Typen heiratest die du nicht sonderlich gut kennst?â, abermals ist es Jess der das schweigen was zwischen beiden herrscht bricht. Sie sitzen in einem Lokal und haben gerade ihr Essen bekommen.
Rory schluckt kurz ihren Bissen hinunter. Allerdings schleicht sich ein leichtes lächeln auf ihre Lippen als Jess sie *Mrs. Mariano* nennt. Hört sch gar nicht so schlecht an. âÃhm⦠Ziemlich normal. Ich arbeite wie schon gesagt bei der New York Times als Journalistin. Hauptsächlich über Politik und Literatur. Am Wochenende bin ich meistens bei meiner Mom und meinem Stiefvater, sowie bei meinen beiden jüngeren Brüdern. Manchmal auch bei meinen GroÃeltern. Als ich noch mit Logan zusammen war, war ich auch öfter auf irgendwelchen Partys in New York.â, erzählt Rory leise und blickt dabei nachdenklich auf ihren Teller.
Jess beobachtet sie dabei. Sie strahlt immer auf wenn sie von ihrer Mutter und ihren Geschwistern erzählt. âErzähl mir von ihnen. Wie ist es so in Stars Hollow?â, erkundigt er sich daher. Rory lächelt sanft. âStars Hollow ist toll. Ich würde dort wohnen wenn ich könnte. Es ist eine kleine Stadt in der fast jeden Monat irgendein Fest stattfindet. Jeder kennt jeden. Die einzigen Auseinandersetzungen gehen darum welche Farbe die Zäune haben sollen. Es gibt ein kleines Hotel, was meiner Mom und ihrer besten Freundin gehört. Ein Diner, das den besten Kaffee der Welt hat und meinem Stiefvater gehört, der dich übrigens töten wird, wenn er erfährt das wir geheiratet habenâ¦â, plappert Rory darauf los. Jess grinst leicht.
Anscheinend ist Rory wirklich sehr behütet aufgewachsen. Denn wenn er das richtig versteht ist Stars Hollow gerade zu ein Nestchen, wo jeder auf die Kinder der anderen achtet. Jeder die Neuigkeiten kennt wenn sie nicht mal zehn Minuten alt sind und alle wissen wo es mal einen kleinen Streit gab.
âWilliam und Sebastian hat er aber verboten Kaffee zu trinken und auch meiner Mom während der Schwangerschaft. Da sie bei mir Kaffee getrunken hat und Luke, also mein Steifvater, angst hat das er nicht nur zwei Kaffeesüchtige in der Familie hat. Daher verbietet er seinen beiden Söhnen Kaffee. Und versucht auch möglichst alles andere was in die SüÃigkeiten richtung geht von ihnen fern zu halten. Hat er bis jetzt nicht wirklich geschafft, aber er versucht es immerhin.
Und ich hoffe das Mom jetzt endlich noch ein kleines Mädchen bekommt, da sonst die Männer in meiner Familie langsam aber sicher die Oberhand gewinnen!â, plätschert es aus Rory fröhlich heraus. Jess nickt. Rory scheint ihre Familie zu lieben. Auch wenn er noch nicht ganz verstanden hat wo ihr richtiger Vater ist, da Luke ja nicht ihr Vater ist, wie sie öfters betont.
Rory hat beiÃt abermals von ihrer Pizza ab. âVielleicht⦠ich meine, nur wenn du möchtest⦠dann könntest du irgendwann mal mitkommenâ¦. Nach Stars Hollow⦠und ich stelle dir alle vor. Meine Mom, Will und Bastian. Luke. Babetteâ¦. Miss Pattyâ¦. Taylor⦠Andrew⦠Gipsyâ¦. Einfach alle die du bestimmt schrecklich finden wirst.â, teilt Rory Jess mit der bei ihrem letzten Satz leicht anfängt zu lachen.
âWieso denkst du das ich sie nicht mag?â, verlangt er dann zu wissen. Rory zuckt mit ihren schmalen Schultern. âNa ja⦠so wie ich dich bis jetzt kennen gelernt habe denke ich eher nicht das du sie mögen wirst. Vielleicht Willâ¦â; versucht Rory zu erklären. Jess grinst sie kurz an. Die Hände der beiden finden sich und verschränken sich wie automatisch. Wo kommt bloà diese Vertrautheit her?
âDann werde ich wohl wirklich mal mitfahren müssen und mich selber davon überzeugen das ich diese ganzen Leute nicht mag. Oder vielleicht auch schon. Immerhin kennst du mich noch nicht mal vierundzwanzig Stunden und bist dir schon sicher das ich diese Leute nicht mag.â, stimmt Jess grinsend zu. Rory lächelt ihn sanft an. Sein Daumen streicht vorsichtig über ihren Handrücken.
âAlso Jess. Erzähl mir etwas von dir. Du weiÃt fast alles von dir. Und das einziges was ich von dir weià ist das dein Vater Jimmy Mariano ist! Du geheimnisvoller Mann.â, verlangt Rory dann immer noch leicht lächelnd. Jess seufzt leise. âOkay. Was willst du wissen?â, erkundigt er sich dann bei Rory. Die runzelt kurz ihre Stirn.
âHast du Geschwister?â, fragt sie dann das erste was ihr einfällt. Jess grinst sie kurz an. âJa eine Halbschwester. Die Tochter von meinem Vater aus zweiter Ehe. Ob meine Mutter noch mal ein Kind bekommen hat weià ich nicht. Hab schon seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr. Könnte allerdings gut sein wenn sie immer noch so ist wie sie war als ich verschwunden bin.â; teilt Jess seiner Frau dann mit. Rory nickt kurz. âDaraus schlieÃe ich das du sechsundzwanzig bist.â, stellt sie dann laut fest. Jess nickt grinsend.
âWieso meinest du das es keiner lange bei dir aushält?â, verlangt sie dann zu wissen. Jess zuckt mit seinen Schultern. âIch neige dazu weg zu laufen wenn es mir zu kompliziert wird. Bin ziemlich oft nicht sonderlich gut drauf. Meistens sarkastisch. Nicht sonderlich zuverlässig. Selten Pünktlich. Soll ich weiter machen?â, erkundigt er sich grinsend.
Rory hebt überrascht ihre Augenbrauen. âDu denkst also du hast nur negative Eigenschaften?â, verlangt sie etwas verwirrt zu wissen. Jess grinst sie an. âNein. Aber das sind meine ersten erkennbaren. Wenn man es etwas länger aushält, erkennt man das ich nicht nur nicht sonderlich gesprächig bin, sondern auch meistens nicht mehr als drei Wörter auf einmal sage.â, teilt Jess Rory mit. Die jetzt noch überraschter aussieht.
âDafür das du so wenig sprichst, sprichst du mit mir sehr viel.â, erklärt sie ihm dann wieso sie so verwirrt ist. Jess lächelt sanft. âNun ja⦠wir haben geheiratet. Da muss man immerhin anfangs anfangen zu erklären wie man so ist. AuÃerdem stellst du die richtigen Fragen.â, teilt er ihr knapp mit. Er nimmt einen kleinen schluck aus seinem Wasserglas. Immer noch sind ihre Hände mit einander verschränkt.
âWo wohnst du?â, fragt Rory weiter, seinen letzten Satz übergehend. âNew York.â, meint er kann. Rory nickt. âDann führst du die Buchläden in New York?â, hakt sie nach. Jetzt ist es Jess der nickt. âMhmâ¦â, meint Rory nachdenklich nickend, während sich beide wieder auf das Essen konzentrieren. Ihre Hände trennen sich dabei keine Sekunde.
*******
Zwanzig Minuten später sitzen sie immer noch an dem Tisch. Beide haben wieder Kaffeetassen in ihren Händen. âAlso wenn ich das alles richtig verstehe, dann führst du die gesamten Läden um New York, Washington und diese Gegend, währen dein Vater das Gebiet hier, also Kalifornien und all das im Auge behält?â, fasst Rory zusammen was sie aus Jess raus bekommen hat. Er ist bei weitem nicht mehr so gesprächig wie in dem Hotelzimmer. Jess nickt abermals zustimmend.
âOh okay.â, kommt es etwas verwirrt von Rory. âIm Moment gehört dir praktisch sowieso die hälfte von dem was mir gehört.â, erinnert Jess seine Frisch angetraut, die leicht grinst. âSicher. Aber nur so lange wir nicht wissen wie wir das rückgängig machen können.â, erinnert Rory den schwarzhaarigen. Der lacht leise auf. âAuch dann steht dir RechtsmäÃig noch von allem die Hälfte zu.â, erinnert er sie. Rory verdreht leicht ihre Augen. âAber das interessiert mich doch gar nicht. Ich bin vorher ohne gut ausgekommen. Also werde ich es auch danach können. Vielleicht könnte man einen Rabatt ausmachen, wenn ich in euren Läden einkaufe. Dafür wäre ich zu haben.â; schlägt sie sanft lächelnd vor.
Jess schüttelt amüsiert seinen Kopf. Rorys Handy reiÃt die beiden aus ihrem Gespräch, schnell meldet sich die junge Frau. âHallo Rory.â, meldet sich ihr Grandpa. Rory lächelt leicht. âHey Grandpa. Das ging schnell. Hast du etwas raus gefunden was mir für den Artikel helfen könnte?â, erkundigt sich Rory. Sie hört wie ihr GroÃvater mit ein paar Papieren raschelt. âNur das man da nicht so schnell wieder raus kommt. Ich würde dir das alles lieber erzählen wenn du mir gegen überstehst, Kind. Wo bist du?â, erklärt Richard Gilmore. Rory beiÃt sich kurz auf ihre Lippe. âIn Las Vegas, Grandpa. Du weiÃt doch das das mit Loganâ¦â; fängt Rory an und wird von ihrem GroÃvater unterbrochen.
âOh ja. Natürlich. Entschuldige. Vertreibe dir deine Zeit dort schön und wenn du wieder da bist, dann sag mir bescheit und wir treffen uns.â; schlägt Richard vor. Rory zeiht kurz ihre Nase kraus. âKannst du mir nicht einfach kurz sagen was dein Freund meint? Das würde wirklich helfen Grandpa.â, versucht sie jetzt schon an die Infos ran zu kommen. Sie hört wie ihr GroÃvater aufhört neben bei weiter zu arbeiten. âRory du würdest sagen wenn du in Schwierigkeiten stecken würdest nicht wahr?â, vergewissert er sich.
Rorys Wangen färben sich leicht rot und sie ist froh das ihr Grandpa sie nicht sehen kann. âNatürlich.â, lügt sie leise. âAlso ist nichts passiert?â, vergewissert er sich noch mal. Rory seufzt. âGrandpa könntest du mir nicht einfach sagen was dein Freund dir mitgeteilt hat. Das würde mir wirklich helfen. Du kennst mich. Ich denke immer ans Arbeiten.â, weicht Rory aus. Jess sieht sie interessiert an.
âTut mir Leid, Kind, aber mein Freund hat nur gemeint das es zu spät wäre. Die ersten Stunden gleich nach der Hochzeit könnte annulliert werden. Danach ist es dafür zu spät und eine richtige Scheidung wäre der einzige weg. Aber du kannst dich auch richtig mit ihm unterhalten wenn du wieder hier bist.â, beendet Richard den Anruf. âOkay. Danke Grandpa. Wir sehen uns dann nächste Woche.â; verabschiedet sich auch Rory und legt auf.
âZu spät für eine Annullierung.â, teilt sie Jess seufzend mit. Der grinst leicht. âUnd das ist etwas was wir noch nicht wussten?â, spöttelt er dann leicht. Rory rümpft leicht ihre Nase und streckt ihm ansatzweise ihre Zunge raus. âIch habe ja nur etwas versucht. Es hat nicht Funktioniert. Aber es hat nicht geschadet oder?â, Rorys Stimme klingt fast schon schmollend. âWie lang bist du eigentlich hier?â, fällt der jungen Frau plötzlich ein das sie das noch gar nicht von Jess erfahren hat.
âDiese Woche. Also bis Sonntag. Montag muss ich wieder in New York sein.â, teilt er ihr mit. Langsam nickt Rory. âDann sollten wir alles austauschen was wir brauchen und uns melden wenn wir wissen wie wir wieder raus kommen aus der Sache oder?â, erkundigt sich Rory. Jess nickt langsam. Die braunhaarige zaubert einen Zettel und einen Stift aus ihrer Tasche, schreibt ihre Adresse, Telefonnummer und Handynummer drauf und schiebt den kleinen Block und den Stift schlieÃlich zu Jess.
Der schreibt ebenfalls seine wichtigsten Angaben nieder und reicht Rory dann ihre Sachen zurück während er ihren Zettel einsteckt. âDas ist seltsam oder? Das wir so vertraut miteinander sind, aber jetzt erst die Adressen austauschen. Ich meine wir kennen uns nicht und sind verheiratet.â, ist Rory dann die erste die die Stille unterbricht die kurz Zeitig aufgetreten ist.
âSchon.â, stimmt Jess knapp zu. Er legt etwas Geld auf den Tisch und erhebt sich. âKomm schon. Gehen wir noch irgendwo hin.â; schlägt er dann zu als Rory ihn kurz fragend ansieht. Auf ihrem Gesicht erscheint ein lächelnd als sie ihre Hand in seine ihr Angebotene legt und beide das Lokal verlassen.
Familienmitglieder mal anderes
âAlso erzähl. Wer war dieser Will und wer ist Seth?â, bricht Jess schlieÃlich die Stille. Rory hebt etwas überrascht ihren Blick. Sie ist vollkommen in ihren Gedanken versunken. Anscheinend schon seit einer Stunde, wie ihr auffällt als sie auf die Uhr an ihrem Handgelenkt blickt. Sie ignoriert die Frage. Stattdessen stellt sie die die ihr die ganze Zeit durch den Kopf geht. âWir kommen nicht so schnell da raus, oder?â, vergewissert sie sich seufzend ob sie das alles richtig verstanden hat.
Jess, der sich vor einiger Zeit ihr gegenüber auf den Sessel gesetzt hat nickt. âSo wie es aussieht kommen wir da wohl wirklich nicht so schnell raus.â, stimmt er auch noch laut zu. Frustriert schlieÃt Rory ihre Augen. Wieso kann sie nur so ein Pech haben? Erst das mit Logan, der sie betrogen hat. Dann das sie jetzt erst mal wieder bei ihrer Mutter wohnen werden müssen. Und schlieÃlich, sozusagen als krönenden Abschluss, heiratet sie einen vollkommen fremden Mann den sie aus einer Bar in Las Vegas kennt! Ihr leben ist in letzter Zeit ein echt grauenvoller Scherz!
âWir sollten uns überlegen wie wir weiter machen, Rory.â, stellt Jess fest. Rory nickt. Ihre Augen hat sie allerdings immer noch geschlossen. âHaben wir eigentlich richtig geheiratet? Ich meine, wir haben keine Ringe. Haben wir irgendwo unterschrieben? Irgendetwas was beweiÃt das wir verheiratet sind?â, erkundigt sich Rory, da sie immer noch nicht die geringste Ahnung hat was sie gestern Abend oder überhaupt während der Nacht getan hat.
Jess nickt knapp und zaubert ein Dokument von einem Schränkchen welches er über den Tisch der zwischen ihnen steht, zu Rory schiebt. Ein Blick auf das Papier zeigt ihr deutlich das sie ihren Namen auf eine Gestrichelte Linie gesetzt hat. Und Jessâ Name steht direkt daneben. âOh fabelhaft.â, beschwert sie sich ehe ihr ein weiterer seufzer entweicht. âWir sind verheiratet.â, stellt sie dann wie für sich laut fest.
Jess grinst kurz. âOh wirklich? Ich dachte ich hätte das alles nur geträumt.â, kommt es sarkastisch von ihm. Rory wirft ihm einen bösen Blick zu der ihm deutlich sagt das sein Sarkasmus gerade wirklich nicht hilft. Abwährend hebt er seine Hände. Es ist bei ihnen fast so als würden sie sich schon eine kleine Ewigkeit kennen. Denn alle Gesten sagen ihnen deutlich was der andere damit meint ohne das etwas groà erklärt werden muss.
âGut. Dann sollten wir vielleicht überlegen wie wir da wieder raus kommen?â, versucht Rory wieder auf das Thema zurück zu finden. Jess schüttelt seinen Kopf. Rory hebt überrascht ihre Augenbraue. âHenry, der Anwalt meines Vaters, meinte das wir im Moment wenig machen können. Er sieht nach wie wir die Ehe annullieren können. Wir können nichts tun auÃer warten bis er eine Möglichkeit findet das alles für ungültig erklären zu lassen oder die Scheidungspapiere Aufgesetzt sind. Er meinte, es währe vielleicht hilfreich wenn wir unsere Adressen, Nummern und vollständige Namen tauschen. Uns etwas besser kennen lernen. So etwas. Da wir in den nächsten Monaten wohl noch etwas miteinander zu tun haben werden. Da wir Gesetzlich in Amerika jetzt ein Ehepaar sind.â, erklärt Jess was er raus gefunden hat.
Rory vergräbt stöhnend ihren Kopf in ihren Händen. âWieso ist mein Leben so kompliziert?â, beschwert sie sich leise, was Jess zum lachen bringt. âDein Leben ist nicht kompliziert, Honey.â, winkt er ab. Beide sehen sich gleichzeitig an. âOh wow.â, schafft es Rory dann als erste ihre Sprache wieder zu finden. âDas hat sich richtig angehört.â, hängt sie dann noch dran, was Jess leicht grinsen lässt. âLass uns irgendwo hingehen, wo du noch einen Kaffee trinken kannst, während wir was essen. Dabei können wir immer noch reden!â, bestimmt Jess, steht auf und schnappt sich Rorys Hand.
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âAlso erzähl, Mrs. Mariano. Wie sieht dein Leben aus, wenn du nicht in Las Vegas bist und Typen heiratest die du nicht sonderlich gut kennst?â, abermals ist es Jess der das schweigen was zwischen beiden herrscht bricht. Sie sitzen in einem Lokal und haben gerade ihr Essen bekommen.
Rory schluckt kurz ihren Bissen hinunter. Allerdings schleicht sich ein leichtes lächeln auf ihre Lippen als Jess sie *Mrs. Mariano* nennt. Hört sch gar nicht so schlecht an. âÃhm⦠Ziemlich normal. Ich arbeite wie schon gesagt bei der New York Times als Journalistin. Hauptsächlich über Politik und Literatur. Am Wochenende bin ich meistens bei meiner Mom und meinem Stiefvater, sowie bei meinen beiden jüngeren Brüdern. Manchmal auch bei meinen GroÃeltern. Als ich noch mit Logan zusammen war, war ich auch öfter auf irgendwelchen Partys in New York.â, erzählt Rory leise und blickt dabei nachdenklich auf ihren Teller.
Jess beobachtet sie dabei. Sie strahlt immer auf wenn sie von ihrer Mutter und ihren Geschwistern erzählt. âErzähl mir von ihnen. Wie ist es so in Stars Hollow?â, erkundigt er sich daher. Rory lächelt sanft. âStars Hollow ist toll. Ich würde dort wohnen wenn ich könnte. Es ist eine kleine Stadt in der fast jeden Monat irgendein Fest stattfindet. Jeder kennt jeden. Die einzigen Auseinandersetzungen gehen darum welche Farbe die Zäune haben sollen. Es gibt ein kleines Hotel, was meiner Mom und ihrer besten Freundin gehört. Ein Diner, das den besten Kaffee der Welt hat und meinem Stiefvater gehört, der dich übrigens töten wird, wenn er erfährt das wir geheiratet habenâ¦â, plappert Rory darauf los. Jess grinst leicht.
Anscheinend ist Rory wirklich sehr behütet aufgewachsen. Denn wenn er das richtig versteht ist Stars Hollow gerade zu ein Nestchen, wo jeder auf die Kinder der anderen achtet. Jeder die Neuigkeiten kennt wenn sie nicht mal zehn Minuten alt sind und alle wissen wo es mal einen kleinen Streit gab.
âWilliam und Sebastian hat er aber verboten Kaffee zu trinken und auch meiner Mom während der Schwangerschaft. Da sie bei mir Kaffee getrunken hat und Luke, also mein Steifvater, angst hat das er nicht nur zwei Kaffeesüchtige in der Familie hat. Daher verbietet er seinen beiden Söhnen Kaffee. Und versucht auch möglichst alles andere was in die SüÃigkeiten richtung geht von ihnen fern zu halten. Hat er bis jetzt nicht wirklich geschafft, aber er versucht es immerhin.
Und ich hoffe das Mom jetzt endlich noch ein kleines Mädchen bekommt, da sonst die Männer in meiner Familie langsam aber sicher die Oberhand gewinnen!â, plätschert es aus Rory fröhlich heraus. Jess nickt. Rory scheint ihre Familie zu lieben. Auch wenn er noch nicht ganz verstanden hat wo ihr richtiger Vater ist, da Luke ja nicht ihr Vater ist, wie sie öfters betont.
Rory hat beiÃt abermals von ihrer Pizza ab. âVielleicht⦠ich meine, nur wenn du möchtest⦠dann könntest du irgendwann mal mitkommenâ¦. Nach Stars Hollow⦠und ich stelle dir alle vor. Meine Mom, Will und Bastian. Luke. Babetteâ¦. Miss Pattyâ¦. Taylor⦠Andrew⦠Gipsyâ¦. Einfach alle die du bestimmt schrecklich finden wirst.â, teilt Rory Jess mit der bei ihrem letzten Satz leicht anfängt zu lachen.
âWieso denkst du das ich sie nicht mag?â, verlangt er dann zu wissen. Rory zuckt mit ihren schmalen Schultern. âNa ja⦠so wie ich dich bis jetzt kennen gelernt habe denke ich eher nicht das du sie mögen wirst. Vielleicht Willâ¦â; versucht Rory zu erklären. Jess grinst sie kurz an. Die Hände der beiden finden sich und verschränken sich wie automatisch. Wo kommt bloà diese Vertrautheit her?
âDann werde ich wohl wirklich mal mitfahren müssen und mich selber davon überzeugen das ich diese ganzen Leute nicht mag. Oder vielleicht auch schon. Immerhin kennst du mich noch nicht mal vierundzwanzig Stunden und bist dir schon sicher das ich diese Leute nicht mag.â, stimmt Jess grinsend zu. Rory lächelt ihn sanft an. Sein Daumen streicht vorsichtig über ihren Handrücken.
âAlso Jess. Erzähl mir etwas von dir. Du weiÃt fast alles von dir. Und das einziges was ich von dir weià ist das dein Vater Jimmy Mariano ist! Du geheimnisvoller Mann.â, verlangt Rory dann immer noch leicht lächelnd. Jess seufzt leise. âOkay. Was willst du wissen?â, erkundigt er sich dann bei Rory. Die runzelt kurz ihre Stirn.
âHast du Geschwister?â, fragt sie dann das erste was ihr einfällt. Jess grinst sie kurz an. âJa eine Halbschwester. Die Tochter von meinem Vater aus zweiter Ehe. Ob meine Mutter noch mal ein Kind bekommen hat weià ich nicht. Hab schon seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr. Könnte allerdings gut sein wenn sie immer noch so ist wie sie war als ich verschwunden bin.â; teilt Jess seiner Frau dann mit. Rory nickt kurz. âDaraus schlieÃe ich das du sechsundzwanzig bist.â, stellt sie dann laut fest. Jess nickt grinsend.
âWieso meinest du das es keiner lange bei dir aushält?â, verlangt sie dann zu wissen. Jess zuckt mit seinen Schultern. âIch neige dazu weg zu laufen wenn es mir zu kompliziert wird. Bin ziemlich oft nicht sonderlich gut drauf. Meistens sarkastisch. Nicht sonderlich zuverlässig. Selten Pünktlich. Soll ich weiter machen?â, erkundigt er sich grinsend.
Rory hebt überrascht ihre Augenbrauen. âDu denkst also du hast nur negative Eigenschaften?â, verlangt sie etwas verwirrt zu wissen. Jess grinst sie an. âNein. Aber das sind meine ersten erkennbaren. Wenn man es etwas länger aushält, erkennt man das ich nicht nur nicht sonderlich gesprächig bin, sondern auch meistens nicht mehr als drei Wörter auf einmal sage.â, teilt Jess Rory mit. Die jetzt noch überraschter aussieht.
âDafür das du so wenig sprichst, sprichst du mit mir sehr viel.â, erklärt sie ihm dann wieso sie so verwirrt ist. Jess lächelt sanft. âNun ja⦠wir haben geheiratet. Da muss man immerhin anfangs anfangen zu erklären wie man so ist. AuÃerdem stellst du die richtigen Fragen.â, teilt er ihr knapp mit. Er nimmt einen kleinen schluck aus seinem Wasserglas. Immer noch sind ihre Hände mit einander verschränkt.
âWo wohnst du?â, fragt Rory weiter, seinen letzten Satz übergehend. âNew York.â, meint er kann. Rory nickt. âDann führst du die Buchläden in New York?â, hakt sie nach. Jetzt ist es Jess der nickt. âMhmâ¦â, meint Rory nachdenklich nickend, während sich beide wieder auf das Essen konzentrieren. Ihre Hände trennen sich dabei keine Sekunde.
*******
Zwanzig Minuten später sitzen sie immer noch an dem Tisch. Beide haben wieder Kaffeetassen in ihren Händen. âAlso wenn ich das alles richtig verstehe, dann führst du die gesamten Läden um New York, Washington und diese Gegend, währen dein Vater das Gebiet hier, also Kalifornien und all das im Auge behält?â, fasst Rory zusammen was sie aus Jess raus bekommen hat. Er ist bei weitem nicht mehr so gesprächig wie in dem Hotelzimmer. Jess nickt abermals zustimmend.
âOh okay.â, kommt es etwas verwirrt von Rory. âIm Moment gehört dir praktisch sowieso die hälfte von dem was mir gehört.â, erinnert Jess seine Frisch angetraut, die leicht grinst. âSicher. Aber nur so lange wir nicht wissen wie wir das rückgängig machen können.â, erinnert Rory den schwarzhaarigen. Der lacht leise auf. âAuch dann steht dir RechtsmäÃig noch von allem die Hälfte zu.â, erinnert er sie. Rory verdreht leicht ihre Augen. âAber das interessiert mich doch gar nicht. Ich bin vorher ohne gut ausgekommen. Also werde ich es auch danach können. Vielleicht könnte man einen Rabatt ausmachen, wenn ich in euren Läden einkaufe. Dafür wäre ich zu haben.â; schlägt sie sanft lächelnd vor.
Jess schüttelt amüsiert seinen Kopf. Rorys Handy reiÃt die beiden aus ihrem Gespräch, schnell meldet sich die junge Frau. âHallo Rory.â, meldet sich ihr Grandpa. Rory lächelt leicht. âHey Grandpa. Das ging schnell. Hast du etwas raus gefunden was mir für den Artikel helfen könnte?â, erkundigt sich Rory. Sie hört wie ihr GroÃvater mit ein paar Papieren raschelt. âNur das man da nicht so schnell wieder raus kommt. Ich würde dir das alles lieber erzählen wenn du mir gegen überstehst, Kind. Wo bist du?â, erklärt Richard Gilmore. Rory beiÃt sich kurz auf ihre Lippe. âIn Las Vegas, Grandpa. Du weiÃt doch das das mit Loganâ¦â; fängt Rory an und wird von ihrem GroÃvater unterbrochen.
âOh ja. Natürlich. Entschuldige. Vertreibe dir deine Zeit dort schön und wenn du wieder da bist, dann sag mir bescheit und wir treffen uns.â; schlägt Richard vor. Rory zeiht kurz ihre Nase kraus. âKannst du mir nicht einfach kurz sagen was dein Freund meint? Das würde wirklich helfen Grandpa.â, versucht sie jetzt schon an die Infos ran zu kommen. Sie hört wie ihr GroÃvater aufhört neben bei weiter zu arbeiten. âRory du würdest sagen wenn du in Schwierigkeiten stecken würdest nicht wahr?â, vergewissert er sich.
Rorys Wangen färben sich leicht rot und sie ist froh das ihr Grandpa sie nicht sehen kann. âNatürlich.â, lügt sie leise. âAlso ist nichts passiert?â, vergewissert er sich noch mal. Rory seufzt. âGrandpa könntest du mir nicht einfach sagen was dein Freund dir mitgeteilt hat. Das würde mir wirklich helfen. Du kennst mich. Ich denke immer ans Arbeiten.â, weicht Rory aus. Jess sieht sie interessiert an.
âTut mir Leid, Kind, aber mein Freund hat nur gemeint das es zu spät wäre. Die ersten Stunden gleich nach der Hochzeit könnte annulliert werden. Danach ist es dafür zu spät und eine richtige Scheidung wäre der einzige weg. Aber du kannst dich auch richtig mit ihm unterhalten wenn du wieder hier bist.â, beendet Richard den Anruf. âOkay. Danke Grandpa. Wir sehen uns dann nächste Woche.â; verabschiedet sich auch Rory und legt auf.
âZu spät für eine Annullierung.â, teilt sie Jess seufzend mit. Der grinst leicht. âUnd das ist etwas was wir noch nicht wussten?â, spöttelt er dann leicht. Rory rümpft leicht ihre Nase und streckt ihm ansatzweise ihre Zunge raus. âIch habe ja nur etwas versucht. Es hat nicht Funktioniert. Aber es hat nicht geschadet oder?â, Rorys Stimme klingt fast schon schmollend. âWie lang bist du eigentlich hier?â, fällt der jungen Frau plötzlich ein das sie das noch gar nicht von Jess erfahren hat.
âDiese Woche. Also bis Sonntag. Montag muss ich wieder in New York sein.â, teilt er ihr mit. Langsam nickt Rory. âDann sollten wir alles austauschen was wir brauchen und uns melden wenn wir wissen wie wir wieder raus kommen aus der Sache oder?â, erkundigt sich Rory. Jess nickt langsam. Die braunhaarige zaubert einen Zettel und einen Stift aus ihrer Tasche, schreibt ihre Adresse, Telefonnummer und Handynummer drauf und schiebt den kleinen Block und den Stift schlieÃlich zu Jess.
Der schreibt ebenfalls seine wichtigsten Angaben nieder und reicht Rory dann ihre Sachen zurück während er ihren Zettel einsteckt. âDas ist seltsam oder? Das wir so vertraut miteinander sind, aber jetzt erst die Adressen austauschen. Ich meine wir kennen uns nicht und sind verheiratet.â, ist Rory dann die erste die die Stille unterbricht die kurz Zeitig aufgetreten ist.
âSchon.â, stimmt Jess knapp zu. Er legt etwas Geld auf den Tisch und erhebt sich. âKomm schon. Gehen wir noch irgendwo hin.â; schlägt er dann zu als Rory ihn kurz fragend ansieht. Auf ihrem Gesicht erscheint ein lächelnd als sie ihre Hand in seine ihr Angebotene legt und beide das Lokal verlassen.
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