So, ich hab es geschafft, das neue Kapitel auf meinen Computer zu bekommen, wobei ich mir einen ziemlich anstrengenden Kampf mit meinem E-Mailprogramm liefern musste, aber schlieÃlich war ich doch erfolgreich.
Ich hoffe es gefällt euch.
Miese Laune
âWas soll das denn?â, fragte Lorelai gespielt empört und stemmte ihre Hände in die Hüften. âIch kämpfe damit, unsere Kinder zum schlafen zu bewegen und du sitzt hier auf der Couch und siehst dir irgendwelche verschwitzten Männer an, die in kurzen Hosen über irgendein Feld rennen. Das ist eher was für mich, Luke, oder muss ich mir etwa Sorgen machen?â, fragte sie grinsend, kam die Treppe runter und lieà sich neben ihrem Mann auf das Sofa fallen.
âDu musst dir Sorgen um TJ machen. Ich sag dir, wenn er morgen noch mal den ganzen Tag im Diner ist und sich über seine Morgenübelkeit beklagt, dann landet er samt Kissen in einem Müllcontainer, ganz egal was du oder meine Schwester sagen. Ich kann nicht Kirk und TJ ertragen, das schaffe ich nicht.â , erwiderte Luke und schaltete den Fernseher auf stumm.
Lorelai lehnte sich an ihn und er legte den Arm um sie. âWieso hast du den Ton abgedreht? Der Kommentator wollte doch gerade irgendeinen Satz sagen, den ich nicht verstanden hätte und den du mir dann erklären müsstest.â
Luke streichelte über ihren Arm. âUnd genau das wollte ich verhindern.â, erwiderte er leise.
âSpielverderber.â, murmelte Lorelai und schloss erschöpft die Augen. Nach dem Gespräch mit Sookie war der Tag so schlecht weiter gegangen, wie er angefangen hatte. Am Ende war Michel schon den Tränen nahe, weil ihm zwei Fingernägel abgebrochen waren.
âWas war vorhin eigentlich mit dir los?â, wollte Luke wissen.
âWieso? Was soll den mit mir los gewesen sein?â, wich Lorelai ungeschickt und nervös aus. Hatte er etwas davon gemerkt, dass sie kein Baby mehr wollte?
âDu warst so komisch, vorhin beim Essen. Du hattest schon viele harte Tage, aber so warst du sonst nie. Das ist eher mein Part, so übellaunig zu sein.â
âNa und, dann war das eben ein besonders schlimmer Tag, in Ordnung?â, sagte Lorelai abweisend und löste sich von ihm. âLass mich einfach in Ruhe, ich will nicht darüber reden, klar?â Sie stand auf und ging laut die Treppe nach oben. Kurz darauf hörte Luke, wie eine Tür laut knallte.
Er warf einen Blick auf den Fernseher, wo eine Mannschaft anscheinend nicht mit der Entscheidung des Schiedsrichters einverstanden war und ihm das mit nicht sehr gesitteten Methoden klar machten. âWas war das denn?â, murmelte Luke und fragte sich, was heute mit seiner Frau los war.
âWo sind denn meine Schuhe?â, rief Rory zerstreut und kroch auf dem Boden umher.
âKeine Ahnung, Ace.â, erwiderte Logan und kam aus dem Badezimmer. Er lieà sich neben Rory auf die Knie fallen und warf einen Blick unter ihr Ehebett. Er legte sich flach auf den Teppich und streckte die Hand aus. Er zog ein paar schwarze hochhackige Sandalen heraus. âMeinst du die?â, fragte er grinsend.
Rory schnappte sie sich und küsste ihn auf die Wange. âJa, vielen Dank.â Sie setzte sich auf ihr Bett und zog sie an. âIch bin dann fertig, wir können los.â, meinte sie, stand wieder auf und strich ihr Kleid glatt.
Logan musterte sie prüfend. âÃhm, Rory, bist du sicher, dass wir schon wieder ausgehen sollten? Ich meine, du bist doch erst gestern wieder mit Lorelai zurück gekommen. Willst du dich nicht lieber ausruhen?â, fragte er vorsichtig. Er machte sich Sorgen um sie, dass sie sich schon wieder zu viel zumutete, sie war doch noch nicht lange wieder aus dem Krankenhaus raus.
âJa, ich bin mir sicher. Mir geht es gut, was soll die Frage?â, fragte sie übellaunig.
âIch meine ja nur, ich dachte, vielleicht willst du dich noch etwas schonen...â, versuchte Logan seine Motive zu erklären.
âIch wusste nicht, dass du Medizin studiert hast.â, erwiderte sie und nahm sich ihre Handtasche.
âHab ich auch nicht.â, sagte Logan verwirrt und folgte ihr.
âDann weiÃt du auch nicht, ob ich mich noch schonen sollte oder nicht. Wenn ich dir sage, dass ich mich gut fühle und es ok ist, dass wir ausgehen, dann ist das auch so.â Sie nahm ihren Mantel von der Garderobe, verhedderte sich allerdings in den Ãrmeln. Als Logan ihr helfen wollte, trat sie einige Schritte von ihm zurück und warf ihm einen sehr gefährlichen Blick zu.
âDann gehen wir eben aus.â, lenkte Logan ein, aber Rory schüttelte entschieden den Kopf.
âNein. Ich gehe aus. Deine Anwesenheit kann ich im Moment leider nicht ertragen.â, erwiderte sie, riss die Haustür auf und knallte sie wieder zu.
Logan starrte fassungslos auf die Tür, hinter der Rory verschwunden war. âWas war das denn?â, fragte er sich überrumpelt.
âLorelai?â, rief Luke und hämmerte beinahe gegen die Tür. âWas ist denn los? Wieso hast du diese verdammte Tür verschlossen? Jetzt lass mich rein und sprich mit mir! Lorelai!â Er trat wütend gegen die Tür und spürte einen nicht sehr angenehmen Schmerz in seinem groÃen Zeh. âVerdammt.â, murmelte er und lehnte sich an die Wand.
âDaddy?â, hörte er eine leise Stimme. Er sah nach links und erblickte Nancy, die, ihren neuen Plüschvogel an sich geklammert in einem Hello Kitty Schlafanzug, in ihrer Zimmertür stand und ihren Vater ängstlich anschaute.
âWas ist denn, Prinzessin?â, fragte Luke besorgt und kniete sich hin. âHattest du einen Albtraum?â Sie schüttelte den Kopf und sah ihn traurig an. âWas ist denn dann, kannst du nicht schlafen?â
Sie schüttelte den Kopf und zog eine Schnute. Auch das noch, jetzt sieht sie aus wie Lorelai, dachte Luke missmutig. Er verstand nicht, was mit seiner Frau plötzlich los war, heute morgen war sie noch so gut drauf gewesen.
âWollt ihr euch scheiden lassen?â, riss Nancy ihn aus seinen Gedanken.
âWas?â, fragte Luke erstaunt. âWer will sich scheiden lassen?â
âNa du und Mommy.â, sagte sie und eine kleine Träne kullerte über ihre Wange.
Luke nahm seine Tochter sofort in den Arm und drückte sie fest an sich. âWarum denkst du denn, dass wir uns scheiden lassen?â, wollte er wissen und wiegte sie leicht hin und her.
âIch hab gehört, wie ihr euch gestritten habt. Und Sandra aus dem Kindergarten hat erzählt, dass sich ihre Eltern auch immer gestritten haben, bevor sie sich scheiden gelassen haben.â, sagte sie deprimiert. Luke konnte fühlen, wie sein Hemd immer nässer wurde.
âAber das heiÃt doch noch lange nicht, dass wir uns auch scheiden lassen werden.â, versuchte Luke sie zu beruhigen. Wovor Kinder so früh schon Angst hatten, es war traurig. âDeine Mom und ich haben uns schon öfter gestritten, aber wir haben uns trotzdem lieb. So ein Streit ändert doch nichts daran.â
âBist du sicher, Dad?â, schniefte sie. Luke löste sich von ihr und wischte mit seinem Flanellärmel ihre Tränen vom Gesicht.
âGanz sicher, mein Schatz. Du musst dir keine Sorgen machen.â, sagte Luke überzeugend und hoffte, dass es auch wirklich stimmte. âIch bring dich noch ins Bett.â, schlug er vor. Nancy nickte und schlang ihre Arme um seinen Hals. Er stand auf und hob sie mit hoch. Im dunklen Kinderzimmer tastete er sich bis zu ihrem Bett vor und lieà sie vorsichtig wieder herunter. Sie krabbelte unter die Decke und kuschelte sich in ihr Bett. Luke strich ihr zärtlich über den Kopf. âDu kannst wirklich ganz beruhigt schlafen, meine Kleine. Zwischen deiner Mom und mir ist alles in Ordnung.â, flüsterte er. Nancy nickte und war einen Moment später eingeschlafen.
Luke schlich leise aus dem Zimmer wider heraus. Wenigstens seine Tochter hatte er beruhigen können, wenn schon nicht sich selbst.
âWer auch immer um diese Zeit an meine Tür klopft, ich hoffe er hat einen sehr guten Grund dafür. Ansonsten kann er sich schon mal auf eine nette Nacht im Knast einstellen.â, hörte Rory eine ihr sehr bekannte Stimme. Sie hörte ein Klacken und eine Sekunde später stand Paris vor ihr.
âRory, was willst du denn hier? Hast du nicht irgendwelche wichtigen Termine mit dem Scheich aus irgendeinem Wüstenkaff, über den du einen Bericht schreibst oder was willst du hier?â, fragte Paris überrascht.
Rory grinste. Das war wirklich typisch Paris. âKann ich reinkommen?â, fragte sie zuerst.
âWenn es sein muss.â, sagte sie, lächelte aber und trat zur Seite. âHeute ohne Huntzberger unterwegs?â, erkundigte sie sich und lieà sich auf das Sofa fallen.
âHab ich dich und Doyle beim Knutschen gestört oder warum bist du so charmant?â, erwiderte Rory und setzte sich neben ihre Freundin.
âEr ist mit seiner Mutter unterwegs. Mit seiner Mutter. Kannst du das verstehen, seine Mutter ist ihm wichtiger als seine Verlobte. Er steht komplett unter ihrer Fuchtel, das ist kein Mann, das ist eine Maus, sag ich dir. Kannst du das fassen?â, regte sich Paris auf und fuchtelte mit den Armen durch die Luft.
Rory lächelte. Das war Paris, wie sie leibte und lebte. âUnd was ist mit dir, Gilmore? Heute ohne deinen Traummann?â, wechselte Paris das Thema und lehnte sich zurück. âHat er keine Zeit oder habt ihr euch gestritten?â
âNa ja, gestritten, ich weià nicht, ob das passt. Ich wollte einfach ohne ihn weggehen.â, erwiderte Rory und strich sich einige Haare aus dem Gesicht.
âDas ist aber schon seit Jahren nicht mehr vorgekommen. Du bist verreist, er ist verreist, wenn ihr mal zur selben Zeit in der Stadt wart, dann habt ihr euch ja beinahe aufeinander gestürzt.â, sagte Paris überrascht. âDas war so was von widerlich.â
âAber im Moment sind wir beide in der Stadt und ich habe eben keine Lust, immer meine Zeit mit ihm zu verbringen. Letztes Wochenende war ich mit meiner Mom unterwegs, das hat er doch auch verstanden, warum versteht er das dann nicht.â, sagte Rory missmutig und verschenkte die Arme vor der Brust.
âSag mal, warum zum Henker hast du im Moment so viel Zeit? Sonst warst du doch kaum drei Tage in New York und jetzt hast du ein ganzes Wochenende mit Lorelai verbracht?â, fragte Paris verwundert.
Rory sah sie überrascht an. âWeiÃt du das noch gar nicht?â Hatte sie es ihr nicht erzählt?
âWas weià ich noch nicht?â, fragte Paris irritiert.
âIch bin im Moment krank geschrieben, oder wie man das auch nennt.â, erklärte Rory. Logan hatte sich um die Formalitäten gekümmert, sie wusste nicht genau, was er ihren Vorgesetzten erzählt hatte.
Paris musterte Rory prüfend. âDu siehst aber sehr gesund aus. Und ich kann das beurteilen, ich hab Medizin studiert.â Trotzdem rückte sie etwas von Rory weg.
âIch hab keine Grippe oder so was.â, sagte Rory und blickte traurig zu Boden. âIch hatte eine Fehlgeburt.â
âWas?â Paris klappte der Mund auf. Hatte es wirklich jemand geschafft, Paris Geller sprachlos zu machen? âDu warst schwanger?â
Rory verdrehte die Augen. âWieso fragen mich eigentlich alle das selbe? Ich dachte du hättest Medizin studiert, Paris. Dann müsstest du doch wissen, ob ich auch eine Fehlgeburt haben kann, wenn ich gar nicht schwanger war, oder?â
Paris winkte ab. âIst ja schon gut. Aber warum hast du mir nicht gesagt, dass du schwanger bist?â, fragte sie und wirkte tatsächlich etwas verletzt.
âIch habe es doch selbst nicht gewusst, Paris. In dem ganzen Stress, den ich hatte, habe ich die Anzeichen nicht bemerkt und das hat am Ende wohl auch zu der Fehlgeburt geführt.â, sagte sie traurig.
âDas tut mir Leid, Rory, ehrlich.â, sagte Paris und umarmte sie sogar, und das mit geöffneten Fäusten.
âDanke, Paris. Aber wahrscheinlich habe ich das sogar verdient, wenn ich nicht mal bemerkt habe, dass ich schwanger bin.â, seufzte Rory.
âDa bist du nicht die einzige. Ich bin neulich einer Mutter im Krankenhaus begegnet, die mir erzählt hat, dass sie mit Bauchschmerzen hergekommen ist und der Arzt festgestellt hat, dass es die Wehen waren.â, erzählte Paris.
âAber die hat ihr Kind wenigstens nicht verloren.â, sagte Rory traurig.
âAch komm, das wird wieder. Du wirst irgendwann noch Kinder haben, am Ende auch mit diesem Huntzberger. Aber ich hoffe inständig, dass die armen Kinder dann deine Haare erben werden. Dieses blond, furchtbar.â
âLorelai, jetzt mach endlich diese verdammte Tür auf oder ich muss sie eintreten.â, drohte Luke so leise wie möglich. Er wollte Nancy oder Sid keinen weiteren Grund zur Angst geben. Aber Lorelai reagierte noch immer nicht. âNa schön, mir reichtâs.â, sagte Luke entschlossen, ging nach unten, kramte in Lorelais Tasche, holte eine Kreditkarte heraus und ging wieder nach oben. Er klopfte noch einmal an die Tür, aber es kam immer noch keine Reaktion. Also kniete Luke sich hin, steckte die Karte in den Schlitz zwischen Tür und Rahmen und stocherte und schob sie so lange darin herum, bis er endlich das Klicken des Schlosses hörte. âNa endlich.â, murmelte er zufrieden, stieà die Tür auf und stand wieder auf.
Er machte das Licht an und war überrascht, als er Lorelai schluchzend auf dem Bett erblickte. Erschrocken setzte er sich neben sie und strich ihr zärtlich über den Rücken. âWas ist denn los?â, fragte er verwirrt. Fingen denn jetzt alle seine Frauen an zu heulen?
Sie setzte sich auf und umarmte ihn wortlos. âWas ist denn los, Lore? Was hast du?â Luke verstand die Welt nicht mehr.
âIch will kein Baby mehr haben, Luke. Ich will keins mehr haben.â, sagte sie schluchzend und drückte ihn näher an sich.
âWas? Warum nicht? Du wolltest doch unbedingt eins.â, sagte er irritiert und fuhr beruhigend ihre Wirbelsäule entlang.
âIch weiÃ. Und ich will es immer noch. Aber ich habe Angst. Ich will nicht, dass noch mal so was passiert wie bei den Zwillingen. Oder wie bei Rorys Schwangerschaft. Ich will nicht so leiden und ich will nicht, dass ihr so leidet und ich will euch nicht verlieren. Ich will nicht wieder im Koma liegen oder ... oder ... ach was weià ich, was da alles passieren kann. Ich hab zwar gedacht, dass ist nicht so schlimm, dieses Risiko, aber ich hab noch mal drüber nachgedacht und es kommt mir jetzt viel zu hoch vor. Höher als der Mount Everest und ich will da nicht rauf, verstehst du?â, erklärte sie schnell und von Schluchzern geschüttelt. âIch will nicht rauf und wieder abstürzen. Ich bin nicht wie dieser Reinhold Messner, ich kann das einfach nicht. Auch wenn da Schnee ist, soviel Schnee will ich nicht haben.â, redete sie völlig zusammenhanglos und vom Thema abweichend. âBist du jetzt sauer?â, fragte sie nach einigen Minuten, in denen beide geschwiegen und sich nur in den Armen gehalten hatten.
Luke schüttelte den Kopf. âWieso sollte ich? Du bist die, die das Kind bekommen würde, du würdest das Risiko tragen, du bist die, die das entscheiden muss, nicht ich. Ich hätte sehr gerne noch ein Kind mit dir gehabt, aber das wichtigste bist du und ich will dich nicht verlieren. AuÃerdem hatte ich nie so eine Vorliebe Schnee.â
âAlso bist du nicht sauer?â, versicherte sich Lorelai noch einmal.
Luke lächelte. âHast du nicht zugehört? Wieso sollte ich wegen so etwas sauer auf dich sein? Ich bin sauer, wenn du hinter meinen Tresen kommst, wenn ich nein gesagt habe und ich bin sauer, wenn du fünf Tassen Kaffee hintereinander trinkst, aber wegen so etwas würde ich nie sauer auf dich sein.â
Sie blickte ihn aus ihren groÃen verheulten Augen erleichtert an. âWirklich nicht?â, fragte sie erneut nach und drückte sich noch näher an Luke.
Luke verdrehte die Augen. âDu bist schlimmer als Sid, wenn ich ihm sage, dass er nicht so viele Schokomuffins essen soll, weiÃt du das?â, sagte er und zog sie mit sich nach hinten auf das Bett.
Lorelai musste lächeln. âHey, deine Gene sind bei ihm viel zu stark durchgekommen.â, verteidigte sich Lorelai. âDa ist es doch überhaupt kein Wunder, wenn ich schlimmer bin als er.â Sie drehte sich etwas und lag jetzt zur Hälfte auf ihm.
âHast duâs bequem so?â, fragte Luke stöhnend unter ihrem Gewicht.
âJa, sehr.â, grinste sie und kitzelte ihn mit ihren Haaren im Gesicht. Sie fühlte sich unendlich erleichtert, dass Luke keine Einwände hatte und sie verstand. Tief in ihrem Inneren war sie traurig darüber, dass es nun doch kein weiteres Baby mehr geben würde, denn sie wünschte es sich mehr, als sie gedacht hatte, aber sie konnte es einfach nicht verantworten, so ein groÃes Risiko einzugehen. Vor allem wenn sie sah, wie Rory unter ihrer Fehlgeburt zu leiden hatte. Auch wenn sie es nicht zugab, Lorelai konnte es ihr ansehen. Diese Sache würde die Journalistin wahrscheinlich ihr ganzes Leben in Erinnerung bleiben.
Lorelai hoffte inständig, dass sie das Richtige tat, denn ein Teil von ihr bereute schon jetzt diese Entscheidung und das würde wahrscheinlich auch nicht leichter werden, wenn Liz bald ein kleines Baby haben würde...
âNancy hat vorhin gesehen, wie ich an unsere Tür gehämmert habe.â, sagte Luke nach einigen Minuten, in denen er seine grübelnde Frau beobachtet und ihr über die dunklen Locken gestrichen hatte.
âUnd?â, fragte Lorelai erschrocken. Sie wollte nicht, dass ihre Kinder etwas von den Streits ihrer Eltern mitbekamen.
âSie hat mich gefragt, ob wir uns scheiden lassen.â, erwiderte er.
Lorelai richtete sich etwas auf und rammte Luke dadurch einen Ellbogen in den Magen.
âAutsch!â, rief er und brachte seine Frau so dazu, von ihm herunterzugehen. Sie musterte besorgt die Stelle, auf die er seine Hand mit schmerzverzerrtem Gesicht presste.
âDas tut mir Leid, Luke. Das wollte ich nicht.â, sagte sie erschrocken. âIch hab das nicht mit Absicht gemacht, wirklich nicht.â, erklärte sie und zerrte an seinem Hemd.
âIst schon in Ordnung.â, erwiderte Luke abwehrend. âWas soll das denn überhaupt?â
âIch will dein Hemd ausziehen, damit ich mir anschauen kann, wo ich dir wehgetan habe.â, antwortete sie und gab enttäuscht auf. Dieses Hemd war widerspenstiger als es aussah. âHat Nancy irgendwas gesagt, weil du nicht in unser Zimmer gekommen bist?â
âSie wollte wissen, ob wir uns scheiden lassen.â, erwiderte Luke und zog sein Hemd nun selbst aus, weil er wusste, dass Lorelai sonst keine Ruhe geben würde.
âWas?â, fragte sie und starrte Luke geschockt an. âWie kommt sie denn auf so was?â Worüber Kinder in diesem Alter schon alles nachdachten, es war erschreckend.
âEin Mädchen aus ihrem Kindergarten hat wohl erzählt, dass ihre Eltern sich gestritten haben, bevor sie sich scheiden haben lassen.â, sagte Luke traurig. Es war wirklich nicht schön, wenn Kinder in den Scheidungskrieg ihrer Eltern mit hineingezogen wurden.
âDu hast ihr doch hoffentlich gesagt, dass wir uns nicht scheiden lassen, oder?â, fragte sie erschrocken. âWir lassen uns doch nicht scheiden, oder?â
âNatürlich nicht.â, erwiderte Luke beruhigend. âWarum sollten wir auch, wir sind doch glücklich.â
Lorelai zog ihm sein T-Shirt über den Kopf. âJa, ich hoffe das sind wir.â, bestätigte sie und begutachtete seinen Bauch, um sich zu versichern, dass ihm durch ihren Ellbogen kein gröÃerer Schaden zugefügt worden war.
âNa also. Weder die Kinder noch wir müssen uns Sorgen machen.â, sagte Luke beruhigend und strich ihr zärtlich über den Kopf. Sie nickte glücklich und schlang ihre Arme um seinen nackten Oberkörper.
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Life sucks, and then you die. - Yeah, I should be so lucky.