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Registriert seit: 07.05.2005
Ja, es hat lange gedauert, aber die Warterei war nicht umsonst.
hier gibt es den neuen Teil.......
âIch fass es nicht, dass ich mich von dir dazu überreden lassen habeâ, seufzte Lorelai und lieà sich auf einen Hocker am Tresen fallen. Ihren Kopf stützte sie auf ihre Hände. Die Anstrengungen der letzten Nacht waren ihr deutlich anzumerken. Ihre Augen waren noch stark verquollen vom vielen Weinen. Lange hatte sie in Lukes Armen gelegen und geschluchzt. In den frühen Morgenstunden war sie dann endlich eingeschlafen, aber es war ein unruhiger Schlaf. Schon nach 2 Stunden war sie wieder auf. Und als um 6 Uhr der erwartete Besuch eintraf, der Rory helfen sollte, ging sie gedankenverloren nach Hause, um ihre Tochter zu holen.
âLorelai, uns blieb keine andere Wahl. Wer sonst könnte ihr helfen?â, versuchte Luke seiner Freundin klarzumachen.
Verzweifelt zuckte sie mit den Schultern. Sie wusste es ja selbst nicht.
âIch will doch nur, dass sie endlich wieder vernünftig wirdâ, schluchzte sie.
âIch weiÃ, Schatz, ich weiÃâ, meinte Luke und ging um den Tresen herum, um Lorelai in die Arme zu nehmen.
âAber Rory kann nur vernünftig werden, wenn sie einsieht, auf welchen Abgrund sie zusteuertâ, erklärte er.
âUnd wenn sie sich von diesem Johnny und seinen Freunden fernhältâ, fügte Lorelai hinzu und wischte sich ihre Tränen an Lukes Hemd ab.
âGenauâ, sagte er lächelnd und strich ihr eine Haarsträne aus dem tränennassen Gesicht, âund wer könnte sie besser wieder zu Vernunft bringen, als jemand, der das alles schon durchgemacht hat.â
âAber Lukeâ¦â, versuchte Lorelai zu protestieren. Sie hatte sich noch nicht mit dem Gedanken anfreunden können, dass Rory tatsächlich dort oben in Lukes Wohnung eingeschlossen war, mit einem Mann, der eine Vergangenheit voll Drogen und Gewalt hinter sich hatte.
âLorelaiâ, unterbrach Luke seine Freundin, âer hat das alles schon durchgemacht, was Rory vielleicht bevorstehen könnte. Er war schon am Boden. Er weià wie es dort aussieht und wie elend man sich da fühlt. Rory muss das erst erkennen. Denn bevor sie nicht erkennt, auf welchen Abgrund sie zusteuert, wird sie ihre Einstellung auch nicht ändern.â
âVielleicht hast du ja Rechtâ, gab Lorelai zu. âVielleicht ist er wirklich ihre einzige Chance. Aber ich habe trotzdem kein gutes Gefühl bei der Sache.â
âEinen Versuch ist es Wert.â
âDieser Meinung scheint Rory nicht zu seinâ, meinte Lorelai und ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als von oben wieder Gepolter und Geschrei ertönte.
âMum, lass mich sofort hier raus. Das kannst du mir nicht antun. Ich tue alles was du von mir verlangst, doch bitte lass mich hier raus.â
Verzweifelt klopfte und hämmerte Rory gegen die Tür, doch nichts rührte sich. Keine Schritte kamen die Treppe herauf, keine Schlüssel drehte sich im Schloss, nichts. Sie war eingeschlossen.
âMum, bitteâ, wimmerte Rory und hämmerte weiter, doch ihre Kräfte lieÃen allmählich nach.
âSo am Boden kenne ich dich gar nichtâ, kam von hinten eine Stimme.
âAch halt doch die Klappeâ, zischte Rory und hatte zu ihrer in letzter Zeit üblichen Gehässigkeit zurück gefunden. Sie sah sich im Raum um und fand, was sie suchte. Lukes Werkzeugkoffer. Sie zog ihn unter einem Schrank hervor und öffnete ihn. Triumphierend grinsend schnappte sie sich den Hammer.
âDas würde ich an deiner Stelle nicht tunâ, wurde sie sogleich ermahnt.
âWas weiÃt du schonâ, presste Rory hervor und bewegte sich zielstrebig auf die Tür zu.
âWenn du wirklich vorhast, die Scheibe von dem Fenster einzuschlagen, muss ich leider eingreifen, und das würde ich nur ungern tun. Ich will dir nicht wehtun müssen, Rory.â
âMir wurde schon oft genug wehgetan, da kommt es auf das eine Mal von dir auch nicht mehr an.â
âIch meine es ernst, Rory. AuÃerdem würde es dir nichts bringen. Luke würde das Loch in der Tür zunageln, während ich und deine Mutter dich hier festhalten.â
Rory konnte sich später selbst nicht erklären, warum genau sie das getan hatte, aber sie legte den Hammer weg und lieà sich auf einen Stuhl fallen.
âWas machst du überhaupt hier?â, erkundigte sie sich. Es sollte eigentlich beiläufig klingen, aber ihre Neugier war deutlich herauszuhören.
âLuke hat mich gebeten zu kommen.â
âUnd seit wann springst du, wenn der Onkel pfeift?â, fragte Rory schnippisch.
âSeit er mir erzählt hat, dass du ein paar Probleme hast.â
âAch Quatschâ, meinte Rory und machte eine wegwerfende Handbewegung. âIch habe keine Probleme. Meine Mum hat Probleme, weil sie mit meinem neuen Leben nicht klarkommt.â
âDa irrst du dich Rory.â
âWas weiÃt du schonâ, zischte sie und sprang aufgebracht vom Stuhl auf.
âIm Gegensatz zu dir weià ich, dass du dabei bist, dich systematisch zugrunde zu richten.â
âOh nein, mein Lieber. Ich glaube du irrst dich. Mir geht es gut. Besser als jemals zuvor.â
âJa klar, das sagen sie am Anfang alle.â
âAch, seit wann bist du denn Therapeut, Dr. Freud?â, fragte Rory höhnisch.
âDas muss man nicht sein. Es reicht, dass man das selbst durchgemacht hat.â
Rory stutzte kurz. Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet.
âIst das deine Vergangenheit? Hast du deshalb nie etwas über dich erzählt?â
Doch sie erhielt keine Antwort.
âJessâ¦â
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.