@Sweet-Gel Ich hoffe mal, das ich es geschafft habe, dich nicht zu lange warten zu lassen
@r.eg.02 Ich denke nicht das Rory Logan liebt. Das tut man normalerweise erst etwas später in einer Beziehung.
@RL4EVER Freut mich, dass dir meine FFs so gut gefallen
@Sindy85 Jepp, langsam wird es ernst
Also irgendwie ist dieser Teil ganz anders geworden als ich ihn mir vorgestellt habe (obwohl ich keine genaue Vorstellung davon hatte wie er werden sollte), was garantiert auch mit meiner derzeitigen Musikwahl zusammenhängt (
Best I Ever Had) und zum anderen haben meine Characktere mal wieder ein Eigenleben entwickelt und gesagt "Hey! Das muss jetzt aber ganz anders sein!" Ich hoffe mal das euch dieser Teil trotzdem gefällt, obwohl er wahrscheinlich nicht das ist, was ihr erwartet habt.
Teil 8
Schweigend rührte Rory in ihrem Kaffee herum. Sie konnte fast spüren, wie Logans Blick sich durch sie durchbohrte, aber sie weigerte sich ihren Blick vom Kaffee zu lösen und ihn anzusehen. Die Tatsache, dass sie jetzt hier saÃ, statt in ihrem Kurz über 'Moderne Geschichte', war Beweis genug, dass sie nicht zurechnungsfähig war, wenn sie in seine Augen sah. Seine warmen, braunen Augen, die sie so flehend angesehen hatten... Hastig schüttelte sie den Kopf, als könnte sie diese Gedanken damit zum Verschwinden bringen. Aber sie konnte es nicht und so gab sie letztendlich auf und sah Logan endlich direkt an, der geduldig darauf wartete, dass sie etwas sagte.
âVielleicht lohnt es sich sogar, sich von dir umrennen zulassen, wenn ich dafür in ein fantastisches Café ausgeführt werdeâ, scherzte Rory nervös und lachte gequält. Zum ersten Mal seit sie Logan getroffen hatte, fühlte sie sich in seiner Gegenwart wirklich unwohl. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, wie sie ihm erklären sollte, dass sie nichts mit ihm zu tun haben wollte, wenn sie innerlich dahin schmolz sobald er nur die Andeutung eines Lächelns in ihre Richtung schickte.
âIch werd's mir für die Zukunft merkenâ, antwortete Logan freundlich. Was würde sie jetzt nicht alles dafür geben, ruhig und unnahbar zu wirken wie er. Stattdessen zitterten ihre Finger so sehr, dass sie sich nicht traute ihre Tasse anzufassen, weil sie befürchtete, sie würde sie fallen lassen.
âWie kommst du eigentlich mit dem Artikel voran?â, fragte Logan nach einigen weiteren Momenten der unbequemen Stille. âGanz gutâ, log Rory hastig und flehte zu Gott, dass er das Zittern in ihrer Stimme nicht bemerkte, dass sich irgendwie immer einschlich wenn sie von der Wahrheit abwich. âVielen Dank nochmal für das Interviewâ, schob sie hinterher und schenkte ihm das erste ehrliche Lächeln, seit sie das Café betreten hatten. Das Interview war wirklich eine groÃe Hilfe. Oder zumindest wäre es das gewesen, wenn sie in der Lage wäre ihren Artikel zu schreiben.
âFreut mich, dass ich dir helfen konnteâ, antwortete Logan und nahm einen weiteren Schluck von seinem Kaffee. Die Spannung zwischen ihnen war gerade zu greifbar und er wusste nicht, wie lange er noch seine ruhige Fassade aufrecht erhalten konnte. Die Situation wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer, obwohl er zugeben musste, dass Rory niedlich war, wenn sie nervös war. Dieser Gedanke lies ihn kurz auflachen. Vermutlich hatte sie keine Ahnung, dass er mindestens 10 Mal so nervös wie sie war. Er war in den letzten Tagen einfach nicht in der Lage gewesen aufzuhören an sie zu denken. Ihr Lachen, ihre blauen Augen, ihr verführerischen roten Lippen, die einen geradezu anzuflehen schienen, sie zu küssen...Irgendwie hatte er sie... vermisst. Und das erschreckte ihn mehr, als er jemals zugeben würde. Als sie Hilfe von ihm gewollt hatte, hatte es niemals so weit kommen sollen. Er hatte das Interview geben wollen und sie danach nie wieder sehen sollen. Stattdessen verfolgte sie ihn inzwischen bis in seine Träume. Und er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Sie löste ihn ihm etwas aus, dass er nicht kannte. Manchmal wenn er mit ihr zusammen war, war er fast... glücklich.
Fragend sah Rory Logan, der in seiner eigenen kleinen Welt zu sein schien. Irgendetwas lies ihn auflachen und sie merkte, dass sie sich wünschte, zu wissen warum, besser zu verstehen, warum er so war, wie er war. Es lag ihr auf der Zunge zu fragen, woran er gerade dachte, aber im letzten Moment stoppte sie die Worte. Es ging sie nichts an. Wahrscheinlich würde er sie für aufdringlich halten, wenn sie fragen würde und ihr erst recht keine ehrliche Antwort geben.
Plötzlich sah Logan sie wieder an und Rory musste ihr Herz daran erinnern, dass es weiter zu schlagen hatte, als sie sah was in seinen Augen lag. Sehnsucht. Aber nach was? Nach ihr?
âWie kommst du eigentlich mit dem Artikel voran?â, wiederholte Logan seine Fragen vorhin. Nachdenklich beobachtete er Rory, in deren Augen erst Ãberraschung lag und dann etwas anderes. Vielleicht war es Niedergeschlagenheit. âFurchtbarâ, flüsterte Rory schlieÃlich und bestätigte damit, was er vermutet, seit er ihr diese Frage das erste Mal gestellt hatte. âDie Worte flieÃen einfach nicht so wie sie sollen. Es ist als wäre da oben in meinem Kopf eine Mauer, die ich verzweifelt versuche einzureiÃen, aber ich schaff es einfach nicht. Und...â An dieser Stelle brach ihre Stimme ab und sie richtete ihren Blick auf den Garten des Cafés. Für einen Moment glaubte Logan Tränen in ihren Augen zu sehen, aber als sie ihn wieder ansah, nahm er an, dass ihm das Sonnenlicht einen Streich gespielt hatte. âUnd?â, fragte er und hoffte, dass er damit nicht zu weit gegangen war. Aus irgendeinem Grund schien dieses Thema sie aufzuwühlen und er konnte nicht sagen warum.
âUnd?â Logans Stimme war so sanft, so mitfühlend, dass es unmöglich schien ihr nicht zu antworten. Wie sollte sie sich jemanden widersetzen, der so freundlich und offen war? Aber wie sollte sie ihm die Wahrheit sagen? Und die Tatsache, dass ich ständig an dich denken muss, macht es auch nicht einfacher. Es klang so einfach und doch war es so schwer es auszusprechen. Es auszusprechen hieÃe es wahr zu machen. Zu zugeben, dass Logan Huntzberger, Playboy 1. Klasse, ihr den Kopf verdreht hatte, ihr Herz schneller schlagen lies, wenn sie nur an ihn dachte und schon jetzt auf ihr Leben einen Einfluss hatte, der bestimmt nicht gesund war.
âUnd ich hatte in den letzten Tage eine Entscheidung zu treffen, die mir schwer gefallen ist.â, beendete Rory ihren Satz und bemerkte erleichtert, dass ihre Stimme wieder fest und sicher klang. Aus irgend einem Grund hatte sie sich dazu hinreiÃen lassen, Logan eine Seite sehen zu lassen, von der sie bis vor kurzem noch nicht einmal selber wusste, dass sie existierte. Dieser Artikel machte ihr Angst, weil sie wusste, dass Scheitern keine Option war. Trotzdem sah es so aus, als würde ihr genau das bevorstehen. Erneut kämpfte sie mit den Tränen und sah beschämt zu Boden. Wo war die Rory hin, die sich immer unter Kontrolle hatte, die genau wusste was sie sagen sollte und was nicht, die immer nur das tat was richtig und sicher war? Wann immer Logan in der Nähe war, schien diese Person zu verschwinden und von jemandem ersetzt zu werden, den sie nicht kannte.
Plötzlich merkte sie, wie Logans Hand sich über ihre legte und und sie zärtlich streichelte. Seine Berührung schien sie gleichermaÃen aufzuwühlen und zu beruhigen und es kam ihr vor, als würde in ihrem inneren ein Kampf toben zwischen der Rory, die sie ihr ganzes Leben lang gewesen war und der Rory, die sie noch nicht kannte. Letztendlich war es Logans liebevolle Stimme, die eine Entscheidung herbeiführte. âMach dir nichts aus dem Artikel. Niemand ist perfekt.â
Niemand ist perfekt... Doch. Doch sie war perfekt. Die perfekte Tochter, die perfekte Enkelin, die perfekte Yale-Studentin, die perfekte Freundin. Nur wenn Logan in der Nähe war brach das alles zusammen, er lies sie an sich selbst zweifeln, er brachte sie durcheinander und sorgte dafür, dass sie plötzlich nicht mehr wusste, ob sie auch die Person sein wollte, die sie immer schon gewesen war. âIch muss gehenâ, sagte Rory hastig und stieà beinahe ihren Stuhl um, als sie aufstand und aus dem Café lief. Verzweifelt lief sie drauÃen einfach weiter, weg von Logan, als könnte sie damit vor den Worten weglaufen, die er gesagt hatte. Niemand ist perfekt. Ihr ganzes Leben hatte sie auf Perfektion hin gearbeitet. Ihre Mutter hatte ihr ganzes Leben für sie aufgegeben, sie schuldete ihr etwas.
Rory hörte erst auf zulaufen, als sie über einen Ast stolperte und aus ihrer Tasche ein Block fiel, auf dessen erste Seite sie mit sauberer Schrift geschrieben hat: Die LDB â Nur ein modernes Märchen?
Ansonsten war dieser Block vollkommen leer. Eine Träne lief über ihr Gesicht, fiel auf die Ãberschrift und verwischte sie. Eine weitere folgte ihr, bis das gesamte Blatt voller Tränenspuren war. âMomâ, flüsterte Rory und für einen Moment konnte sie Lorelais fassungsloses und enttäuschtes Gesicht vor sich sehen, als sie gestanden hatte, dass sie auch nach Yale eine Bewerbung geschickt hatte. Wie sollte sie ihr das erklären? Wie sollte sie ihr erklären, dass ein einziger Fehler einen Plan zum Einsturz brachte, den sie gemacht hatten, als sie gerade erst 4 Jahre alt war? Wieder hörte sie Logans Stimme in ihrem Kopf. Macht dir nichts aus dem Artikel. Niemand ist perfekt. âDochâ, begehrte Rory auf und stand wieder auf, ohne ihren Block aufzuheben. âDochâ, flüsterte sie noch einmal, als sie die StraÃe weiterging, immer weiter weg von dem Block, der ihr sorgsam geplantes Leben zu zerstören schien.
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Fassungslos starrte Logan Rory nach, als sie aus dem Café stürmte. âRory!â, rief er ihr hinterher, doch sie schien ihn nicht zu hören. Was hatte er denn falsch gemacht? Er hatte ihr doch nur helfen wollen. Sie hatte so niedergeschlagen ausgesehen, so... erschöpft. Als würde sie einen Kampf kämpfen, denn sie schon lange verloren hatte und für den ihr jetzt einfach die Kraft fehlte. Sein Herz war ein klein wenig für sie gebrochen, als er sie so gesehen hatte. Was hatte dieses starke, selbstsichere Mädchen so zusammen brechen lassen?
Ein schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit, als er daran dachte, wie er einfach immer weitergebohrt hatte, statt auf sie Rücksicht zu nehmen. Er hatte doch sehen können, dass es ihr nicht gut ging, warum hatte er nicht einfach aufgehört Fragen zu stellen? Das war genau der Grund, warum sie sich mit ihm nicht einlassen sollte. Irgendwie schaffte er es doch immer die Dinge zu zerstören, alles irgendwie zum Einsturz zu bringen. Und das hatte sie einfach nicht verdient. Sie verdiente jemanden, der sie in den Arm nahm und sie vor Leuten wie ihm beschützte. Jemanden, der ihr die Liebe geben konnte, die er ihr niemals würde schenken können.
Gedankenverloren zahlte Logan und ging nach drauÃen, wo er die selbe StraÃe entlang ging, die Rory gerade eben entlang gelaufen war. Eigentlich sollte er sich jetzt auf den Weg machen zu seinem Kurs über das Steuerrecht, aber ihm war gerade nicht nach Gesellschaft zu Mute. Immer wieder ging er in Gedanken jede ihrer Bewegungen, jedes ihrer Worte durch, bis er an einer ganz bestimmte Stelle hängen blieb. Wie kommst du eigentlich mit dem Artikel voran? Und plötzlich wurde ihm klar, dass es keine Niedergeschlagenheit gewesen war, die in ihrem Blick gelegen hatte. Es war Scham gewesen.
Starli