13.01.2005, 23:15
Danke fürs FB, Riska!
@*emily*: Hast du mich da ernsthaft Mariechen gnannt?!?!?!? :zensiert:
Nagut, es sei dir verziehen...
Okay, hier der nächste Teil, sorry für den späten Post...
Teil11
Unsicher sieht sie ihre GroÃmutter an. Was soll sie bloà tun, sagen? Wäre sie die Superheldin in einem Film, würden ihr bestimmt die richtigen Worte einfallen. Doch diese gibt es nicht. Was auch immer sie jetzt sagen würde, es hätte ja doch keinen Sinn. Sie weiÃ, dass ihre GroÃmutter jetzt Zeit braucht. So steht sie einfach da. An der Seite ihrer GroÃmutter, die so zerbrechlich wirkt. Zerbrechlich? Emily Gilmore zerbrechlich? Ist es überhaupt das richtige Adjektiv um den Eindruck ihrer GroÃmutter zu beschreiben? Denn in all dem Schmerz, der sich in ihren Augen widerspiegelt, sieht sie doch noch einen Funken der Stärke. Schon immer hat sie Emily ihrer Stärke wegen bewundert. Immer ist sie es, die Ruhe ausstrahlt, die sich keine Emotionen anmerken lässt. Doch in diesem einen Moment haben die Rollen getauscht. Nicht mehr länger ist sie diejenige die man schützen muss, die man beruhigen muss. Nun liegt es an ihr, die Wogen wieder zu glätten. Aber ist sie dieser Aufgabe überhaupt gewachsen? Ob bereit oder nicht, es bleibt ihr nichts anderes übrig. Sie selbst hat das Gespräch begonnen. Sie selbst hat die noch frischen Narben auf ein Neues aufgerissen. Warum sie es tat? Sie wollte es. Zu lange hat sie geschwiegen. Hat sich nicht getraut Fragen zu stellen. Zum Schutze der anderen und vor allem zum Selbstschutz hat sie jahrelang das Wort, das ihr so auf der Zunge brannte, nicht ausgesprochen. Mutter, Mom, Mama, Mommy. Wie schön doch der Klang dieser Synonyme ist und wie abnormal es doch ist, sie tatsächlich auszusprechen, tatsächlich jemanden so nennen. Doch genau so schön wie sie klingen, genauso sehr schmerzen sie auch. Mutter. Ihre war die Beste, und doch hat sie sie niemals kennen gelernt. Wird auch niemals die Chance haben, sie in die Arme zu schlieÃen. Sie zu küssen. Sie stolz auf sich zu machen. Sie hat sich damit abgefunden. Was geschehen ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Das weià sie schon lange. Sie weià auch, dass ihr Leben nicht das Leben ist, das das Beste für sie ist. Doch sie hat sich damit abgefunden. Man muss mit dem, was man hat, zufrieden sein. Anders geht es nicht. Doch sie lässt es sich nicht nehmen, wenigstens etwas über ihre Mutter zu erfahren. Wenn sie auch niemals mit ihr selbst darüber reden können wird. Es ist ihr bewusst, dass sie niemals ihre Stimme hören, ihre Aura spüren wird, und doch will sie mehr. Sie will alles erfahren. Jedes kleinste Detail wissen, das Leben ihrer Mutter so gut wie das eigene kennen. Sie weiÃ, die Opfer sind groÃ. Doch sie sind es wert.
âEs tut mir Leid, Grandma.â, tut es ihr Leid? Sie wollte ihre GroÃmutter nicht verletzen, aber hat sie eine andere Wahl?
âLorelai, es braucht dir nicht Leid zu tunâ¦â, Emily strafft die Schultern. Sie möchte vor ihrer Enkelin nicht wie ein Schwächling da stehen. Nicht hier, nicht jetzt.
âIch denke es ist besser, wenn wir jetzt fahren.â, ja, das ist das Beste. Der Ort ist magisch, doch er verändert die Menschen. Lässt zu, dass ihre sorgfältig aufgebauten Fassaden einstürzen. Man sollte sich niemals zu lange in Stars Hollow aufhalten â es sei denn, man will als emotionales Wrack wiederkehren.
Schweigend steigen die zwei Generationen in den Wagen. Was tun? Was sagen? Es ist nicht immer nötig zu sprechen. Das wissen beide. Oft kann Stille das heilsamste Mittel sein. Es mag nicht für jeden Menschen gelten. Doch für sie, die sie beide ihren Schutzwall nicht abbauen wollen, für sie war es die am besten geeignete Methode damit umzugehen.
Sie sieht auf die StraÃe. Schon wieder muss sie diesem magischen Ort auf Wiedersehen sagen. Sie muss es tun, doch sie wird wiederkommen. Dessen ist sie sich sicher.
Schon der Weg nach Hartfort beunruhigte sie wieder. Es ist, als ob es noch immer elf Uhr vormittags wäre. Als ob Stars Hollow nur in ihrer Fantasie existieren würde. So schnell einen der Zauber der Stadt einfängt, so schnell verlässt er einen auch wieder. Ehe sie sich versieht, sitzt sie wieder im Auto auf dem Weg nach Hause. Auf dem Weg zu dem Anwesen, dass sie schon über dreiÃig Jahre lang ihr Zuhause nennt. Vom ersten Schritt an wusste sie, dass es perfekt ist. Das war das Haus, indem sie eine Familie gründen und mit ihrem Ehemann alt werden wollte. Und jetzt ist sie alt, die Familie wurde ihr genommen und sie fürchtet sich vor dem Haus.
âDanke.â, unterbricht ihre Enkelin die Stille.
Verwirrt blickt Emily sie an. âDanke wofür?â
âDanke, dass du mit mir über sie gesprochen hast. Es war schön.â
âEs war nötigâ, sanft streicht sie über die Wange des jungen Mädchens. Blickt in ihre endlos blauen Augen. Blickt in die Augen ihrer Tochter.
âGrandma, ich wollte wirklich nicht das du dich wegen mir kränkst. Es war nicht meine Absicht, doch ich will so gerne erfahren was für ein Mensch sie war!â
Abwertend schüttelt sie den Kopf. âMein Kind, du musst dich für nichts schuldig fühlen. Es ist dein Recht zu wissen, was deine Mutter ausgezeichnet hat.â
Erwartungsvoll sieht sie ihre GroÃmutter an, die daraufhin sanft lächelt.
âSie war wie duâ¦â
Er hört das leise Knirschen ihrer Reifen von drauÃen. Schnell springt er aus seinem Sessel und legt das Buch zur Seite. Er weià nicht einmal mehr seinen Titel. So sehr er es auch versuchte, es war ihm schier unmöglich sich auf den Inhalt des Werkes zu konzentrieren. Zu viele Gedanken schweben in seinem Kopf, machen es ihm unmöglich klar zu denken. Und nun sind sie endlich da. Insgeheim hat er jedoch Angst davor die Tür zu öffnen. Solange sie nicht hier sind, fällt es ihm leichter, sich keine Sorgen zu machen. Doch sobald er das wohlbekannte Geräusch von ihren Stöckelschuhen am Beton hört, dreht sich sein Magen. Wie ein wütendes Tier rumort die Angst tief in ihm drinnen. Jetzt muss er sich ihnen stellen.Muss die Ungewissheit beseitigen. Schon hört er wie sich der Schlüssel im Schloss umdreht. Hört die Tür zuschlagen. Noch einmal holt er tief Luft, strafft die Schultern und tritt dann hinaus in die Diele.
âEmily? Lorelai?â
Er muss sie nicht lange suchen. Schon sieht er sie in der Türe stehen. Vorsichtig macht er einen Schritt auf sie zu.
âIst alles in âââ, doch er kommt nicht dazu seinen Satz zu Ende zu sagen. Fest schlingt seine Enkeltochter ihre Arme um seine Schultern. Drückt ihn fest an sich. âDankeâ, flüstert sie leise in sein Ohr. Sanft streicht er ihren Rücken entlang. Er räuspert sich und wirft seiner Frau einen unsicheren Blick zu. âGeht es euch gut?â
âJa, Richard. Es geht uns sehr gutâ, auch Emily nähert sich den beiden und streicht mit ihrer Hand leicht über den Kopf ihrer Enkelin.
âIhr habt euch also gut unterhalten?â
Sie nickt lächelnd. âJa, das haben wir. Wir haben uns sehr gut unterhalten.â
@*emily*: Hast du mich da ernsthaft Mariechen gnannt?!?!?!? :zensiert:
Nagut, es sei dir verziehen...
Okay, hier der nächste Teil, sorry für den späten Post...
Teil11
Unsicher sieht sie ihre GroÃmutter an. Was soll sie bloà tun, sagen? Wäre sie die Superheldin in einem Film, würden ihr bestimmt die richtigen Worte einfallen. Doch diese gibt es nicht. Was auch immer sie jetzt sagen würde, es hätte ja doch keinen Sinn. Sie weiÃ, dass ihre GroÃmutter jetzt Zeit braucht. So steht sie einfach da. An der Seite ihrer GroÃmutter, die so zerbrechlich wirkt. Zerbrechlich? Emily Gilmore zerbrechlich? Ist es überhaupt das richtige Adjektiv um den Eindruck ihrer GroÃmutter zu beschreiben? Denn in all dem Schmerz, der sich in ihren Augen widerspiegelt, sieht sie doch noch einen Funken der Stärke. Schon immer hat sie Emily ihrer Stärke wegen bewundert. Immer ist sie es, die Ruhe ausstrahlt, die sich keine Emotionen anmerken lässt. Doch in diesem einen Moment haben die Rollen getauscht. Nicht mehr länger ist sie diejenige die man schützen muss, die man beruhigen muss. Nun liegt es an ihr, die Wogen wieder zu glätten. Aber ist sie dieser Aufgabe überhaupt gewachsen? Ob bereit oder nicht, es bleibt ihr nichts anderes übrig. Sie selbst hat das Gespräch begonnen. Sie selbst hat die noch frischen Narben auf ein Neues aufgerissen. Warum sie es tat? Sie wollte es. Zu lange hat sie geschwiegen. Hat sich nicht getraut Fragen zu stellen. Zum Schutze der anderen und vor allem zum Selbstschutz hat sie jahrelang das Wort, das ihr so auf der Zunge brannte, nicht ausgesprochen. Mutter, Mom, Mama, Mommy. Wie schön doch der Klang dieser Synonyme ist und wie abnormal es doch ist, sie tatsächlich auszusprechen, tatsächlich jemanden so nennen. Doch genau so schön wie sie klingen, genauso sehr schmerzen sie auch. Mutter. Ihre war die Beste, und doch hat sie sie niemals kennen gelernt. Wird auch niemals die Chance haben, sie in die Arme zu schlieÃen. Sie zu küssen. Sie stolz auf sich zu machen. Sie hat sich damit abgefunden. Was geschehen ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Das weià sie schon lange. Sie weià auch, dass ihr Leben nicht das Leben ist, das das Beste für sie ist. Doch sie hat sich damit abgefunden. Man muss mit dem, was man hat, zufrieden sein. Anders geht es nicht. Doch sie lässt es sich nicht nehmen, wenigstens etwas über ihre Mutter zu erfahren. Wenn sie auch niemals mit ihr selbst darüber reden können wird. Es ist ihr bewusst, dass sie niemals ihre Stimme hören, ihre Aura spüren wird, und doch will sie mehr. Sie will alles erfahren. Jedes kleinste Detail wissen, das Leben ihrer Mutter so gut wie das eigene kennen. Sie weiÃ, die Opfer sind groÃ. Doch sie sind es wert.
âEs tut mir Leid, Grandma.â, tut es ihr Leid? Sie wollte ihre GroÃmutter nicht verletzen, aber hat sie eine andere Wahl?
âLorelai, es braucht dir nicht Leid zu tunâ¦â, Emily strafft die Schultern. Sie möchte vor ihrer Enkelin nicht wie ein Schwächling da stehen. Nicht hier, nicht jetzt.
âIch denke es ist besser, wenn wir jetzt fahren.â, ja, das ist das Beste. Der Ort ist magisch, doch er verändert die Menschen. Lässt zu, dass ihre sorgfältig aufgebauten Fassaden einstürzen. Man sollte sich niemals zu lange in Stars Hollow aufhalten â es sei denn, man will als emotionales Wrack wiederkehren.
Schweigend steigen die zwei Generationen in den Wagen. Was tun? Was sagen? Es ist nicht immer nötig zu sprechen. Das wissen beide. Oft kann Stille das heilsamste Mittel sein. Es mag nicht für jeden Menschen gelten. Doch für sie, die sie beide ihren Schutzwall nicht abbauen wollen, für sie war es die am besten geeignete Methode damit umzugehen.
Sie sieht auf die StraÃe. Schon wieder muss sie diesem magischen Ort auf Wiedersehen sagen. Sie muss es tun, doch sie wird wiederkommen. Dessen ist sie sich sicher.
Schon der Weg nach Hartfort beunruhigte sie wieder. Es ist, als ob es noch immer elf Uhr vormittags wäre. Als ob Stars Hollow nur in ihrer Fantasie existieren würde. So schnell einen der Zauber der Stadt einfängt, so schnell verlässt er einen auch wieder. Ehe sie sich versieht, sitzt sie wieder im Auto auf dem Weg nach Hause. Auf dem Weg zu dem Anwesen, dass sie schon über dreiÃig Jahre lang ihr Zuhause nennt. Vom ersten Schritt an wusste sie, dass es perfekt ist. Das war das Haus, indem sie eine Familie gründen und mit ihrem Ehemann alt werden wollte. Und jetzt ist sie alt, die Familie wurde ihr genommen und sie fürchtet sich vor dem Haus.
âDanke.â, unterbricht ihre Enkelin die Stille.
Verwirrt blickt Emily sie an. âDanke wofür?â
âDanke, dass du mit mir über sie gesprochen hast. Es war schön.â
âEs war nötigâ, sanft streicht sie über die Wange des jungen Mädchens. Blickt in ihre endlos blauen Augen. Blickt in die Augen ihrer Tochter.
âGrandma, ich wollte wirklich nicht das du dich wegen mir kränkst. Es war nicht meine Absicht, doch ich will so gerne erfahren was für ein Mensch sie war!â
Abwertend schüttelt sie den Kopf. âMein Kind, du musst dich für nichts schuldig fühlen. Es ist dein Recht zu wissen, was deine Mutter ausgezeichnet hat.â
Erwartungsvoll sieht sie ihre GroÃmutter an, die daraufhin sanft lächelt.
âSie war wie duâ¦â
Er hört das leise Knirschen ihrer Reifen von drauÃen. Schnell springt er aus seinem Sessel und legt das Buch zur Seite. Er weià nicht einmal mehr seinen Titel. So sehr er es auch versuchte, es war ihm schier unmöglich sich auf den Inhalt des Werkes zu konzentrieren. Zu viele Gedanken schweben in seinem Kopf, machen es ihm unmöglich klar zu denken. Und nun sind sie endlich da. Insgeheim hat er jedoch Angst davor die Tür zu öffnen. Solange sie nicht hier sind, fällt es ihm leichter, sich keine Sorgen zu machen. Doch sobald er das wohlbekannte Geräusch von ihren Stöckelschuhen am Beton hört, dreht sich sein Magen. Wie ein wütendes Tier rumort die Angst tief in ihm drinnen. Jetzt muss er sich ihnen stellen.Muss die Ungewissheit beseitigen. Schon hört er wie sich der Schlüssel im Schloss umdreht. Hört die Tür zuschlagen. Noch einmal holt er tief Luft, strafft die Schultern und tritt dann hinaus in die Diele.
âEmily? Lorelai?â
Er muss sie nicht lange suchen. Schon sieht er sie in der Türe stehen. Vorsichtig macht er einen Schritt auf sie zu.
âIst alles in âââ, doch er kommt nicht dazu seinen Satz zu Ende zu sagen. Fest schlingt seine Enkeltochter ihre Arme um seine Schultern. Drückt ihn fest an sich. âDankeâ, flüstert sie leise in sein Ohr. Sanft streicht er ihren Rücken entlang. Er räuspert sich und wirft seiner Frau einen unsicheren Blick zu. âGeht es euch gut?â
âJa, Richard. Es geht uns sehr gutâ, auch Emily nähert sich den beiden und streicht mit ihrer Hand leicht über den Kopf ihrer Enkelin.
âIhr habt euch also gut unterhalten?â
Sie nickt lächelnd. âJa, das haben wir. Wir haben uns sehr gut unterhalten.â