oh man, soviel fb bin ich gar net gewohnt. um so mehr freut es mich, das meine ff soviel anklang findet!
mit besten dank fürs beta lesen an
carooo
Anmerkung: in den nächsten zwei parts hab ich eine richtung eingeschlagen, die sich nur so selbständig gemacht hat, wie sie sich auch nur so selbständig machen konnte. verständlich? öhm, glaub net... im gut deutsch, ich bin voll von meinem plan abgewichen und ...okay...das ergebnis erfüllt mich dennoch zufrieden. aber nochmehr, wenn ich eure meinung zu hör und zu erfahren bekomm, das ich damit net allein dasteh!
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Chapter 5 - What would if be?
Lorelai ging zu Rory´s Zimmer, als sie aufgewacht war und öffnete vorsichtig die Tür. Ihre Tochter lag auf dem Bett und schlief. Ein kleines Lächeln huschte ihr übers Gesicht, doch es verging ihr gleich, als sie ein unbekanntes T-Shirt am Boden liegen sah.
Sie kratzte sich am Kopf. Das Shirt gehörte ganz sicher nicht Rory.
Leise ging sie in den Raum und hob es auf. Es war definitiv nicht Rory´s Shirt. Ihre Nase kräuselte sich, als sie merkte, dass es nass war. Ein weiterer Blick bestätigte ihr zu ihrer Zufriedenheit, dass ihre Tochter allein war. Darüber war sie wenigstens erleichtert.
Nun setzte sie sich neben Rory aufs Bett und rüttelte sie zaghaft. âRory, Schatz?â
Ein leises Grummeln kam aus dem Kissen.
âBaby, aufwachen!â, versuchte es Lorelai noch einmal.
âWas?â, kam eine gedämpfte Stimme aus dem Kissen. Rory drehte sich zu ihrer Mutter und sah sie nun mir weiten Augen an. Nervös sah sie sich im Zimmer um, aber er war nicht mehr da.
âOoookay, jetzt bist du mir aber eine Erklärung schuldig! Wer war die Nacht hier? Und lüg mich nicht an, alle Zeichen stehen gegen dich!â und hob dabei Jess T-Shirt hoch.
âEhm, ehmâ¦dasâ¦dasâ¦â Rory fing an zu stottern. Wie sollte sie das ihrer Mutter erklären?
âEhm, ehm zieht hier nicht Fräulein!â Lorelai war enttäuscht. Was ging hier vor?
âMuuum, erâ¦erâ¦â
âWer er? Jess? Oh Gott, ich bring den Kerl um!â Nun war es pure Wut, die in ihr aufstieg. Wie konnte sich dieser Kerl erlauben, mitten in der Nacht her zu kommen und ihrer Tochter den Kopf zu verdrehen.
Rory hatte sich mittlerweile aufgesetzt und sah schuldbewusst auf ihre Hände. âEs ist nicht so wie du denkst, Mum.â, meinte sie kleinlaut.
âAh, was denk ich denn? Er kommt einfach her und bringt dich durcheinander, was ist daran falsch zu verstehen? Ich dachte du bist darüber hinweg.â Lorelai sah ihre Tochter mit einem bohrenden Blick an.
âDas dachte ich auchâ¦â, flüsterte Rory und rutschte vom Bett an ihrer Mutter vorbei, ging aus dem Raum, durch die Küche und zum Hintereingang. Vielleicht war es jetzt die beste Zeit ihrer Mutter den Brief zu zeigen. Also ging sie auf die Veranda, wo der Brief noch am Boden lag. Als sie ihn aufhob, entdeckte sie einen kleinen Zettel auf dem Stuhl, wo sie die Nacht davor drauf gesessen hatte.
Sie schnappte sich diesen ohne zu lesen, was darauf stand, denn Lorelai war hinter sie getreten und beobachtete, was ihre Tochter tat. âLuke hatte diesen Brief undâ¦und erâ¦er ist von Jess. Er kam gestern Nacht hier her, esâ¦es hatte geregnet undâ¦und er war völlig nass. Ich wusste nicht was ich tun sollte, ich konnte ihn doch nicht einfach so wegschickenâ¦â
Lorelai nahm ihre völlig aufgelöste Tochter in den Arm. âEs tut mir leid, ich will nicht, dass dir jemand weh tut. Du musst mich auch verstehen.â
Rory schüttelte mit dem Kopf und gab Lorelai den Brief.
*****
âLuke? LUKE!â, brüllte Lorelai durch das Lokal, sobald sie die Tür geöffnet hatte.
Dieser kam aus der Küche geschossen. âBrüll hier nicht so rum, du verscheuchst mir die Gäste!â
Lorelai sah sich um und sah nur einen älteren Mann, der nur kurz aufsah um sich danach wieder seiner Zeitung und dem Kaffee zu widmen. âDu bist mir eine Erklärung schuldig!â, meinte sie nun und stützte ihre Hände in die Hüften um ihrer Laune den nötigen Ausdruck zu verleihen. âWarum sitzt meine Tochter wie ein Häufchen Unglück zu Hause? Erklär mir das! Warte, oh jaaa, ich kenn den Grund! Jess, dein missratener Neffe ist daran Schuld!â
Luke sah sie mit groÃen Augen an. Was hatte der Junge schon wieder angestellt? Er nahm kurz sein Basecap ab und fuhr sich durch die Haare um das Cap wieder aufzusetzen. âWas hat er getan?â
âOh, was hat er getan, was hat er GETAN? Luke, seit wann ist er wieder hier? Mhm? Er war es doch, der sich zu deiner Wohnung hoch geschlichen hatte!â
Luke nickte. Verheimlichen ging ja nun nicht mehr.
âOkay, dann bitte verrat mir, warum du es mir nicht sagen konntest? Dann wär ich darauf vorbereitet gewesen!â
âTut mir leid. Ich wusste nicht was ich tun sollteâ¦â Er griff nach Lorelai´s Arm und zog sie zur Treppe. âEr hatte Probleme, wirkliche Problemeâ¦â
âDas hatten wir doch schon mal!â
*****
Rory stand in der Nähe der Brücke, die Brücke wo er sie hingeführt hatte, nachdem er ihren Picknickkorb ersteigert hatte.
Er saà genau in der Mitte, die Beine baumelten über dem Wasser. Eine Rauchschwade kam aus seinem Mund, als er die Luft ausstieÃ.
Ihn schien es nicht zu stören, dass die Brücke noch feucht war, vom Regen der Nacht.
Sie hatte es Ãberwindung gekostet, hier her zu kommen, nachdem sie seinen Zettel gelesen hatte.
Komm zur Brücke
Dodger
Dodger, so hatte sie ihn damals genannt, als er ihr Buch geklaut und einige Randbemerkungen hineingeschrieben hatte.
Noch immer stand sie in der Nähe der Brücke, kaum in der Lage sich vorwärts zu bewegen. Sie sah, wie er kleine flache Steine ins Wasser warf, die drei- bis viermal sprangen, bevor sie untergingen.
Sie holte tief Luft und ging nun doch zu ihm.
âHey!â, grüÃte er sie ohne sie gesehen zu haben.
âHey! Ist es nicht ein bisschen nass da unten?â
Nun sah er sie doch an. âStört nicht. Du bist gekommen?â
âYup, wir sollten reden!â
âOkaayâ¦â
âWir sollten wirklich reden!â
âOkayâ¦â, meinte er nochmals und wand sein Blick wieder aufs Wasser.
âKomm schon Jessâ¦duâ¦du kommst einfach in der Nacht zu mir undâ¦undâ¦â Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte.
Er stand auf. âWas willst du von mir hören, Rory?â, fragte er und ging einen Schritt auf sie zu, dabei fixierte er sie mit seinem Blick.
âEs tut mir leid, dass ich so ein A****loch bin?â, meinte sie kleinlaut und sah ihm fest in die Augen. Konnte aber nicht lange seinem Blick standhalten, der auf ihr haftete. Ihr Herz pochte bis zum Hals und ihre Hände wurden feucht, so nervös war sie.
Er ging noch ein Schritt weiter auf sie zu, nun trennten sie nur noch wenige Zentimeter. Seine rechte Hand erhob sich und vorsichtig strich er ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Vielleicht wusste er, dass er jetzt den gröÃten Fehler seines Lebens machen würde. Aber in ihrer Gegenwart wurde es ihm ganz anders und er hatte nur das eine Verlangen, sie zu berühren.
Sie zuckte ein wenig zusammen. Selbst noch jetzt fühlten sich seine Berührungen an wie ein Stromschlag. Nicht unangenehm, eher vertraut und sie hatte es vermisst. Nicht mal Dean konnte dieses Gefühl bei ihr hervorrufen. Wie hasste sie es doch, sogleich sie es auch liebte.
Sein Gesicht näherte sich ihr und sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Sie sollte ihn wegschubsen, aber ihre Glieder waren steif und sie war nicht in der Lage sich zu bewegen. âDas kannst du nicht tunâ, flüsterte sie. Sie konnte schon regelrecht seine Lippen auf ihren spüren.
âWas?â, fragte er, weniger flüsternd, als sie.
âDasâ, wisperte sie, schloss ihre Augen und schon spürte sie seine Lippen. Zaghaft, fast nur ein Hauch. Ihr Puls raste ins unermessliche und ihr Herz drohte aus ihrer Brust zu springen. Seine Hände ruhten auf ihrem Gesicht, wie seine Lippen auf ihren.
Ihr Verstand setzte für einen Moment komplett aus und sie öffnete leicht ihren Mund, gewährte für einen kurzen Augeblick Einlass.
Es war wie eine kurze Versuchung der verbotenen Frucht von Eden.
Doch sie besann sich nun eines Besseren und drückte ihn von sich weg. âIchâ¦ich muss gehen! Ichâ¦ich glaub nicht, dass das eben passiert ist. Ich muss gehenâ¦es durfte nicht passierenâ¦nicht soâ¦nicht jetztâ¦â, plapperte sie nervös vor sich hin, drehte sich von ihm weg und rannte los.
Jess sah ihr überrascht hinterher, bis er ihr nachrief, als er wieder zu Sinnen kam. âRory!â
Diese drehte sich nochmals zu ihm um, froh darüber, Abstand gewonnen zu haben.
âDu machst dich gut, Oliver Twist!â
Sie sah ihn an und verstand nicht, was er damit meinte.
âNur solltest du darauf achten, wenn du etwas stielst. Gib mir mein Herz zurück!â
*****
Sie war verwirrt, wirklich verwirrt. âWie konnte ich so dumm sein? So dumm? Oh Gottâ¦â, fluchte sie vor sich hin.
âRory!â, rief sie eine bekannte Stimme.
Der hatte ihr eben auch noch gefehlt. âDean!â, grüÃte sie zurück, als sie sich umgedreht hatte und ihn auf sich zukommen sah.
âHey, was ist los?â, fragte er sie sogleich, als er vor ihr stand.
âEhm, nichts, was soll sein?â, versuchte sie sich raus zu reden. Wenigstens klappte es meistens bei ihm.
âNa ja, du wirktest irgendwie verlorenâ, antwortete er ihr, mit einem Hauch Besorgnis in seiner Stimme.
Rory hoffte nur, dass er nicht auch wusste, dass Jess wieder in der Stadt war. Sie kannte Dean genug, dass er nicht sonderlich gut auf ihn anzusprechen war, selbst wenn sie nicht mehr zusammen waren. âOhâ¦na ja, wie du weiÃt, Yale steht vor der Tür und ich hab noch soo viel zu erledigenâ¦â
âReicht deine Zeit noch für einen Kaffee oder so?â, unterbrach er sie.
Nach einer kurzen Ãberlegung, nickte sie. Vielleicht konnte Dean sie auf andere Gedanken bringen.
*~*~*~*
Jess war ihr hinterher gelaufen. Er wollte sie so nicht gehen lassen, aber in einer angemessenen Entfernung stoppte er, als er sah, dass sie auf Dean getroffen war. Eine Weile schaute er sich das Szenario an und als er sah, dass sie mit Dean ging, rannte er zurück zur Brücke.
*****
Erst zum späten Nachmittag kam er zurück ins Diner. Luke stand hinterm Tresen und sah ihn giftig an. âWas hab ich dir gesagt? Oh mein Gott, was hast du denn gemacht?â, fragte er zugleich, als er Jess geschwollene, und mit geronnenem Blut versehene Hand sah.
âMir stand ein Baum im Weg!â, meinte Jess nur und wollte zur Treppe gehen.
âWarte, wieso legst du dich mit einem Baum an? Und hey, die Hand sieht böse aus, die solltest du untersuchen lassen.â Nun war Luke völlig aus seinem Konzept gekommen. Eigentlich wollte er seinem Neffen die Leviten lesen, nachdem er eine gehörige Portion wütende Lorelai einstecken musste.
âNaaa, geht schon. Bisschen Wasser und es sieht halb so schlimm aus.â Wobei Jess den pochenden Schmerz versuchte zu ignorieren.
Nachdem er Rory mit Dean gesehen hatte, erfasste ihn die unbändige Wut auf sich selber. So dass er mehrmals auf einen, ihm im Weg stehenden, Baum eingeschlagen hatte, bis die Hand anfing zu bluten. So schnell er konnte, wand er sich von Luke ab und ging die Treppe nach oben.
âStopp! Ich muss noch mit dir reden!â, rief Luke hinterher.
Jess drehte sich nochmals auf dem Treppenabsatz um. âWas denn noch?â, fragte er genervt.
âHat das was mit Rory zu tun?â, fragte Luke und wedelte mit seiner Hand.
âUnd wenn? Was geht dich das an?â
âDas geht mich sowohl was an, denn Lorelai kam heut stinkwütend zu mir.â
âOh, können wir das ein andermal klären?â Er hatte nun wirklich keine Lust mit Luke so eine Konversation zu führen.
âEigentlich nicht, ich komm in einer halben Stunde hoch und dann reden wir!â, meinte Luke und widmete sich wieder den Gästen, die angespannt versuchten zu lauschen, über was die beiden eben geredet hatten. âDie Vorstellung ist vorbei!â
Jess stand noch einen Augenblick auf der Treppe und sah hinunter, wo eben noch Luke gestanden hatte. Dann drehte er sich um und ging hoch ins Apartment, wo er zum Waschbecken ging, um sich die Hand abzuwaschen. Dabei verzog er sein Gesicht, da es brannte. Danach nahm er ein frisches Handtuch und wickelte es sich um die lädierte Hand.
Wie blöd konnte er nur sein, und daran glauben, dass Rory noch etwas für ihn empfand. Klar sie hatte seinen Kuss erwidert, wenn auch nicht lang. Und sie hatte ihn letzte Nacht mit zu sich rein genommen, auch wenn sie kein Wort miteinander gesprochen hatten.
Er schnappte sich eins seiner Bücher und setzte sich auf die Couch. Selbst wenn er sich weniger darauf konzentrieren konnte, so wie seine Hand schmerzte. Doch zumindest gab ihn dieses pochende Gefühl zu verstehen, dass er noch da war.
Die letzten Wochen waren nicht leicht für ihn gewesen. Er stand unter der ständigen Beobachtung von Luke. Nachdem er wieder hier in diesem Nest gelandet war und seinen Rausch ausgeschlafen hatte, musste er, auch wenn er es nicht wollte, Rede und Antwort stehen. Er wusste selbst nicht, wie tief er gesunken war. Der absolute Kontrollverlust durch Alkohol und Drogen. Auf einer Seite war er froh, dass Luke und sogar seine Mutter ihn da weggeholt hatten, aber auf der anderen Seite war Stars Hollow nichts anderes als die gegengesetzte Seite der Hölle.
*****
Lorelai stand auf der Veranda und wartete auf ihre Tochter, die mit hängendem Kopf die Einfahrt hoch kam. âHey SüÃe, wo warst du so lange?â
Rory sah auf und versuchte sich ein Lächeln abzumühen. âDean hat mich zu einem Kaffee eingeladen.â
Als sie die Treppe rauf kam, ging sie mit ihrer Mutter ins Haus.
âAha, Dean also und duâ¦â
âNein Mum, OHâ¦du wirst es nicht glauben, Dean will heiraten!â, versuchte sie vom Thema Jess abzulenken. Sie wusste genau, dass ihre Mutter damit nicht locker lassen würde.
âDean und heiraten? Wen denn? Oh, sag nicht diese Lindsay.â
âDoch, ich kann es noch gar nicht glauben.â
âTraurig darüber?â
Rory schüttelte ihren Kopf, sie freute sich für Dean, dass er endlich jemanden gefunden hatte mit der er glücklich war und er jemanden glücklich machen konnte. âIch glaub wir sollten jetzt alles unter Dach und Fach bekommen, du weiÃt, am Wochenende gehtâs nach Yale.â
âIch weiÃ, und dass kann ich wiederum nicht glauben, mein Baby geht weg von mir!â, versuchte Lorelai mit heulender Stimme ihr Unbehagen zum Ausdruck zu bringen.
âSeh´s mal so. Ich bin nicht weit weg von hier, ich hab ein Auto und kann jeder Zeit vorbei kommen und an den Wochenenden bin ich sowieso da, auÃer es steht etwas wirkliches Wichtiges an.â
âDennoch, was soll ich die ganze Zeit machen, wenn du nicht da bist? Oh, ich weiÃ, dich anrufen und nerven, bis du aufgibst!â, lachte sie, wobei sie es nicht wirklich ernst meinte. Ihre Tochter in einen der besten Unis des Landes zu sehen, erfüllte sie mehr als nur mit Stolz.
âKomm schon Mum, am besten wir ordern uns eine riesen Pizza und dann gucken wir irgendwas Schnulziges. Morgen früh machen wir uns auf den Weg und erledigen den Rest von dem was ich noch brauche. Was hältst du davon?â
âAu ja, wie wär es mit Titanic? Ich seh doch zu gern, wie Leo einfach untergeht!â, klatschte Lorelai wie ein 5 jähriges Kind in die Hände, als hätte sie eben einen Lolli geschenkt bekommen.
âNicht was anderes? Bei dem Film muss ich ständig aufs Klo, bei dem vielen Wasser. Da kann ich mich nicht mal anständig auf die Handlung konzentrieren.â
âWer konzentriert sich denn schon bei dem Film auf die Handlung? Okay, wie wär´s damit, du gehst schnell in die Videothek und besorgst etwas anständiges, derweil kümmere ich mich darum, dass wir etwas Essbares bekommen. Oh, und wenn du schon unterwegs bist, geh doch bitte noch mal bei Luke´s vorbei und hol Kaffee oder besser doch nicht, geh zu Doose´s und hol da ein Päckchen Kaffee, unserer ist vorhin alle gewordenâ, plapperte Lorelai ohne Punkt und Komma.
âWieso nicht Luke´s? Habt ihr euch gestritten? Oh nein, sag es nicht! MUUUM!â Sie ahnte es. Ihre Mutter war zu Luke gegangen, wegen Jess und deshalb hatten sie sich garantiert gestritten.
âHon, du musst mich doch auch verstehen. Selbst wenn mir Luke sonst was erzählt, was dieser Rowdy alles durchgemacht hat, er hat einfach kein Recht dir das Leben schwer zu machen. Zumal du nach Yale gehst.â Lorelai biss sich auf die Unterlippe. Jetzt war ihr doch vielmehr herausgerutscht, als sie es beabsichtigt hatte.
âEben Mum, ich geh nach Yale, bin weg von hier und das kann mir niemand kaputt machen. Nicht Jess und sonst werâ¦ehmâ¦was hat dir Luke erzählt? Was musste Jess alles durchmachen?â Ihr war diese kleine Randbemerkung nicht entgangen.
âHat er es dir gestern nicht erzählt? Er war doch hierâ¦â
âWir haben nicht geredet!â, unterbrach Rory ihre Mutter.
âNicht geredet? Was habt ihr denn da gemacht? OH NEIN, nein, nein, nein, sag es nicht, ich will es nicht hören! Ihr habt doch nicht etwaâ¦â Jetzt rannte sie durch das Wohnzimmer wie ein Tiger in seinem Käfig, hielt sich die Hände an den Kopf und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Sie hatte zu allem Ãberfluss auch noch ein schreckliches Bildnis ihres Babys und dem Strolch in ihrem Kopf.
âWas denkst du von mir? NEEEIIINNN, wir haben nichts getan. Nichts, niente, nothing. Ich hab ihm nur ein Handtuch gegeben damit er sich trocknen konnte.â
âOh und wie kam dann sein Shirt auf den Boden?â
âErâ¦er hatte es sich ausgezogen?â
âUnd da soll ich nicht denken, das ihr sonst was hinter meinem Rücken getan habt?â
âNEIN, Mum glaub mir, es ist nichts passiert. Ich war noch nicht mal im Zimmer, als er sich versucht hatte abzutrocknen.â
âUnd ihr habt wirklich nicht miteinander geredet? Die ganze Zeit nicht?â
âNein, oh doch, ich hab ihm gesagt, das er ein Idiot sei.â
âDas ist mein Baby! Und da ist er nicht weggerannt?â
âMum, können wir bitte das Thema lassen?â Rory war es Müde weiter darüber zu reden. Zumal sie selber nicht wusste, warum sie nicht miteinander gesprochen hatten und heute war ja auch nicht viel aus ihm heraus zu bekommen. Mittlerweile bereute sie es sogar zur Brücke gegangen zu sein. Es hätte alles so schön sein können. Ohne ihn. Aber er war nun einmal wieder da und um ihrer Neugier willen, hätte sie zu gern gewusst wieso.
âOkay, ich lass es.â Wobei für Lorelai das Thema noch nicht wirklich abgeschlossen war. Zumal nachdem sie von Luke den wirklichen Grund erfahren hatte, warum Jess wieder in der Stadt war. Das machte ihr noch viel mehr Angst.
âGut, ich geh dann mal und vergiss die Pizza nicht!â, meinte Rory und ging wieder aus dem Haus. Vielleicht sollte sie doch noch einen kurzen Abstecher zu Luke´s machen.
*****
Nachdem sie in der Videothek war und anschlieÃend bei Doose´s, ging sie am Diner vorbei. Alles war dunkel, was um diese Zeit recht ungewöhnlich war. Luke schloss nie vor 22:00 Uhr, auÃer es war etwas wirklich Schlimmes passiert.
âHey Rory!â, rief jemand ihr bekanntes.
Sie stand noch immer vor dem dunklen Fenster des Diners und Lane stellte sich neben sie. âWarum hat Luke geschlossen?â
Lane zuckte mit ihren Schultern. âKeine Ahnung. Ich hab nur gesehen wie er Jess zu seinem Truck geschupst hatte. Ohâ¦â Sie biss sich auf die Lippe, da sie ja noch nicht wusste, dass Rory wusste, dass Jess wieder da war.
âIch weià es Lane, er war gestern bei mir. Meinst du, dass er ihn wieder fort geschickt hat?â, fragte Rory und drehte sich zu ihrer besten Freundin.
âDenk nicht, so sah es zumindest nicht aus. Was wollte er bei dir?â
âLuke hatte einen Brief von ihm, der an mich gerichtet war. Undâ¦und als ich ihn gelesen hatte, stand er plötzlich da. Oh man Lane, ich weià nicht was ich tun soll. Er hat mich heut geküsstâ¦â
âGeküsst? Wo?â Nun war Lane perplex. Was war zwischen den beiden vorgefallen?
âAn der Brücke. Er wollte dass ich da hin komme, also bin ich hin. Ich dachte er will mit mir reden, aber er hat mich einfach geküsstâ¦â, versuchte Rory zu erklären.
âUnd was hast du gemacht?â, bohrte Lane weiter.
âIchâ¦ich hab ihn von mir gestoÃen und bin weggerannt. Dannâ¦dann kam Dean und erzählte mir, dass er heiraten würdeâ¦â
âOh, das ist ja hart! Und was hast du jetzt vor?â
âIch weià es nicht, ich mein Jessâ¦oh man, ich weià noch nicht Mal, was ich darüber denken soll. Was soll ich tun? Er hat mir schon so oft das Herz gebrochen, gut ich weià nun auch den Grund, warum er das letzte Mal abgehauen ist. Aber wieso soll ich ihm verzeihen?â
âDann tu es nicht, viele Mütter haben auch schöne Söhne. Du gehst nach Yale, was willst du mehr?â
âStimmt, ich sollte besser nach Hause gehen. Mum wartet bestimmt schon.â, meinte Rory mit einem letzten Blick ins Diner und drückte anschlieÃend Lane zum Abschied.
âOkay, kommst du, bevor es nach Yale geht, noch mal bei mir vorbei?â
âKlar, ich muss doch noch dein Gesicht in mein Hirn einbrennen, ohne dem geht es doch nicht!â, grinste sie und machte sich nun auf den Heimweg.
*****
âKomm schon Luke, ich brauch wirklich dringend deinen Truck!â, versuchte Lorelai Luke zu überzeugen.
âDu hast deinen Jeep, also, warum brauchst du dann unbedingt meinen Truck?â
âDa bekomm ich nicht alles rein und wenn, dann wüsste ich nicht wo ich dann sitzen sollâ, quengelte Lorelai weiter.
âRory hat doch auch noch ein Auto, was ist bitte das Problem dran?â
âNa die Matratze, wo soll die bitte hin? Ach komm schon Luke, es ist nur für ein paar Stunden.â
âOkay, aber mittags ist er wieder zurück! Eins soll aber gesagt sein, wenn irgendetwas kaputt ist, dann sind wir geschiedene Leute!â, gab Luke schlieÃlich nach.
âDanke, danke, danke! Du bist ein Schatz!â Lorelai warf sich an seinen Hals und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Lieà ihn aber gleich wieder los und sah peinlich berührt zu Boden. âKönntest du dann noch vorbei kommen und helfen alles aufzuladen?â
Luke grinste sie an, da sie ihm nicht in die Augen sehen konnte. Es war zu selten, dass Lorelai etwas peinlich war. âOkay, ich komm dann rum. JESS?â, rief er nun nach seinem Neffen, der wenige Augenblicke später die Treppe runter kam.
Lorelai sah ihn weniger erfreulich an, aber als sie seine Hand in einer Bandage sah, war ihr Blick eher erstaunt. âMit wem hast du dich denn angelegt?â
Jess sah auf seine Hand und dann zu Lorelai. âDa war so ein groÃer Kerl, der wollte mich nicht vorbei lassenâ¦â
âJess!â, ermahnte ihn Luke. âEr wollte nur wissen, wie es ist, einen Baum beiseite zu prügelnâ, erklärte er Lorelai die bandagierte Hand.
âOh, musste ja ein echt hartneckischer Baum gewesen sein. Okay, ich mach mich mal von Dannen, bis dann Lukey!â, zwinkerte ihm zu, nahm ihren Kaffee und ging aus dem Diner.
âVielen Dank Onkel Luke, jetzt hält sie mich für nen kompletten Idiotenâ, meinte Jess und ging zu ihm hinter den Tresen.
âDas dachte sie auch schon vorher von dir. Du, ich muss dann mal weg, übernimmst du derweil?â
âHab ich eine andere Wahl?â und rollte mit seinen Augen.
âNicht wirklich, dauert auch nicht lang.â Luke schnappte sich seine Jacke, klopfte Jess auf den Rücken und ging ebenfalls aus dem Diner.
*****
âMUM, können wir endlich los machen? Wir kommen sonst noch zu spät und du weiÃt, dass ich es hasse zu spät zu kommen!â, rief Rory die Treppe hoch.
âKomm ja schonâ¦Gott verflixt, wieso geht das Teil nicht. Ah, jetzt! Ich muss doch noch ein Foto machen bevor du in den Weiten von Yale verschwindest. Damit ich ein aktuelles Foto von dir hab, falls ich eine Vermisstenanzeige aufgeben muss.â Lorelai kam die Treppe runter gerannt und grinste Rory an, dabei wedelte sie mit dem Fotoapparat vor ihrer Nase herum.
âOh, nein. Vergiss es! Ich seh doch schrecklich aus!â
âNix da, mit vergiss es! Los, stell dich da rüber und sag CHEESE!â, dabei positionierte sie sich und hielt ihren Finger auf dem Auslöser.
Rory setzte ein gequältes Lächeln auf und war froh, als endlich der Blitz kam.
âOch nö, so geht das aber nicht. Aber hey, die Technik ist doch klasse, man kann gleich sehen wie die Bilder geworden sind. Guck!â Lorelai drehte die Rückseite der Camera zu Rory und zeigte auf das Display.
âToll, ich sag doch, ich seh schrecklich aus.â Sie verzog angewidert ihr Gesicht, als sie ihr Bild sah.
âAlso noch mal und nun etwas freundlicher. CHEESE!â
Rory quälte sich nochmals ein Lächeln ab und schnappte sich anschlieÃend ihre Tasche. Sie wollten noch mal zu Luke, damit sie ein letztes Mal seinen Kaffee genieÃen konnte, bevor es nach Yale ging. Auch wenn sie da auf Jess treffen würde. Sie hatte die Tage erfolgreich versucht ihn zu ignorieren und auch nicht weiter an ihn gedacht. Da die Vorbereitungen zu Yale viel mehr Zeit in Anspruch genommen hatten.
âGut, das Bild lass ich gelten!â, grinste Lorelai und nahm den Rest, der noch nicht im Truck verstaut worden war. Zu guter letzt sperrte sie das Haus ab und setzte sich hinters Lenkrad. Rory war schon in ihrem Auto und wartete, dass Lorelai endlich losfuhr.
Doch Lorelai hatte so ihre Schwierigkeiten mit der Schaltung und bekam nur den Rückwärtsgang hinein. âOkay, dann eben nicht!â
So fuhr sie eben rückwärts zu Luke´s.
Rory musste grinsen und war eher angelangt als ihre Mutter. Sie ging schon ins Diner wo Luke darauf wartete, dass die Gilmores eintrafen. âWo ist deine Mum?â
âDie kommt gleich, sie hatte nur so ihre kleinen Schwierigkeiten. Ah sieh, da kommt sie schon.â Und Rory zeigte aus dem Fenster.
âWas macht sie da?â, fragte Luke mit zusammen gekniffenen Augen, als er seinen Truck rückwärts die StraÃe runterrollen sah.
âSie hat den Gang nicht rein bekommen, also ist sie den ganzen Weg rückwärts hergefahrenâ, grinste sie.
âOh mein Gott!â Luke rannte aus dem Diner zu Lorelai und den Truck. âRaus!â, befahl er Lorelai auszusteigen.
âHey Luke, irgendwas stimmt da nicht mit der Schaltung, ich glaub die solltest du mal überprüfen lassenâ, meinte sie gelassen, während sie sich abschnallte.
âDie Schaltung ist völlig in Ordnung, nur du kannst nicht fahren! Es war eine blöde Idee dir den Truck zu überlassen.â
âIch kann fahren, also hör mal!â
Rory sah amüsiert dem Szenario zu und merkte nicht das Jess die Treppe hinunter kam.
âWas machen die da?â, fragte er und Rory drehte sich überrascht zu ihm um.
âGott, schleich dich nicht so an, ich hätt einen Herzinfarkt bekommen können!â
âHast du aber nicht, oder bist du eben vom Stuhl gefallen?â
Rory schüttelte mit ihrem Kopf und wollte aufstehen. Da sah sie seine bandagierte Hand. âEhm, was hast du gemacht?â und zeigte darauf.
âNichts!â, meinte er kühl. Anscheint hatte Lorelai keinen Ton zu Rory gesagt.
âDas sieht mir aber nicht nach Nichts aus.â
Bevor Jess antworten konnte, kamen Luke und Lorelai ins Diner.
âIch kann alleine fahren, okay? Du musst im Diner bleiben!â, versuchte Lorelai einen aufgebrachten Luke zu überzeugen.
âRory, sag deiner Mutter, das sie mich noch frühzeitig ins Grab bringt!â
âMum, ich sollâ¦â
âIch hab das gehört, Lukeâ¦am besten du gibst mir jetzt einen Kaffee und dann klappt alles wie am Schnürchen.â
Luke schüttelte mit seinem Kopf, während Jess zwei Tassen auf den Tresen stellte und sie mit Kaffee füllte.
âWas machst du da?â, fragte Luke seinen Neffen.
âGäste bedienen?â
Lorelai nahm ihre Tasse und trank einen Schluck. Genüsslich schloss sie ihre Augen. âDas hab ich gebraucht, danke Jess! Du bist mein Retter!â
Rory sah ihre Mutter mit groÃen Augen an, hatte sie das eben wirklich gesagt?
Jess war minder überrascht, rollte aber mit den Augen und verschwand in der Küche.
Luke nahm derweil eine Tüte vom Board, wo die Kaffeemaschine stand. âHier Rory, damit du erst mal über die Runden kommst!â
Sie nahm dankend die Tüte an und schaute hinein. âOh, womit hab ich das verdient. Danke!â
âMan weià ja nie, wie das Essen dort ist!â, grinste Luke.
âOkay, Schatz! Wir müssen los. Du willst doch nicht die Einführung verpassen?â, unterbrach Lorelai das Geplänkel.
âSchon gut, ich komm ja schon!â Sie trank den Kaffee aus und verabschiedete sich von Luke.
âLorelai und du hast nun verstanden wie die Schaltung funktioniert?â, fragte Luke mit ein wenig Skepsis in seiner Stimme.
âHab ich, vertraust du mir etwa nicht? Du bekommst dein Baby ganz und heil wieder, versprochen!â
âSchon gut, schon gut! Nun macht aber los, ihr wisst nicht wie der Verkehr heut ist!â
Lorelai nickte, grinste und ging aus dem Diner. Rory war schon in ihr Auto eingestiegen und sah nochmals ins Café. Jess war neben seinen Onkel getreten und hob seinen bandagierten Arm an. Was für Rory soviel hieÃ, wie: âMan sieht sichâ
TBC