21.07.2011, 16:46
[COLOR="DarkOrchid"]Hallo!
Ich versuchs ein zweites Mal meine selbstgeschriebene Geschichte hier hereinzustellen (hab sie vor 2-3 Jahren schon mal angefangen, aber habe soviel umgeschrieben, dass sie nicht mehr passen würde) und bin gespannt auf eure Reaktionen. Schon vor 3 Jahren habe ich angefangen zu dieses Buch zu schreiben und ich bin fest entschlossen es zu einem Ende zu bringen und vielleicht auch zu veröffentlichen. (Was ich jedoch nicht denke, weil habt ihr gewusst, dass das schon ganz viel Geld kostet??) Darum möchte ich hier, Leser begeistern von meiner Fantasiewelt, Figuren, Landschaften, Geschichten, Liebesdramen und vieles mehr. Ich würde mich freuen, dich als meinen Leser begrüÃen zu dürfen.
Eure *Luna[/COLOR]
Titel: Cantella - Das Land der Juwelenkönigin
Autor: Luna_Bezi
Genre: Fantasy, Romance, Action, Drama
Kurze Zusammenfassung: Das Land Cantella wird von bösen Mächten regiert. Nur das Reich der Tiere (Xaruyll) und das Elfenreich (Kaelfan) wurde verschont. Doch auf einmal hat der Reichshexer von Xaruyll eine Vision und ein Mädchen taucht auf, dass sich als die wäre Königin von Cantella herausstellt. Wird sie trotz Intrigen und Gefühlschaos den Weg zur Rettung von Cantella finden?
Da schon beim ersten Mal viele die Namen verwechselt haben, stelle ich gleich eine Namensliste herein und werde sie dementsprechend den Kapiteln erweitern:
Und jetzt möchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen.
PROLOG
Eine Nacht. Eine einzige verdammte Nacht.
Eine Nacht, die sich ewig in meinem Gehirn einbrennen wird. So eine Vision hatte ich noch nie gehabt. Sie war bis jetzt die realste die ich hatte und ich als Jaribi, als Hellseher, muss das wissen.
Noch jetzt bin ganz benommen, von den verschiedenen Situationen und Gefühlen, die sich über die ganzen Territorien von Cantella ausgebreitet hatten, über Berroselle, Kleinberroselle, Surrejona, Panthalena, Kaelfan und sogar mein Heimatreich Xaruyll. Doch ein Territorium war nicht von dieser Aura umgeben. Ein Gebiet gab es nicht mehr in meiner Vision, das Schattenreich. Ich frage mich inständig, warum mir der Einblick in dieses Land verschlossen blieb. Es gibt zwei Möglichkeiten, der oder das, der mir diese Vision aufgehalst hatte, wollte, dass ich das nicht sehe, was da passierte oder es gab dieses Territorium in der Zukunft nicht mehr. Aber warum sollte das Schattenreich verschwunden sein? Die Gefühle waren so voller Glück und Zufriedenheit, es war die perfekte Welt, mit der perfekten Reichshexe. Ja, Hexe, Hexe mit schwarzem Juwel, mit wallenden schwarzem Haar und Augen so blau wie der Himmel an einen der schönsten und klarsten Tagen des Jahres.
Augen des Saphirs. Augen in denen man alles lesen konnte, aber dennoch so leer waren.
Langsam ging die Sonne im Westen des Landes auf und lässt das unversehrte Reich, das Reich wo nur Tiere regierten in gelbes Licht fallen. Ich bin Ruyll, der Reichshexer von Xaruyll. Wir haben uns jahrelang, nein sogar jahrhundertelang gegen die Menschen, die das Reich erobern wollten, die glaubten wir Tiere wären nichts wert, gewehrt. Schlachtfelder auf unseren Wiesen, unsere Pranken, Hufe, Krallen, Zähne und Schnäbel in ihrem Fleisch. Und wir haben nicht verloren, unser Land ist noch immer unser Land. Die Menschen haben aufgegeben gegen uns zu kämpfen, weil sie wissen, dass sie keine Chance haben. Die meisten Tiere hier sind Jaribi und sehen es vorher, wenn die gierigen Menschen angreifen wollen. Ja, wir haben gelernt uns zur Wehr zu setzen und jeden Menschen anzugreifen, der durch unser Land spaziert. Doch in der Vision waren wir eins mit den Menschen. Wir spielten gemeinsam, regierten unter der Reichshexe und waren glücklich. Ich glaube nicht, dass so ein Reich irgendwann existieren wird. Zu viele falsche Leute sitzen auf den Thron in den Territorien auÃerhalb von Xaruyll. Zu viele schlechte Menschen, die es wollen, das Glück zu zerstören, die nur Macht riechen und Macht wollen.
Die falsche Seite regiert zurzeit Cantella. Wir, das Elfenreich Kaelfan und Xaruyll, stehen im neutralen Zusammenhang mit der Person die ganz Cantella beeinflusst. Unsere Länder sind Ausnahmezustände, doch ich rieche es, dass wir uns bald wieder auf einen Kampf einstellen müssen.
Ein Kampf, den wir wahrscheinlich nicht gewinnen werden.
Noch etwas gibt es über die Tiere zu wissen. Sie können nicht mit den Menschen sprechen. Für die Menschen sind die Tierlaute einfach Tierlaute, darum ist es auch so schwer mit ihnen zu verhandeln. Der einzige Reichshexer kennt die Sprache der Menschen. Einzig und alleine ich rede mit den menschlichen Wesen.
Doch welcher normale Mensch stellt sich schon einem etwas zu groà geratenen Tiger in den Weg. Tiger, die Königsgattung in Cantella. Es gibt nicht viele von uns, die meisten sind mit mir verwandt. Ich weià nicht wie lange wir leben werden, denn es wird immer knapper. Welche Rasse wird dann als Reichshexe oder Reichshexer bestimmt? Adler oder vielleicht sogar streunende Hunde?
Kaum hatte ich den Gedanken auch nur in meinem Kopf gebracht, wurde ich von einem Hund überrascht. Langsam stand ich von meinem von mir gewärmten Stein auf und knurrte ihn einladend an. Er machte einen leichten Knicks und setze sich dann auf den taunassen Grasboden vor dem Stein.
„Was hast du mir zu berichten?“, fragte ich entschlossen, ohne auf den verwirrten Blick von ihm einzugehen.
Ich sah Angst in seinen schwarzen Augen, aber da war noch etwas. Etwas Hoffnung und Mut.
„Sprich!“, forderte ich ihn noch einmal auf, um endlich zu wissen, was er zu sagen hatte.
Endlich fand der Hund seine Stimme: „Jemand ist in unserer Territorium eingebrochen!“
Ich wusste nicht, warum er dann hier war. Es gab hin und wieder immer dumme Menschen, die versuchten Xaruyll zu betreten und dafür mit dem Tod bestraft wurden.
Wut kam in mir hoch, dass ich nur wegen so einer Kleinigkeit meinen warmen Felsen verlassen hatte. Darum machte ich es mir wieder gemütlich und achtete nicht mehr auf den streunenden Hund. Dieser wurde immer nervöser. Er stand auf und ging auf und ab. Es machte mich wahnsinnig und darum knurrte ich.
„Prinz Ruyll, darf ich sprechen? Ich muss noch etwas ganz Wichtiges los werden...“, versuchte er meine Aufmerksamkeit zu erregen und zugleich höflich zu wirken.
„Noch so etwas Interessantes, wie, dass jemand unser Territorium betreten hat? Du weiÃt genau, dass jeder Mensch unverzüglich zur Strecke gebracht wird. Ich weià es, du weiÃt es, die Wachen die an der Grenze Lauer liegen wissen es auch und der ach so gute König von Cantella weià es ebenso. Also was ist es, sprich, ich hatte einen nicht so guten Schlaf und darum bin ich etwas Müde, also sprich schnell!“, redete ich daher und blickte den verwunderten Hund nicht einmal an.
Dieser war stehen geblieben, doch er setzte sich nicht mehr auf seine Hinterbeine.
„Das Mädchen, das in unser Land eingetreten war, hat überlebt und ist auf den direkten Wege hierher!“, sprach er schnell, genauso wie ich es ihm befohlen hatte.
„Was?!“, ich sprang auf.
Auf einmal war ich hellwach und hielt meine Augen und Ohren offen für alles. Ich schritt umher, erkundete mit meinen Tigeraugen die Gegend, doch ich fand nichts AuÃergewöhnliches. Die Sonne war noch immer nicht weiter als bis zu den Gipfel des Berges gekommen und die Gräser bewegten sich nur leicht mit dem Wind. In der Umgebung sah ich meine Wachen im Gras liegen, die auf mich aufpassen sollten und diese wieder rum sahen auch nicht aufgeschreckt oder angsterfüllt aus. Ich hatte keine Juwelen, mit denen ich die Umgebung abtasten konnte und darum war ich nur auf meine Instinkte und meine Wachen angewiesen.
„Noch keiner meiner Wachen hat mich in Kenntnis gesetzt, dass mich jemand empfangen wolle. Spielst du mit mir ein Spiel? Ich finde es nämlich nicht komisch!“, brüllte ich laut und stolzierte auf den immer kleiner werdenden Hund zu.
„Es tut mir Leid, Ruyll, aber ich spiele kein Spiel, es ist die Wahrheit!“, wollte er mir einbläuen und wurde noch kleiner.
Sein Kopf streifte schon fast am Boden und sein Schwanz war vor Angst eingerollt. Ich wurde immer wütender, vor allem, wenn mir ein suizidgefährdeter Hund einen Bären aufbinden wollte.
„Warum sollte ich einem einfachen streunenden Hund glauben?“, fuhr ich in zornig an und wollte ihm mit meiner rechten Vorderpfote eine verabreichen, als mich eine Stimme aufhielt, die ich noch nie zuvor gehört hatte.
„Hör auf einen süÃen Hund so fertig zu machen. Er sagt doch die Wahrheit!“
Natürlich kannte ich nicht alle Tierstimmen in meinem Reich, doch diese Stimme war keine Tierstimme. Es war eine Menschenstimme. Eine Menschenstimme mit dem Klang einer Königin, einer richtigen Reichskönigin.
Langsam drehte ich mich um und hatte eigentlich mit einer älteren Erscheinung gerechnet, aber in unmittelbarer Entfernung stand ein junges Mädchen. Ich schätzte sie auf 14 Jahre. Halblanges gewelltes schwarzes Haar und etwas zu wenig Kilos auf den Rippen. Doch das Komischste daran war, ich sah ein Kind, aber dennoch die Ausstrahlung einer echten Hexe. Sofort wusste ich, dass sie etwas Besonderes war, etwas Einzigartiges. Ich fühlte mich in ihre Nähe so vertraut und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass sie mich in einer Sekunde auslöschen konnte. Es war, wie in meiner Vision. Sie war die Reichskönigin.
„Du kannst jetzt gehen?“, sagte ich zu dem Hund, um mich ganz und gar dem Mädchen zu widmen.
Der Hund tapste davon und das Mädchen winkte ihm liebevoll hinterher. Sie war so unschuldig.
„Du bist also Ruyll?“, fragte sie und kam einige Schritte auf mich zu.
Ich drehte mich einmal langsam im Kreis, um die richtige Sitzposition auszuwählen und setzte mich dann gemütlich hin.
„Ja, das bin ich! Und dürfte ich dir die Gegenfrage stellen, wie dein Name ist?“, stellte ich die Frage und blickte sie spannend an.
„Natürlich!“, kam es kindlich von ihr, „Siélla Ysarro!“
Es war etwas belustigend für mich zu sehen, dass die werdende Reichskönigin, die Königin, die alle Länder in Ruhe und Frieden führen wird, so kindlich sein konnte. Doch mich quälte noch eine Frage:
„Von wo kennst du meinen Namen?“
Sie lachte mich an und es war zauberhaft ihr Lächeln zu sehen. Ihre Saphiraugen glänzten dabei.
„Ich liebe Tiere! Tiere sind meine einzigen Freunde!“, fing sie an zu schwärmen, „Ich bin fast den ganzen Tag alleine und Merry und Keira, zwei echt total süÃe Mäuschen, kommen mich immer besuchen.“
„Du lebst alleine?“ wollte ich ungläubig wissen.
„Nein, ich habe schon Familie, Eltern, eine Schwester. Meine Schwester sehe ich fast nie, nur ab und zu. Ich glaube eher, dass sie mich nicht so gerne mag, aber meine Eltern sind spitze“, redete sie frei heraus und wollte nicht mehr stoppen.
Ich fragte mich, warum sie so offen war und mir gleich vertraute.
„Warte, stopp!“, wollte ich ihren Redewall unterbrechen.
Siélla stoppte sofort, als ob sie es gewöhnt war auf der Stelle den Mund zuhalten, wenn man auch nur ein Wort sagte. Ich war etwas verwirrt, dass sie nicht nachfragte, warum sie aufhören sollte zu reden, aber ich lieà es einfach gut sein.
„Würdest du mich auf einen Spaziergang begleiten und mir dabei die ganze Geschichte erzählen?“, fragte ich sie und stand auf.
Siélla nickte freudig und kam auf mich zugestürmt.
„Ich liebe Spaziergänge, leider komm ich nur selten dazu!“, sagte sie und wurde etwas ernst.
Ich machte erste Schritte auf das freie Land hinaus und Siélla folgte mir ohne zu zögern. Leise fragte ich mich, ob sie jedem so schnell vertraute, wie mir.
Wir streiften durch das hohe Gras und ich forderte das Mädchen auf, mir ihre Geschichte zu erzählen.
„Seit ich mich erinnern kann, lebe ich schon in demselben Zimmer. Ich weià gar nicht genau wo es in unserem Haus liegt. Total abgeschottet vom Rest der Familie mit sicher 4-6 Schutzzaubern und einem Zauber, dass man keine Stimmen von innen hört“, auf einmal redete sie wie eine groÃe, ohne kindlichen Schnickschnack, sie wurde traurig, dennoch erzählte sie weiter, „Ich habe keine Freunde, ging nie zur Schule, ich lernte durch die vielen Bücher in meinem Zimmer. Ziemlich alte Bücher mit der alten Schriftweise, ich brauchte eine Zeit bis ich mich daran gewöhnte. Aber ich habe sie gelernt, gleichzeitig mit der alten Sprache. Ich kann sie perfekt!“, sie grinste wieder freudestrahlend.
Mir ging immer und immer wieder die gleiche Frage durch den Kopf. Ich blickte zur Seite und sah, dass sie etwas Mühe hatte mit mir Schritt zu halten, deshalb verlangsamte ich meine Geschwindigkeit und stellte meine Frage:
„Warum bist du eingesperrt?“
Wieder lächelte sie und plötzlich verstand ich, den Unterschied zwischen der kindlichen Siélla und der Königin. Saphiraugen wechselten in einen dunkleren Ton. Man erkannte das Glitzern der schwarzen Juwelen heraus.
„Meine Mum bekam mich, darum bin ich eingesperrt“, war ihre Antwort.
Jetzt musste ich lachen: „Ist das so eine Sache zwischen Menschen, sperrt man seine Kinder ein?“
„Nein!“, sagte sie forsch und Siéllas Augen glühten vor Wut, „Ich weià nur das Berro daran schuld ist. Mehr kann ich dir dazu leider auch nicht sagen. Ich weià es nicht!“
Ich blieb stehen und sah sie verdutzt an:
„Berro? Reichshexer von Berroselle? Reichskönig von Cantella?“
Sie nickte wieder kindlich. Schon wieder hatte sich ihre Stimmung von einem Moment auf den anderen geändert. Sie war wirklich mysteriös.
Ich fragte mich was der Reichshexer mit Siélla zu tun hatte. Mit ihm hatte ich die meisten Konflikte, er wollte mein Land unbedingt haben, doch ich gab nicht nach. Und so musste jeder menschliche Krieger, der die Grenze überschritten hatte daran glauben. Ich hasste dieses menschliche Wesen. Berro war durch und durch böse.
Wir kamen an einem Wald an, der ein paar lichte Stellen enthielt. Ich wollte endlich das hinter mir bringen, an das ich schon den ganzen Weg dachte.
„Komm mit kleine Hexe, ich führe dich zu mir nach Hause! Setzt dich auf meinen Rücken!“, befahl ich ihr liebevoll und senkte meinen Körper.
Zum ersten Mal zögerte sie etwas, dachte über meine Worte nach. Ich wusste nicht wieso, es war eine einfache Aufforderung ohne Hintergedanken. Ein bisschen ängstlich setzte sich Siélla dann doch auf meinen Rücken.
Mich lieà die Frage einfach nicht los, darum fragte ich: „Was ist los Menschenkind, hast du Angst das ich dich fallen lasse?“
Ich stand langsam auf und wartete auf ihre Antwort, doch es kam nichts, auÃer einem schwachen Lachen. Siélla war so seltsam, dass es richtig spannend war herauszufinden, was sich noch so alles hinter ihr verbarg.
Im normalen Tempo ging ich weiter in den Wald hinein. Das erste Stück war ziemlich dunkel und Siélla hielt sich fest an meinem Fell fest. Diese erste dunkle Stelle war für ungebetene Gäste gedacht. Es war sozusagen ein Schutzschild für mein zu Hause. Wenn man nicht wusste wo es entlang ging, würde man sich in dem Wald verlaufen. Ich spürte, wie sich Siélla entspannte, als sie endlich das Licht vom anderen Ende wahrnahm. Hatte sie wirklich Angst vor der Dunkelheit? Oder war es etwas anderes, dass sie vielleicht spürte und darum Angst hatte? Nur noch ein paar Schritte trennten uns von der Lichtung und als wir ankamen, lieà ich Siélla wieder von meinem Rücken steigen.
Sie staunte etwas, als sie die groÃe Hölle sah, die am Eingang mit groÃen Tannenzweigen geschlossen war.
Mein zu Hause, mein Platz, wenn ich Geborgenheit und Ruhe brauchte.
„Ruyll bist du es?“, hörte ich die Stimme von meiner Frau, die zu dieser Zeit immer zu Hause war, weil sie auf unseren Sohn aufpasste.
Das wir einen Sohn bekommen hatten, war die gröÃte Freude meines Lebens. Natürlich wäre ich auch mit einer Tochter Stolz, aber somit hatte ich einen Nachfolger, der meinen Platz einnehmen würde. Mein Sohn würde der Herrscher von Xaruyll werden. Natürlich erst nach meiner Abgabe oder nach meinem Tod.
Ich wandte mich Siélla zu und lächelte: „Gleich wirst du meine Frau und meinen Sohn kennen lernen!“
Siélla nickte nur freundlich und sah gespannt zum Höhleneingang. Langsam ragte ein Tigerkopf aus der Höhle hervor, gefolgt von einem kleinen Tigerbaby, das noch wackelig auf den Beinen war. Sofort schreckte die Tigerin zurück, als sie Siélla sah.
„Du bringst ein Menschenkind zu uns nach Hause?“, fragte sie mich gleich und schaute mich empört an.
Sie wusste nicht, dass Siélla alles verstand, was sie sagte. Ich blieb ruhig und lächelte meine Frau nur an.
„Sie ist etwas Besonderes, du wirst sie mögen, du musst sie mögen!“, sprach ich mit der Tigerdame im Befehlston.
Ich wollte nicht so schroff wirken, ich musste ihr nur gleich sagen was Sache war. Mein Sohn wollte auf mich zurennen, doch seine Mutter hielt ihn zurück. Er war sichtlich verwirrt. Ich ging auf den Höhleneingang zu, um etwas leiser mit meiner Frau zu reden. Dennoch wusste ich, dass Siélla jedes Wort hören würde. Als ich immer näher kam und immer wieder auf meinen Sohn sah, wusste die Tigerin, was ich vorhatte.
„Du willst ihn diesem Mädchen überlassen?“, fragte sie geschockt und drückte ihren Sohn zu sich.
„Kayira, sie ist die Beste, unser Sohn ist gut bei ihr aufgehoben!“, wollte ich sie überreden, doch die Tigerin war nicht gerade überzeugt.
„Sie ist höchstens 14! Was kann ein Kind schon unserem Sohn lernen?“, wollte sie weiter wissen, um mich in die Enge zu treiben.
Ich jedoch lachte laut auf.
„Was Siélla ihm lernen könnte?“, wiederholte ich ihre Frage, „Sie ist sehr mächtig, mehr als du dir vorstellen kannst.“
Kayira seufzte: „Seit wann stellst du dich so auf die Seite der Menschen?“
„Ich stehe nicht zu den Menschen, ich stehe nur zu diesem Mädchen, zu Siélla! Und sie ist die Beste für unseren Sohn!“, verteidigte ich sie.
Auf einmal mischte sich Siélla ein: „Entschuldigung, aber was meinst du mit die Beste für euren Sohn? Ich werde sicherlich kein Tier heiraten! Ich meine, ich liebe Tiere, aber ich hätte schon gerne einen menschlichen Freund. Tiere sind nur meine engsten Freunde, dennoch stehe ich, glaub ich, eher auf menschliche Wesen.“
Kayira war überrascht und sah mich mit groÃen Augen an.
Ich nickte: „Sie versteht jedes Wort das wir sagen und sie wird auch unseren Sohn verstehen. Sie hat Macht, sie ist ohne Probleme in unser Land gekommen. Glaub mir, sie ist die Beste!“
Die Tigerin sah etwas traurig aus und nur ganz leise sprach sie: „Ich will meinen Sohn aber noch nicht hergeben. Es ist zu früh.“
„Es muss sein, Kayira, es ist Zeit!“, sagte ich, aber die Worte trösteten meine Frau kaum.
Ich ging auf meinen Sohn zu, der noch immer von Kayira zurückgehalten wurde. Er kannte sich überhaupt nicht aus, vor allem als meine Frau anfing zu weinen. Siélla war noch immer schockiert und wusste nicht genau, was sie machen sollte.
„Es ist noch zu früh!“, schluchzte Kayira.
„Es ist genau richtig!“, tröstend rieb ich leicht meinen Kopf gegen ihren und sie gab unseren Sohn frei.
Der kleine Tiger hüpfte gleich zu mir und umschlang meine Beine. Ich wusste das Siélla immer noch auf ihre Antwort wartete und die ganze Sache einfach nicht einschätzen konnte. Sie ging auf meine Familie zu und fing an zu reden: „Es ist wirklich cool bei euch, aber für mich wird es an der Zeit zu gehen!“
Ihre Augen wurden dunkler und ich wusste nicht, wie ich reagieren würde, wenn sie auf einmal verschwinden würde. Hier waren keine Juwelenwege, auf denen man umher reisen konnte, nicht einmal tief schwarze. Und ich musste sie noch überreden meinen Sohn mit zu nehmen. Es war so wichtig. Ich musste sie aufhalten.
„Halt! Warte!“, schrie ich auf einmal los.
Ihre Augen wurden klarer: „Was den noch?“
„Mein Sohn kommt mir dir“, sagte ich und hörte meine Frau kurz aufheulen.
„Aber ich bin nicht seine Familie, er sollte bei seiner Familie bleiben!“, redete Siélla etwas verwirrt.
„Er wird der nächste Reichshexer von Xaruyll. Er muss die menschliche Sprache lernen und noch vieles mehr. Es ist bei uns Tradition, dass der nächste Reichshexer 5 Jahre von seiner Heimat getrennt wird und bei Menschen aufwächst. Du darfst, wenn du jetzt mit ihm fortgehst, keinen Kontakt mit uns aufnehmen. Du wirst also seine Familie sein, bis er wieder zurückkommen darf“, erklärte ich und sah Siélla aufdringlich an.
„Und was wenn ich bei deinem Plan nicht mitmache?“, fragte sie, jedoch nicht ärgerlich, sondern eher ängstlich.
Ich lächelte über die Tatsache, dass sie glaubte ich könnte ihr etwas antun und sagte: „Du liebst Tiere. Du brauchst Freunde. Er wird dir gleich gut tun, wie du ihm. Du schaffst das schon!“
Siélla blickte auf den kleinen Tiger und sie konnte das Grinsen nicht unterdrücken, als er wieder einmal über seine eigenen Pfoten stolperte. Ich war ziemlich Stolz meinen Sohn an die nächste Königin von Cantella zu übergeben. Das Mädchen nickte mir zu und ich lächelte.
„Wie heiÃt den der Kleine?“, fragte sie kindisch, während ich meinen Sohn leicht in ihre Arme legte.
Ihre Ausstrahlung wechselte sofort von kindisch in überaus mächtig. Ich war so über diese Verwandlung erstaunt, dass Siélla mich komisch ansah. Sofort war ich wieder bei mir.
Leise flüsterte ich seinen Namen, während sie sich leicht anfing aufzulösen, um endlich zu verschwinden: „Er heiÃt Treyll!“
Ich versuchs ein zweites Mal meine selbstgeschriebene Geschichte hier hereinzustellen (hab sie vor 2-3 Jahren schon mal angefangen, aber habe soviel umgeschrieben, dass sie nicht mehr passen würde) und bin gespannt auf eure Reaktionen. Schon vor 3 Jahren habe ich angefangen zu dieses Buch zu schreiben und ich bin fest entschlossen es zu einem Ende zu bringen und vielleicht auch zu veröffentlichen. (Was ich jedoch nicht denke, weil habt ihr gewusst, dass das schon ganz viel Geld kostet??) Darum möchte ich hier, Leser begeistern von meiner Fantasiewelt, Figuren, Landschaften, Geschichten, Liebesdramen und vieles mehr. Ich würde mich freuen, dich als meinen Leser begrüÃen zu dürfen.
Eure *Luna[/COLOR]
Titel: Cantella - Das Land der Juwelenkönigin
Autor: Luna_Bezi
Genre: Fantasy, Romance, Action, Drama
Kurze Zusammenfassung: Das Land Cantella wird von bösen Mächten regiert. Nur das Reich der Tiere (Xaruyll) und das Elfenreich (Kaelfan) wurde verschont. Doch auf einmal hat der Reichshexer von Xaruyll eine Vision und ein Mädchen taucht auf, dass sich als die wäre Königin von Cantella herausstellt. Wird sie trotz Intrigen und Gefühlschaos den Weg zur Rettung von Cantella finden?
Da schon beim ersten Mal viele die Namen verwechselt haben, stelle ich gleich eine Namensliste herein und werde sie dementsprechend den Kapiteln erweitern:
Und jetzt möchte ich euch nicht länger auf die Folter spannen.
PROLOG
~Xaruyll~
Eine Nacht. Eine einzige verdammte Nacht.
Eine Nacht, die sich ewig in meinem Gehirn einbrennen wird. So eine Vision hatte ich noch nie gehabt. Sie war bis jetzt die realste die ich hatte und ich als Jaribi, als Hellseher, muss das wissen.
Noch jetzt bin ganz benommen, von den verschiedenen Situationen und Gefühlen, die sich über die ganzen Territorien von Cantella ausgebreitet hatten, über Berroselle, Kleinberroselle, Surrejona, Panthalena, Kaelfan und sogar mein Heimatreich Xaruyll. Doch ein Territorium war nicht von dieser Aura umgeben. Ein Gebiet gab es nicht mehr in meiner Vision, das Schattenreich. Ich frage mich inständig, warum mir der Einblick in dieses Land verschlossen blieb. Es gibt zwei Möglichkeiten, der oder das, der mir diese Vision aufgehalst hatte, wollte, dass ich das nicht sehe, was da passierte oder es gab dieses Territorium in der Zukunft nicht mehr. Aber warum sollte das Schattenreich verschwunden sein? Die Gefühle waren so voller Glück und Zufriedenheit, es war die perfekte Welt, mit der perfekten Reichshexe. Ja, Hexe, Hexe mit schwarzem Juwel, mit wallenden schwarzem Haar und Augen so blau wie der Himmel an einen der schönsten und klarsten Tagen des Jahres.
Augen des Saphirs. Augen in denen man alles lesen konnte, aber dennoch so leer waren.
Langsam ging die Sonne im Westen des Landes auf und lässt das unversehrte Reich, das Reich wo nur Tiere regierten in gelbes Licht fallen. Ich bin Ruyll, der Reichshexer von Xaruyll. Wir haben uns jahrelang, nein sogar jahrhundertelang gegen die Menschen, die das Reich erobern wollten, die glaubten wir Tiere wären nichts wert, gewehrt. Schlachtfelder auf unseren Wiesen, unsere Pranken, Hufe, Krallen, Zähne und Schnäbel in ihrem Fleisch. Und wir haben nicht verloren, unser Land ist noch immer unser Land. Die Menschen haben aufgegeben gegen uns zu kämpfen, weil sie wissen, dass sie keine Chance haben. Die meisten Tiere hier sind Jaribi und sehen es vorher, wenn die gierigen Menschen angreifen wollen. Ja, wir haben gelernt uns zur Wehr zu setzen und jeden Menschen anzugreifen, der durch unser Land spaziert. Doch in der Vision waren wir eins mit den Menschen. Wir spielten gemeinsam, regierten unter der Reichshexe und waren glücklich. Ich glaube nicht, dass so ein Reich irgendwann existieren wird. Zu viele falsche Leute sitzen auf den Thron in den Territorien auÃerhalb von Xaruyll. Zu viele schlechte Menschen, die es wollen, das Glück zu zerstören, die nur Macht riechen und Macht wollen.
Die falsche Seite regiert zurzeit Cantella. Wir, das Elfenreich Kaelfan und Xaruyll, stehen im neutralen Zusammenhang mit der Person die ganz Cantella beeinflusst. Unsere Länder sind Ausnahmezustände, doch ich rieche es, dass wir uns bald wieder auf einen Kampf einstellen müssen.
Ein Kampf, den wir wahrscheinlich nicht gewinnen werden.
Noch etwas gibt es über die Tiere zu wissen. Sie können nicht mit den Menschen sprechen. Für die Menschen sind die Tierlaute einfach Tierlaute, darum ist es auch so schwer mit ihnen zu verhandeln. Der einzige Reichshexer kennt die Sprache der Menschen. Einzig und alleine ich rede mit den menschlichen Wesen.
Doch welcher normale Mensch stellt sich schon einem etwas zu groà geratenen Tiger in den Weg. Tiger, die Königsgattung in Cantella. Es gibt nicht viele von uns, die meisten sind mit mir verwandt. Ich weià nicht wie lange wir leben werden, denn es wird immer knapper. Welche Rasse wird dann als Reichshexe oder Reichshexer bestimmt? Adler oder vielleicht sogar streunende Hunde?
Kaum hatte ich den Gedanken auch nur in meinem Kopf gebracht, wurde ich von einem Hund überrascht. Langsam stand ich von meinem von mir gewärmten Stein auf und knurrte ihn einladend an. Er machte einen leichten Knicks und setze sich dann auf den taunassen Grasboden vor dem Stein.
„Was hast du mir zu berichten?“, fragte ich entschlossen, ohne auf den verwirrten Blick von ihm einzugehen.
Ich sah Angst in seinen schwarzen Augen, aber da war noch etwas. Etwas Hoffnung und Mut.
„Sprich!“, forderte ich ihn noch einmal auf, um endlich zu wissen, was er zu sagen hatte.
Endlich fand der Hund seine Stimme: „Jemand ist in unserer Territorium eingebrochen!“
Ich wusste nicht, warum er dann hier war. Es gab hin und wieder immer dumme Menschen, die versuchten Xaruyll zu betreten und dafür mit dem Tod bestraft wurden.
Wut kam in mir hoch, dass ich nur wegen so einer Kleinigkeit meinen warmen Felsen verlassen hatte. Darum machte ich es mir wieder gemütlich und achtete nicht mehr auf den streunenden Hund. Dieser wurde immer nervöser. Er stand auf und ging auf und ab. Es machte mich wahnsinnig und darum knurrte ich.
„Prinz Ruyll, darf ich sprechen? Ich muss noch etwas ganz Wichtiges los werden...“, versuchte er meine Aufmerksamkeit zu erregen und zugleich höflich zu wirken.
„Noch so etwas Interessantes, wie, dass jemand unser Territorium betreten hat? Du weiÃt genau, dass jeder Mensch unverzüglich zur Strecke gebracht wird. Ich weià es, du weiÃt es, die Wachen die an der Grenze Lauer liegen wissen es auch und der ach so gute König von Cantella weià es ebenso. Also was ist es, sprich, ich hatte einen nicht so guten Schlaf und darum bin ich etwas Müde, also sprich schnell!“, redete ich daher und blickte den verwunderten Hund nicht einmal an.
Dieser war stehen geblieben, doch er setzte sich nicht mehr auf seine Hinterbeine.
„Das Mädchen, das in unser Land eingetreten war, hat überlebt und ist auf den direkten Wege hierher!“, sprach er schnell, genauso wie ich es ihm befohlen hatte.
„Was?!“, ich sprang auf.
Auf einmal war ich hellwach und hielt meine Augen und Ohren offen für alles. Ich schritt umher, erkundete mit meinen Tigeraugen die Gegend, doch ich fand nichts AuÃergewöhnliches. Die Sonne war noch immer nicht weiter als bis zu den Gipfel des Berges gekommen und die Gräser bewegten sich nur leicht mit dem Wind. In der Umgebung sah ich meine Wachen im Gras liegen, die auf mich aufpassen sollten und diese wieder rum sahen auch nicht aufgeschreckt oder angsterfüllt aus. Ich hatte keine Juwelen, mit denen ich die Umgebung abtasten konnte und darum war ich nur auf meine Instinkte und meine Wachen angewiesen.
„Noch keiner meiner Wachen hat mich in Kenntnis gesetzt, dass mich jemand empfangen wolle. Spielst du mit mir ein Spiel? Ich finde es nämlich nicht komisch!“, brüllte ich laut und stolzierte auf den immer kleiner werdenden Hund zu.
„Es tut mir Leid, Ruyll, aber ich spiele kein Spiel, es ist die Wahrheit!“, wollte er mir einbläuen und wurde noch kleiner.
Sein Kopf streifte schon fast am Boden und sein Schwanz war vor Angst eingerollt. Ich wurde immer wütender, vor allem, wenn mir ein suizidgefährdeter Hund einen Bären aufbinden wollte.
„Warum sollte ich einem einfachen streunenden Hund glauben?“, fuhr ich in zornig an und wollte ihm mit meiner rechten Vorderpfote eine verabreichen, als mich eine Stimme aufhielt, die ich noch nie zuvor gehört hatte.
„Hör auf einen süÃen Hund so fertig zu machen. Er sagt doch die Wahrheit!“
Natürlich kannte ich nicht alle Tierstimmen in meinem Reich, doch diese Stimme war keine Tierstimme. Es war eine Menschenstimme. Eine Menschenstimme mit dem Klang einer Königin, einer richtigen Reichskönigin.
Langsam drehte ich mich um und hatte eigentlich mit einer älteren Erscheinung gerechnet, aber in unmittelbarer Entfernung stand ein junges Mädchen. Ich schätzte sie auf 14 Jahre. Halblanges gewelltes schwarzes Haar und etwas zu wenig Kilos auf den Rippen. Doch das Komischste daran war, ich sah ein Kind, aber dennoch die Ausstrahlung einer echten Hexe. Sofort wusste ich, dass sie etwas Besonderes war, etwas Einzigartiges. Ich fühlte mich in ihre Nähe so vertraut und gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass sie mich in einer Sekunde auslöschen konnte. Es war, wie in meiner Vision. Sie war die Reichskönigin.
„Du kannst jetzt gehen?“, sagte ich zu dem Hund, um mich ganz und gar dem Mädchen zu widmen.
Der Hund tapste davon und das Mädchen winkte ihm liebevoll hinterher. Sie war so unschuldig.
„Du bist also Ruyll?“, fragte sie und kam einige Schritte auf mich zu.
Ich drehte mich einmal langsam im Kreis, um die richtige Sitzposition auszuwählen und setzte mich dann gemütlich hin.
„Ja, das bin ich! Und dürfte ich dir die Gegenfrage stellen, wie dein Name ist?“, stellte ich die Frage und blickte sie spannend an.
„Natürlich!“, kam es kindlich von ihr, „Siélla Ysarro!“
Es war etwas belustigend für mich zu sehen, dass die werdende Reichskönigin, die Königin, die alle Länder in Ruhe und Frieden führen wird, so kindlich sein konnte. Doch mich quälte noch eine Frage:
„Von wo kennst du meinen Namen?“
Sie lachte mich an und es war zauberhaft ihr Lächeln zu sehen. Ihre Saphiraugen glänzten dabei.
„Ich liebe Tiere! Tiere sind meine einzigen Freunde!“, fing sie an zu schwärmen, „Ich bin fast den ganzen Tag alleine und Merry und Keira, zwei echt total süÃe Mäuschen, kommen mich immer besuchen.“
„Du lebst alleine?“ wollte ich ungläubig wissen.
„Nein, ich habe schon Familie, Eltern, eine Schwester. Meine Schwester sehe ich fast nie, nur ab und zu. Ich glaube eher, dass sie mich nicht so gerne mag, aber meine Eltern sind spitze“, redete sie frei heraus und wollte nicht mehr stoppen.
Ich fragte mich, warum sie so offen war und mir gleich vertraute.
„Warte, stopp!“, wollte ich ihren Redewall unterbrechen.
Siélla stoppte sofort, als ob sie es gewöhnt war auf der Stelle den Mund zuhalten, wenn man auch nur ein Wort sagte. Ich war etwas verwirrt, dass sie nicht nachfragte, warum sie aufhören sollte zu reden, aber ich lieà es einfach gut sein.
„Würdest du mich auf einen Spaziergang begleiten und mir dabei die ganze Geschichte erzählen?“, fragte ich sie und stand auf.
Siélla nickte freudig und kam auf mich zugestürmt.
„Ich liebe Spaziergänge, leider komm ich nur selten dazu!“, sagte sie und wurde etwas ernst.
Ich machte erste Schritte auf das freie Land hinaus und Siélla folgte mir ohne zu zögern. Leise fragte ich mich, ob sie jedem so schnell vertraute, wie mir.
Wir streiften durch das hohe Gras und ich forderte das Mädchen auf, mir ihre Geschichte zu erzählen.
„Seit ich mich erinnern kann, lebe ich schon in demselben Zimmer. Ich weià gar nicht genau wo es in unserem Haus liegt. Total abgeschottet vom Rest der Familie mit sicher 4-6 Schutzzaubern und einem Zauber, dass man keine Stimmen von innen hört“, auf einmal redete sie wie eine groÃe, ohne kindlichen Schnickschnack, sie wurde traurig, dennoch erzählte sie weiter, „Ich habe keine Freunde, ging nie zur Schule, ich lernte durch die vielen Bücher in meinem Zimmer. Ziemlich alte Bücher mit der alten Schriftweise, ich brauchte eine Zeit bis ich mich daran gewöhnte. Aber ich habe sie gelernt, gleichzeitig mit der alten Sprache. Ich kann sie perfekt!“, sie grinste wieder freudestrahlend.
Mir ging immer und immer wieder die gleiche Frage durch den Kopf. Ich blickte zur Seite und sah, dass sie etwas Mühe hatte mit mir Schritt zu halten, deshalb verlangsamte ich meine Geschwindigkeit und stellte meine Frage:
„Warum bist du eingesperrt?“
Wieder lächelte sie und plötzlich verstand ich, den Unterschied zwischen der kindlichen Siélla und der Königin. Saphiraugen wechselten in einen dunkleren Ton. Man erkannte das Glitzern der schwarzen Juwelen heraus.
„Meine Mum bekam mich, darum bin ich eingesperrt“, war ihre Antwort.
Jetzt musste ich lachen: „Ist das so eine Sache zwischen Menschen, sperrt man seine Kinder ein?“
„Nein!“, sagte sie forsch und Siéllas Augen glühten vor Wut, „Ich weià nur das Berro daran schuld ist. Mehr kann ich dir dazu leider auch nicht sagen. Ich weià es nicht!“
Ich blieb stehen und sah sie verdutzt an:
„Berro? Reichshexer von Berroselle? Reichskönig von Cantella?“
Sie nickte wieder kindlich. Schon wieder hatte sich ihre Stimmung von einem Moment auf den anderen geändert. Sie war wirklich mysteriös.
Ich fragte mich was der Reichshexer mit Siélla zu tun hatte. Mit ihm hatte ich die meisten Konflikte, er wollte mein Land unbedingt haben, doch ich gab nicht nach. Und so musste jeder menschliche Krieger, der die Grenze überschritten hatte daran glauben. Ich hasste dieses menschliche Wesen. Berro war durch und durch böse.
Wir kamen an einem Wald an, der ein paar lichte Stellen enthielt. Ich wollte endlich das hinter mir bringen, an das ich schon den ganzen Weg dachte.
„Komm mit kleine Hexe, ich führe dich zu mir nach Hause! Setzt dich auf meinen Rücken!“, befahl ich ihr liebevoll und senkte meinen Körper.
Zum ersten Mal zögerte sie etwas, dachte über meine Worte nach. Ich wusste nicht wieso, es war eine einfache Aufforderung ohne Hintergedanken. Ein bisschen ängstlich setzte sich Siélla dann doch auf meinen Rücken.
Mich lieà die Frage einfach nicht los, darum fragte ich: „Was ist los Menschenkind, hast du Angst das ich dich fallen lasse?“
Ich stand langsam auf und wartete auf ihre Antwort, doch es kam nichts, auÃer einem schwachen Lachen. Siélla war so seltsam, dass es richtig spannend war herauszufinden, was sich noch so alles hinter ihr verbarg.
Im normalen Tempo ging ich weiter in den Wald hinein. Das erste Stück war ziemlich dunkel und Siélla hielt sich fest an meinem Fell fest. Diese erste dunkle Stelle war für ungebetene Gäste gedacht. Es war sozusagen ein Schutzschild für mein zu Hause. Wenn man nicht wusste wo es entlang ging, würde man sich in dem Wald verlaufen. Ich spürte, wie sich Siélla entspannte, als sie endlich das Licht vom anderen Ende wahrnahm. Hatte sie wirklich Angst vor der Dunkelheit? Oder war es etwas anderes, dass sie vielleicht spürte und darum Angst hatte? Nur noch ein paar Schritte trennten uns von der Lichtung und als wir ankamen, lieà ich Siélla wieder von meinem Rücken steigen.
Sie staunte etwas, als sie die groÃe Hölle sah, die am Eingang mit groÃen Tannenzweigen geschlossen war.
Mein zu Hause, mein Platz, wenn ich Geborgenheit und Ruhe brauchte.
„Ruyll bist du es?“, hörte ich die Stimme von meiner Frau, die zu dieser Zeit immer zu Hause war, weil sie auf unseren Sohn aufpasste.
Das wir einen Sohn bekommen hatten, war die gröÃte Freude meines Lebens. Natürlich wäre ich auch mit einer Tochter Stolz, aber somit hatte ich einen Nachfolger, der meinen Platz einnehmen würde. Mein Sohn würde der Herrscher von Xaruyll werden. Natürlich erst nach meiner Abgabe oder nach meinem Tod.
Ich wandte mich Siélla zu und lächelte: „Gleich wirst du meine Frau und meinen Sohn kennen lernen!“
Siélla nickte nur freundlich und sah gespannt zum Höhleneingang. Langsam ragte ein Tigerkopf aus der Höhle hervor, gefolgt von einem kleinen Tigerbaby, das noch wackelig auf den Beinen war. Sofort schreckte die Tigerin zurück, als sie Siélla sah.
„Du bringst ein Menschenkind zu uns nach Hause?“, fragte sie mich gleich und schaute mich empört an.
Sie wusste nicht, dass Siélla alles verstand, was sie sagte. Ich blieb ruhig und lächelte meine Frau nur an.
„Sie ist etwas Besonderes, du wirst sie mögen, du musst sie mögen!“, sprach ich mit der Tigerdame im Befehlston.
Ich wollte nicht so schroff wirken, ich musste ihr nur gleich sagen was Sache war. Mein Sohn wollte auf mich zurennen, doch seine Mutter hielt ihn zurück. Er war sichtlich verwirrt. Ich ging auf den Höhleneingang zu, um etwas leiser mit meiner Frau zu reden. Dennoch wusste ich, dass Siélla jedes Wort hören würde. Als ich immer näher kam und immer wieder auf meinen Sohn sah, wusste die Tigerin, was ich vorhatte.
„Du willst ihn diesem Mädchen überlassen?“, fragte sie geschockt und drückte ihren Sohn zu sich.
„Kayira, sie ist die Beste, unser Sohn ist gut bei ihr aufgehoben!“, wollte ich sie überreden, doch die Tigerin war nicht gerade überzeugt.
„Sie ist höchstens 14! Was kann ein Kind schon unserem Sohn lernen?“, wollte sie weiter wissen, um mich in die Enge zu treiben.
Ich jedoch lachte laut auf.
„Was Siélla ihm lernen könnte?“, wiederholte ich ihre Frage, „Sie ist sehr mächtig, mehr als du dir vorstellen kannst.“
Kayira seufzte: „Seit wann stellst du dich so auf die Seite der Menschen?“
„Ich stehe nicht zu den Menschen, ich stehe nur zu diesem Mädchen, zu Siélla! Und sie ist die Beste für unseren Sohn!“, verteidigte ich sie.
Auf einmal mischte sich Siélla ein: „Entschuldigung, aber was meinst du mit die Beste für euren Sohn? Ich werde sicherlich kein Tier heiraten! Ich meine, ich liebe Tiere, aber ich hätte schon gerne einen menschlichen Freund. Tiere sind nur meine engsten Freunde, dennoch stehe ich, glaub ich, eher auf menschliche Wesen.“
Kayira war überrascht und sah mich mit groÃen Augen an.
Ich nickte: „Sie versteht jedes Wort das wir sagen und sie wird auch unseren Sohn verstehen. Sie hat Macht, sie ist ohne Probleme in unser Land gekommen. Glaub mir, sie ist die Beste!“
Die Tigerin sah etwas traurig aus und nur ganz leise sprach sie: „Ich will meinen Sohn aber noch nicht hergeben. Es ist zu früh.“
„Es muss sein, Kayira, es ist Zeit!“, sagte ich, aber die Worte trösteten meine Frau kaum.
Ich ging auf meinen Sohn zu, der noch immer von Kayira zurückgehalten wurde. Er kannte sich überhaupt nicht aus, vor allem als meine Frau anfing zu weinen. Siélla war noch immer schockiert und wusste nicht genau, was sie machen sollte.
„Es ist noch zu früh!“, schluchzte Kayira.
„Es ist genau richtig!“, tröstend rieb ich leicht meinen Kopf gegen ihren und sie gab unseren Sohn frei.
Der kleine Tiger hüpfte gleich zu mir und umschlang meine Beine. Ich wusste das Siélla immer noch auf ihre Antwort wartete und die ganze Sache einfach nicht einschätzen konnte. Sie ging auf meine Familie zu und fing an zu reden: „Es ist wirklich cool bei euch, aber für mich wird es an der Zeit zu gehen!“
Ihre Augen wurden dunkler und ich wusste nicht, wie ich reagieren würde, wenn sie auf einmal verschwinden würde. Hier waren keine Juwelenwege, auf denen man umher reisen konnte, nicht einmal tief schwarze. Und ich musste sie noch überreden meinen Sohn mit zu nehmen. Es war so wichtig. Ich musste sie aufhalten.
„Halt! Warte!“, schrie ich auf einmal los.
Ihre Augen wurden klarer: „Was den noch?“
„Mein Sohn kommt mir dir“, sagte ich und hörte meine Frau kurz aufheulen.
„Aber ich bin nicht seine Familie, er sollte bei seiner Familie bleiben!“, redete Siélla etwas verwirrt.
„Er wird der nächste Reichshexer von Xaruyll. Er muss die menschliche Sprache lernen und noch vieles mehr. Es ist bei uns Tradition, dass der nächste Reichshexer 5 Jahre von seiner Heimat getrennt wird und bei Menschen aufwächst. Du darfst, wenn du jetzt mit ihm fortgehst, keinen Kontakt mit uns aufnehmen. Du wirst also seine Familie sein, bis er wieder zurückkommen darf“, erklärte ich und sah Siélla aufdringlich an.
„Und was wenn ich bei deinem Plan nicht mitmache?“, fragte sie, jedoch nicht ärgerlich, sondern eher ängstlich.
Ich lächelte über die Tatsache, dass sie glaubte ich könnte ihr etwas antun und sagte: „Du liebst Tiere. Du brauchst Freunde. Er wird dir gleich gut tun, wie du ihm. Du schaffst das schon!“
Siélla blickte auf den kleinen Tiger und sie konnte das Grinsen nicht unterdrücken, als er wieder einmal über seine eigenen Pfoten stolperte. Ich war ziemlich Stolz meinen Sohn an die nächste Königin von Cantella zu übergeben. Das Mädchen nickte mir zu und ich lächelte.
„Wie heiÃt den der Kleine?“, fragte sie kindisch, während ich meinen Sohn leicht in ihre Arme legte.
Ihre Ausstrahlung wechselte sofort von kindisch in überaus mächtig. Ich war so über diese Verwandlung erstaunt, dass Siélla mich komisch ansah. Sofort war ich wieder bei mir.
Leise flüsterte ich seinen Namen, während sie sich leicht anfing aufzulösen, um endlich zu verschwinden: „Er heiÃt Treyll!“
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Peyton: "Every song ends, but is that any
reason not to enjoy the music!" [.[SIZE=1]me.]
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