Lorelais Tränen - alle Teile
#4

Kapitel 4

Lorelai kniete immer noch schweigend neben Christopher. Die Tränen waren versiegt. Es kamen einfach keine mehr. Vielleicht hatte sie auch keine mehr, sie wusste es nicht genau. Irgendwann muss jeder Schmerz einmal aufhören aber Lorelais Herz raste immer noch. Sie fragte sich wie lange sie hier wohl noch bleiben würde. Sie wollte nicht alleine mit einem toten Mann sein, es machte ihr Angst. Aber es war Christopher, ihr Chris der ihr so vertraut war und den sie wohl schon ihr ganzes Leben geliebt hatte und wohl auch nie aufhören würde ihn zu lieben. Sie wollte nicht dass es so endete. Als er sie verlies gab es immer noch eine Chance für die beiden, aber diese war jetzt vertan. Chris war tot und würde nie wieder zu ihr zurück kommen.
Lorelai dachte an ihre Tochter. Sie hatte Rory noch nie so gesehen. Nicht mal als damals Dean mit ihr Schluss machte, sah man so viel Schmerz in ihren Augen. Lore sah ihre Tochter vor sich, wie ein gebrochener Mensch stand sie mit hängenden Schultern da. Lorelai stand auf, sie hatte den dringenden Wunsch Rory in die Arme zu nehmen. Sie hatte genug Zeit bei Chris Totenbett verbracht, sie konnte nichts mehr für Chris tun. Es war zu spät. Sie kam zu spät. Sie erinnerte sich wie Rory sagte „Es ist meine Schuld.“ Sie streichelte Chris ein letztes Mal über die Stirn. „Nein Chris, es war nicht Rorys Schuld. Niemand hat Schuld.“ Sie küsste ihn auf die Stirn. „Good bye Chris. Wir werden deiner kleinen Tochter Georgia von dir erzählen.“ Dann stand sie erneut vor der Schiebetür. Diesmal konnte sie sie aufdrücken. Sie blickte sich noch einmal um. Chris sah aus immer noch aus als ob er schliefe. Sie winkte ihm zu und schloss die Tür.

„Lorelai! Lorelai Victoria Gilmore!“ Lorelai zuckte zusammen. Träumte sie? Ein Alptraum? Sie hörte die Stimme ihrer Mutter. Ob sie einfach umdrehen sollte und zu Chris zurück gehen? Wie hatte der Arzt gesagt? Wer einmal drin war geht nie wieder zurück. Er hatte Recht, Lorelai würde den Anblick nicht ertragen. Aber um sich um zu drehen und einfach davon zu gehen war es zu spät. Sie drehte sich langsam nach links. Ihre Mutter eilte mit schnellen Schritten auf sie zu. Aber hinter ihr, hinter ihr war noch jemand? Lorelai konnte eine blaue Mütze erkennen. Luke? War das Luke? War er tatsächlich gekommen? Der Stich in ihrem Herzen lies ein ganz kleines bisschen nach als sie Luke sah.
„Mum? Was machst du denn hier?“ Lorelai hatte Mühe richtig zu sprechen. Die Tränen saßen locker und der Kloß in ihrem Hals tief. „Lucas hat mir freundlicher weise berichtet das Christopher einen Unfall hatte. Du scheinst dass wohl nicht für nötig zu halten.“ Lucas? Wen meinte sie? Lorelai schaute so ungläubig dass Luke fast schon schmunzeln wollte. Er hasste Krankenhäuser und wenn er sah wie Lorelai gerade aussah wusste er auch wieder warum. Allein schon von dem Geruch wurde es ihm übel. „Lorelai, sie meint mich.“ Es war wirklich Luke! Lorelai sah zwar die Kappe und das wohl vertraute karierte Flanellhemd, aber sie glaubte es erst, als er mit seiner dunkeln tiefen Stimme zu ihr sprach. Sie hatte den Wunsch sich ihm in die Arme zu schmeißen und sich von ihm trösten zu lassen, aber da war ja noch ihre Mutter.
„Was ist mit Christopher? Und wo ist überhaupt Rory?“ Lorelai hatte wenig Lust dazu ihrer Mutter erklären zu müssen das Chris tot war. Sie wollte es nicht aussprechen. Sie konnte es auch nicht. Aber sie kannte ihre Mutter, wenn sie es ihr nicht sagte würde Emily das ganze Krankenhaus zusammen schreien, bis ein Arzt sich um sie kümmerte. „Lorelai, ich hoffe übrigens für dich dass du mich noch zur Hochzeit eingeladen hättest.“ Jetzt platze es aus Emily heraus. Sie konnte es nicht länger für sich behalten. „Es ist wieder so typisch Lorelai, dass du deiner eigenen Mutter nicht erzählst, dass du heiraten wirst. Und dabei weißt du doch dass ich mir seid über 16 Jahren nichts anderes gewünscht hatte.“ Heiraten? War Emily völlig durchgeknallt? Wovon redete sie da? Sie und heiraten? Wen denn? Aber Emily war noch nicht fertig. „Christopher hätte ruhig mal vorher mich oder deinen Vater um Erlaubnis fragen können. Soviel Anstand hätte ich ihm zugetraut.“ Lorelai flippte aus. Was redete ihre Mutter da für einen Schwachsinn, welchen Liebesfilm hatte sie gesehen? Jedenfalls nicht die Lovestory von Lorelai, denn bei ihr und Chris gab es kein Happy end. Er hatte sie verlassen für Sherry und seine ungeborene Tochter.

„Mum. Christopher ist tot.“ Emilys Gesicht erstarrte. Luke hob den Kopf. Niemand sagte etwas. Lorelai war überrascht wie ruhig und sachlich sie das eben gesagt hatte. Es ging ihr ganz leicht über die Lippen, als redete sie von irgendwem, aber nicht von ihrem Chris. Emily war sprachlos. All ihre Hoffnungen und Wünsche schienen zu zerplatzen. „Tot?“ Emilys Stimme zitterte. „Tot? Wie konnte dass passieren? Was hast du getan? Hast du ihn davon gejagt oder was?“ Lorelai glaubte sich verhört zu haben. Was sie getan hatte? Gar nichts. Außer ihr schien hier wohl jeder zu wissen, dass Chris zurück kommen wollte. Sherry sprach davon und jetzt ihre Mutter. „Ich? Ich hab gar nichts getan. Wie kommst du darauf? Denkst du ich hab ihn mit meinem Hello Kitty Waffeleisen erschlagen?“ Lorelai wurde verbittert. Was wurde hier gespielt?


„Das ist genau dass Problem! Du hast gar nichts getan! Nichts! Du hast Christopher einfach gehen lassen. Du hast einen Mann wie ihn gar nicht verdient! Warum hast du nicht um ihn gekämpft? Dann hätte dass hier nicht passieren müssen!“ Emily schrie Lorelai an. Diese konnte es nicht fassen. Wovon redete Emily eigentlich? „Mum? Was soll das? Chris hat mich vor zwei Monaten verlassen, wegen seiner Tochter. Wie soll ich da um ihn kämpfen? Nicht ich habe Schluss gemacht sondern er, verdammt noch mal! Und außerdem ich diskutiere dass nicht mit dir! Das ist mein Leben, du hast mir lange genug reingeredet.“ Lorelais Augen funkelten gefährlich, sodass Luke beschloss ein zu greifen. „Emily ich glaube es ist besser wenn Sie jetzt gehen. Dass Theater hier hilft niemand.“ Er schob Lorelai vor sich her in das Wartezimmer, dass gleich um die Ecke stand. Emily blieb stehen und starrte Lorelai hinterher die sie mit bitterbösen Augen anschaute. Sie war aufgebracht und wütend. Wütend auf Lorelai? Oder auf Chris? Dass wusste sie wahrscheinlich selbst nicht so genau.

Luke setzte Lorelai auf einen Wartezimmerstuhl. Auf der Couch lag noch immer Sherry und schlief. Sherrys Schminke war zerlaufen und man sah unter dem nicht mehr ganz perfekten Make-up ihre keineswegs makellose Haut. Lorelai starrte ins Leere. Sie schaute weder Sherry noch Luke an. Ihr Blick schweifte durch den Raum, aber sie sah nichts. Ihre Mutter hatte es mal wieder geschafft: Sie fühlte sich schlecht, für etwas dass nicht ihre Schuld war. Nicht ihre Schuld sein konnte, denn sie hatte nichts getan. Auf einmal fiel es Lorelai ein. Sie setzte sich aufrecht hin und bekam etwas Farbe ins Gesicht. „Ich habs! Die Briefe!“ Lorelai sprang auf. Sie ging zaghaft auf Sherry zu. Wo hatte Sherry die Briefe hin? Es war noch keine zwei Stunden her, dass sie die Briefe in der Hand hatte. Sherrys Tasche lag auf dem Boden. Lorelai wollte endlich wissen um was es hier ging. Und was hatte ihre Mutter damit zu tun? Woher wusste sie dass Chris- falls er es wirklich vorhatte, zurück zu ihr nach Stars Hollow wollte? Sherry rührte sich nicht, also öffnete Lore die Tasche. Lippenstift, Handy, Spiegel und ein paar obs. Lorelai schmunzelte, wozu brauchte Sherry obs? Sie war im achten Monat schwanger, da brauchte sie so etwas ganz sicher nicht. Und dann endlich, die Briefe, zwei zerknittere Umschläge mit Wasserflecken. Die Wasserflecken waren wohl Tränen, von Chris oder von Sherry? Jetzt musste sie nur noch die beiden Briefe ohne Briefmarken aus der voll gestopften Tasche bekommen. Wenn Sherry jetzt aufwachen würde, würde sie sicher anfangen zu schreien. Lorelai blickte unsicher zu ihr. Aber Sherry schlief tief und fest, machte keine Anstalten bald aufzuwachen. Um möglichst keinen Krach zu machen, räumte Lorelai den ganzen Kram aus Sherry Tasche heraus. Sie saß auf dem Boden. Um sie herum türmten sich Sonnebrille, Haarspangen und Haargummis, Gesichtscreme, Bonbons, Stadtplan und Nagelfeilen. Als die Tasche endlich leer war konnte sie die Briefe raus ziehen. Nur nicht noch mehr zerknittern, sonst merkte Sherry noch, dass Lore die Briefe gelesen hatte. Als sie es endlich geschafft hatte, schmiss sie die feine Guccitasche in eine Ecke. Es war ihr inzwischen egal ob Sherry aufwachte, sie wollte wissen warum alle ihr die Schuld an dem Unglück gaben. Sie holte den ersten Brief aus dem Umschlag. „Für Sherry von Chris“ stand auf ihm. Der zweite war an, Lorelai glaubte es kaum! Ihr blieb die Luft weg, der Umschlag trug die Aufschrift „An Emily und Richard Gilmore“. Lorelai überlegte, welchen sie zuerst lesen sollte. Sie entschied sich für den Brief an Sherry. Sie begann zu lesen.....

Lorelai war baff. Unfähig etwas zu sagen las sie die beiden Briefe wieder und wieder. Sie konnte es nicht glauben. Sie schüttelte ihren Lockenkopf, wischte sich über die Augen, machte sie auf und wieder zu. Aber dass Geschriebene änderte sich nicht. Es blieb. Luke wartete und lies sie lesen. Aber als sie zum ungefähr vierzehnten Mal „Oh mein Gott!“ murmelte, hielt er es nicht mehr aus. „Lorelai? Alles in Ordnung? Was steht da denn?“ Luke wusste nicht, ob er berechtigt war, dass zu fragen, aber seine Neugier war größer. Lorelai schüttelte noch einige Male den Kopf und reichte dann beide Briefe an Luke. Luke begann zu lesen: „Liebe Sherry.“ Das war ein Privatbrief, Luke hatte kein Recht das zu lesen. Aber er sah Lorelai die auf dem Boden hockte und immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte. Sie seufze und murmelte leise immer wieder „Oh mein Gott.“ Also lass er weiter.


„Liebe Sherry!
Ich schreibe dir diesen Brief, da ich glaube dass es wenig Sinn haben wird mit dir darüber zu reden. Ich weiß nicht warum ich es tue – aber ich muss es tun. Es ist einfach dass richtige für mich. Ich habe lange darüber nachgedacht – 2 Monate lang um genau zu sein. Ich hab dir dass nie erzählt, um dir nicht dass Gefühl zu geben, dass ich nur noch wegen unserem Baby bei dir bin. Es tut mir Leid, aber ich kann und ich will dich nicht heiraten. Denn ich liebe Lorelai. Ich habe Lorelai schon immer geliebt und werde sie auch immer lieben. Als wir vor zwei Monaten auseinander gingen, war ich sicher dass wir nicht mehr zusammen kommen würden. Ich war in Stars Hollow und ich war mit Lorelai zusammen und hab mit ihr geschlafen. Es tut mir Leid, aber ich war sicher dass es mit uns vorbei war und ich wollte mit Lorelai endlich die Familie werden, die wir schon unser ganzes Leben hätten sein können. Ich weiß genau dass du ebenfalls nicht mehr mit mir zusammen sein wolltest, aber dann erfuhrst du, dass du schwanger bist. Als du mich damals angerufen hast, war ich gerade bei Lorelai auf einer Hochzeit ihrer besten Freundin. Als ich dass mit unserem Baby erfahren habe stand ich wohl vor der schwersten Entscheidung meines Lebens. Ich könnte mit dir eine neue Familie aufbauen – oder meine erste Familie endlich zusammen führen. Lorelai hat es mir damals leicht gemacht und hat mich gehen lassen. Aber je länger ich hier bei dir war, desto schwieriger wurde es. Ich sah immer und immer wieder Lorelai vor mir, als sie damals sagte ich solle gehen. Ihr Ausdruck in den Augen werde ich nie vergessen. Ich will Lorelai und nicht dich. Es tut mir Leid, es dir so zu sagen, aber ich kann das nicht mehr. Unsere Familie würde nie funktionieren und darum gehe ich. Wenn du diesen Brief hier liest, bin ich bereits in Stars Hollow angekommen. Vielleicht kannst du mir irgendwann verzeihen, wenn du den Mann deines Lebens gefunden hast. Ich bin es jedenfalls nicht, denn ich kann nicht bei dir bleiben. Es tut mir Leid um unser Kind, aber ich kann nicht für das Baby auf Lorelai und meine Tochter Rory verzichten. Ich werde Lorelai einen Antrag machen und ich bin sicher dass sie ihn annehmen wird. Bevor du angerufen hattest war alles perfekt: Lorelai und ich waren zusammen und ich hatte eine Familie. Rory wird mir vielleicht nie verzeihen dass ich sie und ihre Mum für dich und das Baby verlassen habe. Aber ich muss es versuchen. Ich kann nachts nicht mehr schlafen, so sehr beschäftigt es mich. Ich weiß im Moment nicht wie wir dass mit dem Baby machen sollen. Ich gehe nach Stars Hollow und werde meine Chance nutzen. Unsere Hochzeit ist hiermit abgesagt, ich hoffe dass du mich eines Tages nicht mehr dafür hassen wirst. Wenn in Stars Hollow alles geklärt ist, werde ich dich anrufen. Bis dahin, bitte sag unserem Baby viele grüße und dass ich es liebe.

Sherry, verzeih mir. Aber du liebst mich genauso wenig wie ich dich.

Vielleicht bis bald...... dein Christopher“


Luke konnte es nicht glauben. Er las den Brief wieder und wieder. Er war sich nicht sicher ob Christopher jemals in Stars Hollow angekommen war. Jetzt hieß es handeln. Er musste rausfinden, ob Lorelai wusste, dass Christopher zu ihr zurück kommen wollte, oder ob sie ahnungslos bei ihm im Diner saß. Jetzt war ihm auch klar wovon Emily die ganze Zeit gesprochen hatte. Auch Lorelai verstand langsam die Zusammenhänge. Luke fing an zu überlegen. Wann hatte Chris diesen Brief geschrieben. Er las den Brief noch einmal. Aber Chris hatte kein Datum drauf geschrieben. Luke bekam Angst. Hatte Lorelai deswegen so komisch auf seine Einladung reagiert? Aber warum sollte sie ja gesagt haben, wenn sie wieder mit Chris zusammen war? Luke war schrecklich verwirrt – aber nicht besser ging es Lorelai. Sie saß immer noch auf dem Boden und schüttelte ihren Kopf. Deswegen wusste Sherry das sie mit Chris geschlafen hatte, darum sage sie Schlampe zu ihr gesagt hatte und warum sie ihr die Schuld an allem gab. Schuld? War Lorelai wirklich schuld? Chris war tot, dass stand fest. Aber warum? Warum starb Christopher? Niemand hatte ihr überhaupt erzählt warum Chris hier war. Es fehlte die Zeit, dachte Lorelai mit Schmerzen in jedem Glied. Lorelais Wut machte sie stark. Sie stand auf. Energisch sagte sie zu Luke: „Luke. Wir haben etwas zu tun. Hilf mir bitte, diesen Arzt Doktor ähm“ Lorelai überlegte, wie hieß dieser Arzt? „Ach irgend ein weiß Kittel eben. Luke, ich brauche dich. Komm bitte mit.“ Luke stand bereits, als sie ihn fragte. Auch er wollte dringend wissen, ob Chris jemals in Stars Hollow ankam. Aber er hatte nicht den Eindruck, den Lorelai wirkte nicht wie eine trauernde Witwe. Aber Luke konnte sich auch irren... So genau wusste nicht einmal er über Lorelais Gemüt zustand bescheid. Lorelai wendete ihr Gesicht ab von Luke. Die schmerzhaften Tränen kündigten sich schon wieder an....


Nachdem Lorelai und Luke mehr als zehn Minuten im Krankenhaus herum geirrt waren, fanden sie endlich eine Schwester die ihnen helfen konnte. Lorelai war außer Atem und so fragte Luke: „Können Sie uns genau sagen wann Christopher, oder Herr Hayden, wie sie wollen, den Unfall hatte? Und was war das für ein Unfall? Wer hat ihn hier her gebracht, woran ist er gestorben? Warum ist er gestorben?“ Lorelai war überrascht wie aufgewühlt Luke war. Luke zeigte selten Emotionen aber im Moment konnte man ihm an der Nasenspitze ansehen dass er gestresst war. Die Schwester wollte gerade anfangen die erste Frage zu beantworten, als Lorelai schwindelig wurde. Sie war sich nicht sicher, wollte sie es wirklich wissen? Würde sie es wirklich aushalten können wenn Chris auf dem Weg nach Stars Hollow – auf dem Weg zu ihr – verunglückt war? Luke spürte Lorelais Angst und umfasste ihre Schulter. Die warme Hand auf ihrer Schulter machte Lorelai mutiger. Ja, sie wollte es wissen. Sie konnte es eh nicht ändern, was passiert war war geschehen und lies sich jetzt eh nicht mehr ändern. Mit wackeligen Knien hörte Lorelai der Schwester zu: „Also, ich weiß nicht ob ich berechtigt bin, Ihnen diese Informationen heraus zu geben. Sind sie denn ein Familienangehöriger?“ Luke schaltete schnell: „Ich bin Chris Bruder, Lucas Hayden und dass ist seine...“ Luke schluckte, er wollte und konnte nicht Chris Frau sagen. Aber er konnte nicht ewig warten , also sagte er: „diese Frau hier ist Christophers Exfrau.“ Luke hoffte, dass sie im glauben würde. Wenn nicht, ach dann wusste er auch nicht weiter. Aber die Schwester schien im Stress zu sein, denn sie fragte nicht weiter nach und erzählte der Reihe nach.

Sie schlug die Augen auf. Wo war sie? Für einen Moment fragte sie sich sogar wer sie war. Ihr Kopf war schwer und ihr ganzer Schädel brummte förmlich. Sie lag irgend wo, sie war allein. Schrecklich allein. Bei dem Versuch sich aufzurichten wurde ihr übel. Matt und kraftlos lies sie sich wieder zurück sinken. Wollte dieser Alptraum den nie enden? Würde es nie aufhören? Sie war gefangen! Gefangen in ihren Gedanken. Immer wieder und wieder musste sie an ES denken. Sie war wieder im Krankenhaus, sie betrat wieder die Intensivstation. Und wieder fing das Gerät an zu piepsen. Sie wollte nicht weiter denken. Sie wollte verhindern, dass es wieder passierte. Vergeblich versuchte sie sich zu wehren. Aber es geschah: Sie betrat dass Zimmer. Ihr Vater lag da – im Koma. Sie stand vor ihm. Das Gerät piepste gleichmäßig. Dann berührte sie seine Hand. Wieder und wieder musste sie sie streicheln. Nein! Sie wollte es nicht, aber es lies sich nicht ändern. Sie streichelte die Hand ihres Vaters und das Gerät schlug Alarm. Dann ging alles verdammt schnell: Der Arzt schob sie auf die Seite, viele Ärzte und Schwestern stürmten herein und rissen Decke und Klamotten von ihrem Vater. Sie stand einfach nur da, unfähig etwas zu tun oder zu sagen. Ihrem Dad würde nichts passieren, nein ihm durfte nichts passieren. Sein Körper bebte bei jedem Stromstoß auf seiner Brust. Aber dass Gerät stieß weiter schrille Alarm-Töne aus. Nach mehreren Minuten gaben die Ärzte auf. Sie wollte schreien. Schreien sie sollen ihren Dad aufwecken. Er durfte nicht sterben, es konnte nicht war sein. Eine Schwester stellte den Alarm ab. Dann war alles still – totenstill. Der Arzt drehte sich zu ihr um. Der Blick in seinen Augen genügte und sie wusste was passiert war. Alle Kräfte verließen das junge Mädchen. Die Farbe wich aus ihrem Gesicht und das Gefühl in ihren Fingern war weg. Verschwunden, unauffindbar. Sie sagte gar nichts. Sie stand einfach nur da, unfähig auch nur einen Ton von sich zu geben. Weinte sie? Sie wusste es nicht. Vielleicht liefen ihr Tränen über die Wangen, aber wen kümmerte dies schon. Die Schwestern und Ärzte gingen einfach aus dem Raum. Als wenn jeden Tag ein Patient unter den Händen seiner Tochter wegstirbt. Rory war fassungslos. Doktor Gayhl konnte und wollte ihr vielleicht nicht helfen. Warum sollte er auch? Sie war eine Mörderin. Du hast deinen eigenen Vater umgebracht! Rorys Gedanken liefen beinahe Amok. Die Stimmen in ihrem Kopf schrieen sich gegenseitig an. Hätte sie nur ihre Finger von ihm gelassen! Wäre sie nicht hinein gegangen, sie war an allem Schuld. Wie sollte sie ihrer Mutter erklären, dass sie ihren eigenen Vater auf dem Gewissen hatte? Wäre sie nur nicht hinein gegangen.... Lorelai und Sherry würden ihr dass nie verzeihen! Aber sie wollte es nicht! Sie wollte nicht das er stirbt. Ja, sie war sauer auf ihren Dad, aber sie wollte nie im leben dass ihr Vater stirbt! Rory drohte einfach um zu kippen, darum stützte sie der Arzt. „Komm hier raus Kleine, du kannst nichts mehr für ihn tun.“ Rory lies es mit sich machen. Der Arzt schob sie hinaus aus der Intensivstation. Warum sollte sie auch bleiben? Vielleicht würde sie nur noch mehr Menschen schaden. Sie blickte noch einmal zurück. Sie sah ihren Vater. Er lag da, mit offenem Hemd, als ob er schliefe. Nein, sie konnte wirklich nichts für ihn tun, sie hatte genug getan. Sie wünschte sich so sehr dass er schlief. Aber er schlief nicht, Rory wusste es, sie war zu alt um solche Wunschträume zu haben. Seine Hände waren verkrampft. Zu verkrampft. Bestimmt hatte er gespürt wie sie ihre Hand auf seine legte. Vielleicht hatte ihn dass erschreckt? – Zu tote erschreckt? Rory schwankte, sie begann zu wimmern: „Dad“

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And I start to feel for him again. Stupid me.
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